Maerz Musik 2012 Programm Maerz Musik 2012 Festival für aktuelle Musik 17. — 25. März 2012 Pole: John Cage 100 – Wolfgang Rihm 60 Vorwort Programm 4 — Matthias Osterwold 6 — Do 15. – So 18. März 2012, 20:00 Uhr 44 — Fr 23. März 2012, 17:00 Uhr Maerz Musik 2012 Radialsystem V Haus der Berliner Festspiele Pole: John Cage 100 – Wolfgang Rihm 60 Sasha Waltz / Mark Andre: gefaltet Alvin Lucier Dokumentarfilm 8 — Sa 17. März 2012, 19:00 Uhr 46 — Fr 23. März 2012, 20:00 Uhr Haus der Berliner Festspiele Haus der Berliner Festspiele Eröffnung MaerzMusik Sonic Arts ( Re ) Union John Cage / Joan La Barbara 52 — Sa 24. März 2012, 16:00 Uhr 12 — Sa 17. März 2012, 22:00 Uhr Sophienkirche Haus der Berliner Festspiele Wolfgang Rihm / Heinrich Schütz Sonic Arts Lounge: Musik für Shō Banshikichō / Cage / Ichiyanagi 54 — Sa 24. März 2012, 19:30 Uhr Radialsystem V 14 — So 18. März 2012, 11:00 Uhr Sergej Newski: Autland Radialsystem V DREAM Frühe Lieder & Klavierstücke 56 — So 25. März 2012, 11:00 Uhr von John Cage Botanischer Garten John Cage: Branches / Inlets 18 — So 18. März 2012, 16:00 Uhr Radialsystem V 58 — So 25. März 2012, 16:00 – 24:00 Uhr John Cage: Music for Piano Haus der Berliner Festspiele Dedicated – Music for Friends 20 — So 18. März 2012, 19:00 Uhr Konzerthaus Berlin John Cage: 103 und One¹¹ Symposium / Workshop / 22 — So 18. März 2012, 22:00 Uhr Ausstellungen / Aktion Haus der Berliner Festspiele Sonic Arts Lounge 64 — Mo 19. – Mi 21. März 2012 Tomomi Adachi Portrait Haus der Berliner Festspiele John Cage und die Folgen 24 — Mo 19., Sa 24., Sa 31. März 2012 Internationales Symposium Villa Elisabeth La Monte Young Marian Zazeela 66 — Mo 19. – Mi 21. + Fr. 23. März 2012 The Just Alap Raga Ensemble Haus der Berliner Festspiele in Dream House Hardware Hacking Workshop Installation 26 — Di 20. + Mi 21. März 2012, 17:30 Uhr Kammermusiksaal der Philharmonie 68 — 28. Januar – 9. April 2012 QuerKlang: Experimentelles Nationalgalerie im Komponieren in der Schule Hamburger Bahnhof Ryoji Ikeda: db 28 — Di 20. März 2012, 19:00 Uhr Komposition / Ausstellung Kammermusiksaal der Philharmonie Jennings / Young / Lucier / 70 — 20. März – 30. April 2012 Scodanibbio / Cage gelbe MUSIK Maryanne Amacher / John Cage 32 — Di 20. März 2012, 22:00 Uhr Berghain 72 — 30. März – 17. Juni 2012 Sonic Arts Lounge: Williams Mix + Akademie der Künste / Hanseatenweg John Cage und... Ausstellung 34 — Mi 21. März 2012, 19:00 Uhr Kammermusiksaal der Philharmonie 24 — 20. März – 1. April 2012 Brecht / Rihm / Tenney / Nunes 36 Villa Elisabeth La Monte Young Marian Zazeela 38 — Mi 21. März 2012, 22:00 Uhr Dream House Berghain Sonic Arts Lounge 74 — Di 20. + Mi 21. März 2012 Annie Gosfield Portrait Kammermusiksaal der Philharmonie Aktion Music Fund 40 — Do 22. März 2012, 19:00 Uhr »Spenden Sie ein Instrument« Philharmonie Wolfgang Rihm / Morton Feldman / 76 — Biographien Christian Wolff 87 — Ur- und Erstaufführungen 42 — Do 22. März 2012, 22:00 Uhr Berghain 88 — Berliner Künstlerprogramm des DAAD Sonic Arts Lounge bei MaerzMusik zeitkratzer & Sharp & Column One 91 — Tickets / Spielorte 92 — Impressum 3 MaerzMusik 2012 MaerzMusik 2012 gleicht einer Versuchsan- zweier seiner letzten Werke; sie gehören in ordnung: mit den beiden Jubilaren John Cage die lange Reihe der »Number Pieces«: Pole: und Wolfgang Rihm stehen sich zwei künst- 103 für großes Orchester erklingt parallel zu John Cage 100 – Wolfgang Rihm 60 lerische Haltungen gegenüber, die in ihrer je dem von Henning Lohner gemeinsam mit eigenen emphatischen Radikalität kaum Cage gestalteten Film One11 – »a film with- gegensätzlicher gedacht werden können. Sie out subject«. lassen sich als Pole eines musikalischen Sicherlich eine Sensation ist der Kosmos der Gegenwart betrachten, der sich Konzertzyklus von La Monte Youngs The Just zwischen ihnen als vieldimensionales Span- Alap Raga Ensemble in der Lichtinstallation nungsfeld mit weitverzweigten schöpferischen Dream Light von Marian Zazeela. Dieses Spät- Kraftlinien und diversen › Ballungsräumen ‹ werk spiegelt die lebenslange Auseinander- aufbaut und stetig fortentwickelt, ohne doch setzung mit klassischer nordindischer Musik unter dem vermeintlich schützenden Dach und ist eine Hommage an Pandit Pran Nath, des › Anything Goes ‹-Pluralismus wirklich ver- den indischen Meistersänger und Lehrer von söhnt zu sein. La Monte Young. Young gilt als der eigent- John Cage hat den Musikbegriff liche Begründer der Minimal Music, der Mitte grundsätzlich neu gefasst und interdisziplinär der 1950er Jahre begann, mit sehr langen erweitert, indem er Zufallsoperationen, Tondauern und Zeitverläufen zu komponieren. »Unbestimmtheit« und Simultanität in den Der Konzertzyklus könnte eine letzte Gele- Kompositionsprozess und in die musika- genheit zu einer persönlichen Begegnung in lische Realisierung einführte, die Stille als Europa bieten, nachdem die charismatischen musikalische Substanz emanzipierte, er- Künstler seit mehr als zehn Jahren jegliche findungsreiche Mutationen und Präparationen Reisetätigkeit eingestellt hatten. des Instrumentalklangs vornahm und freie, Aufsehenerregend ist auch das Zusam- kalligraphische Notationsformen erfand. Die mentreffen von Robert Ashley, David Behrman, Befreiung der zu sich selbst kommenden Alvin Lucier und Gordon Mumma, die sich in Klänge war zugleich eine Einladung an den der Zeit von 1966 bis 1976 zur Sonic Arts Union Rezipienten zu einer aktiven, partnerschaft- zusammengeschlossen hatten und zu den lichen Rolle im Umgang mit dem Kunstwerk. wichtigsten experimentellen Komponisten im Cages bahnbrechende Arbeiten und seine Gefolge von John Cage und der New York reiche Textproduktion lösten ein künstleri- School gehören. Sie sind an einem ausge- sches Erdbeben mit weittragenden Folgen dehnten Konzertabend mit älteren und aus. Im Jahr seines 100. Geburtstags und 20. neueren Werken auch als Performer zu erleben. Todestags untersucht MaerzMusik in zahl- Das Arditti Streichquartett kombiniert reichen Konzerten und einem internationalen in seinem Konzert Cage mit La Monte Young, Symposium unter dem Stichwort »John Terry Jennings, Alvin Lucier und einem Werk Cage und die Folgen« Schaffen und Wirkung des leider im Januar 2012 viel zu früh dieses Jahrhundertkünstlers, der Gene- verstorbenen Komponisten und einzigartigen rationen von Komponisten, Musikern und Kontrabassisten Stefano Scodanibbio. Künstlern nachhaltig beeinflusst hat. Die spätnächtlichen Sonic Arts Loun- Wolfgang Rihm feiert im März 2012 ges im Berghain und im Haus der Berliner seinen 60. Geburtstag. Während John Cage Festspiele stellen jüngere Vertreter einer post- einen Musikbegriff prägte, bei dem sich cageanischen Strömung vor: Werner Dafel- das kompositorische Subjekt auf die – aller- decker und Valerio Tricoli bearbeiten das kurze, dings ingeniöse – Setzung von Regeln aus vielen Hundert Tonbandschnipseln beschränkt, aus der das musikalische Werk montierte Stück Williams Mix von John Cage zufallsbestimmt und anarchisch, gewisser- mit digitalen Mitteln, indem sie es auf der maßen ›objektiv‹ hervorgeht, reklamierte Rihm Zeitachse dehnen. Annie Gosfield und Tomomi für sich gegen den strengen Diskurs der Adachi, beide derzeit als Stipendiaten in Avantgarden der Nachkriegszeit ein Idiom Berlin lebend, sind Portraitkonzerte gewidmet. höchster Expressivität und Subjektivität. Neue Werke von Elliott Sharp und Column Sein Begriff der künstlerischen Freiheit zielt One für das Ensemble zeitkratzer werden ur- auf die unmittelbare Kraft der Klangima- aufgeführt. Der Shō-Spieler Naoyuki Manabe gination, die sich ungehindert von festen spielt traditionelle japanische Musik und Strategien und Konstruktionen entfaltet. ein Werk des Cage-Schülers Toshi Ichiyanagi Sie schlägt sich in einer fast unübersehbaren sowie, zusammen mit Marc Sabat, Cages Fülle von Kompositionen vielfältigster Art Two 4 und für Shō und Violine. nieder, die sich in ihrer Gesamtheit Schritt für Von Wolfgang Rihm sind Werke aus Schritt zu einer umfassenden künstlerischen frühester und jüngerer Zeit zu hören, unter Reflexion der Stile, Gattungen und Formtypen ihnen die Uraufführung des Jugendwerks in der europäischen Musikgeschichte fügen. Fragmenta passionis und die Deutsche Erst- Auch Rihm hat, nicht zuletzt durch seine Lehr- aufführung von Will Sound More Again, tätigkeit, eine große Zahl von Komponisten eines von MaerzMusik und Casa da Música nachhaltig inspiriert und geprägt. Porto gemeinsam beauftragten Werks. Im Joan La Barbara, die eng mit John Cage Konzert des SWR-Sinfonieorchesters aus zusammenarbeitete, eröffnet das Festival Baden-Baden und Freiburg und des Remix im frisch renovierten Haus der Berliner Fest- Ensemble aus Porto werden Rihms Stücke spiele mit einer Neuinszenierung seiner direkt konfrontiert mit Werken aus der emblematischen Song Books, ausgeführt von Sphäre »Cage and Beyond«. Im Konzert des ihrem New Yorker Ensemble Ne(x)tworks und RIAS-Kammerchors stehen die Motetten den Berliner Maulwerkern, und der Urauffüh- Rihms den Musikalischen Exequien von rung der Neufassung ihres eigenen Werks Heinrich Schütz gegenüber, wie überhaupt Persistence of Memory. Am nächsten Tag zeitgenössisches Komponieren im Kontrast folgt nach den Cage-Recitals von Natalia mit historischer Musik sich unter der Hand Psche nitschnikova und Alexej Lubimov sowie als thematischer Faden durch Teile des Sabine Liebner die simultane Aufführung Programms zieht. Mark Andre stellt in dem choreographischen Konzert gefaltet mit Jahren – angefangen mit John Cage selbst – Sasha Waltz & Guests eigene Kompositionen fast alle wichtigen Komponisten dieser
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