Biographisches Lexikon Zur Geschichte Der Deutschen Sozialpolitik 1871 – 1945

Biographisches Lexikon Zur Geschichte Der Deutschen Sozialpolitik 1871 – 1945

2 BIOGRAPHISCHES LEXIKON ZUR GESCHICHTE DER DEUTSCHEN SOZIALPOLITIK 1871 – 1945 SOZIALPOLITIKER IN DER WEIMARER REPUBLIK 2 UND IM NATIONALSOZIALISMUS 1919 – 1945 ISBN 978-3-7376-0474-1 ISBN 978-3-7376-0474-1 DER DEUTSCHEN SOZIALPOLITIK 1871 – 1945 – DER DEUTSCHEN SOZIALPOLITIK 1871 BIOGRAPHISCHES LEXIKON ZUR GESCHICHTE 9 783737 604741 BIOGRAPHISCHES LEXIKON ZUR GESCHICHTE DER DEUTSCHEN SOZIALPOLITIK 1871 BIS 1945 BIOGRAPHISCHES LEXIKON ZUR GESCHICHTE DER DEUTSCHEN SOZIALPOLITIK 1871 BIS 1945 herausgegeben von Eckhard Hansen und Florian Tennstedt Band 2 SOZIALPOLITIKER IN DER WEIMARER REPUBLIK UND IM NATIONALSOZIALISMUS 1919 BIS 1945 bearbeitet von Eckhard Hansen, Christina Kühnemund, Christine Schoenmakers und Florian Tennstedt unter Mitarbeit von Karin Christl Kassel 2018 Bibliografische Information der Deutschen Nationalbibliothek Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über http://dnb.de abrufbar ISBN print: 978-3-7376-0474-1 ISBN online: 978-3-7376-0475-8 DOI: http://dx.medra.org/10.19211/KUP9783737604758 URN: http://nbn-resolving.de/urn:nbn:de:0002-404754 © 2018, kassel university press GmbH, Kassel www.upress.uni-kassel.de INHALT Vorwort VII Einleitung IX Anmerkungen zu den Biographien XXIII Übersicht: Die organisatorische Entwicklung des Reichsarbeitsministeriums 1919-45 XXXI Übersicht: Abteilungszugehörigkeit der Ministerialbeamten des Reichsarbeitsministeriums XXXV Übersicht: Sozialgesetze und beteiligte Sozialpolitiker 1919-33 XXXVI Abkürzungsverzeichnis I (Allgemeines und Parteien) XLI Abkürzungsverzeichnis II (Gesetze) XLV Abkürzungsverzeichnis III (Literatur) XLVIII Hilfsquellen LI Biographien 1 Glossar 233 Personen und Tätigkeitsbereiche 239 Gesamtregister Band 1 und 2 245 Vorwort Mit dem zweiten Teil des „Biographischen Lexikons zur Geschichte der deutschen Sozialpolitik“ (kurz: Biolex) werden die im ersten Band vorgelegten Kurzbiogra- phien deutscher Sozialpolitiker des Kaiserreichs durch die Biographien aus der Zeit der Weimarer Republik und des Nationalsozialismus komplettiert, so dass für den Zeitraum 1871 bis 1945 nunmehr knapp über 500 Lebensläufe ausgewählter Exper- ten der Sozialpolitik vorliegen. Die Vorrecherchen für den zweiten Projektteil wur- den 2011 durchgeführt, die eigentliche Materialsammlung erfolgte im Rahmen des bewilligten DFG-Projektes (E. H.) von Januar 2012 bis Dezember 2014. Die Material- recherche erwies sich als erheblich aufwändiger als im ersten Projektteil, da bundes- weit wie auch international umfassend Archivmaterialien ermittelt und ausgewertet werden mussten, die Arbeiten verzögerten sich zudem durch einen unvorhersehbaren Ausfall des Projektleiters 2013/14. Die quellenkritische Auswertung der Dokumente, die Bearbeitung oftmals widersprüchlicher gedruckter Quellen, umfangreiche Ergän- zungsrecherchen sowie die abschließende Materialaufbereitung konnten Ende 2017 abgeschlossen werden. Wir danken den vielen überregionalen, regionalen wie kommunalen Archiven, kom- munalen Ämtern, kirchlichen wie privaten Einrichtungen, Suchdiensten und Einzel- personen, die das Projekt mit Auskünften unterstützt haben. Ein besonderer Dank gilt erneut Gisela Rust-Schmöle und Heidi Winter, die bei der Projektkoordination und der Textgestaltung behilflich waren. Der Fachbereich Humanwissenschaften der Universität Kassel sowie die Kasseler Arbeitsstelle der Mainzer Akademie „Quel- lensammlung zur Geschichte der deutschen Sozialpolitik“ haben das Projekt in orga- nisatorischer Hinsicht dauerhaft unterstützt. Dafür danken wir allen Beteiligten, na- mentlich dem Leiter der Kasseler Arbeitsstelle Professor Dr. Wolfgang Ayaß. Der hier vorliegende Band ist unserem Freund und Förderer Stephan Leibfried (1944-2018) gewidmet, der das „Biographische Lexikon“ mit auf den Weg gebracht hat. Kassel, 3. April 2018 E. H. / F. T. VIII IX Einleitung Der vorliegende zweite Band des Biographischen Lexikons zur Geschichte der deut- schen Sozialpolitik (kurz: Biolex) umfasst die Weimarer Republik und den National- sozialismus, zwei Epochen, die 1933 durch die Machtübernahme der Nationalsozialis- ten in vielfacher Hinsicht eine deutliche Zäsur erfuhren. Die Biographien maßgeblicher Sozialpolitiker dieser beiden Zeitabschnitte der deutschen Geschichte werden dennoch hier in einem Band vereint. Angesichts der Kontinuität der Struktur des sozialen Siche- rungssystems, zu einem großen Teil ungebrochener sozialpolitischer Karriereverläufe maßgeblicher Fachleute sowie des fast vollständigen Fehlens nationalsozialistischer Experten in der Sozialpolitik wurde auf eine Trennung dieses biographischen Lexikons in einzelne Bände oder auch Buchabschnitte zugunsten einer alphabetischen Darstel- lung verzichtet. Gleichwohl soll mit diesem Lexikon an die Sozialpolitiker erinnert werden, deren Engagement und deren Karriere 1933 abgebrochen wurde und die – ver- folgt bis hin zur Ermordung – für eine humane Sozialpolitik standen. Das Lexikon umfasst sozialpolitische Funktionsträger der Weimarer Republik und des Nationalsozialismus, die in Gesetzgebung, Verwaltung, Verbänden und Vereinen wie auch der Wissenschaft die Ausgestaltung des Sozialstaates geprägt haben. Im Fo- kus stehen dabei die Wirkungsfelder Sozialversicherung, Wohlfahrtspflege, Arbeits- recht und Arbeitsschutz, Arbeitsvermittlung und Arbeitslosenversicherung, ergänzend auch die des Gesundheitswesens und des Wohnungs- und Siedlungswesens sowie der Versorgung. Wie bereits im Band I des biographischen Lexikons wurde eine besondere Aufmerksamkeit auf die Ministerialbürokratie gerichtet, deren Wirken und Einfluss jenseits repräsentativer historischer Leitfiguren weitgehend unbekannt geblieben sind. Die Auswahl der für das Lexikon relevanten Personen erfolgte wie im Band I ent- lang der Beteiligung an der sozialen Gesetzgebung sowie anhand von Funktion und Dauer deren Wirkens innerhalb sozialpolitischer Institutionen vornehmlich auf Reichs- ebene.1 Die sozialrechtliche Rahmung Weimarer Republik Die Bestimmungen der Weimarer Reichsverfassung legten die sozialpolitische Ge- setzgebungskompetenz umfassend in die Hände des Reiches, das von Anbeginn mit großen sozialpolitischen Herausforderungen konfrontiert war.2 Angesichts der Mas- 1 Vgl. ergänzend die Einleitung zu Bd. I. 2 Zu den sozialrechtlichen Entwicklungslinien vgl.: Deutsche Sozialpolitik 1918-1928. Erin- nerungsschrift des Reichsarbeitsministeriums, Berlin 1929; Ludwig Preller, Sozialpolitik in der Weimarer Republik, Stuttgart 1949; Christoph Sachße/Florian Tennstedt, Fürsorge und Wohlfahrtspflege 1871 bis 1929. Geschichte der Armenfürsorge in Deutschland Bd. 2, X sennotstände zu Beginn der Weimarer Republik kam zunächst der rechtlichen Rege- lung der Fürsorge und der Versorgung eine besondere Bedeutung zu. Unmittelbar nach Kriegsende wurde die Versorgung und soziale Fürsorge (Gesundheits- und Ar- beitsfürsorge) für Kriegsbeschädigte und Kriegshinterbliebene zum drängendsten wie auch zum umfangreichsten sozialpolitischen Aufgabengebiet, das 1920 durch ein Reichsversorgungsgesetz geregelt wurde, aber unzulänglich blieb. Viele sozial- politische Karrieren – nicht zuletzt im Fürsorgebereich und der Arbeitsverwaltung – begannen in diesem Kontext. Einen wesentlichen Beitrag zur Absicherung alter und neuer Notstände leistete die öffentliche Fürsorge. Die (politisch) diskriminierende Armenpflege wurde beseitigt und 1924 ein umfassendes Fürsorgerecht geschaffen, das den Kommunen neben ihrer Kernaufgabe, also der Unterstützung Hilfsbedürftiger im Rahmen der allgemeinen Fürsorge, auch die Durchführung von Sonderfürsorge- maßnahmen („gehobene Fürsorge“) für inflationsgeschädigte Sozial- und Kleinrent- ner3, die soziale Fürsorge für Kriegsbeschädigte und Kriegshinterbliebene, Schwerbe- schädigte, hilfsbedürftige Minderjährige sowie die Wochenfürsorge übertrug. Langjährige Forderungen nach einem Jugendsozialrecht mündeten in die Verab- schiedung des Reichsjugendwohlfahrtsgesetzes von 1922, das über den Aufbau von Jugendämtern auf die Einrichtung einer einheitlichen lokalen Jugendfürsorgebüro- kratie zielte.4 Schließlich ist im Kontext fürsorgerechtlicher Gestaltungen die Ge- sundheitsfürsorge zu nennen, die weniger Reichsangelegenheit, sondern vorrangig den Ländern vorbehalten war. Zum in der Weimarer Republik umfassend ausgebauten Fürsorgeregime gehörte von Anbeginn ferner die zunächst ebenfalls von den Kommunen durchgeführte Er- werbslosenfürsorge, die sukzessive in eine breitere, vom Reich vorangetriebene, die Arbeitsvermittlung betonende Arbeitsmarktpolitik (Arbeitsnachweisgesetzgebung 1922) eingebettet wurde und schließlich in das 1927 verabschiedete „Gesetz über Ar- beitsvermittlung und Arbeitslosenversicherung“ mündete. Dieser Versuch, das Risiko der Arbeitslosigkeit durch eine öffentlich-rechtliche Versicherung des Reiches aufzu- fangen, war eine ambitionierte sozialpolitische Innovation der Weimarer Republik, die Stuttgart u.a. 1988; dies., Der Wohlfahrtsstaat im Nationalsozialismus. Geschichte der Ar- menfürsorge in Deutschland Bd. 3, Stuttgart u.a. 1992; Gerhard A. Ritter, Der Sozialstaat. Entstehung und Entwicklung im internationalen Vergleich, 2. überarb. Aufl., München 1991; Johannes Frerich/Martin Frey, Handbuch der Geschichte der Sozialpolitik in Deutschland Bd. 1: Von der vorindustriellen Zeit bis zum Ende des Dritten Reiches, München/Wien 1993; Florian Tennstedt, Geschichte des Sozialrechts, in: Bernd Baron von Maydell/Franz Ruland (Hrsg.), Sozialrechtshandbuch, 3. Aufl., Baden-Baden 2003, S. 24-80; Michael

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