Emil Imseng Ida Studer-Zenklusen Welt

Emil Imseng Ida Studer-Zenklusen Welt

AZ 3900 Brig Dienstag, 18. Juli 2000 Publikations-Organ der CVPO 160. Jahrgang Nr. 166 Fr. 1.90 Unabhängige Tageszeitung Auflage: 27 469 Ex. Redaktion: Tel. 027/922 99 88 Abonnentendienst: Tel. 027/948 30 50 Mengis Annoncen: Tel. 027/948 30 40 Grossprojekt dritte Rhonekorrektion Der Kanton Wallis will das Schadenpotenzial bei Hochwasser eindämmen S i t t e n. — (wb) Mit der Zielsetzung, die Hochwas- sersicherheit im Rhonetal durch eine erhöhte Ab- flusskapazität zu verbes- sern, geht der Kanton Wal- lis ein ehrgeiziges Gross- projekt an. Die dritte Rho- nekorrektion in der Ge- schichte unseres Haupt- flusses soll etappenweise in einem Zeitraum von rund 30 Jahren erfolgen. Dies zeigt die Dimension des Vorhabens auf, für welches nach heutigen Er- kenntnissen zwischen 750 und 900 Millionen Fran- ken aufzuwenden sein werden. Nach umfassenden Vorstu- dien liegt nun zuhanden des Grossen Rates ein Syn- thesenbericht vor. Das Kantonsparlament wird darüber im Herbst beraten und entscheidende Be- schlüsse fassen für die Weiterverfolgung des Pro- jekts. Seite 11 Die Rhone soll zwischen Brig und Martinach eine umfassende Korrektion erhalten zum besseren Schutz von Land und Leuten. Industrieland für Freizeitpark Auf dem ehemaligen Gelände der Zementfabrik von St-Mauri- ce sind gegenwärtig in erster Li- nie Genietruppem der Armee anzutreffen, die Abbruchübun- gen machen und Rettungsein- sätze von Katastrophenhunden einüben. Das Gelände interes- siert aber auch die Freizeitin- dustrie. Ein mittelalterliches Unterhaltungsdorf ist geplant. Seite 9 Im Gemeindehaus Unterbäch: Aquarelle von Marcel Hischier. Die Schönheit oder auch die Verunstaltung einer Landschaft hängt oft von Kleinigkeiten ab — hier ein wahres Kleinod — nämlich traditioneller Holzzaun mit «Stutzplatten». Diese Zäune werden mehr und Marcel Hischier stellt aus mehr verdrängt durch eigentliche «Panzersperren», die an Hässlichkeit nicht zu überbieten sind. Aquarelle und Objekte im Gemeindehaus U n t e r b ä c h. — (wb) Von Mitte Juli bis Mitte August stellt der Maler Marcel Hischier aus Baltschieder Aquarelle und Objekte im Landschaftsschutz mit «Biss»? Gemeindehaus von Unterbäch aus. Motive wie Bergwelt, Wasser, Blumen, Walliser Baukultur, Jahreszeiten, Landschaften und Struk- Sitten.—(wb) Die Stiftung Landschaft Schweiz (SL) verlangt einen griffigeren Landschafts- turen sind stark regionsbezogen. Äusserst interessant sind auch die schutz. Grund: Obwohl es in der Schweiz eine Vielzahl von Gesetzen und Vorschriften gebe, leide ausgestellten Objekte wie Fensterrahmen, Sprossen, Holzzapfen die «wirkliche Landschaft» unter der Zersiedelung, unter dem Bau von Verkehrsträgern und unter und anderes. Originell auch die Räume, die der Ausstellung den nö- dem Tourismus und der Landwirtschaft. Die SL stellt einen ganzen Forderungskatalog für einen tigen Rahmen verleihen. Seite 17 Landschaftsschutz mit mehr «Biss» auf. Seite 7 Wallis Kultur Sport Zirkus und Folklore Impressionist der ersten Stunde Corretjas zweiter Streich Die Ferienregion Blatten- Maler Eugène Boudin (1824 Der Spanier Alex Corretja Belalp steht in dieser Woche bis 1898) gilt als Impressio- (Bild) feierte beim UBS ganz im Zeichen von Zirkus nist der ersten Stunde. Vor Open seinen zweiten Tri- und Folklore. Artisten, Mu- allem Wasser und Himmel umph in Gstaad. Den nach siker, Clowns, Zirkuspferde waren es, welche dieser Au- der Regenwoche auf gestern und lüpfige Ländlermusik todidakt in seiner Malkunst Montag verschobenen Final sorgen für ein spezielles (Bild: «Fischerinnen am dominierte er gegen den Ambiente. Zwei Open-Air- Strand», 1894) zu erfassen Aufsteiger Mariano Puerta Vorstellungen des «Circus suchte. Gegenwärtig wartet mit 6:1 und 6:3. Es war Cor- Harlekin» vor der imposan- die Fondation de l’Hermita- retjas erster Titel auf Sand ten Kulisse des Aletschglet- ge in Lausanne mit einer nach 1998. Nach 66 Minu- schers bilden die eigentli- umfassenden Boudin-Retro- ten war das einseitige End- chen Höhepunkte. Seite 9 spektive auf. Seite 13 spiel vorbei. Seite 25 AUSLAND Walliser Bote Dienstag, 18. Juli 2000 2 «Ich möchte gerne nach Hause» Renate Wallert entrann an ihrem 34. Hochzeitstag der Geiselhaft Jolo.—(AP) Für Renate Wal- Freilassung seiner Frau und lippinern von der malaysischen lert wurde selbst die lang er- möglicherweise auch seiner ei- Insel Sipadan verschleppt. Das sehnte Freilassung aus der Ge- genen zu tun: «Wir sind beide nur wenige Bootsstunden von walt philippinischer Geiselneh- 56 und 57 Jahre alt und leiden Jolo gelegene Sipadan gilt als mer zu einem herzzerreissenden extrem unter unseren Haftbe- eines der schönsten Taucherpa- Drama: Ausgerechnet an ihrem dingungen.» Besonders seine radiese der Welt. Seit Beginn 34. Hochzeitstag mit Werner Frau sei in sehr schlechtem Zu- des Geiseldramas wurden drei wurde die gesundheitlich stark stand und erleide täglich Zu- französische und ein deutscher angegriffene 56-jährige Lehre- sammenbrüche. Am Tag zuvor Journalist auf Jolo ebenfalls ent- rin aus Göttingen als erste weis- — am 8. Juli — mussten sie in führt. se Geisel von den moslemi- der Gefangenschaft den 25. Ge- Am vergangenen Freitag wurde schen Extremisten der Gruppe burtstag ihres Sohns Marc fei- erst die zweite Geisel, ein ma- Abu Sayyaf auf freien Fuss ge- ern. Marc Wallert sagte damals, laysischer Polizist, frei gelas- setzt und damit von ihrem Mann er habe keinen Wunsch, ausser sen. Abdul Jawah Salawat war und Sohn Marc getrennt. «Ich das alle Geiseln freikämen. auf Sipadan für die Sicherheits- sagte nein», berichtete Wallert Von malaysischem vorkehrungen verantwortlich dem Unterhändler der philippi- gewesen. Malaysische Unter- nischen Regierung, Roberto Taucherparadies händler gaben den Geiselneh- Aventejado, über ihre letzten verschleppt mern nach eigenen Angaben 50 Stunde in dem in 85 Tagen zur Die Abu-Sayyaf-Mitglieder hat- Säcke Reis und eine nicht ge- Hölle gewordenen Dschungel- ten die Wallerts am 23. April nannte Geldsumme für «Unter- camp. «Ich werde nicht ohne zusammen mit zwei französi- kunft und Verpflegung». Zu- meinen Mann und meinen Sohn schen, zwei finnischen, zwei dem solle der philippinischen Marc gehen. Heute ist unser 34. südafrikanischen und einem li- Regierung Entwicklungshilfe Hochzeitstag.» banesischen Touristen sowie für die verarmte südphilippini- Aventejado begrüsste die von sieben Malaysiern und 18 Phi- sche Region gewährt werden. Bluthochdruck und chronischen Angstzuständen gezeichnete Deutsche mit einer herzlichen Umarmung und dem Versuch, tröstende Worte zu finden. «Ich Schröder begrüsst Freilassung bin sicher, Ihr Mann versteht, warum Sie sich heute von ihm B e r l i n. — (AP) Bundeskanzler Gerhard Schröder hat die trennen mussten.» Aventejado Wollte zuerst nicht ohne ihren Mann Werner heimkehren: freigelassene Geisel Renate Wallert. Freilassung der deutschen Geisel Renate Wallert begrüsst. Die und ein Helfer mussten die of- ganze Sorge der Bundesregierung gelte jetzt den noch Festge- fenbar von Magenkrämpfen ge- Hubschrauber in die Provinz- Noch in der Nacht zum Diens- Wallert hatte in einem Brief an haltenen, egal welcher Nationalität, sagte Schröder am Montag schüttelte Frau stützen, als sie hauptstadt Zamboanga geflo- tag sollte sie nach Deutschland Präsident Joseph Estrada von ei- vor Journalisten in Berlin. Zugleich dankte er Bundesaussen- sie in dem Dorf Indanan von gen. Von dort wurde sie mit ei- geflogen werden. ner Forderung von einer Million minister Joschka Fischer und dem Krisenstab des Auswärtigen den Geiselnehmern in Empfang nem Flugzeug nach Manila ge- Renate Wallerts Freilassung Dollar pro westlicher Geisel be- Amtes für die geleistete Arbeit. Schröder betonte, die Bundes- nahmen. Von dort wurde Rena- bracht. «Ich möchte jetzt gerne wurde von der Regierung als richtet — sei nicht gezahlt wor- regierung habe für die Freilassung alles getan, was in ihrer te Wallert in einem Schützen- Macht gestanden habe. Es gehe jetzt darum, das gesamte Gei- nach Hause», sagte sie mehr- Geste des guten Willens von den. In dem am 9. Juli geschrie- seldrama erfolgreich zu beenden. panzer in die Inselhauptstadt Jo- mals, während Aventejado ihr Seiten der Geiselnehmer be- benen Brief flehte der 57-jähri- lo gefahren und mit mit einem die Arrangements erklärte. zeichnet. Ein Lösegeld Werner ge Lehrer darum, alles für die Über 57 Tote Schwierige Verhandlungen Brandstifter Ausgang noch völlig offen festgenommen A t h e n. — (AP) Die grie- nach Flugzeugabsturz T h u r m o n t. — (AP) In einer men. Ein gemeinsames Aben- chischen Behörden haben ersten offiziellen Stellungnah- dessen aller Delegationen gab einen Mann festgenommen, Boeing 737 stürzt bei Landeanflug auf Siedlung — Elf Verletzte in me zum Verlauf des Nahostgip- es im Gegensatz zur bisherigen der für mehr als zehn der Krankenhäuser gebracht — Unglücksursache unklar fels in Camp David hat US-Prä- Praxis nicht. Auf die Frage der verheerenden Waldbrände sident Bill Clinton die Verhand- «Daily News», ob Clinton wie P a t n a. — (AP) Ein indisches lungen zwischen Israelis und geplant am Mittwoch zum G-8- der vergangenen Wochen Palästinensern als die schwers- Gipfel nach Japan reisen werde, verantwortlich sein soll. Der Passagierflugzeug ist am Mon- tag beim Landeanflug auf die ten in seiner Amtszeit bezeich- antwortete der US-Präsident: 50-jährige Viehzüchter habe net. Es habe einige Fortschritte «Ich hoffe es. Ich werde mein Brandstiftung in mehreren Stadt Patna auf eine Siedlung gestürzt; mindestens 57 Men- gegeben, doch sei noch völlig Bestes tun, hier zu einem Ab- FälleninderRegionKo- offen, ob die Gespräche

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