Familienbuch Lösnich-Erden 1580-1906

Familienbuch Lösnich-Erden 1580-1906

Veröffentlichungen der Westdeutschen Gesellschaft für Familienkunde e.V. Sitz Köln Band 316 Familienbuch Lösnich-Erden 1580 – 1906 Lösnich Erden bearbeitet von Marie Luise Conen Deutsche Ortssippenbücher der Zentralstelle für Personen- und Familiengeschichte Nr. 00.981 Westdeutsche Gesellschaft für Familienkunde e.V., Köln 2016 Name und Anschrift des Bearbeiters: Marie-Luise Conen Heinrich-Seidel-Str. 3 12167 Berlin Titelbild Wappen der Gemeinden Lösnich und Erden AGS DE 07231 030 und 07 231 076 Copyright: © 2016 by Westdeutsche Gesellschaft für Familienkunde e.V. Unter Gottes Gnaden 34 50859 Köln-Widdersdorf Herstellung: johnen-druck GmbH & Co. KG, 54470 Bernkastel-Kues Einband: Buchbinderei Schwind Trier Bestellung: http://www.shop.wgff.de Internet: http://www.wgff.de Alle Rechte vorbehalten. Kein Teil dieses Buches darf in irgendeiner Form (Druck, Fotokopie, oder in einem anderen Verfahren) ohne schriftliche Genehmigung der Westdeutschen Gesellschaft für Familienkunde oder des Verfassers reproduziert oder unter Verwendung elektronischer Systeme verarbeitet, vervielfältigt oder verbreitet werden. Dieser Regelung unterliegen auch Übersetzungen in eine andere Sprache. ISBN 978-3-86579-130-6 Ausschnitt aus: Carte Tres Particuliere du Pays compris entre les Villes de Sirques, Remich, Treves, Berncastel, Traerbach … par les Sieurs Naudin & Denis, Ingenieurs ordinaires du Roy 1737. http://www.chr-lorraine.fr/naudin/index.php Grußwort Die beiden Gemeinde Erden und Lösnich sind seit Jahrhunderten aufs engste mitein- ander verbunden. Ihrer beider Geschichte ist trotz unterschiedlicher „Herrschaften“ davon geprägt, dass der Pfarrsitz zwischen beiden Orten wechselte. Alle alt eingesessenen Familien, von denen viele bereits seit bzw. vor 1580 in beiden Orten leben, sind vielfach miteinander verwandtschaftlich verbunden. Zwischen den Erdener und Lösnicher Familien gab es viele Eheschließungen, wodurch sich die Verbindungen zwischen den Bewohnern der beiden Orte verfestigten. Beide Orte waren jedoch auch durch ihre Zugehörigkeit zu verschiedenen Herrschaf- ten unterschiedlich territorial gebunden. So gehörte Erden viele Jahre zum Kröver Reich und war Lehen der Sponheimer Grafen. Für Lösnich wiederum ist seit 1368 ein Rittergeschlecht nachgewiesen, das durch Erbfolge letztlich an die Grafen von Kesselstatt gelangte, die bis zum Ende der Feudalherrschaft (1807-1850) als Herren der Herrschaft Lösnich-Bausendorf nachgewiesen werden. Dadurch gab es auch vie- lerlei Verbindungen der Bewohner mit Orten aus deren Territorien. Während die poli- tischen Grenzen eher die Unterschiede verdeutlichen, stand und steht das Gemein- same für beide Gemeinden bis heute im Mittelpunkt. In dem vorliegenden Ortsfamilienbuch werden die Wege von Erdener und Lösnicher Bürgern und ihren Familien oftmals sehr detailliert nachgezeichnet. Die intensiven Recherden der Autorin machen es möglich, die jeweiligen Familien bis in ihre Ur- sprünge in Erden und Lösnich zu betrachten und eigene Stammbäume zu gestalten. Wir danken Marie-Luise Conen für ihre jahrelangen und zeitintensiven Recherchen, die zu einem umfangreichen und sehr informativen Buch über die Bürger, ihre Fami- lien und das Leben in Lösnich und Erden zwischen 1580 und 1906 geführt haben. Wir wünschen allen Lesern eine anregende Zeitreise in die Geschichte der Familien von Lösnich und Erden. Lösnich und Erden im Mai 2016 Winfried Gassen Alois Kaufmann Bürgermeister in Lösnich Bürgermeister in Erden Marie-Luise Conen: Familienbuch Loesnich-Erden 1580 – 1906 - Vorwort Inhaltsverzeichnis Vorwort 9 Benutzerhinweise 12 Verwendete Literatur 13 Abkürzungsverzeichnis 15 Auswanderer 16 Sterbefälle, die nicht zuzuordnen waren (Männer) 20 Sterbefälle, die nicht zuzuordnen waren (Frauen) 21 Karl G. Oehms, Trier: Peter Fröauff aus Rachtig und die Burg Lösnich im Jahr 1616 23 Weisthum der Scheffen zue Lösnich 1529 28 Streit im Erdener Leyenhof zwischen den Hoffs Lehnleuthen Johannes Kopper 32 von Lössenich und Michel Jacobs von Erden seit 1711 Lösnicher und Erdener Akten im Archiv Kesselstatt im Stadtarchiv Trier – eine 41 Fundgrube - zusammengestellt durch Karl G. Oehms, Trier. Familienteil A – Z 49 – 552 Anhang: Register der Ehefrauen 553 Nachnamenregister 567 Ortsregister 582 Berufe und Funktionen 594 Literaturverzeichnis der WGfF 598 7 Marie-Luise Conen: Familienbuch Loesnich-Erden 1580 – 1906 - Vorwort Vorwort Als gebürtige Lösnicherin, die bereits im Kindesalter mit ihren Eltern und Geschwistern Lösnich verließ um in einer Großstadt zu leben, habe ich mich weiterhin immer sehr der Mosel und Lösnich verbunden gefühlt. Die Familien der Vorfahren meines väterlichen Großvaters (Nikolaus Joseph Conen, Lösnich) sowie die Familien der Vorfahren meiner mütterlichen Urgroßmutter, Gertrud Justen (Erden), lebten seit vielen Jahrhunderten in Lösnich und Erden. In mir besteht seit jeher ein Gefühl von weiterhin anhaltender Zugehö- rigkeit zu diesen Orten meiner Vorfahren. Angeregt durch Aufzeichnungen auch in der Familie meiner Mutter, deren Großvater 30 Jahre (1850-1880) Lehrer in Lösnich war (Johann Baptist Hauprich) begann ich schon in meiner Jugendzeit mich für unsere Ahnen zu interessieren. Dazu trug auch bei, dass ich in einem der Häuser geboren wurde, in dem ursprünglich, vor der Shoa, die jüdische Familie Kaufmann lebte. Ich wollte immer wissen, wer dort gelebt hatte und wo deren Bewohner verblieben waren. Daher war es nahelie- gend ein Buch über die Juden aus Lösnich zu schreiben (Conen/Weirich: Jüdische Familien von der Mittelmosel, Paulinus Verlag, Trier, 2010). Meine Recherchen zu dem Ortsfamilienbuch „Lösnich-Erden“ war von großer Neugier auf die Daten, ihre Quellen und die Zusammenhänge in den jeweiligen Familien geprägt. An- hand dieser Daten konnte ich einen sehr interessanten Einblick in die Geschichte nehmen, der die Zusammenhänge auch zu politischen Ereignissen erkennen ließ. So ist z. B. nach Jahren der Missernten und damit verbundenen Hungersnöten Anfang der 1840iger Jahre ein starker Anstieg der Auswanderungen vor allem nach Nordamerika zu verzeichnen. Ein weiteres Beispiel stellen die steigenden Geburtszahlen nach dem Deutsch-Französischen Krieg 1870-1871 dar, als mit der Reichsgründung eine bessere Versorgung der Bevölke- rung einsetzte. Ein weiterer historisch interessanter Aspekt war die hohe Kindersterblich- keit in manchen Jahren. Dies machte mich betroffen, da nicht selten damit auch der Tod der jeweiligen Kindesmütter einherging. Frauen gingen bis ca. 1900 mit jeder Schwanger- schaft mehr oder weniger das Risiko ein, mit einer Schwangerschaft oder Geburt ihr Le- ben zu verlieren. Wenngleich die Namen der gefallenen bzw. vermissten Männer aus Lösnich und Erden auf den Gedenktafeln in beiden Orten erwähnt sind, so ist es doch noch einmal direkter und schmerzvoller zu sehen, wie viele Söhne der beiden Orte an den verschiedensten Kriegsschauplätzen in Europa ihr Leben gelassen haben und ihre Kinder ohne Vater aufwuchsen bzw. sie keine eigenen Familien gründen konnten. Damit einher gehend zeigt sich, welche jüdischen Mitbürger ihr Leben in Konzentrationslagern gelassen haben. Anhand der Daten wird deutlich welche Notzeiten und politischen Entwicklungen (Märzrevolution), vor allem zu Beginn des 19. Jahrhunderts dazu führten, dass in beiden Orten zahlreiche Erdener und Lösnicher u. a. nach Nordamerika auswanderten. Sie siedelten sich dort häufig in Regionen an, die ihnen eine Nähe zu alten Dorfnachbarn oder zumindest zu Landsleuten ermöglichte, nicht selten an Flüssen (Ohio River, Missouri River, Mississippi River oder an großen Seen). Bei meinen Recherchen in den USA war es frappierend zu sehen, wie viele Deutsche vor allem in den Mittelwesten ausgewandert sind. Auf vielen Friedhöfen fand ich unzählige deutsche – und je nach Region – moselländische Namen von Ausgewanderten, die dort eine neue Heimat gefunden hatten. Zu Beginn des 20. Jahrhunderts suchten nächste Generationen aus Erden und Lösnich ihr Glück u.a. in den Bergwerken des Saarlands und des Ruhrgebietes, gingen einem Hand- werk nach oder betrieben Handel in größeren Orten. Der Mangel an nutzbarem Land und die Erbfolgen in der Weitergabe der Winzerhöfe führte dazu, dass viele vor dem 1. Welt- 9 Marie-Luise Conen: Familienbuch Loesnich-Erden 1580 – 1906 - Vorwort krieg und nach dem 2. Weltkrieg in die Großstädte des Rheinlands zogen, verbunden mit der Hoffnung hier ein ausreichendes Auskommen zu haben. Diese Binnenwanderung in- nerhalb Deutschlands ist mir vor allem bei meinen Recherchen in Stadtarchiven von Städ- ten des Ruhrgebietes sowie Düsseldorf, Köln aber auch Frankfurt/Main sehr deutlich ge- worden. Die in Erden und Lösnich weiterhin den Weinbau betreibenden Winzerfamilien sahen sich immer wieder auch harten Zeiten ausgesetzt. Missernten, Schädlinge, Unwetter usw. stel- len seit Jahrhunderten immer wieder Herausforderungen dar, denen Winzer mit ihren Fer- tigkeiten und Kenntnissen zu begegnen suchen. Die guten Weinlagen u.a. des bekannten Erdener Treppchens und der Lösnicher Försterlay führten insbesondere nach der Ein- gliederung der Rheinprovinz in das Königreich Preußen zu einem starken Anstieg auch des Exports von Moselwein in ferne Regionen wie England u. a. m. Damit stellte sich in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts (Gründerjahre) ein kleiner „Wohlstand“ bei manchen Winzerfamilien ein. Ein weiterer Aspekt, den ich sehr interessant fand, ist die Entwicklung der Vornamen, die – entgegen meiner ursprünglichen Annahme – bereits auch im 19. Jahrhundert einer gewis- sen „Mode“ unterliegen konnten. Nicht alle Frauen hießen Maria

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