N L P B Carl-Hans Hauptmeyer NIEDERSACHSEN Landesgeschichte und historische Regionalentwicklung im Überblick Carl-Hans Hauptmeyer NIEDERSACHSEN Landesgeschichte und historische Regionalentwicklung im Überblick ISENSEE VERLAG OLDENBURG Herausgegeben von der Niedersächsischen Landeszentrale für politische Bildung N L P B http://www.nlpb.de Hannover 2004 Redaktion: Peter Hoffmann Umschlagentwurf: Stefanie Heinrich Abbildungen: Die Abbildungen sind - wenn nicht anders vermerkt - von den Autorinnen und Autoren zur Verfügung gestellt worden. Die Veröffentlichung stellt keine Meinungsäußerung der Niedersächsischen Landeszentrale für politische Bildung dar. Für die inhaltlichen Aussagen trägt der Autor die Verantwortung. Bibliografische Information Der Deutschen Bibliothek Die Deutsche Bibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über <http://dnd.ddb.de> abrufbar. ISBN 3-89995-064-X © 2004 Isensee Verlag, Haarenstraße 20, 26122 Oldenburg - Alle Rechte vorbehalten Gedruckt bei Isensee in Oldenburg 5 Inhalt Vorwort . 7 Aktuelle Herausforderungen. 8 Chancen und Probleme . 8 Aktuelle Regionalentwicklungen - vier Beispiele . 9 Raum und Geschichte . 12 Tradition und Gegenwart. 12 Niedersachsen in Deutschland - heutige Bevölkerungsstruktur in historischer Dimension . 13 Niedersachsen – Land und Name. 14 Naturpotential und Geschichte . 17 Stufen der kulturlandschaftlichen Entwicklung . 19 Historische Entwicklungen und Strukturen . 22 Aufbauen (bis um 1500). 22 Ur- und Frühgeschichte . 22 Germanen und Römer, Altsachsen und Friesen . 23 Eingliederung in das Reich der Franken, Sachsen als Königsland . 25 Staufer und Welfen . 28 Hochmittelalterliche Agrarverfassung . 29 Eine spätmittelalterliche Grafschaft – das Beispiel Schaumburg . 32 Territorialisierung von Herrschaft . 34 Bäuerliche Freiheiten und Gemeinden . 36 Landwirtschaft und Grundherrschaft im Spätmittelalter . 37 Adel und Landstände. 38 Rohstoffe und Rohstoffverarbeitung . 40 Städte . 41 Gewerbe, Zünfte, Stadtbewohner . 44 Verkehr und Handel. 47 Städtische Verfassung – die „Große Braunschweiger Schicht“ . 50 Menschen und ihr Lebensalltag . 52 Religion und Kirche . 54 Regionen in Niedersachsen - Aufbau im Mittelalter . 55 Mithalten (bis um 1800) . 59 Ein Herrschaftskonflikt zwischen Mittelalter und Neuzeit - die Hildesheimer Stiftsfehde . 59 Städtische Reformation – das Beispiel Hannover . 60 Ein Fürst der Reformationszeit - Herzog Heinrich der Jüngere . 62 Staat und Kirche im 16. Jahrhundert . 63 6 Dorf und Landwirtschaft im 16. Jahrhundert . 65 Blüte und Krise des Städtewesens . 68 Der Dreißigjährige Krieg und seine Folgen . 69 Ausbau frühmoderner Staatlichkeit . 71 Niedersächsische Residenzstädte im 17. und 18. Jahrhundert . 73 Ein Universalgelehrter in der Provinz - Gottfried Wilhelm Leibniz. 78 Merkantilismus und Wirtschaftsmodernisierung . 80 Der Harz als europäischer Wirtschaftsraum . 82 Aufklärung und moderne Bildung . 83 Beginn der agrarischen Modernisierung - die Celler Landwirtschaftsgesellschaft . 87 Revolution im Kleinstaat? Der schaumburg-lippische Bauernaufstand. 88 Menschen in Stadt und Land . 91 Regionen in Niedersachsen - Mithalten durch Imitation. 92 Nachholen (19. Jahrhundert) . 96 Napoleonische Zeit - Innovationen und Zusammenbrüche. 96 Agrarreformen. 98 Restitution der alten politischen Ordnung - die „Göttinger Sieben” . 101 Revolution 1848 – das Beispiel Oldenburg. 102 Massenarmut und Auswanderung. 103 Eisenbahnen . 106 Preußen in Niedersachsen . 106 Industrialisierung und Urbanisierung – das Beispiel Hannover . 108 Regionen in Niedersachsen – Nachholen zwischen Identität und Zivilisationskritik . 112 Konkurrieren (20. Jahrhundert) . 115 Nach dem Ersten Weltkrieg - neue Politische Systeme . 115 Wenig golden - die zwanziger Jahre . 116 Blut, Boden und Zerstörung. 119 Kontinuität zwischen Zusammenbruch und Neuanfang . 123 Konkurrieren - Beharrung versus Modernität. 128 Zukunftspotentiale im historischen Gefüge . 133 Literaturhinweise . 136 Ausgewählte Internetseiten . 141 Abbildungsnachweise . 142 Kurzvita . 143 7 Vorwort In den letzten drei Jahrzehnten ist eine reichbar. Um nicht nur knappe Überblicke Fülle von landes- und regionalgeschicht- zu geben, wird eine gemischte Dar- licher Fachliteratur über Niedersachsen und stellungsweise gewählt, die Zusammen- seine Landesteile entstanden. Große, de- hänge vermitteln möchte und zusätzlich tailreiche Übersichtswerke stehen neben konkretisierende Beispiele anbietet. Die tiefschürfenden Einzelstudien. Schwer- Auswahl ist zwangsläufig abhängig von punkt der Forschung ist mittlerweile die den wissenschaftlichen Interessen und neue und neueste Geschichte. Daher ist es Defiziten des Autors. an der Zeit, einmal mehr in einem politisch Für kritische Anregungen, wertvolle bildenden Sachbuch einen Überblick zur Hinweise und Hilfe danke ich: Mareile Geschichte Niedersachsens zu liefern und Bernard, Dr. Manfred von Boetticher, Julia dabei die offensichtlich große Bedeutung Borchers, Gerburg Brückner, Dorothea der mittelalterlichen und der frühneuzeit- Hauptmeyer, Peter Hoffmann und Dr. lichen Geschichte sowie den Stellenwert Hans Otte. der externen ökonomischen Kräfte hervor- zuheben. Eine thematische, regionale und zeit- Hannover, im Januar 2004, liche Vollständigkeit ist hierbei nicht er- Carl-Hans Hauptmeyer 8 Aktuelle Herausforderungen Aktuelle Herausforderungen Chancen und Probleme Entwicklungspotentiale Niedersachsens sind über Jahrhunderte immer wieder von Heimat in Niedersachsen ist keinesfalls nur nachholender Modernisierung oder Kon- mit Fachwerkbauernhaus samt „Groot kurrenzfähigkeit durch Imitation geprägt Dör“ und gekreuzten Pferdeköpfen oder gewesen. Charakteristisch für Nieder- Grünkohl mit Wurst zu verbinden, sei sachsen ist im interregionalen Vergleich diese nun Pinkel oder Brägenwurst, son- die hohe Stabilität sozialer Milieus und dern ebenso mit dem Veranstaltungspark eine Langlebigkeit regionaler Identitäten. „Autostadt Wolfsburg“ oder dem türki- Damit verbunden sind eine große Ein- schen Döner-Lokal am kleinstädtischen flussnahme öffentlicher Institutionen und Marktplatz. Das vorherrschend lutherische eine aus relativer Rückständigkeit Lehren ziehende Zukunftsorientierung, die Ent- Niedersachsen hat heute nicht nur calvini- wicklungssprünge ermöglicht. stische und römisch-katholische Minder- Nicht verlässlich geklärt ist eine Fülle heiten, sondern auch russisch- orthodoxe von Fragen: Warum verändern sich manche und muslimische. Niedersachsen ist seit Regionen rasch? Warum verharren andere? seiner Gründung nach dem Zweiten Welt- Warum bedeutet finanzielle regionale krieg ein Zuwanderungsland. Um 1950 Förderung nicht zwangsläufig Wachstum? waren über 2 Millionen Menschen als Wie wird Wandel ausgelöst? Worauf beru- Flüchtlinge und Heimatvertriebene aus hen die oft jahrhundertelangen Kontinu- Ost- und Mitteldeutschland in Niedersach- itäten? Unter welchen Umständen kommt sen neu ansässig. Neben den deutsch- es zu Brüchen? Bedarf es zur flexiblen re- stämmigen Zuwanderern der jüngsten gionalen Entwicklung generell starker re- Zeit aus Osteuropa lebt heute ca. eine gionaler Bindungselemente zwischen den halbe Million Ausländerinnen und Aus- Menschen? Lässt sich durch öffentliche länder in Niedersachsen. Arbeitsmigran- Stärken-Schwächen-Diskussionen binnen ten der 1960er Jahre aus Süd- und Süd- kurzem regionales Bewusstsein konstruie- osteuropa sehen nun bereits ihre Groß- ren? Auf welche Elemente der Vernetzung kinder in Niedersachsen aufwachsen. von wirtschaftlichen und nichtwirtschaft- Niedersachsen verändert sich, den- lichen Aktivitäten muss in einer Region noch bleibt das Land langdauernd, trotz zurückgegriffen werden, um neue Entwick- vieler kleiner Erfolge, wirtschaftlich hinter lungsschübe anzuregen? Wie lässt sich bei den ökonomischen Zentren des deut- zurückweichendem staatlichen Einfluss schen Südwestens zurück. Wirtschafts- eine zerstörerische Konkurrenz der Re- wissenschaftliche Modelle können un- gionen verhindern? Können aus der gleichzeitige historische Regionalent- tradierten, charakteristisch mitteleuropäi- wicklungen nicht mehr zureichend deu- schen Qualität des Kleinteiligen Anhalts- ten. Finanzielle Förderung einer Region punkte für soziale.
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