Arbeitsgemeinschaft Swissaid | Fastenopfer | Brot für alle | Helvetas | Caritas | Heks | www.alliancesud.ch Jahres­- Bericht rapport annuel 2015 Alliance Sud 2015 auf einen blick Zusammensetzung des Vorstandes Advocacy und Lobbying Melchior Lengsfeld, Geschäftsleiter Helvetas Swiss Interco- Isolda Agazzi, Handel und Investitionsschutz operation ( Präsident 2015/1016 ) Mirka Caletti, Sekretariat Regionalbüro Lugano Patrick Renz, Direktor Fastenopfer ( Vizepräsident 2015/2016 ) ( bis September 2015 ) Hugo Fasel, Direktor Caritas Schweiz Michel Egger, Handel/Transnationale Unternehmen Ueli Locher, Direktor Heks ( bis Juni 2015 ) Dominik Gross, Internationale Finanzpolitik ( ab Juli 2015 ) Andreas Kressler, Direktor Heks ( ab August 2015 ) Mark Herkenrath, Internationale Finanzpolitik ( bis Juli 2015 ) Beat Dietschy, Zentralsekretär Brot für alle ( bis August 2015 ) Daniel Hitzig, Medien und Kommunikation Bernard DuPasquier, Geschäftsleiter Brot für alle Eva Schmassmann, Entwicklungspolitik ( ab September 2015 ) Lavinia Sommaruga, alle Themen ; Regionalbüro Lugano Caroline Morel, Geschäftsleiterin Swissaid Jürg Staudenmann, Umwelt-/Klimapolitik Katia Vivas, Sekretariat Regionalbüro Lausanne Zusammensetzung der Geschäftsleitung Mark Herkenrath, Geschäftsleiter und Bereichsleitung InfoDoc bern Advocacy und Lobbying ( ab August 2015 ) Jris Bertschi Peter Niggli, Geschäftsleiter und Bereichsleitung Advocacy Emanuela Tognola und Lobbying ( bis Juli 2015 ) Emanuel Zeiter Michel Egger, Leitung Regionalbüro Romandie Lavinia Sommaruga, Leitung Regionalbüro InfoDoc Lausanne italienischsprachige Schweiz Pierre Flatt, Bereichsleitung Pierre Flatt, Bereichsleitung InfoDoc Nicolas Bugnon Kathrin Spichiger, Personalverantwortung Amélie Vallotton Preisig Geschäftsstelle Mark Herkenrath, Geschäftsleiter ( ab August 2015 ) Peter Niggli, Geschäftsleiter ( bis Juli 2015 ) Kathrin Spichiger, Assistentin des Geschäftsleiters Andrea Rotzetter, Sekretariat ( ab Oktober 2015 ) Rosa Amelia Fierro, Sekretariat ( bis Mai 2015 ) 2 J AhreSberIcht 2015 2015 war ein Jahr der politischen Meilensteine. Im September einigte sich die internationale Gemeinschaft auf die Agenda 2030 für nachhaltige Daniel Rihs © : Entwicklung : einen ambitiösen Zielkatalog, der die Welt über die nächsten Foto fünfzehn Jahre auf den Pfad der sozialen, ökologischen und wirtschaftli- chen Nachhaltigkeit führen soll. Dann wurde im Dezember in Paris endlich ein neues Klimaabkommen unterzeichnet. Dessen Ziel ist es, die Klimaer- wärmung deutlich unter 2°C, nach Möglichkeit sogar auf max. 1,5°C zu begrenzen. Gemeinsam nehmen die Agenda 2030 und das Klimaabkom- men die Industrieländer in die Verantwortung, nicht länger auf Kosten der Entwicklungsländer und der natürlichen Umwelt zu leben. Nun gilt es dafür zu sorgen, dass die hehren Absichten Eingang in die gelebte politi- sche Praxis finden. Gleichzeitig trieben Bürgerkriege, islamistischer Terrorismus und die Folgen des globalen Klimawandels im Jahr 2015 Millionen von Men- schen in die Flucht. Die meisten von ihnen endeten als intern Vertriebene im eigenen Land oder fanden vorübergehende Zuflucht in den Nachbar- staaten. Andere nahmen den gefährlichen Weg nach Europa auf sich, wo Meilensteine… die « Flüchtlingskrise » zunehmend die politische Agenda dominierte. Die Furcht vor dem Wohlstandsverlust gab rechtspopulistischen Kräften in Europa massiv Aufschwung, auch in der Schweiz. Hier kam es bei den Parlamentswahlen im Herbst zu einem deutlichen Rechtsrutsch. Seither wird in Bundesbern wieder intensiv über Budgetkürzungen bei der Ent- wicklungszusammenarbeit und deren Zweckbindung an migrationspoliti- sche Forderungen diskutiert. Jenseits des Atlantiks interessierte die Flüchtlingsproblematik nur bedingt. Stattdessen trieb die USA munter die Verhandlungen über eine neue Generation von Freihandels- und Investitionsschutzabkommen voran. Die geplanten Verträge mit der EU ( TTIP : Transatlantic Trade and Investment Partnership ) und verschiedenen pazifischen Staaten ( TPP : Transpacific Partnership ) bedrohen demokratisch errungene Sozial- und Umweltstandards. Sie haben darum hüben wie drüben den zivilgesell- schaftlichen Widerstand wiederbelebt, der Ende der 1990er Jahre erfolg- reich gegen das multilaterale Investitionsabkommen der OECD kämpf- te und sich zur weltweiten globalisierungskritischen Bewegung vernetzte. Die Agenda 2030 für nachhaltige Entwicklung könnte für den neu erwach- ten zivilgesellschaftlichen Widerstand gegen den Freihandel zu einem wichtigen politischen Bezugspunkt werden. Auch sie hat das Potential, gesellschaftliche Kräfte zu bündeln, die solidarisch über den nationalen Tellerrand hinausblicken. In eigener Sache möchte ich von ganzem Herzen Peter Niggli danken, von dem ich im August das Amt als Geschäftsleiter von Alliance Sud übernehmen durfte. Er hat mir neben grossen politischen Fussstapfen eine politisch schlagkräftige Organisation mit einem hochkompetenten und motivierten Team überlassen. Ich freue mich, dass er uns auch in Zukunft als Verbündeter und Freund zur Seite stehen wird. Mark herkenrath, Geschäftsleiter Rapport AnnueL 2015 3 entwicklungspolitische 21 avril Aktivitäten l’initiative multinationales responsables est lancée me. L’un des principaux résultats de märz l’intense travail parlementaire autour 24. de la pétition « Droit sans frontières » Weltsozialforum in tunis a été une motion de la Commission de politique extérieure du Conseil natio- dh. Am 18. März, zwei Tage vor Abreise nal demandant au Conseil fédéral d’ins- februar der Schweizer Delegation nach Tunis, taurer une obligation de diligence en 27. überfielen islamistische Gewalttäter das matière de droits humains et d’enviro n- Die schWeizer Klimaziele : tunesische Nationalmuseum Bardo. nement pour les entreprises. La motion « Nichts als Warme luft » Rund fünfzig Menschen, die meisten a été traitée le 11 mars par le Conseil von ihnen TouristInnen, fanden den Tod. national. Si elle était combattue par les js. Als erstes Land der Welt kommuni- Für die Organisatoren des Weltsozial- grandes associations économiques, zierte die Schweiz ihre Treibhausgas-Re- forums ( WSF ), das nach 2013 zum zwei- elle a bénéficié du soutien de représen- duktionsziele im Hinblick auf die UN ten Mal im Maghreb stattfand, aber tants de l’économie comme Nick -Klimakonferenz in Paris. Der Bundesrat auch für Alliance Sud und E-CHANGER, Beglinger ( swisscleantech ), Dominique wollte damit « ein ambitioniertes Zei- die eine grosse Schweizer Delegation Biedermann ( Ethos ) et même Stéphane chen setzen ». Weil die vorgestellten Kli- mobilisiert hatten, war klar : Jetzt galt es Graber ( Swiss Trading and Shipping maziele jedoch in 14 von 16 Bewertungs- erst recht, nach Tunis zu reisen. Association ). La motion a d’abord été kriterien nicht einer angemessenen, 58 Schweizer ParlamentarierInnen, Ge- acceptée par 91 voix contre 90, avec das heisst einer gerechten und zielfüh- werkschafterInnen, Medien- und la voix prépondérante du président. Puis, renden Klimapolitik genügen, kritisierte NGO-VertreterInnen reisten ans WSF. suite à une demande de réexamen par Alliance Sud die Ziele zusammen mit Zur Reise gehörte ein Vorprogramm le PDC sous pression des lobbies écono- anderen Mitgliedern der Schweizer Kli- mit von der Schweizer Botschaft organi- miques, elle a été rejetée par 95 voix maallianz heftig. sierten Projektbesuchen sowie Treffen contre 86, certains PDC et PLR s’étant re- Als eines der wohlhabendsten mit zivilgesellschaftlichen Kräften und mis dans les rangs. Länder setzt der Bundesrat bei der anvi- ein Podiumsge spräch mit dem WSF- Cette impasse parlementaire a sierten Halbierung der Treibausgase Gründer Chico Whitaker. Wer Basis-Or- ouvert la voie à l’initiative pour des mul- nämlich zu zwei Fünfteln auf nicht nä- ganisationen aus aller Welt treffen, tinationales responsables. Elle a été her definierte Auslandsprojekte. Die deren Arbeit kennenlernen und sich mit lancée le 21 avril par une conférence de beabsichtigte inländische CO2-Redukti- ihnen vernetzen will, für den bleibt presse où est notamment intervenu on ( bis 2030 minus 30 Prozent gegen- das WSF eine einzigartige Gelegenheit Peter Niggli, encore directeur d’Alliance über dem Stand von 1990 ) bedeutet zu- zum Austausch. Die Mehrheit der Sud et membre du Comité d’initiative. dem, dass die Ambitionen der Schweiz WSF-TeilnehmerInnen auf dem Universi- L’écho médiatique a été remar quable, hinter diejenigen der EU und sogar der tätscampus von Tunis stammte aus avec en particulier le téléjournal ( 19 h 30 ) konservativen USA zurückfallen. Die dem Maghreb. Alliance Sud organisierte en Suisse romande. Portée par un collec- schweizerischen Emissionen würden ab gemeinsam mit dem Arab NGO Net- tif qui est passé en dix mois de 65 à 2020 um nur noch jährlich 1 Prozent sin- work, Social Watch, IBON, dem Observa- 77 organisations de la société civile, la ken. Heute sind es 2 Prozent jährlich, toire tunisien de l’économie und dem collecte de signatures a démarré en und für eine 2-Grad-kompatible-Klima- tunesischen Gewerkschaftsverband fanfare et atteint quasiment les 100 000 politik wären mindestens 3 Prozent UGTT ein Atelier zum Thema « The PPPs : signatures à la fin de 2015. Elle a inter- nötig. good for development or to open up pellé les milieux économiques qui Am schärfsten aber verurteilt Al- new markets ? ». Die Veranstaltung gab ont organisé des débats dans différents liance Sud, dass sich der Bundesrat jegli- einen spannenden Überblick und er- cadres comme le Global Compact chen Zusagen zur internationalen zeugte eine
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