
AZ 3900 Brig | Dienstag, 31. August 2010 Nr. 201 | 170. Jahr gang | Fr. 2.20 www.1815.ch | Re dak ti on Te le fon 027 922 99 88 | Abon nen ten dienst Te le fon 027 948 30 50 | Men gis An non cen Te le fon 027 948 30 40 | Auf la ge 25 261 Expl. INHALT Wallis Wallis Sport Wallis 2 – 12 Traueranzeigen 10 Sport 13 – 16 Erfreulich Geschenkte Arten Das Märchen Thun Ausland 18/19 Vizepräsident Markus Noti Die Umweltverbände (Bild: Bri - Skandale, und jetzt wieder Er - Wirtschaft/Börse 20 Schweiz 21 über die Rechnung 2009 der gitte Wolf, VSC) haben den Ge - folge: Das Fussball-Märchen TV-Programme 22 Gemeinde Eisten und geplan - meinden eine Tier- oder Pflan - Thun (Bild: Yakin) scheint sich Wohin man geht 23 Wetter 24 ten Investitionen | Seite 3 zenart geschenkt. | Seite 12 zu wiederholen. | Seite 13 Bern | Sozialpartner über Revision der Arbeitslosenversicherung (ALV) uneins KOMMENTAR Der Verteil- Streit um ALV-Abzüge graben Er wird mit Fleiss und Eifer her - beigeredet und herbeigeschrie - SP, Grüne, EVP, CSP und Gewerk - ben, der viel bemühte Graben schaften möchten die Arbeitslo - senversicherung (ALV) ausschliess - zwischen Stadt und Land. Dabei lich mit höheren Lohnabzügen dreht sich die ganze Diskussion sanieren. Ihre Forderung, dass nicht so sehr um politische Kon - auch auf Lohnanteilen über zepte oder gar um Identitäten, 315 000 Franken Abzüge bezahlt sondern schlicht und ergreifend werden müssen, stösst bei den um – ziemlich viel Geld. Arbeitgebern auf Ablehnung. Die Frage, ob die Schweiz nun in ein ländliches auf der einen und Nach Ansicht der Grünen, der SP, der EVP, in ein urbanes Lager auf der an - der CSP und der Gewerkschaften ist die 4. deren Seite zerfällt, in denen je - ALV-Revision, die am 26. September an die weils völlig andere gesellschafts - Urne gelangt, keine ausgewogene Vorlage. politische Vorstellungen herr - Das einfache Volk und der Mittelstand wür - schen, ist irreführend. Denn in den die Zeche für eine verfehlte Politik Tat und Wahrheit geht es um gleich dreifach bezahlen, sagte SP-Präsi - einen Verteilkampf. dent Christian Levrat am Montag vor den Medien in Bern. So hat sich die vermeintliche Wie die Arbeitgeber an einer Medien - Stadt-Land-Problematik erstmals konferenz deutlich machten, halten sie an den Zuschüssen für den öffent - nichts von Beiträgen auf dem Gesamtlohn. lichen Verkehr entzündet: Für Mit Aufhebung des Plafonds bei den ALV- den Agglomerationsverkehr sind Beiträgen würde der Versicherungscharak - mit Erfolg mehr Mittel eingefor - ter ausgehöhlt und immer mehr Umvertei - dert worden. Bei der Diskussion lung betreiben, sagte der Thurgauer Unter - um den Finanzausgleich spielen nehmer und SVP-Nationalrat Peter Spuhler. ähnliche Faktoren mit: Hier stel - Ausserdem reiche das so gewonnene Geld len sich die «Geber-Kantone» nicht aus, um die Arbeitslosenversicherung (meist städtischer Ausprägung) zu sanieren. | Seite 21 Gegen Leistungsabbau: SP-Präsident Christian Levrat (rechts) und GP-Präsident Ueli Leuenberger. FOTO KEYSTONE gegen die Empfänger (meist Rand- und Gebirgskantone). Auch in der Steuerpolitik lässt Walliser Gerichte | Lohn der Gerichtsschreiber umstritten Frauenanteil | Verwaltungskommissionen sich eine ähnliche Tendenz he - rauslesen: Wenn Randkantone wie Obwalden und «Aufsteiger» Es hat zu wenig wie Luzern auch eine forsche Lohnkonflikt zwischen Steuerpolitik betreiben, stösst das Frauen in Billigsteuer-Kantonen wie Zug und Schwyz sauer auf. Bewohner Staatsrat und Justiz von Mund oder von Guttet-Fe - schel oder von Ausserberg oder Oberwald würden schon Visp WALLIS | Wie viel sollen und Brig-Glis als «städtischen Gerichtsschreiber verdie - Raum» definieren. Denn auch auf nen? Darob liegen sich kantonaler Ebene stellen sich Regierung und Justiz in ähnliche Probleme – und auch den Haaren. hier dreht sich die Debatte um Geld und nicht so sehr um gesell - Die Walliser Justiz und die Wal - liser Regierung sind sich nicht schaftspolitische Unterschiede. einig, was Lohnfragen in den Luzius Theler Gerichtsbehörden angeht. Die Justizkommission musste ihre Beratungen im Juni aufschie - ben, weil sie noch vertiefte Abklärungen vornehmen woll - te. Es geht vor allem um die Entlöhnung der rund 50 Ge - Der Frauenanteil in den Kommissionen ist zu klein. FOTO WB richtsschreiber im Kanton. Das Kantonsgericht stellt sich auf den Standpunkt, dass die heu - WALLIS | Der Frauenanteil besetzt. Dass es auch anders tige Entlöhnung der Verant - in den Verwaltungskom - geht, zeigt der Bund. Auf eidge - wortung und der Fachkompe - missionen ist beschei - nössischer Ebene gibt es bereits tenz angemessen sei, die Re - den. Das soll sich ändern. eine festgelegte Quote von 30 gierung will die Löhne der Prozent. Im Wallis ist das bisher Gerichtsschreiber dem tiefe - Dies zumindest fordert das Se - noch kein Thema. Trotzdem ren Niveau der Verwaltungs- kretariat für Gleichstellung will man mittels einer Broschü - juristen anpassen. Ein Kom- und Familie im Kanton. Nur ge - re auf die Unausgewogenheit promiss der Justizkommission rade mal 21 Prozent der Sitze in aufmerksam machen und die hat den Konflikt nicht ausge - den ausserparlamentarischen Leute für das Thema sensibili - Konflikt: Regierung und Justiz im Clinch um Lohnfragen. FOTO WB räumt. | Seite 3 Kommissionen sind von Frauen sieren. | Seite 5 Walliser Bote 2 Dienstag, 31. August 2010 WALLIS UNTERWALLIS Gemeindefusion | Am 26. September stimmen Naters, Birgisch und Mund über eine Fusion ab Rappaz hungert wieder «Es herrscht eine positive sitteN | Bernard Rappaz ist erneut in den Hungerstreik getreten. Er war nach dem abschlägigen Entscheid des Grundstimmung» Bundesgerichts am letzten Donnerstag wieder zurück ins Gefängnis gebracht worden. Rappaz’ Anwalt NateRs/MuNd/BiRgiscH | In ging.» Birgisch stehe derzeit Aba Neeman will analysie - gut drei Wochen wird zwar noch gut da, aber das kön - ren, ob es die Möglichkeit über die Dreierfusion ab - ne sich schnell ändern, meint eines Haftunterbruchs gestimmt. In Naters ist Schwestermann: «Wenn wir gibt, bis das Walliser Kan - die Fusion wohl unbe - keinen Finanzausgleich mehr tonsparlament über das stritten, auch in Birgisch bekommen, haben wir innert vom Unterwalliser Hanfbau - und Mund ist man zuver - weniger Jahre ernsthafte finan - er eingereichte Begnadi - sichtlich. zielle Sorgen.» Birgisch erhält gungsgesuch entschieden heute 280 000 Franken aus dem hat. In Naters, so Gemeindeschrei - kantonalen Finanzausgleich. ber Bruno Escher, hat die ange - Zudem würden auf die Gemein - strebte Fusion bisher kaum für de grosse Aufgaben warten. Bio-Bauernhöfe Diskussionen gesorgt. An der Schwestermann nennt die Er - Orientierungsversammlung im neuerung etwa des Trinkwas - öffnen türen Mai waren 150 Personen anwe - ser- und des Kanalisationsnet - sitteN | Im Jahr der Biodi - send, kritische Fragen blieben zes sowie die Sanierung der versität wollen die Bio-Bau - aus. Er geht davon aus, dass die Flurstrassen. Und auch Munds ern ihre Höfe fürs Publikum Natischerinnen und Natischer Gemeindepräsidentin Josianne öffnen und Besucherinnen der Fusion klar zustimmen wer - Wyssen betont, dass es sehr ru - und Besuchern ihre Arbeit den. Auch seitens der politi - hig im Dorf ist: «Es herrscht ei - näher vorstellen. Bio Suisse, schen Parteien wird die Fusion ne positive Grundstimmung. der Dachverband der nicht infrage gestellt. Man diskutiert offene Fragen, Schweizer Bio-Produzenten, Er habe bisher eigentlich aber es wird nicht polemisiert.» organisiert in Zusammenar - fast durchwegs nur positive Re - beit mit ihren Mitgliedern in aktionen gehabt, sagt auch Lo - Ab 2013 eine Gemeinde allen Landesteilen der thar Schwestermann, Gemein - Falls alle drei Gemeinden der Fu - Schweiz den «Tag der offe - depräsident von Birgisch. Er sion zustimmen, könnte der Fu - nen Bio-Bauernhöfe». Nach - geht dennoch davon aus, dass sionsbeschluss dem Staatsrat dem vor drei Wochen in Birgisch gegen ein Drittel die unterbreitet und vom Grossrat oberwalliser Betriebe ihre Fusion an der Urne wohl ableh - im Laufe des Jahres 2011 abge - Pforten für Besucher öffne - nen wird. Offene Opposition ge - segnet werden. Die Fusion wür - ten, ist jetzt die Reihe an Un - gen das Projekt habe er bisher de am 1. Januar 2013 in Kraft Über die Fusion zwischen Naters, Birgisch und Mund wird am letzten Wochenende im September terwalliser Bio-Höfen. So aber nicht feststellen können: treten. Damit verbliebe den Ge - abgestimmt. FoTo WB können Interessierte am «Es gibt aber natürlich auch meinden genügend Zeit, um die kommenden Wochenende hier Bürger, die mit der Fusion Vorbereitungsarbeiten für die unter anderem auf einem nicht einverstanden sind. Da - Fusion durchzuführen sowie ten. Nach der Fusion hätte die Birgisch und Mund beeinflus - gleichwertige Dienstleistungen Bio-Hof in vétroz einen Au - mit habe ich keine Mühe. Aller - die Reglemente und Gebühren - Bevölkerung der neuen Gemein - sen die Finanzlage der Fusions - wie heute erhalten. Die Ge - genschein nehmen. dings kann ich die Argumente ordnungen im Detail auszuar - de dann Gelegenheit, über das gemeinde verhältnismässig we - meinden Birgisch und Mund nicht immer ganz nachvollzie - beiten. Die Gemeinderatswah - neue Wappen, die Reglemente nig. Die erhöhte Nettoverschul - haben im Einverständnis mit hen. Vor allem wenn man sagt, len der Fusionsgemeinde wür - und Gebührenverordnungen dung der Gemeinde Mund wür - der Gemeinde Naters und dem ein dorf im dass es bis jetzt ja allein auch den im Oktober 2012 abgehal- abzustimmen. Der Gemeinde - de teilweise kompensiert durch Vorsteher des Erziehungsdepar - rat der Fusionsgemeinde
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