Pulverfaß Vor Der Tür

Pulverfaß Vor Der Tür

Organ der Landsmannschaft Ostpreußen Jahrgang 14 / Folge 9 Hamburg 13, Parkallee 86 ' 2. März 1963 3 J 5524 C Pulverfaß vor der Tür EK. „Der Friede bleibt erhalten — aber Ca• von Russen, Tschechen und Polen in der Ver• stro und das kommunistische Krebs• wendung moderner Waffen ausgebildet. Nicht geschwür auf Kuba bleiben auch." Dieses nur Senatoren der republikanischen Oppo• Wort eines sehr bekannten amerikanischen sitionsparteien, sondejn auch demokratische Publizisten in jenen Tagen, als Präsident Ken• Parteifreunde Kennedys, wie Humphrey, Rus• nedy nach langem Zögern durch sein Ultimatum sell und Stennis haben die Washingtoner Ad• die Sowjets zum Einlenken und zum Abzug der ministration darauf hingewiesen, daß Moskau schwersten Raketenwaffen von Kuba zwang, offenbar nicht gesonnen sei, nach dem Abzug hat ein langes Echo. Manche, vor allem der links• der schweren Atomraketen nun auch seine Ka• intellektuellen Berater des Weißen Hauses, der für die Ausbildung südamerikanischer hörten diese kühle und nüchterne Beurteilung Bürgerkriegsarmeen und revolutionäre Agen• der Sachlage damals sehr ungern. Wir wissen, ten restlos zurückzuziehen. Auf bisherige An• daß nicht wenige der Washingtoner Politiker fragen, zu denen sich der Präsident schließlich sich in der Hoffnung wiegten, Kennedys ener• veranlaßt sah, hat Moskau den Abzug „einiger gisches Auftreten in später Stunde werde nicht Tausend" von Soldaten in Aussicht gestellt. nur eine zeitweilige Beruhigung der Situation Die Bürgerkriegs- und Revolutionsexperten unmittelbar vor der Haustür Amerikas herbei• würden also bleiben. Es ist aber nur zu wohl führen, sondern vielleicht sogar eine Wende in verständlich. wenn viele verantwortungs• den Beziehungen zwischen den USA und der bewußte amerikanische Politiker die Meinung Sowjetunion bewirken. Die Sowjets, die auf vertreten, man könne hier nicht mehr auf die ihren Frachtern die schwersten atomaren Waf• Dauer hinhaltend operieren, man müsse Mos• fen von Kuba heimholten, hielten sich diesmal kau zu klaren Antworten veranlassen. Senator an die getroffene Abmachung. Sie taten das, weil Morton hat noch einmal daran erinnert, welch man auch in Moskau erkannte, daß man bei verheerende Folgen der Washingtoner Ent• einer weiteren Verschärfung der Situation das schluß hatte den Landungsversuch kubanischer äußerste Risiko, also auch das der eigenen Ver• Emigranten und Gegner Castros nicht zu unter• nichtung, durch amerikanische Atomwaffen auf stützen und damit scheitern zu lassen. Dieser sich nehme. Von der Tatsache, daß der höchst amerikanische Politiker hat im Zusammenhang gefährliche kubanische Infektionsherd mit der bisherigen Politik gegenüber Kuba der vor der Südküste der USA weiter bestehen Washingtoner Administration geradezu Man• blieb, daß auch Moskau keine Miene machte, gel an Reife, Mangel an Verständ- mehr als 17 000 hochgeschulte Sowjetmilitärs von n i s und fehlende Energie vorgeworfen. Kuba abzuziehen, sprach man in jenen Tagen in Washington wenig Pausenlose Wühlarbeit Die Gefahr wurde nicht gebannt Es ist gerade in diesen Wochen wieder sehr deutlich geworden, mit welcher Keckheit die Inzwischen sind Monate ins Land gegangen kommunistischen Bemühungen, im lateinischen und immer noch ist das Kuba Fidel Castros die Mittel- und Südamerika immer mehr Fuß zu große Ver schwörerzentrale für die fassen, Revolutionen und Aufstände vorzube• kommunistische Unterwanderung der amerika• reiten und die bestehenden Regierungen zu nischen Kontinente geblieben. Auch heute noch stürzen, vorangetrieben werden. In B r i t i s c h - befinden sich nicht nur hohe sowjetische Offi• Guayana hat ein Mann, — also bereits auf ziere, Instrukteure der kommunistischen Tra• dem südamerikanischen Festland —, der die banten Und zahllose Experten für die Ausbil• engsten Beziehungen offenbar nicht nur zu dung roter Kader auf der Zuckerinsel, sondern Moskau, sondern auch zu Peking unterhält, auch viele Tausend sowjetische Sol• heute das Amt des Regierungschefs wieder daten, die ihre Zeit hier ganz gewiß nicht mit inne. Cheddi Ja'gan, ein Mann indischer Ab• Singen und Beten verbringen. Castros rote Gar• kunft, hatte hier schon einmal versucht, unmit• den, die zahlenmäßig größte Armee, die es je telbar auf dem Boden Südamerikas ein Regime auf Kuba gab, werden offenkundig pausenlos mit starker Bindung an die Kräfte der kommu• nistischen Weltrevolution in den Sattel zu setzen Gar nicht sehr weit vor der amerika• nischen Küste erlebten wir dieser Tage sogar einen neuen kommunistischen Piratenstreich Intellektuelle vor Moskaus Karren in der Karibischen See. Eine von Moskau straff Sowjets lassen sich die Unterwanderung organisierte kommunistische Untergrundbewe• etwas kosten gung bemüht sich seit Jahr und Tag, die be• deutende Republik Venezuela, das zweit• M Moskau. In Moskau feierte der „Ver• wichtigste ölproduktionsgebiet Amerikas, zu Im Heizen von Tilsit band der sowjetischen Gesellschaften für unterhöhlen und für eine rote Revolution reif zu Freundschaft und kulturelle Beziehungen mit machen. Kommunisten konnten auf hoher See Vor einundzwanzig Jahren wurde dieses reizvolle Winterbild aufgenommen. Sogar die Uhrzeit dem Ausland" den 5 Jahrestag seiner Grün• in kühnem Piratenstreich einen venezolanischen hat die Linse festgehalten: Nach der Kirchenuhr ist es gleich Viertelelf, wie man bei uns sagte. dung Dieser Verband, der im Februar 1958 als Frachter besetzen und trotz scharfer Patrouillen Gleich wird ein langgezogener Glockenton über die verschneite Stadt hallen: Viertel. Wie Nachfolgeorganisation der „ Allunions-Gesell- der Amerikaner und Venezolaner doch unge• viele solcher Glockenschläge haben das Leben der Bürger dieser Stadt begleitet! schaft für kulturelle Verbindung mit dem Aus• hindert bis nach Brasilien bringen. Ursprünglich über dieses Foto und eine weitere Aufnahme aus dem Tilsit jener Tage berichten wir in land" mit dem Ziel geschaffen worden war, die wollten die roten Piraten ihr erbeutetes Schiff der nächsten Folge des Ostpreußenblattes. „Freundschaftsgesellschaften" in den westlichen sogar nach Kuba leiten. Vermutlich auf Wei• Ländern zu einem Infiltrationsnetz sung Moskaus drehten sie dann auf einen an• I IIIIIIIIIIII llllllllllllllllllllltlllllMMIIIIIIIIIIIIIIIMIIMIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIII IUI IlllllllUllllllllllllllf lllllllllllllltllll großen Maßstabes auszubauen, konnte deren Kurs ab. Venezuela hat in den letzten anläßlich dieser Gründungsfeier berichten, daß Jahren zahllose Versuche der Unter• diese Revolutionsversuche zu unterdrücken. See, sondern im gesamten lateinamerika- bereits in 77 Ländern Gesellschaften zur Pflege wühlung und des gezielten kommu• Man weiß in Washington sehr genau, daß die nischen Raum gezogen hat. Kuba ist und bleibt der „Freundschaft und Kultur" mit der Sowjet• nistischen Aufstandes erlebt. Bisher kommunistische Unterwanderung schon sehr dabei das Aktionszentrum, und wenn Präsi- union und entsprechende Parallel-Organisatio- gelang es dem Präsidenten Betancourt, alle viel weitere Kreise nicht nur in der Karibischen dent Kennedy in einiger Zeit — wie geplant — nen zur Betreuung in Moskau selbst bestehen. die Staatsoberhäupter Mittelamerikas besuchen Wie der stellvertretende Vorsitzende Gorsch- wird, dann werden ihm diese darüber berichten, kow mitteilte, sei es gelungen, in vielen Län• wie sich der Fortbestand des kubanischen dern zugleich auch sowjetisch gelenkte „Kultur• 70 000 Hektar verkommen in Ostpreußen Krankheitsherdes und Revolutionszentrums zentren" zur Pflege der Beziehungen mit der über viele tausend Kilometer auswirkt. Sowjetunion zu gründen, über diese Gesell• A 11 e n s t e i n (hvp). Mehr als 5 0 0 0 W i r t - und Boden entweder den „Landwirtschafts-Zir• schaften seien im vergangenen Jahr bereits über Schäften mit 70 000 ha land verkom• keln" oder anderen Bauern zu übergeben. Dar• Washington wenig beliebt 100 000 Touristen in die Sowjetunion gebracht men von Jahr zu Jahr in immer stärkerem über hinaus müßte eine Neuverteilung der Ge• Inzwischen macht sich Washington auch große worden Maße und bilden eine immer schwerere Bela• bäude überall dort vorgenommen werden, wo stung für die gesamte Wirtschaft im südlichen gut wirtschaftende oder zumindest keine Zu• Sorgen über die bisher wenig befriedigenden Seit Gründung des neuen „Verbandes der so• Ostpreußen. Von dieser Feststellung ausgehend, schüsse erfordernde Betriebe unmittelbar an Ergebnisse einei nordamerikanischen Hilfs• wjetischen Gesellschaften für Freundschaft und ruft das polnische KP-„Wojewodschaftsorgan", schlecht geführte Wirtschaften grenzen. Da es und Beistandsaktion, die Kennedy als soge• kulturelle Beziehungen mit dem Ausland" ist „Glos Olsztynski", alle zuständigen Stellen — auch viele herrenlose Wirtschaften nannte „Allianz für den Fortschritt" seinen wich• auch die Arbeitstaktik dieser Organisa• in erster Linie die örtlichen „Nationalräte" und mit zum Teil noch günstigen Wohnverhältnissen tigsten Nachbarn im Süden angeboten hat. Die tion grundlegend geändert worden. Während es die sogenannten „Landwirtschafts-Zirkel" zur und Stallungen gebe, biete sich ein solcher Aus• politischen Bedingungen, die Washinqton für in der Moskauer „Allunions-Gesellschaft für Rettung dieser landwirtschaftlichen Zuschuß• tausch bzw. die Umsetzung von Familien an, die Verteilung mancher Kredite gestellt hat, kulturelle Verbindungen mit dem Ausland" betriebe auf. wird ausdrücklich festgestellt haben bei den stolzer und eigenwilligen Latein• früher lediglich einen Verbindungsreferenten Unfähigkeit und Überalterung sowie der „Glos Olsztynski"

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