Doppelsieg Zum Start in Den Frauenfussball

Doppelsieg Zum Start in Den Frauenfussball

Das Journal des Fußball- und Leichtathletik-Verbandes Westfalen # 5 Oktober 2020 WestfalenSport Preis € 2,50 Anzeige Editorial Sehr geehrte Damen und Herren, liebe Vereinsvertreterinnen und ODDSET-FAIR-PLAY-POKAL Vereinsvertreter, Sie haben hier eine ganz besondere Ausgabe des WestfalenSports vor sich. In diesen Tagen jährt sich die Aufhebung des Frauenfußball-Verbots durch den Deutschen Fußball-Bund (DFB) zum 50. Mal. Deshalb beschäftigt sich diese Ausgabe ausschließlich mit Frauen und deshalb hat mir FLVW-Präsident Gundolf Walaschewski auch sein Editorial abgetreten. Ein Jahr lang haben wir Ihnen Unglaubliches rund um den Frauen- und Mädchenfußball vorgestellt: Kurioses, Lustiges, Ärgerliches – alles unter dem Motto „Verboten guter Fußball!“. Wir haben Geschich- ten gehört, die in der heutigen Zeit undenkbar wären. Eine der Pionierinnen des deutschen Frauenfuß- balls – Christa Kleinhans – hat bei unserem Jahresempfang erzählt, wie sie, nachdem der DFB den Frauenfußball verboten hatte, regelrecht von den Fußballplätzen gejagt wurde: „Zehn Jahre haben wir gekämpft. Aber wir hatten keinen Nachwuchs, keine Ersatzspielerinnen und mit den Trainern war es auch schwierig. Die Ehefrauen wollten nicht, dass ihre Männer uns trainieren.“ Trotzdem – diese Frauen haben nicht aufgegeben. Dank dieser Vorkämpferinnen stehen wir heute da, wo wir sind. Mit drei leis- tungsorientierten Teams in der 2. Frauen-Bundesliga, vier Teams in der Regionalliga West und darunter einer breiten, fünfteiligen Ligenstruktur. Aber es geht noch mehr – auch hier bei uns in Westfalen. Vereine, erfolgreiche Vereine sind von der Landkarte verschwunden, Mannschaftszahlen im Frauen- und Mädchenbereich gehen zurück, ein Erstli- gist fehlt weiterhin. Woran liegt das? Und was haben wir als Fußball- und Leichtathletik-Verband Westfa- len (FLVW) anzubieten? Unsere Erfahrungen zeigen, dass „Kümmerer“ vor Ort das A und O sind. Gibt es in einem Verein klare Ansprechpartnerinnen und Ansprechpartner, die die Spielerinnen ernst nehmen, Strukturen schaffen, Trainerinnen qualifizieren, kommen die Frauen und Mädchen gerne und bleiben. Darüber hinaus braucht es Vorbilder. Frauen als Trainerinnen, als Schiedsrichterinnen, Frauen in Füh- rungspositionen in den Vereinen, im Kreis, im Verband, um ihren Visionen eine Stimme zu verlei- hen und Angebote für Frauen und Mädchen weiter voranzutreiben. Deshalb haben wir im FLVW das Leadership-Programm für Frauen aufgelegt, deshalb haben wir spezifische Angebote zum Beispiel bei Trainer-Lehrgängen entwickelt. Und wir werden dranbleiben. Mädchen müssen überall die Chance haben, Fußball zu spielen!!! Auf den folgenden Seiten finden Sie viele Geschichten rund um den Frauen- und Mädchenfußball, Beispiele für bemerkenswerte Arbeit in den Vereinen, Aktuelles zum Thema aus den Bundesligaklubs wie Borussia Dortmund aber auch Zahlen und Fakten. Ich wünsche Ihnen viel Spaß mit der Sonderausgabe des WestfalenSports und mir, dass Sie sich weiterhin für den Sport und den Frauenfußball engagieren! © Andrea Bowinkelmann/LSB NRW Herzlichst Ihre Marianne Finke-Holtz ODDSET bei Vorsitzende der Kommission Frauenfußball FLVW-Vizepräsidentin Vereins- und Verbandsentwicklung WestfalenSport #5_2020 3 WestfalenSport #6_2016 55 80152_lotto_FairPlayPokal_FLVW_230x280mm.indd 1 18.09.14 16:59 Inhalt Inhalt 30 22 42 10 18 Durch Anklicken/Berühren der Bilder/Überschriften gelangen Sie direkt. 32 zur Seite/zum Artikel. 12 50 54 22 Was wir uns für den Frauenfußball wünschen: Bibiana Steinhaus, Maren Meinert, Sophia Kleinherne, 3 Editorial Kerstin Garefrekes, Hannelore Ratzeburg, Kathrin Peter, 4 Inhalt Margit Stoppa, Nina Lange, Sjoeke Nüsken 36 Leichtathletik 24 Drei Nationen. Ein Ziel. Deutschland bewirbt sich für WM 2027 60 Dr. Mara Konjer ist mehr als eine Alibi-Frau 6 Sie haben mehr verdient, viel mehr als ein Kaffeeservice 26 Ü-beraus selten: In Dülmen gibt es eine Ü35-Frauenmannschaft 44 Sonderlehrgang für Trainerinnen – jetzt anmelden! 61 Doppel-Olympiasiegerin Annegret Richter hat sich alle 8 Fußball 2.0: Leistungsdiagnostik im SportCentrum 28 Von der Halle auf den Rasen – Ü-Fußball der Frauen 45 NRW-Preis: Doppelauszeichnung für FLVW-Frauen Träume erfüllt 10 Was wir uns für den Frauenfußball wünschen: Alex Popp, 30 Zurück zu den Wurzeln: Steffi Jones beim SSV Buer 30 Jahre im Einsatz für den Mädchen- und Frauenfußball: 62 Keine Frauenquote in der Leichtathletik notwendig Lina Magull, Heike Ullrich, Frederike Kempe, Silke Raml, 32 Der steile Aufstieg und tiefe Fall des FFC Heike Rheine Alexandra Spiekermann 63 goldgas Talent des Monats: Johanna Pulte Steffi Jones & Kerstin Stegemann 36 Auf einer Zeitreise mit Annike Krahn 46 Angebote im Mädchen- und Frauenfußball 64 Lilly Kaden „fliegt“ zur europäischen Jahresbestzeit 12 Schalkes Frauen starten mit Doppelsieg in der Kreisliga 38 „Was die Männer können, können wir auch!“ 48 „Der Frauenfußball ist ein sicherer Rückzugsort für 66 Aktuelles aus der Leichtathletik 14 BVB setzt ab 2021 auf Frauenfußball Frauenfußball im Kreis Herford Homosexualität“ 67 Lenas Jugendverein Sprockhövel fiebert immer noch mit 15 Vorreiter von der Alm 40 1970–1980 Sigrid und Rolf Gieselmann, Herforder SV 50 Wenn die Kneipe zur Umkleidekabine wird 68 Wie Kerstin Garefrekes zum Fußball kam … 16 AOK-Gesundheitstipp: Gesund durch den Herbst 41 1980–1990: Giesela und Ulrich Lohse, TuS Bruchmühlen 52 Siegen: Die Erinnerung verblasst 17 VfL Bochum: Zum Jubiläum gegen Meister Wolfsburg 1990–2000: Heike Göking, Eintracht Südlengern 54 Klaudias kunterbunte Kickerinnen 69 Vorschau/Impressum 18 Gütersloh: Immer für eine Geschichte gut 42 2000–2010: Birgit Schmidt führt den HSV in die Bundesliga 56 Westfalens jüngste und lebenserfahrenste Schiedsrichterin 20 SV Berghofen: Ein Blick hinter die Kulissen 43 2010–2020: Sarah Bebermeier, SC Vlotho 58 Die Dorstener Talentschmiede 4 WestfalenSport #5_2020 WestfalenSport #5_2020 5 50 Jahre Frauenfußball Titel Gundolf Walaschewski 50 JAHRE VERBOTEN GUTER FUSSBALL Walaschewski: Sicher nicht, um in dieser Ausgabe wenigstens vor- + zukommen, sondern weil ich ein eindeutiges Bekenntnis des Präsidenten zum Frauenfußball für eminent wichtig halte, weil mir auch ganz persönlich der Frauenfußball am Herzen liegt und weil ich die Akteurinnen und Akteure sehr schätze. Auch heute noch – 50 Jahre nach Aufhebung des Verbots des Frauenfußballs – ist Fußball in der öffentlichen Wahrnehmung im Wesentlichen ein Männersport, und die Gremien in Verbänden haben häufig noch den Ruch des etwas Männerbündlerischen. Das kann und will ich so nicht stehen lassen. Wie dumm wären wir auch als Verband, auf solch ein Potenzial zu verzichten, und damit meine ich nicht nur die Fußballerinnen, ich meine auch Frauen, die sich in den Vereinen engagieren, in Gremien im Kreis und im Verband. Wir können weder auf die (Wo-) Manpower verzichten, noch auf die oftmals hohen Kompetenzen, noch auf die Kreativität und die Ideen. WestfalenSport: Klingt gut – aber von Gleichberichtigung im Fußball oder der Leichtathletik sind wir noch weit entfernt. Walaschewski: Das stimmt. Im Mittelpunkt steht dabei für mich die Frage, wie wir Frauen- und Mädchenfußball attraktiver machen, um so mehr Frauen- und Mädchen dazu zu bewegen, Fußball zu spielen und damit auch die gesellschaftliche Akzeptanz des Frauenfußballs zu erhöhen. Ein entscheidender Faktor ist dabei die öffentliche Präsenz. In dieser Hinsicht war sicherlich der großartige Werbespot eines Sponsors der Frauennationalmannschaft zur WM ein Meilenstein und eine ironisch-subtile Kritik an der Überlast und der Bevorzugung des SIE HABEN MEHR Männerfußballs. Ich fürchte nur, der hat das nicht einmal bemerkt. Mehr als „Wir brauchen keine Eier – wir haben Pferdeschwänze“ muss VERDIENT – VIEL MEHR ich wohl nicht sagen – oder? Da sind Typen auf dem Platz, denen man nacheifern möchte! Und damit gerade Mädchen die Möglichkeit ALS EIN KAFFEESERVICE dazu haben, müssen wir die entsprechende Infrastruktur schaffen, die Akteurinnen und Akteure qualifizieren und die Vereine unterstützen. … Ein großer Dank dafür geht an Marianne Finke-Holtz, die Vorsitzende der Kommission Frauenfußball und an Alexandra Spiekermann, die Eigentlich kennt Gundolf Walaschewski, Präsident des Fußball- Vorsitzende der Kommission Mädchenfußball, die zusammen mit ihren und Leichtathletik-Verbandes Westfalen (FLVW) „das“ nur Mitstreiterinnen und Mitstreitern nicht müde werden, ihre Themen andersherum. Auf Sitzungen und Veranstaltungen war er seit zu platzieren, Gelder einzufordern und Ideen zu entwickeln: Ideen wie er sich im Fußball engagiert noch nie der einzige Mann unter das Netzwerk „Wir – der Frauenfußball in Westfalen“ zum Beispiel als Frauen. Diese Sonderausgabe des WestfalenSports unter dem direkter Draht zwischen Verein und Verband, mit Ansprechpartnerinnen Motto „50 Jahre verboten guter Fußball“ ist also auch eine für den Frauenfußball in jedem der 29 FLVW-Kreise; Ideen wie das Premiere für ihn. Leadership-Programm für Frauen oder die „Tages des Mädchenfußballs“ und die Junior Coach Ausbildung „Only girls“. Unsere Akteurinnen WestfalenSport: Wie fühlt es sich an? sind maßgeblich in die Netzwerkarbeit des Landes Sportbundes Walaschewski: (lacht) Etwas ungewohnt zwar, aber gut. Wobei mir eingebunden, zum Beispiel in der AG Frauen in Führung und Frauen im durchaus bewusst ist, dass es bei Sitzungen und Veranstaltungen im Sport, sie vertreten die Interessen beim DFB – mit aller Leidenschaft und Fußball andersherum für Frauen zwischen all den Männern nicht immer Vehemenz. Das ist bitter nötig und es ist gut so – schließlich sollen sich leicht

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