Luftreinhalteplan Suhl August 2012 __________________________________________________________________________ Luftreinhalteplan zur Reduzierung der Stickstoffdioxidbelastung für die Stadt Suhl Luftreinhalteplan Suhl August 2012 __________________________________________________________________________ Impressum Herausgeber Thüringer Landesverwaltungsamt Postanschrift: Weimarplatz 4; 99423 Weimar Internet: http://www.thueringen.de/de/tlvwa/fachabteilungen/umwelt/immissionsschutz_strahlenschutz/ lrp/content.html Projektleitung, Koordination und Bearbeitung: Thüringer Landesverwaltungsamt Referat Immissions- und Strahlenschutz Ansprechpartner: Fricke, Katharina Tel.: 0361 / 3773 7628 E-Mail: [email protected] Fachliche Begleitung: Thüringer Landesanstalt für Umwelt und Geologie Göschwitzer Straße 41 07745 Jena Ansprechpartner: Wrobel, Wolfgang Tel.: 03641 / 684 423 E-Mail: [email protected] Unter Mitwirkung und in enger Zusammenarbeit mit: Stadtverwaltung Suhl Rechts- und Umweltamt Friedrich-König-Str. 42 98527 Suhl Ansprechpartner: Scheller, Silke Tel.: 03681/742589 E-Mail: [email protected] [email protected] ingenieurtechnische Leistungen: - AVISO – Aachener-Verkehrs-Ingenieur-Sozietät; Aachen Weimar, August 2012 2 von 46 Luftreinhalteplan Suhl August 2012 __________________________________________________________________________ Einleitung Strategie zur Luftreinhaltung gefordert, mit dem Ziel der „Erreichung einer Luftqualität, Durch Luftverschmutzung werden die die keine erheblichen negativen Auswir- menschliche Gesundheit und die Umwelt kungen auf die menschliche Gesundheit geschädigt. Dass etwas für saubere Luft und die Umwelt hat und keine entspre- getan werden muss, ist schon seit einigen chenden Gefahren verursacht“. Jahrzehnten eine anerkannte Tatsache. Im Jahr 2005 hat die Europäische Kom- Die europäische Union hat darauf mit un- mission (KOM) eine thematische Strategie terschiedlichen Maßnahmen, insbeson- zur Luftreinhaltung vorgelegt. Diese ist dere zahlreichen Umweltvorschriften, re- eine von sieben thematischen Strategien agiert. Neben politischen Maßnahmen zur des sechsten Umweltprogramms (s. o.) Reduzierung des Ausstoßes von Treib- und das Ergebnis der Forschungsarbeiten, hausgasen, die Ursache für den Klima- die im Rahmen des Programms „Saubere wandel sind, verfolgen die EU-Umweltvor- Luft für Europa“ (Clean Air For Europe – schriften ein weiteres wichtiges Ziel: Eine CAFE) und darauf folgender Forschungs- verbesserte Qualität der Luft. programme durchgeführt wurden. Die thematische Strategie zur Luftrein- Zwischen 1996 und 2004 hat die Europäi- haltung legt Zwischenziele gegen die Luft- sche Gemeinschaft eine Reihe von Richt- verschmutzung innerhalb der Europä- linien zur Luftqualität erlassen, die an- ischen Union (EU) fest und schlägt geeig- spruchsvolle Immissionsgrenzwerte für nete Maßnahmen zur Erreichung dieser bestimmte Luftschadstoffe, wie Schwefel- Ziele vor, denn die aus gesundheitlicher dioxid (SO2) und Stickstoffoxide (NO, Sicht wünschenswerte Luftqualität kann mit verhältnismäßigen Methoden nur NO2), PM10 und Blei, Benzol und Kohlen- monoxid, Ozon sowie Arsen, Kadmium, schrittweise erreicht werden. Die Quecksilber, Nickel und polyzyklische geltenden Rechtsvorschriften sollen aktu- aromatische Kohlenwasserstoffe festlegen alisiert und gezielter auf die gefährlichsten /1/, /2/, /3/, /4/, /5/. Die in den EU- Schadstoffe ausgerichtet werden. Zudem Richtlinien definierten Grenzwerte ori- soll mehr getan werden, um die Belange entieren sich an den Richtwerten der des Umweltschutzes in andere Politikbe- Weltgesundheitsorganisation (WHO). Sie reiche und Programme einzubeziehen. markieren ein Konzentrationsniveau, das Bei der Umsetzung der Thematischen auf der Basis wissenschaftlicher Erkennt- Strategie handelt es sich um eine Dauer- nisse über die Auswirkungen von Luft- aufgabe. schadstoffen auf die menschliche Ge- sundheit und die Umwelt festgelegt wurde. Luftqualitätsrichtlinie (2008/50/EG) Ziel ist die möglichst weitgehende Verrin- Ein wichtiger Bestandteil der Thema- gerung und Vermeidung von Schäden für tischen Strategie ist die seit Juni 2008 die menschliche Gesundheit und die Um- erlassene neue europäische Luftquali- welt. tätsrichtlinie (2008/50/EG) /10/. In dieser Richtlinie wurde die Rahmen- Deutschland hat diese EU-Richtlinien ab richtlinie zur Luftqualität (96/62/EG) 2001/2002 schrittweise in nationales zusammen mit der ersten (1999/30/EG), Recht – in das Bundes-Immissionsschutz- zweiten (2000/69/EG) und dritten Tochter- gesetz (BImSchG) /6/ und dessen 22. und richtlinie (2002/3/EG) sowie der Entschei- 33. Bundes-Immissionsschutzverordnung dung des Rates über den „Austausch von (BImSchV) /7/, /8/ - übernommen. Informationen von Luftqualitätsmes- sungen“ (97/101/EG) zu einer Richtlinie Obwohl erhebliche Verbesserungen in zusammengefasst. Bezug auf die Luftverschmutzung erzielt Sie ist ein entscheidender Schritt der Eu- wurden, hat diese nach wie vor ernsthafte ropäischen Union hin zu einer dauerhaften Auswirkung. Vor diesem Hintergrund und nachhaltigen Bekämpfung der immer wurde im sechsten Umweltaktionspro- noch zu hohen Luftverschmutzung. Ihre gramm der Europäischen Union (6. UAP) Ziele sind die Vermeidung und, wo das /9/ die Ausarbeitung einer thematischen nicht möglich ist, die Verringerung schädli- 3 von 46 Luftreinhalteplan Suhl August 2012 __________________________________________________________________________ cher Auswirkungen auf die menschliche 01.01.2010 [Anhang 7.1]. Können diese Gesundheit und die Umwelt. nicht bis zu den festgesetzten Terminen Nach dieser neuen Richtlinie gelten ab eingehalten werden, erlauben die neuen Juni 2010 neue gesetzliche Grundlagen. Regelungen der EU nach Art. 22 der Die Änderungen betreffen im Wesentli- neuen Richtlinie unter strengen Auflagen chen die Regelungen für die Feinstaub- die zwingende Einhaltung der Grenzwerte fraktion (PM2,5). Den Empfehlungen der bis zu bestimmten Fristen auszusetzen. Weltgesundheitsorganisation (WHO) fol- Für PM10 galt eine Verlängerung der gend, legt die Richtlinie ein Ziel zur Redu- Einhaltefrist bis zum Juni 2011; für NO2 zierung der Belastung der Menschen kann diese um höchstens 5 Jahre durch PM2,5 und eine Konzentrationsober- verlängert werden. grenze für PM2,5 von 25 µg/m³ im Jahres- mittel fest, die spätestens ab dem Die Umsetzung dieser neuen Luftquali- 01.01.2010 eingehalten werden soll. Dar- tätsrichtlinie in deutsches Recht erfolgte über hinaus wurden mittelfristige Ziele für mit dem Achten Änderungsgesetz zum die Reduzierung der PM2,5-Belastung der Bundes-Immissionsschutzgesetz sowie städtischen Bevölkerung festgelegt. die Neununddreißigsten Verordnung zur Die bisherigen Grenzwerte bleiben beste- Durchführung des Bundesimmissions- hen. schutzgesetzes (39. BImSchV) /11/. So sind die Immissionsgrenzwerte für PM10 seit dem 01.01.2005 verbindlich, für NO2 gelten die Grenzwerte seit dem 4 von 46 Luftreinhalteplan Suhl August 2012 __________________________________________________________________________ Inhaltsverzeichnis 1 Grundlagen für die Planerstellung............................................................ 6 1.1 Rechtsgrundlagen .................................................................................................. 6 1.2 Strategische Umweltprüfung................................................................................... 6 1.3 Luftschadstoffe und ihre gesundheitlichen Auswirkungen....................................... 7 1.4 Zuständigkeiten...................................................................................................... 8 1.5 Öffentlichkeitsbeteiligung........................................................................................ 8 1.6 Inkrafttreten des Luftreinhalteplanes....................................................................... 9 1.7 Umsetzung der Maßnahmen .................................................................................. 9 1.8 Überwachung der Luftqualität, Fortschreibung der Pläne ....................................... 9 2 Situation in Suhl ......................................................................................... 9 2.1 Gebietsbeschreibung.............................................................................................. 9 2.2 Verkehrssituation der Stadt Suhl ...........................................................................10 2.3 Einflussfaktoren auf die Luftschadstoffbelastung ...................................................11 2.4 Einfluss der Emittentengruppen an der Verschmutzung vor Ort ............................12 2.5 Überwachung der Luftgüte ....................................................................................13 2.5.1 Lage der Messstationen..................................................................................13 2.5.2 Ergebnisse der Messungen und Feststellung der Überschreitung...................14 3 Maßnahmen............................................................................................... 17 3.1 Zielstellung des Luftreinhalteplanes.......................................................................17 3.2 Vorgehensweise zur Entwicklung gezielter Minderungsmaßnahmen.....................18 3.2.1 Untersuchung von Maßnahmen zur Belastungsminderung .............................20 3.2.2 Maßnahmenwirkung am Belastungsschwerpunkt............................................20 3.3 Maßnahmenumsetzung.........................................................................................22
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