In Aller Deutlichkeit EK

In Aller Deutlichkeit EK

^Das tfipteußmWan Organ der Landsmannschaft Ostpreußen Jahrgang 13 / Folge 17 Hamburg 13, Parkallee 86 I 28. April 1962 In aller Deutlichkeit EK. Jedes Bündnis, das wirksam und erfolg• durchaus glaubhaft und unmißverständlich er• reich sein soll, ruht auf Vertrauen, und klärt, daß seitens amtlicher Bonner Stellen eine zwar auf dem gegenseitigen vollen Ver• solche Indiskretion niemals erfolgte, und es trauen aller seiner Partner zueinander. Es kann ist in diesem Zusammenhang bemerkenswert auch nur dann als ein echtes Bündnis ge• daß die Korrespondenten führender ausländi• wertet werden und nur dann seine großen scher Zeitungen in Bonn, wie etwa der „Neuen Ziele erreichen, wenn es von Gleichbe• Zürcher Zeitung", sich durchaus in gleichem rechtigten geschlossen wird, wenn es also Sinne aussprachen. Man kann es nur bedauern, gleiche Rechte und Verpflichtungen allen zuer• daß offenkundig ohne gewissenhafte Überprü• kennt und auferlegt. Sind die Dinge so richtig fung der Zusammenhänge von manchen ameri• geordnet, dann können unter den Verbündeten kanischen und auch britischen Kreisen eine bestimmte Aufgaben — im Namen aller — dem solche Behauptung aufgestellt wurde, wobei einen, andere Aufgaben einem anderen Part• gelegentlich sogar die Vertrauenswürdigkeit ner übertragen werden, immer vorausgesetzt, und die Verpflichtung der Deutschen zur Ge• daß keiner über den Kopf seiner Verbündeten heimhaltung übermittelter Informationen als hinweg handelt und daß die unveräußerlichen problematisch bezeichnet wurde. Eine amerika• Rechte der Alliierten jederzeit beachtet werden nische Verärgerung darüber, daß angeblich die Meinungsverschiedenheiten lassen sich schon im Deutschen zu wenig Vertrauen zu den Ameri• engsten menschlichen Bereich, der Ehe und Fa• kaner zeigten, ist absolut grundlos. Nicht nur milie, nie ganz vermeiden. Es wird sie auch die deutsche Bundesregierung, nicht nur die zwischen den Trägern eines großen politischen deutschen Parteien, sondern alle Deut• Bündnisses immer geben Sie lassen sich — hier schen haben durchaus Vertrauen zu den wie dort — überbrücken und ausgleichen, wo Amerikanern; sie wünschen nur, daß das guter Wille, wo absolute Vertragstreue im gleiche Vertrauen in allen Kreisen auch bei letzten, wo volles Verständnis für die Sorgen unseren Verbündeten uns gegenüber herrscht und Schicksalsprobleme des anderen von vorn• und daß es nicht drüben durch fragwürdige poli• herein klar vorausgesetzt werden können Auf tische und publizistische Erklärungen irgendwie der anderen Seite ist es nicht nur das gute gefährdet wird Wir sind jedenfalls der Über• Recht, sondern auch eine Pflicht jedes zeugung, daß der amerikanische Präsident und Verbündeten, sofort und unverblümt seine der Außenminister, aber audi die Regierungen warnende und mahnende Stimme zu erheben, unserer anderen Verbündeten, weiter in ihrer wenn er aus seiner Kenntnis der Zusammen• Entschlossenheit, die Freiheit Berlins zu sichern, hänge gefährliche und auch nur bedenkliche Ent• nicht zu erschüttern sind. Wir hoffen und wün• wicklungen heraufkommen sieht. Da darf es schen auch, daß unsere Verbündeten ebenso gerade unter dem Gebot vertrauensvoller Zu• kraftvoll hinter den Pariser Verträgen stehen sammenarbeit keine falsche Zurückhaltung und mit uns den allein möglichen Standpunkt geben. vertreten, daß dem deutschen Volk in seiner Gesamtheit das Recht auf Selbstbestimmung Wir haben Vertrauen und auf Wiedervereinigung in seinen histori• schen Grenzen nicht verweigert werden kann Wir sollten uns alle diese Zusammenhänge und darf. Wir glauben noch einmal darauf hin• recht klar ins Gedächtnis rufen, wenn wir ver• weisen zu müssen, daß es nicht nur für uns, son• suchen, zur politischen Entwicklung der letzten dern für das ganze westliche Bündnis von größ• Wochen, vor allem zu der recht bewegten De• ter Bedeutung ist, wenn alle unsere Verbün• batte übei den Verlauf der amerikanisch- deten nun auch in einer ganz unmißverständ• sowjetischen Fühlungnahmen, der angeblichen lichen und klaren Deklaration zum Ausdruck „Indiskretionen" und zu jenen Dingen Stellung bringen, daß sie die völkerrechtlichen Ansprüche zu nehmen, die uns dabei besonders lebhaft be• Deutschlands voll unterstützen. wegen müssen. Die Bundesvorstände der Lands• mannschaft Ostpreußen und deT uns befreunde• Die Grenze ist klarl ten Landsmannschaften Pommern und Schlesien haben bereits zu den Pressemeldungen über den Alle Bemühungen, die allein von Moskau und amerikanischen Verhandlungsvorschlag zur Ent• seinen Trabanten inszenierte Krise um das spannung in der Berlin-Krise Stellung genom• freie Berlin, die deutsche Hauptstadt, jetzt und men. Wir veröffentlichen die klare und unmiß• für lange Zeit wirklich zu beheben, finden un• Am Waigenei Kiichenteich verständliche Entschließung der drei Lands• seren Beifall und unsere Unterstützung, sobald mannschaften in dieser Folge des Ostpreußen• sie zu echten und dauernden Lösun• In dieser Jahreszeit trieb es auch in unserer Heimat den Großstädter ins Freie. Eine herrliche blattes. Kurz vor Ostern hat das angekündigte gen führen und eine kritische Situation ver• Sonntagswanderung führte von Königsberg-Metgethen aus an den schönsten Partien des Land• Gespräch zwischen dem amerikanischen Außen• bessern können. Die bekanntgewordenen grabens vorüber bis nach Wargen. Aufnahme: Mauritius minister R u s k und dem Washingtoner So• Punkte des amerikanischen Verhandlungsvor• wjetbotschafter Dobrynin stattgefunden, schlages verpflichten uns allerdings, dringend • n11111Ii11<111utu 1111111IiiIi11111<11111111ri1111111• 1111• 11• 11111I111111111<11111111<1111r in111r1111 iiiiiiiiiiniii iiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiniiiiiiiiti über seinen genauen Verlauf liegen verläßliche davor zu warnen, eine ohnehin reichlich weit• Berichte nicht vor. Zu Ergebnissen hat es zwei• getriebene Kompromißbereitschaft der west• fellos noch nicht geführt, denn es wurde bereits lichen Verhandlungspartner gegenüber Moskau von uns, was hier verspielt würde. Wir stellen Sinne der ungeheuerlichen Moskauer Forderun• angekündigt, daß der Beauftragte der UdSSR bis über eine Linie hinaus zu verfolgen, die es mit .Genugtuung fest, daß wenigstens dies• gen) normalisiert" (!) sei. Wir nehmen an, daß sich in diesen Tagen zur Berichterstattung über für das deutsche Volk unannehmbar und mal eine ganze Reihe weitverbreiteter und auch diese Sprache auch in Washington verstanden dieses Gespräch nach Moskau begeben wird, undiskutabel wäre. Es würde zunächst maßgebender deutscher Zeitungen sich durch• wird und daß man dort klar erkennt, daß worauf dann weitere Fühlungnahmen er• einmal allen immer wieder betonten Grund• aus und recht kraftvoll in diesem Sinne ausge• Chruschtschew heute wie gestern lediglich ein folgen sollen. Eine etwas künstlich hochgespielte sätzen der freiheitlichen Welt widersprechen, sprochen hat. Man sollte sich in Washington Berlin wünscht, das er in einen Tummelplatz Erregung maßgebender Washingtoner Kreise wenn auch nur auf dem Wege über sogenannte und in London keinen Illusionen darüber hin• kommunistischer Unterwanderung verwandelt darüber, daß der Inhalt gewisser Vorschläge, technische Kommissionen und Kontrollbehörden geben, daß ein solches Angebot — auch wenn hat. die die Amerikaner den Sowjets vorlegen woll• das Terrorregime in Ost-Berlin in den Stand es noch so raffiniert verklausuliert wäre — je• ten, durch eine Indiskretion in Bonn zu früh gesetzt würde, zu jeder Zeit Praktiken fortzu• mals unsere Billigung finden würde. Es scheint setzen, die auf eine Unterwanderung Berlins * bekanntgeworden sei, dürfte inzwischen etwas uns höchste Verpflichtung, daß die Bundes• Die amerikanisch-sowjetischen Gespräche lau• abgeklungen sein. Die Bundesregierung hat hinausliefen, die Freiheit und Verkehr der regierung hierauf mit aller Härte und Festig• deutschen Hauptstadt erschüttern und zerstören fen weiter. Man darf gespannt sein, welche For• keit hinweist und jede Gelegenheit nützt, vor derungen Chruschtschews Botschafter Do• würden. Die im Rahmen der amerikanischen solchen Wegen zu warnen, solange die Dinge Pläne erörterten Angebote einer Garantie soge• brynin bei der nächsten Zusammenkunft vor• in Fluß sind. Wir und unsere Verbündeten legen wird. Vermutlich wird schon dann fest• Ein klares Wort nannter „Demarkationslinien", worunter sicher• haben in den vergangenen Jahren ausreichende lich sowohl die Oder-Neiße-Linie wie stehen, daß Chruschtschew wie bisher keine Erfahrungen sammeln können, um zu wissen, Berliner Lösung, sondern lediglich eine mög• Zur politischen Lage gaben die Bundesvor• auch die schändliche Berliner Mauer und wie Moskau jede einzelne Konzession aus• stände der Landsmannschaften Ostpreußen, Pom• die Zonengrenzen an Elbe und Werra lichst noch um die Preisgabe Ost- und Mittel• schlachten würde. Es ist sehr bezeichnend, daß deutschlands erweiterte Kapitulation fordert. mern und Schlesien folgende grundsätzliche Er• verstanden werden, ist nach Ansicht aller Deut• inzwischen die Moskauer Regierungszeitung schen für jede denkbare Regierung und Volks• Wir begrüßen es, daß von amtlicher amerikani• klärung ab: „Iswestija" geradezu höhnisch erklärt hat, eine scher Seite festgestellt wurde, man denke gar Die Bundesvorstände der Landsmannschaften vertretung unserer Nation unannehmbar. Auch Garantie für ein wirklich freies West-Berlin wenn man eine solche Ungeheuerlichkeit damit nicht daran, die Deutschen preiszugeben, man Ostpreußen, Pommern und Schle• käme gar nicht in Frage, man werde den Zugang denke auch nicht an eine Verkleinerung der sien haben die Pressemeldungen über

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