Music for Cornetts, Violins & Sackbuts

Music for Cornetts, Violins & Sackbuts

Music for Cornetts, Violins & Sackbuts The Splendour of Venice Renaissance & Early Baroque Music for Cornetts, Violins & Sackbuts La Pifarescha Josué Meléndez Peláez, Andrea Inghisciano, Doron David Sherwin cornetto Anaïs Chen, Eva Saladin violin Ermes Giussani, Corrado Colliard, Mauro Morini, Elina Veronese, David Yacus, Fabio Costa www.lapifarescha.com sackbut Vittorio Zanon, Francesco Moi, Luigi Panzeri Un ringraziamento per la preziosa disponibilità a: organ don Mario Rosa (parroco di Almenno San Salvatore) dott. Claudio Galante (Presidente del Comitato per l‘Organo Antegnati di San Nicola) Luigi Panzeri (organista titolare della Chiesa di San Nicola di Almenno San Salvatore) dott. Stefano Mendicino (Dottore Commercialista in Arezzo) 1 Giovanni Gabrieli (1557-1612) Canzon primi toni a 8 3:56 14 Biagio Marini Canzon Octava a 6 2:34 Coro 1 [AC, ES, EG, MM, FM] / Coro 2 [JM, AI, CC, DY, VZ] [AI, JM, EG, CC, MM, DY, VZ] 2 Pietro Lappi (c 1575 - c 1630) La Serafina a 4 3:12 15 Giuseppe Scarani (c 1600-1674) Sonata Quarta 3:29 [JM, EG, MM, DY, VZ] [JM, AI, VZ] 3 Biagio Marini (1594-1663) Canzon terza a 4 tromboni 2:37 16 Francesco Usper (1561-1641) Sonata a 8 3:46 [EG, CC, MM, DY, VZ] Coro 1 [ES, AC, AI, JM, VZ] / Coro 2 [EG, CC, MM, DY, FM] 4 Sebastiano Chilese (c 1580-1640) Canzon Trigesimaprima a 8 5:24 Coro 1 [AI, AC, EG, DY, VZ] / Coro 2 [JM, ES, CC, FC, LP] 5 Gioseffo Guami (1542-1612) L’accorta a 4 2:59 [JM, AI (in echo) [EG, MM, DJ, VZ] La Pifarescha Josué Meléndez Peláez [JM] cornetto 6 Lucio Barbieri (1586-1659) Veni de Libano 3:49 [DDS, VZ] Andrea Inghisciano [AI] cornetto Doron David Sherwin [DDS] cornetto 7 Cesario Gussago (c 1550 - post 1612) Sonata Decimasettima a 8 3:27 Anaïs Chen [AC] violin Coro 1 [AC, JM, ES, MM, FM] / Coro 2 [EG, EV, FC, DY, VZ] Eva Saladin [ES] violin 8 Dario Castello (1602-1631) Prima Sonata a doi soprani 4:29 Ermes Giussani [EG] alto & tenor sackbut [AC, ES, VZ] Corrado Colliard [CC] alto & tenor sackbut Mauro Morini [MM] tenor & bass sackbut 9 Andrea Gabrieli (c 1533-1585) De profundis clamavi ad te Domine 4:58 [EG, EV, CC, MM, FC, DY] Elina Veronese [EV] tenor sackbut Fabio Costa [FC] bass sackbut 10 Gioseffo Guami La Guamina 2:29 David Yacus [DY] bass sackbut [DDS, VZ] Vittorio Zanon [VZ] organ 11 Giovanni Gabrieli Canzon VI a 7 4:25 Francesco Moi [FM] organ [JM, AC, AI, ES, CC, MM, DY, VZ] Luigi Panzeri [LP] organ 12 Gioseffo Guami Canzon Vigesimaquinta a 8 2:31 original Renaissance organ at Convento di San Nicola (Almenno San Salvatore) [JM, ES, EG, FC, LP] / [AI, AC, CC, DY, VZ] Coro 1 Coro 2 Costanzo Antegnati (1588) 13 Claudio Monteverdi (1567-1643) Cantate Domino 5:44 positive organ [AI, AC, VZ] Paolo Costa (2010) 6 7 L‘ ARTE DEL SONADOR te Arten thematischer Verwandtschaft. Die facher zu spielen ist. Lappi stammt aus der Der Glanz der Instrumentalmusik in Venedig beiden Soggetti des B-Teils sind eindeutig aus Toskana, war aber lange in Brescia als mae- dem A-Teil abgeleitet. Das Stück stellt einen stro di cappella an der bedeutenden Hierony- entscheidenden Schritt in Richtung der neu- mitenbasilika Santa Maria delle Grazie tätig, en konzertanten Strategien dar: Cantus und an der auch Gussago wirkte. Lappi war ein Die in diesem vielseitigen Programm enthal- Marini. Pietro Lappi und Cesario Gussago sind Septimus, die Oberstimmen der beiden Chö- begeisterter Anhänger Gabrielis, was Zita- tenen 16 Stücke illustrieren die Besonderhei- über verschiedene „Schulen“ oder Auftragge- re, dominieren die Szene unangefochten von te aus dessen Werken in einigen canzoni da ten und die Entwicklung der venezianischen ber mit Venedig verbunden. Anfang bis Ende. Auf diese Weise werden sonar und insbesondere seine Missa [sopra] Instrumentalmusik zwischen dem Ende des hauptsächlich die Fähigkeiten der beiden So- Fuggi pur se sai a 8 voci bezeugen, eine Pa- 16. und den ersten Jahrzehnten des 17. Jahr- Beginnen kann diese Zusammenstellung gar listen hervorgehoben, die schnelle Sechzehn- raphrase auf die gleichnamige Aria da sonar hunderts, die in den Werken von Organisten, nicht anders a ls mit einem berühmten Werk telpassagen und kantable Linien zu spielen a 8 Gabrielis. Komponisten und professionellen sonadori von Giovanni Gabrieli (1554-1612), dem haben, während die kontrapunktische Struk- (Bläser- und Streicherinstrumentalisten) auf- unangefochtenen Vorreiter der veneziani- tur in den Hintergrund tritt. Der Reiz dieser Auch Biagio Marini stammte aus Brescia, blühten. Neben gängigem Repertoire und tra- schen Instrumental- und Vokalmusik, der Komposition liegt in der Vereinfachung des war aber mehrmals am Markusdom in Ve- ditioneller Aufführungspraxis wie in der Gat- zu den Schwergewichten der italienischen polyphonen Geflechts und in der Präsentati- nedig tätig. Als talentierter Geiger gehörte er tung mottetto da sonar (instrumentale Motette und europäischen Musik seiner Zeit gehört. on der Gesanglichkeit und der Virtuosität der gemeinsam mit Dario Castello und Giovanni mit oder ohne Diminutionen) und instrumen- Die Canzon primi toni a 8 voci e due cori beiden Oberstimmen. Dies blieb auch einigen Battista Fontana zu den führenden Vertretern talen Kanzonen zu vier und zu acht Stimmen eguali in chiavette C170 [1] erschien zusam- Anhängern Gabrielis nicht verborgen: Der der fortschrittlichsten Instrumentalmusik vor (teilweise doppelchörig) enthält die Zusam- men mit 15 weiteren Instrumentalwerken Organist Cesario Gussago – hier vertreten Beginn des 17. Jahrhunderts. Marini hatte in menstellung auch einige Kompositionen, die in den Sacrae symphoniae (1597). Das Stück mit einer Sonata a due cori [7] – übernahm Italien und in Deutschland angesehene Po- vom Aufbau und vom Stil her fortschrittlicher beginnt mit einem typischen Soggetto mit ei- Gabrielis Einleitungssoggetto in einer vier- sitionen inne. La Pifarescha präsentiert hier sind wie zum Beispiel die beiden Sonaten für nem daktylischen Motto, zunächst mit einer stimmigen Motette (Cantate Domino), und zwei außergewöhnliche Werke aus seinen So- zwei hohe Instrumente (Violinen oder Zin- aufsteigenden kleinen Terz und dann mit ei- auch Giovanni Battista Riccio zitierte dieses nate symphoniae von 1626: Die Canzon ter- ken) und Basso continuo von Dario Castello ner vorwärtsdrängenden Achtelfolge, das ein- Soggetto in seiner Canzon da sonar „A doi za a 4 [3] ist für ein homogenes Consort aus und Giuseppe Scarani. Mit Ausnahme des aus nehmend wirkt und mit vier Wiederholun- soprani“, gedruckt in den Secondo libro delle vier Posaunen bestimmt, während die Can- Bologna stammenden Lucio Barbieri sind alle gen (teils notengetreu und teils variiert) den divine lodi musicali (1614). zon octava a 6 [14] einen kontrastreichen anderen Komponisten gebürtige Venezianer, gesamten ersten, umfangreichen Abschnitt Dialog zwischen zwei hohen Instrumenten haben ihre Ausbildung in der Lagunenstadt umfasst. Wie bei Gabrieli üblich, besteht ein La Serafina [2] von Pietro Lappi aus der (Zinken) und vier aus dem mittleren und tie- genossen – Andrea und Giovanni Gabrieli, Zusammenhang zwischen den einzelnen Ab- Sammlung Raveri (Venedig, 1608) ist eine fen Register (Posaunen) beinhaltet. Sebastiano Chilese, Dario Castello und Fran- schnitten des Werks (AABCDCD und Coda), typische vierstimmige polyphone Kanzone, cesco Usper – oder dort Stationen ihrer Lauf- nicht nur über die typischen Wiederholungen die traditioneller angelegt und, anders als das Die Canzon Trigesimaprima in Echo a bahn absolviert – Gioseffo Guami und Biagio einzelner Teile, sondern auch durch bestimm- gerade beschriebene Stück von Gabrieli, ein- 8 per sonar [4] von Sebastiano Chilese 8 9 stammt wie einige andere hier eingespielte ge zur Gattung der instrumentalen Kanzone. zigen hohen Stimmen (ein Motiv, das Giovan- und symmetrischen Aufbau umrahmt und Werke auch aus der sogenannten Sammlung Aus diesem Grund sind in der vorliegenden ni Battista Riccio in einer diminuierten Versi- zur Geltung gebracht werden. Raveri (Venedig, 1608). Es führt wieder in Auswahl zwei weitere Werke von ihm ent- on als Soggetto in seiner Canzon La Zaneta eine vollkommen venezianische Stimmung halten, La Guamina [10] und die Canzon aus dem Jahr 1620 wiederaufnehmen sollte). Unsere Zusammenstellung enthält auch die zurück, nicht nur, weil Chilese ab 1604 als Vigesimaquinta a 8 voci [12]. La Guamina Hier wird ein mächtiges homorhythmisches instrumentale Fassung zweier Motetten, und Posaunist am Markusdom angestellt war ist in verschiedenen gedruckten und hand- Motto in Punktierungen präsentiert, das zu zwar Andrea Gabrielis sechsstimmiges De – einzelne Merkmale seines Stückes stellen schriftlichen Quellen erhalten (A. Banchieri, Beginn und als Abschluss erklingt. Das Stück profundis clamavi ad te Domine [9] sowie eindeutig einen Tribut an die feierliche, zwei- Canzoni alla francese, 1596 sowie Verona, Ms. wird von einem kurzen motivischen Refrain Monteverdis Cantate Domino [13] für zwei oder mehrchörige Kanzone im Stil Gabrielis MCXXVIII, Nr. 24) und wird hier in einer di- aus vier Noten durchzogen, der harmonisch Stimmen und Continuo. Diese beiden Stük- dar. Die Echoeffekte, die Möglichkeit, die Mit- minuierten Fassung für Zink und Orgel vor- und melodisch variabel ist und die gesamte ke sind zeitlich und stilistisch weit vonein- telstimmen aller Chöre zwecks Ausdünnung gestellt. Das anspruchsvoll ausgeführte Stück Kompositionen zusammenhält, ohne dabei ander entfernt, aber repräsentativ für eine der Textur und Hervorhebung des konzer- beginnt mit einem melodisch prägnanten An- so schematisch und so streng zu sein wie althergebrachte

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