pphantastisch!hantastisch! – iinterviewsnterviews 5511 Jasper Fforde Ein Interview von Nicole Rensmann Filmproduktionen. Er stand hinter den Mari Roberts Kulissen von Filmen wie »Highlander 2«, © »Die Maske des Zorro«, »Golden Eye«, »The Saint« und vielen mehr. Schon während dieser Zeit schrieb er Kurzgeschichten und Novellen, erhielt »Ich lese generell keine Rezensionen ...« jedoch von den Verlagen beinahe 80 Ablehnungen. Seine Ideen bekäme er, so erzählte er in einem älteren Interview, häufig unter der Dusche. Dies war somit vermutlich auch der »Geburtsort« der in Roman, in dem Bücher besondere manipuliert werden. Und ganz nebenbei Literaturagentin Thursday Next, der Hel- Fähigkeiten entwickeln oder aus dem bedienen sich die Protagonisten der din seines ersten publizierten Buches. Edie Protagonisten in die reale Welt Möglichkeit, in Bücher zu flüchten, Der Roman »The Eyre Affair«, erschie- stolpern – das ist alles nicht neu. So durch Zeitlöcher zu gehen und magische nen 2001 bei Hodder, wurde sofort zu dürfte »Die unendliche Geschichte« Fähigkeiten anzuwenden. einem Erfolg. jedem bekannt sein. Als aktuellere Jasper Fforde hat eine Geschichte erfun- Während die Bücher in seinem Heimat- Beispiele können »Die Stadt der träu- den, die – glücklicherweise – in keine land als Jugendliteratur angepriesen menden Bücher« von Walter Moers oder Schublade passt. Er verquirt Science Fic- werden, finden sie sich hierzulande im »Tintenherz« und »Tintenblut« von Cor- tion, Krimi, Liebesroman und klassische regulären Sortiment. Die Originalausga- nelia Funke genannt werden. Literatur mit phantastischen Elementen ben enthalten Innenillustrationen, welche Was macht nun Jasper Ffordes Bücher und kreiert eine vollkommen neue, in den die Mutter seiner Freundin gezeichnet zu etwas Besonderem? In ihnen geht es achtziger Jahren verwurzelte Welt, die hat. Diese sollen vom vierten Band der um eine Agentin, die in einer Welt lebt, sich nur um Bücher dreht. Kann sich ein Thursday Next – Reihe an auch in den in der Literatur das Wichtigste zu sein Büchernarr etwas Schöneres vorstellen? deutschen Ausgaben zu finden sein. scheint und ein Geheimdienst darauf Jasper Fforde ist Autodidakt, interessiert achtet, dass all die wertvollen Bücher Der 1961 geborene Waliser besuchte sich für Mathematik, Technik, Geschich- oder Weltruhm versprechenden Manu- die Dartington School und arbeitete te und würde, neben seiner Freundin, skripte nicht gestohlen, versteigert oder daraufhin 19 Jahre bei verschiedenen Bücher von und über Shakespeare auf pphantastisch!hantastisch! 5522 nnicoleicole rrensmannensmann – iinterviewnterview mmitit jjasperasper fffordeforde llesen?esen? NachNach welchenwelchen KriterienKriterien suchensuchen SSieie ddieseiese RRomaneomane aus?aus? Ich habe nicht alle gelesen, aber die Meisten. Ich wähle sie aus, weil sie popu- lär sind und die Leser über den Inhalt Bescheid wissen. Denn wenn man die Geschichten nicht kennt, funktionieren auch die Pointen nicht richtig. Außerdem muss es sich um Klassiker handeln, welche normalerweise als langweilig angesehen werden, wie zum Beispiel die Bücher, die man im Schul- unterricht lesen musste. Somit lassen sie sich gut vom Thron stoßen! Letztlich müssen sie ein Teil der Public Domain sein, damit ich sie wieder verwerten eine einsame Insel mitnehmen, erzählte ich dazu tendiere, mir darüber viel zu darf. Ich hatte vor, die Winnie Pooh-Cha- er in einem Interview im Januar 2005 der viele Gedanken zu machen, was wieder- raktere und einige Elemente H.G. Wells’ Neuen Westfälischen Zeitung. um Energie verschwendet. Ich versuche zu benutzen, aber die Rechteinhaber Auf seiner Website bietet er einen Service aber, bei persönlichen Begegnungen auf haben mir die Verwendung untersagt – an, den sich fast jeder Autor wünscht: Leser und Buchhändler zu hören, um was ich respektiere. Da ich selbst Autor Upgrades für seine Romane. Außerdem mir ein Bild darüber zu machen, wie gut bin, wäre es äußerst dumm, mich diesem finden sich dort unter anderem eine meine Bücher ankommen. Wunsch zu widersetzen. umfassende Sammlung aller bisher gege- benen Interviews, Links zu Fanclubs und TThursdayhursday NextNext istist eineeine Literatu-Literatu- DDaa SSieie ssichich inin dderer FilmbrancheFilmbranche gutgut ein Forum. ph! rragentinagentin dderer etwasetwas anderenanderen Art.Art. ph! aauskennen:uskennen: WieWie ssäheähe IhreIhre Starbe-Starbe- SSieie vvermitteltermittelt kkeineeine MManuskripte,anuskripte, son-son- ssetzungetzung vvoror undund hinterhinter derder KameraKamera beibei Nach dem großen Erfolg seines Erstlings ddernern istist beibei einereiner AArtrt Literatur-FBILiteratur-FBI tätig,tätig, eeineriner VVerfilmungerfilmung IhrerIhrer WerkeWerke aaus?us? »The Eyre Affair« (»Der Fall Jane Eyre«), ddasas sichsich umum gestohlenegestohlene Manuskripte,Manuskripte, erschienen in einjährigem Abstand die ggeklauteeklaute IdeenIdeen etc.etc. kümmert.kümmert. Das Problem ist, dass ich mich in der Fortsetzungen »Lost in a Good Book« HHabenaben SSieie TThursdayhursday NextNext erfunden,erfunden, Filmindustrie auskenne und aus vielen (»In einem anderen Buch«), »The Well of uumm ssichich selbstselbst vorvor IdeendiebstahlIdeendiebstahl zuzu guten Büchern schlechte Filme gemacht Lost Plots« (»Im Brunnen der Manuskrip- sschützen?chützen? worden sind. Das haben wir schon alle te«), sowie »Something Rotten«. gesehen. Traurigerweise sind die dichte Die ersten drei Bände sind in Deutsch- Nein. Thursdays begann zu existieren, Handlung und Komplexität – die »Der land im dtv-Verlag erschienen. Der vierte um dem Konzept von Jane Eyres Ent- Fall Jane Eyre« als Buch so lesenswert Band ist dort für Herbst 2006 geplant. führung einen Sinn zu geben. Alles in machen – genau die Gründe, warum dar- diesem ersten Buch war dazu gedacht, aus ein schlechter Film werden könnte. Übersetzungen seiner Bücher, liegen diese Idee nicht nur möglich, sondern Die kurze Antwort lautet: Ich glaube außerdem in polnischer, russischer, fran- auch wahrscheinlich erscheinen zu las- nicht, dass die Bücher verfilmt werden zösischer, japanischer, koreanischer, chi- sen. Im zweiten Buch konnte ich sie als und ich habe bisher die Rechte auch nesischer und israelischer Sprache vor. Person viel freier entwickeln. nicht verkauft. Sollte jemals ein Film Jasper Fforde lebt mit seiner Freundin gedreht werden, dann bin ich es selbst, Mari Roberts im walisischen Grenzgebiet HHattenatten SSieie sselbstelbst nnegativeegative Erfah-Erfah- der ihn macht. zwischen Brecon und Hay-on-Wye. Seine ph! rrungenungen mmitit PPlagiaten,lagiaten, bevorbevor SieSie Leidenschaft ist das Fliegen, so verwun- IIhrehre BBücherücher publizierten?publizierten? BBeobachteneobachten SSieie ddenen lliterarischeniterarischen dert es nicht, dass er einen Pilotenschein ph! MMarkt?arkt? besitzt, und mit einem 1937er DeHavil- Niemand hat mich bisher des Plagiats land-Doppeldecker die walisische Land- beschuldigt, obwohl manche meiner Ide- Ich verfolge nicht so sehr Trends und die schaft von oben erobert. en bereits in anderen Büchern erschie- Verlagswelt. Ich tendiere dazu, nur das nen waren, bevor ich unwissentlich in zu betrachten, was ich selbst mache und IImm IInternetnternet ffindeninden ssichich uunzähligenzählige meinen Büchern darüber schrieb. Heut- darauf konzentriere ich mich. Von Zeit ph! IInterviewsnterviews mmitit IIhnen.hnen. EEineine uum-m- zutage ist es beinahe unmöglich eine zu Zeit treffe ich andere Schriftsteller, ffassendeassende SSammlungammlung befindetbefindet sichsich aufauf neue Idee zu haben, aber ich versuche aber ich lebe in keiner literarischen Welt. IIhrerhrer WWebsite.ebsite. IIhrehre BücherBücher wwerdenerden ge-ge- es. Ich habe jedenfalls noch nicht gehört, Möglicherweise wäre das alles anders, llobt,obt, RezensentenRezensenten üüberschlagenberschlagen sichsich dass jemand eine BookWorld oder eine wenn ich mit 22 statt mit 39 zum Schrei- bbeinaheeinahe vvoror BBegeisterung.egeisterung. WWieie ggehenehen Jurisfiction vor mir erdacht hat. ben gekommen wäre. SSieie ddamitamit um,um, gefragtgefragt zuzu sein?sein? WWieie vvieleiele TThursday-Abenteuerhursday-Abenteuer pla-pla- WWennenn SieSie mmöchten,öchten, erzählenerzählen SieSie Nun, es hilft, Bücher zu verkaufen und ph! nnenen SSieie nnochoch zuzu schreiben?schreiben? ph! uunsns dochdoch einein wenigwenig überüber denden Men-Men- das ist auch der Grund, warum ich die- sschenchen JJasperasper Fforde.Fforde. sen wundervollen Job behalten kann. Das fünfte Thursday Next Buch ist für Dennoch versuche ich auf dem Boden zu 2007 geplant. Bei Romanen die von Da gibt es wirklich nicht viel zu erzäh- bleiben – ich lese generell keine Rezen- Büchern handeln gibt es unerschöpfliche len. Über meine Erziehung und mein sionen, sondern überrede meine Partne- Möglichkeiten, daher ist die Serie weit Familienleben gibt es nichts Nennens- rin, sie zu lesen. Sie vergibt daraufhin davon entfernt, sich zu erschöpfen. wertes zu berichten. Ich war vermutlich Punkte von eins bis zehn. das letzte akademische Mitglied unserer Das Problem ist nämlich, dass, wenn HHabenaben SSieie diedie Bücher,Bücher, diedie inin ih-ih- Familie – mein Vater, zwei Brüder und ich eine mittelmäßige Rezension lese, ph! rrenen WWerkenerken vorkommen,vorkommen, allealle ge-ge- eine Schwester hatten alle promoviert. pphantastisch!hantastisch! – iinterviewsnterviews 5533 Dies gab mir zweifellos einen stärkeren runter durch Europa und den mittleren Ansporn, mich anzustrengen und es Ostern bis nach Afrika und das Kap zu Info genauso gut, wenn nicht sogar besser, steuern, reizt mich. zu machen.
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