Ausgabe 01 | 2019 Das Magazin der Berner Klinik Montana Thema Rezept Entwicklung der Therapie­ Nusstorte angebote in den letzten à la Olga Villella 25 Jahren. Seite 10 ab Seite 4 Rolland Collombin im Interview: « Ich vertraue meinen Instinkten.» ab Seite 8 Vorwort Intern Neuster Stand der Dachrenovation Die erste Etappe der Sanierung des Kli­ nikdaches konnte letztes Jahr erfolg­ reich abgeschlossen werden. Im Rah­ men der zweiten Etappe wurde im März und April 2019 im Speisesaal und in der Cafeteria die Dachentwässerung der Dachwasserfallleitungen Süd vor­ 44 Jahre mit derselben bereitet. Die Fallleitungen führen, wie Leidenschaft am Herd schon in der ersten Etappe, von den Balkonen über das Erdgeschoss ins Untergeschoss, wo die Leitungen an die Dies ist bereits die zehnte Ausgabe des Magazins Rehavita. Eine bestehende Kanalisation angeschlos­ gute Gelegenheit, einen Blick zurück auf die Entwicklung der Kli- sen werden. nik in den letzten Jahrzehnten zu werfen. Ende März 2019 starteten die Vorberei­ Viel hat sich geändert, gerade in der Küche! Früher wurden die tungsarbeiten um das Gebäude herum. Menüs nach den Jahreszeiten und der Ankunft der Produkte zu- Das Gerüst wurde gestellt und die sammengestellt. So kauften wir beim Bauern ein halbes Kalb und Bauplatzinstallation mit Mulden und zerlegten es selbst. Heute erhalten wir das Fleisch in Stücke Containern wurde vorbereitet. Am 23. geschnitten, was uns sehr viel Arbeit erspart. Das Gemüse ernte- April 2019 begann der Abbruch der ten wir im eigenen Garten. Damals bestanden die Gerichte zweiten Dachhälfte. Die Arbeiten wer­ hauptsächlich aus Schweizer Spezialitäten. Heute sind die Menüs den bis ungefähr im Oktober dauern. viel abwechslungsreicher, internationaler und vor allem an die Nun hoffen wir und die Bauequipe auf verschiedenen Pathologien angepasst. gutes Wetter, damit die Renovations­ arbeiten planmässig voranschreiten. In all den Jahren durfte ich verschiedene Funktionen in der Küche ausüben, die meine Liebe zur Gastronomie entfachten. Nach 44 Jahren Tätigkeit in der Klinik wünsche ich mir für meine letzten Arbeitsmonate, dass unsere Patientinnen und Patienten ihre Vorteile bewusst wahrnehmen: Wir gehen auf individuelle Bedürfnisse und Wünsche ein, berücksichtigen Unverträglich- keiten und Diäten. Und vergessen wir nicht, dass hinter jeder Mi- tarbeiterin und jedem Mitarbeiter ein Mensch steht, der seinen Beruf mit Leidenschaft zum Wohl der Patientinnen und Patienten ausübt. Ich wünsche Ihnen viel Vergnügen beim Lesen. Weitere Informationen zur Sanierung erhalten Sie am Info-Point bei der Eingangshalle. Olga Villella Köchin in der Berner Klinik Montana seit 1975 2 Berner Klinik Montana Agenda Juli bis September 2019 Engagement in der modernen multimodalen 11. bis 14. Juli 2019 Sport­Veranstaltung Forschung im Bereich Schlaganfall Jumping Longines Crans- Montana, Cry d’Er Die Berner Klinik Montana hat eine schränkungen. Dies führt dazu, dass Eleganz und Raffinesse: Stelldich- lange Tradition als Vorreiterin in der wir einige unserer Therapiekon zepte ein der weltbesten Springreiter. Entwicklung und Umsetzung neuer Be­ neu überdenken und die klinische Prä­ Weitere Informationen: handlungsmethoden. Sei es im Bereich sentation des Schlaganfalles neu ver­ jumpinglonginescransmontana.ch neuer Therapiemethoden zur Behand­ stehen lernen müssen. lung der Spastik bei der multiplen 9. und 10. August 2019 Sklerose oder in der robotergestützten Hier setzt die «TiMeS»­Studie an: Sie Musik­Festival Therapie mit dem ersten Gerät dieser vereint mehrere diagnostische Verfah­ Blues@The Lake Moubra Art in der Schweiz, dem Lokomaten. ren, um ein ganzheitliches Bild des Klein, aber fein: Gratis Blues- & Patienten zu gewinnen. Konkret wer­ Rock­­festival am Ufer des Moubra- Als nächster grosser Schritt in der Be­ den Patienten nach der Akutbehand­ Sees. handlung von Krankheiten gilt die auf lung im Spital in Sion wie üblich zur Weitere Informationen: blues-lake-moubra.ch den einzelnen Patienten zugeschnit­ neurologischen Rehabilitation der Ber­ tene Therapie. Hier wird der individu­ ner Klinik Montana zugewiesen. Hier elle Therapiebe darf anhand objektivier­ erhalten sie das für sie erstellte Thera­ barer Parameter für jeden einzelnen pieprogramm, das sich in keiner Weise Patienten bestimmt, und zwar noch vom bisherigen Programm unterschei­ detaillierter als dies früher der Fall war. det, mit dem Ziel, die grösstmögliche Um dieses Diagnose­ und Therapiekon­ Selbständigkeit wiederzuerlangen. In 24. und 25. August 2019 zept zum Nutzen zukünftiger Patienten die «TiMeS»­Studie eingeschlossene voranzubringen, engagiert sich die Ber­ Patien ten werden jedoch einmalig einer Fan­Anlass ner Klinik Montana in der «TiMeS»­Stu­ erweiterten neurologischen Diagnostik 15. Internationales Fiat-500 & die der Universität Lausanne unter Lei­ zugeführt, die neben speziellen Kern­ Vespa Treffen tung von Prof. Hummel. «TiMeS» steht spinaufnahmen eine neuropsychologi­ Gratis-Event in Crans-Montana für «Towards individualized Medicine sche Untersuchung, die Ableitung der für alle Freunde der italienischen in Stroke», also «Auf dem Weg zur in­ Hirnströme (EEG), die transkranielle Fortbewegungsmittel. dividualisierten Medizin nach Schlag­ Magnetstimulation und eine Testung in Weitere Informationen: crans-montana.ch anfall» und ist ein Beispiel für moderne einer virtuellen Umgebung umfasst. multimodale Forschung im Bereich Hierdurch werden allfällige durch den 29. August bis 1. September 2019 Schlaganfall. Schlaganfall verursachte Schäden de­ Sport­Veranstaltung tailliert und aus mehr Perspektiven er­ Omega European Masters Aktuell sind in der Schweiz jedes Jahr fasst, als dies bisher der Fall war. Golf at its best: 72. Ausgabe des 16’000 Menschen von einem Hirnschlag Gleichzeitig werden die Fortschritte in legendären professionellen Golftur- betroffen. Lediglich 15 % der Betroffe­ der Therapie wie bisher von den Thera­ niers auf dem Walliser Hochplateau. nen erholen sich hiervon vollständig. peuten und Ärzten erfasst und fliessen Weitere Informationen: Der Grad der Invalidisierung bezie­- in die Therapieplanung ein. omegaeuropeanmasters.com hungsweise das Ausmass der Genesung 19. bis 22. September 2019 ist jedoch interindividuell äusserst un­ Eine Teilnahme an der Studie hat kei­ terschiedlich, was durch die bisherigen nerlei Einfluss auf den therapeutischen Volksmusik­Anlass diagnostischen Verfahren, im Allge­ Verlauf des Aufenthaltes in der Berner Eidgenössisches Volksmusik- meinen Schichtröntgen (CT) oder Kern­ Klinik Montana. Natürlich ist die Teil­ fest in Crans-Montana spintomographie (MRI), oft nicht aus­ nahme an der Studie freiwillig und wir Vergnügen für Jung und Alt: reichend erklärt werden kann. So hoffen, unsere therapeutischen Prozesse Ein besonderer Höhepunkt ist das zeigen manche Patienten in der Bildge­ durch die Erkenntnisse weiter verbes­ freie, spontane Musizieren der bung nur gering ausgeprägte Defekte, sern und individualisieren zu können, Volksmusik formationen. in den motorischen oder kognitiven um zukünftigen Patienten eine noch Weitere Informationen: Fähigkeiten hingegen grosse Ein­ bessere Therapie bieten zu können. cransmontana2019.ch Rehavita 01/2019 3 Thema ¦ Umfassendes Therapieangebot Physiotherapeutin mit Leib und Seele 4 Berner Klinik Montana Thema Wie haben sich Therapieangebot, Arbeitsweise, Geräte und Trainings­ räume in der Berner Klinik Montana in den letzten 25 Jahren entwickelt? Und vor allem, was hat sich für den Patienten verbessert? Niemand könnte diese Fragen besser beantworten als Véronique Lugon­Moulin. Die aufgestellte und einfühlsame Physiotherapeutin ist seit 1994 in der Berner Klinik Montana angestellt. ie begegnet von morgens bis dem «Biodex kardiomed 700», erklärt gute, weil die Therapeuten mehr Zeit Sabends zahlreichen Menschen mit das alte Traggestell und führt vor, wie für die Behandlung haben. Zudem sei un terschiedlichen Leiden, und das seit die Therapeuten die Beine der Patienten immer eine Therapeutin oder ein The­ 25 Jahren. Begrüsst Véronique Lugon-­ von Hand bewegt haben. Das sei auf­ rapeut anwesend, der beim Einstellen Moulin einen Patienten oder eine wändig und eine ziemlich grosse kör­ der Geräte helfen oder die korrekte Nut­ Patientin, tut sie das mit einem gewin­ perliche Belastung gewesen. Heute er­ zung erklären könne. Ganz alle Geräte nenden Lächeln. Sie arbeitet hochkon­ folgt das Gehtraining mit dem 2007 befinden sich allerdings nicht im MTT­ zentriert und erkundigt sich während angeschafften Lokomat™. Der Lauf­ Raum. Den Patienten stehen nämlich der Behandlung immer wieder nach roboter ist wesentlich einfacher anzu­ zusätzlich der Vector™ und eine Klet­ Schmerzen, wenn sie eine Bewegung legen und die Stahlkonstruktion sorgt terwand zur Verfügung, die sich im ausführt, ist aber auch zum Scherzen für die Gewichtsentlastung der Patien­ Gruppentherapieraum im 3. Stock be­ aufgelegt. Wie macht sie das? «Ich mag ten, während sie über das Laufband finden. den Patientenkontakt. Dass jeder gehen. Ich frage die Patientin Elisabeth Mensch und jede Beeinträchtigung an­ Lehmann, wie sie die Robotiktherapie Jeder Mensch, jede Beeinträchti­ ders ist, macht die Arbeit abwechs­ empfindet. Super (hält Daumen hoch)! gung ist anders lungsreich und herausfordernd. Es ist Schon das erste Gehtraining mit dem Nach der Besichtigung des MTT­Raums spannend, herauszufinden, woher Lokomat™ hat meinem Gehirn auf die geht es ins Behandlungszimmer im Schmerzen kommen, verschiedene Sprünge geholfen. Es wusste nicht 2. Stock, wo Véronique Lugon­Moulin Techniken anzuwenden
Details
-
File Typepdf
-
Upload Time-
-
Content LanguagesEnglish
-
Upload UserAnonymous/Not logged-in
-
File Pages12 Page
-
File Size-