POLIZEIBERICHT2008 POLIZEIBERICHT2008 Impressum Herausgeber: Polizei Hamburg Bruno-Georges-Platz 1 22297 Hamburg Telefon: 040 4286-56233 Telefax: 040 4286-56219 E-Mail: [email protected] Internet: www.polizei.hamburg.de V.i.S.d.P.: Polizeipräsident Werner Jantosch Redaktionsleitung: Ralf Meyer Koordination: Marco Herr Redaktionsteam: Katja Lettau, Joachim Ferk, Ralf Meyer, Berndt Wagner und Marco Herr Grafik/Layout: Ulrich Bußmann Fotos: Für die Bildmotivunterstützung bedanken wir uns bei Marco Zitzow (BILD Hamburg), der KTU der Polizei Ham burg, Rüdiger Gärtner (Rüga Medienservice), Hafen Hamburg/ Sperber, dem ZDF und Boris Laewen, der Hamburg Marketing GmbH sowie Maynard Case, CraterValley Photo, Wolfgang Jargstorff, Superfiles, Franz Pfluegl, seen, higyou, pmphoto und idrutu (alle Fotolia.com) Druck: V.I.G. Druck & Media GmbH Auflage: 4 000 Erschienen: Mai 2009 POLIZEIBERICHT 2008 2 INHALT 5 Polizei Hamburg Ihr Garant für Sicherheit 50 Brandserie geklärt Vorwort des Polizeipräsidenten Videoüberwachung überführte Brandstifter 6 Eskalation am 1. Mai 2008 54 Von Hamburg an den Hindukusch Zusammentreffen linker und rechter Demonstranten verhindert Arbeit der Polizeimission EUPOL Afghanistan 8 Vor dem „Tag der Arbeit“ … und plötzlich fliegen Steine! 57 Hamburger Polizeibeamte in Afghanistan 12 Erfahrungsbericht der LBP 44 Erfahrungen eines Personenschützers Ausschreitungen am 1. Mai 2008 60 Falsche Liebe 14 „Catch me if you can“ – Yes, we can! Der Weg junger Frauen in ausländische Haftanstalten Flüchtiger Millionen-Betrüger gefasst 64 Jahresbilanz der Wasserschutzpolizei 2008 17 Polizeiliche Kriminalstatistik 2008 Mehr Kontrollen – Weniger Beanstandungen Niedrigste Fallzahlen seit 1983 25 „Seid Ihr alle da …?“ 69 Internetkriminalität 60 Jahre Polizeiverkehrskasper 99,90 Euro für die Vermittlung eines Neuwagens? 27 Achtung, wir drehen … 73 Einsatz auf 2 Rädern Wie realistisch sind Großstadtrevier und Co.? Die neuen ProVida-Motorräder 30 Für die Seele sorgen Die Arbeit der evangelischen und katholischen Polizeiseelsorge 75 Gelungene Einheitsfeier Flexibles Polizeikonzept hielt Störer fern 32 Über Kimme und Korn Neue Waffen für die Hamburger Polizei 77 Fußball-EM 2008 35 Landespolizeischule Das Konzept ging auf Keine Ausbildung wie jede andere! 81 Öffentliche Ehrung 39 Fahrrad-Codierung für die Hamburger Polizei und ihre Stadtteilpolizisten Der „Fingerabdruck“ für Ihr Fahrrad 84 Die Wasserschutzpolizei 42 Verkehrsunfallstatistik 2008 Weniger verunglückte Kinder – Mehr Unfälle mit Sachschäden im Zeichen der Hafenentwicklung 46 Jahreskalender 86 Polizei Hamburg in Zahlen POLIZEIBERICHT 2008 3 2 POLIZEIBERICHT 2008 4 2 Polizei Hamburg Ihr Garant für Sicherheit genauer lesen, werden Ihnen zwei tern, die mit ihrem weit über- Dinge besonders auff allen: durchschnittlichem Engagement Zum einen, dass die Polizei und ihrer sichtbaren und nicht Hamburg wieder einmal auf ein sichtbaren Präsenz für die Men- Werner Jantosch, Polizeipräsident sehr einsatzreiches Jahr zurück- schen in dieser Stadt einstehen und blickt und zum anderen, dass die- Ihnen damit das gute Gefühl von se Einsatzanlässe und die vielen Sicherheit geben. anderen Ereignisse, Ermittlungen Gerade in Zeiten allgemeiner und Aktionen sehr erfolgreich be- Unsicherheit ist die Polizei Ham- as Jahr 2008 steht welt- wältigt werden konnten. burg ein Garant für Sicherheit. weit für den Beginn ei- Vor ein paar Wochen hat die Während in den Medien zuneh- Dner globalen Finanz- und Polizei Hamburg die Zahlen der mend von Rezession, Finanzkrise Wirtschaft skrise. Steigende Arbeits- polizeilichen Kriminalstatistik für oder Rettungspaketen gesprochen losenzahlen, Kursstürze an den das Jahr 2008 vorgestellt. Diese wird, ist es wichtig zu wissen, dass Börsen, Bankenpleiten in Serie und Statistik und mehr als 80 000 man sich auf seine Polizei verlassen staatliche Hilfspakete für Groß- Straft aten weniger als noch im kann. unternehmen. Verständlicherweise Jahr 2001 sind der Beweis für eine Denn eins ist sicher: Wir werden herrscht dadurch bei vielen Men- unverändert konsequente Polizei- uns nicht auf dem beschriebenen schen eine allgemeine Unsicherheit. arbeit und erfolgreiche Verbrech- Ergebnis ausruhen, wir werden Da ist es doch schön zu hören, ensbekämpfung zugleich. Wie- auch weiterhin alle Anstrengungen dass die Polizei Hamburg etwas der einmal ist Hamburg ein Stück unternehmen, um den Menschen in Positives berichten kann, denn für sicherer geworden. Hamburg das Gefühl der Sicherheit die Polizei Hamburg war das Jahr Doch so etwas geschieht nicht zu geben. 2008 kein Krisenjahr. zufällig. Hier greifen alle die Maß- Die Polizei Hamburg bleibt Ihr nahmen positiv ineinander, die vor Garant für Sicherheit – darauf kön- Ganz im Gegenteil! Ort zielgerichtet durch Prävention nen Sie sich verlassen! Wenn Sie sich diesen Polizeibericht und Repression alltäglich durch- ansehen und die Artikel über die geführt werden. Und zwar von Polizeiarbeit im Jahr 2008 etwas Mitarbeiterinnen und Mitarbei- Werner Jantosch POLIZEIBERICHT 2008 5 Eskalation am 1. Mai 2008 Die Polizei verhinderte Zusammentreffen rechter und linker Demonstranten der Studierenden in der GEW (Ge- Kräftelage werkschaft Erziehung und Wissen- Die zur Verfügung stehenden Ham- schaft). Der Aufzug sollte sich räum- burger Polizeikräfte reichten für die Dirk Claussen, FLD 21, lich und zeitlich mit dem Aufzug Einsatzbewältigung nicht aus. Ein- Führungs- und Lagedienst der Rechten überschneiden. Das satzkräfte der Bundespolizei und Ziel des Aufzuges lautete: „Heraus aus anderen Bundesländern wurden zum antifaschistischen 1. Mai – Den angefordert, konnten aber aufgrund Nazis keinen Meter“. Die Teilneh- von Einsatzgeschehnissen am selben merzahl war mit 5 000 Personen an- Tag in den eigenen Ländern nicht im rößere Polizeieinsätze am gegeben. nötigen Umfang gestellt werden. 1. Mai sind für die Groß- Gstadt Hamburg nichts Unerwartete Rechtssituation Einsatzentwicklung Ungewöhnliches. Die Gewaltbereit- Die rechtlichen Voraussetzungen Drei Phasen prägten den Einsatz: schaft am 1. Mai 2008 übertraf für ein Verbot des rechten Aufzu- Anreise, Demonstrationen und Ab- aber das bisher Dagewesene. Die ges lagen nicht vor. Damit blieb reise. Schon während der Anreise am traurige Bilanz lautete 30 verletzte der Polizei die Möglichkeit, mit Morgen versuchten Störergruppen Polizeibeamtinnen und Polizei- beschränkenden Auflagen Gefah- aus der linken Szene die Sammlung beamte, 56 vorläufige Festnahmen ren für die öffentliche Sicherheit der rechten Demonstrationsteilneh- und 227 Ingewahrsamnahmen. und Ordnung abzuwehren. Die mer zu verhindern. Dazu schreck- Wie kam es dazu? Versammlungsbehörde bei der Po- lizei versuchte in Kooperations- Zur Vorgeschichte gesprächen mit den Anmeldern Eine Hauptaktivistin der rechtsex- die räumliche und zeitliche Über- tremen „Freien Kameradschaften“ schneidung so gering wie möglich meldete einen Aufzug durch den zu gestalten. Dieses gelang jedoch Stadtteil Barmbek an. Der Tenor nicht, sodass jeweils beschränkende lautete: „Arbeit und soziale Gerech- Auflagen verfügt werden mussten. tigkeit für alle Deutschen – gemein- Zur Überraschung der Polizei be- sam gegen Globalisierung“. Erwar- schloss das Oberverwaltungsgericht tet wurden vom Veranstalter 700 Hamburg, dass der Aufzug der lin- Teilnehmer. Nach bekannt werden ken Gegendemonstranten in unmit- dieser Anmeldung folgte eine Viel- telbarer räumlicher und zeitlicher zahl von Gegendemonstrationsan- Nähe zum Aufzug der Rechten statt- meldungen. Polizeilich besonders finden durfte. Dieser Umstand führ- relevant war die Anmeldung eines te im Hinblick auf die Einsatzlage zu Aufzuges des Bundesauschusses erheblichen Schwierigkeiten. POLIZEIBERICHT 2008 6 ten sie auch nicht vor Straftaten zu ermöglichen. Die Polizei setzte an aus dem norddeutschen Raum. An zurück. Die gewählte Strategie mit dieser Stelle ein großes Kräfteaufge- diesem Tag kamen fast 1 500 Perso- Barrikadenbau, Sachbeschädigun- bot ein, denn der Aufzug wies in der nen aus der rechtsextremen Szene gen und Brandlegungen an vielen Spitze 6 600 Teilnehmer auf, davon der gesamten Bundesrepublik. Ver- unterschiedlichen Örtlichkeiten zur rund 1 500 gewaltbereite Autonome. hielten sich die rechten Demonstra- selben Zeit forderte frühzeitig einen Parallel agierten rund 500 Störer im tionsteilnehmer in der Vergangen- Großteil der Polizeikräfte. Umfeld mit Störaktionen weiter. heit überwiegend rechtskonform, Die Gewaltausübung steigerte Die Polizei musste erhebliche so hatte die Polizei es diesmal mit sich mit zunehmender Nähe des De- Kräfte einsetzen, um ihre gefahren- mehrheitlich aggressiven und ge- monstrationsbeginns. Der S-Bahn- abwehrenden Aufgaben im Zusam- waltbereiten Rechten, darunter rund und Busverkehr zum Sammlungs- menhang mit 400 „Autonome Nationalisten“ zu ort der Rechten am Bahnhof Alte ■ dem Aufzug der Gegendemonst- tun. Wöhr musste wegen der Störakti- ranten, Diese waren sowohl äußerlich, onen eingestellt werden. Rund um ■ Störaktionen im Umfeld, wie auch im Verhalten, kaum von den Sammlungsort befanden sich ■ dem Sammlungsort und Aufzug den autonomen Linken zu unter- gewalttätige linke Störergruppen, der Rechten und scheiden. Sie traten schwarz geklei- immer auf der Suche nach rechten ■ dem Schutz der rechten Demons- det und geschlossen auf. Demonstrationsteilnehmern. Die trationsteilnehmer auf der An- Während der Abreise der Rech- Feuerwehr konnte nur unter Polizei- reise ten am Abend trat noch keine Ent- schutz an die Brandherde gelangen. zu bewältigen. spannung ein. Linke Störergruppen
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