UID 1980 Nr. 15, Union in Deutschland

UID 1980 Nr. 15, Union in Deutschland

Z 8398 C Informationsdienst der Christlich Demokratischen Union Deutschlands Union in Deutschland Bonn, den 23. April 1980 HEINRICH KÖPPLERf Für Frieden Helmut Kohl: Wir schulden ihm Dank Seite 3 und Freiheit BUNDESTAG Schuldenpolitik der SPD/FDP Die gemeinsame Wahlkampfkommission führt zur Wohlstandsillusion Von CDU und CSU hat auf ihrer Sitzung Seite 5 am 21. April in Bonn die Werbelinie für den Bundestagswahl kämpf 1980 verabschiedet • KOALITION Und gleichzeitig das Wahlkampf-Motto SPD-Wahlanzeige: Einzigartige beschlossen. Dazu erklärt Generalsekretär Niedertracht Seite 9 Heiner Geißler: Die Union stellt ihren Bundestagswahlkampf unter • WOHNGELD das Motto: „Für Frieden und Freiheit — CDU/ Wichtige Anträge der Union wurden von der Koalition abge- CSU". Damit wollen wir den Bürgern in der Bun- lehnt desrepublik Deutschland signalisieren, worum die Eröffnung des Rechtsentscheides Entscheidung am 5. Oktober letztlich geht: bei Mietstreitigkeiten Seite 11/12 t Frieden und Freiheit sind durch das expansive Ausgreifen des sowjetischen Imperialismus • ABHÖRSKANDAL weltweit bedroht. Tatverdacht der illegalen Aktion M Die SPD/FDP-Bundesregierung hat über der nicht ausgeräumt Seite 13 kurzsichtigen Befriedigung heutiger Ansprüche leichtfertig die Aufgaben der Zukunftssicherung • BUNDESWEHR und damit des sozialen Friedens und der in- Wehrbeauftragter bestätigt Fehl- neren Freiheit vernachlässigt. leistungen Apels Seite 14 ^ Das menschliche Maß politischen und admini- strativen Handelns ist der SPD/FDP-Koalition • ZUR SACHE im Gestrüpp'ideologischer Zwänge abhanden- Renten sind keine Almosen gekommen. Seite 15 Die Union hat in ihrer zwanzigjährigen Regie- rungszeit Frieden und Freiheit gesichert. AUch die • DOKUMENTATION achtziger Jahre sollen Jahre des Friedens und der Die Chancen der jungen Freiheit werden. Generation nicht verspielen (Weiter auf Seite 2) grüner Teil UiD 15 • 23. April 1980 • Seite 2 (Fortsetzung von Seite 1) Nordrhein-Westfalen stand im Mittel- punkt der Diskussionen der Kommis- Wir rufen deshalb die Wähler auf, die sion. Phase der Unentschlossenheit und des Beharrens in einer zukunftsblinden Po- litik zu beenden und durch einen neuen Schmidts zögernde Haltung politischen Anfang die Grundlagen für verurteilt Frieden und Freiheit zu sichern. Wir Die Wahlkampfkommission beschäftigte stehen mit dem atlantischen Bündnis sich außerdem mit der außenpoliti- für verläßliche Sicherheit. Der weltwei- schen Lage und insbesondere mit der • ten Bedrohung von Frieden und Freiheit sich abzeichnenden weiteren Ver- werden wir solidarisch mit den Verbün- schlechterung des Verhältnisses zwi- deten entschlossen und wirksam be- schen Bonn und Washington. Nach Auf- gegnen. fassung der Wahlkampfkommission be- Wir meistern die Herausforderungen ruht diese Entwicklung in der zwielichti- der Zukunft, indem wir die Familie, das gen Haltung der SPD und des Bundes- Fundament der freien menschlichen kanzlers in wichtigen außenpolitischen Gesellschaft, fördern. Wir garantieren Fragen. Dazu gehört die nach wie vor die Soziale Marktwirtschaft und sichern unentschlossene und zögerliche Hal- damit die Voraussetzungen zur Wieder- tung gegenüber den wirtschaftspoliti- erlangung der Vollbeschäftigung und schen Sanktionen der Vereinigten Staa- zur Erhaltung des Generationenvertra- ten gegenüber dem Iran, aber auch ges in der Rentenversicherung. Damit gegenüber der Sowjetunion wegen des wir auch in den 80er Jahren in Freiheit Einfalls in Afghanistan. und sozialem Frieden leben können. Dazu gehört auch die neu entstandene Verunsicherung, die der Bundeskanzler Freiheit verlangt Menschlichkeit. So wie wir für Menschenrechte in aller Welt durch seine Äußerungen in den letzten kämpfen, so wollen wir bei uns dem Tagen dadurch hervorgerufen hat, daß Fortschritt ein menschliches Gesicht er im Zusammenhang mit seiner Mos- bewahren. Wir werden bürokratische kau-Reise den Nachrüstungsbeschluß Fesseln sprengen und die Selbstverant- der NATO vom Dezember zur Disposi- wortung der mündigen Bürger stärken. tion zu stellen scheint. Diese Entwick- Wir wollen als vertrauenswürdiger An- lung beweist, daß der Bundeskanzler in walt die Interessen jener Mitbürger ver- zunehmendem Maße in die Abhängig- treten, die nicht über einflußreiche Or- keit der in den Vereinigten Staaten so ganisationen verfügen. bezeichneten „Moskau-Fraktion" inner- So werden wir unseren Beitrag leisten halb der SPD-Bundestagsfraktion gerät. für Frieden und Freiheit — für unser Die Wahlkampfkommission hat das deutsches Vaterland und für die Völker Wahlprogramm der Unionsparteien wei- der Welt. ter beraten, das absprachegemäß jn Die Sitzung der Wahlkampfkommission vier Wochen auf dem Bundesparteitag stand unter dem Eindruck des plötzli- der CDU und auf der gleichzeitig statt- chen Todes von Heinrich Köppler. Die findenden Parteiausschußsitzung der dadurch veränderte politische Lage in CSU diskutiert und verabschiedet wird. UID 15 • 23. April 1980 • Seite 3 Helmut Kohl zum Tode von Heinrich Köppler Wir schulden ihm Dank Mit dem Tode von Heinrich Köppler verliert die Christlich Demokratische Union Deutschland eine ihrer führenden Persönlichkeiten. Wir trauern mit seiner Familie um einen treuen Freund und Weggefährten. Mehr als drei Jahrzehnte hat Heinrich Köppler in wichtigen und hohen öffentlichen Ämtern unserem Vaterlande gedient. Mit aller Kraft und höch- stem Einsatz hat er seine Pflichten erfüllt. Als Bundestagsabgeordneter, Parlamentarischer Staatssekretär und als Par- lamentarischer Geschäftsführer der CDU/CSU-Bundestagsfraktion, als stell- vertretender CDU-Bundesvorsitzender und als erster Repräsentant der CDU- Nord rhein-Westfalen hat Heinrich Köppler uns ein Vorbild für eine Politik aus christlicher Verantwortung gegeben. Er verstand Politik als Auftrag der Bürger und als Verantwortung für unsere freiheitliche Demokratie. Sein Name steht für Grundsatztreue und Toleranz, für Bürgernähe und Menschlichkeit, für Fairneß und Zuverlässig- keit. Wir trauern über seinen Tod und verneigen uns vor seinem Werk. Dafür schulden wir ihm Dank. Wir führen seinen Auftrag als Erbe weiter. Heinrich Köppler lebt so in unse- rer dankbaren Erinnerung weiter. gerung der Steuerentlastung, sondern INFORMATION sie will verhindern, daß die SPD/FDP- Koalition vor den Wahlen — wie gehabt — einen Steuerbetrug begeht. Steuerbetrug vorbeugen Die CDU/CSU-Bundestagsfraktion legt Strauß macht Massen mobil Wert auf eine solide Beratung des von Fünftausend im Euskirchener Erftstadion, der Bundesregierung vorgelegten Steu- Sechstausend in der Krefelder Rhein- erentlastungspakets, stellt der finanzpo- landhalle, Zwanzigtausend im Aachener litische Sprecher der Fraktion, Hans- Tivoli — Franz Josef Strauß hält NRW jörg Häfele, fest. Denn nur unter dieser in Atem mit seinen Wahlkundgebungen. Voraussetzung ist eine gerechte Entla- Dazu kommen die Fünftausend bei der stung des Steuerzahlers möglich. Der bedeutungsvollen Feier der Handwerks- Antrag der CDU/CSU-Fraktion auf kammer Düsseldorf für die Jungmeister, Durchführung eines Anhörungsverfah- vor denen der Kanzlerkandidat der rens war notwendig, weil die bisher Union erklärte: vorgelegten Regierungsvorschläge teil- „Wir Deutschen haben keine Rohstoffe weise unausgegoren sind. Die Anhö- und keine ausreichenden Energiequel- rung bezweckt keinesfalls eine Verzö- len. Unser Rohstoff ist seit jeher der UiD 15 • 23. April 1980 • Seite 4 Geist, ist das hohe Ausbildungsniveau, gesetzlichen Ablieferungen hinaus kei- ist die hervorragende handwerkliche ne Sonderablieferungen der Post an Präzisionsarbeit und die beispielhafte den Bundeshaushalt mehr vorzusehen. Arbeitsdisziplin." Insbesondere müsse der mit dem 31. März ausgelaufene „Nachttarif ||" Zwei Gesetze an den (Mondscheintarif) unter Beibehaltung Vermittlungsausschuß des neu eingeführten „Billigtarifs" als Der Bundesrat hat zum Krankenhausfi- „Nacht- und Wochenendtarif" wieder nanzierungsgesetz und zum Verkehrs- eingeführt werden. Die Nahbereiche lärmschutzgesetz mehrheitlich den Ver- müßten angemessen erweitert werden, mittlungsausschuß angerufen. Dieser wobei die Ortsnetze an Grenzen und wird sich in seiner nächsten Sitzung am Küsten sowie im Zonenrandgebiet be- 22. Mai 1980 mit den Anrufungsbegeh- sonders zu berücksichtigen seien. ren des Bundesrates befassen. Das wahre Gesicht Fluchthilfe ist nicht sittenwidrig des SED-Staates Wer gegen Zahlung hoher Geldsummen Unter Bezugnahme auf Pressemeldun- Bürger der DDR illegal in die Bundesre- gen, nach denen Reisende aus der Bun- publik schleust und darüber Verträge desrepublik Deutschland an der Zonen- abschließt, handelt nicht sittenwidrig. grenze durch Behörden der DDR ge- Das hat der Dritte Zivilsenat des Bun- zwungen würden, das Kürzel „BRD" für desgerichtshofes (BGH) in einem in Bundesrepublik Deutschland auch ge- Karlsruhe bekanntgegebenen Grund- gen ihren Willen in Formularen zu ver- satzurteil entschieden. (Aktenzeichen III wenden, und daß sie veranlaßt würden, ZR 185/77 vom 21. 2. 80.) den Satz: „Ich bin ein BRD-Bürger" Die Karlsruher Richter halten an ihrer 15mal aufzuschreiben, hat der Unions- Auffassung fest, daß ein DDR-Bürger abgeordnete Wilfried Böhm (Melsun- bei einer Übersiedlung in die Bundesre- gen), Mitglied des Ausschusses für in- publik oder nach West-Berlin von sei- nerdeutsche Beziehungen, in einem nem Recht auf Freizügigkeit Gebrauch Fernschreiben an Staatssekretär Gaus macht. Wer ihm dabei helfe, handele und an den Bundesminister für inner- grundsätzlich nicht sittenwidrig, auch deutsche Beziehungen u. a. geschrie- wenn er sich dafür bezahlen lasse. ben: „Falls

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