![Tätigkeitsbericht 2018](https://data.docslib.org/img/3a60ab92a6e30910dab9bd827208bcff-1.webp)
Neu: https://fatk-tuebingen.de/ Tätigkeitsbericht 2018 Übersicht Kontinuität und Wandel Forschung und Publikation 2018, das 31. Jahr seines Bestehens, ist Nach zahlreichen Verzögerungen ver- für das „Forschungsinstitut für Arbeit, schiedenster Art konnte 2018 hingegen Technik und Kultur“ (F.A.T.K.) einerseits endlich der Schlussbericht des Projekts durch anhaltende, sich in kontinuierlichem „Krise, Staat und Arbeitsbeziehungen: Wandel befindliche sozialwissenschaftli- Austerity-Politik und Arbeitsbeziehungen che Forschungsarbeit, Vorträge und Publi- des öffentlichen Dienstes“ im Nomos-Ver- kationen sowie die Mitwirkung in Projekt- lag in der Reihe „Modernisierung des öf- 2 beiräten und die Review-Verfahren ge- fentlichen Sektors“ erscheinen. Nach zwei kennzeichnet, andererseits jedoch befin- Vorträgen auf internationalen Kongressen, det sich das Institut darüberhinausgehend vier inzwischen publizierten Aufsätzen in einem Umbruch. Nach langen Jahren (Ramos-Vielba/Wolley 2018, Schmidt et al. der engagierten und stets für alle anregen- 2018a, Schmidt/Müller 2018a und Thörn- den Mitwirkung hat Bernd Jürgen Warne- quist/Thrönqvist 2018) sowie der Heraus- ken auf der Mitgliederversammlung 2017 gabe eines Schwerpunktheftes der Zeit- auf eine erneute Kandidatur für den Vor- schrift „Industrielle Beziehungen“ (Heft stand verzichtet. Reinhard Johler, wie 4/2017, jedoch erst im Frühjahr 2018 er- Bernd Jürgen Warneken am Tübinger schienen) konnte dieses Projekt, in dem Ludwig-Uhland-Institut für Empirische Kul- die Entwicklung der Arbeitsbeziehungen turwissenschaft lehrend, wurde auf der im öffentlichen Sektor von Deutschland, Mitgliederversammlung neu in den Vor- Großbritannien, Schweden und Spanien stand gewählt. Ein weiterer Wechsel im verglichen wurde, letztlich ertragreich ab- Vorstand ist auf der Mitgliederversamm- geschlossen werden. lung 2018 zu erwarten – in einem drei- köpfigen Vorstand mit seit Jahren unver- änderter Zusammensetzung somit eine durchaus des Mitteilens werte, für den Charakter des Instituts zweifelfrei rele- vante Veränderung. Allerdings deutet sich bereits jetzt an, dass es gelingen dürfte, die Arbeit des Vorstandes in erfolgreicher Weise fortzusetzen. Trotz des personellen Umbruchs scheint es möglich zu sein, in- haltliche Kontinuität zu wahren und die Be- teiligung der drei Fächer Politikwissen- schaft, Kulturwissenschaft und Soziologie, Jetzt aber! die das F.A.T.K. meist gekennzeichnet hat, weiter zu beteiligen – wenngleich die Auch im Nachgang des ebenfalls bereits Soziologie wahrscheinlich bald nicht mehr vor dem Berichtszeitraum abgeschlosse- im Vorstand, so b leibt sie doch auf der nen Projekts „Arbeit – Leistung – Belas- Ebene der Geschäftsführung präsent. tungen. Die Langzeitwirkungen von ERA in der baden-württembergischen Metall- In einem Institut, das sich weitaus über- und Elektroindustrie“ sind noch Publikatio- wiegend aus selbst eingeworbenen „Dritt- nen zu vermelden, die auf der Thematik mitteln“ finanziert, muss zur inhaltlichen des Projektes basieren (Bahnmüller, Rein- Kontinuität allerdings auch eine bestän- hard/Salm 2018). dige Akquise von Forschungsmitteln hin- zutreten. Personelle Veränderungen, die Der Bericht des Projekts „Smart Factory“ sich zudem nicht allein auf die Vorstands- (s.u. und Literaturliste), dessen formales ebene beschränken, sind deshalb auch Ende 2017 war, auch wenn noch weitere auf diesem Terrain zu bestehen. daran gearbeitet wurde, wird voraussicht- lich im Januar 2019 erscheinen. Das 2016 gestarteten Projekts „Mitbestim- untersucht) die jeweiligen Befunde nicht mung und betriebliche Sozialintegration quantifiziert werden können. Weder sind von Flüchtlingen“, das sich mit der betrieb- die verschiedenen Orientierungen von Be- lichen Sozial- und auch Systemintegration schäftigten innerhalb eines Betreibe zu von Geflüchteten, aber auch der Sozialin- quantifizieren, da keine Mitarbeiterbefra- tegration aller Beschäftigter in die Arbeits- gungen vorgesehen waren, noch konnten welt beschäftigt, wurde bis Ende Februar die Varianten der Integrationskonstellatio- 2019 verlängert. Die geplanten Interviews nen auf ihre Verbreitung geprüft werden. und Gruppendiskussionen des qualitativ Sonstige Aktivitäten angelegten Projekts wurden inzwischen wie vorgesehen durchgeführt. Auch 2018 wurden von MitarbeiterInnen, Vorstands- und aktiven Vereinsmitgliedern Das Projekt konnte dieses Jahr die empiri- 3 auch über die engeren Projektzusammen- schen Erhebungen abschließen, wie in hänge hinaus Vorträge gehalten und publi- den beiden Vorjahren wurde auch dieses ziert. Erwähnt seien hier nur die zahlrei- Jahr wieder eine Reihe von Vorträgen ge- chen Vorträge von Christoph Deutsch- halten. Eine Aufsatzpublikation des Vor- mann und internationale Vortragstätigkeit jahres wurde 2018 auf einem Politikwis- von Daniel Buhr, aber auch anderer (vgl. senschaftsportal zweitveröffentlicht. Der- die Vortragsliste). Auch in diesem Jahr be- zeit wird am Schlussbericht gearbeitet. Ei- teiligte sich das F.A.T.K. weiter an Projekt- nem erfolgreichen Abschluss des Projek- beiräten und peer reviews. tes steht nichts entgegen. Bedauerlich ist allenfalls, dass durch die Beschränkung auf eine qualitative Erhebung (15 einbezo- gene Betriebe, ein Drittel davon intensiv Vortrag von Werner Schmidt zum Thema „Arbeitsbeziehungen in Deutschland – Entwicklung und Funktionalität“ am 13. Sep- tember 2018 bei der Chamber of Commerce and Industry in Ulsan (Korea) Im Berichtsjahr wurde versucht die Zusam- Netzwerks Arbeitsforschung Baden-Würt- menarbeit mit anderen Instituten und For- temberg gesprochen wurde, um die im scherinnen zu verbessern. Erstens fanden Land schwach entwickelte Arbeitsfor- Treffen mit dem IMU-Institut, Input-Consul- schung besser koordinieren und repräsen- ting und dem DGB Landesbezirk statt, in tieren zu können. Derzeit wird versucht mit denen über die mögliche Etablierung eines dem Ministerium für Wirtschaft, Arbeit und Wohnungsbau Baden-Württemberg ins dacht. 2019 soll dann auch zu einem wei- Gespräch zu kommen. 2019 soll eine ge- teren Treffen des Netzwerk Migrationsfor- meinsame Veranstaltung des Netzwerks schung eingeladen werden. stattfinden. Personen und Finanzen 2018 wurde auch ins F.A.T.K. zu einem In- formationsaustausch verschiedener Tübin- Über den grundlegenden personellen ger MigrationsforscherInnen geladen, bei Wandel bei der Besetzung des Vorstandes diesem Treffen wurde eine weitere Zusam- hinaus, der voraussichtlich auf der Mitglie- menarbeit vereinbart und als erste ge- derversammlung 2018 fortgeführt, aber meinsame Aktivität fand am 28. Septem- auch abgeschlossen werden kann (s.o.), ber eine Veranstaltung des Netzwerk Mig- schieden 2018 Tim Gernsheimer und 4 rationsforschung mit dem Landkreis Tübin- Yamila Portenhauser als wissenschaftliche gen im Tübinger Landratsamt statt. Auf Mitarbeiter aus, Letztere im Kontext von der Tagesveranstaltung wurden sieben Elternzeit. Dr. Harald Kohler arbeitet seit Vorträge von wissenschaftlicher Seite und Dezember 2018 am Institut auf einer Teil- fünf Vorträge seitens Landkreises gehal- zeitstelle. ten und rege diskutiert. Die Veranstaltung Die finanzielle Situation des Instituts ist wurde von beiden Seiten als gelungen in- weiterhin stabil. Die Prüfung von Buchfüh- terpretiert. Eine Fortführung der Zusam- rung und Kasse ergab keine Beanstan- menarbeit mit dem Landratsamt ist ange- dungen. Forschungsprojekte Projekt „Mitbestimmung und betriebli- alle, Statusähnlichkeit etc. wechselseitige che Sozialintegration von Flüchtlingen“ Anerkennung befördern. Diese Hypothese scheint sich im Kern zu bestätigen, aller- Projektleitung: Dr. Werner Schmidt dings nicht in dem schlichten Sinne, dass Projektbearbeitung: Dr. Werner Schmidt dank der Betriebsräte sich jemand um die und Yamila Portenhauser (in Elternzeit Integration von Flüchtlingen kümmert, ausgeschieden) während sich das Management sich da- Finanzier: Hans-Böckler-Stiftung rum nicht bemühen würde, sondern ist tat- Laufzeit: 9/2016-2/2019 sächlich als ein auf die Regeln und Institu- tionen selbst zurückgehender Effekt zu verstehen. Dieses Projekt untersucht betriebliche Die Regeln der Gleichbehandlung („be- Systemintegration (Inkorporation und Posi- trieblicher Universalismus“, d.h. gleiche tionierung) und betriebliche Sozialintegra- Regeln für alle, aber nur im Betrieb), wie tion von Beschäftigten unterschiedlicher sie sich nicht zuletzt in Tarifverträgen fin- Herkunft bzw. ethnischer Zugehörigkeit, den, die Institution einer gemeinsamen In- wobei der Integration von Flüchtlingen das teressenvertretung für Beschäftigte unab- besondere Augenmerk gilt. Es wird nicht hängig von der Herkunft, nicht zuletzt auch nur beschrieben, in welchem Maße In- der gesetzliche Mindestlohn, begünstigen tegration gelingt, sondern auch zu zeigen eine Begegnung auf Augenhöhe und versucht, welche Faktoren und Prozesse wechselseitige Integration. Integration erleichtern oder erschweren. Eine Hypothese des Projekts war es, dass Allerdings stehen der Wirksamkeit dieses sich die institutionalisierten deutschen Ar- Integrationsmechanismus eine Reihe von beitsbeziehungen (Mitbestimmung, Tarif- Hindernissen entgegen. Während sich in verträge etc.) positiv auf Integration aus- den industriellen Kernbereichen sowie im wirken, da die Existenz gleicher Regeln für öffentlichen Sektor die Integrationsfunktion der Arbeitsbeziehungen tatsächlich findet, ausgeprägte Arbeitsmarktkonkurrenz von ist dies keineswegs überall der Fall. Herkunftsgruppen. Da nicht mehr von einer generellen oder Allerdings werden gerade in Branchen und zumindest
Details
-
File Typepdf
-
Upload Time-
-
Content LanguagesEnglish
-
Upload UserAnonymous/Not logged-in
-
File Pages14 Page
-
File Size-