Diplomarbeit

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View metadata, citation and similar papers at core.ac.uk brought to you by CORE provided by OTHES DIPLOMARBEIT Titel der Diplomarbeit „Der Tod in Venedig: Thomas Mann versus Luchino Visconti“ Verfasserin Mária Ukropcová angestrebter akademischer Grad Magistra der Philosophie (Mag. phil.) Wien, im September 2008 Studienkennzahl It. Studienblatt: A 332 Studienrichtung It. Studienblatt: Deutsche Philologie Betreuer: Ao. Univ.-Prof. Mag. Dr. Wynfrid Kriegleder Inhaltsverzeichnis 1. Einleitung ................................................................................................................3 2. Problematik der Literaturverfilmung.........................................................................5 2.1 Fixierung auf die Frage der Werktreue .................................................................5 2.2 Schwierigkeiten bei der filmischen Umsetzung....................................................6 3. Story........................................................................................................................ 8 3.1 Differenzen auf der inhaltlichen Ebene.................................................................9 3.2. Figurencharakterisierung...................................................................................10 3.2.1 Manns Aschenbach versus Viscontis Aschenbach ..................................................10 3.2.2 Manns Tadzio versus Viscontis Tadzio ...................................................................17 3.3 Darstellung der Motive und ihre filmische Umsetzung......................................23 3.3.1 Verfall ......................................................................................................................23 3.3.2 Schaffenskrise..........................................................................................................29 3.3.3. Tod ..........................................................................................................................33 3.3.4 Reise.........................................................................................................................43 3.3.5 Venedig....................................................................................................................45 3.3.6. Meer ........................................................................................................................48 3.3.7 Apollo und Dionysos ...............................................................................................53 3.3.8 Ironie........................................................................................................................59 3.3.9 Entwürdigung...........................................................................................................65 3.3.10 Homosexualität ......................................................................................................68 3.3.11 Narziss....................................................................................................................72 3.3.12 Esmeralda...............................................................................................................75 3.3.13 Liebestod................................................................................................................76 3.3.14 Kunst und Künstlertum: Gestaltung der Dekadenz und des Künstlerproblems ....79 4. Discourse .............................................................................................................. 85 4.1 Der novellistische und filmische Aufbau der Handlung .....................................85 4.2 Raum- und Zeitbehandlung ................................................................................88 4.2.1 Raumanalyse............................................................................................................88 4.2.2 Erzählzeit und erzählte Zeit .....................................................................................91 4.3. Erzählebene ......................................................................................................100 4.3.1. Erzählsituation in der Novelle ..............................................................................100 4.3.2. Erzählsituation im Film.........................................................................................102 4.3.3 (Un)Mittelbarkeit des Erzählten ............................................................................108 4.3.4 Redeformen in Novelle und Film ..........................................................................115 4.3.5 Grundformen des Erzählens...................................................................................121 5. Zusammenfassung.............................................................................................. 124 6. Anhang................................................................................................................ 127 6.1 Luchino Visconti und Nicola Badalucco: das Drehbuch...................................129 6.2 Literaturverzeichnis ..........................................................................................153 6.3 Lebenslauf..........................................................................................................157 1 2 1. Einleitung Bereits der Titel „Thomas Mann versus Luchiano Visconti“ mag zu der falschen Annahme verleiten, dass der Schwerpunkt dieser Arbeit nur auf einer kontrastiven Analyse zweier verschiedenen Medien liegt. Die Zielsetzung läuft nicht auf die Fragestellung hinaus, ob eine Verfilmung jemals dem literarischen Werk gerecht werden kann oder ob in diesem Fall die Rede von einer adäquaten Umsetzung von einem Medium in das andere sein kann. Hier wird kein Transformationsprozess im strengen Sinn analysiert, gar auf seine Missstände und Lücken überprüft. Der Blickwinkel verschiebt sich daher ein wenig. Man wird zwar mit einem Medienwechsel konfrontiert, aber der Schwerpunkt verlagert sich vielmehr auf die Untersuchung der jeweiligen Aussage, die das literarische Werk und der Film zu übermitteln versuchen. Weiters gilt zu untersuchen, mit welchen Darstellungsmitteln die vermittelten Aussagen ihren Ausdruck und ihre Entfaltung finden und schließlich welcher Instrumentarien sich das einzelne Medium bei diesem Unternehmen bedient. Natürlich werden auch die Inhalte beider Medien in Vergleich treten, aber dieser Vergleich zielt keinesfalls auf eine kritische Bewertung ab, im Sinne welcher Fassung kommt das verdiente Primat zu. Dies soll kein Wettrennen zwischen dem Original und Adaptation sein. Vielmehr wird hier der Versuch unternommen, den Prozess des Medienwechsels nicht als plane Übertragung des Inhalts des einen Mediums in ein anderes zu begreifen und das entstandene Produkt am Ausgangstext zu messen, sondern die Differenz und Eigenständigkeit der Medien hervorzuheben, um so den Veränderungen nachzugehen, denen ein Text beim Übergang in ein anderes Medium unterliegt. Speziell zu diesem Thema wurden einige Titel herausgegeben,1 die sich jedoch in ihren Schwerpunktsetzungen und ihren Darstellungen stark voneinander abheben. Der gravierende Unterschied der unten in der Anmerkung genannten Forschungsliteratur besteht hauptsächlich in Hinsicht auf die Erzählebene des literarischen Erzähltextes. Was die Stellungnahmen zur Viscontis Verfilmung anbelangt, so fallen diese recht verschieden aus. Der Film ist sehr kontrovers. Der Filmemacher ließ sich auf eine literarische Vorlage ein, die neben dem heiklen Sujet auch noch eine starke Literarizität ausmacht. Das größte Problem stellt wahrscheinlich die filmische Umsetzung 1Anm.: Faulstich, Werner und Ingeborg: Modelle der Filmanalyse. München: Fink, 1977, S. 14-57. Renner, Rolf Günter: Das Ich als ästhetische Konstruktion. „Der Tod in Venedig“ und seine Beziehung zum Gesamtwerk Thomas Manns. Freiburg i. Br.: Rombach, 1987. Hurst, Matthias: Erzählsituationen in Literatur und Film. Ein Modell zur vergleichenden Analyse von literarischen Texten und filmischen Adaptationen. Tübingen: Niemeyer, 1996. Baron, Frank und Sautermeister, Gert (Hrsg.): Thomas Manns „Der Tod in Venedig“. Wirklichkeit, Dichtung, Mythos. Lübeck: Schmidt-Römhildt, 2003. 3 der Sinnbildlichkeit des Originaltextes dar, auf das immer wieder seitens der Rezensenten verwiesen wird. Viele Kritiker beziehen konträre Stellungen. Während sich die einen bereit erklären, dem Film das Symbolische zuzuerkennen, zeigen sich die anderen eher skeptisch und unter Berufung auf einen Informationsverlust degradieren sie die filmische Aussage auf eine Story eines an unerfüllter Liebe zugrunde gehenden Homosexuellen. Mit dieser Arbeit versuche ich ein wenig Licht in diese Problematik zu bringen. Im nächsten Kapitel setze ich mich mit dem zum Vergleich der Literaturverfilmung leider so oft herangezogenen Maßstab der Werktreue auseinander. Danach steht zunächst die Abhandlung von allgemeinen Fragen der filmischen Transponierung bevor, die ein näherer Blick auf die problematische Umsetzung der Venedignovelle abschließt. Anschließend folgt eine Unterteilung der folgenden Kapitel in Story und Discourse. Bei Story kommen die Unterschiede in Inhalt und Figurenzeichnung beider Medien zur Sprache. Der größte Raum wird der Ausgestaltung der Motive gegeben. Sie sind in der Reihenfolge hier aneinander gereiht, in welcher sie mir im Originaltext auffallen. Bei der Vergleichung der Textstellen mit den dazu passenden Filmszenen bediene ich mich des Szenenüberblickes von Faulstichs Filmanalyse.1 Um eine möglichst präzise Motivanalyse hervorzubringen, werden aus der literarischen

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