UvA-DARE (Digital Academic Repository) Entgrenzungsfilme : Jugend, Musik, Affekt, Gedächtnis : eine pragmatische Poetik zeitgenössischer europäischer Filme Siewert, S.W. Publication date 2009 Document Version Final published version Link to publication Citation for published version (APA): Siewert, S. W. (2009). Entgrenzungsfilme : Jugend, Musik, Affekt, Gedächtnis : eine pragmatische Poetik zeitgenössischer europäischer Filme. General rights It is not permitted to download or to forward/distribute the text or part of it without the consent of the author(s) and/or copyright holder(s), other than for strictly personal, individual use, unless the work is under an open content license (like Creative Commons). Disclaimer/Complaints regulations If you believe that digital publication of certain material infringes any of your rights or (privacy) interests, please let the Library know, stating your reasons. 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UvA-DARE is a service provided by the library of the University of Amsterdam (https://dare.uva.nl) Download date:26 Sep 2021 Kapitel 2: Historischer Rekurs: Pop im Kino der 1960er Jahre Kapitel 2: Historischer Rekurs: Pop im Kino der 1960er Jahre (I Can‟t Get No) Satisfaction (I Can‟t Get No) Satisfaction The Rolling Stones89 The Rolling Stones89 Um die besonderen ästhetischen und ökonomischen Merkmale der Filme seit Um die besonderen ästhetischen und ökonomischen Merkmale der Filme seit den 1990er Jahren im Kontext eines europäischen Kinos besser verstehen zu den 1990er Jahren im Kontext eines europäischen Kinos besser verstehen zu können, werden in diesem Kapitel historische Bezüge zu den ersten großen können, werden in diesem Kapitel historische Bezüge zu den ersten großen Filmbewegungen in Großbritannien, Frankreich und Deutschland hergestellt. Filmbewegungen in Großbritannien, Frankreich und Deutschland hergestellt. Gemeinsam ist den Filmen des Swinging London, der Nouvelle Vague und des Gemeinsam ist den Filmen des Swinging London, der Nouvelle Vague und des Neuen Deutschen Films, dass sie sich auf bestehende Bild- und Tonreservoirs Neuen Deutschen Films, dass sie sich auf bestehende Bild- und Tonreservoirs beziehen, wie beispielsweise auf Ikonografien, Klänge und Lifestyles der beziehen, wie beispielsweise auf Ikonografien, Klänge und Lifestyles der Popkultur. Zu Beginn dieses Kapitels werden Veränderungen in der Technik Popkultur. Zu Beginn dieses Kapitels werden Veränderungen in der Technik und Filmfinanzierung beschrieben, um im Folgenden genauer auf die und Filmfinanzierung beschrieben, um im Folgenden genauer auf die kulturellen Bedingungen und den Umgang mit Popmusik einiger ausgewählter kulturellen Bedingungen und den Umgang mit Popmusik einiger ausgewählter Filme - die einen Einfluss auf die Filme der 1990er Jahre haben - eingehen zu Filme - die einen Einfluss auf die Filme der 1990er Jahre haben - eingehen zu können. können. 2.1. Filmwirtschaft und Technik 2.1. Filmwirtschaft und Technik Die Filme der 1960er Jahre sind für die vorliegende Arbeit u. a. deshalb Die Filme der 1960er Jahre sind für die vorliegende Arbeit u. a. deshalb relevant, da in dieser Zeit die Synergie von Film- und Musikindustrie relevant, da in dieser Zeit die Synergie von Film- und Musikindustrie entscheidend den Gebrauch von Popmusik im Film verändert hat. Maßgeblich entscheidend den Gebrauch von Popmusik im Film verändert hat. Maßgeblich für diesen Wandel war die Erfindung der Schallplatte, die das Konsumverhalten für diesen Wandel war die Erfindung der Schallplatte, die das Konsumverhalten im Hinblick auf Musik beeinflusst hat. Die daraus resultierende massenhafte im Hinblick auf Musik beeinflusst hat. Die daraus resultierende massenhafte Vervielfältigung schaffte eine technologische Voraussetzung für die Errichtung Vervielfältigung schaffte eine technologische Voraussetzung für die Errichtung einer globalen Musikwirtschaft. Darüber hinaus erkannten die Musikmanager, einer globalen Musikwirtschaft. Darüber hinaus erkannten die Musikmanager, dass sie ein spezielles Image der Popstars aufbauen mussten. In den 1960er dass sie ein spezielles Image der Popstars aufbauen mussten. In den 1960er 89 89 Auf: Out Of Our Heads 1965. Auf: Out Of Our Heads 1965. 50 50 Jahre waren die Manager um einiges jünger als in den 1950er Jahren.90 Der Jahre waren die Manager um einiges jünger als in den 1950er Jahren.90 Der Rolling Stones-Manager Andrew Loog Oldham91 beispielsweise war noch ein Rolling Stones-Manager Andrew Loog Oldham91 beispielsweise war noch ein Teenager, als er Mick Jaggers bad boy-Image prägte und bewirkte, dass Jagger als Teenager, als er Mick Jaggers bad boy-Image prägte und bewirkte, dass Jagger als erster Musiker auf den Titelseiten der Zeitungen in Großbritannien platziert erster Musiker auf den Titelseiten der Zeitungen in Großbritannien platziert wurde. Oldham war es auch, der innovative Fotografen für die Plattencover der wurde. Oldham war es auch, der innovative Fotografen für die Plattencover der Stones gewinnen konnte, u. a. arbeitete er mit David Bailey und Gered Stones gewinnen konnte, u. a. arbeitete er mit David Bailey und Gered Mankowitz zusammen. 92 Ein Plattencover war als Präsentationsfläche von Mankowitz zusammen. 92 Ein Plattencover war als Präsentationsfläche von immenser Bedeutung und als optische Komponente eine der wichtigsten immenser Bedeutung und als optische Komponente eine der wichtigsten Verbindungen zum Fan. Diese Fähigkeiten des Musikmanagers, die bis heute Verbindungen zum Fan. Diese Fähigkeiten des Musikmanagers, die bis heute entscheidend für den Erfolg eines Musikers sind, ähneln den entscheidend für den Erfolg eines Musikers sind, ähneln den Marketingstrategien und der Promotion von Kinostars.93 Marketingstrategien und der Promotion von Kinostars.93 Die Musik-Manager der 1960er Jahre kamen oftmals aus der upper class, Die Musik-Manager der 1960er Jahre kamen oftmals aus der upper class, waren Exzentriker und Dandys und erkannten früh, dass es lukrativer für die waren Exzentriker und Dandys und erkannten früh, dass es lukrativer für die Bands war, eigene Songs zu schreiben und zu spielen, als auf amerikanische Bands war, eigene Songs zu schreiben und zu spielen, als auf amerikanische Rhythm and Blues-Coverversionen zu setzen. Musiker wurden so Komponisten Rhythm and Blues-Coverversionen zu setzen. Musiker wurden so Komponisten 90 Über die Veränderungen der Musikmanager in den 1950er Jahren schreibt Nik Cohn: „[Z]u 90 Über die Veränderungen der Musikmanager in den 1950er Jahren schreibt Nik Cohn: „[Z]u dieser Zeit waren Schallplatten nicht allzu wichtig. Das wirklich große Geld war mit dieser Zeit waren Schallplatten nicht allzu wichtig. Das wirklich große Geld war mit Bühnenauftritten zu verdienen und mit dem Verkauf von Noten, und dementsprechend Bühnenauftritten zu verdienen und mit dem Verkauf von Noten, und dementsprechend wurde das Geschäft von Agenten und Musikverlegern kontrolliert. Besonders von den wurde das Geschäft von Agenten und Musikverlegern kontrolliert. Besonders von den Verlegern. Sie hatten langfristige Absprachen mit der BBC, nach denen sie feste Verlegern. Sie hatten langfristige Absprachen mit der BBC, nach denen sie feste Geldsummen entrichteten, damit ihre Songs in den Programmen gespielt wurden.[...] die Geldsummen entrichteten, damit ihre Songs in den Programmen gespielt wurden.[...] die Rockmusik versetzte all dem einen Schlag. Natürlich blüht noch immer das Geschäft von Tin Rockmusik versetzte all dem einen Schlag. Natürlich blüht noch immer das Geschäft von Tin Pan Alley, und die Verleger bekommen noch immer ihren Anteil.[...] Aber sie haben nicht Pan Alley, und die Verleger bekommen noch immer ihren Anteil.[...] Aber sie haben nicht mehr die alleinige Kontrolle.“ Nik Cohn, AwopBopaLooBopALopBamBoom (Hamburg: Piper mehr die alleinige Kontrolle.“ Nik Cohn, AwopBopaLooBopALopBamBoom (Hamburg: Piper 1971, S. 64). 1971, S. 64). Vor den Beatles, den Rolling Stones und The Who waren Sänger wie Tommy Steele, Cliff Vor den Beatles, den Rolling Stones und The Who waren Sänger wie Tommy Steele, Cliff Richards und Adam Faith in Großbritannien populär, ihnen fehlte jedoch die Richards und Adam Faith in Großbritannien populär, ihnen fehlte jedoch die durchschlagende Zugkraft, die den darauf folgenden Bands eigen war. durchschlagende Zugkraft, die den darauf folgenden Bands eigen war. 91 Nik Cohn schreibt über Oldham: „Oldham war ohne Zweifel die auffälligste 91 Nik Cohn schreibt über Oldham: „Oldham war ohne Zweifel die auffälligste Persönlichkeit, die der englische Pop hervorgebracht hat, der anarchistischste und Persönlichkeit, die der englische Pop hervorgebracht hat, der anarchistischste und besessenste und phantasiereichste Hustler von allen.“ (Cohn 1971, S. 157). Oldham selbst besessenste und phantasiereichste Hustler von allen.“ (Cohn 1971, S. 157). Oldham selbst beschreibt detailliert die 1960er Jahre und im Besonderen das Leben der Stones in seinen beschreibt detailliert die 1960er Jahre und im Besonderen das Leben der Stones in seinen Büchern: Andrew Loog Oldham, Stoned (London: Vintage 2001) und Andrew Loog Oldham, Büchern: Andrew Loog Oldham, Stoned (London: Vintage 2001) und Andrew Loog Oldham, 2Stoned (London: Secker and Warburg 2002). Interviews
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