
~ Gerhard Cassing Nachhaltigkeits-Strategie Metropolregion Hannover Braunschweig Göttingen Wolfsburg ~ Gerhard Cassing Nachhaltigkeits-Strategie Metropolregion Hannover Braunschweig Göttingen Wolfsburg Hamburg Bremen- Oldenburg im Nordwesten Hauptstadt- region Berlin- Hannover- Branden- Braunschweig- burg Göttingen- Wolfsburg Rhein-Ruhr Mittel- Metropolregionen deutschland Frankfurt/ Rhein-Main Nürnberg Rhein-Neckar Stuttgart München Regionalverband Südniedersachsen e.V., Barfüßerstraße 1, 37073 Göttingen, 03/2011 0551 5472813, 0170 2175588, [email protected], www.regionalverband.de Nachhaltigkeitsstrategie Metropolregion Hannover-Braunschweig-Göttingen-Wolfsburg Gliederung Vorbemerkung……………………………………………………………………………...……………3 1. Großräumige Entwicklungspartnerschaft: Regionale Funktionsallianz……....4 1.1 Metropolstrategie: Zukunftsfähige Raumentwicklung……………………………………...4 1.2 Metropolregion: Großräumige Netzwerkbildung…….……………………………………....9 1.3 Metropolvision: Langfristige Handlungsfelder…..……………………………………….....22 2. Gemeinschaftliche Metropolstrategie: Positionierung der Sektoren………….28 2.1 Umweltverträgliche Wirtschaft: Dekarbonisierung der Industrie………………………29 2.2 Wissensbasierte Wertschöpfung: Verwissenschaftlichung der Wirtschaft…………32 2.3 Qualifizierte Beschäftigung: Akademisierung des Erwerbspotenzials………………35 2.4 Demografiefeste Daseinsvorsorge: Solidarisierung der Gesellschaft……………….38 2.5 Ressourcensparende Siedlung: Modernisierung der Bausubstanz..........................41 2.6 Regenerierbare Landschaft: Inwertsetzung der Naturräume…………………………..44 3. Teilräumliche Metropolprofile: Spezialisierung der Regionen............................47 3.1 hannoverimpuls: Innovativste Wirtschaftsförderung………………………………………48 3.2 Weserbergland plus: Zukunfts- und Mittelstandsregion……………………………..…..51 3.3 Hildesheim-Region (HI-REG): Region der Ideen…………………………………..………56 3.4 Heideregion: Premiumstandort………………………………………………………………….58 3.5 projekt REGION BRAUNSCHWEIG: Private-Public-Partnership………………….....61 3.6 Regionalverband Südniedersachsen: Wissensregion……………………………………70 4. Vergleichende Metropolanalyse: Differenzierung der Strukturen……..……… 74 4.1 Wirtschaftproduktivität: Regionale Wertschöpfung………………………………………..75 4.2 Wissensintensität: Innovative Wirtschaft……………………………………………….…….78 4.3 Erwerbspotenzial: Labiler Arbeitsmarkt……………………………………………………....84 4.4 Generationenrelation: Sozialer Zusammenhalt……………………….…..…………….....89 4.5 Siedlungsvalidität: Instabile Immobilienwerte……………………….……………………...94 4.6 Umweltqualität: Ökologischer Fußabdruck…………………………………………………..98 5. Erlebbare Metropolhistorie: Regionale Identitäten………………………………….101 5.1 Metropolgeschichte: Vergangene Welfenterritorien....................................................101 5.2 Metropolkulturerbe: Sichtbare Denkmalepochen……………..…………….……..…….103 5.3 Metropoltourismus: Vernetzte Destinationen…………………………………………..….117 6. Verbindendes Metropolmarketing: „Raum für Nachhaltigkeit“…………..….....121 6.1 Metropolitanes Netzwerk: Entwicklungsagentur……………………………………….....121 6.2 Metropolitanes Leitbild: „Fähig zur Zukunft“ ……………………………...……………… 124 6.3 Metropolitane Marke: „Metropolregion Hannover“……………………………………….126 Verzeichnisse…………………………………………..……………………………………………..127 2 Nachhaltigkeitsstrategie Metropolregion Hannover-Braunschweig-Göttingen-Wolfsburg Vorbemerkung Die elf deutschen von der Ministerkonferenz für Raumordnung (MKRO) 2005 anerkannten Metropolre- gionen verstehen sich als großräumige Allianzen zur Profilierung im europäischen Wettbewerb. Dem- entsprechend werden ihre Aktivitäten auf die Außenwirkung ihrer jeweiligen Standortstärken ausgerich- tet. Das kann nur erfolgreich sein, wenn alle innerregionalen Räume und Aufgaben strategisch zusam- menwirken und ihre spezifischen Potenziale für den Metropolraum einsetzen. Das gilt besonders für das Zusammenwirken von städtischen und ländlichen Teilräumen, das entscheidend die Attraktivität des Gesamtraumes prägt. Hierfür müssen die Teilräume ihre Entwicklungsstrategien zielgerichtet koordinie- ren. Das Ergebnis muss eine solidarisch getragene Binnenstrategie sein. Erfolgreiches Marketing für die Metropolregion folgt also dem Motto: Attraktivität nach Außen durch Solidarität nach Innen! Die „Leitbil- der zur nachhaltigen Raumentwicklung in Deutschland“ der MKRO (2006) sprechen in diesem Kontext von „großräumiger Verantwortungsgemeinschaft“ als strategische Aufgabe der Metropolräume. In die- sem Sinn fordert das Landesraumordnungsprogramm Niedersachsen 2008, dass in den Metropolregio- nen „gemeinsame Entwicklungsstrategien“ durch „partnerschaftliche Zusammenarbeit der metropolita- nen Kerne mit den ländlichen Verflechtungsräumen“ erarbeitet werden sollen. Beispielhaft für die regio- nale Kooperation ist die Idee „100% erneuerbare und effiziente Energie“ als „Chance für die weitere Entwicklung im ländlichen Raum in der Metropolregion Hannover Braunschweig Göttingen Wolfsburg“ zu sehen (www.metropolregion.de, 2011). Für die sektorale Kooperation in der Metropolregion ist das „Automotive Cluster“ für den „Austausch der an der Wertschöpfungskette Automobilwirtschaft beteiligten Branchen wie der Zulieferindustrie, der Energiewirtschaft, der Finanzwirtschaft, der Verbände und der Bildungsträger“ ein Vorbild (ebenda, 2011). Für beide Ansätze wird ein strategischer Rahmen benötigt. Die vorliegende Studie entwirft am Beispiel der „Metropolregion Hannover-Braunschweig-Göttingen- Wolfsburg“ (vereinfacht „Metropolregion Hannover…“ geschrieben) eine Strategie zur nachhaltigen Ent- wicklung des Metropolraumes. Dabei wird besonders Wert auf die räumlich-zeitlich-funktionale Differen- zierung der Metropolregion gelegt (vgl. Kap. 1). Nachhaltigkeit bedeutet auch Leistungsfähigkeit im Wett- bewerb auf Produkt-, Arbeits- und Wohnungsmärkten. Die Marktprozesse stehen im Kontext übergeord- neter „Antriebe“ wie demographischer, ökonomischer und klimatischer Wandel und prägen damit die innere Raumstruktur der Metropolregion. Nachhaltigkeit - bezogen auf Innen und Außen, auf Gestern und Morgen - kann sich so auch als Marketingstrategie für die Metropolregion eignen. Der Entwurf eines strategischen Zielrahmens stützt sich auf Recherchen von Internetdarstellungen rele- vanter überregionaler und regionaler Akteure. Dabei wird zum einen einer sektoralen Gliederung (vgl. Kap. 2), zum anderen einer regionalen Gliederung (vgl. Kap. 3) gefolgt. Es werden entsprechende „Best-Practice-Beispiele“ recherchiert. Die sektorale Auswahl soll ein systematisches Zielsystem (Leit- bild) beispielhaft repräsentieren. Hierfür kommen alle Teilräume (kreisfreie Städte, Landkreise) mit je einem Strategieansatz „zu Wort“. Das schließt beste Praxis in anderen Teilräumen nicht aus. Es zeigt sich, dass alle Teilräume - städtische wie ländliche - zu einer metropolitanen Nachhaltigkeitsstrategie beitragen können, aber ebenso hierbei voneinander lernen können. Die Stärken und Schwächen, Chancen und Risiken einer nachhaltigen Metropolraumentwicklung kommen in einer Analyse ausge- wählter Strukturmerkmale zum Ausdruck (vgl. Kap 4). Anschließend wird das Potenzial zu einer kultur- historischen und kulturtouristischen Identitätsfindung des Metropolraums aufgezeigt (Kap. 5). Abschlie- ßend werden Überlegungen zur Etablierung der Nachhaltigkeitsstrategie angestellt (Kap. 6). Gerhard Cassing 3 Nachhaltigkeitsstrategie Metropolregion Hannover-Braunschweig-Göttingen-Wolfsburg 1. Großräumige Entwicklungspartnerschaft: Regionale Funktionsallianz Die Metropolregion Hannover-Braunschweig-Göttingen-Wolfsburg hat 2009 mit der Gründung der gleichnamigen GmbH einen „Neustart“ vorgenommen. Verständlicherweise stehen vorerst die Verstär- kung und Vermarktung der „Metropolfunktionen“ im Vordergrund (vgl. www.metropolregion.de). Manche Gebietskörperschaften insbesondere in peripheren und dispersen Teilräumen stellen darüber hinaus die Frage, welcher Nutzen das metropolitane Netzwerk für die eigene Entwicklung hat. Diese Frage kann nur im Rahmen einer Gesamtstrategie beantwortet werden, die die Metropolregion als großräumige funktionsteilige Entwicklungspartnerschaft begreift. Die Entwicklung einer Region wird von externen Faktoren und Trends sowie von internen Potenzialen und Zielen bestimmt. Eine erfolgreiche regionale Entwicklungsstrategie muss die übergeordneten Herausforderungen und die regionalen Anforderungen in einem integrierten Konzept zusammenführen. Dabei kommt es vor allem auf die zielgerichtete Ab- stimmung der Teilfunktionen und die gleichgewichtige Einbindung der Teilräume (Stadt- und Landkrei- se) an. Die vorliegende Studie versucht für den Metropolraum Hannover Kriterien, Materialien und Ex- pertisen zusammenzutragen und zu einem weiterführenden Ansatz aufzubereiten. 1.1 Metropolstrategie: Zukunftsfähige Raumentwicklung Das Gebiet der Metropolregion Hannover-Braunschweig-Göttingen-Wolfsburg, soll hier in den Katego- rien der Raumplanung, d.h. in seinen räumlich-funktionalen Strukturen betrachtet werden. Da es sich nicht um eine Gebietskörperschaft handelt, kommen hier nicht die „klassischen“ Instrumente der Raum- ordnung und -planung zur Anwendung. Vielmehr ist die Methode der Strategischen Planung gefragt, die gegenwärtigen Stärken und Schwächen mit zukünftigen Chancen und Risiken zu einem konsistenten Leitbild zu verbinden (SPOT-Methodik). Leitvorstellung der Raumplanung „ist eine nachhaltige Raum- entwicklung, die die sozialen und wirtschaftlichen Ansprüche an den Raum mit seinen ökologischen Funktionen in Einklang bringt und zu einer dauerhaften, großräumig ausgewogenen Ordnung mit gleichwertigen
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