
18. Wahlperiode Plenar- und Ausschussdienst Wortprotokoll Öffentliche Sitzung Ausschuss für Sport 56. Sitzung 11. Dezember 2020 Beginn: 10.35 Uhr Schluss: 14.06 Uhr Vorsitz: Frank Scheermesser (AfD) Vor Eintritt in die Tagesordnung Siehe Beschlussprotokoll Punkt 1 der Tagesordnung Aktuelle Viertelstunde Siehe Inhaltsprotokoll. Vorsitzender Frank Scheermesser: Wir kommen zu Punkt 2 der Tagesordnung a) Besprechung gemäß § 21 Abs. 3 GO Abghs 0179 Friedrich-Ludwig-Jahn-Sportpark: Nutzungskonkurrenz, Sport Naturschutz, Bürgerbeteiligung und Bauplanung – viele offene Fragen (auf Antrag der Fraktion der CDU) Redaktion: Plenar- und Ausschussdienst, Tel. 2325-1450 bzw. quer 99407-1450 Abgeordnetenhaus von Berlin Seite 2 Wortprotokoll Sport 18/56 18. Wahlperiode 11. Dezember 2020 b) Besprechung gemäß § 21 Abs. 3 GO Abghs 0210 Weiterentwicklung des Jahnsportparks zum inklusivem Sport Leuchtturmprojekt. Auswertung der überarbeiteten Machbarkeitsstudie (auf Antrag der AfD-Fraktion) c) Bericht SenInnDS – IV B 3 (k) – vom 24.09.2020 0223 Rote Nummer 3158 Sport Gesamtkonzept Friedrich-Ludwig-Jahn-Sportpark (vom Hauptausschuss in seiner 80. Sitzung am 28.10.2020 zur Verfügung gestellt) Zu Punkt 2 würde ich gern Herrn Kühne begrüßen, der per Webex zugeschaltet werden soll. Er ist Abteilungsleiter Städtebau und Projekte bei der Senatsverwaltung für Stadtentwicklung und Wohnen. – Der Besprechungsbedarf zu a) und b) wurde bereits in der 55. Sitzung be- gründet. – Gibt es dazu Wortmeldungen? – Herr Standfuß, bitte! Stephan Standfuß (CDU): Tatsächlich haben wir alle Hauptkritikpunkte an dieser Entschei- dung schon besprochen. Insofern, glaube ich, können wir das, wenn Einverständnis besteht, in der Besprechung kurz halten. Was wir kritisiert, angemahnt haben, haben wir gestern in der Parlamentssitzung klar gesagt: dass es wahrscheinlich über die nächsten Jahre zu einer Stadi- onruine an der Stelle kommen wird, weil wir ab 1. Januar 2021 keine Betriebserlaubnis mehr haben. Auch Herr Geisel hat gestern eingeräumt, dass es durchaus für den Ersatz für die Sportvereine, die dort zurzeit tätig sind, keine einfache Situation werden wird, was die Flä- chen angeht. – Also meinetwegen können wir uns an der Stelle kurzfassen. Vorsitzender Frank Scheermesser: Vielen Dank, Herr Standfuß! Frank Scheermesser (AfD): Ich melde mich jetzt für die AfD, verlasse den Bereich des Vor- sitzes und spreche als Abgeordneter: Das letzte Mal wurde die Anhörung unterbrochen, und Frau Lüscher musste leider gehen. Deswegen wurden meine Fragen nicht beantwortet, und ich stelle sie noch mal. Frau Lüscher sagte, der erste Bauabschnitt für den Stadionersatzneu des Cantian-Stadions sei bereits fertig. Die Frage war: Stimmt das? Was ist er fertig gewesen? Wie weit sind die Bebauungspläne dort? Als nächste Frage: Das neu angestrebte Bebauungsplanverfahren sollte bis Ende November beschlossen werden. – Ist der Beschluss für dieses B-Planverfahren erfolgt? Dann: Welche Verzögerungen entstehen durch die neuen Leitlinien der Bürgerbeteiligung, die Frau Lüscher ansprach? Und sind diese nicht schon in dieser zweiten, überarbeiteten Mach- barkeitsstudie geklärt worden? – Weiterhin gab es im Rahmen der Machbarkeitsstudie 2014 mehrere baufachliche Gutachten, die in Auftrag gegeben wurden. – Welche Gutachten waren es genau und mit welchem Ergebnis? Warum wollen Sie noch einmal alle Varianten von Teilersatz, Sanierung oder Neubau prüfen, obwohl sowohl das vorliegende Gutachten als auch beide Machbarkeitsstudien zum eindeuti- gen Ergebnis des Neubaus gekommen sind? – Wenn Teilrückbaumaßnahmen beginnen, in- wieweit kann die Freifläche des Stadions für den Sport genutzt werden? - be/schy - Abgeordnetenhaus von Berlin Seite 3 Wortprotokoll Sport 18/56 18. Wahlperiode 11. Dezember 2020 Weitere Frage: Welche Möglichkeiten sieht der Senat aufgrund dieser erneuten Verzögerung zu einer weiteren Verlängerung der Betriebserlaubnis? Und die letzte Frage – vielleicht sollten Sie sich doch noch besinnen und einen Abriss des Stadions für nächstes Jahr planen und beginnen –: Ist es dann möglich, zu diesem Abriss und folgendem Stadionersatzneubau das angesprochene neue Werkstattverfahren parallel durchzu- führen, also ohne Zeitverzögerung, dass man das dort einbauen kann? – Falls die Fragen in der Kürze der Zeit nicht ausreichend beantwortet werden können, bitte ich, sie uns schriftlich zu beantworten. – Danke schön! Vorsitzender Frank Scheermesser: Als Nächster hat Herr Bertram von der Fraktion Die Linke das Wort. Philipp Bertram (LINKE): Vielen Dank! – Ich habe einige der Fragen mitgeschrieben und kann direkt schon darauf antworten, auch wenn Sie wahrscheinlich die Antwort der Verwal- tung wollen. Ich versuche, an die Debatte vom letzten Mal anzuknüpfen: Ich weiß, dass wir hier unterschiedliche Beurteilungen zur Sachlage haben, wie mit dem Prozess, der seitens der Verwaltung und der Koalition vorgelegt wurde, umgegangen und wie dieser bewertet wird. Aus unserer Sicht ist es ein guter Punkt, den wir gesetzt haben, weil wir mit dem beginnenden städtebaulichen Werkstattverfahren 2021, und zwar zu Beginn des Jahres, erst mal in die Rea- lisierungsperspektive für das komplette Projekt kommen, wir dabei auch das Gesamtprojekt betrachten – und eben nicht nur, wie viel zu häufig, nur das reine Stadion – und wir mit dem Planungsverfahren zur Umsetzung jetzt beginnen. Wenn man bei den Forderungen der Opposition oder zum Teil aus anderen gesellschaftlichen Bereichen bleiben würde, mit dem in Abriss schon zu Beginn des Jahres 2021 zu beginnen, dann verkennen Sie, glaube ich, die Ausgangslage und die Folgen, die das Ganze hätte. Ich kann natürlich die Bagger anrollen lassen und alles platt machen. Aber dann muss ich ir- gendwie bedenken, dass es dafür eine komplette Baulogistik braucht, wie viel Bauschutt an- fallen würde. Wenn ich anfange, das Stadionrund abzutragen, glaube ich nicht, dass man die Innenfläche noch gut nutzen könnte, und es dürfte auch erhebliche Einschränkungen für den Restpark geben. Das einfach mal so abzureißen, ist relativ blauäugig. Das Andere ist: Wenn Sie sagen – auch in dem Antrag der CDU taucht das jetzt auf –, wir brauchen eigentlich eine Lösung, die natürlich in Beziehung zur Hinterlandmauer gefunden werden muss, also im Übergang zum Mauerpark und zur anderen Fragestellung – wie wollen Sie die denn klären? Wollen Sie die aus der Luft greifen, und irgendwie malt jemand mal ein Bild, und haben wir die Lösung? – Nein, das muss städtebaulich eingepasst werden, und des- wegen kann ein Abriss nicht parallel zum städtebaulichen Werkstattverfahren stattfinden. Ich muss den Planerinnen und Planern die Möglichkeit geben, mit diesem Gelände einen adäqua- ten Umgang zu finden. Ich kann nicht, während die Planungsaufgabe und der Planungspro- zess laufen, schon Fakten schaffen, indem ich dort alles plattmache. Ich weiß doch gar nicht, was ich z. B. in Bezug auf die Hinterlandmauer alles plattmachen muss. Wir haben beim letzten Mal auch darüber gesprochen, dass es wahrscheinlich unstrittig wäre, wenn ich das Hauptgebäude schon rückbaue. Das geht aber relativ schnell. Das ist auch nicht der Punkt, der uns im gesamten Bauablauf aufhalten wird. Aber die Frage ist, wie ich mit dem - be/schy - Abgeordnetenhaus von Berlin Seite 4 Wortprotokoll Sport 18/56 18. Wahlperiode 11. Dezember 2020 Stadionwall und der Verbindung zur Hinterlandmauer umgehe. Dafür braucht es eine ordent- liche städtebauliche Konzeption, die planerisch fundiert ist und dann in der Umsetzung und der Realisierung greifen kann. Für uns war entscheidend, dass zur Sitzung des Hauptausschusses am 2. Dezember 2020 die Auflagen, die mit dem Haushaltsbeschluss 2019 gefasst wurden – nämlich die Aufstellung eines Bebauungsplans oder der Aufstellungsbeschluss und die Überarbeitung der Machbar- keitsstudie – vorlagen und die Mittel dementsprechend am 2. Dezember entsperrt wurden. Damit haben wir jetzt formell den Rahmen gesetzt, dass das Projekt beginnen kann. Die Stadtentwicklungsverwaltung hat beim letzten Mal schon dargestellt, dass sie die Ausschrei- bungen schon vor dem Beschluss auf den Weg gebracht hat, sodass mit Beginn des Jah- res 2021 dem Planungsverfahren nichts mehr im Wege steht. Ich will zum Abschluss festhalten: Es ist schön, Herr Standfuß, dass Sie gestern im Plenum die Frage zum Jahn-Sportpark gestellt haben. – [Zuruf] – Ach so, Herr Lenz! Aber Herr Standfuß hat sich schon bei der Fragestellung von Herrn Lenz für eine Nachfrage eingedrückt, was immer spannend ist. – Eigentlich wollte ich sagen: Sie tun alle immer so, als sei Ihnen das Thema unglaublich wichtig. An den entscheidenden Stellen aber, wo es darum geht, mit den Akteuren, die dafür Verantwortung tragen, in die Diskussion zu treten – nämlich da, wo wir was tun können –, da sagen Sie nichts. Als wir am 2. Dezember über die Freigabe der Mittel und die Struktur, wie es weitergeht, gesprochen haben und Senator Scheel im Haupt- ausschuss saß und für Fragestellungen und Diskussionen bereitstand, hat Ihre Fraktion kein Wort gesagt, nichts. Dann immer im Nachhinein und irgendwie über die Bühne einer Frage- stellung im Plenum zu kommen, ist relativ dürftig und zeigt, mit welcher Ernsthaftigkeit Sie die Bearbeitung des Themas vorantreiben. Vorsitzender Frank Scheermesser: Vielen Dank, Herr Bertram! – Als Nächster Herr Förs- ter, bitte! Stefan Förster (FDP): Nun ist der Hauptausschuss auch weniger öffentlichkeitswirksam als das Plenum – aber das sei mal dahingestellt. – Ich wollte eigentlich auf die Punkte eingehen, die zur Debatte stehen und sage am Anfang: Ich glaube, es gibt im Sportbereich
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