ZIELMARKTANALYSE ISRAEL Strukturelle Herausforderung Energieeffizienz: UNESCO-Weltkulturerbe Weiße Stadt Tel Aviv 2015 www.efficiency-from-germany.info Impressum Herausgeber Deutsch-Israelische Industrie- und Handelskammer Sharbat House Kaufmann St. 4 IL-68012 Tel Aviv Israel Telefon: +972 3 680 68 00 Fax: +972 3 613 35 28 Email: [email protected] Webseite: www.ahkisrael.co.il Stand Juli 2015 Gestaltung und Produktion Schulamith Wolffs Mariuma, Eva Chlebowski und Ronny Savion Bildnachweis Ronny Savion Redaktion Schulamith Wolffs Mariuma, Gregor Schlosser Das Werk einschließlich aller seiner Teile ist urheberrechtlich geschützt. Jede Verwertung, die nicht ausdrücklich vom Urheberrechtsgesetz zugelassen ist, bedarf der vorherigen Zustimmung des Herausgebers. Sämtliche Inhalte wurden mit größtmöglicher Sorgfalt und nach bestem Wissen erstellt. Der Herausgeber übernimmt keine Gewähr für die Aktualität, Richtigkeit, Vollständigkeit oder Qualität der bereitgestellten Informationen. Für Schäden materieller oder immaterieller Art, die durch die Nutzung oder Nichtnutzung der dargebotenen Informationen unmittelbar oder mittelbar verursacht werden, haftet der Herausgeber nicht, sofern ihm nicht nachweislich vorsätzliches oder grob fahrlässiges Verschulden zur Last gelegt werden kann. 3 Inhalt I. Einleitung 6 II. Zusammenfassung 7 III. Zielmarkt Allgemein 8 1. Länderprofil 8 Politischer Hintergrund 8 Wirtschaft, Struktur und Entwicklung Israels 9 Wirtschaftsbeziehungen zu Deutschland 16 Investitionsklima und -förderung 17 2. Energiemarkt 19 Energieerzeugung und Verbrauch 19 Energiepreise 23 Energiepolitische und gesetzliche Rahmenbedingungen 25 Neue Entwicklungen auf dem Energiemarkt 28 IV. Die Weiße Stadt Tel Aviv 35 1. Die Stadt Tel Aviv-Jaffa 35 2. UNESCO Weltkulturerbe Weiße Stadt 37 Geschichte 38 Geographisches Gebiet 39 Charakteristika des Baustils 41 3. Der Immobilienmarkt in Israel 41 4. Struktur der Wohngebiete mit Bauhausbestand 44 Zone A und B, Viertel Nr. 3, der "Alte Norden" 44 Zone C, Viertel Nr. 5, Stadtteil Lev Ha’Ir, das „Herz der Stadt“ 46 V. Energieeffizienz im UNESCO Weltkulturerbe Weiße Stadt 48 1. Energieeffizienz im Bauwesen 48 Allgemeiner Überblick 48 Klimatische Verhältnisse 49 Struktur und Trends 50 Marktentwicklung und Sanierungsbedarf in den einzelnen Bausektoren 51 Baumaterialien 56 Aktuelle Projekte im Bereich Gebäudeeffizienz 57 4 2. Gesetzliche Rahmenbedingungen für Energieeffizienz 59 Standards, Normen und Zertifizierung 59 Baugenehmigungsverfahren der Stadt Tel Aviv -Jaffa 61 Finanzierungsmöglichkeiten 61 Förderprogramme als Sanierungsanreiz 62 VI. Marktchancen für deutsche Unternehmen 63 Marktstruktur und Marktattraktivität für Energieeffizienzmaßnahmen im Bereich 63 Gebäudeeffizienz Marktbarrieren und -hemmnisse im Bereich Energieeffizienz 63 Wettbewerbssituation 64 Markt- und Absatzpotentiale für deutsche Unternehmen (nach Marktsegmenten) 64 Vertriebsstrukturen und Handlungsempfehlungen für deutsche Unternehmen 65 VII. Zielgruppenanalyse 66 1. Profile Marktakteure 66 Profile relevanter Unternehmen im Zielland 66 Administrative Instanzen und politische Stellen der unterschiedlichen Verwaltungsebenen 96 Beauftragte für Auslandsinvestitionen 101 Standortagenturen und Beratung 101 2. Sonstiges 102 Fachzeitschriften 102 Wichtige Messen im Zielland 104 VIII. Schlussbetrachtung 105 IX. Tabellenverzeichnis 106 X. Abbildungsverzeichnis 107 XI. Diagrammverzeichnis 109 XII. Quellenverzeichnis 111 XIII. Interviews 116 5 I. Einleitung Die Exportinitiative Energieeffizienz des Bundesministeriums für Wirtschaft und Energie unterstützt deutsche Anbieter von Technologien, Produkten und Dienstleistungen bei ihren Exportaktivitäten mit dem Angebot einer Geschäftsreise ins Zielland. Eine Präsentationsveranstaltung und die Vermittlung individueller Kooperationsgespräche mit potentiellen Partnerunternehmen und Entscheidungsträgern im Zielland helfen bei den ersten Schritten in den Markt. Mit dieser Zielmarktanalyse möchten wir Sie vorab umfassend über die gegenwärtige Situation des Baubestandes informieren, der von der UNESCO zum Weltkulturerbe Weiße Stadt1 ernannt wurde, um Ihnen damit die Basis für einen erfolgreichen Markteinstieg zu ermöglichen. Es ging uns um aktuelle wirtschafts- und energiepolitische Fragen, Gesetzgebung, Entscheidungen und Initiativen. Diese Analyse bietet einen ausgiebigen Überblick über Lage und Trends, Anreize und Akteure, Entwicklungen und Herausforderungen. Die Eröffnung des Max-Liebling-Hauses in Tel Aviv, einem Kompetenzzentrum zur Sanierung der Weißen Stadt, das auch durch die Bundesregierung gefördert wird, war einer der Höhepunkte der Feierlichkeiten zum 50jährigen Bestehen der diplomatischen Beziehungen zwischen Deutschland und Israel. Das Zentrum unterstreicht die besondere Aktualität und Bedeutung der Sanierung und Restaurierung des Bauhaus-Bestandes in Tel Aviv. Damit folgte das deutsche Umwelt- und Bauministerium dem Hilferuf der Stadt, um dem voranschreitenden Verfall vieler dieser einzigartigen historischen Gebäude der klassischen Moderne Einhalt zu gebieten. Die Studie ist Ergebnis unserer kontinuierlichen und eingehenden Beobachtung des Energieeffizienz-Bereichs in Israel. Die Quellen sind vielfältig und berücksichtigen neueste akademische Erkenntnisse, Regierungsdokumente und Regulationen, Wirtschaftsdaten und Analysen, Medienberichte und Publikationen sowie Interviews mit zahlreichen Entscheidungsträgern und Experten, die in Israel für die Implementierung von Energieeffizienz und Energiepolitik verantwortlich sind. An dieser Stelle möchten wir auf eine hochaktuelle und wertvolle Untersuchung hinweisen, die von der Bundesanstalt für Bau, Stadt und Raumforschung in enger Zusammenarbeit mit der Abteilung für Denkmalschutz der Stadt Tel Aviv zur „Erhaltung von Gebäuden der Moderne in Israel und in Deutschland“ erstellt wurde, die wir als ergänzende Lektüre empfehlen können. Wir möchten Sie anregen, all dieses Material in handfeste Geschäftstätigkeit umzusetzen und aktiv an dem dichten und vielfältigen Netz der deutsch-israelischen Kooperation mitzuknüpfen. 1 UNESCO (o.J.), Culture - World Heritage List: „White City of Tel Aviv – The Modern Movement“ 6 II. Zusammenfassung Energieeffizienz, Weiße Stadt und Gebäudesanierung sind heute Schlagworte, die fester Bestandteil des öffentlichen Diskurses geworden sind, wenngleich sie nicht immer in einem Zusammenhang genannt werden. Die hellen, rund 4.000 Gebäude im internationalen Stil, die in Tel Aviv zwischen den Jahren 1931 und 1956 gebaut wurden, haben der Stadt den Beinamen Weiße Stadt verliehen. Da es sich um das größte Ensemble dieses Baustils handelt, hat die UNESCO sie 2003 zum Weltkulturerbe ernannt. Viele der Architekten kamen aus Deutschland oder waren vom Baugeschehen in Berlin Ende der 1920er Jahre beeinflusst. Somit erstellten sie eine „architektonische Brücke zwischen Deutschland und Israel“2. Selbst die Baumaterialien waren zu einem nicht unwesentlichen Teil aus Deutschland importiert worden. Dem strengen Gestaltungsprinzip Form folgt Funktion gemäß entstanden Häuser, die an die klimatischen Bedingungen der subtropischen Küstenstadt adaptiert und also energieeffizient waren, noch bevor dieser Begriff überhaupt gemünzt war. Heute gilt es, diesen Baubestand – von dem fast 1.000 unter Denkmalschutz stehen – zu erhalten und zu restaurieren. Die Stadt Tel Aviv-Jaffa hat hierzu verschiedene Aktionspläne entworfen. Gemeinsam mit dem deutschen Bauministerium wurde dieses Jahr das Kompetenz-und Informationszentrum Weiße Stadt ins Leben gerufen, das sämtliche Belange rund um die Erhaltung und Sanierung bündeln wird. Hier geht es genauso um Bewusstseinssteigerung für das historische Erbe, wie auch konkret um den Austausch von Knowhow und die Zusammenführung sämtlicher Player des Sanierungsprojektes. Die zuständigen Behörden haben gezielte Maßnahmen verabschiedet, um die Wohnungsbesitzer zur denkmalgeschützten Sanierung zu motivieren. Da sich Tel Aviv-Jaffa im Zentrum der israelischen Immobilienblase befindet, besteht hier ein eklatanter Immobilienmangel. Der historische Gebäudebestand ist zwar oft in einem desolaten Zustand, bewahrt aber dennoch seinen enormen Wert. Mehr noch: die Wohnungspreise sind in den letzten Jahren um 60% gestiegen. Die Planungsabteilung der Stadt Tel Aviv-Jaffa hat somit Interesse, einerseits der Wohnungsknappheit in der Innenstadt entgegenzuwirken und andererseits das UNESCO Weltkulturerbe in Stand zu setzen. Eine pragmatische Lösung für diesen doppelten Anspruch ist die Genehmigung von Geschossaufstockungen. Diese schaffen zusätzlichen Wohnraum, dessen Verkauf die Finanzierung einer Sanierung, auch unter energieeffizienten Aspekten deckt. Eine stilgerechte Sanierung der Bauhausgebäude mittels deutschen Produkten, Technologien und Knowhow zu bewerkstelligen, bietet sich daher an. Nimmt man hierzu noch den zunehmenden Trend nach Energieeffizienz, den die energiepolitischen Verpflichtungen Israels erforderlich machen, in Kombination mit dem hohen Entwicklungsstand, den Deutschland in diesem Bereich innehat, ist der Bedarf logisch gegeben. Das Treibhausgasemissionprogramm des Umweltschutzministeriums, das bis 2011 noch implementiert worden war, hatte die Wirtschaftlichkeit von Energieeffizienzmaßnahmen eindeutig nachgewiesen. Dieses Programm, das drei Jahre auf Eis gelegt worden war, ist im Juli 2015 in aktualisierter Form vorgestellt worden und hat Energieeffizienz in Gebäuden als eine von fünf sektorialen Gruppen definiert. Die Implementierung wird mit der Vorstellung
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