Sieben Leben: Wissenschaftlerbiografien an der kulturwissenschaftlichen Abteilung der Technischen Hochschule Braunschweig im Nationalsozialismus von Uwe Lammers M.A. Braunschweig 2015 http://www.digibib.tu-bs.de/?docid=00058531 23/01/2015 Inhaltsverzeichnis Vorwort Seite 3 Einleitung Seite 7 Quellenlage Seite 17 I. Die Technische Hochschule in Braunschweig während Seite 20 der Weimarer Republik und der NS-Herrschaft in Braunschweig II. Geschichtswissenschaft Seite 29 Biografiekapitel 1: Wanderer zwischen den Systemen – Ernst August Roloff senior Seite 33 Biografiekapitel 2: Der stille Demokrat – Karl Lange Seite 50 III. Philosophie und Pädagogik Seite 63 Biografiekapitel 3: Der verborgene Glanz – Wilhelm (Willy) Moog Seite 69 Biografiekapitel 4: Vernichtet durch die Freunde – Karl Gronau Seite 95 IV. Psychologie und Psychotechnik Seite 113 Biografiekapitel 5: Klein von Gestalt – Bernhard Herwig Seite 118 V. Deutsche Sprache und Literatur Seite 135 Biografiekapitel 6: Ein Mann von großer „Wandlungsfähigkeit“ – Karl Hoppe Seite 139 VI. Geographie Seite 159 Biografiekapitel 7: Ein Träumer von Wüste und Rasse – Ewald Banse Seite 165 VII. Die Dozenten im Vergleich Seite 185 Biogramme weiterer Lehrkräfte an der kulturwissenschaftlichen Abteilung der TH Braunschweig Seite 199 Quellenverzeichnis (inkl. Literatur) Seite 207 Danksagung Seite 228 1 http://www.digibib.tu-bs.de/?docid=00058531 23/01/2015 Sieben Leben: Wissenschaftlerbiografien an der kulturwissenschaftlichen Abteilung der Technischen Hochschule Braunschweig im Nationalsozialismus von Uwe Lammers veröffentlicht: Digitale Bibliothek der TU Braunschweig, 2015 Kontakt: [email protected] 2 http://www.digibib.tu-bs.de/?docid=00058531 23/01/2015 Vorwort Frau Historia geht mitunter seltsame Wege, um ihre Ziele zu verfolgen. Wissenschaftlicher gesprochen: der Zufall hilft den Forschern nicht selten, ihre Ergebnisse an die Öffentlichkeit zu transportieren. So verhält es sich auch mit der vorliegenden Arbeit. Die Magisterarbeit „Dunkle Vergangenheit – Wissenschaftlerkarrieren in der kulturwissen- schaftlichen Abteilung der Technischen Hochschule Carolo-Wilhelmina zu Braunschweig“ entstand, wenn man die Recherchezeit mit einbezieht, in den Jahren 1999 bis 2002. Sie wurde im März 2002 zur Erlangung des Abschlusses in (Neuerer) Geschichte an der Technischen Universität Braunschweig eingereicht. Von beiden Prüfern, dem eigentlichen Be- treuer Herrn akad. Dir. Dr. Hans-Ulrich Ludewig, den man den „Magistervater“ nennen könn- te, und der Zweitgutachterin Frau Professorin Dr. Ute Daniel, wurde die Schrift mit der Note „sehr gut“ bewertet. Mit einem deutlichen Abstand von gut 12 Jahren liegt die Arbeit nun in einer überarbeiteten, aktualisierten und erweiterten Fassung einer breiteren Öffentlichkeit als elektronische Publikation vor. Sie präsentiert nun auch Bildmaterial. Zugleich ermöglichten es die einst angestellten Recherchen, den Gründungszeitpunkt des His- torischen Seminars Braunschweig (1927) klarer als jemals zuvor zu bestimmen. Das führte im Jahre 2003 zu einem Kolloquium, das dem früher hier tätigen Historiker Heinrich Heffter ge- widmet war und sich zugleich als Jubiläumsfeier „75 Jahre Historisches Seminar“ verstand. Gleichwohl – auch wenn die vorliegende Arbeit bei unterschiedlichsten Lesern in verschiede- nen Fakultäten der Universität durchweg gute Kritiken bekam, wäre sie wahrscheinlich letz- ten Endes der Vergessenheit anheimgefallen, wenn nicht der eingangs erwähnte Zufall die Weichen des Schicksals anders gestellt hätte. Da in der Magisterarbeit entgegen der ursprünglichen Intention nicht die volle Bandbreite der sehr heterogenen Gruppe der an der ehemaligen „Kulturwissenschaftlichen Abteilung“ Leh- renden biografisch aufgearbeitet werden konnte, sondern in der Abgabefassung nur sechs von 62 Personen erfasst wurden, das Thema den Verfasser aber nicht so einfach wieder losließ, blieb eine Differenz zwischen dem Wunsch der allgemeinen Aufhellung über die Personen und Geschehnisse einerseits und den notwendigen formalen Beschränkungen einer Qualifika- tionsarbeit andererseits bestehen. Es wurde darum weiterhin an den noch „offenen“ Biogra- fien geforscht, besonders intensiv zu Personen, die bisher in der Universitätsgeschichtsschrei- bung vernachlässigt worden waren. Daran ist die kulturwissenschaftliche Abteilung, wie man schon an der personellen Stärke leicht erkennen kann, relativ reich. In den Jahren 2002-2004 wurde beispielsweise intensiv nach Quellen für die Biografie des Philosophen Professor Dr. Wilhelm (Willy) Moog geforscht, aber etwa auch nach dem Juris- ten Herbert Schachian oder den Ärzten Hermann Stefan und Carl Landgraf. Kleinere Studien zu anderen Dozenten wie Friedrich August Möbius, Hugo Kanter und Wilhelm Mühlhaus ent- standen und wurden anderweitig veröffentlicht.1 Der gelegentlich an den Verfasser herange- tragene Gedanke, die Magisterarbeit doch zur Grundlage einer Promotion zu machen, wurde indes verworfen, nicht zuletzt aufgrund der Tatsache, dass sich dafür im Lehrkörper der Tech- nischen Universität Braunschweig wohl kein(e) geeignete(r) Betreuer(in) hätte finden lassen. Das Thema ist, wiewohl eminent wichtig, dann doch sehr speziell. In den Folgejahren ergab sich dann aus lebenspraktischen Gründen zunehmend weniger Zeit, sich der Hochschulgeschichte zu widmen, namentlich der faszinierenden Biografie Willy Moogs, der für den Bereich Philosophie und Pädagogik an der TH als die zentrale Persönlich- keit in den Jahren 1924-1935 gesehen werden muss. Er schuf das, was man heute Philosophi- sches Seminar der TU Braunschweig nennt und gab ihm seine Gestalt; er war, wenn man die 1 Vgl. zu den entsprechenden Aufsätzen die Informationen in den Kurzbiogrammen am Schluss der Arbeit. 3 http://www.digibib.tu-bs.de/?docid=00058531 23/01/2015 Themenbreite seiner Publikationen ansieht, eine Person, die eigentlich nicht einfach so aus der regionalen Zeitgeschichte verschwinden konnte. Dennoch geschah exakt das. Weder die Universität kümmerte sich um seine wissenschaftli- chen Meriten und seine tragische Geschichte, noch fand diese sonst anderweitig sonderliche Beachtung. Moogs nicht existente Biografie war und blieb darum ein schmerzhafter Stachel im Fleisch der Universitätsgeschichtsschreibung bis in die allerjüngste Gegenwart. Und dann kam der Zufall zu Hilfe. Im Januar 2013 kam es zu einem eher zufälligen Treffen mit Frau Professorin Dr. Nicole C. Karafyllis vom Philosophischen Seminar der TU. Da das Seminar seit 2005, seit Moogs 70. Todestag, durch den Verfasser der vorliegenden Arbeit wieder über ein Bildnis des lange „ge- sichtslosen“ und weitgehend vergessenen Institutsgründers verfügte, wurde in diesem Ge- spräch die Frage aufgeworfen, ob Interesse an einem gegenseitigen Austausch zur Moog- Forschung und seinem personellen Umfeld der kulturwissenschaftlichen Abteilung bestehe. Denn Frau Karafyllis hatte seit einiger Zeit begonnen, die Werke Moogs genauer zu studieren und seine Bibliothek zu sortieren. Sie war dabei, biografisches Material zu sammeln und re- cherchieren. Im Laufe der Folgemonate kristallisierte sich in zahlreichen Diskussionen, zu- nächst zentral auf Willy Moog bezogen, Frau Karafyllis´ starkes Interesse an einer Aufarbei- tung seiner Vita und seines Werkes heraus, was mittlerweile zu einem beeindruckend umfang- reichen Buch gereift ist.2 Im Zuge dessen wurde bald der Gedanke formuliert, dass die ur- sprüngliche Magisterarbeit auch heute, nachdem mit den Werken von Professor Dr. Michael Wettern und dem vor kurzem in sehr jungen Jahren verstorbenen Historiker Daniel Weßelhöft neuere biografische Forschungsergebnisse zur jüngsten Universitätsgeschichte vorliegen,3 zu wichtig sei, um weiterhin unveröffentlicht zu bleiben. Es ist ganz wesentlich das Verdienst der zahlreichen Gespräche mit Frau Karafyllis und der darin vermittelten, äußerst anregenden und wichtigen Inspirationen, dass der Plan, dieses Werk gründlich zu überarbeiten und es zu veröf- fentlichen, überhaupt in Angriff genommen wurde. In Erweiterung der ursprünglich Magister- arbeit ist der vorliegende Text nun um eine siebte Biografie, d.h. die von Willy Moog, ergänzt worden, was auch den neuen Titel rechtfertigt: Sieben Leben. Der Verfasser selbst hatte den Gedanken an eine Publikation eigentlich nie ernsthaft verfolgt, wenngleich nicht verworfen. Aber inzwischen war er den Pfaden der Belletristik stärker ge- folgt und hatte sich ein weiteres Betätigungsfeld auf dem Sektor der phantastischen E-Books geschaffen. Das bedeutete jedoch keine Abwendung von der Geschichtswissenschaft, sondern stellte eher die andere Seite der Medaille derselben dar. Zukunftsforschung und historische Wissenschaft, wissenschaftliche Arbeit und schriftstellerische Imagination bilden sich ergän- zende Komponenten der Biografie des Verfassers. Deshalb stellt auch das in den nachfolgend zu lesenden Biografiekapiteln verwendete historische Präsens eine belletristische Prägung dar, die einen nahtlosen Übergang zur schriftstellerischen Seite des Verfassers zeigt. Die Überarbeitung der ursprünglichen Magisterarbeit erwies sich als zwingend erforderlich. Diese Arbeit war und ist natürlich Ausdruck des Forschungshorizonts der jeweiligen Abfas- sungszeit. Neu auftauchende Archivalien oder die Neuinterpretation bekannter Quellen unter anderen Gesichtspunkten können jederzeit zu Differenzierungen und partiellen Umwertungen des Folgenden führen. Der Verfasser ist sich dessen bewusst und bildet auch mit dem jetzt vorliegenden Text nur den aktuellen Kenntnisstand ab. Seit dem Jahre 2002 sind sowohl im Kontext der
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