„Als Team Zusammen- Halten“

„Als Team Zusammen- Halten“

Ein Magazin des SV WERDER BREMEN – HERTHA BSC 01.02.15 HEIMSPIEL „Als Team zusammen- halten“ Levin Öztunali im Porträt 52. BL-Saison Nr. 9 / 1. Februar 2015 1,50 € Interview mit Dr. Hubertus Hess-Grunewald Das Wichtigste zum Spieltag Rückrunden-Vorbereitung Editorial Liebe Fans, liebe Leser, ndlich geht es wieder Ruhe zu entscheiden, welche los! Schon als Spieler Veränderungen in unserer Ehabe ich während einer Mannschaft sinnvoll sind. Es Saison, wenn man Wochenen- sind neue Spieler dazugekom- de für Wochenende gefordert men, die hervorragend zu uns war, jeden freien Tag genos- passen, sich schnell zurecht- Ein Magazin desEin des sen. Aber in der Vorbereitung gefunden haben und uns hel- SV WERDER BREMEN – HERTHA BSC 01.02.15 – sei es im Sommer oder im fen werden, unsere Ziele zu HEIMSPIEL Winter – war ich jedes Mal erreichen. froh, wenn es wieder um Punkte ging, das Stadion voll Ich kann Ihnen versichern: „Als Team war und die Zeit der Testspie- Wir haben uns mit Begeiste- zusammen- le vorbei. So geht es mir auch rung auf die bevorstehende halten“ Levin Öztunali jetzt. In die Vorfreude auf un- Werder-Cheftrainer Rückrunde vorbereitet. Alle im Porträt ser Heimspiel gegen Hertha Viktor Skripnik sind heiß auf den Start! Wirder – Leverkusen) BSC mischt sich dabei die gehören zu den mindestens Spannung, wie unsere Mann- neun Teams, die gegen den schaft die harte und konzent- Abstieg kämpfen. Alle sind in rierte Arbeit der vergangenen getan. Wir sind noch stärker einer ähnlichen Lage. Unsere 52. BL-Saison Nr. 9 / 1. Februar 2015 Wochen in der Bundesliga auf zusammengewachsen, gehen Mannschaft weiß, dass sie 1,50 € Interview mit den Platz bringen wird. nun noch geschlossener in stark genug ist, um sich aus Dr. Hubertus Hess-Grunewald Das Wichtigste zum Spieltag Rückrunden-Vorbereitung die Rückrunde. der derzeitigen Situation Man weiß zum Auftakt nie zu befreien. Die großartige Jung, talentiert, sympathisch – ganz genau, wo man steht. Ich spüre, dass die Spieler Unterstützung der Fans hilft Levin Öztunali ist Norddeutscher Was wir aber wissen, ist, dass unserem Weg und unserer uns dabei, uns immer wieder durch und durch – und über- zeugt, dass Einzelkämpfer wir gut vorbereitet in die 17 Arbeit vertrauen. Dass sie klar zu machen, was es be- dem SV Werder Bremen nicht Spiele der Rückrunde gehen. bereit sind, unsere Spielphi- deutet, für Werder Bremen zu weiterhelfen. Das Porträt auf Das haben nicht nur die Test- losophie zu verinnerlichen. arbeiten, und dass wir ver- Seite 8/9. spiel-Ergebnisse gezeigt, son- Diese Mannschaft hat Stärken, plichtet sind, für diesen Club dern auch die Fortschritte, und sie arbeitet daran, die alles zu geben. Wir wollen Titelfoto: A. Gumz die wir im Training bei unse- Deizite abzustellen. Der Heim- gegen Hertha BSC unbedingt Posterfoto: A. Gumz, T. Grziwa rer Mannschaft erkennen sieg gegen Borussia Dortmund mit einem „Dreier“ in die können. Vor allem das Trai- zum Abschluss der Hinrunde Rückrunde starten. Denn ein ningslager in Belek war für hat uns geholfen, nach der Erfolgserlebnis würde uns mein Trainer-Team und mich verdienten Trainingspause noch mehr Selbstvertrauen enorm wichtig. Rund um die die Arbeit Anfang Januar und Mut geben für die schwe- Uhr mit allen zusammen zu positiv und selbstbewusst ren Aufgaben der kommen- Impressum sein, hat uns die Möglich- anzugehen. Der Erfolg war den Wochen. keit gegeben, die Spieler auch auch wichtig, um neben dem Herausgeber/Verlag außerhalb des Platzes noch kritischen Blick auf unsere Ihr Viktor Skripnik WESER-KURIER Mediengruppe besser kennenzulernen. Für bisherigen Leistungen auch Bremer Tageszeitungen AG mich steht fest: Diese Vorbe- optimistisch in die Zukunft (BTAG) reitung hat uns richtig gut zu sehen und mit der nötigen Martinistr. 43, 28195 Bremen www.werder-heimspiel.de Redaktionsleitung: Thomas Grziwa (V.i.S.d.P.) Redaktionelle Mitarbeit: Das wärmt die Werder- Sven Bremer, Stefan Freye, Herzen: Zum Abschluss Heinz Fricke, Maximilian der Hinrunde machten Hendel, Jürgen Jordan, die Werder-Profis mit dem Uwe Woltemath 2:1-Heimspielsieg gegen Fotos: Borussia Dortmund den Fans Andreas Gumz, im Bremer Weser-Stadion nordphoto, W. Schmitz, ein Weihnachtsgeschenk der T. Grziwa besonderen Art – und sagten Gestaltung: Thomas Grziwa, nach dem Schlusspfiff mit Medienhaven GmbH einem grün-weißen Riesen- Produktion: Medienhaven GmbH Transparent „Danke für die Anzeigen: Michael Sulenski tolle Unterstützung.“ (verantwortlich), Vincent Koss (Das HEIMSPIEL-Poster HEIMSPIEL-Poster (beide BTAG) auf Seite 18/19) Grziwa A. Gumz, T. Foto: Druck: Druckhaus Humburg Werder HEIMSPIEL 09 · 3 HEIMSPIEL-Anpfiff Aktion „Bremen tut was“: Werder Bremen, vertreten unter anderem durch Dr. Hubertus Hess-Grunewald, Sebastian Prödl und Marko Bode (v. li.), demonstrierte mit dem Präsidenten der Bremischen Bürgerschaft Christian Weber (re.) am 27. Januar auf dem Marktplatz, gemeinsam mit rund 7.000 Bremern, dass für Ausländerfeindlichkeit kein Platz in der Hansestadt ist. Fotos: A. Gumz Der VfL Jahre nach der Befreiung des Kon- Wolfsburg und zentrationslagers Auschwitz am der Profifußball 70 27. Januar 1945 setzt der deutsche trauern um Proifußball erneut ein Zeichen gegen das Junior Malanda. Vergessen: Zum Rückrundenstart der Bun- Der belgische desliga vom 30. Januar bis 1. Februar 2015 Mittelfeldspieler gedenken Clubs, Ligaverband und DFL im kam am 10. Rahmen des 11. „Erinnerungstages im deut- Januar 2015 schen Fußball“ der Verfolgten des Nationalso- bei einem zialismus. Der Gedenktag, den die Initiative tragischen Verkehrsunfall ums „!Nie wieder“ seit 2005 mit Unterstützung der Leben. Er wurde nur 20 Jahre Bundesliga-Stiftung organisiert, wird unter alt. Der Tod von Junior Malanda anderem mit Durchsagen in den Stadien und hinterlässt beim VfL Wolfsburg Veröffentlichungen in Club-Medien begleitet. eine große Lücke – sportlich Viele Fangruppen gestalten zudem Choreo- wie auch menschlich. Er war ein graien, weitere Aktionen wie zum Beispiel dynamischer, kraftvoller Fußballer Ausstellungen, Vorträge, Kranzniederlegun- mit einem großen Kämpferherz, gen und Konzerte sind geplant. „Gerade in der auf dem Platz bereit war, der heutigen Zeit ist es unerlässlich, Zeichen alles zu geben. Für viele seiner zu setzen. Wir dürfen die Vergangenheit Mannschaftskameraden war er niemals vergessen. Rassismus, Diskriminie- nicht nur ein Kollege, sondern rung und Fremdenfeindlichkeit dürfen in un- auch ein Freund, mit dem man sich serer Gesellschaft keinen Platz haben“, sagt austauschen und lachen konnte. Ligapräsident Dr. Reinhard Rauball. Werder HEIMSPIEL 09 · 5 HEIMSPIEL-Interview Ein Werderaner ist Dr. Hubertus Hess-Grunewald schon sehr lange. Seit 1970 gehört der 54-Jährige nun dem Verein an, und er hat immer mehr gemacht, als nur Fußball zu spielen im grün-weißen Trikot. Seit ein paar Wochen ist Hess-Grunewald nun Teil der Geschäftsführung, zuständig für das Leistungszentrum, Frauenfußball, andere Sportarten und CSR-Management (Corporate Social Responsibility). Zudem führt er den Sport-Verein „Werder“ von 1899 e. V. seit rund zwei Monaten als Präsident an. WERDER HEIMSPIEL: Sie haben bereits mehrfach betont, dass Sie die Raute im Herzen tragen. Ist es nicht das Ziel eines solchen Men- schen, dem Verein irgendwann als Geschäftsführer und Präsident vorzustehen? DR. HUBERTUS HESS-GRUNEWALD: Die Raute im Herzen zu ha- ben, heißt nicht automatisch: Man tritt an, um Präsident zu werden. Mich hat in den Jah- ren eigentlich immer begleitet, dass ich mich nie in die Funk- tionen gedrängt habe. Ich war niemand, der sich selbst zum Kandidaten erkoren und dann Lokalrunden im Vereinsheim geschmissen hat. Ich bin ge- fragt worden und habe nicht Nein gesagt. Als ich bei Wer- der eintrat, war ich neun Jah- re alt. Da habe ich nicht mal gewusst, was ein Präsident ist (lacht). Mein Ziel war das also nicht. Haben Sie dann eine Erklärung, warum man Ihnen immer wieder Funktionen im Verein angeboten hat? Vielleicht, weil ich mich nicht immer nach vorne drän- ge. Aber ganz ehrlich: Ich habe es irgendwann ja auch gewollt und nun bewusst nach über 20 Jahren meinen An- waltsberuf, der mir sehr viel Spaß gemacht hat, aufgege- ben. Aber für Werder habe ich auch ganz andere Sachen ge- macht. In meiner Doktorarbeit steht als Widmung: Für Mut- Dr. Hubertus Hess-Grunewald: „Ich möchte einen offenen Diskurs.“ Foto: T. Grziwa ter, Bettina und Werder. So bin ich, ich habe eine „leich- te Meise“ in dieser Beziehung auch immer getragen. Men- Eine hohe emotionale Bindung be Begeisterung für den Verein. (lacht). schen, die mir auch in persön- zu Werder wird auch Klaus-Die- Wir sind uns emotional sehr lich schweren Situationen Halt ter Fischer attestiert. Sie haben nahe. Aber was er geleistet hat Das klingt alles sehr nach dem gegeben haben, waren Men- Ihren Vorgänger als größten Wer- in den 45 Jahren – damit will zuletzt oft zitierten Werder-Weg. schen von Werder. Ich habe deraner, den der Verein hervorge- ich mich gar nicht messen. Es Was verbirgt sich Ihrem Verständ- sehr viel von diesem Anfass- bracht hat, charakterisiert. Wie gibt einfach niemand, der über nis nach dahinter? baren der Werder-Familie er- fühlt man sich denn als Nachfolger einen so langen Zeitraum so Das Besondere ist ja, dass lebt. einer Legende? prägend gewirkt hat. wir bei Werder immer für uns Das Wichtigste ist, dass in Anspruch genommen ha- Der Werder-Weg kennzeichnet ich immer sage: Ich kann Sie wollen Ihre Rolle anders inter- ben, etwas anders zu sein. demnach die emotionale Bindung Klaus-Dieter nachfolgen, aber pretieren und mehr auf Teamarbeit Wir sind familiär. Das habe der Menschen zu ihrem Verein? ich kann ihn nicht kopieren. setzen. Wie haben Sie die Zusam- ich in all den Jahren auch im- Ja, so kann man das ausdrü- Was ich einbringen kann, ist menarbeit bislang erlebt? mer gespürt, und das hat mich cken. dasselbe Herzblut und diesel- Ich bin durch alle Büros ge- 6 · Werder HEIMSPIEL 09 Werderaner mit Herzblut gangen, habe mich vorgestellt Jahre zusammengearbeitet. denkbar, zum Beispiel die vor- der anderen Sportarten ha- und gespürt, dass die Mitar- Wir haben auch schon festge- handenen Gebäude auf Platz ben, funktioniert so lange beiter das sehr positiv aufneh- stellt, dass wir einander selbst 11 zu erweitern.

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