Jahres- und Tagungsbericht der Görres-Gesellschaft 2013 mit der in Tübingen gehaltenen Ansprache von Wolfgang Bergsdorf der Laudatio von Otto Depenheuer und den Dankesworten von Josef Isensee sowie den Vorträgen von Andreas Holzem, Peter Hünermann und Monika Grütters Die Geschäftsstelle der Görres-Gesellschaft befindet sich in: 53111 Bonn, Adenauerallee 19, Telefon: 0228 – 2674 371, Fax: 0228 – 2674 379 [email protected] www.goerres-gesellschaft.de Kreissparkasse Köln IBAN: DE 48 3705 0299 0000 020501 SWIFT-BIC: COKSDE 33 2 INHALTSVERZEICHNIS ERSTER TEIL Eröffnungsansprache des Präsidenten der Görres-Gesellschaft Wolfgang Bergsdorf auf der Generalversammlung in Tübingen 5 Andreas Holzem Die Tübinger Schule? Tübinger Theologie als Zeitgeschichte im 19. und 20. Jahrhundert 13 Otto Depenheuer Laudatio auf Josef Isensee 35 Josef Isensee Dankesworte 42 Peter Hünermann Urbi et Orbi. Das II. Vatikanische Konzil und seine Bedeutung heute 45 Monika Grütters Erbe und Avantgarde - Chancen und Pflichten der Kulturnation Deutschland 57 ZWEITER TEIL Die Generalversammlung in Tübingen 71 Ansprachen von Gebhard Fürst, Bischof von Rottenburg- Stuttgart, Bernd Engler, Rektor der Eber- hard Karls Universität Tübingen, Wolfgang Bergsdorf 75 Sektionsberichte Sektion für Philosophie 83 Sektion für Pädagogik 86 Sektion für Geschichte 91 Gesellschaft zur Herausgabe des Corpus Catholicorum 97 Sektionen für Altertumswissenschaften 98 Sektionen für Romanische, Deutsche, Engl.-Amerik. und Slaw.Philologie 104 Sektion f. die Kunde d. Christl.Orients 114 Sektion für Religionswiss., Religions- Sektion für Religionswissenschaft, Religionsgeschichte und Ethnologie 116 Sektion für Rechts- und Staatswiss. 120 Sektion f. Wirtschafts- und Sozialwiss. 124 Sektion für Kunstgeschichte 127 Sektion für Musikwissenschaft 132 Sektion für Volkskunde 135 Sektion für Pol. Wissenschaft und Kommunikationswissenschaft 137 Sektion für Soziologie 140 Sektion für Medizin/Natur- und Technikwissenschaft 143 3 DRITTER TEIL Jahresbericht I. Vorstand und Sektionsleiter 149 Träger des Ehrenringes der Görres-Gesellschaft 152 II. Beirat 155 III. Haushaltausschuß 173 IV. Institute und Auslandsbeziehungen 173 Institut Rom 173 Biblioteca Alemana Görres Madrid 190 Institut Lissabon 190 Institut Jerusalem 191 Institut für Interdisziplinäre Forschung 194 V. Unsere Toten 197 VI. Mitgliederstand 197 VII. Publikationen 198 4 Erster Teil Eröffnungsansprache des Präsidenten der Görres-Gesellschaft Professor Dr. Wolfgang Bergsdorf auf der Generalversammlung in Tübingen am 29. September 2013 Sehr verehrte Damen und meine Herren, es ist mir Ehre und Freude zugleich, Sie heute Morgen begrüßen zu kön- nen. Die Görres-Gesellschaft führt im altehrwürdigen, traditionsmächti- gen und geistesstarken Tübingen zum ersten Mal ihre Generalversamm- lung durch. Angesichts des Wohlwollens und des freundlichen Entgegen- kommens der städtischen Behörden und der Universitätsverwaltung bei der Vorbereitung unserer Generalversammlung haben wir uns zu fragen, warum wir nicht längst Tübingen als Tagungsort entdeckt haben. Glück- licherweise ist es in der Wissenschaft – anders als in der Politik – für eine solche Entdeckung nie zu spät. Als ersten kann ich herzlich begrüßen den Rektor der Eberhard Karls Universität, Magnifizenz Professor Dr. Bernd Engler. Wir haben ihm für die Einladung an seine Universität ganz herz- lich zu danken und für seine Verbundenheit mit unserer Sozietät. Er leitet seit vielen Jahren unsere Sektion Englische und Amerikanische Philolo- gie. Bernd Engler ist gerade erst von einer anstrengenden Fernostreise zu- rückgekehrt, auf der er für seine Universität alte Kontakte verstärkt und neue geknüpft hat. Ich glaube, dass diese Werbung keine allzu schwere Aufgabe ist. Sehr viel schwerer war es, das zu erreichen, womit die Uni- versität Tübingen heute für sich werben kann. Denn sie hat sich gerade in den letzten Jahren in nationalen und internationalen Wettbewerben als herausragende Forschungsuniversität bestens positioniert. In den wich- tigsten Rankings wurde sie in den Geistes- und Sozialwissenschaften, aber auch in den Lebens- und Naturwissenschaften immer wieder als Spitzenuniversität ausgewiesen. Im Exzellenzwettbewerb des Bundes und der Länder konnte sie sich mit einer Exzellenzgraduiertenschule, einem Exzellenzcluster und ihrem Zukunftskonzept durchsetzen. Dies ist eine enorme Leistung, die der Exzellenz-Universität Tübingen für die kom- menden fünf Jahre rund siebzig Millionen Euro als zusätzliche For- schungsmittel einbringen werden. Zu diesem Erfolg kann und muss man 5 dem Rektor und seiner Universität ganz herzlich gratulieren. Mit dem Rektor heißen wir die Dekane, Professorinnen und Professoren sowie die akademischen Mitarbeiter der Universität Tübingen herzlich willkom- men. An dieser Stelle hätte ich gern Boris Palmer, den Oberbürgermeister die- ser schönen Stadt, begrüßt. Er lässt sich entschuldigen und wird uns mor- gen Abend als Gastgeber auf dem Empfang willkommen heißen. Dass diese Veranstaltung morgen Abend vom Oberbürgermeister, vom Rektor und vom Bischof gemeinsam getragen wird, ist ein Beweis für die rei- bungslose und konstruktive Zusammenarbeit der drei Amtsträger, die sich so positiv auf das Klima in der Universitätsstadt Tübingen auswirkt. Unser herzlicher Willkommensgruß gilt den Abgeordneten des Bundesta- ges, des Landtages und der Stadt, die uns heute Morgen mit ihrer Präsenz erfreuen. Ich begrüße ganz herzlich den Regierungspräsidenten des Regierungsbe- zirks Tübingen, Herrn Hermann Strampfer. Wer sich auch nur ein wenig mit Tübingen und der Region beschäftigt, begreift rasch, dass diese Landschaft nicht nur reichlich mit Kulturgütern gesegnet ist, sondern auch wirtschaftlich prosperiert. Für die Verwaltung und Gestaltung posi- tiver Rahmenbedingungen ist der Regierungspräsident als sogenannte mittlere Ebene zuständig und deshalb freuen wir uns über seine Präsenz. Nicht präsent sein kann aus zwingendem Grund Bischof Dr. Gebhard Fürst. Er hat um Dispens für seine Absenz heute Morgen gebeten. Umso mehr freuen wir uns auf die Begegnung mit ihm morgen Abend. Er hat Weihbischof Dr. Kreidler gebeten, an seiner Stelle für uns und mit uns das Pontifikalamt zu feiern. Lieber Herr Bischof Kreidler, wir freuen uns, dass Sie hier sind, und wir danken Ihnen für die Zelebration und Ihre Predigt. Sie hat gezeigt, dass Sie als langjähriger Mitstreiter von Walter Kardinal Kasper mit den Intentionen der Görres-Gesellschaft aufs Beste vertraut sind. Mit dem Bischof begrüßen wir die anderen Repräsentanten der katholischen Kirche, Dr. Burkhard van Schewick von der Bischofs- konferenz, und die Vertreter der evangelischen Kirche und und den Vor- sitzenden des Cusanuswerkes, Professor Dr. Georg Braungart, seit vielen Jahren Leiter unserer Sektion Deutsche Philologie. Unser Glückwunsch gilt der Generalsekretärin des Cusanuswerkes, Dr. Claudia Lücking- Michel, die am Sonntag vor einer Woche in den Deutschen Bundestag gewählt wurde. Ein besonderer Gruß gilt dem Empfänger des diesjährigen Ehrenringes der Görres-Gesellschaft, Professor Dr. Josef Isensee. Er ist einer der be- 6 sonders herausragenden Staatsrechtslehrer in Deutschland mit einem rie- sigen Oeuvre. Er gehört zu jenen Wissenschaftlern, dessen Texte auch ohne Autorenangabe aufgrund der Eleganz ihrer Sprache und der Wir- kungskraft ihrer Sprachbilder erkennbar sind – von der Virtuosität des Denkens und Argumentierens ganz zu schweigen. Dass er unverwechsel- bare wissenschaftliche Maßstäbe zu setzen vermag, hat er nicht zuletzt im zehnbändigen Handbuch des Staatsrechts der Bundesrepublik Deutsch- land unter Beweis gestellt, das er gemeinsam mit Paul Kirchhof heraus- gegeben hat. Viele Jahre lang hat er die Sektion Rechts- und Staatswissenschaft ge- lenkt und die Vorbereitungen für die achte Auflage des Staatslexikons vorangetrieben. Lieber Josef, ich freue mich, dass Du mit Deiner Frau nach Tübingen gekommen bist, um den Ehrenring unserer Sozietät ent- gegenzunehmen. Mit dem neuen Ehrenringträger begrüßen wir die bishe- rigen Empfänger dieser Auszeichnung, nämlich Frau Irmtrud Bethge, Professor Rudolf Morsey, den wiedergenesenden Professor Hans Maier und den doppelten Ministerpräsidenten a.D. Prof. Dr. Bernhard Vogel. Die Laudatio auf Josef Isensee wird Otto Depenheuer übernehmen, lang- jähriger Vizepräsident unserer Gesellschaft, der als Schüler von Josef Isensee mit dessen Werk besonders vertraut ist. Otto Depenheuer hat nach Promotion und Habilitation 1993 den Lehrstuhl für Öffentliches Recht und Rechtsphilosophie an der Universität Mannheim von Gerd Ro- ellecke übernommen und wechselte 1999 an die Universität zu Köln auf den Lehrstuhl für Allgemeine Staatslehre, Öffentliches Recht und Rechtsphilosophie. Otto Depenheuer ist allerdings nicht nur ein herausra- gender Jurist, sondern ein ebenso herausragender Organist, der einige hundert Konzerte im In- und Ausland gegeben hat und noch regelmäßig seinen Dienst an der Orgel der Bonner Elisabethkirche versieht. Er wirkt seit mehr als zwei Jahrzehnten auch als Herausgeber von Orgelausgaben. Mein letzter Gruß gilt unserem Festredner, Professor Peter Hünermann. Ich freue mich sehr, dass Sie, lieber Herr Hünermann, heute über das Zweite Vatikanische Konzil sprechen werden. Als dieses Konzil im Herbst 1962 begann, arbeitete Peter Hünermann an der Theologischen Fakultät der Universität Freiburg und bereitete seine Habilitation vor. 1971 übernahm er eine Professur für Dogmatik an der Universität Müns- ter und ging 1982 nach Tübingen, wo er 1997 emeritiert wurde. Er hat sich
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