STADER JAHRBUCH 2016 (Stader Archiv – Neue Folge 106)

STADER JAHRBUCH 2016 (Stader Archiv – Neue Folge 106)

STADER JAHRBUCH 2016 (Stader Archiv – Neue Folge 106) Herausgegeben im Auftrag des Stader Geschichts- und Heimatvereins (früher: Verein für Geschichte und Altertümer der Herzogtümer Bremen und Verden und des Landes Hadeln, gegründet 1856) von Gudrun Fiedler in Zusammenarbeit mit Thomas Bardelle, Christina Deggim, Michael Ehrhardt, Beate-Christine Fiedler, Norbert Fischer, Arend Mindermann, Ida-Christine Riggert-Mindermann und Jörg Voigt 2016 Selbstverlag des Stader Geschichts- und Heimatvereins 3 Manuskripte und Besprechungsexemplare bitte an: Archivdirektorin Dr. Gudrun Fiedler Niedersächsisches Landesarchiv – Standort Stade – Am Staatsarchiv 1, 21680 Stade Tel. 04141/66060-30; Fax 04141/66060-35 E-Mail: [email protected] Jeder Autor ist für seinen Beitrag verantwortlich. Lektorat und Satz: Frank Schlichting, Stade Herstellung: Hesse Druck GmbH, Stade ISSN 0930-8946 4 Inhalt Vorwort Von Gudrun Fiedler . 9 Aufsätze Die Pilgerzeichen aus dem Hafen von Stade. Ein Fenster in die unbekannte Wallfahrts geschichte des Landes zwischen Weser und Elbe Von Hartmut Kühne und Jörg Ansorge . 11 Handgezeichnete Karten von der Umgebung der Hansestadt Hamburg und der Elbe aus dem 16. Jahrhundert Von Thomas Horst . 45 Stuart-Diplomaten, -Offiziere und -Soldaten in der Elbe-Weser-Region der Frühen Neuzeit Von Kathrin Zickermann . 79 Die Winter’sche Papierfabrik zu Altkloster. Von der Papiermühle zur Papierfabrik Von Antje Ghosh . 107 Kriegsgefangene im Regierungsbezirk Stade während des Ersten Weltkriegs Von Alexander Krause . 133 Hinrich Wilhelm Kopf und sein Wirken im Elbe-Weser-Raum zwischen 1928 und 1932 Von Teresa Nentwig . 167 5 Kernenergie – eine Vertrauensfrage. Vertrauen als Katalysator für die Kernenergiedebatte am Beispiel der Standorte Biblis und Stade Von Christian Götter . 193 Forschungen an den Schulen „Bis das Land vollkommen gesäubert sein wird“. Die Verfolgung von Vagabunden im 18. Jahrhundert in Stade und Umgebung Von Till Nima Albers . 213 Buchbesprechungen Cronica comecie Holtsacie et in Schouwenbergh [Chronicon comitum Schauwenburgensium, Chronica comitum de Schov- venberg, Chronica comeciae de Schovenborg] a Hermanno de Lerbecke. Hermann von Lerbeck – Die Chronik der Grafen von Schaumburg, ediert und übersetzt von Sascha Hohlt (A. Mindermann) . 243 DIRKS, Florian: Konfliktaustragung im norddeutschen Raum des 14. und 15. Jahrhunderts. Untersuchungen zu Fehdewesen und Tagfahrt (A. Mindermann) . 243 EHRHARDT, Michael: „Des Landes Ufer zu schützen“. Zur Geschichte der Deiche an der Unterweser (E. D. Loeper) . 245 FELLMER, Mareike: Bürgerschaftliches Engagement und Sturmfluten. Ausprägungen und Einflussfaktoren am Beispiel des Flussgebiets der Tideelbe (N. Fischer) . 247 GeffKEN, Rolf: Die Große Arbeit. Worpswede in Leben und Werk Rainer Maria Rilkes (I.-C. Riggert-Mindermann) . 249 Hansegeschichte als Regionalgeschichte. Beiträge einer inter- nationalen und interdisziplinären Winterschule in Greifswald vom 20. bis 24. Februar 2012, hrsg. von Oliver Auge (C. Deggim) . 250 6 Hinter dem Horizont, Band 1: Sach- und Wissenskultur der ländlichen Oberschichten in den jeverländischen Marschen und den angrenzenden Oldenburger Geestgebieten zwischen dem 17. und frühen 19. Jahrhundert, hrsg. von Uwe Meiners, Antje Sander und Gerd Steinwascher; Hinter dem Horizont, Band 2: Projektion und Distinktion ländlicher Oberschichten im europäischen Vergleich, 17. bis 19. Jahrhundert, hrsg. von Dagmar Freist und Frank Schmekel (M. Ehrhardt) . 252 Historische Stadtansichten aus Niedersachsen und Bremen 1450–1850, hrsg. von Klaus Niehr (T. Bardelle) . 254 HOffMANN, Hans-Christoph: Der Bremer Dom im 17. und 18. Jahrhundert, mit einer Einführung von Beate-Christine Fiedler (C. Hoffmann) . 258 Küstenkulturlandschaften. Meer erleben an Nord- und Ostsee. Dokumentation des Landschaftsforums Küstenkulturland- schaften „Kultur- und Naturerbe an europäischen Küsten“ am 16.–18. Mai 2014 in Bremerhaven sowie ergänzende Beiträge, hrsg. vom Bund Heimat und Umwelt in Deutschland (C. Deggim) . 261 MÖRKE, Olaf: Die Geschwistermeere. Eine Geschichte des Nord- und Ostseeraumes (C. Deggim) . 262 Neue Forschungen zum Zisterzienserkloster Loccum. Eine Ko- opera tion des Klosters Loccum, der Evangelischen Akademie Loccum und der Abteilung für Kulturgeschichte und verglei- chende Landes forschung der Universität Vechta (Tagungsband Loccum 04.–06. April 2014), hrsg. von Ludolf Ulrich und Simon Sosnitza (I.-C. Riggert-Mindermann) . 264 Rittergüter der Lüneburger Landschaft. Die Rittergüter der Landschaft des vormaligen Fürstentums Lüneburg, bearb. von Ulrike Hindersmann und Dieter Brosius, hrsg. von der Ritter- schaft des vormaligen Fürstentums Lüneburg (M. Ehrhardt) . 266 WALLER, Rolf: Hommage an Karl Waller. Seine alte Liebe, seine neue Liebe und seine wahre Liebe! (D. Nösler) . 268 7 Wasser – ohne läuft nichts! Wasserversorgung in Marsch und Heide, hrsg. von Alexander Eggert und Rolf Wiese (H. Pudimat) . 270 Wissens-Transfer. Forschung – Vermittlung – Kulturpolitik: Schnittstellen moderner Museumsarbeit, Festschrift für Hans-Walter Keweloh, hrsg. vom Museumsverband für Niedersachsen und Bremen e. V. in Zusammenarbeit mit dem Deutschen Schiffahrtsmuseum. Leibniz-Institut für deutsche Schifffahrtsgeschichte (S. Möllers) . 272 Die Autoren (Aufsatzteil) . 277 8 Vorwort Mit dem Stader Jahrbuch 2016 legt der Redaktionsausschuss wieder einen Sammelband vor, der sich in acht Aufsätzen mit der Geschichte des Elbe-Weser-Raums vom Mittelalter bis zum 20. Jahrhundert befasst. Wir hoffen, dass für jeden Lesegeschmack etwas dabei ist! Das vorliegende Jahrbuch hat Jörg Voigt noch weitgehend bearbeitet. Herr Voigt hat seine Arbeit im Redaktionsausschuss niedergelegt, weil ihn die niedersächsische Archivverwaltung zum 1. Oktober 2016 an das Deutsche Historische Institut in Rom abgeordnet hat. Wir wünschen Herrn Voigt eine interessante und erfolgreiche Zeit! Ihm folgt ab 2017 Johannes Heinßen (Vincent-Lübeck-Gymnasium, Stade), der die Beiträge zu den Forschungen an den Schulen bereits maßgeblich geprägt hat. Im Namen des Redaktionsausschusses wünsche ich Ihnen viel Spaß beim Lesen! Gudrun Fiedler 9 10 Die Pilgerzeichen aus dem Hafen von Stade Ein Fenster in die unbekannte Wallfahrts geschichte des Landes zwischen Weser und Elbe Von Hartmut Kühne und Jörg Ansorge Der kanadische Historiker Lionel Rothkrug veröffentlichte 1979 eine Karte, in welcher er die um 1500 im römisch-deutschen Reich beste- henden Wallfahrtsorte („shrines“) verzeichnete.1 Diese Karte war das Ergebnis eines Forschungsprojektes an dem renommierten Lehrstuhl für Bayerische Landesgeschichte der Universität München, damals von Karl Bosl (1908–1993) geleitet, das die mentalitätsgeschichtlichen Grundlagen der konfessionellen Spaltung Deutschlands seit dem 16. Jahrhundert untersuchen wollte. Dichte und Eigenart der vorreforma- torischen Wallfahrtsstätten in den einzelnen Regionen wurden dafür als Indikatoren der mentalen Prägung in einzelnen Landschaften gewertet. Rothkrug verzeichnete auf Grund seiner Literaturrecher- chen gut 1000 Wallfahrtskirchen. Der deutsche Süden, also Bayern, Franken, Schwaben, Hessen, Pfalz, Mittelrhein und Thüringen, besaß demnach 858 Wallfahrtsstätten, denen im Norden nur 178 gegenüber- standen. Im „Nord-Westen“, also im Rheinland und in Westfalen, Niedersachsen, Schleswig-Holstein und Bremen, waren es 104 und im „Nord-Osten“, also östlich der Elbe einschließlich Schlesiens gar nur 74. Der gesamte Raum zwischen Weser und Elbe nördlich von Hannover erscheint hier als wallfahrtsfreies Gebiet. Der so scheinbar fassbare Mentalitätsunterschied zwischen Süd und Nord ist freilich ein wissenschaftlicher Kartenspielertrick, denn faktisch dokumentiert die Auflistung Rothkrugs die unterschiedliche Forschungslage in den 1 Zuerst gedruckt als Beilage zu Lionel Rothkrug, Popular Religion and Holy Shrines. Their Influence on the Origins of the German Reformation and Their Role in German Cultural Development, in: Religion and the People 800–1700, hrsg. von James Obelkevich, Chapel Hill 1979, S. 20–86; wieder abgedruckt als Beilage zu: ders., Religious practices and collective perceptions. Hidden homo- logies in the renaissance and reformation, Waterloo/Ont. 1980. 11 einzelnen Regio nen.2 Wie mangelhaft die spätmittelalterlichen Wall- fahrten besonders im Raum des nördlichen Niedersachsens auch noch vier Jahrzehnte nach Rothkrugs Untersuchung erforscht sind, zeigen einige jüngere Publikationen.3 Aber auch jenseits dieser besonders misslichen Forschungssituation für den Raum zwischen Weser und Elbe versteht es sich gewissermaßen von selbst, dass in den katholischen Gebieten Deutschlands ein größeres Interesse an der Erforschung der regionalen Wallfahrten bestand, als es in den protestantischen Gebieten der Fall war und ist. Nur darf man nicht den Fehler machen, diese In- teressenlage mit der historischen Realität des ausgehenden Mittelalters zu verwechseln. Jenseits der schriftlichen Quellen sind Pilgerzeichen als Wallfahrtsan- denken oft die einzigen materiellen Zeugnisse der mittelalterlichen Wallfahrten, die maßgeblich dazu beitragen, vergessene Wallfahrtsorte wieder aufzuspüren und ein verschobenes Geschichtsbild wieder zu richten. Ein eindrucksvolles Korrektiv zu diesem schiefen Bild lieferten in den letzten Jahren die Funde der Hafengrabung von Stade, wo nach einer ersten Kampagne im Jahre 19894 durch das systematische Schläm- men des 2013 aus dem westlichen Teil des Hafens gebaggerten Schlicks eine enorme Zahl an archäologischen Fundstücken geborgen wurde, da- runter auch bislang ca.

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