Tiroler Raumordnung Heft 23 · Juli 2002

Tiroler Raumordnung Heft 23 · Juli 2002

info ro Tiroler Raumordnung Heft 23 · Juli 2002 4 . Herausforderungen für die Raumordnung in den städtisch geprägten Regionen 6 . Regionale Entwicklung des Tourismus in Tirol 12 . Ist die Versorgung im ländlichen Raum gefährdet? 16 . Raumordnungs- programm für EKZ 18 . INTERREG IIIA-Programme 22 . .Haus am Waldrand Idylle oder Problemfall? 26 . Das Österreichische Raumentwicklungs- konzept 2001 30 . Abschied von der Geschoßflächendichte 32 . Brentesiedlung in Wildermieming Amt der Tiroler Landesregierung Unser Land. inhaltthemen 3 Herausgeberbrief Franz Rauter Raumordnungspolitik 4 Besondere Herausforderungen für Raumordnung und Raumentwicklung in den städtisch geprägten Regionen Tirols LR Konrad Streiter Im Brennpunkt 6 Regionale Entwicklung des Tourismus in Tirol Manfred Kaiser Überörtliche Raumordnung 12 Ist die Versorgung im ländlichen Raum gefährdet? Elmar Berktold 16 Das neue Raumordnungsprogramm für Einkaufszentren Gustav Schneider Regionalentwicklung 18 Die INTERREG IIIA-Programme in Tirol 2000 – 2006: Grenzüberschreitende Projektideen Sigrid Hilger Koordination in der Raumordnung 22 Haus am Waldrand – Idylle oder Problemfall? Eine Gegenüberstellung Christian Schwaninger, Robert Ortner Blick über den Zaun 26 Das Österreichische Raumentwicklungskonzept 2001 – eine Vorstellung Manfred Riedl Örtliche Raumordnung 30 Abschied von der Geschoßflächendichte Martin Schönherr Vor den Vorhang 32 Brentesiedlung in Wildermieming Robert Ortner Kurzmeldungen 11 Statistik aktuell: Weniger Geburten, höhere Lebenserwartung – und die Folgen für die Zukunft 19 INTERREG IIIB 21 Tipps für Förderwerber IMPRESSUM - Medieninhaber (Verleger): Amt der Tiroler Landes- regierung, 6020 Innsbruck. Schriftleitung: Dipl.-Ing. Manfred 21 tiris erweitert Datenangebot Riedl. Technische Abwicklung: Gerhard Hahn. Für den Inhalt verant- wortlich: Mag. Franz Rauter, Abteilung Raumordnung-Statistik, 33 Die Stadtregion Innsbruck im Visier Michael-Gaismair-Straße 1, 6020 Innsbruck, Tel. 0512/508-3602, Fax 0512/508-3605, E-Mail: [email protected]. 33 Handbuch der Tiroler Raumordnung wieder verfügbar Layout: John Walton, Fa. Graphik & Arts Studio, 6071 Aldrans. Umbruch: nuovoline Werner Niederkircher, 6020 Innsbruck. 34 Statistik aktuell: Tiroler Wohnbaustatistik 2001 Druck: Landeskanzleidirektion, Landhaus, 6020 Innsbruck. RO-Info erscheint 2 mal jährlich. Einzelhefte oder Abo können schriftlich beim Amt der Tiroler Landesregierung, Abteilung Raumordnung-Statistik, Michael-Gaismair-Straße 1, 6020 Inns- bruck, Fax 0512/508-3605, E-Mail: Raumordnung.Statistik@ tirol.gv.at bestellt werden. Kostenersatz: Einzelheft EUR 3,63 / Abo- Preis für 2 Hefte EUR 7,26. Offenlegung gemäß § 25 Mediengesetz: Medieninhaber Land Tirol. Erklärung über die grundlegende Richtung: Information über Angelegenheiten der Raumordnung. Kofinanziert aus den Mitteln des Europäischen Fonds für Regionale Entwicklung roinfo Herausgeberbrief Liebe Leserinnen und Leser! Seit 30 Jahren gibt es in Tirol ein Raum- Union die Entwicklung der räumlichen ergeben sich durch eine Novelle des ordnungsgesetz. Unser Raum hat sich in Strukturen auch in unserem Lande deut- Forstgesetzes, mit der Rodungen bis zu diesem Zeitraum in einem Tempo ver- lich beeinflusst. Die Herausforderung, 1000 m2 erleichtert werden, maßgebliche ändert wie nie zuvor. Wirtschaftliche sich auf internationalen Märkten zu Konsequenzen. Mit den Pro und Kontra Dynamik, technischer Fortschritt und behaupten, Kosten zu senken und staatli- von Baulandwidmungen im Wald oder gesellschaftlicher Wandel stellten die che Aufgaben abzubauen, führt auch in am Waldrand befassen sich daher Chris- Raumordnung vor immer wieder neue räumlicher Hinsicht zu beträchtlichen tian Schwaninger und Robert Ortner. Herausforderungen. Konzentrationstendenzen. Hochwertige Sehr tief in die „Eingeweide“ der Bebau- Ein ganz wesentlicher Faktor war dabei Standorte boomen, Infrastrukturen in ungsplanung begibt sich Martin Schön- die „Enträumlichung“ von Wirtschaft dünn besiedelten Regionen kommen herr mit seinen Ausführungen zu den und Gesellschaft: Durch den motori- unter Kostendruck und laufen Gefahr Dichtefestlegungen. Für alle, die damit sierten (Individual-)verkehr, der die Be- „ausgedünnt“ zu werden. Der Grundsatz zu tun haben, sollte dieser Beitrag eine deutung von Entfernungen gewaltig der räumlich ausgewogenen Entwick- wertvolle Hilfestellung sein. schrumpfen ließ wurden räumliche lung, wie er im § 2 TROG 2001 veran- Und schließlich dürfen wir diesmal die Funktionsteilungen und Verflechtungen kert ist, kommt dadurch in eine neues Gemeinde Wildermieming für ihre bei- im nie geahnten Maße möglich. Licht, erfordert neue Vorgehensweisen. spielgebenden Bemühungen in der örtli- Zugleich stiegen die Anforderungen an Heft 23 von RO-Info befasst sich in meh- chen Raumordnung „vor den Vorhang“ Raumplanung und Raumordnung, ihre reren Beiträgen mit diesem Rahmen- bitten. Ziele weniger mit behördlicher Autorität, thema: Landesrat Konrad Streiter rückt In der Hoffnung, dass die Beiträge auch denn im Zuge partnerschaftlicher Pla- die raumordnerischen Herausforderun- diesmal wieder Ihr Interesse finden, nungsprozesse zu verfolgen. Umgekehrt gen in den Ballungsgebieten und städti- grüßt Sie herzlich führte das Gebot der Rechtssicherheit in schen Regionen Tirols ins Blickfeld. einem immer komplexer werdenden Manfred Kaiser geht der Frage auf den räumlichen System auch zu immer kom- Grund, inwieweit es im Tiroler Touris- plexeren rechtlichen Regelungen. mus räumliche Konzentrationstendenzen Politisch war und ist die Raumordnung gibt. Elmar Berktold befasst sich mit der stets ein „heißes Eisen“, hängt doch die Entwicklung der Versorgungsstrukturen Ihr Franz Rauter Akzeptanz raumordnerischer Maßnah- im ländlichen Raum. Und auch die men beileibe nicht nur von den Fakten, Darstellung des neuen Einkaufszentren- sondern in hohem Maße von individuel- Raumordnungsprogrammes von Gustav len und gruppenspezifischen Befindlich- Schneider hat letztlich das Spannungsfeld keiten und Werthaltungen ab. Konzentration – räumliche Ausgewogen- Wenn also auch der gesetzliche Grund- heit zum Thema. auftrag an die Raumordnung – nämlich Im Lichte dieser Entwicklungen ist die eine geordnete räumliche Entwicklung Verknüpfung von Raumordnung und Re- im Lande sicherzustellen – seit 1972 gionalpolitik aktueller den je. Die grenz- unverändert geblieben ist, so haben sich überschreitende Zusammenarbeit ist da- seine Bedeutung und seine konkreten bei gerade für Tirol von nicht zu unter- Inhalte in dieser Zeit doch massiv verän- schätzender Bedeutung. Sigrid Hilger ist dert. Es wäre eine faszinierende Aufgabe, in der glücklichen Lage, über einen sehr sich diese 30 Jahre Tiroler Raumord- guten Start der neuen INTERREG- nungsgesetz in rechtlicher, fachlicher und Programme berichten zu können. politischer Dimension näher anzusehen. Das Rahmenthema dieses Heftes ist übri- Für RO-Info ist das eine zu umfassende gens beileibe nicht nur für Tirol von Aufgabenstellung, wenngleich wir uns Bedeutung. Auch das soeben erst von der diesmal doch schwerpunktmäßig auch Österreichischen Raumordnungskonfe- mit einem „Megatrend“ befassen, der im renz (ÖROK) beschlossene Österreichi- letzten Jahrzehnt für die Raumordnung sche Raumentwicklungskonzept 2001 von grundlegender Bedeutung war und (ÖREK 2001) gibt der Frage der weiteren ist: Entwicklung der räumlichen Strukturen Seit Mitte der 90er Jahre des 20. Jahr- im größeren Zusammenhang breiten hunderts haben die Internationalisierung Raum. Manfred Riedl stellt die der Wirtschaft und die Schaffung des Grundgedanken des ÖREK 2001 vor. Binnenmarktes in der Europäischen Speziell für die örtliche Raumordnung 3 Heft 23 · Juli 2002 roinfo Raumordnungspolitik Besondere Herausforderungen für Raumordnung und Raument- wicklung in den städtisch geprägten Regionen Tirols Landesrat Konrad Streiter In einem stärkeren Maße als dies den Regionen um Kufstein-Wörgl und für die Die Zukunft liegt in der klischeehaften Vorstellungen vom weiteren Bezirkshauptstädte mit ihrem „Land im Gebirge“ entspricht, ist die Umland zu. regionalen Zusammenarbeit Raumstruktur Tirols von Städten und Ich erwähne hier bewusst „Räume“ und „verstädterten“ Regionen geprägt. Auch Die Dynamik der „Regionen“, weil gerade in den Ballungs- wenn es sich im europäischen Maßstab Ballungsräume für das gebieten die örtliche Ebene allein nicht nur um sehr bescheidene „Ballungs- ganze Land nutzen ausreicht, um eine längerfristig erfolgrei- räume“ handelt, so treten die dafür che Entwicklung zu ermöglichen. Ich tre- typischen Merkmale – wenn auch Ballungsräume mit ihren Kernstädten te daher dafür ein, dass in den Tiroler abgeschwächt – doch auch bei uns zu sind – sieht man vom Tourismus ab – auf Ballungsgebieten intensivere und allen- Tage und erfordern ein gezieltes Grund ihrer Standortgunst die Motoren falls auch neue Formen der regionalen Handeln in Bezug auf Raumordnung der wirtschaftlichen Entwicklung. Sie Zusammenarbeit entwickelt werden. und Raumentwicklung. geben Impulse, die weit in den ländlichen Besonders wichtig ist die Zusammen- Raum hineinreichen. arbeit der Gemeinden im Großraum Der Raum Innsbruck ist ein Knoten im Innsbruck. Im Einvernehmen mit der Ballungsräume Netzwerk der europäischen Stadtre- Raumordnungs-Bezirkskommission gionen, dessen Stärke für die Wahrneh- Innsbruck-Land und mit der Stadt ➢ weisen eine hohe Bevölkerungs- und mung und Beurteilung der Leistungs- Innsbruck habe ich daher den Auftrag Siedlungsdichte auf, fähigkeit des gesamten Wirtschaftsstand- gegeben, die aus verschiedenen Analysen

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