Moorentwicklungskonzept Bayern (MEK) Moortypen in Bayern gpy()ypy Schriftenreihe Heft 180 Bayerisches Landesamt für Umweltschutz MoorentwicklungskonzeptBayern Moortypen in Bayern BayerischesLandesamt für Umweltschutz Augsburg,2005–ISBN 3-936385-79-3 Schriftenreihe Heft180 Moortypen in Bayern Herausgeber:BayerischesLandesamtfür Umweltschutz Bürgermeister-Ulrich-Str.160,86179Augsburg Tel.:0821/9071–0 Fax:0821/9071–5556 E-Mail:[email protected] Internet:http://www.bayern.de/lfu Bearbeitung:A.Ringler,B.Dingler Projektgruppe Landschaftsentwicklung +Artenschutz AmHof 13a, 85 469Walpertskirchen Tel. 08122/49414 Fax08122/92224 [email protected] Datenrecherche:Moorflächenprozente:Chr.Schmidt Redaktion:Almut Baumann,RainerFuß,BayerischesLandesamtfür Umweltschutz Layout:Klaus Schweizer,BayerischesLandesamtfür Umweltschutz Titelbild:Alfred Ringler Druck:KesslerVerlagsdruckerei,Bobingen Bezug:BayerischesLandesamtfür Umweltschutz DasBayerische Landesamtfür Umweltschutz (LfU)gehört zumGeschäftsbereichdesBayerischen Staatsministeriums für Umwelt,Gesundheitund Verbraucherschutz (StMUGV). Für den InhaltderBeiträge zeichnetderAutorverantwortlich. ©BayerischesLandesamtfür Umweltschutz,Augsburg2005 GedrucktaufRecyclingpapier Inhaltsverzeichnis 3 Inhalt Seite Einleitung.......................................................................................................................................... 5 Hydro-genetische Moortypen Bayerns-Moorfunktionstypen.............................................. 6 Wozu Moorfunktionstypen?................................................................................................. 6 Moortypisierung in derVergangenheit................................................................................. 8 Anforderungen aneine Moorsystematik für Bayern............................................................ 9 Hinweisezur Darstellung,verwendeteAbkürzungen.......................................................... 10 Darstellung derMoortypen........................................................................................................... 15 1Überflutungs-und Auenmoore15 1.1 Talstaumoore,Mühlstaumoore17 1.2Talrand-Stauwassermoore,Randsenkenmoore20 1.3Überschlickungsmoore,Flussschlickmoore23 1.4 Flutrinnen- und Altwassermoore25 1.5 Schwemmkegelmoore28 1.6Seeüberflutungsmoore31 1.7Karstüberflutungsmoore33 2Durchströmungsmoore35 2.1 Offene Durchströmungsmoore38 2.2Schwellen-Durchströmungsmoore41 3Quellmoore43 3.1 Schichtquellmoore46 3.2Alluviale,flussbegleitende Quellmoore50 3.3Schotterplattenquellmoore52 3.4 Quellnischen- und Quellmuldenmoore55 3.5 Auftriebsquellmoore58 4Versumpfungsmoore63 4.1 Minerotrophe Hangwassermoore63 4.2Soliombrogene Hangmoore67 4.3Grindenmoore,minerotrophe Kamm-Moore69 4.4 Senkenversumpfungsmoore71 4.5 Talversumpfungsmoore74 5Verlandungsmoore77 5.1 Seeverlandungsmoore77 5.2Teichmoore80 6Kesselmoore83 7Regenmoore,Ombrogene Moore87 7.1 Hydrologischoffene Flachland-Regenmoore,90 subkontinentale Tieflagen- Waldhochmoore 7.2Ombrosoligene Sattelmoore90 7.3Ombrogene Plateau-und Kamm-Moore90 7.4 Asymmetrische/exzentrische Tal- und Beckenhochmoore91 7.5 Symmetrische/zentrische Tal- und Beckenhochmoore91 7.6Ombrosoligene Hangmoore91 8Deckenmoore92 9Kondenswasser-,Blockhalden- und Torfhügelmoore94 Literatur ........................................................................................................................................... 97 BayLfU/180/2005 5 Einleitung Mooresind nämlichnichtnur Heimatspezialisier- terArten,sondernauchProzessoren desStoff- Nachden „Moorregionen in Bayern“ (R INGLER & und Landschaftswasserhaushaltes.Immergeht D INGLER 2000),den „Handlungsschwerpunkten esumihreabiotischen Entstehungs-und Rah- derMoorrenaturierung“ (R INGLER /LfU, 2002), menbedingungen (J OOSTEN &CLARKE 2002). Wie den Praxisleitfäden für die Hoch- und Nieder- Seen haben Mooreein oberirdischesund oftauch moor-Renaturierung (S IUDA 2002,WAGNER &WAG- ein unterirdischesEinzugsgebiet,dassie beein- NER 2003)sowie mehreren Renaturierungskon- flussen,von dem sie aberauchgesteuert wer- zepten (W AGNER &WAGNER,SIUDA;2002 –2004) den. Wasserzustrom,Grundwasserverhältnisse, liegtmitden „Moortypen in Bayern“ ein weiterer mooreigene Wasserströmungen,einströmende Mosaikstein im MoorentwicklungskonzeptBay- Stoffe,Torfverhältnisse,Schichtaufbauund Um- ern(MEK)vor. landbewirtschaftung sind entscheidende Größen (S UCCOW &JOOSTEN 2001). Mooregehören zu den wertvollsten naturnahen Lebensräumen derbayerischen Landschaft.Sie JedesMoorstelltsichhierin eineranderen Aus- sind charakteristische Bestandteile unseresNa- prägung dar.Trotzdem kann mandie Mooreauf- turerbesund leisten einen unverzichtbaren Bei- grund ihrerhydrologisch-entstehungsgeschichtli- tragzumNaturhaushaltund zur Umweltvorsorge: chen oderihrerhydrogenetischen Verhältnissein alsRetentionsräume dienen sie dernatürlichen Moortypen einteilen. Bereits aufdieserEbene er- Wasserrückhaltung und damitdem vorbeugen- geben sichwichtige Schlüssefür Renaturierungs- den Hochwasserschutz; alsökologische Senken projekte,für die Auswahl und Mindestflächenbe- tragen sie entscheidend zur CO2 -Bindung und schaffung derProjektgebiete. Dasregionale damitzueinerAbschwächung derKlimaerwär- SpektrumderMoortypen ist neben den Arten mung bei. Zudem leisten sie einen wertvollen und Biozönosen ein wesentlichesWertkriterium Beitragzur biologischen und naturräumlichen Viel- desMoorschutzes.Auchderregionalwirtschaftli- faltunsererLandschaft. che und landeskulturelle Wert derMoorehängt wesentlichdavon ab (Hochwasservermeidung, Die Moorekönnen ihrewichtigen Funktionen im Gewässergütesicherung,Grundwassereinspei- Naturhaushaltjedochnur in einem einigermaßen sung,Depotfür angeschwemmteFeststoffe). intakten Zustand erfüllen. Aufgrund einerofttief- greifenden Entwässerung mitnachfolgenderTorf- Internationale Terminologien (z.B.H OFSTETTER ausbeutung bzw.land- oderforstwirtschaftlicher 1998),die zudem nochunter„Kinderkrankhei- Nutzung kann die Mehrzahl derbayerischen ten“ leiden1 ,lassen sichzwaraufBayernanwen- MooredieseFunktionen heutenichtmehrerfül- den,bilden aberseine innereMoorvielfaltwenig len. Ein Großteil unsererHoch-,Übergangs-und adäquatab.Sowareine Charakterisierung derhy- Niedermooreist renaturierungsbedürftig. drogenetischen Moortypen Bayernsüberfällig. Umden geschädigten Mooren ihreexistentiellen Einige Anmerkungen seien diesem Heftmitauf Funktionen im Naturhaushaltzurückzugeben,ist den Weg gegeben: eine nachhaltige Zustandsverbesserung dernoch vorhandenen bayerischen MooreimZusammen- • DerVorschlagist im MEK-Arbeitskreisbeim wirken von Behörden,interessierten Verbänden Landesamtfür Umweltschutz mitzahlreichen und Grundeigentümerndaherdringend erforderlich. Kollegen aus einschlägig arbeitenden Hoch- Mitdem fach- und ressortübergreifenden Moor- schulinstituten und aus derNaturschutz-, entwicklungskonzeptBayern(MEK),einem lan- Landwirtschafts-,Forst-und Wasserwirt- desweiten Rahmenkonzept,hatdasLfUdie fach- schaftsverwaltung diskutiert und „abgeseg- liche Grundlage zur Pflege und Wiederherstellung net“,trotzdem abernichtohne Alternativen. unseresreichen Moorerbesgeschaffen. Erfügtsichallerdingsin die internationale Moorsystematik ein (IMCG I NTERNATIONAL Die naturschutzstrategische Bedeutung der M IRE C ONSERVATION G ROUP,HOFSTETTER 1998). Moorehatsichdurch„Natura2000“und „Bayern NetzNatur“weitererhöht.Die Sicherung und Re- • „Mooresind Individualitäten und müssen als funktionalisierung derFFH-Lebensraumtypen solche behandeltwerden“ (J.P FADENHAUER Hochmoor,Moorwälderund Kalkniedermoore beim ANL-MoorsymposiuminRosenheim stellteine überregionale Verpflichtung dar; der 2000). Die moortypologische Erkennung eines Freistaatbekenntsichausdrücklichzur Erhaltung Mooresdarfnichtdazu verführen,die örtliche und Reaktivierung derMoore(Ministerpräsident Faktorenkonstellation zu übergehen und nöti- E.S TOIBER am17.09.2003 im EglingerFilz). ge Vorerkundungen zu unterlassen. Nicht immerwerden die hiervorgestellten Typen im DieseAufgabeist in derUmsetzung sehran- Gelände leichtund eindeutig zuordenbarsein. spruchsvoll. Bei einem Heide- oderStreuwiesen- Die topografische VielfaltderMoränengebiete rest genügen die Biotopkartierung oderderVege- erzeugtZwischen- und Komplexformen,die tationstyp,ummitVertragsnaturschutz einzustei- nichtalle aufgeführt werden können. gen. Bei Mooren gehtesfast immerumzahlrei- che Eigentümerund Eigentumsinteressen –und außerdem umabiotische Faktoren,die nichtauf einen Blickzu erfassen sind und für die esauch 1 „Internationalpeatland terminologyisacknowledged tobeinastateofcon- keine landesweiteInformationszentrale gibt. fusion“ (J OOSTEN &CLARKE 2002). BayLfU/180/2005 6 MoorentwicklungskonzeptBayern(MEK)– Moortypen in Bayern • „Moore“ werden in Bezugaufmineralische de hydrogenetische,morphologische und vegeta- Feuchtgebietenachden naturschutzprakti- tionsökologische Moortypisierungen miteinander schen und raumplanerischen Bedürfnissen zu verknüpfen,gewissermaßen „untereinem eherweitgefasst,etwasowie derfinnische Dachzu versammeln“. Begriff „suo“ (Feuchtgebietmitpotenziell torfbildenderVegetation). Mitdem Lehrstuhl Vegetationsökologie in Wei- henstephanwurde vereinbart,zu den internatio- Die Diagnose„Versumpfungsmoor“oder„Ver- nalnochkaumberücksichtigten oderungebräuch- landungsmoor“ersetzt zwarnichtdie unerlässli- lichen,„spezifischbayerischen“ Typen gemein- chen Erhebungen derGrund- und Grabenwasser- sambetreuteDiplomarbeiten anzusetzen und po- verhältnisse,desTorfzustandesetc.(vgl. S IUDA stulierteSachverhaltenachund nachtorfkundlich, 2002),dasBewusstsein
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