Bahnhofplatz Krise in Italien abgewendet Krankenversicherungen Jubiläum der Patrizier Kornmarkt Giuseppe Conte erhält Auftrag Bei der Ombudsfrau melden Seit 500 Jahren prägt die Rathaus zur Regierungsbildung. 7 sich mehr Organisationen. 11 Familie am Rhyn Luzern. 24/25 www.treff-punkt-gesundheit.ch Philip Roth Der verstorbene US-Schriftsteller war ein Riese unter den grossen Literaten. 3 Donnerstag, 24. Mai 2018 AZ 6002 Luzern |Nr. 118|Fr. 3.50 |€4.– www.luzernerzeitung.ch Luzern soll Spitzenplatz abgeben Kommentar Kleiner Schritt, Firmensteuern Der Luzerner Regierungsrat nimmt die Steuervorlage 17 des Bundes zum Anlass, um von grosser Effekt Unternehmen mehr Geld zu verlangen. Damit würde der Kanton schweizweit noch den achten Platz einnehmen. Die Rangliste der Kantone bei Alexander von Däniken Abschaffung der Steuerprivile­ die Steuerbelastung noch immer den Unternehmenssteuern «Die Steuerbelastung gien von Firmen zum Ziel hat und unter 13 Prozent liegt». Im Sep­ wird durcheinandergewir- Kein anderer Kanton hat eine tie­ liegt noch immer noch dieses Jahr in den eidgenös­ tember 2016 lehnten die Luzer­ belt. Grund dafür ist bekannt­ fere Steuerbelastung für Firmen 12,3% sischen Räten diskutiert wird. ner Stimmbürger eine SP-Initia­ lich die notwendige Anpassung als Luzern. Mit 12,3 Prozent liegt unter 13 Prozent.» beträgt die Steuer- Mit dem höheren Gewinn­ tive ab, welche eine leichte Erhö­ der Schweizer Steuerspielregeln der Kanton an der Spitze. Noch. belastung für Firmen in steuersatz würde Luzern den hung der Firmensteuern forderte. an internationale Gepflogenhei­ Denn mit der kantonalen Steuer­ Spitzenplatz einbüssen und an Generell soll die Steuerge­ ten, sprich die Abschaffung von Luzern derzeit, sie soll auf gesetzrevision 2020 sieht der Re­ achter Stelle rangieren – hinter setzrevision den Kanton nichts Steuerprivilegien für Holdings gierungsrat eine Erhöhung des 12,6 Prozent steigen. Kantonen wie Zug, Schaffhausen, kosten, sondern Mehreinnah­ und Statusgesellschaften. Die in Unternehmensgewinnsteuersat­ Nidwalden oder Uri. men bringen. Das soll auch durch der Pipeline liegende Steuervor­ zes von 1,5 auf 1,6 Prozent vor. eine Erhöhung des Vermögens­ lage 17 des Bundes zwingt die Dies geht aus der entsprechen­ Finanzdirektor: «Spitze steuersatzes von 0,75auf 1,0 Pro­ Kantone auch, ihre Unterneh­ den Botschaft hervor, die Finanz­ 5,5 Mio. rückt näher zusammen» mille geschehen. Abzüglich einer menssteuern nach unten zu direktor Marcel Schwerzmann Franken pro Jahr soll die Die Massnahme würde Luzern Verdoppelung der Freibeträge, korrigieren. (parteilos) gestern präsentiert Erhöhung des Gewinn- 5,5 Millionen Franken pro Jahr in welche geringe Vermögen entlas­ und in die Vernehmlassung ge­ die Staatskasse spülen. Sie ist laut tet, rechnet die Regierung mit Die Luzerner Regierung will steuersatzes dem Kanton schickt hat. Die Steuergesetz­ Marcel Schwerzmann Finanzdirektor Schwerzmann Mehreinnahmen von 17,9 Millio­ nun die Firmensteuerschraube revision baut auf der nationalen Luzerner Finanzdirektor einbringen. vertretbar, «weil die Spitzenplät­ nen Franken pro Jahr. wieder leicht anziehen. Über Steuervorlage 17 auf, welche die ze näher zusammenrücken und Kommentar 6. Spalte 21 den Zeitpunkt mag man strei­ ten. Der Regierungsrat an­ erkennt aber mit seiner ver­ gleichsweise kleinen Korrektur Bundesrat gibt Ein Märchenonkel auf Achse die Notwendigkeit, im erbitter­ ten Politstreit um die «richtige» klein bei Steuerstrategie und ums Sparen einen wichtigen Schritt retour Wasserzins Nach Kritik in der hin zum Konsens zu machen. Vernehmlassung verzichtet der Denn anders ist die seit langem Bundesrat darauf, den Wasser­ blockierte und für den Kanton zins zu senken. Folglich sollen Luzern letztlich schädliche die Wasserkraftwerke für die Situation in der Finanzpolitik Nutzung des Wassers auch wei­ kaum zu lösen. terhin eine Abgabe in heutiger Höhe bezahlen. Die Landesre­ Luzern verliert damit in der gierung schlägt darüber hinaus Rangliste der günstigsten vor, die aktuelle Regelung bis Firmensteuern seinen Spitzen­ 2024 beizubehalten. platz, rutscht auf Platz acht. Das Jubeln dürfen darüber die ist kein Drama. Denn erstens Gebirgskantone, ging es für sie liegen die Top Ten – darin wei­ schliesslich um lebenswichtige terhin alle sechs Zentralschwei­ Einnahmen. Verärgert reagierten zer Kantone – gemäss geplanter dagegen der Verband der Elek­ neuer Gewinnsteuerbelastung trizitätsunternehmen (VSE) so­ innerhalb von nur gerade wie Economiesuisse. (sda) 6 0,6 Prozentpunkten. Zweitens – und das ist noch viel entschei­ dender – kann man dank dem interkantonalen Vergleich nun Widerstand gegen erkennen, dass der grösste Zentralschweizer Kanton seine Kampfjet-Pläne Hausaufgaben nicht so schlecht erledigt hat. Viele Kantone Armee Der Bundesrat hat seine müssen wegen ihrer geplanten Pläne für die Luftverteidigung in Senkung der Unternehmens­ die Vernehmlassung geschickt: steuern mit erheblichen Einnah­ Das Volk soll über die 8 Milliar­ meausfällen rechnen. Luzern den Franken für neue Kampfjets hingegen wird die Übung nichts und Fliegerabwehrraketen ab­ kosten – wenn sich die Progno­ stimmen, nicht aber über die ge­ sen bewahrheiten. wählten Modelle. Es handle sich um einen si­ cherheitspolitischen Grundsatz­ entscheid, begründete Verteidi­ gungsminister Guy Parmelin das Luzern Der Direktor des Luzerner Theaters liest im Bus ein Kinderbuch vor, die Passagiere Vorgehen des Bundesrates. Er glaubt nicht, dass damit der Weg – darunter zahlreiche Kinder – hören gespannt zu: ein ungewöhnliches Bild. Anlässlich des für das Finanzreferendum geeb­ ersten Schweizer Vorlesetags war nicht nur Benedikt von Peter (Bild) als Märchenonkel net wird. Kritik gibt es sowohl aus unterwegs. Auch andere prominente Luzerner, etwa Stadtpräsident Beat Züsli, übten sich Jérôme Martinu dem linken als auch aus dem bür­ [email protected] gerlichen Lager. (sda) 5 gestern im Vorlesen. 23 Bild: Dominik Wunderli (Luzern, 23. Mai 2018) 00118 Inhalt Börse 10 Piazza 13–15 Rätsel 36 TV/Radio 30 Abonnemente 041 429 53 53, E-Mail: [email protected], Internet www.luzernerzeitung.ch Agenda 34 Forum 12 Ratgeber 19 Todesanzeigen 32/33 Wetter 19 Redaktion 041 429 51 51, [email protected], Inserate 041 429 52 52, [email protected] 9771421 743005 23Seite zwei Donnerstag, 24. Mai 2018 Philip Roth Wetter Kopf des Tages Der Menschenerklärer ° Ein Bischof unter Druck Nachruf Der jüdisch-amerikanische Jahrhundert-Schriftsteller Philip Roth ist im Alter von 12 85 Jahren verstorben. Sein Werk wird alle zu erwartenden Geschmacksstürme überdauern. ° Lugano Valerio Lazzeri scheut das Rampenlicht. Wegen der abrupten Einstellung der Tessiner 23 Kurien-Zeitung «Giornale del Popolo» ist er nun aber ins Schussfeld der Kritik geraten. Selbst die Chefredaktorin Kurie keinerlei Sozialplan für «Das ist skandalös für eine sern, um einen Sozialplan zu Trotz Restwolken am Morgen und Quellwolken sprach von einem Schock. Als die 30 betroffenen Mitarbeiten- Institution, die von der Kan- garantieren? «Dann wäre die am Nachmittag gibt es einen recht sonnigen Tag. Monsignore Valerio Lazzeri, den hat. Der Bischof habe zel Barmherzigkeit predigt», Diözese selbst bankrott gegan- Bischof von Lugano, vor weni- zudem kaum ein Wort zu den sagt etwas Enrico Morresi gen», so Lazzeri. Ein Freundes- gen Tagen die Redaktion des Mitarbeitern und ihren Fami- (82), der Doyen des Tessiner kreis sammelt nun Spenden. «Giornale del Popolo» (GdP) lien verloren. Sie erhalten ihren Journalismus und Verfasser besuchte, überbrachte er die Mai-Lohn, dann ist Schluss. einer zweibändigen Monografie Der Bischof ist in diesen Fr 13°|26° Sa 14°|27° So 15°|28° Mo 15°|27° traurige Nachricht höchstper- Wer keine andere Stelle findet, über die Geschichte des Journa- Tagen gegen seinen Willen sönlich: Die Tageszeitung wird muss sich arbeitslos melden. lismus im Südkanton. So wie er ins öffentliche Blickfeld und Alles Weitere zum Wetter lesen Sie auf Seite 19. nach 92 Jahren mit sofortiger Der Bischof deponierte die denken viele, zumal etwa die in die öffentliche Kritik gera- Wirkung eingestellt. Am ver- Bilanzen persönlich beim kirchennahe christlich-soziale ten. Diese starke öffentliche gangenen Freitag ist das Blatt in Bezirksgericht. Gewerkschaft (OCST) stets mit Aufmerksamkeit ist ungewöhn- Druckform letztmals erschie- handfesten Forderun- lich für einen Bischof, der – im Nachrichten nen – die 20-seitige Ausgabe gen zur Stelle ist, Gegensatz zu seinem Vorgän- bestand fast vollständig aus wenn es um Mas- ger Giuseppe Grampa – das Bundesrat bestätigt Meldeliste weissen Blättern. Das Bistum senentlassungen Rampenlicht scheut. «Si- Zuwanderung Am 1. Juli kommt die Stellenmelde- Lugano als Verleger war nicht geht. Konnte die cherlich liegt meine Priorität pflicht für Berufe mit hoher Arbeitslosigkeit zum mehr in der Lage, das Defizit zu Kirche nicht wenigs- eher im Zuhören als im Re- Tragen. Der Bundesrat hat die Liste bestätigt: Be- decken. Ein Ausstand in Höhe tens etwas von ihrem den», sagte er in einem Inter- troffen sind Betonbauer, Schauspieler, Serviceper- von rund 400000 Franken, der Hab und Gut veräus- view aus Anlass des ersten sonal oder Hilfskräfte der Landwirtschaft. (sda) in Folge des Konkurses von Jahrestags seines Episkopats. Zu Publicitas entstanden ist, seinem spärlichen öffentlichen versetzte den Gnadenstoss. Das Erscheinen meinte er: «Ich lege Längere Ferien bei Adoption Blatt ist seit Jahren stark defizi- mehr Wert auf die Qualität Parlament Wer ein Kind unter vier Jahren adoptiert, tär.
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