Das Magazin Herunterladen (Deutsch

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4 Einführendes Introductions 12 Begegnungen Encounters ALEXANDRA NOCKE 22 Bilder einer Annäherung I Images of an Encounter I 1949 2015 50 H.E.I.M.A.T.E.N. H.O.M.E.S. SHAI HOFFMANN 60 Eine Umarmung An Embrace ASSAF UNI 70 Vom Kommen und Ankommen On Coming and Arriving KATHARINA HÖFTMANN 80 Eine Erzählung zweier Fotograen A Tale of Two Photographs FANIA OZSALZBERGER 90 Bilder einer Annäherung II Images of an Encounter II 1949 2015 Kontaktbogen aus dem Archiv von Micha Bar-Am, K onrad Adenauer besucht David Ben-Gurion in Sde Boker, 1966 | Contact sheet from the Micha Bar-Am Archive, Konrad Adenauer visits David Ben-Gurion in Sde Boker, 1966 © Micha Bar-Am / Magnum Photos Herausgegeben von | Edited by Alexandra Nocke & Teresa Schäfer im Auftrag der Deutsch-Israelischen Gesellschaft e.V. on behalf of the German-Israeli Association 4 PROLOGOPEN HISTORY REINHOLD ROBBE Präsident der Deutsch-Israelischen Gesellschaft e.V. © ullstein bild / AP Images Gründungsversammlung DIG (v.l.n.r.): William Borm, Berliner Vorsitzender der FDP und MdB, Adolf Arndt (MdB SPD), Botschafter Ascher Ben Natan, der Regierende Bürger- meister von Berlin Willy Brandt (SPD), Probst Heinrich Grüber. | Inaugural meeting of the German-Israeli Association (DIG) (left to right): William Borm, Chairperson of the Berlin FDP and Bundestag representative, Adolf Arndt (Bundestag representative SPD), Ambassador Asher Ben Natan, Governing Mayor of Berlin Willy Brandt (SPD), Provost Heinrich Grüber. PROLOG 5 REINHOLD ROBBE President of the German-Israeli Association Einzigartig statt normal In diesem Jahr ist me der diplomatischen Beziehungen – entstehen, oder viel gesprochen und geschrieben worden über das Ver- die vielen Vereine und Institutionen, die sich um Städte- hältnis zwischen Deutschland und Israel. Wir blicken auf partnerschaften kümmern. Hinter diesen Initiativen ste- fünf Jahrzehnte ozieller diplomatischer Beziehungen hen jeweils Persönlichkeiten, bekannte und weniger be- zwischen beiden Staaten zurück. Natürlich stehen die kannte Menschen, die eines gemeinsam haben: eine wichtigen politischen Ereignisse dabei im Mittelpunkt starke Trieb feder, die es möglich macht, diese grenzüber- und die großen Persönlichkeiten, die diese Ereignisse windende Freundschaft zu entwickeln und zu kultivieren. geprägt und befördert haben. Wenn man jedoch ganz Für uns als Deutsch-Israelische Gesellschaft lag es nüchtern fragt, weshalb die Beziehungen zwischen Israel dann auf der Hand, diesen Akteuren aus der Mitte der und Deutschland heute als tatsächlich „einzigartig“ be- Bevölkerung, mit ihrer beispielhaften Motivation und zeichnet werden können und in vielfacher Hinsicht über Energie für die deutsch-israelische Freundschaft, eine ein „normales“ zwischenstaatliches Verhältnis hinaus- zentrale Rolle in der Ausstellung „Israelis & Deutsche“ zu gehen, dann gibt es darauf eine einfache Antwort. Es sind geben. Da steht Felix Burian, der erste VW-Händler in Tel Menschen aus beiden Staaten, die ein Netzwerk von Aviv, neben Marlene Dietrich, dem Weltstar. Und die ers- Freundschaften über die Distanz und über sämtliche ten nach Haifa eingewanderten Überlebenden des Holo- Grenzen hinweg entwickelt haben. Menschen aus allen caust sind neben Bildern mit Demonstranten vor brennen- Schichten der jeweiligen Bevölkerung. Jugendliche und den Barrikaden in den Straßen von Jerusalem zu sehen, als Rentner. Arbeiter und Hochschullehrer. Religiöse und die diplomatischen Beziehungen besiegelt wurden. Nichtreligiöse. Ein Netzwerk so bunt und so vielfältig wie Auch für mich, der ich mich seit einigen Jahrzehnten die Gesellschaft selbst. Und dieses Netzwerk ist heute intensiv mit Israel und den wechselseitigen Beziehun- stark und belastbar. Es hat Großartiges hervorgebracht. gen befasse, sind etliche der dargestellten Geschichten Kleine und große Initiativen, die dafür sorgten, dass Be- neu oder erscheinen in einem ganz neuen Licht, weil die gegnungen nach dem Holocaust wieder möglich wurden. Ausstellung bisher unbekannte Bilder oder Aussagen Aber das wertvollste „Produkt“ dieses Netzwerkes ist die von Zeitzeugen präsentiert. Was mich jedoch am meis- Freundschaft zwischen Deutschen und Israelis. Nur auf ten anspricht und menschlich berührt, sind die Bilder dieser Grundlage konnte beispielsweise die Deutsch- von jungen Israelis und Deutschen, die stellvertretend Israelische Gesellschaft – übrigens ein Jahr nach Aufnah- für ihre Generation ihre ganz besonderen Erfahrungen Not normal, but unique This year has partnerships. Behind each of these initiatives stand per- seen many words spoken and written about the relation- sonalities, well-known and less well-known, who all have ship between Germany and Israel, as we look back on something in common: a powerful drive which enables ve decades of ocial diplomatic relations between the friendships transcending all barriers to develop and thrive. two states. Obviously, attention has been focused on the For us as the German-Israeli Association, it was clear important political events, and the key gures that engi- that these gures from throughout the population, with neered and characterized these turning points. However, their exemplary motivation and energy for the German- if one asks quite prosaically why relations between Israel Israeli friendship, should be given a central role in the and Germany can today be described as “unique”, and “Israelis & Germans” exhibition. There is Felix Burian, in many ways extend beyond a “normal” relationship the rst Volkswagen dealer in Tel Aviv, next to Marlene between countries, then there is a simple answer. It is Dietrich, the global star. And the Holocaust survivors because of the people from both states who have built a who rst emigrated to Haifa stand alongside images of network of friendships capable of transcending distance demonstrators in front of burning barricades in the streets and all other barriers. These are people from every part of Jerusalem, as diplomatic relations were nalized. of their respective populations. Youths and pensioners. Even for me, someone who has for decades been in- Laborers and university lecturers. The religious and non- tensively involved with Israel as relations have evolved, a religious. A network as colorful and diverse as the socie- number of the stories depicted are new, or cast in a new ties themselves. And today, this network is strong and light by the previously unknown images and statements resilient. It has achieved amazing things; initiatives small from contemporary witnesses presented in the exhibi- and large through which encounters after the Holocaust tion. But what fascinates and moves me the most are the were made possible again. images of young Israelis and Germans, who, representa- But the most valuable “products” of this network are tives of their generation, reect their own very particular the friendships between Germans and Israelis. Only on experience with the other respective state. a basis of friendship could the German-Israeli Associa- During one of my last visits to Israel I had another tion have been founded – just one year after the start of opportunity to speak with Holocaust survivors. As the diplomatic relations –, and the same can be said for the meeting drew to a close, an elderly woman – well into her many organizations and institutions which support city nineties – took me aside and implored me with great 6 PROLOG mit dem jeweils anderen Land widerspiegeln. Bei einem meiner letzten Besuche in Israel hatte ich wieder einmal Gelegenheit, mit Holocaust-Überlebenden zu sprechen. Am Ende dieser Begegnung nahm mich eine ältere Dame – schon weit in den Neunzigern – zur Seite und richtete den geradezu flehenden Appell an mich, alles daran zu setzen, junge Menschen für die F reundschaftsarbeit zwischen Israelis und Deutschen zu gewinnen. Wörtlich meinte sie: „Wir Alten werden bald nicht mehr sein, und dann kommt es auf unsere Kinder und Enkel an, die inzwischen so wunderbare Freund- schaft auf die kommenden Generationen zu übertragen!“ Und an diesen Satz muss ich denken, wenn ich die jungen deutschen Freiwilligen in der Ausstellung abgelichtet sehe, die sich beispielsweise um behinderte Kinder in Haifa kümmern, oder die israelischen Jugendlichen, die ein Kulturprojekt in einer deutschen Stadt betreuen. Die- se jungen Leute bilden die Basis für die Freundschaftsar- beit der nächsten 50 Jahre. Ich bin der Kuratorin Alexandra Nocke und allen Mit- wirkenden dieser Ausstellung unendlich dankbar für das Ergebnis ihrer Forschungen, Recherchen und Überle- gungen. Ganz besonders danken wir diesem wunderba- ren Team jedoch für das beispielhafte Engagement, mit dem sie dieses Projekt vorangetrieben haben. Die Aus- stellung verdient eine große öffentliche Aufmerksamkeit und viele neugierige Besucher. urgency to devote everything to winning young people for the work of friendship between Germans and Israelis. In her words: “We old ones will soon be gone, and then it is down to our children and grandchildren to carry on this friendship, which by now has become so wonder- ful, to the coming generations!” And I think about this sentence when I see the young German volunteers de- picted in the exhibition looking after disabled children in Haifa, or the Israeli youth running a cultural project in a German city. These young people represent the basis for the work of friendship to come over the next 50 years. I would like to express my utmost gratitude to the cu- rator of this exhibition, Alexandra Nocke, and everyone who has contributed to it for the results of their research

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