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Stand: 25.03.2016

Chronik der Schule in Böddenstedt

Begonnen am 01.06.1952 durch Lehrer Hermann Drögemüller weitergeführt ab 01.04.1958 durch Lehrer Gert Parczani weitergeführt ab 01.04.1962 und im Januar 1972 beendet durch Lehrer Anton Wolfsbauer

Vom Original erstellt: Ergänzt durch Fotos und Kartenausschnitte Jürgen Dreyer 2016

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Zum 01.06.1952 wurde Lehrer Krawatzki nach Voitze, Kr. Gifhorn versetzt. Der Schreiber dieses – Lehrer Hermann Drögemüller – wurde mit dem gleichen Tage zum Inhaber der 1. Lehrstelle und damit zum Leiter der Schule ernannt. Ich bin geborener Böddenstedter. Am 03.04.1901 wurde ich als Sohn des Stellmachermeisters Heinrich Drögemüller hier geboren. Ich besuchte die hiesige einklassige Volksshule von 1908 – 1916; mein Lehrer war Herr Oestmann, der hier 43 Jahre – von 1903 – 1946 – segensreich gewirkt hat. Von 1916 – 1922 besuchte ich die Präparanden Anstalt und das Seminar in und legt hier die 1. Lehrerprüfung ab. Infolge der Überfüllung des Lehrerbereiches war da an eine Anstellung im Schuldienst noch nicht zu denken; ich bewarb mich um eine Anstellung auf der Kämmereikasse in Uelzen. Hier war ich ½ Jahr tätig und erhielt dann durch Vermittlung von Stadtrat Teichmann, Soltau – früher Seminarsoberlehrer in Uelzen – eine Stelle als Hauslehrer in Appel, Kr. Rotenburg. Nach 2 1/2 jähriger Hauslehrertätigkeit ( Ostern 1923 – Herbst 1925 ) erhielt ich zum 01.11.1925 meinen ersten Lehrauftrag im öffentlichen Schuldienst; ich übernahm die Vertretung des Hauptlehrers Kohlmeyer Suhlendorf und gleichzeitig den Organisationsdienst. Ostern 1926 kam ich im Privatdienstvertrag an die Volksschule Soltau, wurde 1927 Hilfslehrer und 1928 angestellt. Meine N. Lehrerprüfung legte ich am 11.02.1928 in Soltau ab. Am 23.09.1929 verheiratete ich mich mit Luise Schröder, Melzingen. Infolge des Stellenabbaus wurde ich 1931 noch wieder Hilfslehrer und erst am 01.10.1932 erhielt ich meine Anstellung als Beamter auf Lebenszeit. Seit 1927 war ich im Vorstand des Landesverbandes Unterweserkreis des Deutschen Jugendherbergswerk tätig und 1928 wurde ich zum Kreisjugendpfleger des Kreises Soltau ernannt. Ich leitete in Soltau einen Jungkreis und einen Volkstanzkreis; aber die Hauptarbeit galt der Fürsorge und Förderung der erwerbslosen Jugend. Im Jahre 1934 wurde ich als Kreisjugendpfleger in die HJ übernommen. Bis zum 30.09.1938 war ich als Lehrer in Soltau tätig und zum 01.10.1938 wurde ich als Rektor an die Volksschule in Burgdorf / Han. Berufen. Den 2. Weltkrieg machte ich als Feldwebel u.O.A. in Norwegen und Frankreich mit und wurde am 30.12.1942 wegen bedingter Tauglichkeit aus dem Wehrdienst entlassen. Die folgenden Kriegsjahre waren gekennzeichnet durch die Auswirkungen des sogenannten „totalen“ Krieges – Lehrermangel, Bombenangriffe, ( ??? Seite 3) und Flüchtlingen. Am 23.08.1945 wurde ich wegen meiner Tätigkeit in der NSDAP meines Amtes enthoben (Auf Anordnung der Mil. Reg,). Ich mit meiner Familie in das Elternhaus in Böddenstedt und beschäftigte mich als Landarbeiter. Im Oktober 1945 wurde ich interniert und war 17 Monate – vom 17.10.1945 – 10.03.1947 in den Internierungslagern Prehloj, Weserlunke und Fallingbostel. Bald nach meiner Enlassung erhielt ich eine Anstellung bei der Saatbaugenossenschaft in . 3

Am 01.08.1949 wurde ich wieder in den Schuldienst übernommen; mir wurde die 3. Außerplanmäßige Stelle an der hiesigen Schule übertragen. Am 01.07.1950 wurde ich in die 2. Planstelle eingewiesen und auf Lebenszeit angestellt. Am 01.06.192 erfolgte meine Einweisung in die 1. Lehrerstelle. 1947 gründete ich in Böddenstedt einen Singkreis und am 01.06.1951 wurde mir die Leitung des hiesigen Posaunenchores übertragen, die Leher i.R. Oestmann bis dahin – 48 Jahre lang – innegehabt hatte. Seit 01.10.1949 bin ich Organist in Gerdau und seit 01.01.1951 Vorsitzender des Lehrervereins Uelzen. Am 01.07.1952 wurde der Lehrer Claus Hinrich Tietjen, bisher in Westerweyhe, nach Böddenstedt versetzt. Er übernahm die Klasse 2 (4. Und 5. Schuljahr). Tietjen erhielt in der Schule 2 Zimmer von der Wohnung des bisherigen Lehrers Karwatzki, dessen Familie hier noch wohnt und richtete sich hier ein. Seine Frau wohnt hier nicht, da sie als Lehrerin in Barendorf, Kr. Lüneburg tätig ist. C.H. Tietjen wurde am 28.05.1894 in Byhusen, Kr. Bremervörde als Sohn eines Lehrers geboren. Er besuchte die Volksschule in Huesum, war von 1908 – 1911 Präparant in Stade und von 1911 – 1914 Seminarist in Hameln (1. Lehrerprüfung) Nach einigen Vertretungsstellen Teilnahme am 1. Weltkrieg. Während eines Urlaubs 1917 legte T. die 2. Lehrerprüfung in Hannover ab. Vom 01.01. – 30.09.1919 war er Lehrer in Bremervörde (Mittelschule) und ab 01.10.1919 Lehrer in Daustedt. Am 04.10.1919 heiratete er die Mittelschullehrerin Elisabeth Zufall. Ostern 1934 kam T. als Rektor nach Lüneburg. Am 2. Weltkrieg nahm er als Hauptmann und Batteriechef teil. Nach seiner Entlassung aus der Kriegsgefangenschaft wurde er wegen seiner Bindungen zur NSDAP aus dem Schuldienst entlassen. Eine Wiedereinstellung in den Schuldienst erfolgte am 16.06.1951 an der Schule in Westerweyhe. Als 3. Lehrkraft wirkt Frl. Brigitte Albrecht an der Schule. Sie wurde am 14.09.1922 als Tochter des Studienrats Georg Albrecht in Juserbeg geboren. Von 1929 – 33 besuchte sie die Grundschule in Frankfurt/O., wohin ihr Vater versetzt war. Nach dem Besuch der Oberschule legte sie Ostern 1941 die Reifeprüfung ab. Nach erfolgtem Arbeitsdienst und Kriegshilfsdienst nahm sie an einem Handelsschulkursus teil und studierte anschließend 4 Semester Philologie (Französisch, Geschichte, Deutsch) in Tübingen oder Posen. Nach dem Einfall der Russen mußte sie mit ihren Eltern die Heimat verlassen und kam nach einer abenteuerlichen Flucht schließlich nach Uelzen, wo sie zunächst beim Suchdienst des Roten Kreuzes, dann als Dolmetscherin bei engl. Dienststellen tätig war. Aus finanziellen Gründen war ihr die Fortsetzung ihres Studiums nicht möglich. 1948 starb ihr Vater. Von 1949-51 besuchte Frl. A. die Pädagogische Volksschule in Lüneburg und legte dort die 1. Lehrerprüfung ab. Sie erhielt ihre erste Anstellung Ostern 1951 in Flettmar, Kr. Gifhorn und wurde Ostern 1952 an die Volksschule in Böddenstedt versetzt. Sie unterrichtet die Kinder der Kl. 1 (1.-3- Schuljahr) Frl. Albrecht bewohnte zunächst ein Zimmer im Hause des Bürgermeisters Lindloff. Die im Schulhaus für die 3. Lehrkraft vorgesehenen Räume (Wohn- und Schlafzimmer, Waschraum und Toilette) sind noch von einer schulfremden Person, 4

Frau Schulz, bewohnt. Ende des Jahres wird dies anderweitig untergebraucht und nach Instandsetzung der Räume kann Frl. A. hier einziehen. Die Schülerzahl betrug Ostern 1952 = 99 (45 Kn. Und 54 Mä.) Die Gemeinde hatte am 01.01.1952 = 830 Einwohner

Besondere Schulveranstaltungen:

Am 11.08.1952 Ausflug in den Harz (Harzburg, Okertal, Claustal-Zellerfeld mit Bergwerksmuseum, Iberger Tropfsteinhöhle bei Bad Grund, Hahnenklee, Goslar) Am 06.09.1952 Natianaler Gedenktag. Die Bundesjugendspiele fielen wegen der Kinderlähmungsgefahr aus. Am 14.09.1952 Waldfest unter Mitwirkung von Singkreis und Pos.-Chor in Schulenburgs Busch mit Liedern, Spielen, Tänzen und humoristischen Wettkämpfen. Am 13.10. 1952 wurde im Rahmen der Plattdeutschen Woche eine plattdeutsche Reugibusstunde gehalten, an der auch die Eltern der Kinder teilnehmen. Am Nachmittag des gleichen Tages fuhren die Schulkinder zur Trierschau und zum Zirkus Hagenbeck in Uelzen. Am 10.11.1952 besichtigte die Oberklasse die Zuckerfabrik in Uelzen und besuchte die Berufskundliche Ausstellung im Arbeitsamt. Am 15.11.1952 war eine Gedenkstunde zum Volkstrauertag.

Die ???? (Seite 6) weihnachtsfeier für die Dorfgemeinde wurde am Sonntag, 14.12.1952 im Saal von Puck gestaltet. Die Schulkinder boten das eindrucksvolle Krippelspiel „Das ????burger Krippenspiel mit den vier Pfoten“. Posaunenchor und Singkreis wirkten mit. Am Abend vor Christtag ging der Lehrer mit den großen Mädchen in die Wohnungen der alten und alleinstehenden Leute. Ein kleiner, geschmückter Christbaum und ein Geschenkpaket von der Gemeinde wurden jedem Alten überreicht. In jedem Hause wurde eine kleine Feier mit Liedern und Gedichten – im Mittelpunkt jeweils das Weihnachts ???? – gestaltet.

Am 24.03.1953 Wandertag mit Schnitzeljagd Am 24.03.1953 Entlassungsfeier für die Schulabgänger Im März 1953 wurde von den Kindern eine freiwillige Sammlung für die Sowjetzonenflüchtlinge durchgeführt. Es wurden 381 Kleidungs- und Wäschstücke und 42 Stück Spielzeug für Kinder, insgesammt 423 Stücke an das DRK in Uelzen zwecks Weiterleitung an das Notaufnahmelager in Uelzen abgeführt

Frl. Albrecht war vom 12.12.1952 – 07.01.1953 erkrankt; desgleichen vom 02.- 14.02.1952. Die Kinder ihrer Klasse wurden aufgeteil und zwar das 2./3. Schulj. Auf Kl. 2; das 1. Schulj. Auf Kl.3. 5

Der alte Schulflur und die 3. Klasse wurden im Sommer 1952 neu gestrichen; die Klasse erhielt einen neuen Ofen. Im Herbst 1952 wurden auch der obere Flur und der Treppenaufgang im Schulhaus neu gestrichen.

Bei den Gemeinderatswahlen am 09.11.1952 erhielten die einheimischen (IP) = 5 Sitze, die Flüchtlinge (9P) = 4 Sitze. Bürgermeister wurde Wilhelm Lindloff (wie bisher) Stellv. Bürgermeister Rudolf Dziembowski (wie bisher) Dem Schulvorstand gehören an: W. Lindloff, R. Diembowski, A. Riggert.

Schluß des Schuljahres 31.03.1953

Schuljahr 1953/54

Mit Beginn des neuen Schuljahres werden 9 Schulanfänger (2 Kn. und 7 Mä.) aufgenommen. Die Schülerzahl beträgt 86 (40 Kn. u. 46 Mä.) Darunter sind 50 Heimatvertriebene. Diese Kinder verteilen sich auf die einzelnen Klassen: Kl. 1 (1.-4- Schuljahr) = 32 (Frl. Albrecht) Kl. 2 (5.-6. Schuljahr) = 27 (Lehrer Tietjen) Kl. 3 (7,-8. Schuljahr) = 27 (Lehrer Drögemüller)

Die Einwohnerzahl der Gemeinde betrug am 01.01.1953 = 779. Der Aufstand der Bevölkerung in Ostberlin und in der Sowjetzone am 17. Juni war Anaß zu einer Gedenkstunde, in der der dieser Erhebung gedacht wurde.

Auf dem hinteren Schulgrundstück wurde ein Hühnerstall errichtet. Die alte Klasse erhält in den Sommerferien einen neuen Ofen. Im Juli 1953 feierte die Freiwillige Feuerwehr ihr 50 jähriges Bestehen mit einer Schulübung, einem Umzug durch den geschmückten Ort und einen Kommers.

Vom 06.-08.07 unternahm die Oberklasse einen dreitägigen Ausflug nach Soltau und Fallingbostel (Übernachtung in der JH Soltau). Die Kl. 2 fuhr vom 17.-21.08. in den Harz (JH Altenau) und die Kl. 1 nach Hösseringen. An den Bundesjugendspielen am 22.08. in Bohlsen nahmen von der Schule 50 Kinder teil; von diesen erhielten 19 eine Ehrenurkunde. In der Zeit vom 06.08. – 06.09. wurde Frl. Albrecht zur Unterrichtung für den erkrankten Lehrer Fischer in Bohlsen dorthin abgeordnet. Die Kinder der 1. Kl. Wurden auf die beiden anderen Klassen verteilt. Am 01.09. besuchten die Kinder der Klassen 2 und 3 den Film „Sehnsucht nach Afrika“, der im Rahmen einer Schulfilmveranstaltung in Gerdau vorgeführt wurde.

Die Feier zum nationalen Gedenktag am 07.09. wurde würdig begangen. Nachdem im Vorjahr für die Schule die Fahne schwarz-rot-gold beschafft worden war, wurde die Feier durch die Flaggenhissung eingeleitet. Die Feier stand im Zeichen der 6

Bundestagswahl, die am 06.09. stattgefunden hatte. Das Ergebnis dieser Wahl, bei der die Koalitionsparteien im Bundestag die überwiegende Mehrheit erlangten, wurde zu einem Vertrauensbeweis für die bisherige Politik des Bundeskanzlers Dr. Adenauer.

Infolge des Fortzugs einiger Kinder sinkt die Schülerzahl im Herbst d.J. auf 83. Da zu diesem Zeitpunkt im Kreis Uelzen 7 Lehrerstellen unbesetzt sind, schlägt Herr Schulrat Dr. Thielius die Versetzung einer Lehrkraft von Böddenstedt vor. Lehrer Tietjen erklärt sein Einverständnis zu einer Versetzung; er wird zum 01.10. als Lehrer nach Hohndorf bei Bienenbüttel versetzt. Seinen Wohnsitz nimmt er in Grünhagen.

Die Schule wird nunmehr zweiklassig. Kl. 1 (1.-4. Schulj.) = 31 Kinder – Frl. Albrecht Kl. 2 (5.-8. Schulj.) = 52 Kinder – Lehrer Drögemüller

Im Anschluß an die Gedenkwoche für die Kriegsgefangenen vom 14.-24.10. führen die Kinder eine Spendensammlung für die Kriegsgefangenen durch. Es wurden insgesamt 123 Einzelteile (Dosen mit Wurst, Fleisch, Fisch, Milch, Gebäck und Zwieback, Schokolade, Zigaretten, Tabak und Ausrüstungsstücke wie Kopfschützer, Pulswärmer, Strümpfe, Schals, Pullover, Handschuhe u. dgl.) abgeliefert und am 16.11. der Kreisstelle des DRK in Uelzen übergeben.

Am 04.11. tagte die Junglehrer Arb. Gemeinschaft hier. Frl. Albrecht hielt eine Lektion in Deutsch (2.-4. Schulj.), Lehrer Drögemüller eine in Erdkunde (5.-8. Schulj.). Der Schule wurde in Gemeinschaft mit den Schulen Holdenstedt, Holxen und Kl. Süstedt durch die Kreisbildstelle ein Filmgerät zur Verfügung gestellt.

Am Totensonntag, 22.11. wurde die Ehrenstätte für die Opfer des letzten Krieges ihrer Bestimmung übergeben. In den verflossenen Jahren (seit 1947) wurden am Ehrenmal am Totensonntag Gedenkfeiern abgehalten. Träger der Feier waren der Singkreis und der Posaunenchor; die Einwohner der Gemeinde nahmen regen Anteil an den Feiern. (Foto: Hans Hermann Bauck)

Auf der Bauernrechnung (am 2. Februar) kam nun die Umgestaltung und Erweiterung der Denkmalsanlage zur Sprache. Es wurde ein Denkmalausschuß gebildet, zum Leiter des Ausschusses stand keiner von vornherein fest. Eine Form zu 7 finden, die sich dem gegebenen Rahmen angepasste und die auch der Größe der erbrachten Opfer würdig sei. Der Ausschuß hielt mehrere eingehende Besprechungen ab; es wurden mehrere Fahrten zu bereits umgestalteten Ehrenstätten unternommen. Die Ergebnisse dieser Besichtigungen befriedigten im Allgemeinen nicht. Nachdem sich die Mitglieder des Ausschusses über die Gestaltung der Anlage grundsätzlich einig waren, wurde zu einer öffentlichen Versammlung eingeladen, zu der insbesondere die Angehörigen der Kriegsopfer geladen wurden. Es gab manches Für und Wider und immer neue Vorschläge wurden gemacht. Nach mehreren Versammlungen, die in Abständen von einigen Wochen stattfanden, wurden sich alle anwesenden Gemeindemitglieder über die Ausführung in der Form einig, wie sie im Wesentlichen vom Ausschuß vorgeschlagen war. Nun erst konnte die eigentliche Arbeit begonnen werden. Es galt zunächst, den Platz vor dem Gebüsch zu säubern, was sich im Laufe der Zeit darauf angesammelt hatte.

Dann begannen die Planierungsarbeiten. Herr Wilhelm Bauck übernahm die Anleitung und arbeitete trotz seiner angegriffenen Gesundheit tatkräftig mit. Alle Arbeiten wurden unentgeltlich geleistet und es konnte in der Hauptsache nur an den Sonnabendnachmittagen geschafft werden.

Es muß erwähnt werden, daß sich die Heimatvertriebenen besonders freudig eingesetzt haben. Es ergab sich die Notwendigkeit, den Platz nach hinten noch zu erweitern. Nach längeren Verhandlungen erklärte sich der Anlieger, Herr Harry Bauck, bereit, einen Streifen Gelände von 3 x 23 m für die Erweiterung des Platzes abzutreten

Es soll dafür seitens der Gemeinde eine jährliche geringe Gebühr seitens der Gemeinde entrichtet werden; der Betrag soll aber für die Unterhaltung der Anlage Verwendung finden. Da das Gelände wesentlich tiefer lag, mußten mehrere hundert cm Erde angefahren werden. Bauer Harry Bauck stellte den Abraum aus seiner Kiesgrube zur Verfügung; die Anfuhr besorgten in der Hauptsache Adolf Sollte, Gustav Schütte (Golz), Hermann Hilmer #11 und Wilhelm Stolte.

Es war vorgesehen für jeden Gefallenen einen Gedenkstein in Höhe von etwa 70 cm zu setzen; außerdem sollten je ein großer Findling als Gedenkstein für die Vermisten und für die Opfer der Flucht und des Bombenkrieges errichtet werden. Ein geeigneter Findling wurde fast zufällig auf dem Grundstück von Frau Ella Stolte (Seite 10) im Brüggfeld gefunden, den diese gern hergab. Den zweiten Findling lieferte die Firma Anacker, Uelzen als Ersatz für einen von Bauer Adolf Stolte geschenkten. Schwierig war es, 40 etwa gleichwertige kleine Findlinge zu beschaffen. Etwa 20 wurden hiesigen Feldmark gefunden, die restlichen aus den Gemarkungen Bahnsen und Suderburg geholt. Bauer Hermann Döhrmann und Hans Cohrs stellten ihre Trecker zur Verfügung. Die Beschriftung der Findlinge wurde je zur Hälfte von den Uelzener Steinmetzmeistern Meyer und Anacker vorgenommen. 8

Als Krönung der Denkmalanlage und als Symbol unseres Christlichen Glaubens sollte im Hintergrung des Denkmalplatzes ein alles überragendes Holkreuz errichtet werden. Die Ausführung des Kreuzes übernahm Zimmermeister August Cohrs.

Zunächst wurde ein Modell erstellt, um an dessen Ausmaßen Anhaltspunkte für die endgültige Gestaltung zu gewinnen. Das Kreuz in seiner bleibenden Form hat eine Höhe von 9 m. Es ist aus Eichenbohlen zusammengeleimt und hinterläßt einen erhebenden Eindruck. Die Arbeiten waren nun soweit gediehen, daß - wie vorgesehen - am Totensonntag die Einweihung stattfinden konnte.

Der Verlauf der Gedenkfeier 14,00 Uhr Antreten der Verbände auf dem Schulhof in der Reihenfolge: Posaunenchor Schule Singkreis Gemeinderat Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge Zentralverband der Kriegsbeschädigten u. Hinterbliebenen Heimkehrerverband Sportverein Feuerwehr 14,15 Uhr Schweigemarsch nach der Ehrenstätte 14,30 Uhr Beginn der Feier Folge: 1. Pos.-Chor: Trauermarsch ( Schubert ) 2. Gem. Lied: Von Gott will ich nicht lassen 3. Sprecher: Die Dankesschuld 4. Pos.+ Singch.: Still vom Sturm der Kanonaden 5. Ansprache: Lehrer Drögemüller 6. Pos.+ Singchor: Setzt ihr euren Helden Steine 7. Bgmstr.Lindloff: Übernahme des Platzes durch die Gemeinde 8. Gem. Lied: Befiehl du deine Wege 9. Weiherede: Pastor Behrens 10. Singchor: Ruht in Gott, Brüder und Helden 11. Sprecher: Für uns 12. Verlesen der Namen u. Kranzniederlegungen 13. Posaunenchor: Ich hatt´ einen Kameraden 14. Gem. Lied: So nimm denn meine Hände 15. Posaunenchor: Ein feste Burg ist unser Gott

Die Allg. Zeitung, Uelzen brachte in ihrer Ausgabe vom 26.11.53 den nachstehenden Bericht über die Feier: „Überwinden was uns trennt“ Weihe des Böddenstedter Ehrenmals - Mahnung und Verpflichtung 9

In vorbildlicher Weise hat die Gemeinde Böddenstedt die 1921 geschaffene Gedenkstätte für ihre im ersten Weltkriege Gefallenen zu einer würdigen Gedenkstätte für die Opfer beider Kriege umgestaltet und erweitert. Der Denkmalsausschuß unter Leitung von Lehrer Drögemüller schlug im Frühjahr dem Rat der Gemeinde vor, für jeden von der Gemeinde beklagten Gefallenen, gleich ob er Sohn Einheimischer oder ein Angehöriger der hier lebenden Vertriebenen ist, einen Gedenkstein zu setzen, einen weiteren den durch Bombenkrieg in Uelzen und auf der heimischen Feldflur zum Opfer gefallenen Böddenstedtern und den Opfern der Vertreibung aus ihrer Heimat zu weihen und einen Stein zu setzen, der die 16 Namen derer trägt, von denen keine Kunde mehr kam und auf deren Wiederkehr Böddenstedt immer noch wartet.

Und in der Mitte zwischen den Steinen, den Blick in die Höhe des Himmels lenkend, sollte ein mächtiges Kreuz aus Holz heimischer Eichen sich erheben. Es war nicht leicht, so viele gleichartige Findlinge, 40 kleinere an der Zahl, zu finden und die beiden großen herbeizuschaffen, deren einer erst vor vier Wochen nach langem Suchen in der Gemarkung Böddenstedt selbst gefunden wurde. Auch die weitere Gestaltung des Platzes erforderte viel Mühe und Arbeit freiwilliger und tatkräftiger Helfer. Aber es entstand eine Gedenkstätte, wie sie in weitem Umkreis würdiger kaum zu finden sein wird. Sie ist wie ein Symbol der Schicksalsgemeinschaft aller Deutschen. In diesem Sinne schilderte auch Lehrer Drögemüller während der Feierstunde zur Weihe der Gedenkstätte ihre Entstehung und ihre Bedeutung. Dankbar erkannte er an, daß durch die Überlassung von Grund und Boden durch den angrenzenden Besitzer die großzügige Erweiterung ermöglicht wurde, und er dankte seinen Mitarbeitern und allen Förderern des Werkes, die geholfen haben, es so zu gestalten, wie es geplant war und wie es nun vollendet ist.

Die Gemeinde selber nahm in einer sinnvollen Geschlossenheit an der Feier teil, zu der sie sich nach einem Schweigemarsch durch den Ort auf dem Platz vor den Gedenksteinen versammelte. Diese Stätte, so sagte Lehrer Drögemüller, sollte allen heilig sein, es sollte alles von ihr ferngehalten werden, was die Weihe und Stille des Ortes störe. Die Kinder rief er auf zu selbstloser Pflege des Platzes, den er der Gemeinde mit den Worten übergab . „Wir Lebenden stehen in der Schuld der Toten.“ Bürgermeister Lindloff übernahm die Stätte mit Worten des Dankes an alle, die zu ihre Gestaltung beigetragen haben, in die Obhut der Gemeinde. Seiner Predigt legte Pastor Behrens - Gerdau ein Wort aus dem 62. Psalm zugrunde. Es gelte aus dem bitteren Geschehen des Krieges, der so schwere Opfer forderte, unsere Aufgabe zu erkennen, in unseren Dörfern und Häusern zu kämpfen gegen das Böse, uns einzusetzen für das Gute, einander zu helfen und uns voll und ganz unter Gottes Wort zu stellen. Im Namen des Volksbundes Deutsche Kriegsgräberfürsorge dankte Kreisvorsitzender Lehrer Kronenberg der Gemeinde Böddenstedt dafür, daß sie keinen Unterschied gemacht habe zwischen Einheimischen und Vertriebenen. Wenn wir nun an dieser geweihten Stätte zusammenkommen, so bedeute das eine Verpflichtung. Unsere Toten sind zu Mahnern geworden, damit wir vergessen, was uns trennt, erst dann sind wir auf dem Wege, ein Volk zu werden. 10

In weihevollen Weisen umrahmten der Posaunen- und Kinderchor die Feier. Während der Posaunenchor gedämpft das Lied vom guten Kameraden spielte, legten die Schulkinder vor jedem der Gedenksteine einen Blumenstrauß nieder. Abordnungen der Gemeinde und der örtlichen Organisationen und Verbände legten mit dem Bekenntnis der Treue zu den Toten vor dem großen Gedenkstein Kränze nieder.“

Die Namen der 40 Gefallenen aus der Gemeinde - Einheimische und Vertriebene - wurden auf den einzelnen Gedenksteinen in der Reihenfolge des Todestages aufgeführt. Es folgen die Namen : 1 Paul Stein  16. 9.1940 Holland 2 Ernst Jensch  6. 8.1941 Rußland 3 Helmut Bauck  19. 9.1941 Rußland 4 Herbert Hilmer  4.10.1941 Rußland 5 Albert Schulze  12. 2.1942 Lazarett Pleskau 6 Wilhelm Warnecke  27. 3.1942 Rußland 7 Heinrich Cohrs  5. 5.1942 Rußland 8 Hermann Cohrs  23. 6.1942 Rußland 9 Herbert Hahn  15. 7.1942 Rußland 10 Martin Hachmeister  28.12.1942 Rußland 11 Erich Holz  7. 2.1943 Rußland 12 Heinrich Claßen  19. 2.1943 Rußland 13 Hermann Riggert  16. 3.1943 Rußland 14 August Drögemüller  19. 8 1943 Rußland 15 Heinz Schmidtke  28. 8.1943 Rußland 16 Willy Bernsee  3 9 1943 Rußland 17 Heinrich Luhmann  7. 9.1943 Rußland 18 Günter Pawelcik  16. 1.1943 Rußland 19 Wilhelm Brockmann  27. 1.1944 Lazarett Torgau 20 Willi Wesche  21. 3.1944 Rußland 21 Walter Puck  25. 4.1944 Rußland 22 Harry Rose  4. 5.1944 Elsaß 23 Johannes Kranz  10. 5.1944 Rußland 24 Adalbert Schulz  30. 6.1944 Polen 25 Ernst Hinz  8. 1.1944 Rußland 26 Willi Gronau  ? 6.1944 Rußland 27 Otto Gronau  ? 1.1945 Ostpreußen 28 Hans-Heinrich Schulenburg  3. 7.1944 Frankreich 29 Friedrich Tilking  4. 7.1944 Rußland 30 Karl Obersberger  17. 8.1944 Lettland 31 Horst Kahlfeld  10. 9.1944 Italien 32 Otto Sauer  3.11.1944 Ostpreußen 33 Adolf Hesebeck  12.11.1944 Rußland 34 Erich Licht  12.11.1944 Jugoslawien 35 Ernst-August Kröger  4. 2.1945 Oberschlesien 36 Richard Klaus  5. 3. 1945 Rheinland 11

37 Johannes Licht  27. 3.1945 Westpreußen 38 Adolf Stolte  ? 3.1945 Oberschlesien 39 Wilhelm Cohrs  13. 5.1945 Berlin 40 Johannes Drögemüller  21.10.1945 Frankreich

Alle, die gefallen in Meer und Land, sind gefallen, Herr, in deine Hand. Alle, die kämpfen im weiten Feld, sind auf deine Gnade gestellt. Alle, die weinen in dunkler Nacht, sind von deiner Güte bewacht. Der Gedenkstein für die Vermißten trägt folgende Inschrift :

1939 - 1945 Wir warten noch auf Werner Peuse Friedrich Schulenburg Walter Drögemüller Johannes Porath Gerhard Krähe Paul Siegmann Helmut Lehmann Gustav Albrecht Erwin Schmidtke Gustav Schmidtke Herbert Schönberg Heinrich Meier Walter Lindloff Heinz Gronau Wilhelm Feyer Werner Schönwälder

Der Gedenkstein für die Opfer der Flucht und des Bombenkrieges sagt :

1939 - 1945 Uns mahnen die vielen namenlosen Opfer der Vertreibung aus der Heimat im Osten und die Opfer des Bombenkrieges in unserer Gemeinde :

Alma Luhmann 22.2.1945 Hedwig Flöther 4.4.1945 Ella Licht 22.2.1945 Liesbeth Flöther 4.4.1945 Elfriede Cohrs 4.4.1945 Charlotte Maxwitat 4.4.1945 Eva Cohrs 4.4.1945 Adolf Roland 20.4.1945

Die Kosten für die Gestaltung der Ehrenstätte wurde zum größten Teil durch freiwillige Spenden aufgebracht. Eine Listensammlung ergab den Betrag von fast 2.000,- DM. Eine Restsumme von ca. 600,- DM. wurde von der Gemeinde finanziert.

Am Sonntag, 20.12., gestalteten die Schulkinder im Verein mit dem Posaunenchor die Dorfweihnachtsfeier. Im Mittelpunkt der Feier stand ein ernst-besinnliches Spiel „Der Stern der Weisen“. Wie im Vorjahr, so wurdn am Tag vor Heiligabend die Alten des Dorfes wieder von den Schulkindern mit Weihnachtsliedern und –dichtungen erfreut. Die Gemeinde spendete wieder Pakete.

Am 30.01.1954 beging die Schule in würdiger Weise den 70. Geburtstag von Bundespräsident Prof. Heuß. 12

Am 27.03. war die Entlassungsfeier für die Schulabgänger. Es verließen 18 Kinder - 12 Kn. u. 8 Mä.- nach 8 bzw. 8 ½ -jähriger Schulzeit die Schule.

Vom 19.-27.02. war Frl. Albrecht erkrankt; vom 12.03.-23.04. war Lehrer Drögemüller Krank. Lehrer Heidenreich – Bahnsen wurde vom 18.03. an mit dessen Vertretung beauftragt. Schluß des Schuljahres am 05.04.1954.

Schuljahr 1954/55

Das Schuljahr begann am 21. April 1954. Neu eingeschult wurden 8 Jungen und 5 Mädchen = 13 Kinder. Von ihnen wurden 3 Kinder für die Dauer eines Jahres vom Schulbesuch zurückgestellt, weil sie die körperliche und geistige Reife noch nicht besaßen. Die Schülerzahl beträgt zu Beginn des Schuljahrs 78, von ihnen sind 41 Kinder von Vertriebenen. Kl. 1 (1.-4. Schulj.) = 35 Kinder – Frl. Albrecht Kl. 2 (5.-8. Schulj.) = 43 Kinder – Lehrer Drögemüller Die Einwohnerzahl der Gemeinde am 01.01.1954 = 770

Am 24. Und 25.04. beging die Schule den „Tag des Baumes“. Der Schulwald im Haßel, aus dem im Jahre 1950 kräftiges Holz zum Schulumbau geschlagen war, wurde durch einen kräftigen Wirbelsturm am 24.06.1953 arg in Mitleidenschaft gezogen. Eine größere Anzahl Eichen und Kiefern wurden entwurzelt bzw. umgeknickt. Der Schulvorstand beschloß, das Holz zu verkaufen und mit dem Erlös die Kahlfläche wieder auzuforsten. Nachdem die Waldmärkerschaft Uelzen das Gelände von Gestrüpp gesäubert und abgeflaggt worden war, konnte im Frühjahr die Pflanzung erfolgen Am „Tag des Baumes“ beteiligten sich nun die Schulkinder an den Arbeiten. Sie pflanzten unter Anleitung der Forstarbeiter ca. • 1000 3-jährige Fichten • 200 Lärchen • 400 Buchen und • 16.000 einjährige Kiefern. Für die Kinder war diese Arbeit nicht nur ein besonderes Erlebnis, sondern sie lernten unter sachgemäßer Ausführung auch das setzen junger Bäume.

Am 10.05. nachmittags sahen die Kinder eine ausgezeichnete Lichtbildreihe „Wunder des Sternenhimmels“ und waren ergriffen von den spannenden Ausführungen der Sternwarte ????.Seite 17

Auf der Gemeindeelternversammlung am 25.05. wurden die Neuwahl für die Klassenelternschaften und den Elternrat der Schule vorgenommen. Es wurden gewählt in Kl 1: • Wilhelm Riggert #52 als Vors., • Erich Schulz #5 und • Elisabeth Böttcher #49 13

In Klasse 2 • Hermann Sorge #2 als Vorsitzender • Erna Hinz #8 • Ernst Munstermann #46

In den Elternrat der Schule sind gewählt: • Hermann Sorge #2 als Vorsitzender • Erna Hinz #8 • Wilhelm Riggert #52 • Ida Lehmann # 50 • Helene Munstermann #46

Die Feier zum „Tag der deutschen Einheit“ wurde am 16.06. in der vorletzten Unterrichtsstunde abgehalten. Vertreter des Elternrates und Eltern der Schulkinder nahmen an der Feierstunde teil. Frl. Albrecht nahm vom 25.06.-03.07. an einem Sportlehrgang in Soltau teil.

Die Bautätigkeit ist in diesen Jahren in der Gemeinde sehr rege. Im Vorjahr bauten August Kröger # 10 eine Scheune, Hermann Hilmer # 11 und Heinrich Schulze # 19 (vormals Schulenburg) je einen neuzeitlichen Viehstall (sogenannter Laufstall)

Im Jahre 1954 wurden in der Hauptsache Wohnhäuser errichtet. 1. Zimmermann Wilhelm Schenk ein Wohnhaus im Allerkamp, den am 01.07. bezogen 2. Arbeiter Gustav Krähe gleichfall im Allerkamp, es wird voraussichtlich am 15.08. bezugsfertig sein. 3. Schrankenwärter Willi Stöckmann bezog im Frühjahr sein neuerrichtetes Wohnhaus an der Abzweigung zum Bahnser Weg 4. Klempnermeister Harry Meyer ein Wohnhaus auf seinem vom Bauer Adolf Schulz #16 erworbenen Grundstück am Kl. Süstedter Weg. Im Vorjahr hatte er hier bereits eine Klempnerwerkstatt errichtet. 5. Helmut Herrmann # 5 (früher Alpers) in „Beeken Busch“ ein Zweifamilienhaus für Debütanten. Das Haus soll nach der Ernte bezugsfertig sein. 6. Ernst Munstermann # 46 ein schmuckes Wohnhaus in Stolten „Eichhof“ am Hamerstorfer Weg

Auch im Straßen und Wegebauch ist in diesen Jahren seiten der Gemeinde mancherlei getan worden. Unsere Gemarkung und somit auch unser Dorf wird von keiner Kreis- und Bundesstraße berührt; die Unterhaltung der Wege und Straßen in einer Gesamtlänge von etwa 28km belastet den Säckel der Gemeinde außerordentlich. Infolge der starken Motorisierung werden die Straßen sehr in Mitleidenschaft gezogen.

Im Jahr 1952 ist das alte, holprige Pflaster der Dorfstraße beseitigt worden – von der Schmiede bis zur Twiete - und die ganze Breite der Straße ist neu gepflastert und mit einer Zementdecke versehen worden. An beiden Seiten sind Gehwege für 14

Fußgänger angelegt, die aber mit Vorliebe von den zur Weide gehenden Kühen benutzt werden. Die Straße hat auch Kanalisation, um das aus den höherhelegenen Ortteilen abfießende Regen- und Schmelzwasser möglichst schnell in den Bach zu leiten. Die Kosten für den Ausbau dieses Straßenzuges in einer Länge von …… m waren recht erheblich und betrugen …….. DM.

Im Frühjahr 1954 wurde der Gerdauer Weg bis in die Lengwort in einer Länge von …… m neu gepflastert Die Besitzer fuhren Kies und lieferten Feldsteine, übernahmen auch das Ausschachten und verminderten durch diese Land- und Spanndienste die Gestaltungskosten ganz wesentlich. Trotzdem erfordert dieser Straßenbau noch einen Zuschuß aus Gemeindemitteln in Höhe von ……..… DM

Der Kl. Süstedter Weg ist aus seinem „unteren Ende“, etwa bei der Weidekoppel, sehr reparaturbedürftig. Nachdem seitens des Landkreises ein Zuschuß in Höhe von 1000 DM bewilligt ist, beschloß der Gemeinderat den Ausbau dieses Wegstückes. Die Mittel hierfür sind allerdings im Etat nicht vorgesehen; das Geld soll kurzfristig als Darlehn aufgenommen werden.

Die Sommerferien – vom 08. Juli bis 05. August – stehen Witterungsmäßig unter keinem günstigen Stern. Während im Winter und im gesamten Frühjahr nur ganz geringe Niederschläge zu verzeichnen waren, so daß man schon ernste Sorgen um die Trinkwasserversorgung hatte, setzte am Abend des 10. Juli ein „Dauerregen“ ein, der fast die ganze Woche mit geringen Unterbrechungen anhielt. Bis heute, 29. Juli, ist kaum ein regenfreier Tag gewesen und erst seit gestern wird hier und da ganz zaghaft mit der Kornernte begonnen. Es gibt viel Lagerkorn und die Ernte wird nicht nur spät, sondern auch schwierig und umständlich werden. Die Bickbeerernte ist in diesem Jahr gut; die ???? haben keine Frostschöden gehabt und die Beeren haben sich durch die reichlichen Niederschläge in den vergangenen Wochen gut entwickeln können. Ein Pfund Bickbeeren kostet 40 Pfennig.

Auch im August war die Wetterlage weiterhin ungünstig. Es regnete fast täglich und das Korn förmlich „???? gestohlen“ werden. Die Getreideernte war Ende des Monats noch nicht restlos geborgen; durch „Auswuchs“ entstanden starke Schäden, vor allem beim Hafer; die Stiegen hatten grüne Kappen. 15

Auch die Bergung der Kartoffelernte litt unter dem andauernden Regenwetter; im Wesentlichen war die erst am 15. Oktober beendet. In einem Betrieb waren noch am 1. November 14 Morgen Kartoffeln in der Erde; zwischen Weihnachten und Neujahr wurde hier noch gebuddelt, allerdings mit geringem Erfolg.

Auf Antrag des Niedersächsischen Landvolkes ordnete die Schulaufsichtsbehörde eine Vorverlegung der Herbstferien um eine Woche an, damit die Schulkinder bei der Kartoffelernte eingesetzt werden können. Im Einzelnen leisteten die Kinder unsere Schule in Fremdbetrieben 542 Arbeitstage; der Stundenverdienst lag im Durchschnitt bei -,60 DM (je nach Leistung -,40 bis -,80 DM). 62 ½ % der Schulkinder waren im Einsatz. Außerdem halfen 10 Kinder der Oberstufe (25 %) und 8 der Grundschule (24 %) im elterlichen Betrieb. Einige Kinder leisteten zusätzlich Hilfe im Haushalt und entlasteten die Hausfrauen durch Beaufsichtigung der Kleinkinder, Botengänge und Vergl.

Ab Seite 20 des Originals nur noch Auszüge

01.08.1954 Wechsel der Lehrkörper. Frl. Albrecht wechselt zur Volksschule I in Uelzen. Eduard Brennecke aus Dalldorf wechselt nach hier.

Aufgrund des Schulverwaltungsgesetzes, das am 03.09.1954 durch den Nieders. Landtag verabschiedet wurde, übernimmt der Staat jetzt die Kosten für den nebenberuflichen Unterricht (Handarbeit). Auch fällt der Stellenbeitrag für die beamteten Lehrkräfte durch die Gemeinde fort; stattdessen zahlt die Gemeinde jährlich einen Schulbaubeitrag an den Landkreis, dessen Höhe sich nach der Einwohnerzahl richtet. In Zukunft trägt demnach alle persönlichen Schullasten der Staat; alle sächlichen dagegen die Gemeinde. Im Übrigen müssen die Ausführungsbestimmungen zum SchVG abgewartet werden, auch hinsichtlich der Bildung der Schulausschüsse.

Ende Oktober wurde das oben erwähnte sehr schlechte Straßenstück auf dem unteren Teil des Kl. Süstedter Weges (bei der Weidekoppel) mit einer Asphaltdecke versehen.

Im Februar 1955 brach unter den Schulkindern eine Grippeepidemie aus; an 4. und 5.2. fehlten 50% der der Kinder, am 7.2. 60%, am 8. Waren von 41 Kindern der Oberklasse noch 10 anwesend, es fehlten 75%. Nach Rücksprache mit dem Staatl. Gesundheitsamt wurde der Unterricht vom 09.-12.02. ausgesetzt. Bei der Wiederaufnahme des Unterrichts am 14.02. noch 17 Kinder der Oberklasse. Auffallend war, daß die größeren Kinder besonders anfällig waren.

Ende des Schuljahres am 31.03.1955.

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Schuljahr 1955/56 Beginn: 15. April 1955 • Neueinschulung 8 Kinder • Gesamtschülerzahl 70 Kinder

Aus dem Dörflichen Leben: Das Wetter, für die Frühjahrsbestellung war außerordentlich günstig. Die Saaten auf den Feldern standen gut. Die Getreideernte begann erst am 01. August; da das Wetter beständig war, war das Einbringen der Ernte innerhalb von 3 Wochen beendet. Die Erträge an Roggen ergaben 14-16 Ztr. Je Morgen; das ist für unsere Bodenverhältnisse ein recht gutes Ergebnis. Auch die Kartoffelernte war infolge der günstigen Witterung schnell eingebracht. Infolge einer Trockenperiode im Spätsommer waren die Erträge wesentlich geringer als im Vorjahr.; statt dessen lagen aber die Preise höher. (Am 01.11. = 1 Ztr. Speisekartoffeln ab Hof 7,- DM; im Frühjahr 1956 Saatkartoffel 12-14 DM) Die landwirtschaftlichen Betriebe werden mehr und mehr motorisiert und technisiert (Trecker); auch mit dem Bau von Kartoffelscheunen wird begonnen.

Verkauf von Schulland: Im Berichtsjahr wurde ein Stück Schulland (Acker und Wiese) am Bahnser Weg mit einer Größe von 61ar 81 m² auf Beschluß des Gemeinderates und mit Genehmigung des Herrn Reg.-Präs. Verkauft. Die Fläche wurde in 4 Bauplätze aufgeteilt und für 1,20 DM je m² an Kleinsiedler veräußert. Der Erlös in Höhe von 7.317,20 DM wird ausschließlich für Schulzwecke verwendet (bauliche Maßnahmen, Inventar, Lehrmittel). Es wurde unter anderem ein Schulfunkanlage beschaff (UKW-Gerät mit Außenlautsprecher in der Grundschulklasse); Gesamtkosten einschließlich Montage 540,- DM.

Ende des Schuljahres war am 27.03.1956. • Entlassung von 11 Kindern

Schuljahr 1956/57 • Neueinschulung 14 Kinder • Gesamtschülerzahl 68 Kinder

Am 30.04. wurde auf dem der Schule gegenüberliegendem Grundstück des Bauern Hellmuth Hermann, Nr. 5, beim Bau einer Kartoffelscheune 2 Urnen gefunden, die aber stark beschädigt waren. Die Arbeiter benachrichtigten den Schulleiter; dieser setzte sich sofort mit dem Bodendenkmalpfleger Dr. Bath, Uelzen in Verbindung. Unter Mithilfe einiger Schulkinder wurde von diesem eine sachgemäße Grabung 17 durchgeführt; dabei wurden 2 Hügelgräber – beide in Richtung NW-SO –freigelegt und weitere 5 Urnen ausgegraben, die durch die Baumwurzeln aber z.T. stark gelitten hatten. Unter ihnen befand sich ein sehr gut erhaltenes Beigefäß mit Schnurkeramik, außerdem eine zerbrochene (????Seite 30) Gürtelspange. Daraus ist der Schluß zu ziehen, daß die Gräber aus der frühen Eiszeit stammen (400 – 150 J. v Chr.). Ein ausführlicher wissentschaftlicher Bericht soll der Schule noch durch Herrn Dr. Bath zugeleitet werden. In der Dezemberausgabe 1956 des „Heidewanderers“ erschien ein Bericht von dem gleichen Verfasser.

In diesem Jahr wurden die ersten Mähdrescher eingesetzt (Bauck Nr. 12 und Schulz Nr. 16).

Im Spätsommer begann die Gemeinde den Ausbau des Bahnhofweges. Das Kopfsteinpflaster hatte stellenweise im vergangenen Winter stark unter dem Frost gelitten, sodaß die Neuherrichtung der Straße vordringlich wurde. Um die enormen Kosten decken zu können, verkaufte die Gemeinde das letzte in Gemeindebesitz vorhandene Land am Brandsweg, im Hätzer und zwei Moorwiesen. Die Gesamtbaukosten beliefen sich auf rd. 45.000 DM.

Am 31.03. wurde Lehrer Brennecke auf eigenen Wunsch an die einklassige Volksschule Bahnsen versetzt.

Das Schuljahr endet am 09.04.1957.

Schuljahr 1957/58

Beginn des Schuljahres: 25.04.1957 • Neueinschulung 12 Kinder • Gesamtschülerzahl 67 Kinder

Mit Wirkung vom 01.04.1957 wurde der Lehrer Helmuth Dieckmann, Lüneburg an die Schule versetzt.

Mit Wirkung vom 01.02.1958 wurde der Schreiber dieses, Lehrer Drögemüller, als Rektor an die Volksschule in Bienenbüttel versetzt. 18

Schuljahr 1958/59

Beginn des Schuljahres: 11.04.1958 • Neueinschulung 12 Kinder • Gesamtschülerzahl 67 Kinder

Ab 01.04.1958 ist Gert Parczani als 1. Lehrer zur hiesigen Schule versetzt worden

Der Pfingstkarrn erbrachte in diesem Jahre nach Abzug der Unkosten den Betrag von DM 60,-, der nach dem Willen der beteiligten Schüler und Jugendlichen für die Schulwanderung verwendet werden soll. Durch die Masern wurde der Verlauf des Singens fast zum Scheitern gebracht.

Der Gemeinderat beschloß auf Antrag der Schulleitung auf seiner Sitzung am 06.05.1958 den Bau einer Doppelgarage für die Lehrkräfte.

Der Neubau der Kl. Süstedter Straße wurde im August 1958 in Angriff genommen und konnte am 13.09. beendet werden Nun weist sie vom Dorfausgang bis zum „Weißen Stein“ eine geschlossene Teerdecke auf, die mit Kantensteinen an den Straßenseiten gesichert und abgegrenzt ist. Die Breite beträgt 4,20 m, an der Ortsmündung 6,70 m. Damit ist diese wichtige Zufahrtstraße zur Kreisstraße, die von Kl. Süstedt über Holdenstedt oder Hansen nach Uelzen führt, zum größten Teil den modernen Verkehrserfordernissen angepasst worden. Die Kosten erreichten nach Fertigstellung die Summe von 59.000,- DM.

Ende des Schuljahres am 25.03.1959

Schuljahr 1959/60

Beginn des Schuljahres: 09.04.1959 • Neueinschulung 13 Kinder • Gesamtschülerzahl 74 Kinder

Das Schuljahr endete am 06.04.1960 (Foto: Annelen Bodach)

Schuljahr 1960/61

Beginn des Schuljahres: 21.04.1960 • Neueinschulung 13 Kinder • Gesamtschülerzahl 74 Kinder

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Ein Schulausflug in der Wilseder Naturpark zeigte am 22.08.60 den Kindern der Schuljahre 2-8 die Schönheit ihrer Heideheimat. Die Busfahrt über , Munster und Bispingen endete bei Niederhaverbeck, der Grenze des Naturschutzparkes. Die Fußwanderung führte am Stadtberg vorüber auf den Wilseder Berg, von wo man einen Blick hatte über die angrenzenden blühenden Heideflächen oder hell- und dunkelgrün schimmernde

Wälder.

In Wilsede wurde nach der Besichtigung vom „Olen Huus“ eine ausgiebige Mittagsrast gehalten. Während die Kinder der Unterstufe mit einigen Fußkranken auf einem (Fotos: Annelen Bodach)

gemieteten Pferdewagen nach Ober-Haverbeck fuhren, wanderten die „Stand- und Gehfesten“ zum Totengrund, durch den Steingrund und durch weite Wald- und Heideflächen zum Treffpunkt Oberhaverbeck (16.00 Uhr). Noch vor Eintritt der Dunkelheit waren wir wieder in Böddenstedt.

Das Schuljahr endete am 29.03.1961

Es verstarben im März 1961 Lehrer a.D. Oestmann, Böddenstedt im April 1961 Rektor Hermann Drögemüller, Bienenbüttel

Schuljahr 1961/62

Das Schuljahr begann am 13.04.1961 Wegen des Gedenktages zur Niedersächsischen Verfassung am 13.04. begann der Unterricht erst am 14.04.

Einführung der neuen 2. Lehrkraft am 14.04.61 Die Vertretungsweise Besetzung der 2. Lehrerstelle erfolgte, da Lehrer Dieckmann für die Dauer eines Jahres abgeordnet wurde zu einem Sonderstudium für Sonderschullehrer. Mit der Stelle wurde betreut die Lehrerin z.A. Thea Sarnow. 20

Der Pfingstkarrn wurde wie in den Vorjahren gegangen und die Spende gerecht unter den Sängern und Trägern aufgeteilt. Die betreffenden Kinder füllten damit ihre Reisekasse auf.

In der Weihnachtszeit veranstalteten in diesem Jahre die beiden Klassen getrennte weihnachtliche Elternabende am Abend für die Eltern, am Nachmittag für die anderen Schüler und Kleinen. (Fotos: Annelen Bodach)

Die Oberstufe spielte am 18.12. „Die Bremer Stadtmusikanten“ nach dem Weihnachtsteil. Die Unterstufe hatte neben Liedern und Gedichten einige kleinere Stückchen zur Vorweihnachtszeit eingeübt.

Wechsel in der Schulleitung zu Ostern 1962, da der Unterzeichnende zum 01.04.1062 auf eigenen Wunsch zur Mittelschule in Lüchow abgeordnet wird mit gleichzeitiger Versetzung.

Ende des Schuljahres am 17. März 1962

Schuljahr 1962/63

Beginn des Schuljahres: 03.04.1962 • Neueinschulung 14 Kinder

Ein Lehrerwechsel fand am Anfang des Schuljahres statt, da der bisherige Schulleiter, Parczani, sich nach Lüchow versetzen ließ. Die freie Stelle konnte noch nicht besetzt werden, da es bisher an einschlägigen Meldungen mangelte. Deshalb wurde der Unterzeichnende (Anton Wolfsbauer) zur Wahrnehmung der Dienstgeschäfte eines Lehrers an die hiesige Schule von der Regierung abgeordnet. Der Unterzeichnende übernahm den Dienst am 03.04.1962.

Dienstwohnungen: Die Volksschule Böddenstedt ist mit zwei Dienstwohnungen ausgestattet. Beide Wohnungen befinden sich im Schulgebäude. Beide Wohnungen werden zur Zeit von den Lehrern der Schule nicht genutzt. 21

Grund: Der 1. Lehrer wohnt in seinem Eigenheim in Gr. Süstedt, die 2. Lehrkraft ist ledig und braucht nur 3 Zimmer.

Nutzung der Wohnungen: Die Wohnung des 1. Lehrers stand seit dem Wegzug des Vorgängers, Herrn Parczani, frei, bis Lehrer z.A. Köhler am …. Dezember einzog. Herr Köhler ist Lehrer in Gerdau. Die Wohnung des 2. Leheres wird seit …….. von dem Ehepaar …………. bewohnt. Schuljahr 1963/64

Das Schuljahr begann am 17. April. • Neueinschulung 9 Kinder • 2 Schüler wurden nach neunjährigem Schulbesuch entlassen • Je 1 Schüler wurde zur Mittelsch. und Oberschule überwiesen • 3 Schüler wurden zur Ableistung des neunten Schuljahres zur Mittelpunktschule Gerdau überwiesen.

Lehrkräfte: • Lehrer Wolfsbauer, Schulleiter und Klassenlehrer • Lehrerin Frl. Sarnow, Klassenlehrerin • Handarbeitslehrerin: Frl. Licht

Schulvorstand: • Wilhelm Lindloff • Wilfried Cohr • Dziembowski • Die jew. Lehrstelleninhaber der Kl. I und II

Klassen: Klasse 1 umfaßt die Schuljahre 1-4 Schülerzahl 48 (-10) Klassenlehrerin: Frl. Sarnow

Klasse 2 umfaßt die Schuljahre 5-8 Schülerzahl 26 (+10) Klassenlehrer: Wolfsbauer

Fahrzeugkontrolle: Die für Böddenstedt zuständige Polizeidienststelle führte am 23.10.1963 eine Fahrradkontrolle in der Schule durch. Der Zustand der Fahrräder bezüglich Verkehrssicherheit war zufriedenstellend. Kleinere „Mängel“ wurden in der darauffolgenden Woche abgestellt und die Durchführung überprüft.

Schularzt Besuch des Schularztes am 27.11.1963. Es wurden das 4. und 8. Schuljahr untersucht. Der gesundheitliche Zustand ist schlecht. Verschiedene Haltungsfehler geben Anlaß zu Besorgnis. 22

Schuljahr 1964/65

Der erste Schultag 1964 ist der 08. April. • Neueinschulung 9 Kinder

Friedhof – Friedhofskapelle Am 28.03.1965 wurde der in Böddenstedt neu eingerichtete Friedhof und die Friedhofskapelle eingeweiht. Die Volksschule beteiligte sich mit dem Schulchor.

7.8.9. Schuljahr nach Veerßem Mit Beginn des Schuljahres 1965/66 werden die Schüler des 7.8. und 9. Schuljahres in die Mittelpunktschule Veerßen überwiesen. Insgesamt wurden 18 Kinder umgeschult.

Schuljahr 1965/66

Der Brauch des Frühlingssingens – Pfingstkarrn – wurde dieses Jahr nicht durchgeführt, da der größte Teil der Oberklasse in Veerßen eingeschult ist.

Die Handarbeitsgruppe mit Frl. Licht

Foto: Annelen Bodach

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1. Kurzschuljahr 1966/67

Wegen der Umstellung des Versetzungs- und Schulbeginns auf den 01. August werden aus den Monaten von April 1966 bis August 1967 zwei Schuljahre von je 8 Monaten durchgeführt. Das 1. Kurzschuljahr dauert vom 1. April 1966 bis 30. November 1966. Mit dem 1. Dezember 1966 soll das zweite Kurzschuljahr beginnen, das dann bis zu den Sommerferien dauert. Von den Sommerferien, 1. August 1967, beginnen die Schuljahre mit dem 1. Aug. und enden an dem selben Tage.

Ostern 1966 beginnt das neue Schuljahr. Es werden 11 ABC Schützen im 1. Schuljahr geführt.

Am 30.11.1966 endet das Kurzschuljahr. Eine Entlassung nach Beendigung der Schulpflicht findet auch in der Zeit der Kurzschuljahre jeweils zu Ostern statt. Eine Neueinschulung (ABC Schützen) findet zum Beginn des 2. Kurzschjahres nicht statt.

Der Gemeinderat erklärt sich mit der Überweisung des 5. Und 6. Schuljahres nach Veerßen einverstanden, wenn die Volksschule Böddenstedt auch für die Zukunft zwei Lehrkräfte behält und somit 2 Klassen. Böddenstedt geht mit Veerßen nur ein Gastschulverhältnis ein und will sich „alle Türen offen halten“. Generell ist eine eventuelle Umschulung zur Mittelpunktschule des Kirchspiels in Gerdau, wenn die materiellen Voraussetzungen eines Tages geschaffen sein werden.

2. Kurzschuljahr 1966/67

1. Dezember – 31. Juli

Die Klassen werden gebildet gebildet aus den • 2. und 3. Schuljahr, Klasse 1 mit Frl. Sarnow (27 Kinder) • 4 – 6 Schuljahr, Klasse 2 mit Herrn Wolfsbauer (23 Kinder)

Am 2. Mai 1967 begeht Frl. Licht die Handarbeitslehrerin ihr 25 jähriges Dienstjubiläum. Sie wurde am 01.05.1927 von dem damaligen Schulleiter, Herrn Oestmann, als Handarbeitslehrerin angestellt. Das Schuljahr endet am 01.08.1967.

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Schuljahr 1967/68 Zum Schuljahresbeginn am 15.08. werden 14 Schüler neu eingeschult.

Am ?.09.1967 feierte unser Bürgermeister Wilhelm Lindloff seinen 70. Geburtstag. Er ist ein Freund der Schule. Wir haben ihn aus diesem Anlaß zu seinem Geburtstag besucht ihm gratuliert und ihn durch Vortrag, Lied und Spiel erfreut.

Schuljahr 1968/69

Das Schuljahr beginnt am 26.08.1968 • Klasse 1 mit 22 Schülern, Frl. Sarnow • Klasse 2 mit 24 Schülern Herr Wolfsbauer

Am 01.Februar 1969 wird Frau Sarnow zur Realschule Uelzen abgeordnet. Die Organisation der Schule ändert sich. Das 5. Und 6. Schuljahr kommt nach Gerdau zur Mittelpunktschule.

Es verbleiben ab 01.02.1969 35 Schüler in der Grundschule in Böddenstedt. Die zweite Stelle bleibt wohl erhalten, wird aber nicht besetzt.

Schuljahr 1969/70 Das neue Schuljahr hat dann 3 Jahrgänge • 1. Schuljahr = 14 Kinder • 2. Schuljahr = 7 Kinder • 3. Schuljahr = 11 Kinder Anzahl der Schulanfänger (voraussichtlich) • 1970 = 6 • 1971 = 10 • 1972 = 9 • 1973 = 11 • 1974 = 9

Am 01.08.1971 wurden die letzten Schüler in die Volksschule Böddenstedt eingeschult. 8 Schüler insgesamt. Danach wurde die Schule-Schüler und Lehrpersonal zur Schule Suderburg überwiesen – Anordnung der Regierung.

Wegen Raummangel in Suderburg wurden die Klassenzimmer in Böddenstedt noch 2 weitere Jahre benutzt. Von Suderburg nach Böddenstedt abgeordnete Lehrer waren der Unterzeichnende und Herr Brennecke aus Barnsen.

Böddenstedt, Januar 1972

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