Lokale, Integrierte, Ländliche Entwicklungsstrategie (LILE) Rhein-Wied Wettbewerbsunterlagen für die LEADER-Regionen der Förderperiode 2014-2020

Unkel

Linz am Rhein

Waldbreitbach

Bad Hönningen

Impressum

Erstellt: lokale öffentlich-private Partnerschaft der Region Rhein-Wied Auftraggeber: Verbandsgemeinden Bad Hönningen, , und Auftragnehmerin: Grontmij GmbH Emil-Schüller-Straße 8 56068 Bearbeitung: Dipl.-Ing. Marion Gutberlet (Projektleitung) Dipl.-Ing. (FH) Beatrix Ollig Dipl. Geogr. Andrea Kirchmair Dipl.-Ing. agr. Annemie Puth (GIS, Grafik) Dipl.-Geogr. Ivo Rücker unter Mitarbeit von Dr.-Ing. Elisabeth Appel-Kummer, Landschaftsplanung + Re- gionalentwicklung Bearbeitungszeitraum: Oktober 2014 – März 2015, Fortschreibung gemäß Beschluss der LAG-Vollversammlung vom 15.01.2020

Die Erstellung dieser LILE wird im Rahmen des Entwicklungsprogramms EULLE unter Beteiligung der Europäischen Union und des Landes Rheinland-Pfalz, vertreten durch das Ministerium für Umwelt, Landwirtschaft, Ernährung, Weinbau und Forsten Rhein- land-Pfalz, gefördert.

EUROPÄISCHE UNION Europäischer Landwirtschaftsfonds für die Ent- wicklung des ländlichen Raums: Hier investiert Europa in die ländlichen Gebiete.

LILE Region Rhein-Wied Inhalt

Inhaltsverzeichnis

0 Zusammenfassung ...... 1 1 LEADER-Aktionsgebiet ...... 4 1.1 Name der LAG...... 4 1.2 Abgrenzung des LEADER-Aktionsgebietes ...... 4 2 Beschreibung der Ausgangslage ...... 6 2.1 Ausgangslage ...... 6 2.1.1 Raum- und Siedlungsstruktur ...... 6 2.1.2 Bevölkerung ...... 6 2.1.3 Wirtschaftsstruktur und Arbeitsmarkt ...... 7 2.1.4 Tourismus ...... 7 2.1.5 Kulturhistorie ...... 9 2.1.6 Weinbau, Land- und Forstwirtschaft ...... 10 2.1.7 Natur und Landschaft ...... 12 2.1.8 Energie und Klimaschutz ...... 13 2.1.9 Mobilität ...... 13 2.1.10 Daseinsvorsorge ...... 13 2.1.11 Bildung ...... 14 2.1.12 Soziales Miteinander ...... 15 2.2 Gebietsanalyse, SWOT- und Bedarfsanalyse ...... 15 3 Vorerfahrungen der Förderperiode 2007 – 2013 ...... 21 4 Ergebnisse der Ex-ante-Evaluierung ...... 23 5 Leitbild und Entwicklungsstrategie ...... 26 5.1 Leitbild und Entwicklungsziele der LAG ...... 26 5.2 Inhaltliche und organisatorische Strategien und Maßnahmen nach Handlungsfeldern ...... 31 5.2.1 Handlungsfeld Wohnen, Leben & Arbeiten ...... 32 5.2.2 Handlungsfeld Tourismus & Kultur ...... 34 5.2.3 Handlungsfeld Kulturlandschaft & Biodiversität ...... 36 5.2.4 Handlungsfeld Regionale Identität & Soziales Miteinander...... 37 5.3 Beteiligungs- und Kooperationskonzept, Kommunikationskonzept zur Öffentlichkeitsarbeit ...... 38 6 Aktionsplan ...... 40 6.1 Geplante Aktivitäten ...... 40 6.2 Startprojekte ...... 42 7 Verfahren zur LILE Erstellung / Einbindung der Bevölkerung ...... 45 8 Lokale Aktionsgruppe (LAG) ...... 47

LILE Region Rhein-Wied I Inhalt

8.1 Zusammensetzung der LAG ...... 47 8.2 Struktur der LAG ...... 47 8.3 Regionalmanagement ...... 50 9 Förderbedingungen ...... 52 9.1 Fördertatbestände ...... 52 9.2 Zuwendungsempfänger ...... 54 9.3 Fördersätze ...... 55 10 Verfahren der Projektauswahl ...... 57 11 Darstellungen zur Kooperation mit anderen Programmen und Gebieten ...... 60 12 Finanzplan ...... 62 13 Begleitung und Evaluierung der Förderperiode 2014 – 2020 ...... 64 13.1 Monitoring ...... 64 13.2 Evaluierung ...... 64 14 Literaturverzeichnis ...... 66 15 Anhang ...... 68 Anhang 1: Karte Gebiet 1:100.000 ...... 69 Anhang 2: Übersicht über die Verbandsgemeinden mit Ortsteilen und EinwohnerInnen, Fläche und Bevölkerungsdichte ...... 71 Anhang 3: Übersichtskarte Schutzgebiete ...... 72 72 Anhang 4: Abgrenzung landesweit bedeutsame historische Kulturlandschaft „Unteres Mittelrheintal“ ...... 73 Anhang 5: Handlungsfelder und Teilziele...... 74 Anhang 6: Weitere Projektideen ...... 75 Anhang 7: Zusammensetzung der LAG Rhein-Wied...... 78 Anhang 8: Dokumentation der Öffentlichkeitsarbeit ...... 81 Anhang 9: Projektsteckbrief ...... 84 Anhang 10: Checkliste zur Projektauswahl ...... 86 Anhang 11: Übersicht über Ziele und Indikatoren zur Evaluierung von Prozessen, Strukturen, Vernetzungen und des Regionalmanagements ...... 97 16 Anlagen ...... 99 Anlagen

II LILE Region Rhein-Wied Inhalt

Abbildungsverzeichnis

Abbildung 1: Abgrenzung des LEADER-Aktionsgebiets Rhein-Wied 4 Abbildung 2: SWOT-Analyse für die Region Rhein-Wied 15 Abbildung 3: Überblick über die Handlungsfelder und Teilziele 31 Abbildung 4: Beschluss der LILE durch die vorläufige LAG Rhein-Wied am 09.03.15 in Unkel 45 Abbildung 5: TeilnehmerInnen der Abschlussveranstaltung am 18.03.15 in /Wied 46 Abbildung 6: Ablauf des Beteiligungsverfahrens 46 Abbildung 7: Aufteilung der Mitglieder der LAG auf die Handlungsfelder 47 Abbildung 8: Organisation der LAG und ihrer Gremien 48 Abbildung 9: Verfahren der Projektauswahl 59 Abbildung 10: Lage und Abgrenzung der WiN-Region 60 Abbildung 11: Unterzeichnung des Letter of Intent durch BM Werner Grüber (VG Waldbreitbach) und BM Volker Mendel (LAG-Vorsitzender Raiffeisen-Region) 60 Abbildung 12: Lage des LEADER-Aktionsgebiets Rhein-Wied mit angrenzenden LEADER- Aktionsgebieten 61 Abbildung 13: Überblick über die Handlungsfelder und Teilziele 74 Abbildung 14: Collage Öffentlichkeitsarbeit 81 Abbildung 15: Projektsteckbrief 84 Abbildung 16: Online-Beteiligungsmöglichkeit Projektideen (www.leader-rhein-wied.de) 85

Tabellenverzeichnis

Tabelle 1: Ziele im Handlungsfeld Wohnen, Leben & Arbeiten 32 Tabelle 2: Ziele im Handlungsfeld Tourismus & Kultur 35 Tabelle 3: Ziele im Handlungsfeld Kulturlandschaft & Biodiversität 36 Tabelle 4: Ziele im Handlungsfeld Regionale Identität & Soziales Miteinander 37 Tabelle 5: Aktionsplan 41 Tabelle 6: Startprojekte Wohnen, Leben & Arbeiten 42 Tabelle 7: Startprojekte Regionale Identität & Soziales Miteinander 43 Tabelle 8: Startprojekte Tourismus & Kultur 43 Tabelle 9: Startprojekte Kulturlandschaft & Biodiversität 44 Tabelle 10: Fördersätze nach Zuwendungsempfängern 55 Tabelle 11: Übersicht Höchst- und Mindestfördersummen 56 Tabelle 12: Finanzplan nach Handlungsfeldern 62 Tabelle 13: Finanzplan nach Jahren 63 Tabelle 14: Übersicht Evaluierung 65

LILE Region Rhein-Wied III Inhalt

Tabelle 15: Bevölkerungsstand am 31.12.2013 71 Tabelle 16: Weitere Projektideen für die Region Rhein-Wied (insgesamt 101) 75 Tabelle 17: Übersicht Öffentlichkeitsarbeit 82 Tabelle 18: Projektauswahlbogen 86 Tabelle 19: Übersicht über die Ziele und Indikatoren für den Bewertungsbereich „Prozess, Struktur und Vernetzung“ 97 Tabelle 20: Übersicht über die Ziele und Indikatoren für den Bewertungsbereich „Regionalmanagement“ 98

IV LILE Region Rhein-Wied Zusammenfassung

Abkürzungsverzeichnis

ADD Aufsichts- und Dienstleistungsdirektion App Anwendungssoftware AST Anrufsammeltaxi BA Bundesagentur für Arbeit BAB Bundesautobahn BfN Bundesamt für Naturschutz BM Bürgermeister BMEL Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft BMWI Bundesministerium für Wirtschaft und Energie DE-Programm Dorferneuerungsprogramm DLR Dienstleistungszentrum Ländlicher Raum DVS Deutsche Vernetzungsstelle Ländlicher Raum DWV Deutscher Weinbauverband EFRE Europäischer Fonds für regionale Entwicklung ELER Europäischer Landwirtschaftsfonds für die Entwicklung des ländlichen Raums ESF Europäischer Sozialfonds ESI-Fonds Europäische Struktur- und Investitionsfonds EULLE Entwicklungsprogramm Umweltmaßnahmen, Ländliche Entwicklung, Landwirt- schaft, Ernährung EZ Entwicklungsziel FFH-Richtlinie Fauna-Flora-Habitat-Richtlinie GF Geschäftsführung HF Handlungsfelder HWK Handwerkskammer IHK Industrie- und Handelskammer ILE Integrierte ländliche Entwicklung ILEK Integriertes ländliches Entwicklungskonzept ISIM Ministerium des Innern, für Sport und Infrastruktur LANIS Landschaftsinformationssystem KiTa Kindertagesstätte LAG Lokale Aktionsgruppe LEADER “Liaison entre actions de development de l’économie rural” = „Verbindung zwi- schen Aktionen zur Entwicklung des ländlichen Raums“ LEP Landesentwicklungsprogramm LILE Lokale integrierte ländliche Entwicklungsstrategie LUWG Landesamt für Umwelt, Wasserwirtschaft und Gewerbeaufsicht MTB Mountain Bike MULEWF Ministerium für Umwelt, Landwirtschaft, Ernährung, Weinbau und Forsten MWKEL Ministerium für Wirtschaft, Klimaschutz, Energie und Landesplanung

LILE Region Rhein-Wied V Zusammenfassung

MWZ Medizinisches Versorgungszentrum NRW Nordrhein-Westfalen ÖPNV Öffentlicher Personennahverkehr PlG Planungsgemeinschaft Mittelrhein- QR-Code „Quick response Code“ = maschinell schnell auffindbare und einlesbare Informati- onen REK Regionales Entwicklungskonzept RLP Rheinland-Pfalz RM Regionalmanagement RROP Regionales Raumordnungsprogramm SKSL Starke Kommunen – Starkes Land (Zukunftsinitiative des Innenministeriums Rhein- land-Pfalz) SMART „Specific measurable accepted realistic timely“ = „spezifisch, messbar, akzeptiert, realistisch und terminiert“ SOLAWI Solidarische Landwirtschaft StLaRLP Statistisches Landesamt Rheinland-Pfalz SWOT „Strenghts, Weaknesses, Opportunities and Threats“ = Analyse zu Stärken, Schwä- chen, Chancen und Herausforderungen VG Verbandsgemeinde VHS Volkshochschule VO Verordnung WiSo-Partner Wirtschafts- und Sozial-Partner WS Workshop

VI LILE Region Rhein-Wied Zusammenfassung

0 Zusammenfassung

Mit der lokalen, integrierten, ländlichen Entwick- Ein wichtiger Wirtschaftsbereich für die Region lungsstrategie (LILE) bewirbt sich die Region Rhein- Rhein-Wied ist der Tourismussektor. Durch das Wied um die Anerkennung als LEADER-Region für Zusammenspiel von Westerwald und dem Rheintal die Förderperiode 2014-2020. Die Region mit den sind vor allem Wandern, Radfahren sowie Wellness vier Verbandsgemeinden Unkel, Linz am Rhein, Bad die Kernthemen des touristischen Angebots, die Hönningen und Waldbreitbach des Landkreises damit auch den regionalen Strategien der Destina- liegt im Norden von Rheinland-Pfalz. tionen Westerwald und Romantischer Rhein ent- sprechen. Hinzu kommen kulturhistorische Beson- Die Region Rhein-Wied umfasst eine Fläche von derheiten, zu nennen ist der nördlichen Beginns 195,78km2 und hat knapp 52.000 EinwohnerInnen. des Obergermanischen Limes. In den letzten Jah- Sie gehört zu den verdichteten Bereichen, entlang ren konnten die Gästezahlen in der Region gestei- des Rheins ist sie von einer konzentrierten, in den gert werden, wobei gleichzeitig die Zahl der Über- anderen Bereichen von einer dispersen Siedlungs- nachtungen um 20 % gesunken ist. Das verweist struktur geprägt. Durch die nahegelegene BAB A 3, auf die besondere Bedeutung, die der Tagestou- die Bahn-Schnellstrecke Köln-Bonn und die im rismus in der Region spielt Entwicklungsfähig ist Rheintal verlaufende B 42 besteht eine gute groß- die Qualität der Übernachtungsbetriebe und der räumige Anbindung an die Ballungsräume Rhein- Gastronomie, ebenfalls verbesserungswürdig ist Main und Köln Bonn. die Infrastruktur im Wellness- und Campingbe- Die beiden Flüsse Rhein und Wied sind die wesent- reich. lichen Abgrenzungsmerkmale und prägen zusam- Der Waldflächenanteil liegt in der Region mit 60 % men mit zahlreichen Bachläufe und tief einge- weit über dem Landesdurchschnitt von 42 %. In schnittenen Tälern das Erscheinungsbild der Regi- der Region werden 22 % der Fläche landwirtschaft- on. Sie stellt sich als bewaldete Kuppe entlang des lich genutzt, dabei ist der Anteil von Dauergrün- Rheins dar, der durch das ausgeprägte Kerbtal des land mit bis zu 85 % überdurchschnittlich hoch. Am Waldbreitbacher Wiedtals deutlich abgetrennt ist. Rhein spielt der Weinbau eine wichtige Rolle. Die Gebietsanalyse Anzahl der landwirtschaftlichen Betriebe hat in den In den letzten 10 Jahren gab es in der Region letzten Jahren kontinuierlich abgenommen, die Rhein-Wied nur leichte Bevölkerungsverluste, was durchschnittliche Betriebsgröße liegt mit 31 ha in sich laut Prognose bis 2030 deutlich verändern etwa im Landesmittel. Die meisten Betriebe halten wird. Für die weitere Entwicklung ist mit einer Vieh, der Schwerpunkt liegt bei der Rinderhaltung. Schrumpfung von 9,7 % zu rechnen die mit einer Initiativen zu Direktvermarktung regionaler Pro- deutlichen Überalterung in der Bevölkerung ein- dukte existieren zu Streuobst, Wein und der Ein- hergehen wird. kaufsführer „Westerwald“ soll den Zugang zu Le- bensmitteln aus der Region erleichtern. Der Landkreis Neuwied hat eine hohe Wirtschafts- kraft mit einem positiven Trend in den letzten Jah- Die Landschaft hat markante Reliefs, v.a. durch die ren. Die Region zeichnet sich als Wirtschaftsstand- Steilhänge zum Rhein, und ist außerordentlich ort mit international aufgestellten mittelständi- vielfältig strukturiert. So zählt der Bereich am schen Unternehmen aus. Trotz der guten wirt- Rhein als landesweit bedeutsame historische Kul- schaftlichen Entwicklung ist sowohl die Quote der turlandschaft. Zahlreiche Schutzgebiete, u.a. der Auspendler als auch der Anteil der Arbeitslosen Naturpark Rhein-Wied, und 5 Fauna-Flora Habitate relativ hoch. Außerdem finden derzeit nicht alle mit einem Flächenanteil von 17 % an der Jugendlichen Ausbildungsplätze und für die Zu- Gesamtfläche tragen zum Schutz der Landschaft kunft wird mit einem Mangel an Fachkräften zu bei. rechnen sein. Drei der vier Verbandsgemeinden beteiligen sich am Klimaschutzkonzept des Landkreises Neuwied,

LILE Region Rhein-Wied 1 Zusammenfassung der sich bis zum Jahr 2050 zum „Null-Emissions- allen Handlungsbereichen verschiedene Zielgrup- Landkreis“ entwickeln will und die Energie haupt- pen noch besser beteiligt werden. sächlich über lokal verfügbare Energieressourcen Regionale Strategie abdecken will. Für die Erarbeitung der LILE waren die BürgerInnen Im Bereich der Daseinsvorsorge ergibt sich bei den zu drei öffentlichen Veranstaltungen eingeladen, Versorgungseinrichtungen zur Deckung des tägli- um über wesentliche Ziele und Inhalte der Strate- chen Bedarfs ein noch zufriedenstellendes Bild. gie zu diskutieren. Außerdem konnten fortlaufend Dies gilt auch für die gesundheitliche Versorgung, Ideen zu Projekten über einen online gestellten allerdings sind hier zukünftig im Bereich der Haus- Projektsteckbrief eingebracht werden. Die Steue- ärztInnen und in der Pflege Verschlechterungen zu rung des Prozesses oblag einem Steuerungsgremi- erwarten aufgrund der Altersstruktur der ÄrztIn- um aus Verantwortlichen aus den beteiligten Ver- nen. Im Bereich der Pflege bestehen Defizite in der bandsgemeinden sowie weiteren AkteurInnen. Tagespflege und im Bereich Demenz sowie der ambulanten Palliativversorgung. Die Angebote des Das Leitbild der Region beschreibt im Kern, durch ÖPNV in der Region sind überwiegend zufrieden- zahlreiche kreative Ansätze im Wohn- und Versor- stellend. Verbesserungsbedarf ist vor allem bei gungsbereich eine hohe Lebensqualität in einer alternativen und barrierefreien Angeboten und im intakten Kulturlandschaft und zukunftsfähige Wirt- Ausbau der E-Mobilität zu sehen. schaftsstrukturen zu bieten. Die Versorgung mit ausreichend schnellem Inter- Zur Umsetzung des Leitbildes werden Entwick- net ist aktuell noch nicht durchgängig gegeben, lungsziele formuliert, die 4 Handlungsfelder (HF) hier sind die Gemeinden allerdings bereits überre- repräsentieren. Diese sind durch Teilziele weiter gional aktiv. ausdifferenziert und mit SMARTen Handlungszie- len weiter untersetzt. Diese sind für das Das soziale Leben in den Orten wird wesentlich Monitoring und die spätere Evaluierung mit aussa- durch die Vereine bestimmt. Die Identifikation mit gekräftigen Indikatoren hinterlegt. dem eigenen Ort ist hoch, was sich in zahlreichen Aktivitäten niederschlägt. Darüber hinaus sind In dem HF „Wohnen, Leben & Arbeiten“ wird die auch ausreichend Angebote für die Bildung vor- Entwicklung zukunftsfähiger Lebens- und Arbeits- handen. orte für alle Generationen angestrebt. Es umfasst die Themen Wohnraum, Daseinsvorsorge, Mobili- SWOT-Analyse tät, Klimaschutz, Gesundheit und Pflege sowie Die SWOT-Analyse basiert in erster Linie auf den Wirtschaft und Ausbildung. Damit werden die zu- Ergebnissen der Gebietsanalyse. Zusätzlich sind künftigen die Wohn- und Arbeitsbedingungen um- qualitative Aussagen der regionalen AkteurInnen fassend thematisiert. eingeflossen. Gute Ansatzpunkte zur Weiterent- Ziele zur Erhaltung und Entwicklung des vor allem wicklung ergeben sich aus der Lage in der Nähe für den Tourismus, aber auch für alle BürgerInnen von Ballungsräumen und der hohe landschaftliche wichtigen landschaftlichen und kulturellen Erle- Attraktivität. Die gute wirtschaftliche Ausgangssi- bens sind im HF „Tourismus & Kultur“ zusammen- tuation und gute Bildungsangebote lassen sich für gefasst. die Entwicklung der Region zielgerichtet nutzen, ebenso wie das vielfältige Engagement der Bürge- Grundlage hierfür ist die Sicherung der Kulturland- rInnen. Noch sind die Auswirkungen des demogra- schaft, die das dritte HF „Kulturlandschaft & fischen Wandels gering, hier liegt die Herausforde- Biodiversität“ thematisiert. Dies geschieht einer- rung in einem vorausschauenden Erkennen von seits durch Umweltbildung, andererseits durch die Problempunkten und der Entwicklung innovativer Förderung nachhaltiger Landschaftsnutzungen. Lösungen. Es gilt, die landschaftlichen Potenziale Mit den Zielen des HF „Regionale Identität & Sozia- dauerhaft zu erhalten und zu entwickeln und noch les Miteinander“ soll die regionale Identität geför- besser für die regionale Entwicklung zu nutzen. dert und die Teilhabe aller Menschen voran ge- Dies kann nur auf der Grundlage einer gestärkten bracht werden. regionalen Identität erfolgen. So müssen auch in

2 LILE Region Rhein-Wied Zusammenfassung

Teil der Strategie ist ebenso ein umfassendes Be- Das Regionalmanagement bildet den operativen teiligungs- und Kommunikationskonzept zur Einbe- Teil der gesamten Organisationsstruktur und setzt ziehung bzw. Information der Öffentlichkeit in den die Entscheidungen der LAG um. Es übernimmt Umsetzungsprozess. So sind thematische Arbeits- u.a. die Koordination der Weiterentwicklung der gruppen geplant, an denen sich alle AkteurInnen LILE, organisiert und koordiniert die Umsetzung beteiligen können. Außerdem ist ein jährliches der Entwicklungsstrategie, unterstützt Projektvor- Regionalforum zum intensiven Informationsaus- schläge und Anträge, bringt diese zur Entschei- tausch und Gewinnung neuer Akteure vorgesehen. dungsreife und legt sie dem LAG-Entscheidungs- gremium vor. Außerdem sind Kooperationen mit vier Regionen angebahnt, von denen Synergieeffekte bei der Die Projekte werden durch das Entscheidungsgre- Bearbeitung der verschiedenen Themen erwartet mium nach vorgegebenen Kriterien ausgewählt, werden. Außerhalb von Rheinland-Pfalz liegt die die als Grundprinzip ein transparentes, nicht dis- „WiN (Wir im Norden)-Region“ in Niedersachsen, kriminierendes und nachvollziehbares Verfahren die ähnliche Schwerpunkte in der Entwicklungs- ermöglichen. Ziel des Auswahlverfahrens ist es, die strategie verfolgt. Die anderen drei Regionen gren- Projekte zu identifizieren, die einen möglichst ho- zen an die Region Rhein-Wied bzw. liegen in un- hen Beitrag zur Umsetzung der LILE und ihrer Ziele mittelbarer Nähe. Hier wird teilweise bereits an leisten. Das heißt, dass ein Projekt für zumindest gemeinsamen, grenzübergreifenden Projekten eines der Ziele nachvollziehbare Ergebnisse bei- gearbeitet. steuern und außerdem einen Beitrag zu Quer- schnittzielen der ländlichen Entwicklung in RLP Aktionsplan leistet muss. Zur Umsetzung der Strategie sind Arbeitsschritte Förderbedingungen und Finanzplan für das erste Jahr im Aktionsplan verankert. Er sieht neben der Umsetzung der Handlungsziele Die LAG Rhein-Wied hat aus den Handlungsfeldern auch Aktivitäten auf Prozessebene und des Regio- abgeleitete Fördertatbestände definiert. Grund- nalmanagements vor. Für die Umsetzung der Stra- sätzlich darf der Förderrahmen vorgegebener För- tegie wurden sog. Startprojekte ausgewählt. Diese derrichtlinien auf EU-, Bundes-, Landes- und Regi- Projekte, die durch die regionalen AkteurInnen im onalebene nicht eingeschränkt werden. Die Region Rahmen des Prozesses der LILE-Erstellung entwi- hat ein Konzept für die Unterscheidung von Grund- ckelt wurden, sind bereits so weit konkretisiert, und Premiumfördersätzen entwickelt. dass sie nach Anerkennung als LEADER-Region im In dem Finanzplan sind die Handlungsfelder auf- ersten Jahr umgesetzt werden könnten. Damit grund ihrer Bedeutung für die Region gewichtet wird unterstrichen, dass der Strategie konkrete und das Budget nach diesen, nach Bürgerprojekten Handlungsansätze zugrunde liegen. Insgesamt sowie nach laufenden Kosten der LAG gegliedert wurden 14 Startprojekte aus allen Handlungsfel- worden. dern identifiziert. Deren rasche Umsetzung - die Anerkennung durch das Entscheidungsgremium Monitoring und Evaluierung vorausgesetzt – kann ein wichtiges Signal für die Grundlage für ein erfolgreiches Monitoring und für Region und die AkteurInnen sein. die darauf aufbauenden Evaluationsschritte, ist Lokale Aktionsgruppe (LAG) + Regionalmanagement eine kontinuierliche Beobachtung und Erfassung des gesamten Umsetzungsprozesses. Grundlage Verantwortlicher Träger der regionalen Entwick- der Evaluierung der verschiedenen Bereiche sind - lungsstrategie ist die LAG „Rhein Wied“, die sich die für die Zielerreichung dargestellten SMARTen paritätisch aus VertreterInnen der Kommunen, der Ziele. Für die zu evaluierenden Bereiche „Prozess Wirtschafts- und Sozialpartner und der Zivilgesell- und Struktur“ sowie „Regionalmanagement“ sind schaft zusammensetzt. Die Struktur der LAG um- ebenfalls Ziele und Indikatoren festgelegt worden. fasst die Vollversammlung, einen Vorstand, die Das Monitoring erfolgt durch das Regionalmana- Steuerungsgruppe und das Entscheidungsgremi- gement, die Evaluierung durch die Steuerungs- um. gruppe der LAG.

LILE Region Rhein-Wied 3 LEADER-Aktionsgebiet

1 LEADER-Aktionsgebiet Altenkirchen an, in dem auch die nächste LEADER- 1.1 Name der LAG Bewerberregion „Westerwald – Sieg“ liegt. West- lich grenzen auf der linken Rheinseite die Landkrei- Die Region, die sich erstmals um Anerkennung als se Ahrweiler und Mayen-Koblenz an. Hier liegt eine LEADER-Region bewirbt, hat den Namen „Re- auch die Region Rhein-Eifel, die mit Bad Breisig gion Rhein-Wied“ (im Folgenden auch nur „Regi- direkt gegenüber von Bad Hönningen liegt. Östlich on“ genannt). Die beiden Flüsse Rhein und Wied schließt sich die „Raiffeisen-Region“ an, ein Zu- sind die wesentlichen Abgrenzungsmerkmale, die sammenschluss der vier Verbandsgemeinden gleichzeitig für wertvolle Erholungslandschaften , Flammersfeld, Puderbach und stehen. Diese prägen auch das Erscheinungsbild im Rahmen der integrierten ländlichen Entwicklung der Region, das durch Fließgewässer und teilweise (ILE) und ebenfalls LEADER-Bewerberregion. Eine tief in die Höhenrücken des Westerwaldes einge- Karte der Region befindet sich in der Anhang 1. schnittene Täler bestimmt ist. Die Region umfasst eine Fläche von 195,78 km2 und besteht aus den vier Verbandsgemeinden 1.2 Abgrenzung des LEADER- Unkel, Linz am Rhein, Bad Hönningen und Wald- Aktionsgebietes breitbach (s. Abbildung 1). Mit knapp 52.000 Ein- wohnerInnen liegt die Bevölkerungsdichte bei ca. Die Region Rhein-Wied liegt ganz im Norden von 265 E/km2. Städte mit EinwohnerInnen zwischen Rheinland-Pfalz an der Grenze zum Rhein-Sieg- 5.000 und knappen 6.000 befinden sich entlang Kreis des Bundeslandes Nordrhein-Westfahlen. Sie des Rheins, auf den Höhen des Westerwaldes und bildet den nordwestlichen Teil des Landkreises im Wiedtal befinden sich verstreut kleinere Orte. Neuwied: Im Nordosten schließt sich der Landkreis Abbildung 1: Abgrenzung des LEADER-Aktionsgebiets Rhein-Wied

Quelle: Eigene Darstellung 2015

4 LILE Region Rhein-Wied LEADER-Aktionsgebiet

Großräumig ist die Region Rhein-Wied gut durch Dies setzte sich bis in die jüngere Geschichte fort, Autobahnen und Bahnlinien erschlossen. Im Nor- z.B. 1870 durch den Bau der rechtsrheinischen den liegen in unmittelbarer Nähe die BAB A 3 und Bahn von Neuwied nach Oberkassel bei Bonn. Die die Bahn-Schnellstrecke Köln-Frankfurt. Der Süden Orientierung Richtung Neuwied und Koblenz er- und Westen der Region sind durch die B 42 entlang folgte erst während der preußischen Herrschaft im des Rheins angebunden. Diese Bundesstraße ist die Rheinland. Verbindung im Rheintal nach Bonn und nach Neu- wied bzw. Koblenz. Ebenfalls im Rheintal befindet Keine kreisübergreifende Kooperation sinnvoll mög- sich die Bahnstrecke Koblenz - Bonn, die die regio- lich nale Schienenanbindung in den Großraum Köln- Die Region Rhein-Wied hat im Zuge der Abgren- Bonn gewährleistet. Die Erschließung in Ost- zung des Aktionsgebietes festgestellt, dass die Westrichtung ist durch mehrere Landstraßen ge- seitens des MULEWF RLP gewünschte kreisüber- währleistet, die v.a. die am Rhein liegenden Orte greifende Kooperation aufgrund der Lage der Re- mit den Höhenlagen verbinden bzw. dem Lauf der gion nicht sinnvoll möglich ist: Wied folgen (s. auch Abb. 1).  Im Norden der 4 VGn liegt direkt angrenzend Naturräumlich liegt die Region im sog. Vorderwes- die Landesgrenze NRW (die dort anschließen- terwald, einem Teil des Naturraums Westerwald. den Kommunen Bad Honnef und Königswinter Der Vorderwesterwald ist durch das ausgeprägte liegen nicht in der Förderkulisse von LEADER in Kerbtal des Waldbreitbacher Wiedtals deutlich NRW – eine Ausweitung über die Ländergrenze abgetrennt und bildet eine bewaldete Kuppe, die ist damit ausgeschlossen). parallel zum Rhein verläuft. Diese ist Teil des  Im Osten schließt sich die Raiffeisen-Region an, rheinwesterwälder Vulkanrückens und des Rhein- die bereits eingespielt zusammen arbeitet und Wied-Rückens. Der rheinwesterwälder Vulkanrü- sich aktuell auch als LEADER-Region bewirbt, cken ist die Fortsetzung des außerhalb von Rhein- sodass ein Anknüpfen an den Landkreis Alten- land-Pfalz liegenden Siebengebirges mit seinen kirchen hier nicht möglich (eine projektbezo- aufgesetzten Vulkankuppen nach Südosten. Der gene Kooperation wird angestrebt). Vorderwesterwald ist weit weniger deutlich  Im Süden grenzt die Region Rhein-Wied an die reliefiert als das benachbarte Siebengebirge und Stadt Neuwied, die deutlich über 30.000 EW die ursprünglich erkennbaren Vulkankuppen, wie hat (Ausschlusskriterium), wodurch eine Ko- z. B. der Malberg, sind heute weitgehend abge- operation mit dem Landkreis Mayen-Koblenz baut. Der Naturraum ist geprägt durch zahlreiche (ab Bendorf) ausgeschlossen ist. Bachläufe und tief eingeschnittene Täler. Es befin-  Im Westen bildet der Rhein die natürliche den sich etliche Schutzgebiete in der Region, das Grenze; die Bildung einer Region über den gesamte Gebiet gehört zum Naturpark Rhein- Rhein hinweg ist nicht möglich, da sich auf der Westerwald, der sich über einen großen Teil des linken Rheinseite direkt die nächste Bewerber- Landkreises Neuwied erstreckt. region Rhein-Eifel anschließt (auch hier wird eine Kooperation angestrebt). Der Begriff Vorderwesterwald ist heute nur noch teilweise gebräuchlich, denn er beschreibt den Mit allen angrenzenden Regionen wurde ein Letter Blickwinkel auf den Westerwald von Bonn aus: vor of Intent abgeschlossen, um sinnvolle und in den dem Westerwald. Damit kommt aber auch die jeweiligen LILE dargelegte Kooperationsprojekte kulturhistorische Orientierung dieses Gebiets in auch über die Grenzen von LEADER-Gebieten hin- Richtung Bonn und Köln zum Ausdruck, denn große weg auf den Weg bringen zu können. Teile gehörten über viele Jahrhunderte zu Kurköln.

LILE Region Rhein-Wied 5 Beschreibung der Ausgangslage

2 Beschreibung der Ausgangslage sich auf der Hochfläche und entlang der Wied und 2.1 Ausgangslage sind in der Größe sehr ähnlich. Die meisten Orte liegen in der Größenordnung um 1.500 Einwohne- Die Beschreibung der Ausgangslage der Region rInnen, kleine Siedlungen sind kaum vorhanden. Rhein-Wied erfolgt unter Berücksichtigung über- Punktuell sind schon Auswirkungen des demografi- geordneter Programme und Planungen sowie an- schen Wandel erkennbar. Vor allem in der Ver- derer in der Region stattfindender Gestaltungs- bandsgemeinde Bad Hönningen wird der Leerstand und Entwicklungsprozesse und Förderprogramme. wahrgenommen, in den anderen Verbandsge- Sie werden in den jeweiligen Kapiteln gesondert meinden ist bereits deutlich, dass dieser Effekt des genannt. demografischen Wandels systematisch beobachtet 2.1.1 Raum- und Siedlungsstruktur werden müsste. Gleichzeitig ist spürbar, dass der Bedarf an barrierefreiem Wohnraum bzw. genera- Die Region besteht aus den vier Verbandsgemein- tionsübergreifenden Wohnprojekten wächst und den Bad Hönningen, Linz am Rhein, Unkel und bisher kaum abgedeckt ist. Waldbreitbach mit insgesamt 21 Ortsgemeinden. Sie gehört zur Planungsregion Mittelrhein- 2.1.2 Bevölkerung Westerwald mit dem Oberzentrum Koblenz. Die In der Region Rhein-Wied leben derzeit 51.949 Ein- Stadt Linz am Rhein ist Mittelzentrum, benachbart wohnerInnen (Bevölkerungsstand zum 31.12.2013, zur Region liegt im Süden die Stadt Neuwied, die s. Anhang 2). In den 90er Jahren konnte die Region die Funktion eines Mittelzentrums und oberzentra- durch Zuwanderung starke Bevölkerungsgewinne len Entwicklungsschwerpunktes hat. Grundzentren verzeichnen, bis Anfang des 21. Jahrhunderts gab sind Unkel, Waldbreitbach sowie Bad Hönningen es einen kontinuierlichen Zuwachs. Erst in den letz- zusammen mit in verpflichtender Ko- ten 10 Jahren sind leichte Bevölkerungsverluste operation (PlG Mittelrhein-Westerwald, 2014). registriert worden, die im Wesentlichen auf gerin- Nach dem Landesentwicklungsprogramm (LEP IV) gere Wanderungsgewinne in den letzten Jahren gehört die Region im nördlichen Teil zu den „ver- zurück zu führen sind. Weitere Faktoren sind star- dichteten Bereichen mit disperser Siedlungsstruk- ke Abwanderungen in einigen Orten. In Unkel ist tur“, der restliche Teil der Region zählt zu den der Bevölkerungsverlust in erster Linie auf das „verdichteten Bereichen mit konzentrierter Sied- hohe negative natürliche Saldo zurück zu führen lungsstruktur“. Die Zentrenerreichbarkeit und -aus- (StLaRLP, 2014, a). wahl ist überwiegend hoch (ISIM, 2008). Der ge- Neben dem Rückgang der Einwohnerzahlen ist in samte Westerwald und damit auch die Region sind den letzten 10 Jahren eine Verschiebung der Al- dabei „regionaler Entwicklungsschwerpunkt des tersstruktur hin zu weniger jungen und mehr alten ländlichen Raums“ (PlG Mittelrhein-Westerwald, Menschen erkennbar. Die Gruppe der unter 20- 2014). Jährigen nahm in allen Verbandsgemeinden deut- Außerhalb der Region, aber in unmittelbarer Nähe lich ab. Die Altersgruppe der über 65-Jährigen hat verlaufen im Norden mit der BAB A 3 und der seit 2005 nur in der VG Unkel deutlich zugenom- Bahnstrecke Frankfurt – Köln großräumige Stra- men (2,7 % Zuwachs), in den anderen Verbands- ßen- bzw. Schienenverbindungen. Im Osten liegt gemeinden war diese Gruppe noch stabil bzw. es mit der B 256 eine überregionale Straßenverbin- fand nur eine leichte Zunahme statt. Der Anteil der dung in Nord-Süd-Richtung. Erwerbstätigen ist in allen Orten stabil oder sogar Die größeren Orte und die Städte Unkel, Linz am steigend. In Waldbreitbach nahm die Zahl der Er- Rhein und Bad Hönningen liegen am Rhein und werbstätigen in den letzten 10 Jahren von 56 % auf sind etwa gleich groß mit EinwohnerInnenzahlen 60 % deutlich zu (StLaRLP, 2014, a). zwischen 5.000 und knapp 6.000. Die steilen und Für die weitere Entwicklung muss die Region laut zerklüfteten Rheinhänge sind überwiegend frei von Bevölkerungsprognose bis 2030 mit weiter zurück Bebauung. Die übrigen Siedlungen konzentrieren

6 LILE Region Rhein-Wied Beschreibung der Ausgangslage gehenden Bevölkerungszahlen rechnen. Die mittelständischen Unternehmen aus, die teilweise Schrumpfungstendenzen liegen in den Verbands- hochspezialisiert sind. Im Produzierenden Gewerbe gemeinden zwischen 6,7 % und 11 %, insgesamt arbeiten 32 %, darin hat den größten Anteil das wird die Bevölkerung bis 2030 um 9,7 % schrump- verarbeitende Gewerbe. Eine weitere Stärke sind fen. Damit wird die Bevölkerungsentwicklung in zahlreiche Schul-, Aus- / Fortbildungs- und Stu- Rhein-Wied deutlich negativer verlaufen als in der diermöglichkeiten mit Schwerpunkt Wirtschaft, Region Mittelrhein-Westerwald (-8,5 %) und weit Gesundheit und Tourismus (StaLaRLP, 2014, b). über dem Landesmittel von Rheinland-Pfalz Trotz der guten Wirtschaftsstruktur ist die Region (-5,8 %) liegen (StLaRLP, 2014, a). geprägt von Auspendlern, was am deutlichsten in Die bis 2030 prognostizierten Veränderungen in den Verbandsgemeinden Unkel und Bad Hönnin- der Altersstruktur setzen den allgemeinen Trend gen zu sehen ist (jeweils ca. 50 %). Bestimmt wird fort, in dem die Gruppe der unter 20-Jährigen wei- das Pendlersaldo durch die traditionelle Hinwen- ter abnimmt, im Schnitt um die 4 %, während die dung in den Großraum Bonn, vor allem aus dem Gruppe der über 65-Jährigen überproportional um nördlichen Teil der Region, der – während der Zeit ca. 11 % ansteigen wird. Die Gruppe der Erwerbs- als Hauptstadt - teilweise als Wohnstandort für tätigen zwischen 20 und 65 Jahren wird sich am Bonn gedient hat (StLaRLP, 2014, a). deutlichsten verändern und im Schnitt um 7 % Trotz der guten wirtschaftlichen Entwicklung liegt abnehmen. Damit sind in der Region Rhein-Wied die Anzahl der Arbeitslosen mit 5,9 % im Kreis et- deutliche Tendenzen zur Überalterung der Bevöl- was über dem Schnitt der Planungsregion Mittel- kerung abzulesen; die Gruppe der über 65-Jährigen rhein-Westerwald mit 5,0 % und auch über dem wird 2030 ein Drittel der Gesamtbevölkerung bil- Landesdurchschnitt von 5,5 %. Auch in Bezug auf den (StLaRLP, 2014, a). die Ausbildungsstellen liegt die Region unter dem 2.1.3 Wirtschaftsstruktur und Arbeits- Landesdurchschnitt. In der Region betrug im Be- markt richtsjahr 2013/14 die Quote der Berufsausbil- dungsstellen je Bewerber 0,82, während sie im Die Daten zur Wirtschaftsstruktur liegen nur auf Landesdurchschnitt bei 0,92 lag (StLaRLP, 2014, a). Kreisebene und vereinzelt für einzelne Verbands- Dies bedeutet, dass das Ausbildungsplatzangebot gemeinden vor. Der Kreis hat eine hohe Wirt- in der Region aktuell noch zu gering ist, um alle schaftskraft mit einer positiven Entwicklung in den Bewerber aufzunehmen und damit auch in der letzten Jahren. Er liegt mit einem Bruttoinlands- Region zu halten. Allerdings ist hier aufgrund des produkt im Jahr 2012 von 4.892,4 Millionen Euro demografischen Wandels eine Trendwende zu und einer Steigerung um 5,4 % seit 2007 unter den erwarten. Werten von Rheinland-Pfalz (12,2 %) (StaLaRLP, 2014, b). Daten für die zukünftige Beschäftigungsentwick- lung (Fachkräftemonitor) liegen nur für die IHK- Größten Anteil an der Bruttowertschöpfung im Region Koblenz vor. Generell wird von einem sehr Landkreis Neuwied haben die Dienstleistungen mit hohen Fachkräftemangel in den Bereichen Hotelle- 60 %, sie stellen außer in der VG Unkel auch den rie (um die 25 %) und technische Berufe (ca. 15 %) Hauptbeschäftigungsbereich dar, in der Verbands- ausgegangen, wobei die Prognose für die Region gemeinde Waldbreitbach sogar mit 90,5 % der Koblenz in Rheinland-Pfalz mit einem Engpass von sozialversicherungspflichtigen Beschäftigten fast unter 10 % bis 2030 noch am besten abschneidet den einzigen Einkommenssektor. Der hohe Anteil (IHK Arge Rheinland-Pfalz, 2014). Trotzdem wird begründet sich aus einer leistungsfähigen Gesund- die Region Rhein-Wied zukünftig mit einem Man- heits- und Kurinfrastruktur mit Wellnesseinrich- gel an geeigneten Arbeitskräften rechnen müssen. tungen, Krankenhaus, Kliniken und Pflegeeinrich- tungen sowie weiteren Sektoren im Dienstleis- 2.1.4 Tourismus tungsbereich (StLaRLP, 2014, a). Touristisch ist die Region Teil der Destinationen Darüber hinaus zeichnet sich die Region als Wirt- Romantischer Rhein und Westerwald. Die Roman- schaftsstandort mit dynamischen Gewerbe- und tischer Rhein Tourismus GmbH, die Tourismus & Industriegebieten mit international aufgestellten Congress GmbH Bonn und der Westerwald Touris-

LILE Region Rhein-Wied 7 Beschreibung der Ausgangslage tik-Service sind die Organisationen, die für die tou- reisen (zwei bis vier Tage) und Tagesreisen fünf ristische Vermarktung dieser Region zuständig Kernzielgruppen identifiziert, die gut in das Profil sind. Bad Hönningen, , Linz am Rhein, der Destination passen (Lang, et al., 2011). Rheinbrohl und Unkel sind Mitglied in der Roman- Von der Aufsichts- und Dienstleistungsdirektion tischer Rhein Tourismus GmbH. Die Verbandsge- Trier sind die Gemeinden Linz am Rhein, meinde Waldbreitbach ist Mitglied in der Wester- Rheinbrohl, Unkel und Waldbreitbach als Ausflugs- wald Touristik-Service. Darüber hinaus sind die und Erholungsorte mit besonders starkem Frem- Verbandsgemeinde Unkel und die Stadt Unkel denverkehr gewidmet. Hier ist der Wirtschaftsfak- Mitglieder in der Tourismus Siebengebirge GmbH, tor Tourismus mit den entsprechen Wertschöp- mit der die Stadt Linz am Rhein wiederum koope- fungsquoten besonders ausgeprägt. riert. Weiterer Kooperationspartner der Stadt Linz am Rhein ist die Tourismus & Congress GmbH Der Tourismus in der Region Rhein-Wied ist ge- Bonn. Ziel aller Kooperationspartner ist die Förde- prägt durch das Zusammenspiel von Mittelrheintal rung aller Arten von Tätigkeiten, die die Struktur und Westerwald. Das Rheintal wird bestimmt von des Tourismus und das touristische Image der seinen Weinlagen und -orten sowie von mittelal- Kommunen verbessern. terlichen Burgen, Schlössern, Kirchen und histori- schen Ortskernen. Die Weinorte sind geprägt von Für die touristische Entwicklung der Region ist die einer aktiven und authentischen Steilstlagen-Wein- Tourismusstrategie des Landes Rheinland-Pfalz baukultur und überregionalen weintouristischen maßgeblich. Dort ist in der Halbzeitbilanz eine Kon- Veranstaltungen, insbesondere im größten Wei- zentration auf vier thematische Säulen: Wandern, nort Leutesdorf. Radwandern, Wein und Gesundheit und fünf pri- märe Ziele angelegt. Hierzu gehören u.a. die Stei- Die Römer spielen eine besondere Rolle, da in gerung der Gäste- und Übernachtungszahlen, die Rheinbrohl der „Caput Limitis“ (lateinisch „Haupt Erhöhung der touristischen Wertschöpfung und des Limes“), der nördliche Beginn des Obergerma- der Zahl der Arbeitsplätze, die Stärkung des Bran- nischen Limes, liegt. Die dortige RömerWelt ist das chen- und Standortimages sowie die Bündelung offizielle Limesinformationszentrum für Rheinland- der Aktivitäten und Konzentration auf die chancen- Pfalz über das Weltkulturerbe Limes. reichsten Themen (MWKEL, o.J.). Auch aktuellere geschichtliche Themen sind in der Ein weiterer wichtiger touristischer Partner in der Region präsent, wie z.B. das „Willy-Brandt-Forum" Region ist der Naturpark Rhein-Westerwald e.V., (u.a. Dauerausstellung über das Leben und Wirken der 1962 als einer der ersten Naturparke in von Willy Brandt mit dem Schwerpunkt auf der Zeit Deutschland gegründet wurde. Der rund 470 km2 nach seiner Kanzlerschaft und als Unkeler Bürger). große Naturpark liegt rechtsrheinisch zwischen Verbunden sind die Ortschaften am Rhein durch Neuwied und Unkel und reicht bis auf die ersten den Premium-Fernwanderweg Rheinsteig, den Höhenrücken des Westerwaldes. Somit ist die gan- Rheinhöhenweg und den Limeswanderweg. Au- ze Region Rhein-Wied Teil des Naturparks. Der ßerdem befinden sich zahlreiche weitere oft the- Schutzzweck der Kernzonen ist es, die "Erholung in menbezogenen (Rund-) Wanderwege in den Ver- der Stille" zu ermöglichen. Über die im Natur- bandsgemeinden. Als Radwege sind vor allem der schutzgesetz vorgegebenen Ziele – u.a. die Förde- Rheinradweg und der Limesradweg von überregio- rung eines nachhaltigen Tourismus – hat der Na- naler Bedeutung. Weiterhin wurden in der Region turpark einen Schwerpunkt auf die Entwicklung erste Mountainbike-Rundstrecken projektiert. Der einer naturnahen und naturverträglichen Erholung Historische Schienenbus „Kasbachtalbahn“ stellt gelegt. vom Bahnhof Linz aus eine Verbindung auf die Des Weiteren hat die Verbandsgemeinde Wald- Westerwald-Höhenrücken von Linz am Rhein mit breitbach im Jahr 2011 ein Tourismusentwick- Kalenborn her. lungskonzept für das Wiedtal in Auftrag gegeben, Das touristisch ebenfalls wichtige Wiedtal liegt in dem konkrete Maßnahmen zur Verbesserung mitten im Naturpark Rhein-Westerwald zwischen des touristischen Angebotes aufgezeigt werden. dem „Qualitätswanderweg wanderbares Deutsch- Als größte Potenziale werden im Rahmen von Kurz- land“ Westerwald-Steig und dem Premium-Fern-

8 LILE Region Rhein-Wied Beschreibung der Ausgangslage wanderweg Rheinsteig. Zusätzlich bietet das Wied- und Gäste um die Hälfte erreicht werden konnte. tal vier abwechslungsreiche „Erlebnisschleifen“ als Auch die Verbandsgemeinde Linz am Rhein kann Wanderungen sowie zahlreiche Rund- und thema- stark steigende Gästezahlen und Übernachtungen tische Wanderwege wie den Klostersteig entlang aufweisen. Die negativen Tendenzen in den Ver- von Klöstern und Kirchen an. Der Wiedradweg und bandsgemeinden Bad Hönningen und Waldbreit- weitere Möglichkeiten zum Natururlaub runden bach liegen noch unter den Zahlen der Gesamtre- das touristische Bild des Tales ab. gion, wobei im letzten Jahr in Waldbreitbach wie- der leichte Steigerungen verzeichnet werden konn- Insgesamt fügt sich das Angebot der Region gut in ten (StLaRLP, 2014, a). Die meisten Gäste reisen die Profilthemen Wandern, Radwandern, „Ich- aus Deutschland an, der größte Anteil ausländi- Zeit“, Wellness und Camping der Destinationen scher Gäste kommt aus den Niederlanden (Rhein- Romantischer Rhein und Westerwald. Eine wichti- Sieg-Kreis, o.J.). ge Säule bildet dabei der Tagestourismus. Ausbau- fähig sind vor allem die Themen Wellness und Neben den Übernachtungsgästen kommt in der Camping inklusive Wohnmobilstellplätze, da die Region Rhein-Wied dem Tagestourismus eine be- vorhandene Infrastruktur nicht mehr auf dem ak- sonders hohe Bedeutung zu. Mit Durchschnitts- tuellsten Stand ist bzw. nicht vorhanden ist. ausgaben von knapp 30 € pro Person sorgen die Tagesgäste, deren Zahl konservativ geschätzt si- Das Beherbergungsangebot in der Region setzt sich cherlich bei über einer halben Million liegen dürf- aus 44 Betrieben mit insgesamt 1.869 Betten zu- te, für hohe Umsätze und Wertschöpfung in den sammen. Ein wichtiges Segment davon sind Betten eigentlichen touristischen Dienstleistungsangebo- in Kur- und Gesundheitseinrichtungen. Zahlreiche ten wie der Gastronomie, aber vor allem auch in Campingplätze und eine Jugendherberge (Eröff- den benachbarten Segmenten wie dem Einzelhan- nung im Juni 2015) runden das Angebot an Über- del. nachtungsmöglichkeiten ab. Hinzu kommen zahl- reiche Campingplätze in der Region. Die Region re- 2.1.5 Kulturhistorie gistrierte im Jahr 2013 über 52.000 Gäste und ins- gesamt 117.250 Übernachtungen, wobei die mitt- Die Region Rhein-Wied hat kulturhistorisch Anteile lere Verweildauer in der Region 2 Tage beträgt. 8 am unteren Mittelrheintal und dem Nieder- bzw. Orte sind als Fremdenverkehrsorte anerkannt, Rheinwesterwald. Zahlreiche historische Orte lie- weitere 4 als Luftkurorte. Letztere liegen alle in der gen im Gebiet (PlG Mittelrhein-Westerwald, 2014). Verbandsgemeinde Waldbreitbach. Zusätzlich liegt Der Bereich entlang des Rheins bis auf die Höhen mit Bad Hönningen eins von 18 landesweiten Heil- ist als „landesweit bedeutsame historische bädern in der Region (StLaRLP, 2014, a). Kukutrlandschaft“ eingestuft (agl Haartz Saad Wendl, 2013). Bei den Erbequalitäten werden Die Qualität der Übernachtungsbetriebe entspricht folgende Funktionen hervorgehoben: allerdings teilweise nicht mehr den aktuellen An- sprüchen, barrierefreie Unterkünfte sind so gut  sehr hohe Dichte an herrschaftlichen und sak- wie gar nicht vorhanden. Auch der Standard der ralen Kulturdenkmalen unterschiedlicher Epo- gastronomischen Einrichtungen ist als verbesse- chen und historisch geprägten Stadt- und Orts- rungsfähig einzustufen. kernen  hohe Vielfalt v.a. an baulichen historischen Die touristische Entwicklung in der Region verlief in Kulturlandschaftselementen aus dem herr- den letzten 10 Jahren sehr uneinheitlich. Insge- schaftlichen, sakralen und profanen Bereich, samt ist die Bedeutung des Tourismus nach wie vor archäologischer Schwerpunktraum, tradierter hoch. Die Anzahl der Betriebe und Betten ging in Wein- und Obstbau, historischer Rohstoffab- der Region um ca. 15 % zurück. Die Gästezahlen bau, Niederwald, Auengrünland konnten im gleichen Zeitraum um knapp 2.000  mehrere historische Altstadtkerne mit bun- BesucherInnen (3,8 %) gesteigert werden, die desweiter denkmalpflegerischer Bedeutung, Übernachtungen sind im gleichen Zeitraum jedoch zahlreiche landesweit bedeutsame bauliche um 20 % gesunken. Besonders ausgeprägt ist die Kulturdenkmale besonderer Ausprägung. positive Entwicklung in der Verbandsgemeinde Unkel, wo eine Steigerung der Betriebe, Betten

LILE Region Rhein-Wied 9 Beschreibung der Ausgangslage

Zur Zeit der Römer lag die Grenze zwischen dem Region von erheblicher Bedeutung. Bis in die 70er römischen Reich und Germanien in der Region. Im Jahre des letzten Jahrhunderts hinein wurden die späten zweiten und frühen dritten nachchristlichen vulkanischen Lagerstätten ausgebeutet. Jahrhundert war das Gebiet des heutigen Insgesamt galt der Westerwald bis ins 20. Jahrhun- Rheinbrohl Standort eines römischen Kastells. Hier dert als Gebiet mit schwacher Wirtschaftskraft, war der nördliche Beginn des Obergermanisch- schlechter Infrastruktur und unattraktiven Unter- Raetischen Limes, der sich von der Flussgrenze des nehmensstandorten. Gleichwohl gehörte der Wes- Rheins (dem Niedergermanischen Limes) nach terwald zu den bekanntesten deutschen Mittelge- Osten hin lösend, zwischen der Ortsgemeinde birgen. Daher gewann mit der Wende zum Rheinbrohl und der Stadt Bad Hönningen seinen 20. Jahrhundert der Tourismus zunehmend an nördlichen Anfang nahm. Bedeutung. Waldbreitbach öffnete sich vor dem Seit dem 11. Jahrhundert waren Unkel, Linz am Hintergrund zunehmender wirtschaftlicher Not Rhein und Waldbreitbach überwiegend unter kur- diesem Wirtschaftszweig ebenso wie Bad kölner Herrschaft, während Bad Hönningen zu Hönningen durch die Erschließung der ersten Koh- Kurtrier gehörte. Ab 1806 wurde das gesamte Ge- lensäurequelle im Jahr 1894. biet dem Herzogtum Nassau zugeschlagen, aber In der jüngsten Vergangenheit erlangte der Ort bereits 1815 Preußen zugesprochen. traurige Berühmtheit durch den Kampf um Die Orte am Rhein haben eine lange, wechselvolle die Ludendorffbrücke, bekannt durch den ameri- Geschichte, die sich heute noch in den mittelalter- kanischen Kriegsfilm „Die Brücke von Remagen“ lichen Burgen, Schlössern, Kirchen und histori- (1969). Diese Brücke war die nach General Luden- schen Ortskernen ablesen lässt. Im 15. Jahrhundert dorff benannte Eisenbahnbrücke über den Rhein schlossen sich die am Rhein liegenden Orte der Re- zwischen Remagen und Erpel. Sie wurde im Ersten gion für gut 150 Jahre zusammen. Als Folge der Weltkrieg aus militärischen Gründen errichtet. In Kölner Stiftsfehde verbanden sie sich unter der der Schlussphase des Zweiten Weltkriegs stellte sie Führung der Stadt Linz am Rhein zur Linzer Ein- den ersten alliierten Übergang über den Rhein dar. tracht. Ihr gehörten Linz am Rhein, Remagen, Nach der Wahl Bonns zur provisorischen deut- Unkel, Erpel, Honnef (jetzt Bad Honnef), Königs- schen Hauptstadt entwickelte sich Unkel zu einem winter und später noch Leutesdorf, Ober- und beliebten Wohnort vor den Toren Bonns und ver- Niederhammerstein, Brohl und Hönningen an. doppelte beinahe seine Einwohnerzahl. In der Inhalt des Linzer Abkommens waren unter ande- ehemaligen Villa Henkel nördlich der Unkeler Alt- rem die gegenseitige Hilfeleistung, wenn ein Ort stadt befand sich 1949/50 das sog. Länderhaus, in des Bündnisses überfallen werden würde, die ge- dem vorübergehend einige Landesvertretungen genseitige Erstattung der durch Angriffe entstan- unterkamen. Unkel war außerdem Wohnsitz vieler denen Kosten und die gegenseitige Anerkennung bekannter Persönlichkeiten wie etwa Willy Brandt, der Gerichtsurteile. Die Linzer Eintracht bestand Konrad Adenauer, Ferdinand Freiligrath, Stefan bis 1640. Andres oder Leonhard Reinirkens. Heute befindet Die Ortsteile, die auf der Höhe oberhalb des Rheins sich in Unkel u.a. das „Willy-Brandt-Forum". liegen und das Wiedtal treten weniger deutlich in der Geschichte hervor. Das Leben wurde von einer 2.1.6 Weinbau, Land- und Forstwirt- kargen Landwirtschaft mit Viehhaltung bestimmt, schaft die zusätzlich durch die Realerbteilung erschwert In der Region Rhein-Wied wird knapp ein Viertel war. Aufgrund dieser Missstände wurde bereits in der Flächen (22 %) landwirtschaftlich genutzt. Der den Jahren 1781/87 eine umfangreiche Flurberei- Anteil der landwirtschaftlichen Fläche ist zwischen nigung durchgeführt. 2001 und 2010 kaum zurückgegangen. Ausnahme Bei und im Wiedtal nahm der ist die Verbandsgemeinde Unkel, die einen deutli- Erzbergbau schon im Spätmittelalter ein beachtli- chen Verlust an landwirtschaftlich genutzter Fläche ches Ausmaß an, war aber nie so bedeutend wie in von 15 % zu verzeichnen hat (StLaRLP, 2014, a). anderen Teilen des Westerwaldes. Seit dem Ende In der Region befinden sich Böden mit einem ho- des 19. Jahrhunderts war der Basaltabbau für die hen bis sehr hohen Ertragspotenzial (gemessen an

10 LILE Region Rhein-Wied Beschreibung der Ausgangslage der Bodengüte und der nutzbaren Feldkapazität). Säften der Firma Rabenhorst (Unkel) und der Firma Der Anteil des Dauergrünlands liegt deutlich über Bad Hönninger Fruchtsäfte. Ansonsten ist entlang 50 % - in der Verbandsgemeinde Waldbreitbach, des Rheins die regionale Vermarktung stark an das die im Vergleich zu den anderen Verbandsgemein- Produkt Wein gekoppelt. Der Einkaufsführer „Wes- den am ländlichsten geprägt ist, sogar bei 85 %. Es terwald“ soll den Zugang zu Lebensmitteln aus der werden hauptsächlich Rinder gehalten, nur wenig Region erleichtern (Gemeinschaftsinitiative "Wir Milchvieh und Schafe. Dabei ist der Tierbestand in Westerwälder", 2014). Die wirtschaftliche Bedeu- den letzten 10 Jahren kontinuierlich zurückgegan- tung der Landwirtschaft ist in der Region Rhein- gen. Zunehmend befassen sich Betriebe auch mit Wied eher untergeordnet, die Bruttowertschöp- dem Bereich der Pensionspferdehaltung. fung der Land- und Forstwirtschaft liegt im Land- kreis Neuwied bei 0,6 %, was knapp der Hälfte des Vor allem in der Verbandsgemeinde Bad Hönnin- Anteils der Wertschöpfung von Land- und Forst- gen spielt der Weinbau eine große Rolle; die be- wirtschaft in RLP (1,3 %) entspricht. stockte Rebfläche ist hier in den letzten Jahrzehn- ten nahezu gleich geblieben (67 ha), die Vermark- Die Rhein-Wied Region wird vom Laubwald ge- tung erfolgt meist direkt ab Hof. Leutesdorf stellt prägt, der ca. 60 % der Flächen bedeckt. Der Wald- die größte aktive Steillagen-Weinbaugemeinde der anteil liegt damit deutlich über dem Durchschnitt Region dar. Es gibt wenige ökologische Betriebe, von Rheinland-Pfalz (42 %) (StLaRLP, 2014, a) und allerdings auch eine solidarische landwirtschaftli- dem Bundesdurchschnitt (32 %). Buche und Eiche che Genossenschaft (Landwirtschaftskammer RLP, sind mit 27 % bzw. 22 % die am weitesten verbrei- 2015). teten Laubbaumarten. Die häufigste Nadelbaumart ist die Fichte mit 26 % der Fläche (Landesforsten Die landwirtschaftlichen Flächen werden von 106 RLP, 2015). Betrieben mit einer durchschnittlichen Größe von 31 ha bewirtschaftet. Dies entspricht in etwa dem Der Wald erfüllt vielfältige ökologische, soziale rheinland-pfälzischen Mittel von 34 ha und liegt sowie wirtschaftliche Funktionen und ist deshalb deutlich unter dem bundesdeutschen Schnitt dauerhaft zu erhalten und nachhaltig zu entwi- (56 ha); die liegt am Anteil des Weinbaus. Der ckeln. Diese Funktionen sind durch eine naturnahe landwirtschaftliche Strukturwandel ist bereits und nachhaltige Forstwirtschaft zu gewährleisten deutlich vorangeschritten, was an der Anzahl der (multifunktionale Forstwirtschaft). Betriebe deutlich wird, die seit 2001 um 1/3 abge- In der Region Rhein-Wied befinden sich über 51 % nommen hat. In Waldbreitbach hat sich die Zahl der Waldflächen in Privateigentum, knapp 36 % der Betriebe fast halbiert, während sich die Fläche gehören den Kommunen. Der sogenannte Staats- pro Betrieb fast verdoppelt hat (StLaRLP, 2014, a). wald (Land und Bund) umfasst mit unter 13 % eine Fast alle Betriebe werden im Haupterwerb geführt. relativ geringe Fläche (Landesforsten RLP, 2015). Nur in der Verbandsgemeinde Bad Hönningen gibt Die Werte unterscheiden sich somit deutlich vom es 12 Neben- und 17 Haupterwerbsbetriebe Landesdurchschnitt (Körperschaftswald 46 %, (StLaRLP, 2012 ). Staats- und Privatwald je 27 %) (BMEL, 2014). Der Nachweis des Grundeigentums basiert oftmals Hiermit sind spezielle Probleme verbunden, denen noch auf dem Urkataster aus dem 19. Jahrhundert. in der Region im Bereich Linz am Rhein bereits mit Dem Strukturwandel in der Landwirtschaft, dem einer Waldflurbereinigung begegnet wird. Weitere Weinbau und der Forstwirtschaft wurde zurücklie- solcher Verfahren sollten geprüft und bedarfsge- gend durch punktuelle Bodenordnungs-verfahren recht umgesetzt werden. und Fördermaßnahmen des ländlichen Wegebaus Das Forstamt Dierdorf richtet zusammen mit vielen begegnet. Weitere Verfahren können wichtige Kooperationspartnern, beispielsweise dem Natur- Effekte in der Region auslösen und sollten bedarfs- park Rhein-Westerwald e.V., dem Agenda Ring im gerecht umgesetzt werden. Kreis Neuwied, Naturschutzverbänden und sonsti- Das Angebot an regionalen Produkten, teilweise gen Vereinen, Institutionen und privaten Personen, ökologisch angebaut, sowie die Direktvermarktung über 150 Veranstaltungen im Bereich Walderlebnis nehmen zu, sind aber ausbaufähig. Vermarktungs- und Umweltbildung für Erwachsene und Kinder initiativen gibt es beispielsweise für Streuobst mit aus. (Programm: Der Natur auf der Spur). Durch

LILE Region Rhein-Wied 11 Beschreibung der Ausgangslage den Waldreichtum spielt auch die Jagd eine wichti- 3. Hinzu kommen zahlreiche eingetragene schüt- ge Rolle, es werden vor allem Reh- und Schwarz- zenswerte Biotopverbünde (PlG Mittelrhein- wild bejagt (StLaRLP, 2012 ). Westerwald, 2014).

2.1.7 Natur und Landschaft Die Region mit ihrem großen zusammenhängen- den Laubwaldgebiet (v.a. Buchenwälder) zwischen Geologisch ist die Region Rhein-Wied Teil des Wes- Rhein und Wied sowie zwischen Neuwied und Sie- terwaldes und damit des Rheinischen Schieferge- bengebirge gehört zu den „bundesweit be- birges. Das devonische Grundgebirge wird von deutsamen Lebensraumkorridoren“ (BfN, (Bundes- vulkanischen Massen aus dem Tertiär überlagert, amt für Naturschutz), 2014). Die hohe Biodiversität insbesondere Basalten und Tuffen. Die Region hat beruht auf den Rheinhängen, mit trockenwarmen Anteil an den Naturräumen Unteres Mittelrheintal, Felsbereichen und Weinberglagen, den engen Linzer Terrasse, Rheinwesterwälder Vulkanrücken, Bach-Kerbtäler zum Rhein und zur Wied mit Nass- Rhein-Wied-Rücken und Waldbreitbacher Wiedtal. und Feuchtwiesen, den Basaltbrüchen mit ihren Die Gebiete am Rhein sind als „landesweit Schutthalden und Basaltseen sowie dem hohen bedeutsamer Bereich für den Freiraumschutz Grünlandanteil, der teilweise aus Magerrasen mit (Regionaler Grünzug)“ ausgewiesen und als „lan- besonderen Pflanzenvorkommen wie Orchideen desweit bedeutsame historische Kulturlandschaft“ besteht (Hahn, 2014). charakterisiert (agl Haartz Saad Wendl, 2013). Der Derzeit werden bereits zahlreiche Schutz- und Rhein und die Wied fungieren dabei als verbin- Pflegemaßnahmen umgesetzt. Schwerpunktberei- dendes Element. Die gesamte Region ist darüber che sind dabei die Rheinhänge mit ihren besonde- hinaus im RROP als Raum mit „landesweiter ren Pflanzenvorkommen, z.B. durch Beweidungs- Bedeutung für Erholung und Landschaftserlebnis“ projekte mit Ziegen oder durch Pflege von Mager- ausgewiesen (PlG Mittelrhein-Westerwald, 2014). rasen und Orchideenwiesen. Darüber hinaus gibt Die Region liegt in Gänze im Naturpark Rhein- es zahlreiche Vertragsnaturschutzmaßnahmen zur Westerwald, das Schutzgebiet umfasst insgesamt Pflege extensiven (Feucht-)Grünlands, z.B. bei St. eine Fläche von 446 km2 (s. auch Kap. 1.1.4). Die Katharinen oder im Wiedtal. Ein Leuchtturmprojekt Verbandsgemeinden Bad Hönningen und Wald- stellt die Revitalisierung von Streuobstwiesen, breitbach haben mit 23,9 % bzw. 16,1 % bedeu- Mager- und Orchideenwiesen auf der tenden Anteil an den ausgewiesenen Kernzonen. „Rheinbrohler Ley“ darWeitere (oft ehrenamtliche) Besondere Elemente der Kulturlandschaft im Na- Initiativen zur Pflege von Streuobstwiesen, diverse turpark sind Orts- und Stadtbilder (mit Villen und Beweidungsprojekte oder Artenschutzmaßnahmen Parkanlagen), markante Reliefs (z. T. mit Burgen), oder auch der „Garten der Schöpfung“ der Wald- Weinbauterrassen in Steillagen mit Trockenmau- breitbacher Franziskanerinnen helfen, die Vielfalt ern, Streuobstwiesen, extensive Grünlandwirt- in der Region zu bewahren. (Hahn, 2014). schaft, laubholz- und altholzreiche Hochwälder, Ein Problem stellen derzeit Weinbergbrachen – Stockausschlagwälder, Auwaldreste und Heideflä- entstanden durch Nutzungsaufgabe – dar. , Hierzu chen (Kübler GmbH, 2008). Der Naturpark Rhein- liegt beispielsweise das Konzept „Naturschutz und Westerwald bietet außerdem mit dem Forstamt Tourismus am Rheinsteig und Limes“ (Konzept Dierdorf ein umfassendes Umweltbildungspro- Grontmij) schon vor, das auf die Pflege verbrach- gramm an, (s. Kap. 2.1.6). ter Rheinhänge bei Bad Hönningen abzielt. Außer- In der Region Rhein-Wied liegen zahlreiche weitere dem könnten bestehende Beweidungsprojekte Schutzgebiete, davon 5 Gebiete, die nach der ausgeweitet werden. Weitere Ideen für die Zukunft europäischen FFH-Richtlinie geschützt sind, mit sind die Renaturierung der Seitenbäche des Rheins einem Flächenanteil von 17 % an der Gesamtfläche und der Wied zum Schutz des Steinkrebses sowie der Region ein Vogelschutzgebiet, drei Natur- Maßnahmen zur Umsetzung der Wasserrahmen- schutzgebiete und 6 Gebiete mit geschützten richtlinie an der Wied,. In den ausgedehnten Landschaftsbestandteilen (alle mit einem Flächen- Waldgebieten kann mit dem Erhalt und der Ent- anteil unter 1% an der Gesamtfläche der Region) wicklung von Ruhezonen der Schutz von Rothirsch, sowie 25 Naturdenkmäler (LANIS, 2014), s. Anhang

12 LILE Region Rhein-Wied Beschreibung der Ausgangslage

Wildkatze und Schwarzstorch verbessert werden nahmenkataloges unter Beteiligung aller betroffe- (Hahn, 2014). nen Akteure verfolgen soll.

2.1.8 Energie und Klimaschutz Als vorbildliches Kooperationsprojekt zum Klima- schutz ist der im August 2014 gestartete und vom Für das Gebiet Mittelrhein-Westerwald soll laut Land geförderte Neubau einer Anlage zur Klär- Entwurf des Regionalen Raumordnungsplans von schlammtrocknung und –mineralisierung in der 2014 in allen Teilräumen der Region eine bedarfs- Kläranlage Linz-Unkel zu nennen. Durch die Nut- gerechte und umweltschonende Energieversor- zung von Abwärme werden jetzt schon weniger als gung sichergestellt werden. Dabei soll bei weitge- 60 % der Energie eingespart sowie die Abgasemis- hender Diversifikation der Energieträger eine ver- sionen reduziert (MULEWF, 2014). stärkte Nutzung orts- und regionalgebundener Energieangebote angestrebt werden. Hierzu ge- 2.1.9 Mobilität hört neben dem Einsatz regenerativer Energieer- Die Region ist durch die überregionale Schienen- zeugung und dem Aufbau dezentraler Versor- und Straßenverbindung Köln/Bonn – Rhein-Main gungsstrukturen eine wesentlich effizientere Ener- gut an Oberzentren angebunden, großräumige gienutzung bzw. die Förderung von Energiespar- Verbindungen direkt in der Region fehlen, liegen maßnahmen. Dies soll u.a. durch qualitätsvolles aber mit der BAB A 3 und der Bahn-Schnellstrecke verdichtetes Bauen im Bestand, die Sanierung des Frankfurt - Köln in erreichbarer Nähe (ISIM, 2008). Gebäudebestandes sowie durch Reduktion des Insgesamt kann die Situation im Nahverkehr als Energieverbrauchs im Verkehrssektor durch ange- positiv eingeschätzt werden, fast alle Orte sind an passte Anbindung an den öffentlichen Personen- den ÖPNV angebunden, einige wenige Orte nur nahverkehr erreicht werden (PlG Mittelrhein- über den Schulbus. Ein Bedarf an alternativen Westerwald, 2014). Beförderungsmethoden ist in allen Gemeiden Im Bereich der Erneuerbaren Energien wurden vorhanden, in einigen Orten gibt es bereits das seinerzeit die verschiedenen Energiequellen für Anrufsammeltaxi (AST) bzw. ehrenamtliche Ini- den Kreis Neuwied in den Blick genommen: die tiativen. Herausforderungen für die Zukunft wer- weitere Errichtung von Photovoltaikanlagen, die den weitere alternative und auch vor allem barrie- Erhöhung des Anteils von regionaler Biomasse an refreie Angebote sowie ein Ausbau der Infra- der Strom- und Wärmegewinnung sowie die Prü- struktur für E-Mobilität sein. Außerdem besteht fung der Möglichkeiten der Energiegewinnung aus der Bedarf, die Schienenanbindung in Richtung Wind. Hierzu wurde ein gesondertes Konzept ent- Bonn in Form der Verlängerung der S-Bahn- wickelt. Des Weiteren sollen Möglichkeiten der Anbindung weiter zu verbessern (Grontmij, 2014). Wasserkraft und der Geothermie untersucht und ausgebaut werden (PlG Mittelrhein-Westerwald, 2.1.10 Daseinsvorsorge 2014). Nahversorgung Für den Landkreis Neuwied liegt ein Klimaschutz- Der Bestand und die Zukunft der Versorgungsein- richtungen zur Deckung des täglichen Bedarfs sind konzept – Teilkonzept Erneuerbare Energien aus dem Jahr 2012 vor. Es wurde das Ziel formuliert, ein wesentliches Element der wohnortnahen Grundversorgung. Dazu zählen Lebensmittelein- den Landkreis bis zum Jahr 2050 zum „Null- zelhändler mit unterschiedlich umfangreichem Emissions-Landkreis“ zu entwickeln; dies wird durch die Stadt Neuwied und sieben Verbandsge- Sortiment, temporäre Lebensmittelangebote wie meinden mitgetragen. Mit dem Konzept wird den Wochenmärkte und mobile Händler sowie Liefer- Verbandsgemeinden eine belastbare Datengrund- service. Darüber hinaus übernehmen vor allem lage des Status quo sowie eine Potenzialanalyse kleine Ladengeschäfte, Hofläden oder Wochen- hinsichtlich Energieeffizienz und Erneuerbarer märkte in den Orten die Funktion sozialer Treff- Energien für die zukünftige Entwicklung der regio- punkte, die gerade für ältere Menschen ein wichti- nalen Klimaschutzpolitik bereitgestellt. Für die ger Bestandteil der täglichen Kommunikation sind. Verstetigung der Entwicklung zum Null-Emissions- In der Region verfügen vor allem die Städte und Landkreis wurde ein Klimaschutzmanager einge- größeren Orte über ausreichend Nahversorgungs- setzt, welcher die sukzessive Umsetzung des Maß- möglichkeiten. Die Versorgung der kleineren Orte

LILE Region Rhein-Wied 13 Beschreibung der Ausgangslage wird überwiegend durch mobile Händler / Wo- hen, was für die Region eine Herausforderung chenmärkte und teilweise durch Hofläden abge- werden wird. deckt. Insgesamt ist die Versorgung zufriedenstel- Infrastruktur lend, allerdings vor allem in den kleineren Orten In der Region Rhein-Wied ist die Versorgung mit ausbaufähig (Grontmij, 2014). einem ausreichend schnellen Internet noch nicht Ärztliche Versorgung und Pflege durchgängig gegeben. Die Verbandsgemeinden Die ärztliche Versorgung – insbesondere mit All- beteiligen sich derzeit an einer Initiative der IHK gemeinmedizinern, die auch Hausbesuche machen und der Mittelstandsfördergesellschaft Neuwied – ist in der Region derzeit noch als gut zu bezeich- (MFG) zum Auf- und Ausbau der Breitbandversor- nen. Krankenhäuser gibt es in Linz am Rhein und in gung im Landkreis Neuwied. Waldbreitbach, ebenso gibt es Fachärzte in der Kooperationen zwischen den Gemeinden gibt es Region. Darüber besteht ein Kreisgesundheitsfo- im Bereich der technischen Infrastruktur. Hier hat rum, ein kreisweiter Zusammenschluss von Akteur- die Verbandsgemeinde Unkel einen Abwasser- Innen im Gesundheitswesen. In diesem Rahmen zweckverband mit der Verbandsgemeinde Linz am wird in der Verbandsgemeinde Waldbreitbach ak- Rhein (außer St. Katharinen und Vettelschoß) ge- tuell am Aufbau von zentralen Praxisräumen für schlossen und betreibt gemeinsam die Kläranlage- temporäre Sprechstunden von (Fach)ÄrztInnen ge- Linz-Unkel (Grontmij, 2014) (vgl. Kap. 2.1.9). arbeitet (Filia-Projekt). Mit Hilfe eines Gesund- heitswegweisers in der VG Linz am Rhein werden 2.1.11 Bildung die Patienten, Pflegebedürftigen und deren Ange- Im Bereich Bildungseinrichtungen gibt es in fast hörige über das aktuelle von Krankenkassen finan- allen Orten Grundschulen, weiterführende Schulen zierte Angebot unterrichtet. mit Realschulen plus in Unkel, Rheinbrohl, Wald- Aufgrund der Altersstruktur der HausärztInnen ist breitbach und Linz am Rhein, außerdem auch ein jedoch in den nächsten Jahren eine starke Ver- Fachoberschule für Gesundheit und Wirt- schlechterung der Versorgung zu erwarten. Gleich- schaft/Verwaltung sowie ein Gymnasium und eine zeitig wird aufgrund des demografischen Wandels berufsbildende Schule in Linz am Rhein. Für Kinder die Zahl der älteren Menschen ansteigen und so- mit Förderbedarf gibt es in Rheinbrohl eine För- mit auch die Zahl der potenziellen PatientInnen, da derschule mit Förderschwerpunkt Lernen und in ältere Menschen ab 65 signifikant öfter zum Arzt Unkel zwei Schwerpunktschulen (Grundschule und gehen als Jüngere. Bei nicht gesicherter Nachfolge Realschule plus) mit integrativem Unterricht. von HausärztInnen wird das in baldiger Zukunft zu Außerschulische Bildungseinrichtungen sind in einer Unterversorgung von AllgemeinmedizinerIn- allen Verbandsgemeinden über die VHS und kirch- nen führen (Grontmij, 2014). liche Einrichtungen vorhanden, allerdings meist auf Die Zahl der Pflegebedürftigen hat im Landkreis die Orte beschränkt. In Linz am Rhein gibt es au- Neuwied seit 2007 um fast 20 % zugenommen, da- ßerdem eine Musikschule und in Rheinbrohl ein von werden gut die Hälfte zu Hause betreut, knapp Bildungszentrum der Handwerkskammer. Die Be- 20 % ambulant und 30 % in Pflegeheimen (StLaRLP, treuung kleiner Kinder ist in allen Orten außer in 2014, a). In der Region Rhein-Wied steht dieser und über Kindertagesstät- Gruppe eine relativ gute Versorgung durch Alten- ten gegeben (Grontmij, 2014). und Pflegeheime sowie durch ambulante Pflege- Im Landkreis Neuwied liegt der Anteil der Schulent- dienste zur Verfügung. Ein Mangel an ambulanter lassungen ohne Hauptschulabschluss im Jahr 2013 Pflege und auch an Tagespflege herrscht vor allem bei 8,7 % und ist damit deutlich über der Quote in den kleineren Orten der Verbandsgemeinden. der Planungsregion Mittelrhein Westerwald mit Angebote im Bereich Demenz und ambulante Pal- 6,0 % und dem rheinland-pfälzischen Mittel von liativversorgung fehlen in den meisten Orten 5,3 % (StLaRLP, 2014, a). Für die Region Rhein- (Grontmij, 2014). Wie im Bereich der ärztlichen Wied liegen keine Zahlen vor, laut Aussage der Versorgung wird sich die Zahl der Pflegebedürfti- Verbandsgemeinden gibt es aber eine „erhöhte gen in den nächsten Jahren ebenfalls stark erhö- Quote an Schulabbrechern“.

14 LILE Region Rhein-Wied Beschreibung der Ausgangslage

2.1.12 Soziales Miteinander 2.2 Gebietsanalyse, SWOT- und Gemeinschaftseinrichtungen als grundlegende Vo- Bedarfsanalyse raussetzung für ein gutes soziales Miteinander der Die zusammenfassende Gebietsanalyse formuliert Generationen finden sich in allen Verbandsgemein- die Stärken und Schwächen wie auch die Chancen den. Das Angebot an Freizeitmöglichkeiten ist flä- und Risiken für die Entwicklung der Region Rhein- chendeckend und vielfältig. Nahezu überall gibt es Wied (sog. SWOT-Analyse). Das Wort „Risiken“ Angebote für spezielle Zielgruppen, insbesondere wird im Weiteren durch die positivere und aktivere für SeniorInnenen sowie teilweise auch für Jugend- Formulierung „Herausforderungen“ ersetzt. Die liche – für diese Gruppe scheint eine gezieltere Be- Analyse stellt in kurzer und prägnanter Form die darfsnachfrage notwendig. In der Verbandsge- Erkenntnisse aus der Analyse der Ausgangssituati- meinde Linz am Rhein existiert ein Seniorenbeirat on zusammen. Sie bildet die Grundlage zur Ablei- als politischer Ausschuss im Rat. Er berät bei senio- tung der notwendigen und möglichen Handlungs- renrelevanten Ratsentscheidungen und zur förder- bedarfe der Region. Die dabei identifizierten Be- lichen Ausgestaltung des Miteinanders der Genera- darfe ergeben sich sowohl aus den vorhandenen tionen. In Unkel befindet sich aktuell ein Senioren- Stärken, die es sukzessive weiter zu entwickeln gilt, beirat und in ein Jugendbeirat im als auch aus erkennbaren Schwächen und Defizi- Aufbau. Auch in den anderen Verbandsgemeinden ten, die den Nachholbedarf aufzeigen. Die ange- bestehen Beteiligungsmöglichkeiten insbesondere führten Chancen und Herausforderungen unter- für ältere Menschen. streichen die Möglichkeit der strategischen Aus- Unterschiedlich hohe Ausländeranteile verschiede- richtung der regionalen Entwicklung, machen aber ner Herkünfte, insbesondere in den größeren Or- auch die Grenzen regionalen Handelns deutlich. ten am Rhein, machen Integrationsarbeit notwen- Die SWOT-Analyse basiert in erster Linie auf den dig (Migrationsanteil: VG Bad Hönningen 9,2 %, VG faktischen Ergebnissen der Ausgangslage. Zusätz- Linz am Rhein 5,5 %, VG Unkel 8,9 %, VG Wald- lich sind qualitative Aussagen der regionalen Ak- breitbach 3,3 %, zum Vergleich: Landkreis Neuwied teurInnen eingeflossen, z.B. in öffentlichen Veran- 6,7 %, RLP 7,7 %) (StLaRLP, 2014, a). staltungen formulierte Bedarfe aus Sicht der Bür- Integrationsprojekte sind ansatzweise vorhanden, gerInnen. Der Aufbau der Analyse orientiert sich an aber in der gesamten Region ausbaufähig. Zahlrei- den Themen des vorangegangenen Kapitels und ist che Angebote im sozialen Bereich werden über ein nachfolgend zusammenfassend dargestellt. Da- starkes bürgerschaftliches Engagement abgedeckt, durch kann die Bandbreite der regionalen Themen das kommunal unterstützt wird, wie z.B. in der inklusive der fördernden und hemmenden Fakto- Verbandsgemeinde Linz am Rhein mit einer Frei- ren deutlich gemacht werden. Außerdem werden willigenbörse, einem Bürgerfahrdienst und Ge- thematisch zugeordnet Handlungsbedarfe aufge- meindecafés. Eine bessere Koordinierung würde zeigt, die aus Sicht der Region besondere Wichtig- die Effektivität noch steigern (Grontmij, 2014). keit haben. Abbildung 2: SWOT-Analyse für die Region Rhein-Wied Stärken Schwächen  attraktives Wohnumfeld in landschaftlich reizvoller Region  fehlende regionale Identität

 relativ gute regionale Anbindung an Ballungsraum Bonn -  fehlende Netzwerke und Strategieentwicklung benachbarter ur Köln; überregionale Verkehrsanbindung an Ballungsraum Orte Rhein / Main  Verbesserungsbedarf Anbindung an Bonn - Köln strukt s  einzelne Orte nutzen Förderprogramme zur Innenentwick-  erste sichtbare Leerstände in den Ortskernen lung  fehlende systematische Bestandaufnahmen und Konzepte  Beteiligung am Modellprojekt „Leerstandslosten“ zum Thema Leerstand (St. Katharinen, VG Linz am Rhein)  teilweise unattraktive, unbelebte Innenbereiche und Siedlung fehlende Barrierefreiheit in Wohnraum und -umfeld - 

um Chancen Herausforderungen Ra  gute Zentren- und Ballungsraumerreichbarkeit  Randlage zu Ballungsräumen und verkehrstechnische Nachtei-  Erschließung neuer Zielgruppen durch die Nähe zu Ballungs- le erschweren die Nachfrage räumen und hoher Wohnqualität  demografischer Wandel und steigende Mobilitätsansprüche

LILE Region Rhein-Wied 15 Beschreibung der Ausgangslage

 Schaffung attraktiver Wohnungsangebote für alle Generatio-  fortschreitender Leerstand führt zu Verlust von Funktionen nen und der Attraktivität der Orte  Überbelastung der finanziellen Möglichkeiten der Verbands- gemeinden erschweren gezielte Innenentwicklung Handlungsbedarf  Förderung einer regionalen Identität und Ausbau der vorhandenen Vernetzungen  Aufwertung der Ortskerne und systematische Erfassung des Leerstandes  Barrierefreiheit schaffen in Wohnungen und Orten zur Steigerung der Attraktivität der Region als Wohnort

Stärken Schwächen  bisher relativ stabile Bevölkerungszahlen  Prognose mit deutlichem Rückgang der Bevölkerung

 erste Ansätze für Anpassungsprozesse an den demografi-  deutliche Zunahme der über 65-Jährigen und Abnahme der g schen Wandel Gruppe der Erwerbstätigen un  mangelnde Sensibilisierung bezüglich den Auswirkungen des demografischen Wandels entwickl - Chancen Herausforderungen  neue Impulse durch Zielgruppe 65+  überalterte Bevölkerung mit veränderten Ansprüchen an

tur und  Steigerung der Attraktivität für Jugendliche und Familien Wohnen, Leben und Versorgung  interregionale und überregionale Konkurrenz um Einwohne- truk rInnen gss  prekäre Finanzsituation der Kommunen durch schrumpfende

erun Einnahmen

evölk Handlungsbedarf B  Sensibilisierung für Folgen des demografischen Wandels  Ausweitung der Anpassungsprozesse an den demografischen Wandel  flexible Planungen in allen Bereichen unter Berücksichtigung der Bedarfe aller Generationen

Stärken Schwächen  hohe Wirtschaftskraft mit positiver Entwicklung in den letzten  hohes Auspendleraufkommen Jahren  absehbarer Mangel an Fachkräften und an Ausbildungsstel-  vielfältiges Arbeitsplatzangebot lenbewerberInnen aufgrund des demografischen Wandels  gutes Angebot an Ausbildungsstellen

 zahlreiche Möglichkeiten für die berufliche Weiterbildung Chancen Herausforderungen ruktur  aktive Ansiedlungspolitik für Unternehmen  Abwanderung qualifizierten Personals und allgemeiner Mangel  Netzwerkbildung von Unternehmen sowie Aus- und Weiter- an Auszubildenden und Fachkräften bildungsmöglichkeiten zur Fachkräftebindung  schrumpfende Märkte im Zuge der demographischen Entwick- tschaftsst  Vernetzung ArbeitnehmerInnenn - Auszubildende - Arbeitge- lung

Wir berInnen in der Region  Abwanderung junger Menschen in die Ballungsräume Handlungsbedarf  Vernetzung/Beratung zwischen Eltern, Betrieben und Schulen verbessern sowie engere Verzahnung mit Universitäten  regionale Wirtschaftsförderung ausbauen  Verstärkung der Ausbildungsangebote in allen Branchen und unter Berücksichtigung von besonderen Zielgruppen  verstärkte regionale Kommunikation des Ausbildungsplatzangebotes

Stärken Schwächen  Region liegt an Schnittstellen überregional bekannter, mitei-  Bekanntheit als Gesundheits- und Wellnessregion ist ausbau- nander kooperierender Tourismusorganisationen fähig  sehr markante, abwechslungsreiche Landschaft  fehlende Verknüpfung / Aufbereitung themenbezogener

 gute Infrastruktur und Qualität im Bereich Wandern und Angebote Radfahren mit überregionalen Prädikatswanderwegen und  Rad- und Wanderwege teils lückenhaft oder von mangelhafter überregionalen Radwegen Qualität

ourismus  hohe Anzahl besonderer Sehenswürdigkeiten und überregio-  teilweise fehlende Kapazitäten bei Übernachtungsmöglichkei- T nal bekannte Orte ten und teilweise mangelnde Qualität sowie wenig  Ansätze für Gesundheits- und Wellnesstourismus durch barrierefreie Angebote Heilbäder und Luftkurorte  Standard des gastronomischen Angebots teilweise mangelhaft  Kooperationen mit Tourismusorganisationen und Heilbäder  eingeschränkte Mobilitätsangebote für Touristen abseits der auf der linken Rheinseite Rheinschiene

16 LILE Region Rhein-Wied Beschreibung der Ausgangslage

Chancen Herausforderungen  gemeinsamer Auftritt der Region und Profilschärfung zur  fehlende Vernetzung des Tourismus kann zu Vereinzelung der besseren Positionierung am Markt Angebote und zur Unübersichtlichkeit und damit Abkehr der  bessere Erschließung des Potenzials Kulturhistorie und Well- (Nah-)Erholungssuchenden führen ness für die Profilbildung  fehlende Modernisierung der Beherbergung und Gastronomie  Sicherung, weitere Qualifizierung und Ergänzung der Angebo- und NachfolgerInnenproblematik aufgrund des demografi- te im Bereich Wandern und Radfahren als Zukunftsmarkt für schen Wandels kann die touristische Entwicklung gefährden Naherholung und Tourismus  Nachhaltigkeit touristischer Infrastruktur teilweise aufgrund knapper kommunaler Finanzen gefährdet Handlungsbedarf  gemeinsames touristisches Konzept für den Bereich Rhein und Wied sowie gemeinsamer Auftritt der Region  Aufwertung und Vernetzung vorhandener touristischer und kulturhistorischer Angebote  Sicherung und Ausbau der Rad- und Wanderwege  qualitativ hochwertige und barrierefreie Übernachtungs- und Gastronomieangebote schaffen  Ausbau Gesundheits- und Wellnesstourismus („Wohlfühlregion“)

Stärken Schwächen  ausgeprägte kulturhistorische Potenziale (Beginn des Ober-  Inwertsetzung der kulturhistorischen Potenziale ist noch aus- germanisch-Raetischen Limes, mittelalterliche Burgen- und baufähig Schlösser, historische Ortskerne, Weinkulturlandschaft, Ba-  Potenziale der Verknüpfung der kulturhistorischen Angebote salt- und Erzbergbau auf den Westerwaldhöhen, Brücke von mit dem Tourismus noch nicht ausgeschöpft rie

to Remagen, politische Persönlichkeiten in Unkel etc.) Chancen Herausforderungen  Kulturhistorie als Impuls für regionale Identität  mangelnde Bereitschaft zur Kooperation der Akteure Kulturhis  Potenzial an international bekannten Themen (Römer, Brü- cke von Remagen) Handlungsbedarf  verbesserte Verknüpfung und Inwertsetzung der kulturhistorischen Potenziale

Stärken Schwächen  weinbaugeprägtes „Unteres Mittelrheintal“  geringer Anteil ökologisch bewirtschafteter Flächen  Leutesdorf als größte Steillagen-Weinbaugemeinde der  potenzielle Gefährdung der Grünlandstandorte durch Rück- Region gang des Viehbestandes  punktuell gute natürliche Voraussetzungen für die Landwirt-  teilweise Defizite in der Agrarstruktur und ländlichen Infra- schaft, relativ hoher Grünlandanteil struktur  großer Waldreichtum  in der Forstwirtschaft teilweise schwierige Bewirtschaftungs-  Vermarktungsinitiativen und Direktvermarktung landwirt- verhältnisse durch hohen Privatwaldanteil und Eigentumsver- schaftlicher Produkte vorhanden (Stärke auch mit Blick auf flechtungen

ft touristische Vermarktung im Bereich Gesundheit und Well-  Diversifizierung in der Landwirtschaft ausbaufähig

cha ness)  regionale Wertschöpfungsketten durch Vernetzung Landwir- tInnen – VerarbeiterInnen – GastronomInnen ausbaufähig twirts  punktuell zunehmende Weinbergsbrachen  Imageproblem der Landwirtschaft / fehlende Koopera-tion mit Schulen (Umweltbildung) und Fors

- Chancen Herausforderungen nd Erschließung alternativer Einkommensquellen Aufgabe der Grünlandnutzung durch Rückgang Viehbesatz

La    Aufbau regionaler Wertschöpfungsketten auch über den gefährdet regionsprägende Kulturlandschaft Weinbau und die Landwirtschaft hinaus Rückgang des Weinbaus gefährdet regionsprägende Kultur- inbau,   Erschließung von neuen Märkten durch qualitativ hochwerti- landschaft, seit 2013 wieder leicht steigend (DWV, 2013) We ge regionale Produkte  im Norden der Region verschlechterte Rahmenbedingungen  Vermarktung regionaler Produkte in den Ballungsräumen, für die Landwirtschaft durch Flächenverlust und Nutzungs- insbes. auch nach ökologisch erzeugten Produkten druck  gezielte Aus- und Weiterbildung im Bereich Land- und Forst-  Mobilisierung von Waldrestholz (Biomasse) für Energiegewin- wirtschaft nung (Klimaschutz) Handlungsbedarf  Erzeugung und Vermarktung regionaler Produkte fördern  Förderung von alternativen Einkommensquellen und von regionalen Wertschöpfungsketten  Einsatz von ländlicher Bodenordnung und Wirtschaftswegebau

LILE Region Rhein-Wied 17 Beschreibung der Ausgangslage

 Sensibilisierung und Bewusstseinsbildung zum Thema Weinbau, Land- und Forstwirtschaft  Stärkung einer nachhaltigen Waldwirtschaft (Klimaschutz)

Stärken Schwächen  Lage im Naturpark Rhein-Westerwald  Rückgang der Artenvielfalt  sehr hohe Biodiversität mit bundesweit bedeutsamen Le-  potenzielle Gefährdung der Kulturlandschaft durch Bewirt- bensräumen schaftungsaufgabe des Grünlandes und von Weinbergslagen  ehrenamtliche Gruppen unterstützen den Erhalt der Kultur-  fehlende Pflege-/Nutzungskonzepte für Weinbergbrachen landschaft und der Biodiversität (Streuobstwiesen, Trockenmauern)

 Beweidungsprojekte zur Offenhaltung der Landschaft  Beweidung zur Offenhaltung der Landschaft nicht ausreichend ft  umfassendes Umweltbildungsprogramm des Naturparks cha Rhein-Westerwald mit dem Forstamt Dierdorf nds Chancen Herausforderungen  attraktive Natur- und Kulturlandschaft als weicher Standort-  Verringerung der Attraktivität des Landschaftsbildes und der faktor für Wohnungssuchende und Ansiedlung von Betrieben Biodiversität durch Nutzungsaufgaben tur und La

Na  Verknüpfung von Naturschutz, Weinbau, Landwirtschaft und Tourismus  Biodiversität durch landwirtschaftliche Nutzung sichern Handlungsbedarf  Ausbau der Sensibilisierung für die Themen Kulturlandschaft und Biodiversität  Aktivierung weiterer AkteurInnen für die Landschaftspflege  Unterstützung von Pflege- bzw. Nutzungskonzepten

Stärken Schwächen  Klimaschutzkonzept für den Kreis Neuwied liegt vor  Klimaschutz ist noch kein fester Bestandteil in allen notwendi-  Ansätze für erneuerbare Energieprojekte vorhanden gen Prozesse

 Modellprojekt Kläranlage Linz-Unkel  Möglichkeiten zur Umsetzung des Klimaschutzkonzepts noch

hutz zu wenig genutzt Chancen Herausforderungen limasc  Umsetzung des „Null-Emissions“-Ziels als Standortfaktor  Veränderung politischer Rahmenbedingungen

und K nutzen  Energiewende akzeptanzbasiert mit den Bürgern umsetzen ergie Handlungsbedarf En  Sensibilisierung und Aktivierung der BürgerInnen für den Klimaschutz  Förderung der Kooperation öffentlicher und privater Institutionen  Überwindung gesetzlicher Hürden und Abbau bürokratischer Prozesse

Stärken Schwächen  gute Verkehrsanbindung entlang des Rheins  Anbindung in Richtung Bonn - Köln ausbaufähig  Anbindung der meisten Orte mit ÖPNV gegeben  touristische Angebote unzureichend mit ÖPNV erschlossen  erste alternative Mobilitätsangebote vorhanden (AST, ehren-  Bedarf an alternativen Beförderungsangeboten amtliche Bedienformen)  fehlende Kombinationsangebote ÖPNV und anderer Ver-  Zapfsäulen E-Mobilität teilweise vorhanden kehrsmittel  teilweise fehlende Barrierefreiheit von Bahnhöfen  E-Mobilität ausbaufähig (Infrastruktur)

Chancen Herausforderungen ät it  Ausbau der Elektromobilität  Verschlechterung des auf Schulkinder abgestimmten ÖPNV  zukunftsfähige Mobilitätsmodelle unter Einbeziehung ver-  Verbesserung der technischen Voraussetzungen für E- Mobil schiedener AkteurInnen Mobilität mit Schwerpunkt auf E-Fahrzeugen und E-Bikes bzw. Pedelecs Handlungsbedarf  Verbesserungsbedarf im Schienennah- und Fernverkehr, Schaffung technischer Voraussetzungen für S-Bahn Anbindung an Bad Honnef  bessere Kombinationsangebote ÖPNV und anderer Verkehrsmittel (P&R Plätze, Fahrradabstellboxen; Tarife)  Barrierefreiheit an den Bahnhöfen schaffen  touristische Angebote besser an ÖPNV anbinden  E-Mobilität fördern

18 LILE Region Rhein-Wied Beschreibung der Ausgangslage

Stärken Schwächen Nahversorgung  Nahversorgung in den größeren Orten vorhanden und Ergän-  Nahversorgung teilweise stark konzentriert (Erreichbarkeit zung durch mobile Versorgung wegen fehlender öffentlicher Mobilitätsangebote erschwert)  mobile Versorgung ausbaufähig Ärztliche Versorgung und Pflege  noch gute medizinische Versorgung mit HausärztInnen  Versorgung mit FachärztInnen teilweise schlecht  Pflegeeinrichtungen vorhanden  potenzielle starke Verschlechterung der ärztlichen Versorgung aufgrund Altersstruktur der HausärztInnen  fehlende Palliativ-Angebote  Angebote für Tagespflege auf wenige Orte beschränkt  fehlende Betreuungsangebote im Bereich Demenz Infrastruktur  kein flächendeckendes Breitbandangebot  Geschwindigkeit des Breitbandangebots zu gering (fehlende Glasfaseranbindung) Chancen Herausforderungen orsorge  Schaffung von effizienten Lösungen zur Sicherung der Da-  Abbau der Infrastruktur und Dienstleistungsangebote forciert seinsvorsorge durch interkommunale Zusammenarbeit sowie die Abwanderung mit weiteren AkteurInnen  Lage der kommunalen Haushalte erschweren die Sicherung Daseinsv  neue Organisationsformen der Versorgung und Multifunktio- der öffentlichen Infrastruktur Daseinsvorsorge nalität der Standorte und Einrichtungen  Wachstumspotenzial und zusätzliche Einkommensmöglich-  Mangel an medizinischem und pflegerischen Fachpersonal keiten durch häusliche Pflege und bei haushaltsnahen Dienst- leistungen Handlungsbedarf Nahversorgung  Mobile Versorgung in den örtlichen Bereichen auf – bzw. ausbauen  Ausbau der möglichen örtlichen Versorgung (evtl. landwirtschaftlicher Unternehmen) Ärztliche Versorgung  Konzept zur Aufrechterhaltung der ärztlichen Versorgung auf dem Land  Ausbau und Erhalt der vorhandenen Angebote des Gesundheitswesens  Sicherung, Ausbau und Erweiterung der bestehenden Betreuungsangebote angepasst an den demografischen Wandel Infrastruktur  Ausbau eines flächendeckenden und schnellen Breitbandangebotes

Stärken Schwächen  schulische Versorgung ist gut  erhöhte Quote Schulabbrecher  flächendeckende außerschulische Bildungsangebote durch  außerschulische Bildungsangebote v.a. in größeren Orten VHS, kirchliche Träger und Berufsbildungszentrum der HWK Chancen Herausforderungen  Verbesserung der schulischen Bildung für alle gesellschaftli-  Beibehaltung von wohnortnahen Schulen trotz demografi- chen Gruppen schen Wandels  mangelnde Auslastung von Bildungseinrichtungen aufgrund ildung

B des demografischen Wandels  Integration junger Menschen ohne Deutschkenntnisse Handlungsbedarf  Netzwerk (Eltern - Schule - SchülerInnen - Wirtschaft - sonstige Institutionen) zur Erhöhung der Anzahl SchülerInnen mit Ab- schluss  Ausweitung des Betreuungsangebotes an Schulen  Erhalt und Ausbau von Bildungseinrichtungen

LILE Region Rhein-Wied 19 Beschreibung der Ausgangslage

Stärken Schwächen  Gemeinschaftseinrichtungen in allen Ortsgemeinden vorhan-  teilweise Bedarf an Orten und Angeboten für Jugendliche, den auch zur Förderung des Zusammenhalts  flächendeckend vielfältige Freizeitangebote  Wünsche von Jugendlichen zur Entwicklung des Lebensum-  aktive Kinder- und Jugendarbeit felds zu wenig bekannt und wahrgenommen  Unterstützung Ehrenamt bzw. Möglichkeiten zur Beteiligung  fehlende gemeinsame Profilierung vorhanden  fehlende örtliche Kümmerer für soziale Belange  aktive SeniorInnenarbeit (SeniorInnenbeiräte, SeniorInnen-  teilweise fehlende Koordinierung des bürgerschaftlichen treffs) Engagements  starkes bürgerschaftliches Engagement  Aktivierung der BürgerInnen für eine Mitbestimmung teilweise  starke Heimatbindung durch lokale Traditionsvereine ungenügend  Engagement von einzelnen Initiativen, Menschen mit Migra-  Inklusion und Integration in gesellschaftliches Leben, u.a. auch tionshintergrund zu integrieren in Vereinsarbeit, ist ausbaubedürftig  Zusammenarbeit der Verbandsgemeinden in Modellprojek-  Netzwerkbildung und interkommunale Zusammenarbeit sind ten (interkommunale Kooperation) noch zu schwach ausgebildet

Chancen Herausforderungen

ander  Förderung der regionalen Identität, des Zusammenwirkens  Abwanderung junger Menschen in Ballungsräume n und des Gemeinschaftsgefühls  Verbesserung des Lebensumfelds älterer Menschen  Stärkung der Identifikation junger Menschen mit der Region  Bündelung und Vernetzung aktiver Stellen in der Jugendarbeit  Steigerung der Attraktivität als Wohn- und Arbeitsort durch

iales Mitei aktive Gemeinschaften

Soz  Aufbau innovativer Strukturen zur Stärkung des Ehrenamts  verändertes Freizeit- und Arbeitsverhalten reduzieren Zeit und Bereitschaft für ehrenamtliche Aktivitäten  Potenziale für alle Lebensbereiche durch Teilhabe aller Men-  stärkere Integration von MigrantInnen und Flüchtlingen aller schen erschließen Altersstufen Handlungsbedarf  Förderung einer regionalen Identität  Kostenanalysen und Erhalt der Gemeinschaftseinrichtungen  stärkere Einbindung von Jugendlichen in allen gesellschaftlichen Prozessen  Freizeitangebote für Jugendliche schaffen (Bedarfsanalyse, Anpassungen)  Bürgerkommune mit Leitlinien für eine Bürgerbeteiligung schaffen (Aktivierung der Mitbestimmung)  Stärkung, Aufwertung und Unterstützung des bürgerschaftlichen Engagements, u.a. durch Koordinierung  Etablierung von Fort- und Weiterbildung im Ehrenamt  Teilhabe in allen gesellschaftlichen Bereichen ausbauen  interkommunale Zusammenarbeit ausbauen  stärkere Integration von MigrantInnen und Flüchtlingen aller Altersstufen  Bewusstseinsbildung bezüglich der Auswirkungen des demografischen Wandels (weniger, älter, bunter) Quelle: eigene Darstellung Zusammenfassend ergeben sich Handlungsbedar-  die Auswirkungen des demografischen Wan- fe, die die folgenden Stärken und Chancen der dels vorausschauend erkennen und Lösungen Region weiter ausbauen bzw. noch gezielter zu finden nutzen. Dies sind vor allem:  stärkere Berücksichtigung verschiedener Ziel-  die Lage in der Nähe von Ballungsräumen gruppen bei der regionalen Entwicklung (Teil-  die hohe landschaftliche Attraktivität habe aller Menschen)  das bestehende vielfältige Engagement der  die Mobilität in der Region und die Anbindung BürgerInnen der Region verbessern  die gute wirtschaftliche Ausgangssituation  die landschaftliche Attraktivität und Vielfalt  die gute Versorgung mit Bildungsangeboten erhalten und noch gezielter für die Entwick-  die noch geringen Auswirkungen des demogra- lung der Region nutzen fischen Wandels.  die vorhandenen Ansätze zum Schutz der Um- Dem gegenüber gilt es, Schwachpunkte zu verbes- welt zusammen mit den regionalen AkteurIn- sern bzw. deren Auswirkungen zu begrenzen: nen umsetzen  die Förderung einer regionalen Identität als Vor diesem Hintergrund werden in Kapitel 5 zu den Basis der Vernetzung der AkteurInnen in allen Handlungsbedarfen Handlungsfelder abgeleitet Bereichen der regionalen Entwicklung und Ziele für die kommenden Jahre formuliert.

20 LILE Region Rhein-Wied Vorerfahrungen der Förderperiode 2007 – 2013

3 Vorerfahrungen der Förderperiode 2007 – 2013 Die Verbandsgemeinden Bad Hönningen, Linz am  verschiedene Expertenrunden „Gesundheit“ Rhein, Unkel und Waldbreitbach haben bisher (ÄrztInnen, Kliniken, VGn, Kreisgesundheits- keine gängigen Verfahren, wie ILE oder LEADER- amt, Landeszentrale für Gesundheitsförderung Prozesse in der vorangegangen Förderperiode (LZG)) durchgeführt. Erfahrungen mit partizipativen An-  Regionale Arbeitsgruppe „Ferienbetreuung“ sätzen wurden jedoch über andere Prozesse er- (JugendpflegerInnen, AnbieterInnen, VGn) langt, die im Zeitraum der Förderperiode 2007-  Arbeitsgruppe „Migration“ (Migrationsbeirat, 2013 liegen bzw. begonnen wurden. Im Folgenden SchulleiterInnen, JugendpflegerInnen, Migran- werden insbesondere die Vorerfahrungen darge- tInnen, KiTa-LeiterInnen, VGn) stellt, die aus Prozessen mit partizipativem Ansatz  Arbeitsgruppe „Willkommenskultur Neubür- resultieren. gerInnen“ (Orts-BM, VGn)  Regionalbeirat (SprecherInnen aller Arbeits- gruppen, PolitikerInnen, ExpertInnen, VGn) Starke Kommunen – Starkes Land  laufende Pressearbeit 2013 haben sich die drei Verbandsgemeinden Bad  Newsletter AktivRegion Rhein-Wied Hönningen, Linz am Rhein und Waldbreitbach als  öffentliche Veranstaltungen „AktivRegion Rhein-Wied“ für die Initiative „Starke  Einrichtung eines regionalen Online-Beteili- Kommunen – Starkes Land“ (SKSL) des Innenminis- gungsportals. teriums Rheinland-Pfalz beworben und wurden in einem Wettbewerb ausgewählt. Über das Portal sollen die BürgerInnen der Region aktiv zur Mitwirkung in den Schwerpunkt- Seit 2014 arbeiten die drei Handlungsfeldern animiert werden. Dies kann über Verbandsgemeinden gemein- die Teilnahme im Forum des Bürgerportals oder an sam daran, kommunale Bür- gezielten Umfragen zu unterschiedlichen Themen gerbeteiligung und langfristige geschehen. In 2014 wurden bereits zwei große interkommunale Zusammen- arbeit zu erproben. Gemein- Umfragen zu den Themen „Ferienbetreuung“ und an BürgerInnen „60 Plus“ durchgeführt. Das ei- sam sollen Ansätze für eine gentliche Bürgerportal befindet sich aktuell in der moderne und „demografiefeste“ Kommunalpolitik Erarbeitung und soll im Frühjahr 2015 online ge- modellhaft entwickelt werden, aus denen zeitnah hen. auch Rückschlüsse auf die Förderpolitik des Landes gezogen werden können. Folgende Projekte und Ergebnisse wurden bis zum Frühjahr 2015 bzw. in naher Zukunft bereits abge- Die AktivRegion Rhein-Wied hat sich für die inter- schlossen: kommunale Zusammenarbeit folgende Handlungs- felder als Schwerpunkte gesetzt:  Ergebnisse der Umfrage „60 Plus“  Ergebnisse der Umfrage „Ferienbetreuung“  Ehrenamt und Senioren  Akademie AktivRegion Rhein-Wied – Pro-  Integration von NeubürgerInnen gramm 60 Plus: Programm-Heft für 1. HJ 2015  Gesundheit.  Branding der AktivRegion Rhein-Wied (Logo- Der partizipative Ansatz wird über die Arbeit in Umsetzung, Markenbildung) verschiedenen Gremien und eine laufende Öffent-  Bürgerportal AktivRegion Rhein-Wied lichkeitsarbeit umgesetzt:  3 Expertenrunden Gesundheit: 1) ärztliche  begleitende SKSL-Lenkungsgruppe (BM und Versorgung, 2) Gesundheitstourismus, 3) Prä- AnsprechpartnerInnen der VGn, tlw. ISIM) vention  regionale Arbeitsgruppe „Ehrenamt und Senio-  Start einer Präventionskette in der AktivRegion ren“ (VGn, VertreterInnen Seniorenbeiräte, Rhein-Wied. sonstige Senioren-VertreterInnen)

LILE Region Rhein-Wied 21 Vorerfahrungen der Förderperiode 2007 – 2013

Pilotprojekt „Unkel - Kulturstadt am Rhein“ ihrer Stadt beteiligt, indem sie in Arbeitsgruppen 2007 starteten Unkeler BürgerInnen im Rahmen oder der Lenkungsgruppe mitarbeiteten. Von die- einer Zukunftswerkstatt mit der Erarbeitung eines sen werden Leitprojekte und Maßnahmen erarbei- Leitbilds für die Stadt Unkel. Hierbei wurden Allein- tet. stellungsmerkmale der Stadt herausgearbeitet, die Im Ergebnis findet in Unkel mittlerweile eine kon- vor dem Hintergrund zurückgehenden Einzelhan- tinuierliche Beratung von Immobilieneigentüme- dels und Gastronomie die Innenstadt wieder für rInnen statt, während im Ministerium für Wirt- TouristInnen beleben sollte. Als Alleinstellungs- schaft Rheinland-Pfalz, Referat Mittelstand, Dienst- merkmal wurden Geschichte, Kunst und Kultur als leistungen und Freie Berufe begleitend Möglichkei- legendärer Geist der Kleinstadt herausgearbeitet. ten einer öffentlichen-privaten Finanzierung bei Über dieses Thema sollen zukünftig Einheimische Investitionen im Innenstadtbereich erarbeitet wer- und Gäste neu für die Unkeler Innenstadt inspiriert den. Im Rahmen der Initiative „Neue Wege für und gewonnen werden. Aus der Zukunftswerkstatt innerstädtische Netzwerke“ sollen neben der Ver- wurde 2012 ein umfassendes Leitbild für die Stadt netzung von AkteurInnen vor allem Privatinitiati- Unkel verabschiedet. ven angeregt werden, um die Entwicklung des Mit dem Pilotprojekt „Unkel - Kulturstadt am Einzelhandels und die Attraktivität der Innenstadt Rhein“ wurden die Unkeler BürgerInnen in 2012 zu fördern. Geplant ist ein rechtssicheres Finanzie- bei der Umsetzung ihres Leitbildes begleitet. Das rungsmodell unter öffentlicher und privater Betei- Pilotprojekt wurde von der Stadt Unkel und dem ligung (Public Private Partnership PPP), das mo- Wirtschaftsministerium Rheinland-Pfalz unter- dellhaft auch in anderen Städten Anwendung fin- stützt. den kann (IHK-Journal 10/12). Im Rahmen des Pilotprojekts wurden etwa 140 Unkeler BürgerInnen direkt an der Entwicklung

22 LILE Region Rhein-Wied Ergebnisse der Ex-ante-Evaluierung

4 Ergebnisse der Ex-ante-Evaluierung

Die Region Rhein-Wied bewirbt sich erstmalig um lichkeit fand insbesondere im Rahmen des öffentli- die Anerkennung als LEADER-Region. Die Erar- chen Workshops zur SWOT, dem Leitbild und den beitung der LILE konnte somit nicht im Rahmen Zielen der Handlungsfelder statt, weiterhin auch bewährter Zusammenarbeitsstrukturen stattfin- abschließend in der öffentlichen Abschlussveran- den, denn in dieser Zusammensetzung haben die staltung. regionalen Akteure bisher noch keine Vorhaben Durch dieses Vorgehen konnte das begleitende durchgeführt. Zwischen den Verbandgemeinden Büro kontinuierlich die Region beraten und auf Bad Hönningen, Linz am Rhein und Waldbreitbach mögliche Schwachstellen hinweisen. gibt es allerdings Vorerfahrungen im Rahmen der Zukunftsinitiative des rheinland-pfälzischen In- Leitbild und Entwicklungsziele der LAG nenministeriums „Starke Kommunen – Starkes Die Analyse der Ausgangsituation stützt sich auf Land“ (s. Kap. 3). die Daten und Zahlen aus Quellen der amtlichen Für die Erarbeitung wurde daher ein Lenkungs- Statistik und sowie auf themenspezifische Studien, gremium eingerichtet, das aus VertreterInnen der Dokumente und Publikationen. Daten, die in dieser beteiligten Verbandsgemeinden sowie in einer Form nicht vorlagen, wurden durch eine standardi- späteren Phase aus VertreterInnen der Wirt- sierte Abfrage bei den beteiligten Verbandsge- schafts- und Sozialpartner sowie von zivilgesell- meinden erhoben. Dies bezog sich vor allem auf schaftlichen Gruppen bestand. Hier fand eine sehr zusätzliche Daten zur Daseinsvorsorge, der Bildung intensive und konstruktiv-kritische Auseinander- und des sozialen Lebens, da dort relevante Berei- setzung mit den Inhalten der LILE statt. che für die Ableitung der Strategie erwartet wur- den. Spezifische Daten wie Daten zur Situation des Die Öffentlichkeit wurde durch eine öffentliche Forstes oder zur Landwirtschaft wurden darüber Auftakt- und Abschlussveranstaltung, einen Work- hinaus gezielt angefordert und speziell ausgewer- shop und in einer Online-Beteiligungsphase, in der tet, um auch hier Aussagen in der erforderlichen Projektvorschläge eingebracht werden konnten, Detailtiefe treffen zu können. Es wurden alle we- eingebunden. Projektvorschläge wurden weiterhin sentlichen Bereiche für die sozioökonomische Ana- von den AnsprechpartnerInnen in den Verbands- lyse bearbeitet und zu den einzelnen angespro- gemeinden entgegen genommen. Die Termine der chenen Themen auch die übergeordneten Planun- Sitzungen sowie die Dokumentation der Öffent- gen und Vorgaben berücksichtigt. lichkeitsarbeit liegen vor (s. Kap. 7). Grundsätzlich bestand das Problem, dass nicht alle Die Begleitung während der gesamten LILE- zur Verfügung stehenden Daten auf den Regions- Erstellung erfolgte durch das Fachbüro Grontmij, zuschnitt bezogen werden konnten, da sie nicht das auch die Evaluierungsaufgaben wahrgenom- immer verbandsgemeindebezogen vorlagen. Daher men hat. Die Begleitung erfolgte in einem iterati- konnten teilweise nur allgemeine Trends, wie z.B. ven Prozess zwischen dem Lenkungsgremium, der der allgemeine Fachkräftemangel, in die SWOT Öffentlichkeit und dem begleitenden Büro. Das einbezogen werden, ohne die regionsspezifische Büro übernahm dabei koordinierende Aufgaben Problemlage adäquat abbilden zu können. und die Moderation bei den Veranstaltungen. Die in den Sitzungen erarbeiteten Inhalte wurden auf- Die zusammenfassende SWOT erfolgte weitgehend bereitet und zur Abstimmung im Lenkungsgremi- schlüssig aus der Gebietsanalyse und konzentriert um vorgestellt und abgestimmt. Das Büro sprach sich auf die für die Region erkannten relevanten zu den einzelnen Inhalten der LILE Empfehlungen Themen. Sie erhebt nicht den Anspruch, die Ge- aus, die zusammen mit dem Gremium diskutiert samtheit aller Entwicklungen umfassend abzubil- wurden. Die Diskussionsergebnisse waren die den. Gleichwohl wurde dem Aspekt Rechnung Grundlage zur Fortsetzung der Arbeit. Eine Ab- getragen, dass in erster Linie die wesentlichen stimmung grundlegender Inhalte mit der Öffent- Ansatzpunkte der Region herauszuarbeiten sind,

LILE Region Rhein-Wied 23 Ergebnisse der Ex-ante-Evaluierung

ungeachtet der Fördermöglichkeiten durch LEA- Strategien und Maßnahmen differenziert nach DER-Mittel. Bei der Erarbeitung wurde die Ein- Handlungsfeldern schätzung sowohl des Lenkungsgremiums als auch Die Zusammenfassung der Ziele zu den Handlungs- der AkteurInnen der Region berücksichtigt. feldern spiegelt gut die identifizierten Problemla- gen und Handlungsansätze in der Region wieder. Die Identifizierung und Priorisierung von Hand- Wichtigstes Thema für die Region ist die zukunfts- lungsbedarfen, die sich aus der SWOT ergeben, fähige Entwicklung als Wohn- und Lebensraum. wurde zum einen durch Einbeziehung von wesent- Damit wird einerseits auf die positiv bewertete lichen Inhalten aus der Auftaktveranstaltung ge- Ausgangsituation hinsichtlich der Lebensqualität in wonnen. Dort wurden die Akteure nach Stärken der Region und die guten wirtschaftlichen Aus- und Schwächen und Lösungsansätzen aus ihrer gangsbedingungen abgestellt. Anderseits wird Sicht gefragt. Diese Aussagen wurden zum anderen damit den Herausforderungen, die sich durch den durch Input des begleitenden Büros im Lenkungs- demografischen Wandel in der Region ergeben, gremium weiter vervollständigt und verfeinert. Das reagiert. Das Handlungsfeld ist thematisch sehr Büro agierte hier als Moderator und achtete in breit angelegt, es spiegelt damit die Komplexität diesem Zusammenhang darauf, dass die Diskussio- der Herausforderungen in diesem Bereich wieder. nen zu Handlungsbedarfen immer im Kontext zur Es wird sich im Rahmen der Evaluierungen zeigen Gebietsanalyse und SWOT erfolgten. müssen, ob die Vielzahl der Ziele umsetzbar ist Zu jedem Analysebereich wurden regionsspezifi- oder ob eine stärkere Fokussierung notwendig sche Handlungsbedarfe herausgearbeitet, wobei es wird. Die Handlungsfelder Tourismus & Kultur so- den AkteurInnen auch um die Darstellung allge- wie Kulturlandschaft & Biodiversität sind eng mit- meiner regionaler Bedarfe über den LEADER- einander verknüpft. In ihnen werden die land- Ansatz hinaus ging. Aufgrund der Kürze der Bear- schaftlichen sowie die besonderen kulturhistori- beitungszeit von zunächst geplanten 3,5 Monaten schen Potenziale der Region bearbeitet. Im vierten war eine vertiefende Diskussion über Prioritäten in Handlungsfeld „Regionale Identität & Soziales Mit- den Bedarfen nur unzureichend möglich, sodass einander“ werden grundlegende Ziele für eine der Schwerpunkt der Entwicklungsstrategie auf der regionale Entwicklung und die Integration der Be- Einbeziehung vieler Interessenslagen liegt. völkerung verankert. Die identifizierten Handlungsbedarfe wurden in ein Querschnittsziele werden insofern berücksichtigt, Leitbild und Entwicklungsziele umgesetzt und mit als Klimaschutz und die Sicherung von Lebensräu- den AkteurInnen im Rahmen eines Workshops men als eigens zu bearbeitende Ziele mit aufge- diskutiert. Auf dieser Grundlage wurden vier Hand- nommen wurden. Das Querschnittsthema lungsfelder identifiziert, mit denen die Entwick- Barrierefreiheit wird bei einzelnen Zielsetzungen lungsziele umgesetzt werden können. Damit konn- explizit berücksichtigt, Gender und Nichtdiskrimi- te ein grundlegender Konsens über die Richtung nierungsaspekte sind sowohl durch eigene Ziele der Strategie erreicht werden. (Ausbau und Unterstützung der Teilhabe aller Die Entwicklungsziele sind weiter mit Teilzielen, die Menschen, Entwicklung einer regionalen Will- teilweise thematisch zusammengefasst sind, un- kommenskultur) als auch durch die Wahl der For- tersetzt. In die Formulierungen der Teilziele sind mulierungen (z.B. „für alle Generationen“) und die Anregungen aus der öffentlichen Auftaktveran- durch die Kriterien zur Auswahl der Projekte be- staltung ebenso eingeflossen wie die Ergebnisse rücksichtigt. Als explizite Querschnitttshemen sind der Diskussionen im Lenkungsgremium. Teil der sie nicht genannt, von einer Integration in alle Diskussion war stets die Berücksichtigung des Mit- Themenbereiche kann aber aufgrund der genann- telvolumens und der Fördermöglichkeiten über ten Darlegungsweise ausgegangen werden. LEADER. Für die Akteure stand allerdings im Vor- Die Teilziele wurden durch die Formulierung von dergrund, wichtige Problemlagen und daraus re- SMARTen Zielen operationalisiert und mit Indikato- sultierende Lösungsansätze in der Strategie zu ren versehen, die es der Region leicht machen, die verankern. Umsetzung ihrer Strategie zu überprüfen, wie es auch im Evaluierungskonzept angedacht ist. Die Formulierung der operationalisierten Ziele beruht

24 LILE Region Rhein-Wied Ergebnisse der Ex-ante-Evaluierung

auf der Zuarbeit regionaler Akteure, die durch ihre Da sich die Region Rhein-Wied zum ersten Mal für Ideen und Projektvorschläge deutlich gemacht LEADER bewirbt, sind sich die Akteure darüber haben, in welche Richtung die Teilziele zu konkreti- bewusst, dass besonderes Gewicht auf die Beteili- sieren sind, damit sie in der Region umsetzbar sind. gung der Akteure in der Region gelegt werden muss. Geplant sind hierzu Strukturen, die sich in Insgesamt ist die Strategie innovativ, da sie durch Form von themenbezogenen Arbeitsgruppen an Einbeziehung einer breiten Öffentlichkeit entwi- die Akteure wenden. Damit ist ein hohes Maß an ckelt wurde. Dadurch konnten neue Ideen erzielt, Beteiligungsmöglichkeit gegeben und es kann auch Akteure eingebunden und damit auch neue endo- davon ausgegangen werden, dass über die bereits gene Potentiale identifiziert werden. Auch die Er- große Anzahl in der Phase der Erarbeitung der LILE arbeitung eines gemeinsamen Leitbildes und regi- hinaus weitere Akteure damit aktiviert werden onaler Entwicklungsziele, mit denen eine Verknüp- können, sich einzubringen. Anhand von Themen- fung von bisher isoliert behandelten Themen er- bezogenheit wird deutlich, wie Probleme vor Ort reicht wird, zeigt den Innovationsgehalt der Strate- am ehesten gelöst werden können. gie. Dabei wird bereits durch die möglichen Start- projekte deutlich, dass die Region einen sektor- Wichtig sind ergänzende Strukturen, die einen übergreifenden Ansatz verfolgt, da viele von ihnen Austausch zwischen den einzelnen Arbeitsgruppen sowohl zu verschiedenen Entwicklungszielen als ermöglichen, um so Synergien und themenüber- auch zu Handlungsfeldzielen von mehreren Hand- greifende Projektansätze systematisch erschließen lungsfeldern beitragen. zu können. Hier ist es besonders wichtig, dass in den geplanten Evaluierungen diesem Aspekt genü- Der integrative Charakter der Strategie wird insbe- gend Aufmerksamkeit geschenkt wird und ggf. sondere durch die Entwicklungsziele deutlich, die Anpassungen umgesetzt werden. alle Generationen und die Teilhabe Aller anstre- ben. Kommunikationskonzept zur Öffentlichkeitsarbeit - und Koope- Beteiligungs- und Kooperationskonzept Ähnlich wie zum Punkt „Beteiligungs h- Die Region verfolgt als Kooperation mit einem rationskonzept“ beschrieben, ist der Öffentlic keitsarbeit ein besonderer Stellenwert beizumes- Partner außerhalb von Rheinland-Pfalz die Zusam- sen, um dem LEADER-Ansatz zur Einbeziehung und menarbeit mit der „WiN-Region“ (Wir im Norden) Beteiligung der Bevölkerung gerecht zu werden. aus Niedersachsen. Diese Region bewirbt sich Dies gilt umso mehr, als davon auszugehen ist, ebenfalls erstmalig als LEADER-Region, sodass ne- dass die Bevölkerung nach erstmaliger Anerken- ben dem thematischen Austausch auch prozessbe- nung als LEADER-Region besonders umfassend zogene Erfahrungen beleuchtet werden sollen. über LEADER und die dadurch entstehenden Mög- Darüber hinaus hat die Region weitere Kooperati- lichkeiten informiert werden muss und auch möch- onen angebahnt, mit denen die Region v.a. pro- te. jektbezogen zusammenarbeiten will: Die geplanten Maßnahmen durch regelmäßige  die im Osten an die Region Rhein-Wied an- Berichterstattung, Newsletter, Homepage, Veran- grenzende Raiffeisen-Region staltungen, ggf. einer online-Beteiligungsplattform  die westlich über den Rhein angrenzende Re- usw. scheinen ausreichend, um die Bevölkerung gion Rhein-Eifel (Bad Hönningen und Bad über LEADER zu informieren. Auch hier sollte durch Breisig kooperieren bereits als touristische die Evaluierung geprüft werden, ob die geplanten Partner, sodass hier von Synergieeffekten aus- Maßnahmen wirksam sind. gegangen werden kann)  LEADER-Region Welterbe Oberes Mittelrhein- tal.

LILE Region Rhein-Wied 25 Leitbild und Entwicklungsstrategie

5 Leitbild und Entwicklungsstrategie In der SWOT Analyse (Kap. 2) wurde deutlich, dass 5.1 Leitbild und Entwicklungs- in der Region Rhein-Wied einerseits Handlungsbe- ziele der LAG darfe zum Ausbau der vorhandenen Stärken der Region, andererseits zur Bearbeitung von Die Region Rhein-Wied hat sich ein Leitbild gege- Schwachpunkten bestehen. Für die zielgerichtete ben, das die Vision der regionalen Entwicklung bis Bearbeitung dieser Bedarfe hat die Region eine zum Jahr 2020 und darüber hinaus darstellt. Das Strategie entwickelt, die mittels eines Leitbildes Leitbild beschreibt in Kernaussagen, wohin sich die und zu Handlungsfeldern zusammengefassten Region entwickeln will und gibt das Selbstver- Zielen beschreibt, wie der angestrebte Zustand ständnis der regionalen AkteurInnen wieder. Damit unter intensiver Beteiligung der AkteurInnen aus bildet das Leitbild die Grundlage für die regionale der Region erreicht werden soll. Das Leitbild, die Entwicklungsstrategie und ist maßgeblich für das Handlungsfelder mit den Zielen und das Kommuni- regionale Handeln. kations- und Beteiligungskonzept werden im Fol- genden vorgestellt. Leitbild 2020 der LAG Rhein-Wied Die von den Flüssen Rhein und Wied sowie den Anhöhen des Westerwaldes geprägte landschaftlich at- traktive und naturnahe Region bietet mit zahlreichen kreativen Ideen eine hohe Lebensqualität sowohl für Einheimische als auch Wohnungs- und Arbeitssuchende. Die Region verfügt über ein optimales Mix zukunftsweisender Wohn- und Versorgungsangebote für Men- schen aller Altersgruppen. Mit innovativen Konzepten, die gemeinschaftlich von Zivil- und Kirchenge- meinden entwickelt und getragen werden, konnte so auch der demografische Wandel erfolgreich gestal- tet werden. Das besondere Lebens- und Arbeitsplatzumfeld (Work-Life-Balance) weckt das Interesse an in der Region: Eine zukunftsfähige Wirtschaftsstruktur innovativer mittelständischer Unternehmen mit vielfältigen Aus- und Weiterbildungsangeboten sowie ein hoher Freizeitwert sind entstanden und wecken das Interesse bei Arbeitssuchenden und Fachkräften, die auch mit ihren Familien gern in die Region kommen. Einheimi- sche und Gäste fühlen sich wohl und genießen die einmalige Landschaft, die in enger Kooperation mit den Bewirtschaftern einen besonderen Charakter erhalten hat. Das kulturelle Erbe wird wertgeschätzt und bildet die Grundlage der gemeinschaftlich getragenen Lebensqualität. Die historischen Stadtkerne und dörflich geprägten Orte bieten den BewohnerInnen aller Generationen attraktiven Wohnraum und ein persönliches Miteinander. Die Strukturen für die Daseinsvorsorge und die gesundheitliche Versorgung sind auf die Bedürfnisse aller Generationen ausgerichtet und bestehen im Wettbewerb mit anderen Regionen. Die Menschen fühlen sich wohl, sie finden in allen Lebenslagen attraktive Strukturen und Angebote vor - besonders Kinder und Jugendliche sowie Familien spüren so, dass sie als Zukunft der Region erkannt und wertgeschätzt werden. Einheimische und gut integrierte Neubürger aller Nationen haben einen gemein- samen regionalen Stolz entwickelt und engagieren sich gern in zahlreichen Netzwerken. Sie beteiligen sich an Entscheidungen und bringen so innovative und kreative Potenziale zur zukunftsfähigen Entwick- lung der Region ein. Die touristischen LeistungsträgerInnen, Organisationen sowie Kommunen arbeiten gut vernetzt zusam- men. TouristInnen wie Einheimische genießen die vielfältige Erholungslandschaft, die von den Flächen der Landwirtschaft, des Weinbau und des Waldes geprägt werden und die im Rahmen von Umweltbil- dungsangeboten erlebbar ist. Die Qualität der Gastronomie und Hotellerie, Angebote zu Gesundheit und Wellness sowie barrierefreie Angebote erschließen auch neue Zielgruppen.

26 LILE Region Rhein-Wied Leitbild und Entwicklungsstrategie

Durch die Vernetzung der vielfältigen kulturellen und historischen Angebote ist für die BesucherInnen und BewohnerInnen gleichermaßen ein Mehrwert an Lebensqualität und Identifikation mit der Region entstanden. In Landwirtschaft und Weinbau werden hochwertige Lebensmittel im Einklang mit der Natur erzeugt und verarbeitet. Neue kooperative Vermarktungsstrukturen unterstützen die ErzeugerInnen vor Ort, tragen zum positiven Image der Region bei und sind ein wichtiger Beitrag zur Erhaltung der Kulturlandschaft. Auch die BürgerInnen engagieren sich in Netzwerken für die Erhaltung und Entwicklung der Kulturland- schaft und der Biodiversität. Neue klimafreundliche und auf Einzelne sowie Kleingruppen ausgerichtete Mobilitätsangebote ergänzen den ÖPNV, der stärker in die umliegenden Ballungszentren integriert wurde.

Zur Umsetzung des Leitbildes wurden vier Hand- Umsetzung des vorhandenen Klimaschutzkonzepts, lungsfelder auf der Grundlage der zusammenfas- von dem auch wirtschaftliche Effekte erwartet senden SWOT und der Bedarfsanalyse entwickelt. werden. Jedem Handlungsfeld wurde ein Entwicklungsziel Wichtiges Standbein der Region ist der Tourismus, zugeordnet und dazu Teilziele entwickelt, die im was in dem Entwicklungsziel „Ausbau und Entwick- regionalen Kontext bearbeitet werden können lung des landschaftlichen und kulturellen Erlebens“ (s.u.). Die Handlungsfelder spiegeln die wesentli- adressiert wird. Erwartetes Ergebnis einer verbes- chen Entwicklungsziele der Region für die Förder- serten regionalen Zusammenarbeit bei der Ver- periode bis 2020 wieder. Im Folgenden werden marktung der landschaftlichen und kulturellen zunächst die Entwicklungsziele und die Grundzüge Potenziale sind deutlich erkennbare Effekte bei der der Entwicklungsstrategie dargestellt. Im anschlie- Sicherung bzw. Steigerung der Übernachtungszah- ßenden Kapitel werden die zugeordneten Hand- len und Tagesbesucher. Dabei gilt es, die Wander- lungsfelder und Ziele zur Umsetzung der Entwick- und Radwege zu optimieren und für mehr Ziel- lungsziele erläutert. gruppen attraktiv zu entwickeln sowie die Qualität in der Gastronomie und den Beherbergungsbetrie- Entwicklungsziele ben zu steigern. Das Entwicklungsziel „Entwicklung zukunftsfähiger Lebens- und Arbeitsorte für alle Generationen“ Das Entwicklungsziel „Sicherung der Kulturland- dient zum einen der Entwicklung von Anpassungs- schaft durch Wissen und Nutzung“ greift das land- strategien an den demografischen Wandel, zum schaftliche Potenzial der Region auf, das es durch anderen der Sicherung der Rahmenbedingungen Pflege verschiedene wertvoller Biotope zu erhalten für einen zukunftsfähigen Wirtschaftsstandort, gilt. Erwartete Auswirkung der Strategie der Förde- sodass die Region weiterhin lebenswert für alle rung von regionalen Produkten, insbesondere auch Generationen bleibt. Erwartete Auswirkung der aus dem Bereich des Weinanbaus, sind nachhaltig Strategie ist es, die Region als attraktiven Wohnort gesicherte Biotopstrukturen und typische regions- zu erhalten bzw. bedarfsgerecht zu entwickeln mit prägende Landschaftsräume, die so weit wie mög- angepassten und nachhaltigen Angeboten der lich nach dem Prinzip „Schutz durch Nutzung“ gesi- Daseinsvorsorge. Als Ergebnis sollen auch regiona- chert werden sollen. Erwartbare Effekte sind damit le Innovationen bei den Angeboten angestoßen auch Einkommenssteigerungen in der Land- und sein, sodass insgesamt eine gute Versorgungssitua- Forstwirtschaft. Zur Sicherung der Kulturlandschaft tion besteht. Ergänzt wird dieses Ziel von Unter- wird auch auf das Wissen und Verständnis der stützungsmaßnahmen für die Wirtschaft, was EinwohnerInnen gezählt, sodass mehr und umfas- durch verbesserte Vermarktungsstrukturen mit sendere Umweltbildungsangebote angestrebt neuen Existenzgründungen in der Region sichtbar werden. wird. Außerdem wird hier angestrebt, mehr junge Die Vernetzung und Kooperation der AkteurInnen Menschen in der Region zu halten, indem ihnen zur Förderung eines gemeinschaftlichen Miteinan- attraktive Ausbildungs- und Berufschancen gebo- ders in der Region ist Kernpunkt des Entwicklungs- ten werden. Ergänzt wird dieses Ziel durch die ziels „Förderung einer regionalen Identität und

LILE Region Rhein-Wied 27 Leitbild und Entwicklungsstrategie

Teilhabe für Alle“. Sie wird ergänzt durch die not- rung“ zwischen der EU und Deutschland (BMWI, wendige Sensibilisierung für die Auswirkungen des o.J.,b). Übergeordnete Planungen auf Landesebene demografischen Wandels als Basis der einheitli- wie der Landesentwicklungsplan (LEP IV), der Regi- chen Ausrichtung der Aktionen. Erwartetes Ergeb- onale Raumordnungsplan (RROP) Mittelrhein- nis der Strategie ist, dass Westerwald, die Tourismusstrategie des Landes und das Entwicklungsprogramm EULLE wurden mit  die Kooperation und Vernetzung von AkteurIn- der Entwicklungsstrategie der Region Rhein-Wied nen in der Region Rhein-Wied intensiviert wur- abgestimmt. Weitere regionale Konzepte wie bei- de spielsweise der Umweltbericht des Landkreises  der demografische Wandel ins Bewusstsein der Neuwied, der Entwicklungsplan sowie das vom handelnden Akteure gerückt wurde MULEWF gebilligte Handlungsprogramm Natur-  die Teilhabe aller Menschen in alle Handlungs- park Rhein-Westerwald, lokale Tourismuskonzepte bereiche selbstverständlich einbezogen wird,

was auch die Schaffung von nachvollziehbaren oder auch das Förderprojekt „Starke Kommunen – a- Aktivitäten und Maßnahmen für das Willkom- Stakes Land“ sind ebenfalls in die Entwicklungsstr tegie eingeflossen (vgl. Kap. 2 und Kap. 3). men von NeubürgerInnen umfasst. Horizontale Aspekte Bezug zu übergeordneten Programmen (GAP, ESI- Die Entwicklungsstrategie der LEADER-Region VO, ELER) Rhein-Wied berücksichtigt neben den regionalen Die regionale Entwicklungsstrategie der Region Bedarfen auch die horizontalen Aspekte Gender Rhein-Wied greift Vorgaben und Ansätze aus vor- Mainstreaming, Klimaschutz, Umwelt- und Natur- liegenden überregionalen (EU- und Bundesebene) schutz als wichtigen Teil ihrer Strategie. und regionalen (Landesebene) Entwicklungspro- grammen und Planungen auf. Folgende Konzepte Die horizontalen Aspekte werden in der Entwick- sowie deren Ziele und Leitbilder sind ausgewertet lungsstrategie in den einzelnen Handlungsfeldern und beachtet worden: wie folgt berücksichtigt. Über den Multifonds-Ansatz des ESI-Fonds werden  Wohnen. Leben & Arbeiten im Rahmen von ELER, EFRE und ESF Beiträge zu Hier wird besonders der horizontale Aspekt nahezu allen 11 thematischen Zielen geleistet, „Gender Mainstreaming“ berücksichtigt. We- insbesondere zum Klima- und Umweltschutz, zur sentliches Entwicklungsziel ist die Schaffung zu- lebenslangen Bildung, zur Nachhaltigkeit im Ver- kunftsfähiger Lebens- und Arbeitsorte für alle kehr und zur Verbesserung der Barrierefreiheit. Die Generationen. Von den zahlreichen SMARTen regionale Strategie deckt im Rahmen der ELER-VO, Zielen, die in diesem prioritären Handlungsfeld die die Verbesserung der ländlichen Infrastruktur, der Region Rhein-Wied gebündelt sind, profitie- der Landwirtschaft und der ländliche Entwicklung ren beide Geschlechter gleichermaßen, da sie sowie die Regionalförderung als Hauptinhalt hat, Nachteile Einzelner oder von Gruppen ausglei- nahezu alle Prioritäten ab (BMWI, o.J.,a). Hierzu chen sollen. gehören Priorität 1 (Wissenstransfer und Innova- So geht es u.a. um die Aufwertung der Ortsker- tion in Land- und Forstwirtschaft), Priorität 2 ne als Wohn- und Lebensraum, die Verbesse- (Wettbewerbsfähigkeit der Landwirtschaft und rung der Breitbandversorgung, die bedarfsge- nachhaltiger Forstwirtschaft), Priorität 3 (die Ver- rechte stationäre und mobile Nahversorgung, marktung von Agrarerzeugnissen und Tierschutz), die Verbesserung der Mobilitätsangebote sowie Priorität 4 (Wiederherstellung, Erhaltung und Ver- die bedarfsgerechte Anpassung der haus- und besserung von Ökosystemen) und Priorität 6 (In- fachärztlichen Versorgung. klusion, Armutsbekämpfung und wirtschaftliche In diesem Handlungsfeld wird auch das horizon- Entwicklung). tale Ziel „Klimaschutz“ durch die angestrebte Unterstützung der Umsetzung des Klimaschutz- Des Weiteren werden Beiträge zu den Wachstums- konzepts des Kreises NR Teil der LAG-Strategie. ideen der „Europa 2020“-Strategie geleistet  Tourismus & Kultur (Europäische Kommission, o.J.) sowie zu allen the- Der Ausbau der touristischen Nutzung des land- matischen Punkten der „Partnerschaftsvereinba- schaftlichen und kulturellen Potenzials soll auch

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unter Beachtung des Umwelt- und Naturschut- im Handlungsfeld Regionale Identität & Soziales zes erfolgen. Der Ausbau landschaftsverträgli- Miteinander. Die Kooperationsvereinbarung mit cher Nutzungen wie Wandern und Radfahrer anderen Regionen ist ebenfalls entsprechend do- bestätigt dies zusätzlich. kumentiert (siehe Anlage). Vom anvisierten Ausbau und der Qualifizierung Das EU-Querschnittsziel „Chancengleichheit, Nicht- des Gastronomie- und Beherbergungsangebots Diskriminierung und Gleichstellung von Männern sollen selbstverständlich beide Geschlechter und Frauen“ hat jede Maßnahme als Grundvoraus- gleichermaßen profitieren, sodass auch das ho- setzung zu erfüllen. Die Region Rhein-Wied ver- e- rizontale Ziel „Gender Mainstreaming“ in di folgt das Ziel eines umfassenden Schutzes vor Dis- sem Handlungsfeld umgesetzt wird. kriminierung und eines selbstbestimmten und Der Fokus der Barrierefreiheit zeigt, dass das partnerschaftlichen Miteinanders der Geschlech- Querschnittsziel Inklusion auch in diesem Hand- ter, von MigrantInnen und Alt-Eingesessenen und lungsfeld seitens der LAG bedeutsam gemacht von Menschen mit und ohne Behinderungen im wird. regionalen Leben (s. auch Handlungsfeld Regionale  Kulturlandschaft & Biodiversität Identität & Soziales Miteinander). Im Entschei- Die LAG Rhein-Wied hat ein eigenes Handlungs- dungsgremium sollen gezielt auch die Themen feld definiert, das nicht nur umfangreich die Be- Frauen, Integration und Inklusion personell besetzt rücksichtigung des horizontalen Ziels Umwelt werden. und Naturschutz (u.a. Erhaltung und Entwick- lung regionsprägender Kulturlandschaftsräume Innovativer Charakter und Biotoptypen) befördert, sondern mit dem Der innovative Charakter der Strategie drückt sich Ausbau und der Weiterentwicklung von Um- schon in der Erarbeitung der Entwicklungsstrategie weltbildungsangeboten wird dies zukunftsfähig aus. Es wurde ein breiter und beteiligungsorien- und nachhaltig in der Region verankert. tierter Prozess durchgeführt. So nahmen jeweils  Regionale Identität und Soziales Miteinander über 120 interessierte Personen an den öffentli- Die Entwicklung einer regionalen Identität soll chen Veranstaltungen teil. Hervorzuheben sind auch die Grundlage für die Umsetzung des hori- auch die Herangehensweise mit den ergänzenden zontalen Ziels „Gender Mainstreaming“ bilden. thematischen Gesprächsrunden, die dazu dienten, Ein Bewusstsein für die Region und die Vielfalt mit weiteren ExpertInnen die erarbeiteten Zwi- der in ihr lebenden Menschen kann eine wichti- schenergebnisse zu vertiefen. So konnten neue ge Grundlage für die gelegte Chancengleichheit Ideen erzielt, AkteurInnen eingebunden und damit aller Geschlechter in der Region Rhein-Wied auch weitere endogene Potenziale identifiziert darstellen. werden. Diese neuen Wege der Beteiligung sollen Für die Verbesserung des sozialen Miteinanders auch nach Auswahl als LEADER-Region fester Be- soll vor dem Hintergrund des demografischen standteil bei der Umsetzung der Entwicklungsstra- Wandels gezielt auch die Teilhabe aller Men- tegie sein (s. Kap. 6). schen ausgebaut und unterstützt werden, wo- mit Inklusion als selbstverständlicher Bestand- Die Entwicklungsstrategie mit den regionalen Ent- teil des Miteinanders verstanden wird. wicklungszielen und den gewählten vier Hand- lungsfeldern zeigt den innovativen Charakter und Alle horizontalen Ziele werden bei den Aktivitäten, Weg auf, den die Region Rhein-Wied gehen will, Maßnahmen und Projekten im Rahmen von LEA- um die Entwicklungsbedarfe in der LEADER- DER in der Region Rhein-Wied themen- und pro- Förderperiode 2014–2020 aktiv und engagiert zu jektübergreifend berücksichtigt und sind auch Teil bearbeiten. Die folgenden Entwicklungsziele unter- der Systematik der Projektauswahl: So ist Gender streichen den innovativen Charakter der Strategie. Mainstreaming für die Auswahl von LEADER- Projekten verpflichtend und somit als Anforderung Für die Region innovativ sind vor allem die Ent- im Projektauswahlbogen festgeschrieben (vgl. Kap. wicklungsziele Entwicklung zukunftsfähiger Le- 10). bens- und Arbeitsorte für alle Generationen, da die Auswirkungen des demografischen Wandels bisher Kooperation und Vernetzung sind in der Entwick- kaum spürbar waren und nun vorsorgend die Initi- lungsstrategie fest verankert, insbesondere auch

LILE Region Rhein-Wied 29 Leitbild und Entwicklungsstrategie

ative ergriffen wird. Ergänzt wird dies um die Neu- turlandschaft & Biodiversität“ aufgreifen, in der aufstellung der Mobilität, insbesondere der E- Regel auch zur Förderung der regionalen Identität Mobilität, die in der Region noch wenig verbreitet und des Tourismus beitragen (s. auch Kap. 6). Sie ist. In der engen Verknüpfung von Land- und dienen somit einer sektorübergreifenden Umset- Forstwirtschaft und Kulturlandschaft in einem zung der Strategie. Handlungsfeld ist ebenfalls eine neuartige, integra- Zum integrativen Charakter der Strategie gehört tive Herangehensweise an die Entwicklung der weiterhin, dass Synergien mit anderen Förderpro- Region zu sehen. grammen genutzt werden sollen. Daher sind auch vom LEADER-Programm unabhängige Handlungs- Eine weitere Innovation für die Region ist, das zahl- ziele mit dargestellt, deren Erreichung mit anderen reich vorhandene Engagement Ehrenamtlicher zu zur Verfügung stehenden Programmen unterstützt vernetzen und zu qualifizieren und alle Generatio- werden soll. nen der Bürgerschaft bei kommunalen Planungs- So spielt im Bereich „Wirtschaft“ der EFRE, aber auch der ESF eine große Rolle, im Be- und Entscheidungsprozessen mit zu beteiligen reich Tourismus werden spezifische Kulturförder- bzw. insbesondere junge Menschen für Politik im programme und ebenfalls der ESF zu prüfen sein. Allgemeinen zu interessieren. Außerdem sind insbesondere das DE-Programm Integrativer Charakter sowie die Bodenordnungsverfahren, aber z.B. auch Die Erfahrungen aus anderen Entwicklungsprozes- Programme zur Förderung des Ehrenamtes adres- sen sowie die Inhalte der erstellten Konzepte und siert. Zur Umsetzung des Ziels Klimaschutz existie- deren Umsetzung wurden bei der Erstellung der ren auf Bundes- und Landesebene eine Vielzahl an Entwicklungsstrategie berücksichtigt. Möglichkeiten zur Unterstützung, sodass gerade in diesem Bereich eine Projektunterstützung aus Unter dem integrativen Charakter der Entwick- LEADER teilweise nachrangig sein dürfte. lungsstrategie wird einerseits die Integration im Sinn der Teilhabe aller Menschen (vgl. horizontale Mehrwert der LEADER-Methode und ihr Beitrag zur Aspekte oben) und weiterhin ein sektorüber- Umsetzung der Ziele greifender Ansatz verstanden, indem Projekte zu Die LEADER-Methode zeichnet sich gegenüber verschiedenen Entwicklungszielen als auch zu bisherigen Förderprogrammen durch einen in dem Handlungsfeldzielen von mehreren Handlungsfel- Maße noch nicht dagewesen innovativen und inte- dern beitragen (s.u.). grierten Prozess- oder Organisationsansatz aus. So hat das Thema „Integration“ einen hohen Stel- Hierzu gehören die bereits im Rahmen der LILE- lenwert in der Entwicklungsstrategie der Region Erstellung eingesetzte breite Informations- und Rhein-Wied. Insbesondere im Handlungsfeld „Re- Beteiligungsansatz (u.a. Online-Portale) aus, der gionale Identität & Soziales Miteinander“ sollen bereits zahlreiche Akteure aus verschiedensten mit der Entwicklungsstrategie Querschnittsziele Bereichen mobilisieren konnte. Der breite Beteili- wie Integration, Inklusion, Gender Mainstreaming gungsansatz spiegelt sich auch in der LAG- und Barrierefreiheit umgesetzt werden. Darüber Vollversammlung wieder, bei deren bisheriger hinaus wird die „Entwicklung einer regionalen Will- Besetzung eine Vielzahl regionaler Institutionen kommenskultur” als Handlungsziel formuliert. Der und Akteure zahlreicher Zielgruppen bereits einge- Aspekt der Barrierefreiheit wird in verschiedenen bunden sind. Handlungsfeldern der Entwicklungsstrategie bear- Die Region Rhein-Wied sieht mittels der LEADER- beitet. So soll Barrierefreiheit sowohl im Hand- Methode die Chance, auch ungewöhnliche regio- lungsfeld Wohnen, Leben & Arbeiten als auch im nale Projekte und Prozesse anzustoßen, die mit Handlungsfeld Tourismus & Kultur umgesetzt wer- Standardförderprogrammen oder dem speziellen den. Beteiligungsansatz in LEADER nicht denkbar wären. Es ist zu erwarten, dass viele Projekte zur Errei- Hierzu gehören z.B. die Umsetzung der Teilziele chung von Zielen aus verschiedenen Handlungsfel- „Etablierung regionaler Vermarktungsstrukturen“, der beitragen werden, da dies auch ein Kriterium „Entwicklung touristischer Kooperationsstruktu- in der Projektauswahl ist. Beispielsweise werden ren“, miteinander vernetzte Projekte zur Offenhal- Projekte, die Themen aus dem Handlungsfeld „Kul- tung der Rheinhänge, Verbesserung der regionalen

30 LILE Region Rhein-Wied Leitbild und Entwicklungsstrategie

Mobilitätsangebote und Förderung der E-Mobilität sung der Teilziele zu Schwerpunkten kommt zum und nicht zuletzt eine Vielzahl von Projektansätzen Ausdruck, dass zwar jedes Teilziel für sich eine im Handlungsfeld „Förderung der regionalen Iden- Wirkung auf die regionale Entwicklung entfaltet, tität und Teilhabe für alle“, wo u.a. auch verschie- jedoch durch das Zusammenspiel mehrerer Ziele dene neue Methoden der Bürgerbeteiligung insge- das regionale Handeln eine strategische Dimension samt sowie spezieller Zielgruppen erprobt werden erreichen kann. sollen. Die Teilziele sind wiederum mit Handlungszielen untersetzt, die die Umsetzung der Ziele konkreti- 5.2 Inhaltliche und organisatori- sieren und die operationalisiert sind, ohne die nö- tige Offenheit in der Ausrichtung während des sche Strategien und Maß- Prozesses im Förderzeitraum aus dem Auge zu nahmen nach Handlungsfel- verlieren. Den Handlungszielen sind Indikatoren dern zugeordnet, die die Grundlage für die Evaluierung Wie dargestellt, ist jedes Entwicklungsziel einem darstellen (s. Kap. 13). Handlungsfeld zugeordnet, das durch Teilziele Im Folgenden werden die Handlungsfelder inklusi- weiter differenziert ist. Die Teilziele spiegeln die in ve der jeweiligen Teilziele und Handlungsziele dar- der SWOT herausgearbeiteten Bedarfe wider, die gestellt. Eine Übersicht über die Handlungsfelder thematisch zusammengefasst den Handlungsfel- und die Teilziele zeigt die folgende Abbildung (s. dern zugeordnet wurden. Mit der Zusammenfa- auch Anhang 3).

Abbildung 3: Überblick über die Handlungsfelder und Teilziele

Quelle: eigene Darstellung

LILE Region Rhein-Wied 31 Leitbild und Entwicklungsstrategie

5.2.1 Handlungsfeld Wohnen, Leben & Im Bereich der Gesundheitsversorgung sind be- Arbeiten darfsgerechte Anpassungen der haus- und fach- ärztlichen Versorgungen notwendig und der Auf- Im Handlungsfeld steht die Entwicklung zukunfts- bau von Strukturen für die gesundheitliche Aufklä- fähiger Lebens- und Arbeitsorte für alle Generatio- rung und Prävention sowie ergänzende Angebote nen im Mittelpunkt. Vor dem Hintergrund des de- in der Pflege und der palliativmedizinischen Ver- mografischen Wandels und des Rückgangs von sorgung angedacht. Versorgungsstrukturen soll das Wohnen im Ländli- chen Raum auch zukünftig attraktiv gehalten wer- Für einen zukunftsfähigen Lebens- und Arbeitsort den. Dabei gilt es gleichermaßen, eine attraktive sollen Wirtschaft und insbesondere der Ausbil- Wohnraumsituation zu fördern als auch die Da- dungsmarkt unterstützt werden und Klimaschutz- seinsvorsorge zu sichern, indem Versorgungsstruk- ziele umgesetzt werden. Hierzu gehören die Unter- turen (Nahversorgung, Gesundheitsversorgung, stützung bei der Etablierung regionaler Vermark- Mobilität und Breitbandversorgung) erhalten oder tungsstrukturen, die Förderung von Existenzgrün- zukunftsfähig angepasst werden. dungen und in Kooperation mit dem ansässigen Berufsbildungszentrum der Handwerkskammer Konkret liegt hierbei der Fokus auf einer Aufwer- Unterstützungen in der Berufsorientierungsphase. tung der Ortskerne als Lebensraum für alle Gene- Die vorliegenden Klimaschutzziele und Maßnah- rationen, der bedarfsgerechten Anpassung der men des kreisweiten Klimaschutzkonzepts sollen stationären und mobilen Nahversorgung sowie der zur Umsetzung gebracht werden. Ein besonderer Mobilitätsangebote. Fokus liegt bei dem Thema Energieberatung und Förderung der E-Mobilität im Tourismus. Tabelle 1: Ziele im Handlungsfeld Wohnen, Leben & Arbeiten

Teilziele Handlungsziele (SMART) Indikator Zielzahl Zeitraum

Entwicklungsziel: Entwicklung zukunftsfähiger Lebens- und Arbeitsorte für alle Generationen

Wohnraum Aufwertung der Ortskerne als Entwicklung und Durchführung von mind. Anzahl Projekte 5 im Förder- Wohn und Lebensraum für alle 5 Projekten mit dem Ziel, Innenorte für alle zeitraum Generationen attraktiver zu gestalten Entwicklung und Durchführung von mind. 2 Anzahl Projekte 2 im Förder- Projekten zur Erhöhung der Attraktivität von zeitraum Innenorten als Wohnstandort Durchführung von 2 Projekten mit dem Ziel, Anzahl Projekte 2 im Förder- neue, bedarfsgerechte Wohnformen zu entwi- zeitraum ckeln und umzusetzen Förderung der Innenentwicklung Aufbau eines regionalen Leerstandmanage- Vorhandensein Leer- 1 im Förder- ments standmanagement zeitraum Daseinsvorsorge bedarfsgerechte Anpassung der Durchführung von mind. 2 Projekten zum Anzahl Projekte 2 im Förder- stationären und mobilen Nahver- Aufbau von stationären Nahversorgungsstruk- zeitraum sorgung turen u.a. unter Berücksichtigung der Nutzung von leerstehenden Gebäuden und von multi- funktionalen Ansätzen Durchführung von jährlich 1 Maßnahme zur Anzahl Maßnahmen 5 im Förder- Vernetzung bzw. Information von AkteurInnen zeitraum zur Sicherung der Nahversorgung, z.B. Unter- stützung der Unternehmensnachfolge, Ent- wicklung und Umsetzung neuer Nahversor- gungskonzepte, mobiler Versorgung, durch die möglichst immer auch neue Beschäftigungs- verhältnisse entstehen.

32 LILE Region Rhein-Wied Leitbild und Entwicklungsstrategie

Teilziele Handlungsziele (SMART) Indikator Zielzahl Zeitraum Verbesserung der Mobilitätsan- Entwicklung 1 Mobilitätskonzepts für die Vorhandensein Kon- 1 im Förder- gebote, auch unter Berücksichti- Region mit dem Ziel, Verbesserungspotenziale zept zeitraum gung des Tourismus für den ÖPNV herauszuarbeiten und ergänzen- de alternative Angebote zu entwickeln Durchführung von mind. 2 Projekten zu alter- Anzahl Projekte 2 im Förder- nativen Mobilitätsangeboten, die im Konzept zeitraum entwickelt wurden Durchführung von mind. 2 Projekten zur Ver- Anzahl Projekte 2 im Förder- besserung bzw. Aufwertung der Erreichbarkeit zeitraum touristischer Angebote Förderung der E-Mobilität unter Durchführung von mind. 2 Maßnahmen zur Anzahl Maßnahmen 2 im Förder- Berücksichtigung des Tourismus Information und Sensibilisierung zum Thema E- zeitraum Mobilität für BürgerInnen und TouristInnen Entwicklung eines Konzepts zur Schaffung der Anzahl Konzept 1 im Förder- nötigen Organisations- und Infrastruktur für E- zeitraum Fahrzeuge einschließlich E-Bikes und Carsha- ring Durchführung von mind. 2 Projekten zur Reali- Anzahl Projekte 2 im Förder- sierung des o.g. Konzepts zeitraum

Klimaschutz Umsetzung des Klimaschutzkon- Konzipierung und Umsetzung mind. 1 Projekts Vorhandensein Pro- 1 im Förder- zepts zur Beratung über Energieeffizienz zur Umset- jekt zeitraum zung des Klimaschutzkonzepts Umsetzung von mind. 2 Projekten zur Reduzie- Anzahl Projekte 2 im Förder- rung des CO2-Ausstoßes in der Region (auf der zeitraum Grundlage existierender Konzepte) Gesundheit und Pflege bedarfsgerechte Anpassung der Durchführung von mind. 1 Maßnahme zur Anzahl Maßnahmen 1 im Förder- haus- und fachärztlichen Versor- Vernetzung bzw. Information von AkteurInnen zeitraum gung zur Sicherung der haus- und fachärztlichen Versorgung, z.B. runde Tische, Schaffung räum- licher Voraussetzungen Unterstützung der Sicherung und Schaffung Anzahl Projekte oder 2 im Förder- einer bedarfsgerechten Infrastruktur, z.B. neue Beschäftigungs- zeitraum hausärztliche Praxen oder MVZ und daraus verhältnisse resultierender neuer Beschäftigungsverhältnis- se, insbesondere für Frauen oder junge Medi- zinstudierende Unterstützung ergänzender An- Durchführung von mind. 2 Projekten zur Ent- Anzahl Projekte 2 im Förder- gebote in der Pflege wicklung und Umsetzung von Betreuungs-, zeitraum Tagespflege- und Pflegeangeboten für Ältere, aus denen jeweils neue Beschäftigungsverhält- nisse, insbesondere für Frauen und Jugendliche resultieren (ohne Anzahl) Förderung der palliativ- Durchführung von Projekten zur palliativmedi- Anzahl Projekte 1 im Förder- medizinischen Versorgung zinischen Versorgung zeitraum Aufbau von Strukturen für die Durchführung von 1 Projekt zum Aufbau eines Vorhandensein Netz- 1 im Förder- gesundheitlichen Aufklärung und Netzwerkes zur gesundheitlichen Prävention werk zeitraum Prävention und Aufklärung

LILE Region Rhein-Wied 33 Leitbild und Entwicklungsstrategie

Teilziele Handlungsziele (SMART) Indikator Zielzahl Zeitraum

Wirtschaft & Ausbildung

Etablierung regionaler Vermark- Konzipierung und Durchführung von je 1 Maß- durchgeführte Veran- 5 im Förder- tungsstrukturen nahme pro Jahr zur Vernetzung regionaler staltungen, Anzahl zeitraum AkteurInnen aus der Wirtschaft mit dem Ziel, TeilnehmerInnen den regionalen Arbeitsplatzstandort zu ver- markten und möglichst neue Beschäftigungs- verhältnisse, insbesondere für Frauen und Jugendliche, zu schaffen Entwicklung einer regionalen Vermarktungs- Vorhandensein Struk- 1 im Förder- struktur tur zeitraum Konzipierung und Durchführung mind. 1 Pro- Anzahl Projekte 1 im Förder- jekt zur Kennzeichnung und Vermarktung zeitraum regionaler Produkte Förderung von Existenzgründun- Förderung von mind. 3 Existenzgründungen Anzahl Existenzgrün- 3 im Förder- gen mit besonderem Beitrag zur insbesondere aus den Bereichen Daseinsvor- dungen zeitraum Entwicklungsstrategie sorge, Gesundheit und Pflege, Gastronomie und Beherbergung aus denen potentiell weite- re neue Beschäftigungsverhältnisse insbeson- dere für Frauen und Jugendliche resultieren (ohne Anzahl) Unterstützung der Berufsorientie- Durchführung von mind. 2 Maßnahmen zur Anzahl Maßnahmen 2 im Förder- rungsphase Begleitung und Unterstützung der Vernetzung zeitraum vorhandener Angebote zur Berufsorientierung Durchführung von mind. 1 Projekt zum Anzahl Projekte 1 im Förder- Coaching potenzieller Fachkräfte in der Berufs- zeitraum orientierung mit dem Ziel, mind. 10 neue Be- Anzahl neuer Beschäf- 10 schäftigungsverhältnisse, insbesondere für tigungsverhältnisse Frauen und Jugendliche, zu schaffen Quelle: eigene Darstellung

5.2.2 Handlungsfeld Tourismus & Kultur Tourismusstrategie auch in der Förderung barriere- freier Angebote. Der Tourismus hat für die im Mittelrheintal und im Wiedtal sowie dem Naturpark Rhein-Westerwald Auch im regional bedeutsamen Segment Wandern gelegene Region eine hohe Bedeutung und Tradi- und Radfahren spielt neben der Qualitätssiche- tion. In der vom Weinbau und Waldreichtum ge- rung, Optimierung und dem zielgerichteten Aus- prägten Region mit viel Kulturhistorie und bau die Barrierefreiheit eine wichtige Rolle. Im -geschichte sind zahlreiche qualitative Angebote Bereich Radfahren liegt ein Fokus in der Förderung vorhanden. Der Fokus soll zukünftig auf einer re- des Themas E-Bike bzw. Pedelec (vgl. auch Klima- gionalen Verknüpfung von Angeboten und einem schutz und E-Mobilität). Ausbau der kulturellen und historischen Potenziale Neben der Angebotsentwicklung gilt es ebenso, liegen. Hierzu wollen sich die einzelnen Tourismus- das Gastronomie- und Beherbergungsgewerbe zu standorte der VGn untereinander und mit den unterstützen. Hier sollen ein weiterer Ausbau und übergeordneten Stellen und Destinationen vernet- die Qualifizierung der Betriebe, immer auch mit zen und sich regional gemeinsam vermarkten. Ein Blick auf die Barrierefreiheit und die Förderung von Schwerpunkt liegt gemäß der rheinland-pfälzischen Betriebsnachfolgen unterstützt werden.

34 LILE Region Rhein-Wied Leitbild und Entwicklungsstrategie

Tabelle 2: Ziele im Handlungsfeld Tourismus & Kultur

Teilziele Handlungsziele (SMART) Indikator Zielzahl Zeitraum

Entwicklungsziel: Ausbau und Entwicklung des landschaftlichen und kulturellen Erlebens Entwicklung touristischer Koope- Entwicklung und Umsetzung 1 Konzepts zu Vorhandensein Kon- 1 im Förder- rationsstrukturen in der Region touristischen Kooperationsstrukturen in der zept zeitraum Region Durchführung von mind. 2 Projekten zur Ver- Anzahl Projekte 2 im Förder- marktung der Region zeitraum Ausbau der touristischen Nutzung Entwicklung 1 Konzepts für eine touristische Anzahl Konzept 1 im Förder- des landschaftlichen und kultur- Gesamtstrategie der Region unter besonderer zeitraum historischen Potenzials auch Berücksichtigung der Barrierefreiheit unter Berücksichtigung der Barri- Entwicklung und Umsetzung von mind. 6 Anzahl Projekte 6 im Förder- erefreiheit Projekten zur Inwertsetzung der natürlichen zeitraum Potenziale Optimierung, Ausbau und Quali- Konzipierung und Umsetzung von mind. 1 Anzahl Projekte 1 im Förder- tätssicherung im Bereich Wan- Projekt zur Gestaltung barrierefreier Wander- zeitraum dern und Radwandern auch unter wege Berücksichtigung der Barriere- Durchführung von mind. 3 Projekten zur Stei- Anzahl Aktionen 3 im Förder- freiheit gerung der Attraktivität der regionalen Wan- zeitraum derwege Konzipierung und Durchführung von mind. 3 Anzahl Projekte 3 im Förder- Projekten zu Ausbau und Optimierung des zeitraum Wanderwegenetzes Konzipierung und Durchführung von mind. 3 Anzahl Projekte 3 im Förder- Projekten zu Ausbau und Optimierung des zeitraum Radwegenetzes zum Radwandern und Moun- tainbiken Ausbau und Verknüpfung vorhan- Konzipierung und Umsetzung von 4 Angebo- Anzahl Angebote 4 im Förder- dener touristischer Angebote, ten, die vorhandene Angebote der ver- zeitraum unter besonderer Berücksichti- schiedensten Bereiche innovativ miteinander gung der kulturellen und histori- vernetzen schen Potenziale Konzipierung und Umsetzung von 2 Angebo- Anzahl Angebote 2 im Förder- ten mit Schwerpunkt Gesundheit und Well- zeitraum ness Inwertsetzung des kulturellen und Durchführung von 3 Projekten zur Vernetzung Anzahl Projekte 3 im Förder- historischen Angebots der Region und Vermarktung des künstlerischen und zeitraum für BürgerInnen und Gäste kulturellen Potenzials der Region Durchführung von mind. 2 Projekten zur Anzahl Projekte 2 im Förder- Erhaltung und Nutzung historischer Bausub- zeitraum stanz Ausbau und Qualifizierung des Förderung von mind. 2 barrierefreien Um- Anzahl Ausbauten 2 im Förder- Gastronomie- und Beherber- oder Ausbauten in Hotel und Gastronomie zeitraum gungsangebots Förderung von mind. 2 Projekten zum Ausbau Anzahl Projekte 2 im Förder- bzw. der Steigerung der Attraktivität von zeitraum Wohnmobilstellplätzen unter Berücksichtigung der Barrierefreiheit Förderung von mind. 2 Projekten zur Profilie- Anzahl Projekte 2 im Förder- rung und Qualifizierung des gastronomischen zeitraum Angebots Durchführung von mind. 1 Projekt zur Förde- Anzahl Konzept 1 im Förder- rung der Betriebsnachfolge im touristischen zeitraum Bereich und damit ergehendem Erhalt von Beschäftigungsverhältnissen Durchführung von mind. 10 Beratungen zur Anzahl Beratungen 10 im Förder- Förderung der Betriebsnachfolge im touristi- zeitraum

LILE Region Rhein-Wied 35 Leitbild und Entwicklungsstrategie

Teilziele Handlungsziele (SMART) Indikator Zielzahl Zeitraum schen Bereich gekoppelt mit der Förderung neuer Beschäftigungsverhältnisse in diesen Betrieben Quelle: eigene Darstellung

5.2.3 Handlungsfeld Kulturlandschaft & bau von Wertschöpfungsketten unterstützt wer- Biodiversität den sollen. Der Kulturlandschaft der Region Rhein-Wied Die reiche Naturausstattung der Region im Natur- kommt eine hohe naturschutzfachliche, touristi- park Westerwald und die Leistungen zum Kultur- sche und identitätsstiftende Bedeutung zu. Daher landschaftserhalt sollen vermittelt und hierzu Um- kommt dem Erhalt und der Entwicklung regions- weltbildungsangebote weiterentwickelt und aus- prägender Kulturlandschafträume und Biotoptypen gebaut werden. eine ebenso hohe Bedeutung wie der Förderung Auch wenn sie nicht dem LEADER-Förderansatz des Weinbaus und des Forstes als typischer Land- unterliegen, stellen die ländliche Bodenordnung schaftsnutzung zu. mit ihrem integralen Ansatz und der Wirtschafts- Bei der Pflege regionsprägender Grünlandflächen wegebau geeignete begleitende Instrumente dar. und wertvoller Sonderbiotope im Mittelrheintal gilt Die Holzmobilisierung aus dem Klein- und Kleinst- es, verschiedene laufende Biotopflegeprojekte privatwald ist Ziel der rheinland-pfälzischen Forst- miteinander zu vernetzen und neue Gesamtkon- politik und soll auch in der Region Rhein-Wied zeptionen umzusetzen. Einen großen Beitrag zum forciert werden. In diesem Zusammenhang läuft Kulturlandschaftserhalt leisten zahlreiche Land- ein Bodenordnungsprojekt in Linz am Rhein (Wald- wirtschafts- und Winzerbetriebe, die bei der Er- flurbereinigung), weitere könnten wichtige Effekte zeugung ihrer regionalen Produkte und dem Auf- mit sich bringen. Tabelle 3: Ziele im Handlungsfeld Kulturlandschaft & Biodiversität

Teilziele Handlungsziele (SMART) Indikator Zielzahl

Entwicklungsziel: Sicherung der Kulturlandschaft durch Wissen und Nutzung Förderung des Weinbaus als Förderung von mind. 1 Projekt zur Information und Anzahl Projekte 1 im Förder- typische und identitätsstiftende Vermarktung regional erzeugten Weins zeitraum Landschaftsnutzung Durchführung von mind. 1 Projekt, das dem Schutz Anzahl Projekte 1 im Förder- charakteristischer Weinbaustrukturen und der Si- zeitraum cherung damit verbundener wertvoller Arten dient

Ausbau der Erzeugung regionaler Durchführung von mind. 1 Projekt zur Verbesserung Anzahl Projekte 1 im Förder- landwirtschaftlicher Produkte und der Bewirtschaftungsstrukturen und des Wegebaus zeitraum Aufbau von Wertschöpfungsket- in Land- und Forstwirtschaft (ELER-Mittel) ten Durchführung von mind. 2 Projekten zur Förderung Anzahl Projekte 2 im Förder- von Tierhaltung zur Diversifizierung der Landwirt- zeitraum schaft mit besonderem Bezug zur Landschaftspflege

Durchführung von mind. 2 Maßnahmen zur Informa- Anzahl Maß- 2 im Förder- tion und Sensibilisierung bezüglich regionaler Pro- nahmen zeitraum dukte Durchführung von mind. 2 Projekten zum Ausbau Anzahl Projekte 2 im Förder- der Vermarktung landwirtschaftlicher Produkte, zeitraum insbesondere in Zusammenarbeit mit dem regiona- len Einzelhandel Erhaltung und Entwicklung regi- Durchführung von mind. 1 Projekt zur Entwicklung Anzahl Projekte 1 im Förder- onsprägender Kulturlandschafts- geeigneter Strukturen zur Unterstützung des Ehren- zeitraum räume und Biotoptypen amts bei der Pflege der Kulturlandschaft

36 LILE Region Rhein-Wied Leitbild und Entwicklungsstrategie

Erstellung 1 Konzepts zur Nachfolgenutzung Ba- Anzahl Konzept 1 im Förder- saltabbau unter Berücksichtigung von Naturschutz zeitraum und Tourismus Durchführung von mind. 2 geeigneten Projekten Anzahl Projekte 2 im Förder- zum Erhalt von Biotoptypen und Landschaftsräumen zeitraum in ihrer ursprünglichen oder einer alternativen Nut- zung Konzipierung und Durchführung von mind. 3 mitei- Anzahl Projekte 3 im Förder- nander vernetzten Projekten zur Offenhaltung der zeitraum Rheinhänge Ausbau und Weiterentwicklung Förderung von mind. 4 Projekten. die zum Ver- Anzahl Projekte 4 im Förder- der Umweltbildungsangebote ständnis für die Entstehung, Pflege und Entwicklung zeitraum der Kulturlandschaft beitragen für verschiedene Zielgruppen Förderung von mind. 1 Projekt zur Aufbereitung und Anzahl Projekte 1 im Förder- Vermittlung des Themas Klimaschutz für Kinder und zeitraum Jugendliche Förderung der Konzipierung und Umsetzung von Anzahl Projekte 1 im Förder- mind. 1 Projekt zur Heranführung verschiedener zeitraum Zielgruppen an umweltrelevante Themen Quelle: eigene Darstellung

5.2.4 Handlungsfeld Regionale Identität einer regionalen Willkommenskultur für Neubür- & Soziales Miteinander gerInnen mit und ohne Migrationshintergrund. Darüber hinaus gilt es, alle BürgerInnen für die Im Handlungsfeld stehen die Förderung einer re- Veränderungen im Zusammenhang mit dem de- gionalen Identität und Teilhabe aller Menschen mografischen Wandel zu sensibilisieren. gleich welcher Generation und Nation im Vorder- grund. Hierbei sollen spezielle Projekt für Jugendli- Einen Schwerpunkt des Sozialen Miteinanders sol- che ebenso wie Projekte für Ältere Menschen, len insbesondere auch Projekte der Bürgerbeteili- Projekte zur Inklusion sowie der Integration geför- gung bilden. Hierzu sollen u.a. geeignete Struktu- dert werden. Hierzu gehört die Unterstützung der ren für eine Beteiligung in kommunalen Planungs- bereits auf vielen Ebenen vorhandenen ehrenamt- und Entscheidungsprozessen einwickelt werden. lichen Arbeit von BürgerInnen sowie Maßnahmen

Tabelle 4: Ziele im Handlungsfeld Regionale Identität & Soziales Miteinander

Teilziele Handlungsziele (SMART) Indikator Zielzahl Zeitraum

Entwicklungsziel: Förderung einer regionalen Identität und Teilhabe für Alle Förderung des regionalen Mitei- Entwicklung und Durchführung 1 Konzepts zur Vorhandensein Kon- 1 im Förder- nanders Erfassung und Vernetzung der vorhandenen zept zeitraum Initiativen und Aktivitäten Konzipierung und Durchführung von mind. 1 Anzahl Projekte 1 im Förder- Projekt zur Nutzung verschiedener Medien zur zeitraum Veröffentlichung bzw. Zugänglichmachung von vorhandenen Aktivitäten

Sensibilisierung bezüglich der Durchführung von mindestens 3 Maßnahmen Anzahl Maßnahmen 3 im Förder- Auswirkungen des demografi- zur Sensibilisierung bezüglich der Auswirkun- zeitraum schen Wandels gen des demografischen Wandels Ausbau und Unterstützung der Durchführung von mind. 5 Projekten, die Anzahl Projekte 5 im Förder- Teilhabe aller Menschen insbesondere den Bedürfnissen junger Men- zeitraum schen zugutekommen

LILE Region Rhein-Wied 37 Leitbild und Entwicklungsstrategie

Durchführung von mind. 5 Projekten mit gene- Anzahl Projekte 5 im Förder- rationsübergreifendem Schwerpunkt zeitraum Entwicklung und Durchführung von mind. 5 Anzahl Projekte 5 im Förder- Projekten zur Unterstützung des Ehrenamts zeitraum Entwicklung und Durchführung von mind. 5 Anzahl Projekte 5 im Förder- Projekten mit Schwerpunkt Inklusion zeitraum Aufbau von Strukturen zur Verbesserung der Vorhandensein Struk- 1 im Förder- Bürgerbeteiligung bei kommunalen Planungs- turen; Anzahl VG zeitraum und Entscheidungsprozessen in der Region unter Beteiligung mind. 2 Verbandsgemeinden Entwicklung einer regionalen Aufbau von Strukturen für ein regionales Will- Vorhandensein von 1 im Förder- Willkommenskultur kommensmanagement für NeubürgerInnen Strukturen zeitraum Durchführung von mind. 2 Projekten für ein Anzahl Projekte 2 im Förder- regionales Willkommensmanagement für zeitraum NeubürgerInnen Quelle: eigene Darstellung lange und Projekte. Darüber hinaus sollen weitere 5.3 Beteiligungs- und Koopera- engagierte BürgerInnen zur Mitarbeit und für neue Projekte ermuntert werden. tionskonzept, Kommunikati- onskonzept zur Öffentlich- Weiterhin will die Region prüfen, ob auch ein Onli- keitsarbeit ne-Beteiligungsportal den LEADER-Austausch in der Region fördern und nachhaltig unterstützen Beteiligungskonzept kann. Dafür könnte das in Entwicklung befindliche Da sich die Region Rhein-Wied zum ersten Mal für Portal der AktivRegion Rhein-Wied weiter entwi- LEADER bewirbt, wird ein besonderes Gewicht auf ckelt werden, um parallele Beteiligungsstrukturen die Beteiligung der Akteure in der Region gelegt. zu vermeiden und so Klarheit für die Beteiligungs- Geplant sind hierzu Strukturen, die sich in Form willigen zu schaffen. von themenbezogenen Arbeitsgruppen an die Ak- Kooperationskonzept teure wenden. Die Region verfolgt als Kooperation mit einem Bei Bedarf werden durch die Steuerungsgruppe Partner außerhalb von Rheinland-Pfalz die Zusam- thematische Arbeitsgruppen einberufen, in denen menarbeit mit der „WiN-Region“ (Wir im Norden) regionale AkteurInnen bestimmte Themen zur Um- aus Niedersachsen. Diese Region bewirbt sich setzung der LILE bearbeiten. Es ist eine Arbeits- ebenfalls erstmalig als LEADER-Region. Die Koope- gruppe pro Handlungsfeld vorgesehen. Sie unter- ration kam aufgrund ähnlicher Schwerpunkte in stützen die Umsetzung der Ziele in den Handlungs- den Entwicklungsstrategien zustande (u.a. Mobili- feldern, die Vernetzung von AkteurInnen sowie die tät, barrierefreies Wohnen, ärztliche Versorgung). Entwicklung und Umsetzung von Projekten. Der entsprechende Letter of Intent mit den abseh- Die Arbeitsgruppen stehen allen Interessierten und baren Themen für den Austausch ist in der Anlage somit allen BürgerInnen sowie Gebietskörperschaf- beigefügt. ten, die in der LEADER-Kulisse ansässig bzw. für sie Darüber hinaus hat die Region weitere Kooperati- zuständig sind, offen. onen angebahnt. Dabei handelt es sich zum einen Neben den Arbeitsgruppen können weitere For- um die im Osten an die Region Rhein-Wied an- men der Beteiligung bei Bedarf und befristet ein- grenzende Raiffeisen-Region. Hier konnten im Zuge gesetzt werden. der Erarbeitung der LILE bereits ein erstes gemein- sames Startprojekt (Mobile Computerschule für Jährlich soll ein öffentliches Regionalforum statt- Senioren) und sinnvolle Kooperationsprojekte bei finden, zu dem der/die LAG-Vorsitzende alle Ar- der Realisierung und Beschilderung des Radwege- beitsgruppen und alle BürgerInnen einlädt. Aktive netzes identifiziert werden. Eine weitere Koopera- Arbeitsgruppen berichten über den Umsetzungs- tionsregion liegt in der westlich über den Rhein stand und diskutieren themenübergreifende Be- angrenzenden Region Rhein-Eifel. Bad Hönningen

38 LILE Region Rhein-Wied AktionsplanLeitbild und Entwicklungsstrategie

und Bad Breisig kooperieren bereits als touristische Einbeziehung und Beteiligung der Bevölkerung Partner, sodass hier von Synergieeffekten ausge- gerecht zu werden. Dies gilt umso mehr, als davon gangen werden kann. auszugehen ist, dass die Bevölkerung nach erstma- liger Anerkennung als LEADER-Region besonders Die dritte nicht direkt, aber mit Blick auf die Tou- umfassend über LEADER und die dadurch entste- rismusdestination Romantischer Rhein angrenzen- henden Möglichkeiten informiert werden muss. de Kooperationsregion ist die Region Welterbe Oberes Mittelrheintal. Durch die gemeinsame tou- Die geplanten Maßnahmen durch regelmäßige ristische Vermarktung ergeben sich hier wichtige Berichterstattung, Newsletter, Homepage, Veran- Effekte für die Region Rhein-Wied, z.B. durch die staltungen, ggf. einer online-Beteiligungsplatzform Einrichtung einer regionalen GästeCard (Mobili- usw. scheinen ausreichend, um die Bevölkerung tätskarte für die Touristen der Region Romanti- über LEADER zu informieren. Auch hier sollte durch scher Rhein, s. Startprojekte). die Evaluierung geprüft werden, ob die geplanten Maßnahmen wirksam sind. Kommunikationskonzept zur Öffentlichkeitsarbeit Der Öffentlichkeitsarbeit wird ein besonderer Stel- lenwert beigemessen, um dem LEADER-Ansatz zur

LILE Region Rhein-Wied 39 Aktionsplan

6 Aktionsplan Der Aktionsplan beschreibt die ersten Arbeits- Evaluierung (s. Kap. 13) mit in die Planungen ein- schritte der lokalen öffentlich-privaten Partner- fließen. schaft zur Umsetzung und Begleitung der Entwick- Im Aktionsplan wird sichtbar, bis wann die ersten lungsstrategie. Der Aktionsplan behandelt die Akti- Maßnahmen umgesetzt und die ersten Ziele er- vitäten, die die LAG nach Anerkennung selber reicht sein sollen. In den ersten fünf Quartalen steuern und beeinflussen kann. Deshalb sieht der stehen die strukturelle Aufstellung der LAG, die Aktionsplan der Region Rhein-Wied neben den Intensivierung der innerregionalen Kommunikation Handlungszielen v.a. Aktivitäten auf Prozessebene und des Binnenmarketings, die Inangriffnahme der und des Regionalmanagements vor. gebietsübergreifenden Projekte und insbesondere die Umsetzung von ersten Projekten (Startprojek- 6.1 Geplante Aktivitäten te, s.u.) im Fokus. Die Aktivitäten in den einzelnen Bereichen sind in der folgenden Tabelle zusam- Neben der Erarbeitung eines Aktionsplans für die menfassend dargestellt. Phase nach der Anerkennung der Region soll die Einbindung und Mobilisierung der Akteure und der Handlungsziele Öffentlichkeit auch über die LILE-Erstellung hinaus Im Fokus des 1. Jahres als LEADER-Region sollen sichergestellt werden. Im Fokus steht dabei, über v.a. die ersten Projekte im Sinne von Startprojek- die Ergebnisse der LILE-Erstellung und die Zwi- ten (s.u.) auf den Weg gebracht und weitere Pro- schenergebnisse des Wettbewerbsverfahrens zu jekte startreif entwickelt werden. berichten. Darüber hinaus gibt es in dieser Phase in allen Verbandsgemeinden AnsprechpartnerInnen. Prozess / Strukturen / Vernetzung Folgende Maßnahmen sind geplant: Unmittelbar nach Bekanntgabe der Wettbewerbs- ergebnisse ist die konstituierende Sitzung der Lo- Bereitstellung der LILE auf den Internetseiten  kalen Aktionsgruppe (LAG) und die Einsetzung des der VGn LAG-Steuerungsgremiums sowie des LAG-Entschei- regelmäßige Presseinfo bei Neuigkeiten aus  dungsgremiums vorgesehen. Danach wird die LAG dem Wettbewerbsverfahren in einer Auftaktveranstaltung über die Anerken- Versendung aktueller Informationen auch über  nung sowie die geplanten Prozessschritte, die Stra- den im Rahmen der LILE-Erarbeitung erstellten tegie und die Fördermöglichkeiten informieren. Emailverteiler, der sukzessive erweitert wer- Für die Sitzungen des LAG-Entscheidungsgremiums den soll. und der LAG-Steuerungsgruppe sieht der Aktions- Die Darstellung der Aktivitäten nach Anerkennung plan regelmäßige Termine vor. Die Sitzungen des der Region erfolgt in folgenden Kategorien: Entscheidungsgremiums werden entsprechend des Projektauswahlverfahrens (vgl. Kap. 10) vorab über  Handlungsziele die Presse und das Internet bekanntgegeben und  Prozess / Strukturen / Vernetzung dabei regelmäßig mit Projektaufrufen verknüpft.  Regionalmanagement. Die anvisierten Arbeitsgruppen sollen durch öffent- Der Aktionsplan wird jährlich fortgeschrieben und lichen Aufruf (Presse, Internet) und persönliche stellt den zwischen der Steuerungsgruppe und Ansprache gebildet werden und im 1. Quartal 2016 Regionalmanagement kontinuierlich abzustim- ihre Arbeit aufnehmen. menden Managementplan dar. Der Aktionsplan zunächst nur auf ein Jahr angelegt. Für die Folge- Ein weiterer wichtiger Baustein zur Umsetzung ist jahre findet basierend auf den Zwischenevaluie- die Öffentlichkeitsarbeit. Ziel ist es, über den LEA- rungsergebnissen eine Fortschreibung mit der DER-Prozess und die LEADER-Projekte zu informie- jährlichen Aktualisierung des Aktionsplanes statt, ren, zu sensibilisieren und vor allem potenzielle um damit flexibel auf aktuelle Ereignisse und Ent- Projektträger zu motivieren, ihre Ideen in den Pro- wicklungen eingehen zu können. Damit kann auch zess einzubringen. Wichtiger Teil ist die kontinuier- sichergestellt werden, dass Erkenntnisse aus der liche Pressearbeit und ein zeitnah zu etablierender

40 LILE Region Rhein-Wied

Internetauftritt der LAG. Des Weiteren soll in ei- mit anderen Förderregionen werden nach einer nem viermal jährlich erscheinenden Newsletter Kennenlernphase Themen festgelegt, zu denen über die Umsetzungsaktivitäten berichtet werden. konkrete Kooperationsprojekte angegangen wer- In diesem Zusammenhang wird auch geprüft, ob den sollen. In mind. jährlichen Gesprächen zwi- die Öffentlichkeitsarbeit und der Austausch in der schen den Kooperationsregionen soll auch grund- Region über ein Online-Beteiligungsportal (Forum) sätzlich geprüft werden, ob es neue Entwicklungen unterstützt werden können. Für den unmittelbaren / Themen gibt, zu denen sich ein vertiefter Aus- Austausch mit der Region ist vorgesehen, dass die tausch lohnt. LAG mindestens 2-mal pro Jahr über die Umset- zung von Projekten vor Ort informiert (Bereisung). Regionalmanagement Diese innovative Idee fördert die Entwicklung der Es ist vorgesehen, das Regionalmanagement noch regionalen Identität. Im Rahmen der Selbstevaluie- im 4. Quartal 2015 extern zu vergeben. Im ersten rung ist zu prüfen, ob diese Maßnahme die ge- Jahr wird der Fokus auf dem Aufbau des Netzwerks wünschte Wirkung hat und im Zuge der Fort- in der Region liegen und in der Etablierung pas- schreibung weiter fortzuführen ist. sender Strukturen für die Zusammenarbeit und Abstimmung innerhalb der Gremien der LAG und Im Bereich Qualitätsmanagement wird am Ende mit weiteren Akteuren. des ersten Jahres eine Selbstevaluierung durchge- führt, um ggf. Anpassungen für den nächsten Ak- Durch regelmäßige Teilnahme bzw. Beteiligung an tionsplan rechtzeitig erkennen zu können. Eine Angeboten der Deutschen Vernetzungsstelle dvs ausführliche Beschreibung dieser Maßnahmen (u. a. Internetauftritt, Fortbildungen, Netzwerktref- findet sich in Kapitel 13. fen) soll darüber hinaus auch auf überregionaler Ebene der Austausch gewährleistet werden. Im Rahmen der Kooperation und dem Austausch Tabelle 5: Aktionsplan

IV/15 I/16 II/16 III/16 IV/16

Handlungsziele Die ersten sog. Bürgerprojekte wurden bewilligt. X

Für alle Startprojekte wurde mind. ein Förderantrag gestellt. X

Prozess / Strukturen / Vernetzung Die LAG trifft sich zum ersten Mal. X Die Steuerungsgruppe nimmt ihre Arbeit auf. X Das LEADER-Entscheidungsgremium hat sich konstituiert und die Zusammenarbeit X gestartet. Die Arbeitsgruppen haben sich zum ersten Mal getroffen (öffentliche Einladung). X

Mit allen Kooperationspartnern haben die ersten formellen Gespräche stattgefunden. X

Die Einführung von interaktiven Beteiligungsformen wurde geprüft. X

Das erste Regionalforum hat stattgefunden X

Die erste Evaluierung wurde durchgeführt. X

Regionalmanagement Das RM wurde beauftragt und nimmt seine Arbeit auf. X Im Rahmen der Öffentlichkeitsarbeit wird regelmäßig über Neuigkeiten aus der LEA- X X X X X DER-Region Rhein-Wied berichtet. Der erste Newsletter der Region Rhein-Wied wurde an alle bekannten Interessierten X X X X versendet. Ziel ist die kontinuierliche Information (quartalsweise). Das RM hat an einer Fortbildung teilgenommen. X

Der erste Jahresbericht liegt vor und kann in allgemeinverständlicher Kurzform veröf- X fentlicht werden. Quelle: eigene Darstellung

LILE Region Rhein-Wied 41 Aktionsplan

Nach der erfolgreichen Startphase 2015/16, die kennung der Region der Projektantrag ausgearbei- geprägt ist vom Aufbau des RM, der Vernetzung in tet werden und die Umsetzung nach Auswahl der Region Rhein-Wied sowie ersten gestarteten durch das Entscheidungsgremium und die Bewilli- Projekten, sollen in den kommenden Jahren fol- gung zeitnah starten könnte. Die frühzeitige Um- gende Schwerpunkte gesetzt werden: setzungsmöglichkeit dieser Startprojekte zeigt, dass die strategische Ebene durch konkrete Hand-  2.-4. Jahr: inhaltliche / handlungsfeldbezogene lungsansätze unterlegt ist; die Startprojekte kön- Arbeit, Unterstützung der Akteure, Umsetzung nen so ein wichtiges Signal für die Region und für von Projekten; Zwischenevaluierung die AkteurInnen sein.  5.-7. Jahr: Verstetigung der Arbeit, Stärkung von Netzwerken, ggf. Etablierung neu entstan- Insgesamt liegen 13 Projekte vor, die das gesamte dener Schwerpunkte / Themen. Spektrum der Handlungsfelder abdecken. Sie ha- Voraussetzung für die im Aktionsplan vorgesehe- ben ein Investitionsvolumen von ca. 230.000 Euro. nen Aktivitäten ist die Anerkennung der Region Außerdem sind bereits weitere 27 Projektevor- Rhein-Wied als LEADER-Region im Sommer/Herbst schläge so weit konkretisiert, dass von ihnen meh- 2015. rere voraussichtlich spätestens 2017 bewilligungs- reif sind. Im Zuge der Erstellung des regionalen Entwicklungskonzeptes wurden darüber hinaus 6.2 Startprojekte weitere über 100 Projektideen mit unterschiedli- chem Entwicklungsstand eingebracht, die im An- Von den Projektideen, die im Rahmen des Beteili- hang dokumentiert sind (s. Anhang 6). gungsprozesses von den regionalen AkteurInnen entwickelt wurden, haben einige bereits einen Im Folgenden wird handlungsfeldbezogen eine hohen Konkretisierungsgrad erreicht. Diese soge- Übersicht über die möglichen Startprojekte sowie nannten „Startprojekte“ sind soweit inhaltlich und weitere, sich bereits abzeichnende Projekte, gege- organisatorisch vorbereitet, dass direkt nach Aner- ben.

Tabelle 6: Startprojekte Wohnen, Leben & Arbeiten

Nr. Projektname Kurzbeschreibung (Schritte) Träger Geschätzte Unterstützte Ziele / HF Kosten

1 Elektromobilität  Konzept zur Schaffung der Organi- VGn 15.000 €  Förderung der E-Mobilität unter Berück- sations- und Infrastrukturvoraus- sichtigung des Tourismus setzungen für E-Fahrzeuge einschl. E-Bikes und Carsharing 2 Kinderküche  Vermittlung gesunder Ernährung Privat 2.000 €  Gesundheit und Pflege Unkel für Kinder/Jugendlichen aller Al- (Bürgerpro-  Aufbau von Strukturen für die gesund- tersklassen, sozialen Schichten und jekt) heitlichen Aufklärung und Prävention Kulturen

3 Netzwerk Aus-  Aufbau eines Netzwerks "Ausbil- LAG 30.000 €  Unterstützung der Berufsorientierungs- bildung dung" aus Ehrenamtlichen zur Un- phase terstützung benachteiligter Jugend-  HF Regionale Identität & Soziales Mitei- licher bei der Berufswahl nander Quelle: eigene Darstellung  Teilnahme interessierter Schulen am Projekt Weitere Projektvorschläge sind: „Qualifizierungsprozess für die Mittagsverpfle- gung an Schulen in RLP“  Einführung einer umlagefinanzierten Gäste-  Markenentwicklung (Branding) Wirtschafts- card (betrifft gesamtes Rheintal in RLP) standort Region Rhein-Wied  „Energiekarawane“ – kostenlose Initialbera-  Aufbau einer Online-Vermarktungsplattform tung durch Energieberater vor Ort bzw. direkt für regionale Produkte bei Immobilienbesitzern  Schaffen eines Labels "Made in Rhein-Wied"  Schulung und Coaching-Programm für Fach- kräfte in der Berufsorientierung.

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Tabelle 7: Startprojekte Regionale Identität & Soziales Miteinander

Nr. Projektname Kurzbeschreibung Träger Geschätzte Unterstützte Ziele / HF Kosten

4 Jugend in die  Entwicklung eines regionalen Pro- LAG 30.000 €  Förderung des regionalen Miteinanders Politik gramms, mit dem Jugendliche auf  Ausbau und Unterstützung der Teilhabe spannende Weise an die Politik aller Menschen (kommunale bis Bundes-Ebene) herangeführt werden, Grundlage: interessierte Kommunen (im Wett- bewerb ermittelt)

5 Qualifizierung  Regionales Schulungsprogramm für LAG 5.000 €  Entwicklung einer regionalen Willkom- ehrenamtl. Ehrenamtliche als begleitende Pa- menskultur Flüchtlingspaten ten für Flüchtlingen und MigrantIn- nen

6 Präventions-  Verbesserung der Entwicklungs- LAG 50.000 €  Ausbau und Unterstützung der Teilhabe kette Rhein- und Bildungschancen für alle Kinder aller Menschen Wied durch den Aufbau einer "präventi- ven Infrastruktur für Heranwach- sende"

7 Mobile Compu-  Mobile Computerschule angepasst Kreis- 22.500 €  Ausbau und Unterstützung der Teilhabe terschule für an die Bedürfnissen älterer Men- VHS aller Menschen Senioren schen (vor Ort, tagsüber, zu er- schwinglichen Kosten) Quelle: eigene Darstellung Weitere Projektvorschläge sind:  „Bürgerkommune“: Schaffung von Beteili- gungsmöglichkeiten für BürgerInnen bei kom-  "Rhein-Wied für Jedermann": Aufklärungs- und munalen Planungs- und Entscheidungsprozes- Informationskampagne für Projekte zur Inklu- sen sion in verschiedenen Bereichen (Mobilität,  Unterstützung ehrenamtlicher (Rentner-) Initi- Kultur, Wohnen, Tourismus) ativen in der Gemeinwesenarbeit  „Cool down“: Sozialkompetenztraining im Kin-  niederschwellige Beratungs- und Informations- der- und Jugendtreff, Schulungen zur Stärkung angebote zur Integration von MigrantInnen des Sozialverhaltens im Rahmen der offenen (auch alteingesessene ausländische Familien). Kinder- und Jugendarbeit

Tabelle 8: Startprojekte Tourismus & Kultur

Nr. Projektname Kurzbeschreibung Träger Geschätzte Unterstützte Ziele / HF Kosten

8 GästeführerInnen  Entwicklung eines Schulungskon- LAG 10.000 €  Entwicklung touristischer Kooperati- Rhein-Wied zepts für regionale GästeführerIn- onsstrukturen zur gemeinsamen nen Vermarktung der Region  gezielte Ausarbeitung von Bustou-  Ausbau und Verknüpfung vorhande- ren, um das Potenzial der Tagesgäs- ner touristischer Angebote, unter be- te besser ausschöpfen zu können sonderer Berücksichtigung der kultu- rellen und historischen Potenziale

9 Barrierefreier Wan-  Entwicklung und Umsetzung eines LAG 23.500 €  Optimierung, Ausbau und Qualitätssi- derweg Modells „barrierefreier Wander- cherung im Bereich Wandern und weg“ in Abstimmung mit Menschen Radwandern auch unter Berücksichti- mit Einschränkungen (Mobilitäts-, gung der Barrierefreiheit Geh-, Seheinschränkungen etc.)

10 Heimatmuseen  Konzipierung und Bewerbung eines LAG 15.000 €  Ausbau und Verknüpfung vorhande- regionalen Aktionstags „Heimatmu- ner tour. Angebote, unter besonderer seen“ zur Vernetzung der kleinen Berücksichtigung der kulturellen und Heimatmuseen histor. Potenziale

LILE Region Rhein-Wied 43 Aktionsplan

Nr. Projektname Kurzbeschreibung Träger Geschätzte Unterstützte Ziele / HF Kosten

11 Betriebsberatung  Entwicklung eines Konzepts für die LAG 25.000 €  Ausbau und Qualifizierung des Gast- Beratung der vorhandenen touristi- ronomie- und Beherbergungsange- schen Betriebe (v.a. Betriebsnach- bots folge) Quelle: eigene Darstellung

Weitere Projektvorschläge sind:  Ausbau/Ausweisung von Radwege-Routen zwischen Rheintal, Wiedtal und Westerwald-  Konzept/Studie "Rhein-Wied barrierefrei erle- höhen als Lückenschluss im rheinlandpfälzi- ben" schen Radwegenetz und Verbindung überregi-  Konzept und Umsetzung des Projekts „Erleb- onaler Fern- und Themen-Radwege, mit Eig- niswelt historisches Anxbachtal“ nung für E-Bikes.  Bau eines Aussichtsturms und Anlage einer  Förderung von barrierefreien Um- und Aus- Picknickwiese auf dem Malberg bauten im Hotel- und Gaststättengewerbe  Regionaler Wandertag (Vermarktung, kosten-  Attraktivierung und Neueinrichtung von loser Busshuttle, Wanderführer etc.) Wohnmobilstellplätzen in der Region (z.B.  Bike Steige Rhein-Wied-Westerwald: spezielle ehemalige Verladestelle am Rhein in Datten- Konzeption und Routenerstellung für Moun- berg, Freibadgelände Unkel). tainbikes

Tabelle 9: Startprojekte Kulturlandschaft & Biodiversität

Nr. Projektname Kurzbeschreibung Träger Geschätzte Unterstützte Ziele / HF Kosten

13 Muster-  Anlage eines Musterweinberges in Privat 8.000 €  Förderung des Weinbaus als typische und weinberg - Anknüpfung an frühere identitätsstiftende Landschaftsnutzung Weinbautradition mit traditionellen  Ausbau und Weiterentwicklung der Umwelt- Bearbeitungsmethoden bildungsangebote  HF Tourismus und Kultur 14 Pflege Or-  Pflegekonzept Orchideenbestände OG 27.000 €  Erhaltung und Entwicklung regionsprägender chideen- bei Leubsdorf (Gebiet Koppe) unter Leubs- Kultur-Landschaftsräume und Biotoptypen biotope Einbeziehung Ehrenamtlicher dorf  HF Regionale Identität und Soziales Miteinan- Leubsdorf oder der LUWG  HF Tourismus und Kultur Quelle: eigene Darstellung

Weitere Projektvorschläge sind: zur Pflege der Wiesen und Ernte und Verarbei- tung des Obstes (Balkenmäher, Saftpressen)  Anschaffung eines "Hühnermobil" für wech-  Einrichtung eines "Schulungsraums" mit ange- selnde Freilandhaltung als nachhaltige regiona- schlossenen Toiletten zur Verbesserung des le Hühnerhaltung mit Direktvermarktung im Umweltbildungsangebotes auf dem Bauernhof Hofladen Hof Ronig auf dem Hof Ronig  Einrichtung einer Vinothek in der Region  "Vom Hamburger bis zum Müsliriegel - die Rhein-Wied Bauern ernähren uns": Visueller landwirt-  Einrichtung einer (Schau-) Käserei zur Verar- schaftlicher Lehrpfad im Internet beitung der hofeigenen Kuhmilch auf dem  Imkerei zum Ansehen, Hören + Erleben: Errich- Naturhof Stopperich (SOLAWI) ten von Bienenschaukästen + Informationsta-  Qualifizierung und Förderung des regionalen feln; pädagogische Schulung ImkerIn für weite- Streuobstbaus: Fortbildung für BürgerInnen re Wissensvermittlung. (u.a. Schnittkurse), Ausbildungsprogramm Baumwarte, Anschaffung von Arbeitsgräten

44 LILE Region Rhein-Wied

7 Verfahren zur LILE Erstellung / Einbindung der Bevölkerung Der Prozess zur LILE-Erstellung wurde von zwei Daun, der aus seinem umfangreichen Erfahrungs- Beteiligungsstrategien geprägt: Zum einen fanden schatz aus der LEADER-Region Vulkaneifel berich- Sitzungen der Steuerungsgruppe statt, die mit ten konnte und gern für Fragen zur Verfügung Verantwortlichen aus den beteiligten Kommunen stand. besetzt war. Zum anderen waren die BürgerInnen Workshop/ Expertengespräche der Region Rhein-Wied eingeladen, an öffentlichen Im öffentlichen Workshop, der am 25.11.2014 mit Veranstaltungen teilzunehmen, dort über die Aus- gut 70 Personen stattfand, wurden die möglichen richtung des LILE zu diskutieren (Auftaktveranstal- Handlungsfelder „Regionale Identität & Soziales tung und Workshop) sowie über Projektsteckbriefe Miteinander“, „Tourismus & Kultur“, „Kulturland- ihre Ideen einzubringen. Die Veranstaltungsorte schaft & Biodiversität“, „Wohnen, Leben & Arbei- waren barrierefrei und so in der Region verteilt, ten“ konkretisiert, bereits vorhandene Projektvor- dass sie von den BürgerInnen gut erreicht wurden. schläge vertieft und weitere Ideen formuliert. Au- Daraus ergab sich ein mehrstufiges Entwicklungs- ßerdem wurden zahlreiche ExpertInnengespräche und Beteiligungsverfahren, um neben den kom- zu diesen Themenbereichen geführt, beispielswei- munalen Vertretern möglichst alle interessierten se mit dem Biotopbetreuer des Landkreises Neu- BürgerInnen, AkteurInnen laufender Prozesse so- wied, der Geschäftsführerin des Naturparks Rhein- wie Wirtschafts- und Sozialpartner zu erreichen. Westerwald, mit Fachleuten aus der Landwirt- Dieser Prozess wurde von einem Fachbüro unter- schaft und aus der Touristik. JugendpflegerInnen, stützt und begleitet, dessen Mitarbeiterinnen je- Seniorenbeiräte und VertreterInnen aus dem Be- derzeit für Fragen und Informationen zur Verfü- reich Migration wurden ebenfalls gezielt angespro- gung standen. chen.

Auftaktveranstaltung LILE-Steuerungsgruppe / lokale öffentlich-private Die öffentliche Auftaktveranstaltung zur LILE fand Partnerschaft am 05. November 2014 mit fast 200 Teilnehmern Die LILE-Steuerungsgruppe stellt ein wichtiges in Rheinbreitbach statt. Hier wurden einige wichti- Gremium des Entwicklungskonzeptes dar. Hier gen Aspekte zur LEADER Förderung erläutert und wurden die Weichen für die regionalen Entwick- die Chance, die die Region mit LEADER bekommen lungsvorhaben und deren Umsetzung gestellt. Die kann, dargestellt. An vorbereiteten Tafeln mit Steuerungsgruppe hat in insgesamt vier über den möglichen LILE-Themenfeldern konnten die Anwe- LILE-Erstellungsprozess verteilten Sitzungen alle senden die Stärken und Schwächen ihrer Region Teilschritte der LILE mit Unterstützung des koordi- sowie mögliche Lösungsansätze diskutieren. Alle nierenden Fachbüros intensiv diskutiert und erar- BürgerInnen konnten sich außerdem in bereitge- beitet. Sie bestimmte den inhaltlichen und organi- legte Teilnehmerlisten eintragen, um über den satorischen Rahmen zur Erstellung der LILE. Im weiteren Verlauf der LILE-Erstellung informiert zu Einzelnen zeichnete sie sich verantwortlich für die werden oder auch eine eigene Beteiligung kundzu- qualitativen Aussagen zur SWOT, die Auswahl der tun. Handlungsfelder und die strategische Schwer- punktsetzung. Mit großem Interesse lauschten die Anwesenden den Ausführungen von BM Werner Klöckner, VG Abbildung 4: Beschluss der LILE durch die vorläufige LAG Rhein-Wied am 09.03.15 in Unkel

LILE Region Rhein-Wied 45

Foto: Grontmij Verfahren zur LILE Erstellung / Einbindung der BevölkerungAktionsplanVerfahren zur LILE Erstellung / Einbindung der Bevölkerung

Foto: Frank Homann

Abbildung 5: TeilnehmerInnen der Abschlussveranstaltung am 18.03.15 in Hausen/Wied

Die LILE-Steuerungsgruppe wurde im Laufe des wied.de), über die die Vorschläge direkt an das Prozesses durch die sog. lokale öffentlich-private Fachbüro übermittelt wurden (s. Anhang). Partnerschaft / vorläufige LAG ersetzt, in der ca. 90 Natürlich war ein Einsenden per Email oder Fax Personen aus der Region vertreten sind. Sie reprä- oder ein Einreichen direkt in den öffentlichen Ver- sentieren die zahlreichen Interessengruppen der anstaltungen auch möglich. Region, die an der Entwicklung ihrer Region inte- ressiert sind und tatkräftig daran mitwirken wollen. Insgesamt wurden ca. 150 Projektideen einge- Trotz dieser großen Runde wurden mit großem reicht. Zusätzlich stand das bearbeitende Büro Engagement auch Details der LILE abgestimmt. In jederzeit bereit, Fragen aus der Bevölkerung zu der Sitzung am 09.03.15 in Unkel wurde die LILE beantworten. Die Einladungen zu den öffentlichen einstimmig beschlossen (s. Niederschrift in der Veranstaltungen erfolgten über die lokale Presse Anlage). und per Email direkt an die Interessierten. Diese erhielten ebenfalls regelmäßig Informationen zu Abschlussveranstaltung den aktuellen Inhalten. Die regionale Presse hat In der öffentlichen Abschlussveranstaltung wurden über den ganzen Prozess hinweg intensiv über die die Ergebnisse der LILE dargelegt. Das Leitbild, die LILE-Erstellung berichtet (s. Anhang 12). regionale Entwicklungsstrategie und Leitprojekte Abbildung 6: Ablauf des Beteiligungsverfahrens zu deren Umsetzung wurden der breiten Öffent- lichkeit vorgestellt. Hervorgehoben wurden auch Datum Form der Beteiligung die positiven Impulse, die von den Entwicklungs- 24.10.2014 Steuerungsgruppe I vorhaben für die Region zukünftig ausgehen wer- 05.11.2014 Öffentl. Auftakt VA den. Die Abschlussveranstaltung fand am 18.03.15 14.11.2014 Steuerungsgruppe II in Hausen/Wied statt. 25.11.2014 Öffentl. Workshop 01.12.2014 Expertengespräch Tourismus Bürgerbeteiligung und Öffentlichkeitsarbeit 04.12.2014 Steuerungsgruppe III Die Bürgerinnen und Bürger der Region waren 04.12.2014 Expertengespräch Landwirtschaft jeweils eingeladen, an der Auftaktveranstaltung 13.12.2014 Expertengespräch Naturschutz und dem Workshop sowie an der Abschlussveran- 15.12.2014 Expertengespräch Tourismus staltung teilzunehmen. Die Veranstaltungsorte wa- 22.01.2015 Steuerungsgruppe IV ren barrierefrei und bewusst so in der Region ver- 25.02.2015 LAG-Treffen I teilt, dass sie von allen Bürgern gut erreicht wer- 09.03.2015 LAG-Treffen II: Beschluss der LILE den konnten. Alle Interessierten wurden aufgefor- 18.03.2015 Öffentl. Abschlussveranstaltung dert, Projektideen einzureichen. Dafür wurde extra Quelle: eigene Darstellung eine Homepage eingerichtet (www.leader-rhein-

46 LILE Region Rhein-Wied

8 Lokale Aktionsgruppe (LAG)

8.1 Zusammensetzung der LAG Um die regionale Vernetzung nach innen und au- ßen zu stärken, wurden darüber hinaus gezielt Verantwortlicher Träger der Regionalentwicklung KommunalpolitikerInnen eingebunden. Sie agieren ist die lokale Aktionsgruppe „Rhein-Wied“. Die handlungsfeldübergreifend und sorgen für eine Aktionsgruppe wurde am 25.02.2015 als Entwick- Verzahnung des LEADER-Prozesses mit den kom- lungsgruppe der Region gegründet und umfasst die munalen Gremien. 4 Verbandsgemeinden Bad Hönningen, Linz am Rhein, Unkel und Waldbreitbach. Sie soll nach An- Die Mitglieder der LAG Rhein-Wied sind im Anhang erkennung der Region als LEADER-Region bei der 7 aufgeführt. Verwaltung der Verbandgemeinde Linz am Rhein ansässig sein, die ihre Rechtsgeschäfte übernimmt (Erklärung der Verbandsgemeinde s. Anhang). Das 8.2 Struktur der LAG Regionalmanagement soll in Unkel seinen zentra- len Standort haben, jedoch auch in den anderen LAG-Vollversammlung VGn regelmäßig präsent sein, sodass BürgerInnen Die Vollversammlung besteht aus den Mitgliedern kurze Wege haben. der LAG. Die LAG-Vollversammlung wählt aus ihrer Mitte eine Vorsitzende oder einen Vorsitzenden Die Mitgliederstruktur stellt eine ausgewogene und drei StellvertreterInnen sowie das LAG- und repräsentative Gruppierung von regionalen Entscheidungsgremium. AkteurInnen aus unterschiedlichen kommunalen und sozioökonomischen Bereichen der Region Die LAG-Vollversammlung hat folgende Aufgaben: Rhein-Wied dar. Sie repräsentieren in ihrer Zu-  Beschluss der LILE und deren Fortschrei- sammensetzung die wichtigsten Gruppierungen für bung(en) die Umsetzung der regionalen Entwicklungsstrate-  Umsetzung der LILE gie. Insbesondere wird auf eine angemessene Be-  Überwachung und Steuerung der Umsetzung teiligung von WiSo-Partnern und Vertretern der der LILE (u.a. Abnahme der Jahresberichte, der Zivilgesellschaft geachtet. Konten und der Jahresabschlüsse) Abbildung 7: Aufteilung der Mitglieder der LAG auf die  Wahl und Abberufung einer bzw. eines Vorsit- Handlungsfelder zenden und von drei StellvertreterInnen  Wahl und Abberufung der Mitglieder des Ent- scheidungsgremiums  Beschluss und Änderungen der Geschäftsord- nung  Auflösung der LAG. Die LAG-Vollversammlung tagt mindestens einmal jährlich. Der / die Vorsitzende lädt in der Regel 3 Wochen vor der Versammlung ein. Wenn mehr als die Hälfte der LAG-Mitglieder dies wünscht, wer- den von der/dem LAG-Vorsitzenden zusätzliche Treffen anberaumt, die in einem Zeitraum von max. 4 Wochen stattfinden müssen.

LAG-Vorsitz Die LAG-Vollversammlung wählt aus ihrer Mitte den/die Vorsitzenden und drei StellvertreterInnen. Der/die Vorsitzende der LAG leitet das Entschei- Quelle: eigene Darstellung dungsgremium (inkl. Einladungen und Festlegun-

LILE Region Rhein-Wied 47 Lokale Aktionsgruppe (LAG)AktionsplanLokale Aktionsgruppe (LAG) gen der Tagesordnung) und vertritt die Interessen Entscheidungen, die nicht bis zur nächsten Steue- der LAG nach außen. Die Runde des/der LAG- rungsgruppe warten können, trifft der Vorsitzende Vorsitzenden und der drei StellvertreterInnen wird als ad hoc-Entscheidung und informiert die Steue- durch die Bürgermeister gebildet. rungsgruppe bei nächster Gelegenheit. Abbildung 8: Organisation der LAG und ihrer Gremien

Quelle: eigene Darstellung LAG-Entscheidungsgremium LAG-Steuerungsgruppe Zentrales Entscheidungsgremium für die Projek- Bis Juli 2018 fanden regelmäßige Sitzungen der tauswahl der LAG ist das LAG-Entscheidungs- LAG-Steuerungsgruppe statt, die aus dem/der LAG- gremium. Die Mitglieder und ihre StellvertreterIn- Vorsitzenden und seinen/ ihren StellvertreterIn- nen werden durch Wahl aus der Runde der LAG nen, dem Regionalmanagement, dem Geschäfts- gebildet. Der/die LAG-Vorsitzende bzw. seine Stell- führer und 6 weiteren Personen aus der LAG (Be- vertreterInnen stehen automatisch auch dem Ent- reich WiSO-Partner und Vertreter der Zivilgesell- scheidungsgremium vor. schaft) gebildet wurde. Um eine Vereinfachung der Das LAG-Entscheidungsgremium setzt sich aus ins- Gremienarbeit herbeizuführen, wurde die Steue- gesamt 19 stimmberechtigten Mitgliedern zusam- rungsgruppe mit Änderung der Geschäftsordnung men. Jedes Mitglied kann eine/n Stellvertreter/-in zum 30.08.2018 aufgelöst. Zentrale Aufgaben der benennen: Steuerungsgruppe bis dahin waren:  4 Bürgermeister und 1 Vertreterin des Natur-  Steuerung des operativen Geschäfts parks Rhein-Westerwald  Definition der Aufgaben des Regionalmanage-  7 WiSo-Partner ments  7 Vertreter der Zivilgesellschaft  Durchführung der Evaluierung (mit der LAG  4 beratende Mitglieder (ADD, DLR, der/die abzustimmen). LAG-Geschäftsführer/in, das Regionalmange- Nach Auflösung der Steuerungsgruppe sind die ment). Aufgaben den übrigen Organen der LAG übertra- gen worden.

48 LILE Region Rhein-Wied

Zu den WiSo-Partnern und den Vertretern der Zivil- gegangen, wenn kein Widerspruch vorliegt – hie- gesellschaft sollen VertreterInnen aus allen Hand- rauf ist in allen Fällen explizit hinzuweisen. lungsfeldern gehören, damit das Entscheidungs- Für Projekte, die von Mitgliedern der LAG bzw. von gremium die unterschiedlichen Themen der LILE Mitgliedern des Entscheidungsgremiums einge- Rhein-Wied widerspiegeln kann. Das Entschei- reicht werden, gelten die üblichen Befangenheits- dungsgremium soll eine ausgewogene, alle Berei- regeln. Mitglieder des Entscheidungsgremiums che und soziale Gruppen vertretende Zusammen- sind von den Beratungen und Entscheidungen zur setzung gewährleisten und damit die Berücksichti- Projektauswahl ausgeschlossen, wenn hierbei ein gung aller lokalen Interessen der Region Rhein- Risiko einer persönlichen Betroffenheit bzw. Betei- Wied sicherstellen. ligung vorliegt. Näheres ist dem Merkblatt zur Das LAG-Entscheidungsgremium hat folgende Auf- Vermeidung von Interessenkonflikten bei der Um- gaben: setzung des Entwicklungsprogramms EULLE nach Verordnung (EU) Nr. 1305/2013 zu entnehmen.  Projektauswahl für LEADER-Projekte zur Um- setzung der LILE Der Ablauf des Projektauswahlverfahrens ist im  Erarbeitung der hierfür erforderlichen Regeln Kap. Projektauswahl beschrieben. (die Grundsätze sind im Kap. Projektauswahl- verfahren dargelegt). Arbeitsgruppen der LAG  Prüfung der für die Projektauswahl eingereich- Bei Bedarf können durch die Steuerungsgruppe ten Unterlagen. thematische Arbeitsgruppen einberufen werden, in  Festlegung der Projektaufrufe denen regionale AkteurInnen bestimmte Themen  Beschluss von Kooperationsvereinbarungen zur Umsetzung der LILE bearbeiten. Es ist zunächst und -verträgen mit anderen LEADER-Regionen eine Arbeitsgruppe pro Handlungsfeld vorgesehen.  Beschluss über die Verwendung der projekt- Sie unterstützen die Umsetzung der Ziele in den unabhängigen Mittel Handlungsfeldern, die Vernetzung von AkteurIn- nen, Entwicklung und Umsetzung von Projekten. Alle Mitglieder des Entscheidungsgremiums unter- zeichnen eine Vertraulichkeitsvereinbarung hin- Die Arbeitsgruppen stehen allen Interessierten und sichtlich der Informationen, die sie in ihrer Position somit allen BürgerInnen sowie Gebietskörperschaf- (beispielsweise im Zusammenhang mit Projektan- ten, die in der LEADER-Kulisse ansässig bzw. für sie trägen) erhalten. zuständig sind, offen. Neben den Arbeitsgruppen können weitere For- Arbeitsweise men der Beteiligung bei Bedarf und befristet ein- Das LAG-Entscheidungsgremium tagt mind. viertel- gesetzt werden. jährlich, sodass eine regelmäßige Bearbeitung von Projektanträgen gewährleistet ist. In der Regel Regionalforum stellen die Projektträger ihre Projekte nach ent- Jährlich soll ein öffentliches Regionalforum statt- sprechender Vorabstimmung mit dem Regional- finden, zu dem der/die LAG-Vorsitzende alle Ar- management (s. dort) persönlich im Entschei- beitsgruppen und alle BürgerInnen einlädt. Die dungsgremium vor und beantworten Fragen. Arbeitsgruppen berichten über den Umsetzungs- Eine Abstimmung im Entscheidungsgremium kann stand und diskutieren themenübergreifende Be- nur erfolgen, wenn durch die Anwesenden das lange und Projekte. Darüber hinaus sollen weitere 50 %-Quorum gewährleistet ist und min. die Hälfte engagierte BürgerInnen zur Mitarbeit und für neue der stimmberechtigten Mitglieder anwesend sind. Projekte ermuntert werden.

Das LAG-Entscheidungsgremium wird zusätzlich im Geschäftsführung der LAG Umlaufverfahren (per Email) Abstimmungen er- Die geschäftsführende Verbandsgemeinde über- möglichen, wobei diese dann mit einer Zweidrittel- nimmt die finanzielle Abwicklung der LAG Region Mehrheit ausfallen müssen. Den Mitgliedern des Rhein-Wied und vertritt die LAG in allen Rechtsan- Entscheidungsgremiums ist mind. eine Woche gelegenheiten. Bearbeitungszeit zu gewähren. Nach Ablauf der Bearbeitungsfrist wird von einer Zustimmung aus-

LILE Region Rhein-Wied 49 Lokale Aktionsgruppe (LAG)AktionsplanLokale Aktionsgruppe (LAG)

Sie agiert in enger Abstimmung mit dem Regio-  Zusammenarbeit und Erfahrungsaustausch mit nalmanagement und der LAG-Steuerungsgruppe. anderen LEADER-Regionen im LEADER- Für diese Aufgaben werden zunächst 5 % der Kos- Netzwerk. ten des Regionalmanagements pro Jahr bereitge- Das Regionalmanagement arbeitet eng mit dem stellt. Sie soll bei der Verbandsgemeindeverwal- Entscheidungsgremium, der LAG und der ge- tung Linz am Rhein angesiedelt werden. schäftsführenden Verbandsgemeinde sowie den Arbeitsgruppen zusammen. 8.3 Regionalmanagement Die zentrale Aufgabe des Regionalmanagements ist die Unterstützung bei Projektanträgen und die Das Regionalmanagement bildet den operativen Beratung zu Fördermöglichkeiten. Die persönliche Teil der gesamten Organisationsstruktur und setzt Beratung findet i.d.R. vor Ort bei den Projektträ- die Entscheidungen der LAG-Vollversammlung und gern statt und nimmt hierbei einen hohen Stellen- des Entscheidungsgremiums um. wert ein. Das Regionalmanagement übernimmt Es übernimmt die Koordination der Weiterentwick- neben der fachlichen Beratung bei der Projektent- lung der LILE, organisiert und koordiniert die Um- wicklung eine Mittlerrolle zwischen den Projekt- setzung der Entwicklungsstrategie, unterstützt trägerInnen, Fachbehörden und weiteren potenzi- Projektvorschläge und Anträge, bringt diese zur ellen KooperationspartnerInnen oder Erfahrungs- Entscheidungsreife und legt sie dem LAG- trägerInnen. Synergieeffekte können somit gezielt Entscheidungsgremium vor. erkannt und für die Entwicklung der Region ge- Die Aufgaben sind: nutzt werden.  Fördermittelmanagement in Zusammenarbeit Um diese Tätigkeit immer mit dem neuesten Wis- mit der Geschäftsführung sensstand umsetzen zu können, werden die Mitar-  Steuerung, Organisation und Moderation von beiterInnen des Regionalmanagements regelmäßig Beteiligungsprozessen (u.a. Veranstaltungen, an Weiterbildungen und Schulungen teilnehmen Gremien, Netzwerktreffen) und Austausch mit anderen LAGn pflegen.  Identifizierung und Erschließung regionaler Neben der Förderung und Unterstützung einzelner Potenziale im Rahmen eines sektorenübergrei- Vorhaben bzw. einzelner ProjektträgerInnen wird fenden Entwicklungsprozesses die LAG eigene Projekte initiieren: Zum einen wird  Netzwerkarbeit (u.a. Abstimmung mit Fachbe- die LAG verschiedene ProjektträgerInnen zusam- hörden und anderen regionalen Initiativen) menbringen, um so ein komplexeres und für die  verantwortliche Umsetzung von LAG-Projekten Region bedeutsameres Projekt zu entwickeln, zum (Konzeptentwicklung, Beantragung, Projekt- anderen, indem sie selbst die Projektträgerschaft management, Abrechnung) übernimmt.  Information, Beratung und Aktivierung der Eine wichtige Grundlage für den weiteren Prozess Bevölkerung der Entwicklung sind verschiedene Arbeitsgruppen,  Initiierung, Identifizierung, Beurteilung, Beglei- die durch das Regionalmanagement organisiert tung und Beförderung zielgerichteter Projekte oder begleitet werden. (Dritter) zur Umsetzung der Entwicklungsstra- tegie Die Öffentlichkeitsarbeit ist der Schlüssel für eine  Beratung Dritter bei der Projekt- und Konzept- erfolgreiche und zielorientierte Umsetzung der entwicklung sowie der Akquise von Finanzie- LILE. Entsprechend wird das Regionalmanagement rungsmöglichkeiten eine Kommunikationsstrategie nach außen entwi-  Monitoring des Prozesses ckeln, um auf die Aktivitäten der LAG aufmerksam  Vorbereitung der Evaluierung zu machen und die BürgerInnen der Region zu  Weiterentwicklung der Entwicklungsstrategie motivieren. Fortschreibung des Aktionsplans  Des Weiteren ist das Regionalmanagement auch Öffentlichkeitsarbeit (u.a. Verfassen von Pres-  für die Vorbereitung und Durchführung der Sitzun- semitteilungen, Pflege des Internetauftritts, gen der o.g. Gremien verantwortlich und wird dort Marketing für die Region) von seiner Arbeit berichten

50 LILE Region Rhein-Wied

Es ist geplant, das Regionalmanagement Weitere AnsprechpartnerInnen für lebendige regi- schnellstmöglich nach der Anerkennung der Region onale Dialoge Rhein-Wied als LEADER-Förderregion einzurichten. Neben dem Regionalmanagement stehen für die regionalen AkteurInnen weitere Ansprechpartne- Es ist vorgesehen, das Regionalmanagement im rInnen in den Verbandsgemeinden zur Verfügung, Zuge einer Ausschreibung extern zu vergeben. Die die lokal ansprechbar sind und Anfragen an das dafür erforderliche Summe ist im Finanzplan be- Regionalmanagement weiterleiten, aktuelle Infor- rücksichtigt. mationen an die AkteurInnen übermitteln und somit einen lebendigen regionalen Dialog nach dem Bottom-Up-Prinzip gewährleisten.

LILE Region Rhein-Wied 51 Förderbedingungen

9 Förderbedingungen Die Förderfähigkeit von Maßnahmen, insbesonde- 9.1 Fördertatbestände re den Ausschluss, wird an die künftig gültige LEA- DER-Richtlinie angepasst, sofern die Bestimmun- Die LAG Rhein-Wied hat aus den Handlungsfeldern gen vom Richtlinienentwurf abweichen. abgeleitete Fördertatbestände definiert. Die Defi- In Ergänzung zu den o.g. Fördertatbeständen wird nition der Fördertatbestände erfolgt grundsätzlich im Folgenden beispielhaft eine Differenzierung für in dem Sinne, dass der Förderrahmen vor- die vier Handlungsfelder sowie für die laufenden gegebener Förderrichtlinien auf EU-, Bundes-, Lan- Kosten der LAG vorgenommen. In den Handlungs- des- und Regionalebene nicht eingeschränkt wird. feldern gefördert werden Maßnahmen und Projek- Hintergrund ist v.a., dass Anreize zur Projektum- te, die die Ziele des jeweiligen Handlungsfelds er- setzung geschaffen werden sollen, um so den Ef- füllen (s. Kap. 5). Im Folgenden sind den jeweiligen fekt von LEADER in der Region bestmöglich sicht- Zielen mögliche Beispiele zugeordnet: bar zu machen. Vorgesehen sind generell folgende Fördertatbe- Handlungsfeld: Wohnen, Leben und Arbeiten stände: Beispiele Wohnraum:  Vorarbeiten (investitionsvorbereitend), Ent-  Aufwertung der Ortskerne als Wohn- und Le- wicklungs- und Nachnutzungskonzepte, Erhe- bensraum für alle Generationen (z.B. Entwick- bungen, Machbarkeitsstudien, Realisierungs- lung und Umsetzung neuer, bedarfsgerechter konzepte, Planungsleistungen, Untersuchun- Wohnformen, Erhalt bzw. Umnutzung von öf- gen etc. fentlichen Gebäuden und Gemeinschaftsanla-  Planungen, Beratungen gen, Rückbau und Abriss baufälliger Bausub-  Investive Maßnahmen (Bau-, Umbau-, Sanie- stanz und Sanierung von Altbauten, Planung rungs- und Infrastrukturmaßnahmen mit Aus- und Umsetzung eines barrierefreien öffentli- nahme von Unterhaltungsmaßnahmen) chen Raums sowie entsprechende Maßnah-  Prozesse, Qualifizierung, Unterstützung durch men zur Öffentlichkeitsarbeit) Externe (Planung, Beratung und Öffentlich-  Förderung der Innenentwicklung, z.B. durch keitsarbeit, investive Maßnahmen, Sachkosten) den Aufbau eines regionalen Leerstandmana-  Veranstaltungen mit klarem Bezug zur Strategie gements Grunderwerb im Zusammenhang mit investi-  Beispiele Daseinsvorsorge: ven Maßnahmen (max. 10 % der Projektkos- ten)  Verbesserung der Breitbandversorgung, z.B.  Kooperationsprojekte nebst Anbahnungskos- durch Konkretisierung des Bedarfs durch de- ten taillierte Erfassungen oder Einleitung von Aus-  Kommunikationsmaßnahmen, Öffentlichkeits- baumaßnahmen arbeit (Internet, Veranstaltungen, Druckwerke  bedarfsgerechte Anpassung der stationären etc.). und mobilen Nahversorgung, z.B. durch Auf- bau stationärer Nahversorgungsstrukturen in Alle Projekte, für die eine Förderung angestrebt leerstehenden Gebäuden oder Unterstützung wird, müssen die Fördervoraussetzungen des im von Unternehmensnachfolge, Entwicklung und Entwurf vorliegenden Entwicklungsprogramms Umsetzung neuer Nahversorgungskonzepte EULLE erfüllen. Ausgeschlossen von der Förderung oder mobiler Versorgungsangebote sind alle Projekte, die nicht die im Entwurf des  Verbesserung der Mobilitätsangebote, auch Entwicklungsprogramms EULLE genannten Förder- unter Berücksichtigung des Tourismus, z.B. bedingungen erfüllen. Weitere Vorgaben, die sich Mobilitätskonzept, Schaffung alternativer aus EU- und Landesrecht ergeben, insbesondere Mobilitätsangebote oder Maßnahmen zur ver- Beihilfe-, Vergabe- und öffentliches Haushalts- besserten Erreichbarkeit touristischer und an- recht, werden berücksichtigt. derer Angebote

52 LILE Region Rhein-Wied Förderbedingungen

 Förderung der E-Mobilität unter Berücksichti- potenzieller Fachkräfte in der Berufsorientie- gung des Tourismus, z.B. durch Informations- rung und Sensibilisierungsmaßnahmen, Schaffung der nötigen Organisations- und Infrastruktur Handlungsfeld: Tourismus und Naherholung für unterschiedliche E-Fahrzeuge und Aufbau  Entwicklung touristischer Kooperationsstruktu- eines Carsharing-Modells ren zur gemeinsamen Vermarktung der Regi- on, z.B. durch Erarbeitung eines Konzepts zu Beispiele Klimaschutz: touristischen Kooperationsstrukturen in der  Umsetzung des Klimaschutzkonzepts, z.B. Um- Region, durch Marketingaktionen oder durch setzung von Projekten zur Reduzierung des Schulung speziell regional ausgebildeter Gäste-

CO2-Ausstoßes in der Region in allen Hand- führerInnen lungsfeldern  Ausbau der touristischen Nutzung des land-  Darüber hinaus sollen die vorhandenen För- schaftlichen und kulturhistorischen Potenzials dermöglichkeiten auf Landes- und Bundesebe- auch unter Berücksichtigung der Barrierefrei- ne genutzt werden. heit, z.B. touristische Gesamtstrategie für die Region, Inwertsetzung natürlicher Potenziale Beispiele Gesundheit und Pflege: durch Information oder Sicherung der Zugäng-  bedarfsgerechte Anpassung der haus- und lichkeit bzw. Erlebbarkeit, Inwertsetzung von fachärztlichen Versorgung, z.B. durch Vernet- kulturhistorischen Potenzialen z.B. durch inno- zung der regionalen Akteure, Informationen vative Informationsmaßnahmen, Auf- oder zur Sicherung der haus- und fachärztlichen Ausbau von Museen Versorgung oder die Sicherung bzw. die Schaf-  Optimierung, Ausbau und Qualitätssicherung im fung der Infrastruktur für hausärztliche Praxen Bereich Wandern und Radwandern auch unter  Unterstützung ergänzender Angebote in der Berücksichtigung der Barrierefreiheit, z.B. Kon- Pflege, z.B. durch Entwicklung und Umsetzung zipierung und Umsetzung eines barrierefreien von Betreuungs-, Tagespflege und Pflegeange- Wanderwegs, Steigerung der Attraktivität der boten für Ältere sowie Förderung von Exis- vorhandenen Wanderwege (Infotafeln, Audio- tenzgründungen touren etc.), Ausbau und Optimierung des  Förderung der palliativ-medizinischen Versor- Wander- und des Radwegenetzes (inkl. MTB) gung, z.B. durch Aufbau eines Netzwerks palli-  Ausbau und Verknüpfung vorhandener touris- ativmedizinischer Versorgung sowie Förderung tischer Angebote, unter besonderer Berück- von Existenzgründungen sichtigung der kulturellen und historischen Po-  Aufbau von Strukturen für die gesundheitli- tenziale, z.B. Aufwertung von Erlebnispunkten chen Aufklärung und Prävention, z.B. durch durch gastronomische Angebote, Aktionstage Aufbau eines Netzwerks zur gesundheitlichen oder Audioangebote Prävention und Aufklärung sowie Förderung  Inwertsetzung des kulturellen und historischen von Existenzgründungen Angebots der Region für BürgerInnen und Gäs- Beispiele Wirtschaft und Ausbildung: te, z.B. Erhaltung und Nutzung historischer Bau- substanz inkl. Umfeld, Kunst- und Informations-  Etablierung regionaler Vermarktungsstruktu- ausstellungen, Aktionstage, Veranstaltungen ren, z.B. durch Vernetzung regionaler Akteure  Ausbau und Qualifizierung des Gastronomie- aus der Wirtschaft, durch Entwicklung eines und Beherbergungsangebots, z.B. barrierefreie Brandings für den Wirtschaftsstandort, durch Um- oder Anbauten, bedarfsgerechter Ausbau Erstellung einer elektronischen Vermarktungs- oder Qualifizierung von Wohnmobilstellplät- plattform für regionale Produkte oder durch zen, Profilierung und Qualifizierung des Ange- Schaffung eines regionalen Labels bots (z.B. Nahrungsmittelunverträglichkeiten /  Förderung von weiteren Existenzgründungen Allergien), Entwicklung und Umsetzung eines mit besonderem Beitrag zur Entwicklungsstra- bedarfsgerechten Beratungskonzepts für die tegie, Unterstützung der Berufsorientierungs- Förderung der Betriebsnachfolge, Qualifizie- phase, z.B. durch Vernetzung vorhandener An- rungsmaßnahmen für touristische Leistungs- gebote zur Berufsorientierung und Coaching träger

LILE Region Rhein-Wied 53 Förderbedingungen

Handlungsfeld: Regionale Identität und Soziales für Basaltabbauflächen, Erhalt von Biotopen Miteinander und Landschaftsräumen durch Nutzung, wie  Förderung des regionalen Miteinanders, z.B. z.B. Beweidung zur Offenhaltung der Rhein- durch Entwicklung eines Konzepts zur Erfas- hänge sung und Vernetzung der vorhandenen Initiati-  Ausbau und Weiterentwicklung der Umwelt- ven und Aktivitäten oder durch mediale Veröf- bildungsangebote, z.B. unter Nutzung zu- fentlichung bzw. Zugänglichmachung vorhan- kunftsfähiger Medien (Internet, Apps, QR- dener Aktivitäten, Unterstützung von Netz- Codes etc.), erlebnisorientierte und mobile werkaktivitäten Angebote, Ausstattung von Schulungsräumen,  Sensibilisierung bezüglich der Auswirkungen des Informationskampagnen zu verschiedenen demografischen Wandels, z.B. durch innovative Themen für verschiedene Zielgruppen (z.B. Informations- und Aktivierungskampagnen Klimaschutzkampagne in Kindergärten und  Ausbau und Unterstützung der Teilhabe aller Schulen) Menschen, z.B. Motivations- und Qualifizie- rungskampagne für junge Menschen mit dem Fördertatbestände für die "Laufenden Kosten der Ziel, deren Mitsprache in der Region zu fördern LAG" / Prozesssteuerung oder Sozialkompetenztrainings in Kinder- und Gefördert werden Maßnahmen und Prozesse zur Jugendtreffs, Einrichtung einer mobilen Com- Durchführung der regionalen Entwicklungsstrate- puterschule für Senioren, Unterstützung eh- gie, zur Kompetenzentwicklung und Aktivierung, renamtlicher Initiativen, Unterstützung von zur Information über die Entwicklungsstrategie Projekten zur Förderung der Inklusion in der oder zur Entwicklung von Projekten. Region oder Verbesserung der Bürgerbeteili-  Personal- und Sachkosten des Regionalmana- gung bei kommunalen Planungs- und Ent- gements und einer Geschäftsstelle scheidungsprozessen  Öffentlichkeitsarbeit  Entwicklung einer regionalen Willkommenskul-  Schulungen bzw. Teilnahme an Schulungen tur, z.B. durch Aufbau und Umsetzung eines  Veranstaltungen, Messen regionalen Willkommensmanagements oder  Vernetzungsaktivitäten im Rahmen von LEA- durch Aufbau regionaler Strukturen zur Unter- DER-Netzwerken stützung Ehrenamtlicher bei ihrer Arbeit für  Sensibilisierungskosten, v.a. zur Information Flüchtlinge und NeubürgerInnen über die Entwicklungsstrategie der Region und über Möglichkeiten der Projektumsetzung Handlungsfeld: Kulturlandschaft und Biodiversität oder -entwicklung  Förderung des Weinbaus, der Landwirtschaft  Weiterentwicklung des REK Rhein-Wied und des Forstes als typische und identitätsstif-  (Selbst-)Evaluierung der Region Rhein-Wied tende Landschaftsnutzung, z.B. Inwertsetzung typischer Produkte, Unterstützung bei der Verbesserung der Bewirtschaftungsbedingun- 9.2 Zuwendungsempfänger gen, u.a. Nutzung von Flächen in schwierigen Bewirtschaftungslagen, Öffentlichkeitsarbeit Für die Region Rhein-Wied werden für den Förder-  Ausbau der Erzeugung regionaler landwirt- zeitraum 2014-2020 folgende Zuwendungsemp- schaftlicher Produkte und Aufbau von Wert- fänger als antragsberechtigt definiert: schöpfungsketten, z.B. Tierhaltung und –ver-  private Zuwendungsempfänger: juristische marktung im Bereich Landschaftspflege, In- Personen des privaten Rechts, natürliche Per- formations- und Sensibilisierungskampagne sonen, Personengesellschaften oder Ausbau der Vermarktung regionaler Pro-  gemeinnützige Zuwendungsempfänger: Verei- dukte in Zusammenarbeit mit dem regionalen ne, Genossenschaften o.ä. (juristische Perso- Einzelhandel und der Gastronomie nen des privaten Rechts)  Erhaltung und Entwicklung regionsprägender  öffentliche Zuwendungsempfänger: juristische Kultur-Landschaftsräume und Biotoptypen, z.B. Personen des öffentlichen Rechts Qualifizierungsmaßnahmen für Ehrenamtliche  die Lokale Aktionsgruppe (LAG) Rhein-Wied. für Pflegemaßnahmen, Nachnutzungskonzepte

54 LILE Region Rhein-Wied Förderbedingungen

Damit verfolgt die Region das Ziel, möglichst allen Basisförderung Akteuren im ländlichen Raum die Möglichkeit zu Der Basisfördersatz wird unterschieden nach den eröffnen, durch Projekte und Maßnahmen einen Trägern des Projektes (vgl. Tabelle 11). Diese Trä- positiven Beitrag zur Regionalentwicklung zu leis- gerabgrenzung ist einfach und eindeutig (s.o.). ten. Private Zuwendungsempfänger erhalten 40 %, gemeinnützige Zuwendungsempfänger 50%, öf- 9.3 Fördersätze fentliche Zuwendungsempfänger und die LAG eine Förderung von 65% auf die zuwendungsfähigen Die Region Rhein-Wied hat ein Konzept für die Projektgesamtkosten. Unterscheidung von Grund- und Premiumförder- sätzen entwickelt. Projektspezifisch wird entschie- Premiumförderung den, wie groß der Beitrag des jeweiligen Projekts Zuschläge zur Basisförderquote sind möglich für für die LILE-Strategie ist. Auf der Grundlage dieser Projekte, die in Bezug auf die Entwicklungsstrate- Bewertung (s. Kap. 10, Projektauswahl) wird der gie eine besondere Qualität aufweisen. Die Krite- Fördersatz projektbezogen festgelegt. Je höher die rien für die Zuschläge sind klar definiert und wer- LILE-bezogene Qualität („LEADER-Mehrwert“) ist, den über die Projektauswahlkriterien dokumen- desto höher fällt die Förderung aus. tiert (vgl. Kap. 10). Bei Erreichung festgelegter Entsprechend der Vorgaben in EULLE wurden die Punktzahlen (vgl. Anhang 13) wird die Fördersum- Fördersätze für die einzelnen Zuwendungsempfän- me um den entsprechenden %-Anteil erhöht. ger festgelegt – auf weitere Differenzierungen Kooperationsprojekte sind den sonstigen Projekten wurde bewusst verzichtet. gleichgestellt – auch sie werden nach dem o.g. System bewertet und entsprechend eingestuft. Durch Berücksichtigung von Kooperationsprojek-

ten bei den Projektauswahlkriterien wird ihr LEA- DER-Mehrwert unterstrichen. Tabelle 10: Fördersätze nach Zuwendungsempfängern

Basis- Premium- max. Förde- Voraussetzung förderung förderung rung

Qualifizierungs- 75 % 100 % überwiegend öffentliches Interesse und Informationsmaßnahmen Teilnehmerbeiträge in Höhe von 30 % der Gesamtkosten

private 40 % 50 % Zuwendungsempfänger

gemeinnützige Zuwendungs- 50 % 75 % 90 % Beschluss der LAG empfänger Zustimmung der ELER-Verwaltungsbehörde

öffentliche Zuwendungsemp- 65 % 75 % 90 % Beschluss der LAG fänger Zustimmung der ELER-Verwaltungsbehörde

LAG 65 % 75 % 100 % Zustimmung der ELER-Verwaltungsbehörde

Ehrenamtliche Bürgerprojekte 100 % gemeinnütziges Anliegen Festbetragsförderung, max. 2.000 € insg. max. 3 pro Zuwendungsempfänger

Quelle: eigene Darstellung

LILE Region Rhein-Wied 55 Förderbedingungen

Die eben ausgeführten Punkte zu Höchst- und Höchst- und Mindestfördersummen Mindestförderbeträgen sind vorbehaltlich der der- Die LAG Rhein-Wied hat sich auf folgende Höchst- zeit noch nicht bekannten Fördergrenzen durch bzw. Mindestfördersummen verständigt: den Fördermittelgeber formuliert. Tabelle 11: Übersicht Höchst- und Mindestfördersummen Laufende Kosten der LAG Fördersumme Die laufenden LAG-Kosten, als Basis und Erfolgsfak- Höchstförderung max. 250.000 € tor für einen laufenden und erfolgreichen Prozess unabhängig vom Zuwendungsempfänger in der Region, sind mit einem Fördersatz von 75 % veranschlagt Mindestförderung mind. 2.000 € unabhängig vom Zuwendungsempfänger Sonderregelungen Quelle: eigene Darstellung In begründeten Fällen kann auf Beschluss der LAG Mit der Höchstfördersumme soll gewährleistet die Genehmigung eines höheren Fördersatzes werden, dass in der Region entsprechend der Stra- durch die ELER-Verwaltungsbehörde beantragt tegie in vielen Bereichen Projekte angeschoben werden. werden können und nicht durch wenige kostenin- Für gebietsübergreifende und transnationale Vor- tensive Projekte die gesamten Mittel gebunden haben kann auf Beschluss der LAG nach den Vor- werden. gaben des Entwicklungsprogramms EULLE bean- Die Mindestfördersumme soll gewährleisten, dass tragt werden, für gemeinsame Projekte die für die die Projekte ein entsprechendes Projektvolumen federführende LAG geltenden Förderbedingungen aufweisen und der Verwaltungsaufwand damit zu anzuwenden. begründen ist.

56 LILE Region Rhein-Wied Verfahren der Projektauswahl

10 Verfahren der Projektauswahl

Die Grundprinzipien der Projektauswahl sind, ein  Die Auswahlwürdigkeit jedes Projekts wird transparentes, nicht diskriminierendes und nach- aufgrund der erarbeiteten Auswahlkriterien im vollziehbares Verfahren zu ermöglichen. Dies wird internen Protokoll dargestellt und gewürdigt. durch eine differenzierte Vorgehensweise erreicht.  Die Öffentlichkeit wird nach der Projektaus- Die Projekte werden durch das Entscheidungsgre- wahl über die ausgewählten Projekte im Inter- mium der Region Rhein-Wied (s.o.) nach den unten net informiert. stehenden Grundprinzipien ausgewählt. Die ge-  AntragstellerInnen, deren Projektvorschläge nauen Einzelheiten werden nach Anerkennung als durch das Entscheidungsgremium abgelehnt LEADER-Region durch die LAG festgelegt. wurden, werden schriftlich darüber informiert und es wird ihnen mitgeteilt, welche Gründe Die Kriterien, die der Auswahl zugrunde liegen, für die Ablehnung oder Zurückstellung aus- werden auf der Homepage der Region veröffent- schlaggebend waren. Die abgelehnten Antrag- licht, so dass allen AntragstellerInnen bekannt ist, stellerInnen werden dabei auf die Möglichkeit wonach die Förderwürdigkeit der Projekte beur- hingewiesen, bei der Bewilligungsbehörde den teilt wird. Zudem dient diese Veröffentlichung öffentlichen Verfahrens- und Rechtsweg zu be- potenziellen AntragstellerInnen als Orientierungs- schreiten. hilfe zur ersten Selbsteinschätzung ihres Projektes.  Wird über Projekte der Mitglieder des Ent- Die Bewertungskriterien werden auch vom Regio- scheidungsgremiums beraten, gilt die in Kap. nalmanagement im Rahmen der Projektträgerbe- 10 beschriebene Vorgehensweise, indem das treuung kommuniziert. Die Auswahl selbst wird in betroffene Mitglied nicht an der Beratung teil- den Sitzungen des Entscheidungsgremiums proto- nehmen darf und die Entscheidung durch den kolliert, so dass jederzeit die Entscheidungen Stellvertreter oder die Stellvertreterin getrof- nachvollziehbar sind. fen wird. Die Regelungen der Mindestanforde- Es ist vorläufig vorgesehen, die Auswahl der Pro- rungen an die Zusammensetzung des Aus- jekte viermal im Jahr (etwa alle 3 Monate) vorzu- wahlgremiums bleiben davon unberührt (s. nehmen, so dass eine kontinuierliche Auswahl von Kap. 8). Projekten möglich ist und sich alle potenziellen Ziel des Auswahlverfahrens ist es, die Projekte zu AntragstellerInnen rechtzeitig auf die Termine identifizieren, die einen möglichst hohen Beitrag vorbereiten können. Für die Projektauswahl durch zur Umsetzung der LILE und ihrer Ziele leistet. Das das Entscheidungsgremium ist folgende Vorge- heißt, dass ein Projekt für zumindest eines der hensweise vorgesehen (vgl. LEADER-Referenten Ziele nachvollziehbare Ergebnisse beisteuern und 2011): des Weiteren einen Beitrag zu Querschnittzielen  Fristgemäße Einladung ca. 3 Wochen vor der der ländlichen Entwicklung in RLP leistet muss. Sitzung mit Tagesordnung an alle stimmbe- Daher ist es vorgesehen, den AntragstellerInnen zu rechtigten Mitglieder des Entscheidungsgre- empfehlen, ihre Anträge zunächst mit dem Regio- miums einschließlich der Stellvertreter. Die nalmanagement zu besprechen, um dem Entschei- Projektskizzen der zur Auswahl anstehenden dungsgremium möglichst ausgereifte Projektanträ- Projekte werden beigelegt, damit alle Mitglie- ge vorlegen zu können. der sich vorab informieren können. Für das eigentliche Auswahlverfahren ist vorgese-  Die AntragstellerInnen werden ebenfalls einge- hen, die eingereichten Projekte in drei Schritten zu laden, damit sie Gelegenheit haben, das Pro- prüfen. Die Bewertung erfolgt jeweils so, dass jekt vorzustellen und ggf. Fragen zu beantwor- Mindestanforderungen zu erfüllen sind, damit eine ten. weitere Bearbeitung des Projekts erfolgt. Wird die  Vor der Projektauswahl weist die LAG auf ihrer Mindestpunktzahl nicht erreicht, wird es nicht Website auf den Termin hin. weiter bearbeitet bzw. zur Nachbesserung zurück- gegeben.

LILE Region Rhein-Wied 57 Verfahren der Projektauswahl

Die vorgesehenen Schritte sind: In diesem Schritt wird der Beitrag zu einer re- gionalen Entwicklung und zu Quer-  Schritt 1: Bewertung der formalen Mindestan- schnittszielen bewertet. Bei der regionalen forderungen: Entwicklung werden die Projekte besonders In dieser Stufe wird geprüft, ob ein Projektan- hoch gewertet, die regional wirksam sind, ei- trag die formalen Kriterien für ein LEADER- nen hohem Vernetzungsgrad aufweisen und Projekt erfüllt. Dazu gehören u.a., dass ein Pro- für viele verschiedene Akteursgruppen von jektantrag vorhanden ist, der eine nachvoll- Nutzen sind. Des Weiteren wird der Innovati- ziehbare Zielsetzung und Projektbeschreibung onsgehalt eingeschätzt, wobei Innovation auch sowie eine plausible Finanzierung, einen realis- für die Region innovativ bedeuten kann. tischen Zeitplan und eindeutige Zuständigkei- Zum Beitrag zur Umsetzung von Querschnitt- ten enthält. Die Ausführungen müssen ver- zielen gehören der Beitrag zum Schutz und der deutlichen, dass mit dem Projekt tatsächlich Verbesserung der Umwelt, was die Aspekte begonnen werden könnte und dass das Projekt Klimawandel, Biodiversität und Ressourcen- im LEADER-Aktionsgebiet realisiert wird. Für schutz umfasst. Weitere Aspekte sind die Be- den Fall, dass für die Umsetzung des Projekts rücksichtigung des demografischen Wandels, Genehmigungen und / oder gesetzlich vorge- der Nachhaltigkeit und die Wertschöpfung, die schriebene Zulassungen notwendig sind, ist durch das Projekt zu erwarten sind. nachzuweisen, dass diese vorliegen oder in Kürze erteilt werden. Ein Projekt muss in allen Schritten eine Mindest- Des Weiteren wird geprüft, ob das Projekt frei punktzahl erreichen, also mindestens einen Beitrag von diskriminierenden Aspekten ist und ob es zu einem Ziel in einem Handlungsfeld leisten und den Grundsätzen der Gleichstellung entspricht. der Beitrag soll erkennbar sein. Es muss in der Re- Treten bei einem der oben genannten Kriteri- gion entweder räumlich oder in Bezug auf den en Mängel auf, so wird das Projekt von der Nutzen für und die Vernetzung unter den Akteu- weiteren Bearbeitung ausgeschlossen. Der An- rInnen Wirkung entfalten und ein Minimum an tragstellerin oder dem Antragsteller wird frei- Innovationsgrad aufweisen. Außerdem soll das gestellt, die Projektskizze zu überarbeiten und Projekt zu mindestens einem Querschnittziel einen zu einem anderen Zeitpunkt noch einmal ein- Beitrag leisten. Erreicht ein Projekt die Mindest- zureichen. punktzahl in einem Schritt nicht, wird es von der  Schritt 2: Bewertung des Beitrags zur Umset- weiteren Bewertung ausgeschlossen. zung der LILE: Darüber hinaus soll festgestellt werden, ob andere In diesem und dem nächsten Schritt erfolgt ei- Fördermittel als LEADER ergänzend oder alternativ ne Bewertung auf Grundlage von Punkten. in Betracht kommen (z.B. EFRE, ESF und andere Bewertet wird, ob ein Kriterium gering oder Programme der EU, des Bundes und des Landes, gar nicht (0 Punkte), teilweise (1 Punkt) oder Mittel aus Stiftungen und andere mehr). vollständig erfüllt (2 Punkte) wird. In diesem Schritt wird geprüft, ob und in wie Die o.g. Vorgehensweise wird in Form einer Check- weit das eingereichte Projekt zur Umsetzung liste dargestellt, deren Entwurf beigefügt ist. Sie der LILE beiträgt. Es wird daher zunächst ge- wird Teil der internen Protokolle zur Auswahl der prüft, ob das Projekt zur Umsetzung mindes- Projekte durch das Entscheidungsgremium. Die tens eines Ziels beiträgt. Mit 2 Punkten wird erreichte Gesamtpunktzahl dient als Grundlage für bewertet, wenn ein Projekt zu mehreren Ent- die Priorisierung der Projekte. Je nach Mittelver- wicklungs- und / oder Handlungszielen bei- fügbarkeit können die Projektanträge in der Rei- trägt. Außerdem wird eingeschätzt, wie hoch henfolge der Priorität bei der Bewilligungsbehörde der Beitrag des einzelnen Projekts zur Umset- eingereicht werden. Durch die Vergabe von Punk- zung der Ziele ist, um die Projekte auswählen ten und eine Priorisierung ist es möglich, einerseits zu können, die einen besonders hohen Beitrag die Ablehnung von Projekten plausibel zu begrün- leisten. den und andererseits mögliche notwendige Rei-  Schritt 3: Bewertung des Beitrags zur regiona- henfolgen bei der Einreichung zur Förderung zu len Entwicklung und zu Querschnittzielen: verdeutlichen.

58 LILE Region Rhein-Wied Verfahren der Projektauswahl

Die hier vorgestellte Vorgehensweise und die Kri- gremium der Lokalen Aktionsgruppe abgestimmt; terien werden im Detail mit dem Entscheidungs- ggf. werden Kriterien verändert oder ergänzt. Abbildung 9: Verfahren der Projektauswahl

Projektberatung Vorauswahl

- Interessierte können sich jederzeit an das Regionalmanagement wenden - Beratung durch das Regionalmanagement - Prüfung der formellen Kriterien - Aussortierung nicht kohärenter Projekte; ggf. Aufzeigen von Förderalternativen

Projektbewertung und Festlegung der Förderhöhe

- Vorschlag für Bewertung der einzelnen Projekte anhand Projektauswahlkriterien durch Regionalmanagement - Anfertigen von Projektdatenbögen für Projekte, die die Mindestkriterien erfüllen, samt Vorschlag für die jeweilige Förderhöhe - Erstellen einer Rankingliste (Stichtagsregelung: 4 Wochen vor LAG-Sitzung) - Information über bevorstehende Abstimmung im Rahmen der Einladung zur

Sitzung des Entscheidungsgremiums und auf der Homepage Auswahlverfahren

Sitzung des Entscheidungsgremiums: Projektauswahl - Diskussion der Projektbewertung; ggf. abweichende Bewertung - ggf. Modifizierung der Rankingliste - Nach der Bewertung ggf. abweichende Festlegung der Förderquote und –summe

- Abstimmung und Beschlussfassung

Nach der Sitzung des Entscheidungsgremiums

- Übermittlung des Abstimmungsergebnisses an den Projektträger; im Ablehnungsfall mit Begründung - Veröffentlichung des ausgewählten Projekte auf der Homepage - Bei positivem Beschluss: Einreichen eines Projektantrags bei Bewilligungsbehörde mit Unterstützung durch das Regionalmanagement - Förderentscheidung durch Bewilligungsbehörde

Quelle: eigene Darstellung

Mainstreammaßnahmen Bodenordnung und landwirtschaftlicher Wegebau Für eine mögliche 10 %ige Erhöhung der Fördersätze für Bodenordnung/Wegebau müssen die zuständi- gen Stellen des Landes eine fachliche Stellungnahme der LAG einholen. Hierzu reichen diese den Antrag auf Zustimmung zur Erhöhung des Fördersatzes bei der Geschäftsstelle der LAG ein. Diese prüft den An- trag formal und erteilt entweder eine Ablehnung oder übermittelt bei positivem Ergebnis einen Be- schlussvorschlag an das LAG-Entscheidungsgremium. Die Entscheidung kann im Umlaufverfahren oder in einer ohnehin geplanten Sitzung getroffen werden. Der Beschluss wird von der Geschäftsstelle wieder an die zuständigen Stellen des Landes übermittelt.

LILE Region Rhein-Wied 59 Darstellungen zur Kooperation mit anderen Programmen und Gebieten

11 Darstellungen zur Kooperation mit anderen Pro- grammen und Gebieten Abbildung 11: Unterzeichnung des Letter of Intent durch BM Kooperationspartner WiN-Region Werner Grüber (VG Waldbreitbach) und BM Die WiN-Region im Norden von Deutschland mit Volker Mendel (LAG-Vorsitzender Raiffeisen- den Städten Syke, Twistringen und Bassum sowie Region) den Gemeinden Stuhr und Weyhe ist die Region, mit der die Region Rhein-Wied außerhalb von RLP kooperieren möchte. Die WiN-Region hat sich aktuell auch im Rahmen des LEADER-Bewerbungsverfahrens in Niedersach- sen beworben. Die Kooperation kam aufgrund ähnlicher Schwerpunkte in den beiden Entwick- lungsstrategien zustande (u.a. zukunftsfähiges Wohnen, Mobilität, ärztliche Versorgung) und ist ebenfalls eine Starter-Region (Gemeinsamkeit „gemeinsam LEADER lernen“). Foto: VG Waldbreitbach

Der Letter of Intent ist in der Anlage beigefügt. Kooperationspartner Rhein-Eifel Abbildung 10: Lage und Abgrenzung der WiN-Region Eine weitere Kooperationsregion liegt in der west- lich über den Rhein angrenzenden Region Rhein- Eifel. Bad Hönningen und Bad Breisig kooperieren bereits als touristische Partner, sodass hier von Synergieeffekten ausgegangen wird. Die Bewer- bung der beiden Bäder und Thermen erstreckt sich derzeit auf den Bereich Wellness / Gesundheit und soll strategisch um die Themen Wandern und Rad- fahren ergänzt werden. Ziel ist es auch, durch ge- meinsame Veranstaltungen wie das Sommer- nachtsfest die Verbindung über den Rhein noch weiter zu stärken. Der Letter of Intent ist in der Anlage beigefügt. Quelle: eigene Darstellung Kooperationspartner Welterbe Oberes Mittelrhein- Kooperationspartner Raiffeisen-Region tal Darüber hinaus hat die Region weitere Kooperati- Die dritte nicht direkt, aber mit Blick auf die Tou- onen angebahnt. Dabei handelt es sich zum einen rismusdestination Romantischer Rhein angrenzen- um die im Osten an die Region Rhein-Wied an- de Kooperationsregion ist die Region Welterbe grenzende Raiffeisen-Region. Hier konnten im Zuge Oberes Mittelrheintal. Durch die gemeinsame tou- der Erarbeitung der LILE bereits ein erstes gemein- ristische Vermarktung ergeben sich hier wichtige sames Startprojekt (Mobile Computerschule für Effekte für die Region Rhein-Wied, z.B. durch die Senioren) und sinnvolle Kooperationsprojekte bei Einrichtung einer regionalen GästeCard (Mobili- der Realisierung und Beschilderung des Radwege- tätskarte für die Touristen der Region Romanti- netzes identifiziert werden. scher Rhein, s. Startprojekte). Der Letter of Intent ist in der Anlage beigefügt. Der Letter of Intent ist in der Anlage beigefügt.

60 LILE Region Rhein-Wied Darstellungen zur Kooperation mit anderen Programmen und Gebieten

Abbildung 12: Lage des LEADER-Aktionsgebiets Rhein-Wied mit angrenzenden LEADER-Aktionsgebieten

Quelle: eigene Darstellung  In den Bereichen Kinder, Jugend, Soziales wer- Kooperationspartner Lahn-Taunus den insbesondere Angebote des ESF einge- Eine vierte Kooperationsregion stellt die Region bunden. Lahn-Taunus dar. Hier wird vor allem eine projekt-  Für touristische Investitionsmaßnahmen soll bezogene Kooperation in Bezug auf die auch EFRE genutzt werden. Inwertsetzung kulturhistorischer Potenziale, hier  Im Bereich der Entwicklung der Dörfer und der Limes, angestrebt. Städte wird das gesamte Spektrum der Dorf- Der Letter of Intent ist in der Anlage beigefügt. entwicklungs- und Städtebauförderung einbe- zogen. Kooperation mit anderen Programmen  Förderalternativen insbesondere für die Land- Für die Erreichung der dargestellten Ziele sollen wirtschaft und den Umweltsektor ergeben sich nicht nur LEADER-Mitteln in Anspruch genommen aus den Mainstream-Maßnahmen des Entwick- werden, sondern alle weiteren zur Verfügung ste- lungsprogramms EULLE. henden Fördermittel. Die Wesentlichen sind im  Auf Bundes- und Landesebene besteht eine Folgenden aufgeführt: Reihe von Fördermöglichkeiten für Klima- schutzprojekte.

LILE Region Rhein-Wied 61 Finanzplan

12 Finanzplan Der Kosten- und Finanzierungsplan der LAG Rhein- Insgesamt werden ca. 20 % des LEADER- Wied wurde unter folgenden Annahmen auf- Budgets hierfür veranschlagt. gestellt:  Für die Förderung von Projekten in den einzel- nen Handlungsfeldern stehen folglich ca.  Die LAG erhält im Falle einer Anerkennung ein 2 Mio. € zur Verfügung. LEADER-Budget von mind. 2,625 Mio. €.  Der Finanzplan erstreckt sich über die EU- Die Handlungsfelder sind aufgrund ihrer Bedeu- Förderperiode 2014-2020. Aufgrund der Tat- tung für die Region gewichtet worden. Die Gewich- sache, dass das Land Rheinland-Pfalz die LEA- tung spiegelt sich in der Verteilung des LEADER- DER-Regionen erst im Juli 2015 auswählte, Budgets wider. wird das Jahr 2014 nicht dargestellt und für das Jahr 2015 mit einem anteiligen Budget ge- Indikativer Finanzplan rechnet. Die folgende Tabelle 10 stellt die Finanzierung des  Der Finanzplan wird laufend fortgeschrieben – LEADER-Prozesses 2014-2023 im Detail dar. Das die Dokumentation erfolgt mindestens in den LEADER-Budget ist im Rahmen des indikativen Jahresberichten. Finanzplans nach Handlungsfeldern (HF), Bürger-  Die förderfähigen Kosten der Laufenden Kos- projekten und laufenden Kosten der LAG geglie- ten (RM, Geschäftsführung, Öffentlichkeitsar- dert. beit sowie Kooperation) sollen mit 75 % von brutto gefördert werden (= Projekt der LAG).

Tabelle 12: Finanzplan nach Handlungsfeldern

Handlungsfeld ELER Eigenmittel Projektunab- Land öff. Mittel private Mittel Gesamtkosten öff. Zuwen- hängige insg. dungsempfäng komm. Mittel er HF Euro Euro Euro Euro Euro Euro Euro Wohnen, Leben 440.000,00 € 132.000,00 € 0,00 € 235.000,00 € 807.000,00 € 499.000,00 € 1.306.000,00 € und Arbeiten reg. Identität und soz. Mitei- 125.000,00 € 53.000,00 € 0,00 € 75.000,00 € 253.000,00 € 81.000,00 € 334.000,00 € nander Tourismus und 440.000,00 € 132.000,00 € 0,00 € 235.000,00 € 807.000,00 € 499.000,00 € 1.306.000,00 € Kultur Kulturlandschaft und 250.000,00 € 93.000,00 € 0,00 € 132.000,00 € 475.000,00 € 203.000,00 € 678.000,00 € Biodiversität Bürgerprojekte 30.000,00 € 0,00 € 0,00 € 10.000,00 € 40.000,00 € 0,00 € 40.000,00 € Kooperation 30.000,00 € 0,00 € 0,00 € 13.000,00 € 43.000,00 € 0,00 € 43.000,00 € RM inkl. GF 435.000,00 € 0,00 € 175.000,00 € 0,00 € 610.000,00 € 0,00 € 610.000,00 € insgesamt 1.750.000,00 € 410.000,00 € 175.000,00 € 700.000,00 € 3.035.000,00 € 1.282.000,00 € 4.317.000,00 € Quelle: eigene Darstellung

Die Aufteilung der Mittel erfolgt auch in Jahres-  In 2015 werden aufgrund der zu erwartenden tranchen. Bei der Abschätzung der Entwicklung frühesten Bewilligung im 4. Quartal neben über den Förderzeitraum ist die Region Rhein- dem Regionalmanagement erste Bürgerprojek- Wied von folgenden Effekten ausgegangen: te starten können. Ansonsten steht hier die

62 LILE Region Rhein-Wied Finanzplan

Beratung der Projektantragsteller im Vorder- Schneeballs die ersten sichtbaren Projekte aus grund. 2016 jetzt auch Folgeanträge auslösen.  In 2016 werden v.a. die dargestellten Startpro-  2019 und 2020 werden schon viele für die jekte realisiert, wobei die Region davon aus- Entwicklung der Region wichtige Maßnahmen geht, dass auch schon weitere Projekte bewil- umgesetzt sein, sodass dann der Fokus auf ligt werden können. Im ersten „richtigen“ LEA- neue / innovative Projekte gerichtet wird, die DER-Jahr der Region werden eher Konzepte als dazu führen, dass die Ziele der Entwicklungs- Grundlage für künftige investive Maßnahmen strategie erfüllt werden können. Hierbei unter- im Fokus stehen; ansonsten werden Menschen stützen auch die Evaluierungsergebnisse, die in motiviert, Projekte zu beantragen und bei der der LAG beleuchtet werden sollen. Antragstellung unterstützt.  In den Jahren 2021-23 will die Region neben  In den Jahren 2017 und 2018 können dann Projekten, die die Erfolge in der Region noch viele Projekte bewilligt werden, die im ersten vertiefen, den Fokus auch schon nach vorn auf Jahr beantragt und vorbereitet wurden. Die die kommende Förderperiode lenken. Region geht davon aus, dass im Sinne eines

Tabelle 13: Finanzplan nach Jahren (aktualisierter Stand vom November 2015)

Jahr ELER Eigenmittel Projektunab- Land öff. Mittel insg. private Mittel Gesamtkosten öff. Zuwen- hängige dungsempfäng komm. Mittel er Euro Euro Euro Euro Euro Euro Euro

2015 50.000,00 € 11.800,00 € 5.000,00 € 20.000,00 € 86.800,00 € 36.500,00 € 123.300,00 €

2016 240.000,00 € 56.200,00 € 24.000,00 € 96.000,00 € 416.200,00 € 175.000,00 € 591.200,00 € 2017 250.000,00 € 58.600,00 € 25.000,00 € 100.000,00 € 433.600,00 € 183.300,00 € 616.900,00 € 2018 250.000,00 € 58.600,00 € 25.000,00 € 100.000,00 € 433.600,00 € 183.300,00 € 616.900,00 € 2019 250.000,00 € 58.600,00 € 25.000,00 € 100.000,00 € 433.600,00 € 183.300,00 € 616.900,00 € 2020 250.000,00 € 58.600,00 € 25.000,00 € 100.000,00 € 433.600,00 € 183.300,00 € 616.900,00 € 2021 255.000,00 € 59.800,00 € 25.500,00 € 102.000,00 € 442.300,00 € 187.300,00 € 629.600,00 € 2022 205.000,00 € 47.800,00 € 20.500,00 € 82.000,00 € 355.300,00 € 150.000,00 € 505.300,00 € 2023 0,00 € 0,00 € 0,00 € 0,00 € 0,00 € 0,00 € 0,00 €

insgesamt 1.750.000,00 € 410.000,00 € 175.000,00 € 700.000,00 € 3.035.000,00 € 1.282.000,00 € 4.317.000,00 €

Quelle: eigene Darstellung

LILE Region Rhein-Wied 63 Begleitung und Evaluierung der Förderperiode 2014 – 2020

13 Begleitung und Evaluierung der Förderperiode 2014 – 2020 Das Monitoring und die Selbstevaluation sind Dazu gehört die Dokumentation von: Kernaufgaben einer eigenverantwortlich gestalte-  laufenden Aktivitäten (Projekte, Veranstaltun- ten Regionalentwicklung. Eine kontinuierliche Be- gen, Öffentlichkeits- und Medienarbeit, Koope- obachtung und Dokumentation (Monitoring) sowie rationen / Vernetzungen) eine regelmäßig Bewertung (Evaluierung) dienen  laufende Prozesse (Gremiensitzungen) der Überprüfung und Steuerung des regionalen  eingesetzte Ressourcen (Finanz- und Förder- Entwicklungs- und Umsetzungsprozesses. Dies mittel, Personalausstattung). beinhaltet die Erfassung und Bewertung der Inhal- te bzw. der Strategie (Zielfortschritten und der Das Monitoring erfolgt durch das Regionalmana- Zielerreichung), der initiierten Prozesse und Struk- gement. Das RM legt der Steuerungsgruppe einmal turen sowie der Aufgaben des Regionalmanage- im Jahr aufbereitete Informationen vor. Diese sind ments. die Basis für die jährlich zu erstellenden Jahresbe- richte zum Stand der Umsetzung (s.u.). Die dabei gewonnenen Ergebnisse und Erkenntnis- se ermöglichen bei Bedarf ein zeitnahes Nachsteu- ern seitens der Steuerungsgruppe und der LAG. 13.2 Evaluierung Dies kann eine Anpassung, Präzisierung oder Op- timierung bei den Zielsetzungen und Maßnahmen Grundlage der Evaluierung der verschiedenen Be- sowie bei der Ausgestaltung der Organisations- reiche sind für die Zielerreichung die in Kap. 5 dar- und Arbeitsstrukturen sein. gestellten SMARTen Ziele. Für die zu evaluierenden Bereiche „Prozess und Struktur“ sowie „Regional- Das Monitoring und die Evaluierung in der Region management“ sind ebenfalls Ziele und Indikatoren Rhein-Wied wurden in enger Anlehnung an den festgelegt worden, die im Anhang dargestellt sind. neuen Leitfaden der DVS „Selbstevaluierung in der Regionalentwicklung“ (2014) erstellt Das zentrale Ziel im Bewertungsbereich „Prozess und Struktur“ ist die Verbesserung der Organisati- ons-, Arbeits- und Beteiligungsstrukturen. Im Be- 13.1 Monitoring wertungsbereich „Regionalmanagement“ wird in erster Linie die Arbeitseffizienz und Kompetenz des Grundlage für ein erfolgreiches Monitoring und für RM sowie die Öffentlichkeitsarbeit untersucht. die darauf aufbauenden Evaluationsschritte (s.u.), ist eine kontinuierliche Beobachtung und Erfassung Die Evaluierungstätigkeit findet zum einen jährlich des gesamten Umsetzungsprozesses. Das heißt, es statt, umfassendere Evaluierungen sind an insge- geht um eine systematische und stetige Erfassung, samt 3 Terminen vorgesehen (s.u.) Dokumentation und Auswertung von Basis- Informationen (Zahlen, Daten). Relevante Daten Jährliche Evaluierung (insbesondere zu Projekten) können anhand von Eine Überprüfung und Bewertung des Umset- quantitativen Indikatoren für die genannten Be- zungsstandes, der laufenden Prozesse, der Arbeit wertungsbereiche erhoben und in Datenbanken / des RM und der eingesetzten Ressourcen erfolgt Statistiken gebündelt und aufbereitet werden: jedes Jahr im Rahmen einer Selbstevaluierung. Diese Evaluierung wird in Anlehnung eines Signal Angesichts des kontinuierlichen Monitorings lässt Checks (dvs 2014) durchgeführt. Evaluiert werden sich jederzeit eine aktuelle Übersicht zum Umset- dabei insbesondere: zungsstand und zur Zielerreichung ermitteln (s.u.). Dies kann sich sowohl auf einzelne Projekte (Pro-  Projektfortschritt und jektfortschrittskontrolle) und inhaltliche Schwer-  Zielerreichung / Umsetzungsstand der Strate- punkte, als auch auf die Betrachtung einzelner gie auf Basis der SMARTen Handlungsziele der Handlungsfelder oder der gesamten Entwicklungs- Handlungsfelder (s. Kap. 5); strategie beziehen.  Aktivitäten der Öffentlichkeitsarbeit

64 LILE Region Rhein-Wied Begleitung und Evaluierung der Förderperiode 2014 – 2020

 Zufriedenheit mit Prozess und Strukturen so- spektiven und damit auch potenzielle Handlungs- wie bedarfe für das kommende Jahrzehnt aufzeigen.  Zufriedenheit mit dem Regionalmanagement Zudem werden Ansätze und Vorschläge zur Verste- (Ziele und Indikatoren s. Anhang) tigung / Weiterführung / Anpassung des regionalen Entwicklungsprozesses, der angestoßenen Hand- Die Evaluierung findet durch die Steuerungsgruppe lungsfelder sowie der Organisations- und Koopera- statt, wobei die Zufriedenheit mit Prozess, Struktu- tionsstrukturen erwartet. ren und Regionalmanagement durch das Gremium in einer Sitzung durch einfaches Votum festgestellt Diese Anforderungen an die Halbzeit- und Ab- wird. Die Ergebnisse werden in der jährlich statt- schlussevaluation erfordern die Nutzung aufwen- findenden Mitgliederversammlung der LAG vorge- digerer Methoden zur Informationsbeschaffung, stellt und diskutiert. Sofern sich Anpassungsbedar- Erhebungen und Befragungen (u.a. mit regionalen fe ergeben, werden entsprechende Schritte zur Experten und Multiplikatoren). Gefragt ist ein Me- Steuerung und Anpassung, beispielsweise bei der thodenmix, der Signal-, Multi- und Fokus-Checks Entwicklungsstrategie, den Zielen und Maßnahmen miteinander verzahnt (DVS 2014, S. 34ff.). Auf- oder der Organisationsstruktur umgesetzt. Die grund des deutlich erhöhten Aufwands für die Ergebnisse finden Eingang in den Jahresbericht Durchführung der umfassenden Evaluierungen (s.o.). werden sie auf Beschluss der Steuerungsgruppe durch Hinzuziehung von externen Fachkräften Zwischen-, Halbzeit- und Abschlussevaluierung durchgeführt. Die Hinzuziehung einer externen Umfassendere Evaluierungen sollen zu drei Zeit- Begleitung ist auch für die Zwischenevaluierung punkten erfolgen: in 2017 nach Etablierung des möglich. Regionalmanagements und dem ersten Durchlauf Die Ergebnisse und Erkenntnisse aus den Evaluie- aller erforderlichen Sitzungen der verschiedenen rungen werden in den entsprechenden Gremien Gremien, zur Halbzeit (2019) und am Ende der präsentiert und diskutiert und in der jährlichen laufenden Programmplanungsperiode (2020/21). LAG-Vollversammlung vorgestellt. Für die Region Der Fokus liegt hier auf einer komplexeren Be- können hieraus wesentliche Empfehlungen zur obachtung, Überprüfung und Bewertung der weiteren Steuerung und Organisation des regiona- Zielerreichungen aus den o.g. genannten Berei- len Entwicklungsprozesses abgeleitet werden. chen. Darüber hinaus sollen die ersten beiden Eva- luierungen für die Region erste Entwicklungsper-

Tabelle 14: Übersicht Evaluierung

Ansatz Feder- Beteiligte Akteure Methode Termin führung Jahresbericht-Umsetzung RM Steuerungsgruppe Signal-Check jährlich ab 2016 (Jahresende) Halbzeitevaluierung RM Steuerungsgruppe / Multi-Check Anfang 2019 ggf. LAG Fokus-Check Abschlussevaluierung RM, evtl. Steuerungsgruppe / Multi-Check 2020/21 externe ggf. LAG Fokus-Check Begleitung Quelle: eigene Darstellung; in Anlehnung an dvs, 2014

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14 Literaturverzeichnis agl Haartz Saad Wendl. 2013. Konkretisierung der landesweit bedeutsamen historischen Kulturlandschaften zur Festlegung, Begründung und Darstellung von Ausschlussflächen und Restriktionen für den Ausbau der Windenergienutzung. Saarbrücken : s.n., 2013. BfN, (Bundesamt für Naturschutz). 2014. Das Verbändevorhaben "Lebenraumkorridore für Mensch und Natur" -Initiativskizze (Grobkonzept) zur Entwicklung eines Netzes bundesweit bedeutsamer Lebensraumkorridore. [Online] 2014. http://www.bfn.de/0312_korridore.html. BMEL, (Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft). 2014. Bundeswaldinventur. Der Wald in Deutschland. Ausgewählte Ergebnisse der dritten Bundeswaldinventur, 2014. [Online] 2014. BMWI, (Bundesministerium für Wirtschaft und Energie). o.J.,a. Förderdatenbank. [Online] o.J.,a. http://www.foerderdatenbank.de/Foerder-DB/Navigation/Foerderrecherche/suche.html?get= 6dbfb491a3ce9404c25474caf3af142a;views;document&doc=2653. BMWI, (Bundesministerium für Wirtschaft und Energie). o.J.,b. Förderperiode 2014-2020. [Online] o.J.,b. http://www.bmwi.de/DE/Themen/Europa/Strukturfonds/foerderperiode-2014-2020.html. DWV, (Deutscher Weinbauverband). 2013. Deutscher Weinbauverband. [Online] 2013. http://www.dwv- online.de/zahlen-daten-fakten/deutschland.html. Europäische Kommission. o.J.. Europa 2020. [Online] o.J. http://ec.europa.eu/europe2020/index_de.htm. Gemeinschaftsinitiative "Wir Westerwälder". 2014. Westerwald-Steig. [Online] 2014. http://www.westerwald.info/westerwald-steig.html. Grontmij. 2014. Eigene Erhebung im Rahmen der Erarbeitung der LILE Rhein-Wied. 2014. Hahn, Günter. 2014. Expertengespräch zum Thema Naturausstattung und Naturschutz mit dem Biotopbetreuer des Landkreis Neuwied. mündl. 2014. IHK Arge Rheinland-Pfalz, (Hrsg.). 2014. Fachkräftemonitor 20130. [Online] 2014. [Zitat vom: ] http://www.fachkraeftemonitor-rlp.de/fkm/index.html#6j3f6g5fOhj-b_. ISIM, (Ministerium des Inneren und für Sport). 2008. Landesentwicklungsprogramm (LEP IV). Herausforderungen erkennen. Nachhaltig handeln. Zukunft gestalten. Mainz : Selbstverlag, 2008. Kübler GmbH. 2008. Naturpark Rhein-Westerwald Aussichtsreich für Mensch und Natur. 2008. Landesforsten RLP, Zentralstelle der Forstverwaltung. 2015. Daten zu Waldfunktionen, Waldeigentum und Baumarten. 2015. Landkreis Neuwied, (Hrsg.). 2012 . Integriertes Klimaschutzkonzept. Teilkonzept Erneuerbare Energien. http://www.google.de/url?sa=t&rct=j&q=&esrc=s&source=web&cd=1&ved=0CCMQFjAA&url=http%3A% 2F%2Fwww.kreis-neuwied.de%2Fder_landkreis%2Fenergie%2Fendbericht_klimaschutzkonzept%2 Fendbericht.pdf&ei=lw9WVIKhLYLfPZyEgIAN&usg=AFQjCNGoYjFgi1YopPbc4TCmZP2yjwp25g&bvm : s.n., 2012 . Landwirtschaftskammer RLP. 2015. Kurzbeschreibung Landwirtschaft Rheinland-Pfalz. n. veröffentl. : s.n., 2015. Lang, Heinrich R. und Schrahe, Christoph. 2011. Tourismusentwicklungskonzept 2021 Waldbreitbach. Waldbreitbach : s.n., 2011. LANIS. 2014. Landschaftsinformationssystem der Naturschutzbehörde Rheinland-Pfalz. [Online] 2014. http://www.naturschutz.rlp.de/. Mittelrhein, Energieagentur. 2010. Klimaschutzkonzept Raiffeisen-Region. 2010.

66 LILE Region Rhein-Wied

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LILE Region Rhein-Wied 67 Anhang

15 Anhang

68 LILE Region Rhein-Wied Anhang

Anhang 1: Karte Gebiet 1:100.000

LILE Region Rhein-Wied 69

Anhang

Anhang 2: Übersicht über die Verbandsgemeinden mit Ortsteilen und EinwohnerInnen, Fläche und Bevölkerungsdichte Tabelle 15: Bevölkerungsstand am 31.12.2013

Ortsgemeinde EinwohnerInnen Funktion Bevölkerungsdichte Fläche [E/qkm] [qkm] Verbandsgemeinde Bad Hönningen 11.700 212 55 Bad Hönningen, Stadt 5.659 Grundzentrum (freiwilli- ge Kooperation) Hammerstein 328 Leutesdorf 1.832 Rheinbrohl 3.881 Grundzentrum (freiwilli- ge Kooperation)

Verbandsgemeinde Linz am Rhein 18.115 280 65 Linz am Rhein, Stadt 5.828 Mittelzentrum 1.510 Kasbach-Ohlenberg 1.338 Leubsdorf 1.597 1.029 Sankt Katharinen 3.373 Vettelschoß 3.440

Verbandsgemeinde Unkel 13.067 493 27 Unkel, Stadt 5.120 Grundzentrum 924 Erpel 2.509 Rheinbreitbach 4.514

Verbandsgemeinde Waldbreitbach 9.067 184 49 Waldbreitbach 1.859 Grundzentrum (Westerwald) 2.096 Datzeroth 236 Hausen (Wied) 1.867 1.548 Roßbach (Wied) 1.461

Region Rhein-Wied 51.949 265 196

Quelle: (StLaRLP , 2014), eigene Darstellung

LILE Region Rhein-Wied 71 Anhang

Anhang 3: Übersichtskarte Schutzgebiete

LILE Region Rhein-Wied 72 Anhang

Anhang 4: Abgrenzung landesweit bedeutsame historische Kultur- landschaft „Unteres Mittelrheintal“

LILE Region Rhein-Wied 73 Anhang

Anhang 5: Handlungsfelder und Teilziele Abbildung 13: Überblick über die Handlungsfelder und Teilziele

LILE Region Rhein-Wied 74 Anhang

Anhang 6: Weitere Projektideen Im Folgenden sind die eingegangenen Projektideen dargestellt, die in Kap. 6 nicht bereits als Startprojekte oder als weitere konkrete Projektidee dargestellt sind. Die Nummerierung dokumentiert keine Prioritä- ten, sondern dient lediglich der Dokumentation der Gesamtzahl. Tabelle 16: Weitere Projektideen für die Region Rhein-Wied (insgesamt 101)

Handlungsfeld Regionale Identität und Soziales Miteinander 1 Dorfkonzepte mit Bürgerbeteiligung: Vernetzung vorhandener Ideen zu einem abgestimmten Konzept 2 Bündelung regionaler Themen und Bereitstellung mittels moderner Medien (Internet-Portal, Newsletter etc.) 3 Regionale Selbstversorgung (Genossenschaftsprojekt): Eigenproduktion regionaler Lebensmittel, Betreiben eines regional- Ladens (Produkte mit Regionalmarke) 4 "Bildung im Vereinswesen": Schulungen für Softskills 5 Ungenutzte Flächen für Freizeitaktivitäten Kinder und Jugendliche bereitstellen und ggf. umgestalten. z.B. Bedarf an Trai- ningsplatz Kart-Slalom in Bad Hönningen, Bike- und Dirt-Park in Unkel 6 "Welcome-Schule Rhein-Wied": Angebot eines schulanalogen Unterrichts für jugendliche Flüchtlinge: 1-2 Jahre mit abschlie- ßender Übergangsmöglichkeiten in andere Schulsysteme 7 Nutzungskonzept für brachliegende oder sanierungsbedürftige Freizeit- und Sportanlagen 8 DJ-Kanzeln für Jugendliche einrichten (technische Ausstattung für Disc-Jockeys) 9 Region als Thema für Sachkundeunterricht aufbereiten 10 Handwerkliche Fähigkeiten von Kindern ab KITA fördern 11 (interkulturelle) Bürgerzentren: Raum für Kommunikation, Lern- und Begegnungszentren, Jugendtreff, Raum für kulturelle Veranstaltungen 12 Künstlerische Kinder- und Jugendtreffgestaltung: Gemeinschaftliche Gestaltung vorhandener Jugendtreffs mit einem Künstler, Steigerung der Identifikation der Jugendlichen mit Ihrem Raum. 13 Kostenlose Kursangebote für sozial Schwache - Förderung von Gemeinschaft und Kontakten 14 Familienberatung mit Vermittlung ehrenamtlicher Leistungen (Alt für Jung, Jung für Alt) 15 Einrichtung örtlicher Generationen-Treffpunkte (Bereitstellung von Räumlichkeiten) 16 Generationengerechte Gestaltung von Außenanlagen (Seniorenbänke, Generationenpark) 17 Aufwertung und multifunktionale Gestaltung öffentlicher Grillhütten und sonstiger Gemeinschaftshäuser 18 Vermittlung von Patenschaften (Familienpate, Betreuungspate, Ausbildungspate etc.); Koordinierung ggf. über soziale oder kirchliche Institution 19 Modernisierung der Dienstleistungskultur in Verbandsgemeindeverwaltungen 20 Integration von Neubürgern, Möglichkeiten zur Beteiligung und Mitwirkung bei örtlichen Projekten 21 Einführen einer regionalen Ergänzungswährung 22 Bau eines Unterstellplatzes für Festwagen, Gemeinschaftsnutzung durch Vereine Handlungsfeld Wohnen, Leben & Arbeiten Wohnraum 23 Reaktivierung kleinstädtischer Zentren/ Fußgängerzonen durch moderierte Verfahren unter Beteiligung von Gewerbe, BürgerInnen, Vereine etc., z.B. Linz am Rhein, Unkel 24 Öffentliche Toiletten barrierefrei sanieren , z.B. Waldbreitbach 25 kostenlose Immobilienberatung für städtische Immobilien (Wert, baukulturkonforme Sanierung, Nutzungs- möglichkeiten, Förderung) 26 leer stehende Stadtwohnungen barrierefrei sanieren; in Kooperation mit Pflegedienst betreutes Wohnen im Alter anbieten. 27 Analyse zum Thema „Landflucht“ mit Ableitung von Handlungserfordernissen für ländliche Regionen Daseins- 28 Förderung und Ausbau der Breitbandversorgung über Glasfaseranbindung für High-Speed-Internet, Ermitt- vorsorge lung dringlicher Lückenschlüsse im Netz, z.B. Leubsdorf 29 Ausbau von Hofläden in Kombination mit der Nutzung leer stehender Gebäude, z.B. Hof Ronig

LILE Region Rhein-Wied 75 Anhang

30 Einrichten einer örtlichen multifunktionalen Begegnungsstätte mit Grundversorgungs-und Gastronomieangebot in leer stehenden Gebäuden: z.B. Gastronomie-Gebäude in Dattenberg 31 Einrichten von MarktTreffs in Verbindung mit Gemeindecafe zur Verbesserung der Grundversorgung (Le- bensmittel + diverse Dienstleistungen) und der sozialen Strukturen; auch über "fliegende Händler" denkbar 32 Regionales Mobilitätskonzept: z.B. Ringverkehr in Ergänzung zum derzeit sternförmig ausgerichteten ÖPNV, Regiobuslinie vor allem am Wochenende für Einheimische und Touristen, bessere Anbindung abends nach Koblenz und Bonn, Ergänzungen durch Anrufsammeltaxi-System 33 Erlebnisbus-Linie für Touristen: Anfahrt spezieller Attraktionen und Ausgangspunkte Wanderwege etc. 34 Einrichten eines Gepäcktransports für Wanderer und Radwanderer; mit Tourenplanung 35 Spezielle (Einkaufs-)Buslinien aus den Dörfern in die Zentren (Einkaufen, Arztbesuche, Schwimmbad o.ä.) 36 barrierefreier Umbau der Tourist Info in Waldbreitbach 37 barrierefreie Bahnsteige als Ankunftsportale der Region (Aus-, oder Umbau) 38 Ausbau einer regional vernetzten E-Bike-Infrastruktur: Ausbau der Wege, Einrichtung von Lade- und Verleihstationen, z.B. an jeder Touristinfo 39 Konzept für den Verleih verwaltungseigener E-Fahrzeuge an Touristen (Modell E-Wald). 40 Konzept für ein regionale Fahrradverleihsystems (normale Räder und E-Bikes) Klimaschutz 41 Machbarkeitsprüfung zur Umsetzung von Nahwärmenetzen, z.B. Unkel, Rheinbreitbach Gesundheit 42 Konzept zur Förderung der Ansiedlung von Hausärzten (Vermittlung von Räumlichkeiten, finanzielle Unter- und Pflege stützung bei Praxiseinrichtung) 43 „Arztpraxis und Mehr“ neue Strukturen für ärztl Versorgung (z.B. Einsatz eines Koordinators für Termine und Fahrten, Einsatz von Telekommunikation) 44 Einrichtung eines Tagespflege-Zentrum Demenz und Alzheimer, z.B. VG Bad Hönningen 45 Förderung der Tagespflege von Seniorenzentren, z.B. VG Bad Hönningen 46 Einrichtung eines stationären Hospiz, z.B. VG Linz am Rhein 47 Einrichten einer „Kinderküche“: Kochkurse + Vermittlung gesunder Ernährung, z.B. kath. Pfarrheim Unkel 48 Konzeption und Positionierung eines ganzheitlichen Gesundheitsdorfes mit Bürgerbeteiligung, z.B. Hesseln Wirtschaft und 49 "Start-Up Region Rhein-Wied“: Trainings- und Schulungsstruktur für Start-Ups + Entrepeneure, Unternehmer- Ausbildung vernetzung und Kooperationen Handlungsfeld Tourismus und Kultur 50 Touristische Vernetzung und Zusammenarbeit in der Region (Touristiker der VGn, Landkreis und Destinationen): gemeinsame Qualifizierungsschulungen, gemeinsame Vermarktung (Unterstützung Vermarktung Landkreis und Destinationen) 51 Entwicklung einer Tourismusmarke "Rhein-Wied" (Alleinstellungsmerkmale, Touristische Gesamtstrategie, Vermarktungskon- zepte) 52 Einrichten eines Tourismusbüros in Unkel in Zusammenarbeit mit Tourismus Siebengebirge GmbH 53 Strategien zur Belebung der Winterzeit, Entwicklung spezieller Winterangebote für die Region 54 "Kultur- und Naturwanderregion Rhein-Wied": gemeinsame Vermarktung des Wanderwegenetzes 55 Regionale Gesamtkonzeption Wanderwege: Vernetzung von Wegen, Prüfung und Erneuerung der Beschilderung (auch Sons- tige Wege, wie NordicWalking), Vernetzung und Anpassung örtliches an überregionales Wanderwegenetz. 56 Attraktivierung von Wanderer-Parkplätzen, z.B. Leutesdorf, Malbergsee 57 Geopunkte in Wert setzen und vermarkten 58 Einrichtung von Gleitschirmplätze, z.B. VG Waldbreitbach 59 Aufwertung und Belebung der Rheinanlagen in allen Rheinorten der Region und Ausbau der Leinpfade zwischen den Orten ( z.B. Unkel-Rheinbreitbach) – möglichst barrierefreie Gestaltung. 60 Kräuter - Natur - Erleben: Kräuterwanderungen mit Koch- und Weiterverarbeitungsaktionen, z.B. Breitscheid 61 Errichtung von Skulpturen am RömerWelt Weg/ Westerwald-Steig 62 „Rheinstreifen“-Wandertag: Wanderung entlang des Rheines mit Verpflegungsstationen 63 thematische "Beschilderung" entlang des Rheinsteigs und des Westerwald-Steigs (Infotafeln, Audiopunkte, APP etc.) 64 Thematische Beschilderung an der Wäller Tour „Bärenkopp“, ggf. Einrichtung einer weiteren regionalen Wäller-Tour 65 Konzept zur Einbindung historischer Pfade und historisch kultureller, geographischer Besonderheiten in das Wanderwegenetz, z.B. Unkel

76 LILE Region Rhein-Wied Anhang

66 Konzeption eines Themenwanderweges „Burgen in der Region“ 67 Einrichtung eines Basalt-Kletterparks am Malbergsee 68 Umsetzung Wanderwegekonzepte rund um den Malbergsee 69 Jugendherberge Leutesdorf in touristisches Konzept einbinden 70 bestehende historische Stadtrundgänge mittels QR-Codes aufwerten und somit auch barrierefreier zugänglich machen 71 ergänzende Gestaltung der Römerwelt Rheinbrohl, z.B. Limescafé, Gestaltung Veranstaltungsplatz 72 „Kunsttage“ oder „Kunstausstellungen“ regionaler Künstler und Galerien, z.B. Unkeler Höfe, Rathaus Linz am Rhein 73 Freiraum für Kunst - Natur & gutes Leben: Plattform für die regionalen Kreativen, z.B. Unkeler Kreativwirtschaft 74 Konzeption + Durchführung eines Weltdorf Festival "Kunst für den Frieden", z.B. Unkel 75 Erhalt und Inwertsetzung historischer Gebäude, z.B. Schloss Arenfels, Ruine Hammerstein, div. In Bad Hönningen, historische Kapelle Dattenberg, Gefängnisturm Unkel incl. Einrichtung eines Kultur- und Heimathauses in Nachbarschaft, 76 Ortsbildverbesserung durch Fassadengestaltung privater Gebäude (finanzielle. Zuschüsse, Wettbewerbe) 77 Förderung von Investitionen im Bereich Tourismus und Gästebeherbergung in landwirtschaftlichen Betrieben 78 Errichten von Wohnmobilstellplätzen am Ortsrand mit entsprechender Ver- und Entsorgung 79 Durchführung von Beratungen zur Förderung der Betriebsnachfolge im touristischen Bereich 80 Spezielle gesundheitstouristische Angebote für Personen mit Nahrungsmittelunverträglichkeit/ Allergien schaffen. Handlungsfeld Kulturlandschaft und Biodiversität 81 Förderung einer Vinothek, z.B. in einem öffentl.-privaten Kooperationsprojekt, z.B. Weingut Scheidgen, Hammerstein 82 Erhaltung und Wiederaufbau kulturlandschaftsprägenden Weinbergsmauern, insbesondere alte Trockenmauern als Lebens- raum seltener Tier- und Pflanzenarten, z.B. Leutesdorf 83 Wiederherstellung ehemals kultivierter Weinbergterassen, incl. Natursteinmauern, z.B. Burganlage Dattenberg 84 Neuanlage eines Weinbergs in historischer Lage in Niederbreitbach 85 Rekultivierung von Brachland zum Anbau von Mischkulturen, z.B. Naturhof Stopperich 86 Einrichtungen zur Information über landwirtschaftliche Produkte (z.B. Schaukäserei) und Produktionsweisen 87 Einrichtung zur Öffentlichkeitsarbeit in landwirtschaftlichen Betrieben 88 Errichten eines Gewächshauses zur Anzucht und Vermehrung regionalen Kulturpflanzenguts, z.B. Naturhof Stopperich 89 Optimierung der Lagerung ökologischer landwirtschaftlicher Produkte der Genossenschaft SOLAWI, Naturhof Stopperich durch Einrichtung eine Lager- und Kühlraums 90 Einrichtung einer (Schau-) Käserei zur Verarbeitung der hofeigenen Kuhmilch auf dem Naturhof Stopperich (SOLAWI) 91 Nachfolgenutzungskonzept Steinbruch Dattenberg: Naturschutz und Naherholung in Einklang bringen, Naturlehrpfad anlegen. 92 Anlage von Streuobstwiesen zur Erhaltung alter Sorten und als Nährbiotop für Insekten und Bienen (Imkerei), z.B. Naturhof Stopperich 93 Pilotprojekt Lavendel- und Kräuteranbau auf Weinbergs- und Landwirtschaftsbrachen: Schaffung einer Produktions- und Absatzgenossenschaft in Anlehnung an Projekt in Konz, Mosel, z.B. VG Unkel 94 Renaturierung, naturnahe Gestaltung aufgeschwemmter Flächen im Wiedtal, z.B. Wiedbogen bei Roßbach 95 Informationsveranstaltungen zum Thema solidarische Landwirtschaft (SOLAWI) 96 Umweltbildung zum Klimaschutz in Schulen: anschauliche Wissensvermittlung zu Themen Klimawandel, erneuerbare Energien und Elektromobilität 97 "Lebendige Gärten": Aufbau und Erweiterung von Schulgärten, Renaturierung ehemaliger Schrebergärten (Gründung eines Vereins, Wissensvermittlung an Schulen) 98 Bepflanzen von städtischen + privaten Flächen mit Kräutern. Thematische Info-Veranstaltungen, Workshops und Wanderun- gen zu Kräutern, z.B. Bad Hönningen 99 Einrichtung eines mobilen Naturpark-Informationszentrums: Anschaffung eines ausgebauten Transporters mit multimedialen Erlebniselementen 100 Konzept zur Einrichtung von Naturpark-Schulen, incl. Erprobung an einer Schule als Modell für andere Schulen 101 Ausbilden von Zertifizierten Natur- und Landschaftsführern (ZNL)

LILE Region Rhein-Wied 77 Anhang

Anhang 7: Zusammensetzung der LAG Rhein-Wied

Anrede Titel Name Vorname Institution/Zuständigkeit Gruppe 1: Öffentliche PartnerInnen (15 von 99; 15,2%) Frau Boden Carmen Ortsbürgermeisterin Hausen Herr Breithausen Hans-Werner Bürgermeister VG Rengsdorf-Waldbreitbach Herr Bremm Oliver Tourismus Siebengebirge GmbH Herr Elberskirch Ulrich Stadtbürgermeister Bad Hönningen Herr Fehr Karsten Bürgermeister VG Unkel Herr Fischer Hans-Günter Bürgermeister VG Linz am Rhein Vertretung für die/den Gleichstellungsbeauftragte/-n und An- Frau Frorath Pia sprechpartner/-in Senioren Bad Hönningen Frau Petit Janine Stv. Leitung Tourist-Information Linz am Rhein Abteilungsleiter Strukturentwicklung und Tourismusförderung VG Herr Odenkirchen Detlef Bad Hönningen Herr Schmillen Harald Geschäftsführer Wirtschaftsfördergesellschaft Neuwied Beauftragter für die VG Bad Hönningen in der Funktion des Bür- Herr Schmitz Reiner W. germeisters Frau Schnack Judith Gleichstellungsbeauftragte VG Rengsdorf-Waldbreitbach Frau Schröer Irmgard Naturpark Rhein-Westerwald Schwanbeck- Frau Kerstin Beirat für Migration und Integration Stephan Frau Thol Astrid Gleichstellungsbeauftragte der VG Linz und Unkel Gruppe 2: WiSo-Partner (41 von 99; 41,4%) Herr Albrecht Alexander Betriebsleiter Kristall-Rheinpark-Therme Frau Baum Ulrike Werbegemeinschaft der Gastronomie Bad Hönningen Herr Belz Jörg Kontrolliert ökologischer Weinbau Herr Dr. Bleckwenn Markus Facharzt für Allgemeinmedizin Herr Dr. Bohl Cecil Facharzt für Allgemeinmedizin Rektor/Leiter Robert-Koch-Schule Linz/Rh Integrative Realschule Herr Dähler Heinz-Jörg plus Herr Emmerich Alfred Stadtweingut Bad Hönningen Herr Fark Florian Touristikverband Wiedtal e.V. Herr Flöck Martin Vorsitzender der Werbegemeinschaft Linz Frau Freytag Odette Hotel zur Post Waldbreitbach Frau Göttes Diana Pflegedienstleitung, Häusliche Pflege Rheinwaldheim Rheinbrohl Stellvertretender Vorsitzender des Gewerbeverbandes Waldbreit- Herr Hertling Alexander bach Herr Hohenadl Jörg Kräuterwind Herr Hühner Jürgen Kreisvorsitzender DEHOGA Frau Juhr Monika Touristikverband Wiedtal e.V. Herr Kessel Ralf Scheurener Hof Frau Lustinger-Jäschke Katharina Krankenpflegedienst ASD Frau Dr. Meurer Anja Kreisärzteschaft Neuwied Herr Nattermann Jo Inhaber Nattermann's Fine Dining Hotel & Restaurant

78 LILE Region Rhein-Wied Anhang

Anrede Titel Name Vorname Institution/Zuständigkeit Herr Paffhausen Klaus Peter Vorsitzender Gewerbeverband Waldbreitbach Herr Dr. Petry Uwe Facharzt für Innere Medizin Schulleiterin Bürgermeister-Castenholtz-Grundschule Linz am Frau Freiholz Melanie Rhein Herr Rechmann Karsten Burghotel Ad Sion Herr Reuschenbach Hajo Hotel zur Post Waldbreitbach Frau Saal Trudi Fa. Bauzentrum Hans Saal Herr Sartor Stephan Solvay Infra Bad Hönningen GmbH Herr Sawatzki Andreas Euwell Pflegedienst Frau Schlott-Grebener Cornelia Rektorin Grundschule Waldbreitbach Herr Schmitz Daniel Entwicklungsagentur Unkel Frau Schmitz Marion Landwirtin Herr Schmitz Martin Landwirt Heimleitung Seniorenzentren St. Suitbertus Rheinbrohl und St. Frau Scholl Anette Elisabeth Bad Hönningen Frau Schwarz-Wittmann Monika Seniorenresidenz Am Weyer Herr Seyffert Jörg GF Eifelbahn Verkehrsgesellschaft mbH Herr Siegloch Eugen Euwell Pflegedienst Konrektorin Robert-Koch-Schule Linz/Rh Integrative Realschule Frau Sommer Kathrin plus Herr Steinebach Paul Landwirt Herr Tappel Carsten Altenheim Christinenstift Herr Thienel Mark DEHOGA Frau Tilgen-Selt Maria-Theresia Weingut SELT Herr Freiherr von Weichs Clemens Entwicklungsagentur Unkel Gruppe 3: VertreterInnen der Zivilgesellschaft 43 von 99 (Anteil in % 43,4) Herr Pfarrer Anhalt Lothar Katholische Kirchengemeinde Pfarrverband Bad Honnef, Leitender Pfarrer im Sendungsbereich Herr Pfarrer Ottersbach Michael Bad Honnef / Unkel Frau Bergob Ulla AG Senioren Herr Bernath Wolfgang Vorsitzender VfL Waldbreitbach Herr Betzing Stefan CDU-Fraktionsvorsitzender im VG-Rat Frau Böhmer Susan Förderverein Kath. Kindergarten Bad Hönningen Herr Dr. Born Helmut Generalsekretär a.D. Deutscher Bauernverband a.D. Frau Dr. Born-Siebicke Gisela 1. Vorsitzende Kreiswaldbauverein Rhein-Wied e.V. Herr Breitenbach René Bündnis 90/Die Grünen-Fraktionsvorsitzender im VG-Rat Herr Büsch Christoph SPD-Fraktion im VG-Rat Frau Emmler Nicole Projekt Offene Jugendarbeit ProJu Frau Görden Sarah JuLi Jugendpflege der VG Linz Frau Haller Susanne Bündnis 90/Die Grünen- im VG-Rat Frau Hardt Kirsten FWG-Fraktion im VG-Rat

LILE Region Rhein-Wied 79 Anhang

Anrede Titel Name Vorname Institution/Zuständigkeit Frau Hecke-Esch Andrea Förderverein Freundeskreis Senioren am Römerwall Herr Heinrichs Daniel St. Laurentius-Josefs-Bürgerverein Herr Hoß Josef Abteilungsleiter Leichtathletik VfL Waldbreitbach Frau Hubert Susan Nabu Niederbreitbach Herr Jacke Frank SPD-Fraktion im VG-Rat Herr Korf Dieter DRK Ortsverein Linz am Rhein e.V. Herr Krumscheid Manfred FWG-Fraktion im VG-Rat Herr Lüdecke Ralf BI Naturpark leben zwischen Rhein und Wied Herr Maus Jürgen Vorsitzender SV Vettelschoß-Kalenborn 1924 e.V. Herr Plöger Wolfgang Vertreter der Senioren Herr Reul Hans FWG-Fraktionsvorsitzender im VG-Rat Herr Rittershaus Bernd W. BI Naturpark leben zwischen Rhein und Wied Herr Diakon Roevenstrunk Eberhard Katholische Kirchengemeinde Herr Rosen Henning Vertreter der SPD-Fraktion im VG-Rat Herr Scheika Frank St. Josephs Bürgerverein Rheinbreitbach Herr Pfarrer Scheinost Christian Kath. Pfarreiengemeischaft Bad Hönningen-Rheinbrohl Herr Schicker Viktor CDU-Fraktion im VG-Rat Herr Schmitz Stefan CDU-Fraktionsvorsitzender im VG-Rat Herr Schneider Falk DRK Ortsverein Vettelschoß/St. Katharinen/ e.V. Frau Schneider Franz BI Naturpark leben zwischen Rhein und Wied Herr Pfarrer Schwaegermann Christoph C. Evangelische Trinitatis Kirchengemeinde Herr Schwedthelm Hans-Joachim SPD-Fraktionsvorsitzender im VG-Rat Herr Seiler-Rehling Bernd UWG-Fraktion im VG-Rat Herr Sorg Alexander CDU-Fraktion im VG-Rat Frau Stirnberg Laurie Jugendliche Herr Stolz Ludwig Bündnis 90/Die Grünen-Fraktionsvorsitzender im VG-Rat Frau Teusen Monika CDU-Fraktionsvorsitzender im VG-Rat Frau Wagner Manuela Kinder- und Jugendinitiative Bruchhausen e.V. Herr Walter Wolfgang Seniorenbeirat der Verbandsgemeinde Linz am Rhein Beratend Herr Harperath Jörg Büroleiter VG Unkel Herr Hohn Carsten Büroleiter VG Linz am Rhein Herr Maier Olaf ADD Trier Herr Reimann Dieter Büroleiter VG Rengsdorf-Waldbreitbach Herr Schmidt-Markoski Rolf Stellv. Geschäftsführer der LAG Rhein-Wied Herr Schmitz Rudolf Büroleiter VG Bad Hönningen Frau Schwarz Luzie Geschäftsführerin der LAG Rhein-Wied Herr Siebert Conrad LEADER-Regionalmanagement, entra Regionalentwicklung GmbH Abteilungsleiter Abteilung 110 Landentwicklung Westerwald Herr Turck Sebastian Dienstleistungszentrum ländlicher Raum Westerwald-Osteifel

80 LILE Region Rhein-Wied Anhang

Anhang 8: Dokumentation der Öffentlichkeitsarbeit Abbildung 14: Collage Öffentlichkeitsarbeit

LILE Region Rhein-Wied 81 Anhang

Tabelle 17: Übersicht Öffentlichkeitsarbeit

Erscheinungsort Datum

Presseartikel (Tagespresse, Mitteilungsblätter, etc. - auch veröffentlichte Pressemitteilungen, s.u.) „Region Rhein-Wied will LEADER werden“ Neuwied-Rhein Kurier, online 09.11.2014 „Verbandsgemeinden wollen LEADER- Blick Aktuell, Linz, Unkel 24.10.2014 Region werden“ „Gemeinden wollen LEADER-Region Generalanzeiger Bonn, Lokalausgabe 28.10.2014 werden“ Rhein-Sieg „Vier Verbandsgemeinden wollen ge- Rhein-Zeitung, Lokalausgabe Linz & 29.10.2014 meinsam LEADER-Region werden“ Neuwied „Gemeinsam gut Leben an Rhein und Wochenzeitung Waldbreitbach # 44/ 2014 Wied“ „Auftaktveranstaltung zum LEADER- Mitteilungsblatt Linz # 45/ 2014 Entwicklungskonzept (LILE) 2014-2020“ „Leaderprojekt: Abschauen ist er- Rhein-Zeitung, Lokalausgabe Linz & 07.11.2014 wünscht“ Neuwied „Region Rhein-Wied will sich für LEADER- Mitteilungsblatt Linz # 46/ 2014 Förderung 2014 – 2020 bewerben!“ „LEADER Auftakt Veranstaltung Wochenzeitung Waldbreitbach # 47/2014 05.11.2014“ „Weitere Konkretisierung des LILE- Konzepts für die Region Rhein-Wied im Wochenzeitung Waldbreitbach # 47/2014 Projektworkshop“ „Erste Vorschläge für das Projekt notiert“ Blick Aktuell, Linz, Unkel # 46/ 2014 „Einladung zum LILE-Projektworkshop am Mitteilungsblatt Linz # 47/ 2014 25.11.2014“ „Teilnahme am LILE-Workshop“ Blick Aktuell, Linz, Unkel # 49/ 2014 „Projektsteckbrief Rhein-Wied“ Wochenzeitung Waldbreitbach # 49/2014 „Projektworkshop zur LEADER-Konzeption Wochenzeitung Waldbreitbach # 50/2014 (LILE)“ Rhein-Zeitung, Lokalausgabe Linz & „Region stellt sich für die Zukunft auf“ 16.12.2014 Neuwied „LILE-Konzept Rhein-Wied in der Fertig- stellung – Abschlussveranstaltung wird Mitteilungsblatt Linz # 01/ 2015 verschoben!“ „LILE-Konzept Rhein-Wied in der Fertig- stellung – Abschlussveranstaltung wird Wochenzeitung Waldbreitbach # 01/2015 verschoben!“ „Leader-Programm soll Geld in die Kassen Rheinzeitung, Lokalausgabe Neuwied & 03.01.2015 spülen“ Linz „Gemeinden setzen auf das Leader- Rhein-Zeitung, Lokalausgabe Linz & 23.01.2014 Projekt“ Neuwied „Lile-Konzept Rhein-Wied wird präsen- Rheinzeitung, Lokalausgabe Neuwied & 14.03.2015 tiert“ Linz „Bewerbung für Förderprogramm ist Rhein-Zeitung, Lokalausgabe Linz & 21.03.2014 fertig“ Neuwied Internetveröffentlichungen Regelmäßige Infos auf Homepage VG Linz, Direkteinstieg über Button auf „Ak- www.vg-linz.de Regelmäßige Updates tuellen Seite“ möglich Regelmäßige Infos auf Homepage VG Waldbreitbach, Direkteinstieg über But- www.waldbreitbach-vg.de Regelmäßige Updates ton auf der ersten Seite möglich Informationen zu den Veranstaltungen www.vgunkel.de Regelmäßige Updates

82 LILE Region Rhein-Wied Anhang

Erscheinungsort Datum LEADER auf der Homepage unter Rubrik „Rathaus“ Regelmäßige Infos auf Homepage VG Bad www.bad-hoenningen-vg.de Regelmäßige Updates Hönningen LEADER-Region Rhein-Wied such Mitglie- Homepage 15.12.2014 der für Lokale Aktionsgruppen Projektworkshop LILE-Konzept Homepage 18.11.2014 Region Rhein-Wied bewirbt sich für LEA- Homepage 06.11.2014 DER-Förderung LEADER-Förderung 2014-2020 in die Homepage 28.10.2014 Region holen LILE-Konzept Rhein-Wied in der Fertig- stellung – Abschlussveranstaltung wird Homepage 19.12.2014 verschoben! LILE-Konzept beschlossen und vorgestellt Homepage 20.03.2015 Newsmails, -letter, Infomails (auch Einladungen zu Veranstaltungen) Leader-Region Rhein-Wied (VGn Bad Hönningen, Linz am Rhein, Unkel, Wald- breitbach) Auftaktveranstaltung zum Infomail 28.10.2014 LEADER-Entwicklungskonzept (LILE) 2014 – 2020 / Einladung LILE Rhein-Wied – Vermerk Auftaktveran- staltung, Einladung Projektworkshop am Infomail 12.11.2014 25.11.14 LILE Rhein-Wied – Infos zum Projektwork- Infomail 28.11.2014 shop und zur Projekteinreichung LILE Rhein-Wied – Verschiebung Ab- Infomail 19.12.2014 schlussveranstaltung LILE Rhein-Wied – Einladung Abschluss- Infomail 13.02.2015 veranstaltung am 18.03.2015 LILE Rhein-Wied – Abschlussveranstaltung Infomail 18.03.2015 (Reminder) Pressemitteilungen PM Einladung Auftaktveranstaltung „Die Verbandsgemeinden Bad Hönningen, Linz am Rhein, Unkel und Waldbreitbach wollen LEADER-Förderung 2014- 2020 in die 17.10.2014 Region holen“ PM Ergebnis Auftaktveranstaltung „Region Rhein-Wied will sich für LEADER- 06.11.2014 Förderung 2014 – 2020 bewerben!“ PM Einladung Workshop „Weitere Konkretisierung des LILE-Konzepts für die Region 12.11.2014 Rhein-Wied im Projektworkshop am 25.11.2014 in der Stadthalle Linz am Rhein“ PM Ergebnis Workshop „Projektworkshop zur LEADER-Konzeption (LILE) der Region 26.11.2014 Rhein-Wied am 25.11.14 in der Stadthalle Linz lockte zahlreiche Interessierte“ PM Verschiebung Abschlussveranstaltung „LILE-Konzept Rhein-Wied in der Fertigstel- 19.12.2014 lung – Abschlussveranstaltung wird verschoben!“ PM „LILE-Konzept wurde vorgestellt“ 19.03.2015

LILE Region Rhein-Wied 83 Anhang

Anhang 9: Projektsteckbrief Abbildung 15: Projektsteckbrief

Quelle: eigene Darstellung

84 LILE Region Rhein-Wied Anhang

Abbildung 16: Online-Beteiligungsmöglichkeit Projektideen (www.leader-rhein-wied.de)

LILE Region Rhein-Wied 85 Anhang

Anhang 10: Checkliste zur Projektauswahl Tabelle 18: Projektauswahlbogen

I. Allgemeine Angaben1

LEADER-Aktionsgruppe (LAG): Rhein-Wied

Name des Vorhabens2:

1. Angaben zum Träger des Vorhabens

Träger des Vorhabens Name: Straße/Hausnr.: PLZ/Ort: Unternehmensnummer:

2 7 6 0 7

2. Angaben zum Vorhaben Maßnahmencode 19.2 - Förderung der Umsetzung von Vorhaben Teilmaßnahme im Rahmen der LILE Maßnahmencode 19.3 - Gebietsübergreifende und transnationale Kooperationen ja Vorhaben liegt im nein LAG-Gebiet bzw. in Wenn nein, Regionalgrenzen werden mit Ausnahmegenehmi- den Partnergebieten gung der ELER-Verwaltungsbehörde vom überschritten. (bei Kooperationen)

3. Übereinstimmung mit den Zielen der ELER-VO, des EPLR EULLE und der LILE

3.1 Welches Ziel3 der ELER-Verordnung unterstützt das Vorhaben?

Förderung der Wettbewerbsfähigkeit der Landwirtschaft Gewährleistung der nachhaltigen Bewirtschaftung der natürlichen Ressourcen und Klima- schutz Erreichung einer ausgewogenen räumlichen Entwicklung der ländlichen Wirtschaft und der ländlichen Gemeinschaften, einschließlich der Schaffung und des Erhalts von Arbeitsplät- zen

1 Im Rahmen des Entwicklungsprogramms EULLE wurde den Lokalen Aktionsgruppen (LAG) in Rheinland-Pfalz ein hohes Maß an Verantwortung übertragen. Hierzu gehört die eigenverantwortliche Prüfung und Feststellung der Förderwürdigkeit des Vorhabens.

2 „Vorhaben" ist ein Projekt, ein Vertrag, eine Maßnahme oder ein Bündel von Projekten, ausgewählt von der LAG, die zu den Zielen der LILE der betreffenden LAG und einem der Ziele der ELER-Verordnung beitragen (vgl. Art. 2, Ziff. 9 VO (EU) Nr. 1303/2013).

3 Mindestens ein Ziel muss mit dem Vorhaben verfolgt werden.

86 LILE Region Rhein-Wied Anhang

3.2 Welche Querschnitts-Ziele der ELER-Verordnung unterstützt das Vorha- Punk- ben? te4

Ist ein Beitrag zur Erreichung des Querschnittziels Innovation gegeben?

Ist ein Beitrag zur Erreichung des Querschnittziels Umweltschutz gegeben?

Ist ein Beitrag zur Erreichung des Querschnittziels Eindämmung des Klimawan- dels gegeben?

3.3 Welche(s) Kernziel(e)5 des EPLR EULLE unterstützt das Vorhaben?

Erhöhung der Wertschöpfung in ländlichen Räumen

Sicherung des ökologischen Potenzials

Nachhaltige Nutzung natürlicher Ressourcen

Auf- und Ausbau von Wertschöpfungsketten

Stärkung des bürgerschaftlichen Engagements

Lokale Initiativen und Kooperationen

3.4 Welchem Handlungsfeld der LILE ist das Vorhaben zuzuordnen?

Handlungsfeld:

3.5 Welchem Fördertatbestand der LILE ist das Vorhaben zuzuordnen?

Fördertatbestand:

Eine Übereinstimmung des Förderantrags/Vorhabens mit den Zielen der E- LER-VO, des EPLR EULLE und der LILE ist insgesamt gegeben.

Bemerkungen:

4 Hier können Zusatzpunkte vergeben werden, wenn die LAG dies vorab so vorsieht. 5 Mindestens ein Ziel muss mit dem Vorhaben verfolgt werden.

LILE Region Rhein-Wied 87 Anhang

4. Mindestanforderungen der LAG an das Vorhaben (Alle Punkte müssen positiv bewertet werden. Bei einer oder mehreren Negativbewertungen wird das Vorhaben nicht zum Auswahlverfahren zugelassen.) Das Vorhaben lässt sich mindestens einem Handlungsfeld zuord- Ja Nein nen und leistet einen Beitrag zur Umsetzung der LILE Rhein-Wied.

Name des Handlungsfeldes/der Handlungsfelder: ______Das Vorhaben unterstützt mindestens ein horizontales Ziel bzw. Ja Nein ein regionales Entwicklungsziel der Entwicklungsstrategie der LILE Rhein-Wied. Eine formale Projektbeschreibung liegt vor. Ja Nein

Die Mindestfördersumme wird erreicht. Ja Nein

Die Gesamtfinanzierung und die Finanzierung der Folgekosten, Ja Nein falls es sich um ein investives Vorhaben handelt, sind plausibel dargestellt Genehmigungen und (gesetzliche) Zulassungen sind nicht not- Ja Nein wendig, bereits erteilt, beantragt oder stehen in Aussicht. Der Maßnahmenbeginn ist noch nicht erfolgt. Ja Nein

Das Vorhaben wird die festgelegte Maximaldauer nicht überschrei- Ja Nein ten und spätestens zum Ende der Förderperiode inhaltlich und fördertechnisch beendet sein. Das Vorhaben wird vollständig oder in Teilen in der Region Rhein-Wied realisiert. Wenn nein: Ist die Ausnahme begründbar? 5. Ergänzende Auswahlkriterien der LAG (insgesamt max. 22 Punkte) Kriterium Punkte

2 Punkte 1 Punkt 0 Punkte Punkte Schritt 2 gesamt

Schritt 2: Beitrag zur Umsetzung der LILE

trägt zu mehre- trägt zu 1 bei trägt zu keinem HF / Entwicklungsziel ren bei bei

Welches HF / EZ?

Welches HF / EZ?

zu mehreren trägt zu 1 bei trägt zu keinem Handlungsziel bei

Welches Handlungsziel

Welches Handlungsziel

88 LILE Region Rhein-Wied Anhang

trägt im beson- trägt zur Errei- keinen erkenn- Höhe des Beitrags zum deren Maß zur Um- chung bei barer Beitrag Entwicklungsziel setzung bei

Zusammenfassung: Erreichte Gesamtpunktezahl im Schritt 2 „Ergänzende Auswahlkriterien“: Das Projekt muss mind. 3 Punkte erreicht haben, um nicht ausgeschlossen zu werden Punkte 2 Punkte 1 Punkt 0 Punkte gesamt

Schritt 3: Beitrag zur regionalen Entwicklung und zu Querschnittzielen

in der gesamten in Teilräumen nur punktuell Wirkungsbreite Region

Vernetzung Förderung be- keine Vernet- Vernetzung vieler Akteursgrup- stehender Zusam- zungswirkung pen / neuer Gruppen menarbeit

mehrere Ak- 1 Akteursgruppe keine Gruppe Nutzen für Akteure teursgruppen haben hat einen Nutzen hat einen Nutzen einen Nutzen

innovativ über innovativ für die keine Innovation Innovationsgehalt die Region hinaus Region (Übertra- erkennbar gung)

Nachhaltigkeit (Gesell- alle 3 Aspekte 2 Aspekte sind 1 Aspekt ist schaft, Wirtschaft, Umwelt) sind berücksichtigt berücksichtigt berücksichtigt

Schutz und Verbesserung Direkter Beitrag indirekter Bei- kein Beitrag / der Umwelt (Klimawandel, trag neutral Biodiversität, Ressourcen- schutz)

Wirkungen des Wirkungen des kaum Bezug demografischen demografischen zum demografischen Demografie Wandels sind auf- Wandels sind indi- Wandel gegriffen rekt aufgegriffen

Direkte Schaf- Direkte oder keine Wert- Wertschöpfung / Arbeits- fung oder Sicherung indirekte Schaffung schöpfung erkenn- plätze von mehreren Ar- oder Sicherung von bar beitsplätzen mind. 1 Arbeitsplatz

Zusammenfassung:

Erreichte Gesamtpunktzahl im Schritt 3 Das Projekt muss mindestens 3 Punkte erreicht haben, um nicht ausgeschlossen zu werden.

Zusatz: Kommen andere Fördermittel als LEADER in Betracht? Es kommen andere Fördermittel in Betracht und werden geprüft (EFRE, ESF, Ländermit- tel usw.) Es kommen keine anderen Fördermittel in Betracht

Das Projekt erhält für seinen Beitrag im Schritt 2 „Ergänzende Auswahlkriterien zur Umsetzung Punkte der LILE“

Gesamt:

LILE Region Rhein-Wied 89 Anhang

Das Projekt erhält für seinen Beitrag im Schritt 3 „Ergänzende Auswahlkriterien zur regiona- Punkte len Entwicklung und zu Querschnittzielen“

Gesamt:

Das Projekt erhält für seinen Beitrag im Schritt 2 und 3 folgende Gesamtpunktzahl:

Durch Erreichen der festgelegten Punktzahlen wird die Fördersumme um den entsprechenden %-Anteil erhöht

Es wurden erreicht ……. Punkte Premiumförderung Ermittelt sich wie im Schritt 2 und 3 folgt: %

Basis- Max. Voraussetzung Voraussetzungen Fördersätze nach Zu- Premium- förde- Förde- liegen vor wendungsempfängern förderung rung rung

Qualifizierungs- 75 % 100 %* überwiegend öffent- Ja Nein und Informationsmaßnah- liches Interesse men *Teilnehmerbeiträge in Höhe von 30 % der Gesamtkosten

Schwellenwerte zur Premium- bzw. Höchstförde- Ab 21 rung ab: Punkten

Private Zuwendungsemp- 40 % 50 % fänger

Schwellenwerte zur Pre- Bis 11 12-20; 50% mium- bzw. Höchstförde- Punkte Punkten rung:

gemeinnützige Zuwen- 50 % 75 % 90 %* Beschluss der LAG Ja Nein dungsempfänger *Zustimmung der ELER-Verwaltungs- behörde

Schwellenwerte zur Pre- Bis 11 12-20; 75% Ab 21 mium- bzw. Höchstförde- Punkte Punkten Punkten rung:

90 LILE Region Rhein-Wied Anhang

öffentliche Zuwendungs- 65 % 75 % 90 %* Beschluss der LAG Ja Nein empfänger *Zustimmung der ELER-Verwaltungs- behörde

Schwellenwerte zur Pre- Bis 11 12-20; 75% Ab 21 mium- bzw. Höchstförde- Punkte Punkten Punkten rung:

LAG 65 % 75 % 100 %* *Zustimmung der Ja Nein ELER- Verwaltungsbehör- de

Schwellenwerte zur Pre- Bis 11 12-20; 75% Ab 21 mium- bzw. Höchstförde- Punkte Punkten Punkten rung:

Ehrenamtliche Bürgerpro- 100 % gemeinnütziges Ja Nein jekte Anliegen Festbetragsförde- rung, max. 2.000 €.

insg: max. 3 pro Zuwendungsemp- fänger im Förder- zeitraum

Durch Erreichen der festgelegten Punktzahlen wird die Fördersumme um den entsprechenden %-Anteil erhöht

Es wurden erreicht ……. Punkte Premiumförderung …………. % im Schritt 2 und 3:

LILE Region Rhein-Wied 91 Anhang

6. Gesamtbewertung des Vorhabens Das Vorhaben erreicht gemäß der Bewertung durch die LAG die Gesamtpunktzahl von Punkten Das Vorhaben erreicht die durch die LAG festgelegte Mindest- Ja Nein punktzahl (Schwellenwert) von 6 Punkten? Das Vorhaben wird von der LAG abgelehnt und ggf. zur Überarbeitung / Ergänzung / Neuformulierung an den Träger des Vorhabens mit folgender Begründung zurückgeleitet: Förderfähigkeit ist nicht gegeben. Mindestpunktzahl nicht erreicht. Mindestpunktzahl erreicht, aber aufgrund des Rankings nicht ausgewählt. Begründung:

positiv bewertet und an die Bewilligungsstelle weitergeleitet.

Aufgrund der positiven Bewertung durch die LAG erhält das Vorhaben eine Grundförderung. Der Zuwendungssatz beträgt %. eine Premiumförderung. Der Zuwendungssatz beträgt %. eine erhöhte Förderung6. Der Zuwendungssatz beträgt %. Der erhöhte Zuwendungssatz wurde mit Ausnahmegenehmigung der ELER- Verwaltungsbehörde vom genehmigt. eine Förderung in der beantragten Höhe von EUR mit Begrenzung der Fördersumme auf EUR Begründung: Restmittel aus dem Auswahlverfahren

Das Vorhaben liegt inner- ja halb der finanziellen nein Obergrenze an ELER- Wenn nein, die Überschreitung der finanziellen Obergrenze wurde mit Ausnahmegenehmigung der ELER- Mitteln in Höhe von Verwaltungsbehörde vom genehmigt.7 250.000 EUR des

EPLR EULLE EUR der LILE Mehrwert 8 der Förderung über den LEADER- Ansatz:

6 Eine über die Premiumförderung hinaus gehende Förderung. 7 Eine Kopie der Ausnahmegenehmigung ist beizufügen.

8 Nur auszufüllen, falls das beantragte Vorhaben alternativ auch in übrigen Maßnahmen des EPLR EULLE oder in den rheinland-pfälzischen EFRE- bzw. ESF-Programmen gefördert werden könnte.

92 LILE Region Rhein-Wied Anhang

Gesamtbeurteilung: Alle ja Förderbedingungen der eingeschränkt mit folgenden Mängeln: LILE wurden eingehalten:

Nach dem Auswahlbeschluss auszufüllen

7. Rangfolge des Vorhabens und Mittelbereitstellung im Aufruf

Auswahltermin vom

Gesamtanzahl der im Förderaufruf eingereichten Vorhaben

Davon: Anzahl der vor dem Auswahlverfahren ausgeschlosse-

nen Vorhaben9

Anzahl der zum LAG-Auswahlverfahren zugelassenen Vorhaben

Davon: Anzahl der im Auswahlverfahren positiv bewerteten

Vorhaben Davon: Anzahl der im Auswahlverfahren abgelehnten Vorha-

ben

Rangfolge des Vorhabens im Rahmen des Auswahlverfahrens

ELER (€) Land (€) Kommunal (€) Budget laut Aufruf

Beantragte Fördermit- tel des Vorhabens

Zuschlag und Mittelbereitstellung im Auswahlverfahren? Ja Nein

Festgelegter Zuwendungssatz in % %

Befürwortete Förder- mittel für das Vorha- bens

9 Förderfähigkeit ist nicht gegeben, Projektsteckbrief ist unvollständig, ...

LILE Region Rhein-Wied 93 Anhang

8. Nachweis der Umsetzung des Art. 34 Abs. 3 b der ESI-VO10 8.1 Sicherstellung des Quorums einer mindestens 50 %igen Beteiligung der Wirt- schafts- und Sozialpartner sowie anderer Vertreter der Zivilgesellschaft an der Auswahl des Vorhabens 11 Anzahl der Mitglieder im Entscheidungsgremium der LAG : Zur Sitzung des LAG-Entscheidungsgremiums am Ja Nein wurde form- und fristgerecht eingeladen? Die Abstimmung zum Projekt erfolgte im Umlaufverfahren und die Ja Nein Regularien der Geschäftsordnung/Satzung für das Umlaufverfahren wurden eingehalten: Die Beschlussfähigkeit des Entscheidungsgremiums laut Ge- Ja Nein schäftsordnung/Satzung war gegeben: Anzahl der Mitglieder im Entscheidungsgremium der LAG an der Abstimmung über das Vorhaben: Anzahl der „Wirtschafts- und Sozialpartner sowie andere relevante Vertreter der Zivilgesellschaft“ an der Abstimmung über das Vor- haben12:  Der Stimmenanteil der „Wirtschafts- und Sozialpartner sowie an- Ja Nein dere relevante Vertreter der Zivilgesellschaft“ an der Auswahl- entscheidung betrug mindestens 50 %:  Nach Einholen der Voten der fehlenden stimmberechtigten Mit- Ja Nein glieder im schriftlichen Verfahren wird der geforderte Mindest- stimmenanteil der „Wirtschafts- und Sozialpartner sowie andere relevante Vertreter der Zivilgesellschaft“ von mindestens 50 % erreicht: Abstimmungsergebnis Zustimmung: Ablehnung: Enthaltung:

Abstimmungsergebnis ist im Protokoll der Sitzung des Entschei- Ja Nein dungsgremiums dokumentiert?

8.2 Vermeidung von Interessenkonflikten im Auswahlverfahren

Ist der Ausschluss von Interessenkonflikten im Auswahlverfahren Ja Nein gewährleistet und dokumentiert? Teilnehmer mit Interessenkonflikten im Auswahlverfahren? Nein Ja, welche: , , ,

10 Die Aufgaben der lokalen Aktionsgruppen umfassen: b) das Ausarbeiten eines nicht diskriminierenden und transparenten Auswahlverfahrens und von objektiven Kriterien für die Auswahl der Vorhaben, die Interessenkonflikte vermeiden und gewährleisten, dass mindestens 50 % der Stimmen in den Auswahlentscheidungen von Part- nern stammen, bei denen es sich nicht um Behörden handelt, und die die Auswahl im schriftlichen Verfahren erlauben. 11 Aktuelle Liste der Mitglieder im Entscheidungsgremium der LAG ist in Kopie beizufügen.

12 Für die Auswahlentscheidung eines Vorhabens reicht es nach Artikel 34 Absatz 3, Buchstabe b) der Verordnung (EU) Nr. 1303/3016 aus, dass mindestens 50 % der Stimmen von nicht öffentlichen Partnern stammen (Quorum für die Zusammensetzung des Auswahlgremiums).

94 LILE Region Rhein-Wied Anhang

Hat/haben sich diese(r) Beteiligte an der Abstimmung und/oder Be- Ja Nein ratung beteiligt? (Falls ja, Auswahlbeschluss ungültig)

8.3 Transparenz der Auswahl des Vorhabens der LAG

Veröffentlichung der Lokalen Integrierten Ländlichen Entwicklungsstrategie (LILE)

Veröffentlichung der Projektauswahlkriterien der LAG und der Verfahrensregeln

Veröffentlichung der Regeln der LAG bei der Besetzung des Entscheidungsgremiums

Veröffentlichung der Mitglieder des aktuellen Entscheidungsgremiums

Vor Auswahl der Vorhaben Fristgemäße Einladung mit Tagesordnung an alle stimmberechtigten Mitglieder des Entscheidungsgremiums mit ausreichenden Vorab-Informationen (u. a. Projektsteck- brief) über die zu entscheidenden Vorhaben. Information der Öffentlichkeit (u. a. Einladung, Tagesordnung, zur Entscheidung an- stehende Vorhaben) vor der Auswahl der Vorhaben auf der Homepage der LAG und/oder in den regionalen Medien. Veröffentlichung der Aufrufe (Ankündigung) zum Auswahlverfahren mit der Angabe von Datum des Aufrufes Stichtag für die Einreichung der Anträge Auswahltermin Höhe des Budgets, das für diesen Aufruf bereitsteht Inhalt des Aufrufs (z.B. gesamte LILE oder Benennung der einzelnen Zie- le/Maßnahmen/Handlungsfelder, für welche Anträge eingereicht werden können) Stelle für die Einreichung der Anträge und Auskünfte zum Aufruf Nach erfolgter Auswahl der Vorhaben Information der Öffentlichkeit nach der Auswahl der Vorhaben über die ausgewählten Vorhaben und in aggregierter Form über die abgelehnten Vorhaben Homepage der LAG Presse Newsletter der LAG Social Media-Auftritt der LAG Sonstiges ______

Schriftliche Information des Trägers des Vorhabens, dass der Projektvorschlag durch das zuständige Auswahlgremium abgelehnt wurde. Insbesondere wird mitgeteilt, wel- che Gründe für die Ablehnung ausschlaggebend waren. Der abgelehnte Antragsteller wird auf die Möglichkeit hingewiesen, über einen Antrag auf Förderung bei der Bewil- ligungsbehörde den öffentlichen Verfahrens- und Rechtsweg zu beschreiten.

LILE Region Rhein-Wied 95 Anhang

9. Unterschrift der/s LAG-Vorsitzenden bzw. der/s stellvertretenden Vorsitzen- den13

Ort, Datum rechtsverbindliche Unterschrift

Anlagen:

Protokoll der Sitzung des Entscheidungsgremiums vom ………………. Zuleitung einer Rankingliste nach erreichter Punktzahl der beschlossenen, zu- rückgestellten und abgelehnten Projekte, getrennt für Vorhaben nach 19.2 und 19.3, für das Auswahlverfahren vom Begründung für Lage des Projektes teilweise außerhalb des LAG- Gebietes

Beschluss zur Überschreitung der grundsätzlichen Obergrenze der ELER- Mittel von 250.000 EUR14 / EUR mit Begründung

Beschluss zur Beantragung eines erhöhten Zuwendungssatzes mit Be- gründung

ergänzende Begründung für eine Begrenzung der Zuwendung

Sonstiges ……………………………………..

13 Der/Die LAG-Vorsitzende bescheinigt mit seiner/ihrer Unterschrift, dass das unter Nr. I aufgeführte Vorhaben den Auswahllauf durchlaufen hat, und durch das LAG-Entscheidungsgremium wie oben beschrieben ausgewählt wurde. Er bestätigt mit seiner Un- terschrift ferner, dass die im Rahmen des Entwicklungsprogramms EULLE vorgegebenen Bedingungen zur Auswahl im Hinblick auf Transparenz und Ausschluss der Befangenheit der Entscheidungsbefugten erfüllt sind.

14 Die finanzielle Obergrenze kann LAG-spezifisch differieren.

96 LILE Region Rhein-Wied Anhang

Anhang 11: Übersicht über Ziele und Indikatoren zur Evaluierung von Prozessen, Strukturen, Vernetzungen und des Regional- managements Bei Befragungen wird nach den Größen „sehr hoch“, „hoch“, „zufriedenstellend“, „nicht zufriedenstel- lend“ differenziert. Tabelle 19: Übersicht über die Ziele und Indikatoren für den Bewertungsbereich „Prozess, Struktur und Vernetzung“

Betrachtungsebene Indikator Zielgröße Terminierung Mögliche Methode Ziele ZE = Zwischenevalu- ierung HE = Halbzeitevalu- ierung AE = Abschlusseva- luierung Organisationsstruktur Aufbau effizienter und effektiver Arbeits-und Organisationsstrukturen Zusammensetzung und Fachkompe- Zufriedenheit mind. ZE; HE; AE Erhebung tenz der Gremien (Steuerungsgruppe) „hoch“ (Fragebogen, Inter- views, WS u.ä.) Nachvollziehbarkeit und Transparenz Zufriedenheit mind. ZE; HE; AE Erhebung der Entscheidungen in den Gremien „hoch“ (Fragebogen, Inter- views, WS u.ä.) Transparenz des Projekt-Auswahlver- Zufriedenheit mind. ZE; HE; AE Erhebung fahrens „hoch“ (Fragebogen, Inter- views, WS u.ä.) Beteiligung an den Sitzungen der Anzahl Teilneh- mind. 75 % ZE; HE; AE Dokumenten- Steuerungsgruppe, des Entschei- mer der Mitglie- analyse dungsgremiums und der LAG- der Vollversammlungen ist hoch und ausgewogen (Anteil WiSo-Partner und Zivilgesellschaft) Kommunikation Aufbau und Stärkung einer regionalen Kommunikationsstruktur zum LEADER-Entwicklungsprozess Information der Vertreter der betei- Anzahl Berichts- jährlich ZE; HE; AE Dokumenten- ligten Kommunen über den Stand des termine analyse Umsetzungsprozesses (Bürgermeis- terrunde) Bewertung der internen Kommunika- Zufriedenheit mind. ZE; HE; AE Erhebung tion (u.a. Einladungen, Protokolle, „hoch“ (Fragebogen, Inter- Berichte) views, WS u.ä.) Durchführung einer jährlichen öffent- Anzahl Veranstal- jährlich ZE; HE; AE Dokumenten- lichen Veranstaltung (Regionalforum) tung analyse Beteiligung Die Möglichkeit zur Beteiligung am regionalen Entwicklungsprozess wird sichergestellt und weiter entwickelt. Einrichtung von Arbeitsgruppen Anzahl 4 ZE; HE; AE Dokumenten- analyse Beteiligung der Öffentlichkeit an den Anzahl Teilneh- mind. stabi- ZE; HE; AE Dokumenten- eingerichteten Arbeitsgruppen merInnen le Teilneh- analyse mer- Innenzahl Einführung von interaktiven Beteili- Prüfung, Vorlage 1 ZE; HE; AE Dokumenten- gungsformen wird geprüft und ggf. Konzept analyse umgesetzt Beschluss / Ein- 1 ZE; HE; AE Dokumenten- führung analyse

LILE Region Rhein-Wied 97 Anhang

Vernetzung und Kooperation Die regionale und gebietsübergreifende Vernetzung und Kooperation wird aufgebaut und verbessert. Zufriedenheit mit dem Anteil an Zufriedenheit mind. ZE; HE; AE Erhebung interkommunalen und regionalen „hoch“ (Fragebogen, Inter- Projekten views, WS u.ä.) Zufriedenheit mit der Anzahl interre- Zufriedenheit mind. ZE; HE; AE Erhebung gionaler Kooperationsvorhaben „hoch“ (Fragebogen, Inter- views, WS u.ä.)

Tabelle 20: Übersicht über die Ziele und Indikatoren für den Bewertungsbereich „Regionalmanagement“

Betrachtungsebene Indikator Zielgröße Terminie- Methode Ziele / Teilziele rung Kompetenzbildung und Qualifizierung Die Kompetenzen des RM verbessern und erhöhen Teilnahme RM an überregionalen/ Anzahl Veranstaltungen / 3 ZE; HE; AE Dokumenten- nationalen Veranstaltungen (u.a. Schulungen 4 analyse Kongress, Tagungen, Fachmesse) und Schulungen (u.a. Seminare, Work- shop) Bewertung der fachlichen, organisa- Zufriedenheit mind. ZE; HE; AE Erhebung torischen und kommunikativen Kom- „hoch“ (Fragebogen, Inter- petenz des RM views, WS u.ä.) Öffentlichkeits- und Medienarbeit Die Öffentlichkeitsarbeit und Medienpräsenz wird kontinuierlich ausgebaut und verbessert. Erarbeitung und Umsetzung einer Vorlage Konzept und 1 ZE; HE; AE Dokumenten- Kommunikationsstrategie Beschluss analyse Umsetzung 1 ZE; HE; AE Dokumenten- analyse veröffentlichte Presseartikel Anzahl jährlich 6 ZE; HE; AE Dokumenten- analyse regelmäßige Informationen durch Anzahl 4 ZE; HE; AE Dokumenten- einen Leader Newsletter analyse Kommunikations- und Medienarbeit Zufriedenheit mind. ZE; HE; AE Erhebung des RM „hoch“ (Fragebogen, Inter- views, WS u.ä.) Projektbetreuung, Koordinierung und Vernetzung Die Qualität der Beratungs-, Service- und Koordinierungsleistungen wird kontinuierlich ausgebaut und verbessert. Beratungen und Betreuung von (po- Zufriedenheit mind. ZE; HE; AE Erhebung tenziellen) Projektträgern durch das „hoch“ (Fragebogen, Inter- RM views, WS u.ä.) Erschließung von Finanzierungsquel- Zufriedenheitsergebnis mind. ZE; HE; AE Erhebung len und Förderprogrammen für die „hoch“ (Fragebogen, Inter- Umsetzung der Projekte durch das views, WS u.ä.) RM Arbeitsweise des RM (kundenfreund- Zufriedenheit mind. ZE; HE; AE Erhebung lich / zielgruppen- und serviceorien- „hoch“ (Fragebogen, Inter- tiert) views, WS u.ä.) Koordinierung des regionalen Ent- Zufriedenheit mind. ZE; HE; AE Erhebung wicklungsprozesses durch das RM „hoch“ (Fragebogen, Inter- views, WS u.ä.)

98 LILE Region Rhein-Wied Anlagen

16 Anlagen

Anlage 1: Letter of Intent mit der WiN-Region

Anlage 2: Letter of Intent mit den Regionen Rhein-Eifel und Weltererbe Oberes Mittelrheintal

Anlage 3: Letter of Intent mit der Raiffeisen-Region

Anlage 4: Letter of Intent mit der Region Lahn-Taunus

Anlage 5: Beschluss der LILE durch die LAG Rhein-Wied

Anlage 6: Übersicht zur Aufteilung der projektunabhängigen kommunalen Mittel

Gebietskörperschaft Kostenanteil Beschluss vom

VG Bad Hönningen anteilig ¼ 19.03.2015

VG Linz am Rhein anteilig ¼ 26.02.2015

VG Unkel anteilig ¼ 12.03.2015

VG Waldbreitbach anteilig ¼ 11.12.2014

Anlage 7: Bestätigung der VG Bad Hönningen zur Übernahme des Anteils der projektunabhängigen kommunalen Mittel

Anlage 8: Bestätigung der VG Linz am Rhein zur Übernahme des Anteils der projektunabhängigen kommunalen Mittel

Anlage 9: Bestätigung der VG Unkel zur Übernahme des Anteils der projektunabhängigen kommuna- len Mittel

Anlage 10: Bestätigung der VG Waldbreitbach zur Übernahme des Anteils der projektunabhängigen kommunalen Mittel

Anlage 11: Erklärung Geschäftsstelle

Anlage 12: Bestätigung der Abstimmung mit dem DLR Westerwald-Osteifel

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