Institut für Zeitgeschichte Forschung – Debatte – Wissenstransfer 2 0

Institut für Zeitgeschichte München – Berlin Leonrodstr. 46 b 80636 München Tel.: 089/12688-0 Fax: 089/12688-191 1 [email protected] www.ifz-muenchen.de

Abteilungen Forschungsabteilung Berlin Abteilung im Auswärtigen Amt Dokumentation Obersalzberg Institut für Zeitgeschichte Institut für Zeitgeschichte Salzbergstr. 41 München – Berlin Edition der Akten zur 83471 Berchtesgaden Finckensteinallee 85-87 Auswärtigen Politik der Tel.: 08652/9479-60 7 12205 Berlin Bundesrepublik Deutschland Fax: 08652/9479-69 c/o Auswärtiges Amt Tel.: 030/843705-0 [email protected] Referat 117 an IfZ-AAPD Fax: 030/843705-20 www.obersalzberg.de 11013 Berlin [email protected] Tel.: 030/5000-4398 Fax: 030/5000-3817 [email protected]

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S. 4 Kirschblüte im Garten hinter dem Bücherturm des IfZ S. 6 Farbspiel in den Büroräumen der 1. Etage S. 7 »Bändlmappen«: Darin werden Zeitungen und Zeitschriften zur Bindung vorbereitet. S. 50 Leihscheinablage in der Werkstatt des Archivs S. 74 Bücherlager für IfZ-Publikationen S. 82 Patchpanel im Serverraum der EDV S. 88 Werkstatt des Haustechnikers S. 92 Piktogramme für die Beschilderung von Funktionsräumen S. 94 Mikrofon im Vortragssaal S. 106 Ausgemusterte Festplatten Vorneweg S. 146 Sitzung des Wissenschaftlichen Beirats S. 160 Stempelhalter in der Verwaltung Forschung ist das Kerngeschäft des Instituts für Zeitgeschichte. Damit die Wissenschaft auf Hochtouren laufen kann, braucht es auch einen gut geölten »Maschinenraum«, in dem viele kleine und große Räder ineinandergreifen. Die Fotoserie, mit der wir die einzelnen Kapitel unseres Jahresberichts einleiten, wirft einen Blick hinter die Kulissen und zeigt verborgene Orte und Utensilien aus dem Arbeitsalltag in unserer Münchner Zentrale. Für neugierige Leserinnen und Leser gibt es auf der letzten Seite die Auflösung. Institut für Zeitgeschichte Forschung – Debatte – Wissenstransfer

Jahresbericht 2017 2 Institut für Zeitgeschichte

Jahresbericht 2017

i n h a l 1 2 3 t S. 4 S. 6 S. 8 Organisation rückblick auf 2017 forschungs- und und Profil editionsprojekte S. 9 Diktaturen im 20. Jahrhundert S. 16 Demokratien und ihr historisches Selbstverständnis S. 29 transformationen in der neuesten zeitgeschichte S. 42 Internationale und transnationale Beziehungen S. 45 editionen 4 5 6

S. 50 S. 74 S. 82 forschungsinfrastruktur publikationen internationale und wissenstransfer kooperationen S. 51 archiv S. 54 bibliothek S. 59 dokumentation obersalzberg S. 65 zentrum für holocaust-studien S. 73 berliner kolleg kalter krieg 3

i f z — 7 8 9 j a h S. 88 S. 92 S. 94 r e förderung des wissen- chancengleichheit öffentlichkeitsarbeit s b schaftlichen nachwuchses und veranstaltungen e r i c h t 2 0 1 7

10 11 12

S. 106 S. 146 S. 160 dokumentation der Tätigkeit gremien und innere organisation unserer WissenschafTle- personal unD finanzen rinnen und Wissenschaftler 4 1 Organisation und Profil

o R G A N I S A T I O N

U N D

P R O F I L 5

as Institut für Zeitgeschichte (IfZ) ist eine außeruniversi- Berlin ist ein Teil der NS- und der Nachkriegsforschung an- täre Forschungseinrichtung, die die gesamte deutsche gesiedelt, darunter das große Editionsprojekt zur Verfolgung D Geschichte des 20. Jahrhunderts bis zur Gegenwart in und Ermordung der europäischen Juden (VEJ). Eine weitere ihren europäischen und globalen Bezügen erforscht. Gegrün- Abteilung des IfZ ist direkt im Auswärtigen Amt untergebracht. det wurde das IfZ 1949, um als erstes Institut überhaupt die Deren Aufgabe ist die Bearbeitung der »Akten zur Auswärtigen nationalsozialistische Diktatur wissenschaftlich zu erschließen. Politik der Bundesrepublik Deutschland« (AAPD). Jedes Jahr Das Arbeitsspektrum hat sich seither bedeutend erweitert und legt das Institut für Zeitgeschichte daraus einen neuen kom- gliedert sich heute in vier Schwerpunkte: mentierten Band mit bis dahin oftmals geheimen Unterlagen zur deutschen Außenpolitik vor. – Diktaturen im 20. Jahrhundert Direkten Transfer seiner Forschungsarbeit in die historische – Demokratien und ihr historisches Selbstverständnis und politische Bildung leistet das IfZ in der Dokumentation – Transformationen in der neuesten Zeitgeschichte Obersalzberg bei Berchtesgaden. Im Auftrag des Freistaats – Internationale und transnationale Beziehungen Bayern betreut das Institut dort eine Dauerausstellung, die die i f Ortsgeschichte von Hitlers zweitem Regierungssitz mit einer z — Organisatorisch ist das IfZ eine öffentliche Stiftung des bürger- Darstellung zentraler Aspekte der NS-Diktatur verbindet. Zum j a lichen Rechts. Es ist Mitglied der Leibniz-Gemeinschaft und Programm der Dokumentation zählen auch Sonderausstellun- h wird vom Bund und den Ländern finanziert. gen, Veranstaltungen und ein umfangreiches Bildungsangebot. r e s b Forschung und Wissenstransfer Das IfZ – ein lebendiges Forum e r i Zum Institut für Zeitgeschichte zählen die Forschungsab- Das IfZ bietet darüber hinaus mit seiner Bibliothek und dem c h teilungen in München und Berlin, die Aktenedition im Aus- Archiv in München eine hochkarätige wissenschaftliche In- t wärtigen Amt und die Dokumentation Obersalzberg. Am frastruktur und leistet so eine wichtige Servicefunktion für 2 0 Hauptstandort München erforschen unsere Wissenschaftle- die deutsche und internationale Zeitgeschichtsforschung. 1 7 rinnen und Wissenschaftler die Zeit der Weimarer Republik Als Drehscheiben des Wissenstransfers sind Bibliothek und und des Nationalsozialismus sowie die NS-Diktatur in ihrer Archiv auch öffentlich zugänglich und erfüllen vielfältige Aus- europäischen Dimension. Ein weiterer Schwerpunkt gilt der kunfts- und Beratungswünsche. deutschen Nachkriegsgeschichte und den zentralen Entwick- Mit einer Vielzahl von Konferenzen, Vorträgen und Podiums- lungslinien der Bundesrepublik im europäischen und globalen diskussionen an allen seinen Standorten belebt das Institut Kontext. Ein wichtiges Untersuchungsfeld ist auch der politi- für Zeitgeschichte den wissenschaftlichen Diskurs und sorgt sche und gesellschaftliche Wandel in Deutschland und Euro- für einen intensiven Dialog zwischen Forschung und interes- pa seit den 1970er Jahren. Seit 2013 hat das IfZ in München sierter Öffentlichkeit. Das Netzwerk des Instituts reicht dabei ein internationales Zentrum für Holocaust-Studien aufgebaut. weit in die internationale Wissenschaftswelt hinein und wird Ebenfalls unter dem Dach des Münchner Hauses arbeiten im Austausch mit ausländischen Partnerinstitutionen stetig die Redaktionen unserer Schriftenreihen. Flaggschiff sind die ausgebaut. Einen besonderen Akzent legt das IfZ auf die För- Vierteljahrshefte für Zeitgeschichte (VfZ). Sie sind das führen- derung des wissenschaftlichen Nachwuchses. Dazu zählen de Fachperiodikum und die auflagenstärkste historische Zeit- spezielle Doktorandenprogramme ebenso wie die Lehrtätig- schrift in Deutschland. keit von IfZ-Wissenschaftlerinnen und -Wissenschaftlern an Seit Mitte der 1990er Jahre gibt es eine Forschungsab- Hochschulen im ganzen Bundesgebiet. teilung des IfZ in Berlin. Sie untersucht die Geschichte der Das Institut für Zeitgeschichte versteht sich somit nicht Sowjetischen Besatzungszone (SBZ), der DDR sowie die po- nur als anspruchsvolle Forschungseinrichtung, sondern auch litischen und gesellschaftlichen Transformationen der jünge- als lebendiges Forum für Debatte und Wissenstransfer. ren deutschen und europäischen Geschichte. Ebenfalls im IfZ

6 2 rückblick auf 2017

r ü c k b l i c k a u f 2 0 1 7 7

i f z — j a h it allen seinen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern Simon, die sich allesamt beruflich veränderten. Umgekehrt ver- r e und in allen seinen Tätigkeitsbereichen war das In- stärkten mit Cathrin Hermann im Archiv und Martina Steber in s b stitut für Zeitgeschichte auch 2017 wieder höchst der Forschungsabteilung München zwei neue Stellvertretende e M r aktiv. Rückenwind zum Jahresbeginn lieferte insbesondere un- Abteilungsleiterinnen das Team. Und im Zuge der neuen Projek- i ser Zentrum für Holocaust-Studien, das nach einer dreijäh- te konnten wir sowohl in München als auch in Berlin zahlreiche c h rigen Erprobungsphase nun dauerhaft als Abteilung des IfZ weitere neue Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in unseren Rei- t finanziert werden kann. Neu begonnen wurden hen begrüßen. Insgesamt belief sich die Zahl der 2 0 im Verlauf des Jahres unter anderem Projekte Neueintritte über das Jahr auf dreißig Personen, 1 7 zur Geschichte der Treuhandanstalt, des Bun- was zweifellos einen Rekord bedeutet. Beson- deskanzleramts (zusammen mit dem Zentrum ders erfreut die steigende Zahl der Doktoranden für Zeithistorische Forschung in Potsdam) und und Doktorandinnen. Ihre in den letzten Jah- zur Geschichte der Reichsbank und der Bun- ren stetig wachsende Präsenz unterstreicht die desbank (zusammen mit der London School of Lebendigkeit des Instituts. Economics and Political Science). Ein Highlight Auch im Jahre 2017 haben wir wieder eine war die Biografie über Albert Speer, die Mag- Reihe viel beachteter Veranstaltungen durchge- nus Brechtken vorlegte und die mit dem Preis führt. Internationale Konferenzen mit verschie- des Norddeutschen Rundfunks für das beste denen Kooperationspartnern thematisierten die deutschsprachige Sachbuch des Jahres 2017 Prof. Dr. Andreas Wirsching komplizierte Beziehungsgeschichte von Libe- ausgezeichnet wurde. Wir gratulieren herzlich! ralismus und Nationalsozialismus, »Cultures of Besonders erfreulich war es ferner, dass auf dem Obersalz- Conservatism in the United States and Western Europe bet- berg endlich mit den Bauarbeiten für die neue Dauerausstel- ween the 1970s and 1990s« und »Raul Hilberg und die Ho- lung begonnen werden konnte. Im Oktober fand gemeinsam locaust-Historiographie«. Neue Wege beschritt das Institut unter mit dem Bayerischen Finanzminister Markus Söder die Grund- der Federführung seines Archivs mit der Veranstaltung »Ist das steinlegung für den Neubau statt. Mit Blick auf die Eröffnung Geschichte oder kann das weg?«: In Kooperation mit dem im Jahre 2020 ist das Obersalzberg-Team unseres Instituts Münchner Literaturhaus wandten wir uns mit ihr an jene, die nun erst recht motiviert. über Nachlässe ihrer Verwandten aus der Zeit des Nationalso- Das Jahr 2017 stand auch im Zeichen personeller Ver- zialismus verfügen und erwägen, diese Unterlagen der wissen- änderungen. Hedwig Straub, Jeanette Strixner und Renate schaftlichen Forschung zugänglich zu machen. Naeve-Hoffmann gingen nach jeweils jahrzehntelangem En- Als bedeutende Forschungseinrichtung hat sich das gagement im Institut für Zeitgeschichte in den Ruhestand. Institut für Zeitgeschichte weiterhin erfolgreich an den Schnitt- Auch Hans Woller, ein Urgestein des Instituts, erreichte 2017 punkten von Wissenschaft und öffentlichem Interesse profiliert. die Altersgrenze, freilich nach wie vor voller Pläne. Mit einer In einer Zeit, in der die Orientierungsfunktion der wissen- Unterbrechung gehörte er dem IfZ 37 Jahre lang an, und schaftlich erforschten Geschichte mehr und mehr nachgefragt wir wünschen ihm auch an dieser Stelle einen produktiven wird, ist dies von hoher Relevanz. Auch im Jahre 2018 wird (Un-)Ruhestand. Ferner verließen uns Annemone Christians, das Institut daher den Weg der Verbindung von Forschung, Marion Großmann, Maria Kilwing, Sylvia Necker und Christian Debatte und Wissenstransfer konsequent weiter beschreiten. 8 3 Forschungs- und editionsprojekte

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as Forschungsprofil des Instituts für Zeitgeschichte der Demokratien und ihrem historischen Selbstverständnis. umfasst die gesamte deutsche Zeitgeschichte des 20. Dieses Forschungsfeld setzt im Augenblick besondere Impul- D und 21. Jahrhunderts in ihren europäischen und glo- se in Projekten zum Umgang mit dem Nationalsozialismus und balen Bezügen. Thematisch gliedert sich unsere Forschung in zur Demokratisierung nach 1945. Drittens richtet das IfZ sei- vier große Themenfelder, die zugleich so genannte Cluster re- nen Blick verstärkt auf die neueste Zeitgeschichte seit den präsentieren: Diese netzwerkartige Struktur bietet einen abtei- 1970er Jahren, die durch ökonomische, technologische und lungsübergreifenden Gesprächsraum, in dem sich thematisch soziokulturelle Transformationen gekennzeichnet ist. Als jüngs- verwandte Projektgruppen austauschen, gemeinsame Ideen ten Schwerpunkt hat das Institut 2017 das Forschungscluster diskutieren und neue Projekte entwickeln können. Integraler Internationale und transnationale Beziehungen eingerichtet. Bestandteil ist erstens die Geschichte des Nationalsozialismus Ausgehend von der langjährigen Expertise des IfZ in der bundes- und des NS-Regimes sowie die Geschichte der DDR in ih- deutschen Außenpolitik blickt dieses Cluster vom Zeitalter der ren internationalen und ostmitteleuropäischen Bezügen. Beide Weltkriege über den Kalten Krieg und die Zäsur von 1989/91 bis Bereiche verbinden sich im IfZ innerhalb eines Forschungs- in die Gegenwart. Neben diesen vier Forschungsfeldern kommt i f clusters zur Geschichte der Diktaturen im 20. Jahrhundert. schließlich der Arbeit an wissenschaftlichen Editionen zeitge- z — Zweitens beschäftigt sich das IfZ intensiv mit der Geschichte schichtlich relevanter Quellenbestände zentrale Bedeutung zu. j a h r e s b e r i c h t 2 0 1 7

Diktaturen im 20. Jahrhundert

Der Schwerpunkt »Diktaturen im 20. Jahrhundert« leistet es dem Nationalsozialismus, seine Leitvorstellungen auch in Grundlagenforschung zu Staat und Gesellschaft, ihren nationa- der Privatsphäre von Individuen, Familien und sozialen Grup- len Ausgestaltungen und transnationalen Verflechtungen sowie pen durchzusetzen – und wo nicht? Diese Hauptfragestellung internationalen und deutsch-deutschen Zusammenhängen. zielt auf einen Handlungs- und Erfahrungsraum, in dem die Das besondere Interesse gilt dabei den führenden politischen Ideologie und Herrschaft des NS-Regimes auf private Wünsche Akteuren, den Herrschaftstechniken, Repressionsorganen und und Bedürfnisse, Hoffnungen und Sehnsüchte trafen. Daraus Tätergruppen sowie der sozialen Praxis unter den Bedingun- ergibt sich für die Forschung die Herausforderung, die soziale gen diktatorischer Regime. Zugleich rückt die Erfahrungsge- Praxis dieses Aufeinandertreffens konzeptionell zu fassen, the- schichte der Opfer in den Mittelpunkt des Interesses. matisch abzugrenzen und empirisch zu durchleuchten. Die traditionellen Modelle von Privatheit trafen in der NS-Diktatur auf die Strategie des Regimes, je nach poli- 1. Das Private im Nationalsozialismus tisch-ideologischer Kategorisierung einen privaten Bereich einzuräumen, einzuschränken oder zu zerstören, auf jeden Das Projekt (Leitung am IfZ: Johannes Hürter) geht der in- Fall Zugriff auf ihn zu haben. Obwohl die soziale Praxis des novativen Frage nach, wie sich unter den Bedingungen der Aufeinandertreffens von »privat« und »öffentlich« für die Herr- NS-Herrschaft das Verhältnis zwischen privaten Lebensent- schafts-, Erfahrungs- und Gesellschaftsgeschichte des Natio- würfen und öffentlichen Gewaltansprüchen gestaltete. Wann nalsozialismus von fundamentaler Bedeutung war, ist dieses und wie, in welchen Bereichen und in welchem Umfang gelang Thema bisher noch weitgehend unerforscht.

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Vier erkenntnisleitende Perspektiven werden verfolgt. Erstens 1.2 Heimaturlaub – Soldaten zwischen Front, Familie wird die Verheißung des Privaten untersucht. Der National- und NS-Regime sozialismus versprach den politisch und »rassisch« konfor- men Mitgliedern der Mehrheitsgesellschaft privates »Glück«, In dem Dissertationsprojekt von Christian Packheiser werden hielt aber zugleich an seinem Gemeinschafts- und Machtan- mit dem Fronturlaub beispielhaft private Handlungsräume und spruch fest. Zweitens ist nach der Verhandlung des Privaten familiäre Beziehungen von Soldaten im Zweiten Weltkrieg ana- zu fragen. Reichweite und Bedeutung der Kategorien »pri- lysiert. Ausgehend von den normativen Grundlagen erscheint vat« und »öffentlich« waren (asymmetrischen) Aushandlungs- der »Heimaturlaub« zunächst als ein Instrument der NS-Macht- prozessen unterworfen. Drittens geht es um die Inszenierung politik zur Stabilisierung der Kriegsgesellschaft. Vergleiche mit des Privaten, die sich etwa in Visualisierungen, der Perfor- alliierten Streitkräften und dem Ersten Weltkrieg vertiefen die- manz im Alltag und öffentlichen Kundgebungen zeigte. sen Ansatz. Die Performanz von Soldaten im öffentlichen Raum Viertens wird die Verteidigung des Privaten analysiert. Die der Heimat erlaubt Rückschlüsse auf ihr Selbstverständnis und f Zugriffe des Regimes stießen ebenso wie die Folgen von die Akzeptanz militärischer Werte. Außerdem werden die Über- o r Repression, Vernichtung und Krieg auf individuelle Strategien wachungs- und Zugriffsversuche des Regimes sowie Mecha- s c und Bemühungen, selbst unter diesen Bedingungen Privat- nismen der propagandistischen Inszenierung des Fronturlaubs h u heit und persönliche Autonomie zu bewahren. deutlich. Strategien materieller Gratifikation stehen ebenso im n Das von der Leibniz-Gemeinschaft geförderte internati- Fokus wie die Erzwingung von Konformität. Der Blick auf den g s onale Kooperationsprojekt läuft seit Juli 2013. Die wichtigs- privaten Nahbereich thematisiert schließlich, inwieweit das - u ten Partner sind das Deutsche Historische Institut (DHI) in »Fehlen« der Soldaten zu Rollenverschiebungen innerhalb der n Warschau und Elizabeth Harvey (University of Nottingham). Kernfamilien und zu Friktionen mit ihrem Umfeld führte. Zen- d e Außerdem besteht ein enges Arbeitsverhältnis zum Projekt tral sind die unterschiedlichen Erfahrungsräume an der Front d »Hebammen im biopolitischen Laborraum des ›Reichsgaus und in der Heimat, die im Verlauf des Krieges immer stärker i t Wartheland‹« von Wiebke Lisner (Universität Hannover). divergierten. Interessant ist die Frage, inwieweit das Regime pri- i o Im Berichtsjahr wurde ein englischsprachiger Sammel- vate Rückzugsräume infiltrierte, wenn es die häusliche Harmo- n s band redigiert und im Manuskript abgeschlossen: Er ist aus nie und damit den Einsatzwillen seiner Kämpfer bedroht sah. p der internationalen Konferenz »The Private in « Der Autor schloss die Niederschrift seiner Monografie im r o 2016 in Nottingham hervorgegangen. Berichtsjahr ab und reichte sie im Oktober als Dissertation j e an der Fakultät für Geschichts- und Kunstwissenschaften der k t Ludwig-Maximilians-Universität München ein. e 1.1 Das Private vor Gericht. Verhandlungen des Eigenen im Zivil- und Strafrecht 1933–1945 1.3 Das Private im Getto. Transformationen jüdischen Annemone Christians untersucht in ihrem Postdoc-Projekt die privaten Lebens in den Gettos von Warschau, Litzmannstadt, nationalsozialistische Zivil- und Strafrechtspraxis und deren Tomaschow und Petrikau 1939 bis 1944 Umgang mit »Privatheit«. Die Monografie thematisiert in vier Hauptkapiteln die Familienrechtspraxis, Verfahren zu Eigen- Das Dissertationsprojekt von Carlos A. Haas befasst sich mit tum, Besitz und Miete sowie die Verfolgung von »Heimtücke« Transformationen jüdischen »privaten« Lebens in den Get- und »Schwarzhören«. Ein weiteres Hauptkapitel beschäftigt tos von Warschau, Litzmannstadt, Tomaschow und Petri- sich anhand der spezifischen Verfahrensregeln der NS-Rechts- kau. Quellengrundlage sind Egodokumente wie Tagebücher praxis mit dem Gericht als Kommunikationsraum. Das Pro- und persönliche Korrespondenzen sowie Dokumente der jekt analysiert die zivilrechtliche Verhandlung von individuellen jüdischen Selbstverwaltung und der deutschen Besatzer. Das Ansprüchen und Verfügungsrechten und arbeitet heraus, Private wird als die Praktiken der Gettobewohner verstanden, wann sie sich durchsetzen konnten bzw. welche rechtlichen Nähe und Distanz aufrechtzuerhalten, neu zu schaffen bzw. Grenzen ihnen gesetzt wurden. Bei der Untersuchung der Son- auszuhalten. Um die Transformationen des Privaten fassen zu derstrafrechtspraxis wird vor allem nach dem Verhältnis von können, untersucht die Arbeit die zeitlichen und räumlichen privater und öffentlicher Sphäre gefragt. Hier stehen die NS- Komponenten sozialer Praktiken und die Strategien der Get- juristische Aushandlung und Definition von individuellen tobevölkerung, sich die entsprechenden Rahmenbedingun- Schutz- oder Rückzugsräumen im Vordergrund: Sie wurden gen anzueignen. Im Zentrum der Studie stehen mit Schreiben zumeist nicht mehr physisch-konkret gefasst, sondern als und Lesen zwei Praktiken, die in der extrem fremdbestimm- »Vertrauenssphäre« abstrahiert. ten Umwelt der Gettos zum Ausdruck von Selbstbestimmung Die Bearbeiterin konnte ihre Studie fertigstellen und im und Autonomie wurden. Weiterhin geht es um das allgemei- Dezember als Manuskript vorlegen. ne Bedürfnis nach Alleinsein und um Transformationen im 11

Kontext von Paarbeziehungen und sozialem Nahbereich sowie 1.5 Tagebücher und Briefe von Egon des religiösen Lebens. Ergänzt werden diese Schwerpunkte und Martha Oelwein (1938–1945) durch kürzere Analysen der Zwischenkriegszeit und der ers- ten Kriegsmonate, in denen neue Grundlagen des Privaten Egon Oelwein war von 1935 bis November 1944 im mittle- entstanden. ren Führerkorps des Reichsarbeitsdienstes (RAD) beschäf- Der Verfasser schloss die Niederschrift seiner Monografie tigt, diente dann als Freiwilliger bei der Waffen-SS und war seit im Berichtsjahr ab und reichte sie im Oktober als Dissertation März 1945 im Fronteinsatz vermisst. Oelwein führte von 1938 an der Fakultät für Geschichts- und Kunstwissenschaften der bis 1945 ein Tagebuch, das einen tiefen Einblick in den Alltag Ludwig-Maximilians-Universität München ein. des bisher noch viel zu wenig erforschten RAD gewährt. In Ver- bindung mit dem Nachlassgeber Reiner Oelwein haben Johan- nes Hürter und Thomas Raithel mit der Edition des Tagebuchs 1.4 Kriegstagebuch einer jungen Nationalsozialistin begonnen. Besonders aussagekräftig sind die Eintragungen Das Tagebuch, das das bei Kriegsbeginn 13-jährige »BDM- über den Kriegseinsatz des RAD im Osten. Hat bereits dieses i f Mädel« Wolfhilde von König von August 1939 bis November rare persönliche Dokument eines RAD-Führers einen hohen z — 1946 geführt hat, wurde im November 2015 in der Schrif- Quellenwert, so gilt dies erst recht für das Familientagebuch j a tenreihe der Vierteljahrshefte für Zeitgeschichte (Band 111) des Ehepaars Oelwein von 1938 bis 1944 über die Entwicklung h veröffentlicht. Der Herausgeber Sven Keller beteiligte sich ihrer drei Kinder. Dieses einzigartige Egodokument spiegelt die r e am 17. Februar an einer kommentierten Lesung aus diesem Bemühungen, Kinder im Geiste des Nationalsozialismus zu s b »Kriegstagbuch einer jungen Nationalsozialistin« im Rah- erziehen. Ergänzt wird die Edition der Tagebücher durch eine e r men der Veranstaltung »Jugend im Nationalsozialismus« der Auswahl aus der beidseitigen Korrespondenz des Ehepaars. i Hanns-Seidel-Stiftung im Kloster Banz. Insgesamt wird die Edition einen wesentlichen Beitrag sowohl c h zur Alltagsgeschichte des RAD als auch zur Geschichte des t privaten Lebens NS-affiner »Volksgenossen« liefern können. 2 0 1 7

Familienausflug 1939 mit KdF-Wagen und einem tragbaren Röhrenempfänger.

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Die junge Wolfhilde von König (hier mit ihrem Bruder) war eine glühende Anhängerin des Nationalsozialismus und hielt ihre Erlebnisse in einem »Kriegstagebuch« fest.

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i f z — j Zwei Angehörige der Roten Armee a im Gespräch mit einer Deutschen. h r e s b 2. Gedenkbuch für die Juden in Mecklenburg besonders bemerkenswerte Einzelschicksale. Der Abschluss e r 1845–1945 des Manuskripts, das auch zahlreiche Fotografien integrieren i wird, ist für den Sommer 2018 vorgesehen, so dass das Ge- c h Michael Buddrus hat die im Sommer 2015 begonnenen Arbei- denkbuch noch im Jahr 2018 erscheinen kann. t ten an dem Gedenkbuch für die Juden in Mecklenburg fort- 2 0 gesetzt. Bei diesem im Auftrag des Ministeriums für Bildung, 1 7 Wissenschaft und Kultur entstehenden Projekt geht es nicht nur um die bloße Auflistung der jüdischen Opfer der national- sozialistischen Rassenpolitik, sondern um die Dokumentation 3. Coburg in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts von einhundert Jahren jüdischen Lebens. Berücksichtigt wer- den sollen alle zwischen 1845 und 1945 geborenen und in Der Titel »Erste nationalsozialistische Stadt Deutschlands« diesem Zeitraum in Mecklenburg lebenden Juden. Dabei han- zeichnete Coburg in der NS-Zeit aus. Schon 1929 erlangte delt es sich nach derzeitigen Erkenntnissen um einen Kreis die NSDAP hier die Stadtratsmehrheit und stellte 1931 den von derzeit 6.928 Personen. ersten nationalsozialistischen Bürgermeister, Franz Schwede. Dazu konnten die für die Forschung in der Regel meist Gleichzeitig diente Coburg der NSDAP als Experimentierfeld: unzugänglichen Unterlagen und Verfahrensakten von nahezu für die gewaltsame Eroberung der Straßen durch die SA in der sämtlichen Mecklenburg betreffenden Wiedergutmachungs- Kampfzeit, für die Mechanismen von Machtübernahme und und Entschädigungsanträgen überlebender Juden bzw. deren künftiger Gleichschaltung. Nachkommen sowie der Jewish Claims Conference ausgewer- Das im März 2017 von Eva Karl begonnene Projekt zur Stadt- tet werden. Hinzu kamen Recherchen bei 170 Standesämtern geschichte Coburgs in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts und 105 Landes-, Kreis-, Stadt-, Universitäts- und Kirchenar- will zum einen die Linien aufzeigen, die Coburg zur Avantgar- chiven. Die ermittelten Personen sind nun in einer detaillier- de des Nationalsozialismus machten. Den Handlungsrahmen ten Datenbank erfasst. Die Auswertung der Datenbank hat dieser Entwicklung gab der besondere Weg der Residenzstadt u. a. folgende Grundtendenzen ergeben: Schon vor den Ver- zur bayerischen Mittelstadt vor, der durch die Regierungszeit folgungsmaßnahmen der Nationalsozialisten war die Zahl der des Herzogs Carl-Eduard von Sachsen-Coburg und Gotha so- Juden in Mecklenburg erheblich zurückgegangen. Seit 1871, wie den Wandel vom Herzogtum zum Freistaat und schließlich als noch 3.430 Juden in Mecklenburg lebten, hat sich die die Eingliederung nach Bayern vorgezeichnet war. Zum ande- Zahl bis 1933 auf 1.003 verringert. Im NS-Staat ist die Zahl ren sind jene Jahre von besonderem Interesse, in welchen die auf 360 zurückgegangen. Bislang konnten rund 1.050 Juden NSDAP in Coburg noch vor der reichsweiten Machtübernahme aus Mecklenburg ermittelt werden, die durch nationalsozialis- mit einer Mehrheit im Stadtrat Parteipolitik betrieb. Im Fokus tische Deportationsmaßnahmen in 71 Gettos sowie Internie- der empirischen Arbeit steht aber vor allem die Zeit nach 1933. rungs- und Vernichtungsstätten ums Leben kamen. Darüber Konkret wird die Ausübung von politischer und administrati- hinaus skizziert das Gedenkbuch auch die spezifischen Be- ver Herrschaft durch Partei und kommunale Verwaltung sowie dingungen jüdischen Lebens in Mecklenburg und beschreibt ideologisch begründete Mechanismen von Inklusion und Exklu-

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sion im Alltag und der Lebenswelt der Coburger herausgestellt. 6. »Nationalbibliothek« im geteilten Land: In Gang gesetzt wurde das Projekt durch einen Beschluss des Die Deutsche Bücherei 1945–1990 Stadtrates Coburg zur Aufarbeitung der Geschichte der Stadt in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts. Begleitet wird es Das von Christian Rau seit August 2014 bearbeitete Projekt von einer Kommission bestehend aus Jürgen Kocka, Margit untersucht die Geschichte der Deutschen Bücherei, die seit Ksoll-Marcon, Gert Melville, Michael Stephan, Ralf Stremmel, den 1920er Jahren zunehmend den Status einer National- Andreas Wirsching und Dieter Ziegler. Für die Bearbeitung bibliothek beanspruchte. Im Zentrum der Studie, die zum sind insgesamt vier Jahre veranschlagt. Nach einer Konzep- 30. Juni abgeschlossen wurde, stehen die Beziehungen der tionsphase befindet sich Eva Karl bei der Sichtung und Aus- Deutschen Bücherei zu den Institutionen der DDR sowie zu wertung relevanter archivalischer Quellen. ihren Benutzerinnen und Benutzern und die Wechselwirkun- gen zwischen »Nationalbibliothek« und deutsch-deutschem Systemkonflikt in der Zeit des Kalten Krieges. Dabei wurde vor f allem das Verhältnis zu der 1946 in Frankfurt am Main gegrün- o r deten Deutschen Bibliothek als westdeutsche Konkurrenzins- s c 4. Politische Justiz unter Lenin, Stalin und Hitler titution adressiert. h u Den Ausgangspunkt bildeten die Narrative der Bibliothe- n Ziel des Projekts von Jürgen Zarusky ist die vergleichende kare, insbesondere des langjährigen Generaldirektors Hel- g s Untersuchung der Normen, Strukturen und Praktiken politi- mut Rötzsch (1961–1990), der nach 1990 den unpolitischen - u scher Justiz in den großen totalitären Diktaturen Europas und Charakter und das distanzierte Verhältnis der Deutschen n ihres jeweiligen Stellenwerts im Rahmen der Massenverfol- Bücherei zur SED hervorhob. Erstmals erschüttert hatte die- d e gungen, die in der UdSSR unter Lenin und Stalin und in Deut- ses Bild die 2012 aufgedeckte Stasi-Tätigkeit Rötzschs. Im d schland durch das NS-Regime betrieben wurden. Es knüpft Ergebnis konnte diese Studie zeigen, dass die Deutsche Bü- i t an Ansätze von Otto Kirchheimer (»Politische Justiz« 1961/ cherei sich in einer permanenten Pendelbewegung zwischen i o 65) und Ernst Fraenkel (»Der Doppelstaat« 1941/74) an und Selbstbehauptung und Staatsnähe befand und die Biblio- n s ist als empirischer Beitrag zur Diskussion zum Totalitarismus thekarinnen und Bibliothekare stets zwischen institutionel- p und Diktaturvergleich gedacht. Im Berichtszeitraum setzte ler Identität, gesamtdeutschem Sammelauftrag und Loyalität r o Jürgen Zarusky die Niederschrift des Manuskripts fort und gegenüber den Institutionen des SED-Staates oszillierten. In j e verfasste außerdem den Eintrag »Politische Prozesse« für die diesem Spannungsverhältnis hat die Studie die Handlungs- k t Neuauflage des Handwörterbuchs zur Deutschen Rechts- spielräume der Akteure vermessen. Sie basiert auf der Akten- e geschichte (»Erler/Kaufmann«, voraussichtlich 27. Lieferung). überlieferung von 15 nationalen und internationalen Archiven und wird 2018 im Wallstein Verlag publiziert.

5. Besatzeralltag in der SBZ. Dokumente und Zeitzeugenberichte 1945–1949 7. Forschungsprojekte des Zentrums für Holocaust-Studien Die Studie von Elke Scherstjanoi zielt auf sozial- und kultur- geschichtliche Phänomene des Alltags der Besatzer in der Das 2013 gegründete Zentrum für Holocaust-Studien am IfZ Sowjetischen Besatzungszone (SBZ). Sie folgt dem Ansatz von führt eigenständige Forschungsprojekte zur Geschichte des »Herrschaftspraxis als sozialer Praxis« und stellt die Zusam- Holocaust durch. Forschungsziel ist eine breite thematische menhänge an der Basis der Herrschaftspraxis in den Komman- Kontextualisierung des Holocaust. Im Vordergrund stehen danturen dar. Die behördeninternen und herrschaftsrelevanten zum einen die Akteure und Etappen der NS-Vernichtungspo- Entwicklungen auf unterer Ebene ergänzen die bisherige For- litik. Zum anderen widmen sich Projekte schwerpunktmäßig schung zur Geschichte der Sowjetischen Militäradministration dem Holocaust in den multi-ethnischen Besatzungsgesell- in Deutschland (SMAD) in wesentlichen Punkten. schaften Mittel-, Ost- und Südosteuropas und bemühen sich Die Studie liegt in einem Teilmanuskript vor. Zu einer neu- um eine gesellschaftsgeschichtliche Perspektive, die Verfol- en historischen Zäsur um den Jahreswechsel 1946/47 wurden gung auch als sozialen Prozess in den Blick nimmt. Einen in zwei Aufsätzen Diskussionsangebote mit quellengestützten Überblick über die einzelnen Forschungsprojekte finden Sie Erklärungszusammenhängen geliefert. Die Arbeit am Text der im Kapitel »Zentrum für Holocaust-Studien« auf Seite 65. Studie sowie an einem Foto-Memo-Band wird fortgesetzt. 15

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Demokratien und ihr historisches Selbstverständnis

f o r s c h u n g s - u n d e d emokratie wird stets neu gedacht, verhandelt, legiti- menhang aufbauten und welche Rückwirkungen hiervon auf i t miert und praktiziert. Diesen Prozess in seiner Viel- die jeweiligen Deutungs- und Zuschreibungsmuster in Poli- i o schichtigkeit und in seinen Ambivalenzen aufzu- tik, Gesellschaft und Kultur ausgingen. Die Graduate School n D s schlüsseln, ist das Ziel der historischen Demokratieforschung hat fünf Dissertationen und eine Habilitationsschrift hervor- p am Institut für Zeitgeschichte. Sie untersucht Entstehungs- gebracht. r o bedingungen und Veränderungsprozesse der Demokratie in j e Europa, interessiert sich für institutionelle Strukturen, normati- k 1.1 Enttäuschung in der Demokratie. Eine Erfahrungsgeschich- ve Diskurse und soziale Praxen und reflektiert intensiv die zeit- t te der Demokratie in der Bundesrepublik während der 1970er e historischen Selbstwahrnehmungen und -deutungen. und 1980er Jahre

Wenngleich die Diskrepanz zwischen Erwartungen und Erfah- rungen ein Kennzeichen aller moderner pluralistischer Mas- sengesellschaften ist, gewinnt sie in demokratischen Systemen 1. Enttäuschung im 20. Jahrhundert. an Brisanz, weil Auf- und Abbau von Erwartungshorizonten im Utopieverlust – Verweigerung – Neuverhandlung Zentrum des politischen Wettbewerbs stehen. Enttäuschung wird als Reflex gesellschaftlicher Selbstverständigungsprozes- Von 2012 bis 2015 entstanden in der Leibniz Graduate School se und historisch kontingente Erscheinung der politischen Kul- »Enttäuschung im 20. Jahrhundert« sechs Qualifikationsar- tur verstanden. Sie erlangte in den 1970er und 1980er Jahren beiten. Das Kooperationsprojekt mit der Ludwig-Maximili- besondere Signifikanz, da sich in dieser Zeit die Erwartungen ans-Universität München wurde von den Professoren Andreas politischer Teilhabe und damit das Verständnis von Demokra- Wirsching, Margit Szöllösi-Janze, Martin Baumeister und Mar- tie in der Bundesrepublik fundamental wandelten. Die Studie tin Geyer geleitet. Mit dem Phänomen der Enttäuschung stellte fragt nach dem Stellenwert von Enttäuschung für den Wandel die Leibniz Graduate School die spezifisch moderne Spannung der politischen Kultur und untersucht deren Folgen und die zwischen pluralisierten Erwartungshorizonten und komplexen Reichweite von Bewältigungsstrategien. Schließlich analysiert Willensbildungs- und Entscheidungsprozessen ins Zentrum. sie emotionale Rahmungen von politischem Engagement. Zu Ihr Ziel bestand darin, individuelle und kollektive Erfahrungen fragen ist, wie sich politisches Scheitern auf die Bereitschaft von Enttäuschung, ihre Wirkung und Bewältigung erstmals zur politischen Teilhabe auswirkte und welche Konsequenzen mittels eines systematischen zeithistorischen Zugriffs exemp- Enttäuschungserfahrungen für die soziale und kulturelle In- larisch zu erforschen. In empirisch gesättigten Einzelstudien tegration der Akteure nach sich zogen. Die Analyse erstreckt wurde untersucht, welche Muster individueller oder kollektiver sich auf drei komplementär aufeinander bezogene Untersu- Enttäuschung sich in einem gegebenen historischen Zusam- chungsfelder: die Reform der Mitbestimmung in Großunter- 17 nehmen während der sozial-liberalen Bundesregierung, die legt, wie gewinnbringend ein methodisches Vorgehen ist, das Neue Frauenbewegung und die Einkommensteuerreform der historische Entwicklungen konsequent aus dem Erfahrungs- christlich-liberalen Koalition während der 1980er Jahre. Bern- raum und dem sich hieraus speisenden Erwartungshorizont hard Gotto hat sich im Februar mit dieser Studie an der Lud- der Zeitgenossen rekonstruiert und auf teleologische Urteile wig-Maximilians-Universität München habilitiert. Sie erscheint über die vermeintliche Weit- oder Kurzsichtigkeit der histori- Ende 2018 in der IfZ-Reihe »Quellen und Darstellungen«. schen Akteure verzichtet. Die Studie erscheint 2018 in der Reihe »Quellen und Darstellungen«.

1.2 Humanitäre Kommunikation. Entwicklung und Emotionen bei britischen NGOs 1945–1990 1.4 Versunkene Hoffnungen. Die Deutsche Marine im Umgang mit Erwartungen und Enttäuschungen 1871–1930 Matthias Kuhnert geht der Frage nach, wie zivilgesellschaftli- che Gruppen bei der Bevölkerung um Unterstützung für ihre Sebastian Rojek untersucht am Beispiel der Deutschen Tätigkeit warben. Am Beispiel zweier britischer NGOs, War on Marine systematisch Prozesse der Erwartungsweckung und i f Want und Christian Aid, macht er deutlich, welche Emotionen Enttäuschungsverarbeitung zwischen 1871 und 1930. Unter z — humanitäre Organisationen einsetzten, um ihre Botschaften Berücksichtigung verschiedener Kommunikationsräume zeigt j a zu vermitteln und Hilfsbereitschaft zu generieren. Durch den er, wie die Institution seit ihrer Gründung mit den hoch ge- h Vergleich einer aus dem linken Arbeitermilieu stammenden spannten Erwartungen des deutschen Kaiserreichs umging. r e und einer christlichen Organisation wird gezeigt, dass sich mit Die Weltmachtträume mündeten 1918 in deprimierende Ent- s b dem Wandel des Humanitarismus in der Nachkriegszeit nicht täuschungen und mussten in der Weimarer Republik aufge- e r nur die Art und Weise humanitären und entwicklungspoliti- arbeitet werden. Die Marineführung hielt trotzdem an ihren i schen Engagements, sondern auch die emotionale Dimensi- alten Plänen fest und trug so maßgeblich zum Zweiten Welt- c h on humanitären Handelns veränderte. Die Studie untersucht krieg bei. Das Projekt will einen Beitrag zum Verständnis der t die Transformation humanitären Engagements von der Nach- Marinegeschichte und der Kulturgeschichte der Politik leis- 2 0 kriegszeit bis Anfang der 1990er Jahre und verbindet dabei ten. Die Geschichte der deutschen Seestreitkräfte wird dafür 1 7 emotions- und wissensgeschichtliche Ansätze. Die Arbeit in langfristige Entwicklungen von der Gründung des Kaiser- wurde 2016 von der LMU als Dissertation angenommen und reichs bis in die frühe Bundesrepublik eingebettet. Die Stu- 2017 in den »Quellen und Darstellungen zur Zeitgeschichte« die wurde 2016 als Dissertation an der LMU eingereicht und publiziert. erschien 2017 in der Reihe »Quellen und Darstellungen zur Zeitgeschichte«.

1.3 Mehr als »Hoffnung und Enttäuschung«. Erwartungsma- nagement deutsch-jüdischer Vereine und gesellschaftlicher 1.5 »Das Ende der Hoffnung«. Die westdeutsche Linke und Antisemitismus 1914–1938 der Zusammenbruch des Ostblocks

Im Mittelpunkt der Dissertation von Anna Ullrich steht die Das letzte Jahrzehnt des »real existierenden Sozialismus« wird Frage, wie deutsche Juden mit Erfahrungen von gesellschaft- häufig als Phase des unaufhaltsamen Niedergangs kommunis- lichem Antisemitismus umgingen und diese bewältigten. tischer Diktaturen erzählt. Demgegenüber zeugen zeitgenössi- Am Beispiel der Veröffentlichungen und Korrespondenzen sche Debatten westdeutscher Linker von teils hochfliegenden deutsch-jüdischer Organisationen untersucht die Studie, wel- Erwartungen an einen Aufschwung des Sozialismus im Ost- che Strategien die Vereine ihren Mitgliedern hierbei emp- block – und lassen vielfach großes Unbehagen angesichts der fahlen. Der vereinsinterne Austausch mit Mitgliedern und Richtung und Ergebnisse der Systemtransformationen um Mitarbeitern wird als ständiger Aushandlungsprozess über 1989 erkennen. Dies führt zu der Frage, welche ganz unter- mögliche Reaktionen auf antisemitische Erfahrungen gele- schiedlichen Enttäuschungserfahrungen auf den linken Flü- sen. Dabei ermöglicht es der Untersuchungszeitraum, jen- geln von SPD und Grünen sowie bei außerparlamentarischen seits politikgeschichtlicher Zäsuren nach Kontinuitäten und Linken im Zuge des (mittel-)osteuropäischen Umbruchs Brüchen im Umgang mit Antisemitismus zu fragen. Anders als gemacht wurden. Die Dissertation von Konrad Sziedat definiert in der bisherigen Forschung kommt die Studie u. a. zu dem Enttäuschung als Resultat einer Kollision von positiver Erwar- Schluss, dass deutsche Jüdinnen und Juden bei Erfahrungen tung und negativer Erfahrung und fragt insbesondere nach von Ausgrenzung und Antisemitismus nicht vorrangig auf die dem Wandel von Erwartungen. Sie beleuchtet dazu erstens die biblische Zeit oder die jahrtausendealte Geschichte des Ju- Erwartungshorizonte westdeutscher Linker am Vorabend des dentums zurückgriffen. Vielmehr speisten sich ihre Deutun- Umbruchs. Zweitens analysiert sie, wie diese Erwartungsho- gen und Reaktionen aus dem Repertoire eigener Erfahrungen rizonte um 1989 sukzessive abschmolzen. Drittens disku- oder denen der vorangegangenen Generation. Die Arbeit be- tiert sie, mit welchen Bewältigungsstrategien Linke auf diese

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Erfahrung reagierten. Zu diesem Zweck integriert sie Ansätze Enttäuschungserfahrung als gemeinsamer Hintergrund die der Historischen Semantik, der Emotionsgeschichte und der Prozesse der Neuverhandlung der Akteure vor Ort struktu- historischen Netzwerkanalyse. Das Promotionsverfahren ist riert hat. Von Interesse sind außerdem die nachträglichen im Juli 2016 abgeschlossen worden. Die Drucklegung erfolgt Bewertungen der Verantwortlichen und die Frage, inwieweit 2018 in den »Quellen und Darstellungen zur Zeitgeschichte«. hier die enttäuschten Erwartungen Auswirkungen auf späte- re Projekte hatten.

1.6 Erwartungen so hoch wie die Häuser selbst

In ihrem Dissertationsprojekt untersucht Carla Aßmann Groß- siedlungen des sozialen Wohnungsbaus aus den 1960er Jah- ren in vergleichender und emotionshistorischer Perspektive. 2. Die Weimarer Republik. Standardisierter Massenwohnungsbau galt zur Zeit der Pla- Deutschland im Spannungsfeld von Tradition, f nung solcher Siedlungen nicht nur als Lösung für die immer o Moderne und Nationalsozialismus r noch drängende Wohnungsfrage: Die neuen, komfortablen s c staatlich geförderten Wohnungen für die »breiten Schichten Thomas Raithel plant mit seinem 2015 konzipierten Buch- h u der Bevölkerung« wurden zum Inbegriff gesellschaftlicher projekt eine Synthese zur Geschichte der Weimarer Republik. n Fortschritts- und Nivellierungserwartungen stilisiert. Doch be- Angesichts einer vielfach diffus gewordenen Forschungskom- g s reits kurz nach dem Einzug der ersten Bewohnerinnen und plexität auf der einen Seite und einem Trend zur problemre- - u Bewohner erfuhr das Image der Bauprojekte einen radika- duzierten »Normalisierung« des Weimar-Bildes im Sinne all- n len Wandel. Die Studie zielt darauf, am Beispiel zweier Sied- gemeiner »westlicher« Entwicklungen auf der anderen strebt d e lungen, dem Märkischen Viertel in Berlin und dem Stadtteil das Projekt eine differenzierte und thesenstarke Interpre- d Toulouse Le Mirail, die im Voraus gehegten Erwartungen auf tation der Weimarer Geschichte an. Im Berichtsjahr war die i t den Ebenen von Planern und Architekten, Verwaltung und Arbeit an dem Buch wegen anderweitiger Verpflichtungen i o Bewohnern und das Zusammentreffen mit der erlebten Wirk- weitgehend unterbrochen. n s lichkeit zu erfassen. Zu fragen ist danach, ob und wie die p r o j e k t Wahlkampf in der Weimarer Republik (zur Nationalversammlung 1919). e 19

3. Von der Reichsbank zur Bundesbank: Personen, Generationen und Konzepte zwischen Tradition, Kontinuität und Neubeginn (1920er bis 1970er Jahre)

Das IfZ untersucht in Zusammenarbeit mit der London School of Economics die Geschichte der Reichsbank und der Bank deutscher Länder sowie der Deutschen Bundesbank von 1923 bis 1969. Im Zentrum stehen wirtschafts-, sozial- und kultur- geschichtliche Fragen. Die wissenschaftliche Leitung liegt bei Magnus Brechtken für das IfZ und Albrecht Ritschl für die London School of Economics. Der Untersuchungszeitraum be- ginnt in den Jahren 1923/24 mit der Stabilisierung der neuen Währung nach der Hyperinflation und dem ersten Amtsantritt i f Hjalmar Schachts als Reichsbankpräsident. Sie endet im Jahr z — 1969, als mit Karl Blessing der letzte Präsident der Deutschen Pressegespräch zum Auftakt des Forschungsprojekts »Von der Reichsbank zur j a Bundesbank« mit den Projektleitern Albert Ritschl und Magnus Brechtken. Bundesbank aus dem Amt schied, der zum engsten Mitarbei- h terkreis um Hjalmar Schacht gehört hatte. r e Das Forschungsvorhaben ist auf dreieinhalb Jahre ange- s b legt und gliedert sich in zwei Blöcke mit je vier Teilprojekten. Im e r ersten Block, geleitet von Magnus Brechtken, stehen die Bio- mulierten. Diese ambivalente Position zwischen Fürsorge und i grafien des ersten Bundesbankpräsidenten Wilhelm Vocke und Strafe blieb bis zur formalen Entkriminalisierung von Obdach- c h seines Nachfolgers Karl Blessing sowie eine Gruppenbiografie losigkeit 1968 in der DDR und 1974 in der Bundesrepublik be- t des Führungspersonals in der jungen Bundesbank im Mittel- stehen und war grundlegend für den staatlichen Umgang mit 2 0 punkt. Darüber hinaus wird im Rahmen einer Länderstudie zum und der gesellschaftlichen Wahrnehmung von Obdachlosen. 1 7 besetzten Polen die Rolle der Reichsbank als Akteur im Erobe- Aus einem alltags- und erfahrungsgeschichtlichen Ansatz rungskrieg untersucht. Im zweiten, von Albrecht Ritschl gelei- arbeitet das Projekt urbane Erfahrungen, die der Zustand der teten Block, stehen das institutionelle Selbstverständnis sowie Obdachlosigkeit evozierte, heraus und fragt, wie sich diese in politische Handlungsfelder der Zentralbank in Deutschland im einer raum- und zeitübergreifenden Identität der Betroffenen Zeitraum von 1924 bis 1969 im Vordergrund. Zudem werden verdichteten. Auf der Untersuchungsbasis von verschiede- die Gold- und Devisentransaktionen der Reichsbank im »Dritten nen Städten in Ost- und Westdeutschland werden analytische Reich« beleuchtet. Weitere Teilprojekte widmen sich dem The- Erfahrungs- und Handlungsräume der Obdachlosen ermittelt. ma Währungspolitik als Ausbeutungspolitik (im Rahmen einer Neben Fragen nach gesellschaftlichen Wahrnehmungsmus- Studie zu Westeuropa im Zeitraum von 1940 bis 1944) sowie tern und Umgangsarten in diesen Räumen stehen in erster der Beteiligung der Reichsbank an der finanziellen Ausbeutung Linie Aushandlungsprozesse zwischen Obdachlosen und Be- Griechenlands in den Jahren 1941 bis 1943. Die Ergebnisse der hörden, Modi der Selbstrepräsentation sowie Strategien und acht Teilprojekte werden jeweils eigenständig in Buchform so- Reaktionen der Betroffenen auf Stigmatisierungen und Aus- wohl auf Deutsch als auch auf Englisch publiziert. Darüber hin- grenzungen im Fokus. aus sollen die Perspektiven des Forschungsprojekts im Rahmen Das Projekt wird seit 2015 durch die Studienstiftung des einer wissenschaftlichen Konferenz diskutiert werden. deutschen Volkes gefördert. Im Berichtsjahr wurde die Quel- lenrecherche weitestgehend abgeschlossen und mit der Ver- schriftlichung der Arbeit begonnen. Die Fertigstellung des Manuskripts ist für Ende 2018 geplant.

4. Räume der Obdachlosigkeit. Urbane Erfahrungen und Identitätskonstruktionen von Obdachlosen zwischen Fürsorge und Strafe, 1924–1974

In ihrem Dissertationsprojekt erforscht Nadine Recktenwald urbane Lebensformen von Obdachlosen in Deutschland im 20. Jahrhundert. Die Arbeit beginnt mit den Fürsorgereformen 1924, die erstmals einen Fürsorgeanspruch der Obdachlosen neben ihrer jahrzehntelangen strafrechtlichen Verfolgung for-

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5. Deutsch-deutsche Geschichte 1945–1990 6. Demokratische Kultur und NS-Vergangenheit. Politik, Personal, Prägungen in Bayern Obwohl die Bundesrepublik und die DDR als »Polarisierungs- 1945 bis 1975 zwillinge« bezeichnet wurden, fehlt noch immer eine die bei- den Staaten gleichermaßen integrierende Darstellung der Seit Oktober 2016 erforscht das IfZ die NS-Belastungen und deutschen Geschichte in den Jahren 1945–1990. Angesichts Kontinuitäten bei zentralen Behörden und Dienststellen der dieses Desiderats setzt sich die Arbeit von Petra Weber zum Bayerischen Staatsregierung während der ersten Nachkriegs- Ziel, die deutsch-deutsche Geschichte als Parallel-, Kontrast-, jahrzehnte. Angeregt wurde das Projekt durch eine Initiative Vergleichs-, Perzeptions- und Beziehungsgeschichte zu er- des Bayerischen Landtags. Eine Kommission aus bayerischen zählen. Die erstrebte Historisierung der deutsch-deutschen Landes- und Zeithistorikerinnen und -historikern begleitet und Zeitläufte im Spannungsfeld von Teilung und Einheit soll zum berät das Forschungsvorhaben. Sie besteht aus Sabine Frei- einen der jeweiligen Bündnisintegration, den Systemunter- tag (Bamberg), Helmut Flachenecker (Würzburg), Ferdinand f schieden und der Eigenentwicklung der beiden deutschen Kramer (München), Bernhard Löffler (Regensburg), Joachim o r Staaten Rechnung tragen, zum anderen die gemeinsamen Scholtyseck (Bonn), Georg Seiderer (Erlangen) und Margit s c Erfahrungsräume ausloten, die bewusst oder unbewusst die Szöllösi-Janze (München). h u Deutschen in Ost und West trotz zunehmender Entfremdung Inhaltlich schließt das Projekt an das seit einigen Jahren n und sich ausbildender unterschiedlicher Mentalitäten zusam- deutlich gestiegene Interesse am Umgang der Bundes- und g s menhielten. Die Studie wird den Handlungsdruck, der durch Landesregierungen mit NS-Belastungen in ihren Spitzenbe- - u wechselseitige Perzeption hervorgerufen wurde, ebenso in hörden an. Doch anstatt die Untersuchungsebene auf eine n den Fokus rücken wie die sich diametral entgegenstehenden Institution zu beschränken, umfasst der hier gewählte Ansatz d e Ideologien und die vielfältigen innerdeutschen Transfers und erstmals den personellen und funktionalen Gesamtzusammen- d Begegnungen. Des Weiteren zeigt sie auf, wie die politisch hang einer Landesregierung. Dadurch können Handlungsfel- i t Verantwortlichen in Bonn und Ost-Berlin auf Prozesse, Krisen, der untersucht werden, die in der föderalen Grundordnung i o Konjunkturen und Trends reagierten, die für beide deutsche der Bundesrepublik in die Kompetenz der Bundesländer fal- n s Staaten gleichermaßen zur Herausforderung wurden. Wenn len. Methodisch orientiert sich das Projekt an der kulturhisto- p auch der normative Unterschied zwischen einer Diktatur und risch erweiterten Verwaltungsgeschichte. Es verschränkt die r o Demokratie nicht verwischt werden darf, wird doch eine ge- Analyse von institutionalisierten Routinen mit der Perzeption j e netisch-strukturelle Vorgehensweise gewählt, die erst eine politischer Debatten über den Umgang mit der NS-Vergangen- k t Analyse der wechselseitigen Bezogenheit erlaubt. So kann heit. Dadurch wird es möglich, den Terminus der »NS-Belas- e vermieden werden, dass die DDR wie in den meisten bishe- tung« als Teil der sich wandelnden demokratischen Kultur zu rigen Darstellungen nur als Kontrast- und Negativfolie für die begreifen. Untersucht werden personelle Kontinuitäten und als Erfolgsgeschichte beschriebene Entwicklung der Bundes- Prägungen seit der Weimarer Republik, die Persistenz bzw. republik dient. Transformation von administrativ-politischen Handlungslogi- Die Niederschrift des Manuskripts wurde im Berichtszeit- ken sowie Rollenverständnisse und Wahrnehmungsmuster, raum vorangetrieben. Ein Abschluss der rund 900 Seiten um- die sich in der Interaktion zwischen Verwaltungseliten und ih- fassenden Arbeit ist für Frühjahr 2018 geplant. rer Umwelt spiegeln. Dieser Ansatz ermöglicht neue Einsich- ten in die Frage, wie der Umbau Westdeutschlands zu einem demokratischen Rechtsstaat gelingen konnte, obwohl ein er- heblicher Teil der Funktionseliten in Bund und Ländern nach 1945 nationalsozialistisch belastet war. Eine bedeutsame Untersuchungsebene des Projekts ist die Personalpolitik. Daher werden die konkrete NS-Vergangen- heit des ministeriellen Spitzenpersonals und die Einstellungs- praxis der Staatsregierung systematisch analysiert. Ein weiterer Schwerpunkt liegt auf personellen und inhaltlichen Kontinu- itäten und Neuanfängen in der Innenverwaltung im Hinblick auf Polizei, Innere Sicherheit und Verfassungsschutz. Komple- mentär dazu entstehen vertikale Längsschnittstudien über den Umgang mit ehemaligem NS-Vermögen, das Gesundheitswe- sen und das höhere Schulwesen. Die Projektarchitektur um- fasst insgesamt acht Einzelstudien, die in zwei Projektphasen entstehen. Zunächst werden folgende Teilprojekte bearbeitet: 21

i f Im Gespräch mit Sophie Friedl infor- z — mierte sich Wissenschaftsminister j Ludwig Spaenle über die Arbeit des a Forschungsprojekts »Demokratische h Kultur und NS-Vergangenheit«. r e s b e r i 6.1 Politik und Personal der Bayerischen Staatskanzlei 6.2 Das Leitungspersonal im Bayerischen Finanzministerium c h nach dem Nationalsozialismus 1945–1970 und das Erbe des Nationalsozialismus t 2 0 Die Bayerische Staatskanzlei spielte in der Nachkriegszeit eine Die Frage nach Ausmaß und Bedeutung von Kontinuitäten zur 1 7 zentrale Rolle beim Aufbau und der Koordinierung einer de- NS-Diktatur stellte sich für das Staatsministerium der Finan- mokratischen Ministerialverwaltung. Erst 1933 von den Natio- zen mit besonderer Schärfe. Zwischen 1933 und 1945 hatten nalsozialisten gegründet, hatte die Staatskanzlei 1945 jedoch die Finanzbeamten eine Schlüsselrolle bei der Ausplünde- keine demokratische Vorgeschichte. Vor diesem Hintergrund rung der jüdischen Bevölkerung gespielt. Außerdem fielen untersucht Rick Tazelaar in seinem Dissertationsprojekt den nach 1945 umfangreiche Aufgabenbereiche in die Zustän- Umgang mit der NS-Vergangenheit in der Bayerischen Staats- digkeit der Landesfinanzpolitik, die unmittelbar mit den Fol- kanzlei nach 1945. Die Studie folgt der Leitfrage, welche Kon- gen des NS-Unrechts zusammenhingen. Zugleich lassen sich tinuitäten bzw. Diskontinuitäten das Handeln der Staatskanzlei anhand von Finanzverwaltung und Finanzpolitik langfristige innerhalb der Ministerialverwaltung nach 1945 prägten. Dabei Wandlungsprozesse analysieren, die sich auf das Verständ- stehen vier Themenfelder im Mittelpunkt. Mit einem proso- nis von Staatlichkeit selbst auswirkten. Das Erkenntnisinter- pografischen Zugriff leuchtet die Studie erstens die Erfah- esse richtet sich auf den Wandel von Demokratieverständnis rungs- und Erwartungshorizonte des leitenden Personals der und -praxis in den ersten drei Nachkriegsjahrzehnten. Es kon- Staatskanzlei aus. Zweitens wird die von der Staatskanzlei ge- kretisiert sich in der Leitfrage, an welchen Kriterien die de- führte Personalpolitik im Hinblick auf Auswahlkriterien, Wahr- mokratische Qualität von Regierungs- und Verwaltungspraxis nehmung von NS-Belastung und personellen Netzwerken gemessen wurde. Bernhard Gotto untersucht, welche Prägun- analysiert. Die Frage nach der Verwaltungspraxis- und -kul- gen und Erfahrungen das Handeln der Führungskohorte des tur, d. h. nach administrativen Handlungsmustern, Selbstver- Finanzministeriums bestimmten. Die Studie kombiniert diese ständnis der Beamten und Verwaltungskonflikten, bildet den akteursbezogene Untersuchungsebene mit der Analyse von dritten Untersuchungsraum. Viertens richtet sich der Blick auf Wahrnehmungsmustern und Handlungsroutinen. Sie nimmt die leitenden Beamten der Staatskanzlei als Akteure im Rah- dafür die Interaktion der Finanzverwaltung mit gesellschaft- men historischer Deutungsprozesse. lichen Akteuren in den Blick. Des Weiteren untersucht die Rick Tazelaar hat die Sichtung und Auswertung relevan- Studie die Organisationskultur des Finanzministeriums sowie ter Literatur sowie von teilweise neu erschlossenen Perso- das Rechenschaftsverhalten und die Legitimationsmuster für nalakten, Nachlässen, Sitzungsprotokollen und Sachakten im finanzpolitische Entscheidungen gegenüber dem Rechnungs- Bayerischen Hauptstaatsarchiv München, im Bundesarchiv hof, dem Parlament und der Presse. Berlin-Lichterfelde und im Archiv für Christlich-Soziale Politik in München fortgesetzt. Bernhard Gotto, der auch das Gesamtprojekt koordiniert, hat die Recherchen im Bayerischen Hauptstaatsarchiv fortgeführt.

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6.3 Staatliche Sicherheitskulturen in Bayern 1945–1970. Das Berichtsjahr stand im Zeichen der Projektkonzepti- Personal, Praktiken und Prägungen im Bayerischen on und der Recherche im Bayerischen Hauptstaatsarchiv, im Innenministerium, Landeskriminalamt und Landesamt Staatsarchiv in Amberg, in den Bundesarchiven in Freiburg für Verfassungsschutz und Berlin sowie im Archiv des Max-Planck-Instituts für Psy- chiatrie in München. Für 2018 sind weitere Archivarbeiten Franziska Walter untersucht in ihrer Dissertation, wie sich und die Verschriftlichung erster Ergebnisse geplant. staatliche Sicherheitsstrukturen und -politik im Spannungsfeld gewandelter Sicherheits- und Staatlichkeitsbegriffe ausbilde- ten. Dabei geht sie der Frage nach, welche Rolle personelle Kontinuitäten in diesem Prozess spielten. Der behörden- und zäsurenübergreifende Ansatz erlaubt es, den Umgang mit 7. Hüter der Ordnung. sich wandelnden Unsicherheitswahrnehmungen nachzuvoll- Die Innenministerien in Bonn und Ost-Berlin f ziehen. Gleichzeitig bildet er die Heterogenität des Bereichs o nach dem Nationalsozialismus r Öffentliche Sicherheit und Ordnung ab. s c Die Analyse kombiniert drei Ebenen: Die erste umfasst Das Forschungsprojekt wurde im Dezember 2014 von Bun- h u personelle und organisatorische Rahmenbedingungen. Im desinnenminister Thomas de Maizière ins Leben gerufen. Es n Zentrum steht die Wechselwirkung zwischen der Entwicklung g wird vom Institut für Zeitgeschichte und vom Zentrum für s der Sicherheitsstrukturen und -politik nach 1945 und den Kar- Zeithistorische Forschung Potsdam durchgeführt und soll - u riereverläufen und Prägungen des Personals vor und nach im Dezember 2018 abgeschlossen werden. Die Forschungs- n 1945. Die zweite Untersuchungsebene gilt der Verwaltungs- gruppe besteht aus den beiden Projektleitern Frank Bösch d e kultur. Dabei rücken Arbeitsabläufe, Handlungsspielräume, und Andreas Wirsching, sechs Postdoktorandinnen und d i Selbstverständnis und Rollenerwartungen der Beamten sowie -doktoranden sowie zwei Doktorandinnen, wobei vier Mitar- t die Behörden als sozialer Raum in den Fokus. Die dritte Ebe- beiterinnen und Mitarbeiter dem IfZ angehören. Eine Steue- i o ne adressiert die Strategien, die die verschiedenen Behörden rungsgruppe, die sich aus Wissenschaftlern beider Institute n s verfolgten, um Öffentliche Sicherheit und Ordnung in Bayern zusammensetzt, sowie ein wissenschaftlicher Beirat beraten p r zu gewährleisten. und begleiten das Projekt. o Im Berichtsjahr wertete Franziska Walter u.a. erstmals zu- Die Innenministerien in Bonn und Ost-Berlin trugen maß- j e gängliches Quellenmaterial zum Landesamt für Verfassungs- geblich zum Aufbau und zur Konsolidierung der Bundesrepu- k t schutz und zum Landeskriminalamt (LKA) aus. Auf dieser Basis blik und der DDR bei. Wie und mit welchem Personal geschah e wurde die Konzeption weiterentwickelt und zusammen mit ers- dies? Welche politischen Folgen hatten die jeweiligen Prägun- ten Ergebnissen zum Gründungspersonal des LKA auf dem gen der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter? Und wie veränderte Doktorandenkolloquium, das 2017 in Bonn tagte, sowie beim sich die Verwaltungskultur in Ost und West bis zum Beginn der 27. Kolloquium zur Polizeigeschichte in München präsentiert. 1970er Jahre? Die ersten Ergebnisse des Forschungsprojekts zeigen, dass im Bundesinnenministerium (BMI) die Mehr- heit des Personals schon im Nationalsozialismus als Beam- 6.4 Gesundheit verwalten in der Demokratie. Politik, te tätig war. Viele verschwiegen ihre Vergangenheit, die kaum Personal, Prägungen des öffentlichen Gesundheitswesens überprüft wurde. Sie passten sich in die Demokratie ein, aber in Bayern 1945–1965 in einigen Bereichen zeigte sich der Einfluss autoritärer und antipluralistischer Denkmuster. Im Ministerium des Innern der Das Dissertationsprojekt von Sophie Friedl geht der Leitfrage DDR (MdI) übernahmen zwar ältere Kommunisten und junge nach, wie sich die Gesundheitsverwaltung in Bayern unter den »Kader« die Leitung, doch einzelne Expertenbereiche wiesen Vorzeichen der neu begründeten Demokratie gestaltete. Dazu auch dort Kontinuitäten auf. Dabei zeigt sich, dass sich Ost betrachtet sie das Selbstverständnis der wiedererstandenen und West beim Umgang mit der NS-Vergangenheit genau be- Medizinalverwaltung, Kriterien und Akteure der Personalpo- obachteten und teilweise versuchten, auf die Gegenseite Ein- litik, den Umgang mit dem Erbe der NS-Medizin in Sachent- fluss zu nehmen. scheidungen, Haltungen zur Medienöffentlichkeit und zu Das Team hat 2017 eine Abschlussstudie verfasst, die im Verbänden sowie interne Prozesse der Entscheidungsfindung. Juni 2018 gedruckt beim Wallstein Verlag erscheinen und im Prägungen durch vorhergehende illiberale, autoritäre Kulturen Bundesinnenministerium der Öffentlichkeit vorgestellt werden sind dabei immer zu berücksichtigen. Die Studie ist vertikal soll. Eine Tagung zum Thema »Getrennte Wege nach dem Na- angelegt und untersucht das bayerische öffentliche Gesund- tionalsozialismus?«, die Ende Juni im BMI stattfand, richtete heitswesen von der ministeriellen Ebene über Regierungsme- eine vergleichende Perspektive auf die beiden Innenministe- dizinalreferate bis hin zu einzelnen Gesundheitsämtern. 23 rien. Eine weitere Präsentation gab es vor den Mitarbeiterin- wesentliche Konstante im Bundesinnenressort in den 1950er nen und Mitarbeitern des BMI in Bonn. Zudem arbeitet jeder Jahren darstellte. Ausgehend von seinem biografischen Hinter- Mitarbeiter unter speziellen Fragestellungen an eigenständi- grund wird hier schwerpunktmäßig über die Personalpolitik hin- gen Publikationen. aus auch seine sachpolitische Rolle im BMI näher beleuchtet.

7.1 Die Personalpolitik des Bundesinnenministeriums und sein erster Staatssekretär Hans Ritter von Lex 7.2 Rechtsstaat, Justizstaat oder Verwaltungsstaat? Die Verfassungs- und Verwaltungspolitik des Bundesinnen- Dieses von Irina Stange bearbeitete Teilprojekt setzt sich mit ministeriums zwischen Kontinuität und Neubeginn der Einstellungspraxis und personellen Netzwerken im Bun- desministerium des Innern auseinander. Dabei gilt es zum ei- Im Mittelpunkt des von Frieder Günther bearbeiteten Teilpro- nen, die Gründung und personelle Ausstattung des BMI bis jekts steht die Abteilung »Verfassung, Staatsrecht und Ver- i September 1949 näher zu beleuchten. Hier steht die Frage waltung«, eine der größten und aus Sicht ihrer Mitarbeiter f im Mittelpunkt, durch wen und unter welchen Prämissen das wichtigsten Abteilungen des Bundesinnenministeriums. Bei z — Gründungspersonal des Bundesinnenressorts zusammenge- den Recherchen stehen vier Themenfelder im Mittelpunkt, die j a h r e s b e r i c h t 2 0 1 7

IfZ-Historikerin Maren Richter stellte im Bundesinnenministerium ihre Forschungsergebnisse vor.

stellt wurde. Davon ausgehend wird zum anderen die Per- die Traditionsverhaftung, aber auch die Wandlungen bei der sonalpolitik des BMI selbst von 1949 bis 1969 hinsichtlich Arbeit des Ministeriums vor Augen führen: das Verfassungs- Wandlungsprozessen sowie Einflussfaktoren untersucht. Da- verständnis, das Verhältnis zum Bundesverfassungsgericht, rauf aufbauend findet ebenso eine eingehendere Beschäfti- das Aufenthalts- und Ausländerrecht sowie die Verwaltungs- gung mit der Rolle der Minister und Staatssekretäre und ihrer politik und das Verwaltungsrecht. Darüber hinaus fragt das Einflussnahme auf das »Tagesgeschäft« des Ministeriums Teilprojekt nach Kontinuitäten und Brüchen in der Verwal- statt. Nicht zuletzt wird sich ein vertiefendes Dissertations- tungskultur des Bundesinnenministeriums gegenüber der Zeit projekt mit der Person des ersten Staatssekretärs Hans Ritter vor 1945 und kontrastiert die Ergebnisse mit dem Innenmi- von Lex auseinandersetzen, der mit elf Jahren Amtszeit eine nisterium der DDR.

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7.3 Die »Spezialisten-Abteilungen« des Bundesinnenministe- aus widmet er sich der Arbeit der Archivverwaltung und des riums: Gesundheit und Soziales Meteorologischen Dienstes. Insbesondere in diesen wissen- schaftlichen Abteilungen des Ost-Berliner Innenministeriums Im Zentrum der Forschungen von Maren Richter stehen die sind markante personelle Kontinuitäten von Fachkräften aus Abteilungen »Gesundheitswesen« und »Sozialwesen« des der Zeit vor 1945 auszumachen. Die in den Quellen doku- BMI, in denen vor allem Spezialisten, also Ärzte und Juristen, mentierte angeblich unpolitische Gesinnung jener Experten tätig waren. Die Untersuchung der personellen Kontinuitäten ist ein wichtiges, weitergehend zu analysierendes Konstrukt, steht damit vor einer Besonderheit. Bisherige Ergebnisse deu- das sowohl die Bereitschaft, erneut einem diktatorischen Re- ten nämlich darauf hin, dass bei der intensiven Suche nach gime zu dienen, als auch eine persönliche Bereinigung der Experten für diese beiden Abteilungen die Tätigkeit der Mitar- vorangegangenen Karriere im Nationalsozialismus begüns- beiterinnen und Mitarbeiter während des Nationalsozialismus tigte. Im Mittelpunkt der Arbeit steht nicht zuletzt die Person besonders wenig hinterfragt wurde. So konnten bereits eini- Carl Steinhoff. Ohne über eine einschlägige kommunistische f ge hohe BMI-Mitarbeiter dieser Abteilungen identifiziert wer- Biografie zu verfügen, avancierte Steinhoff nach 1945 zum o r den, die nach heutigem Verständnis als NS-Täter anzusehen Präsidenten der brandenburgischen Provinzialverwaltung so- s c sind. Gleichzeitig soll anhand einer Netzwerkanalyse das um- wie zum Ministerpräsidenten des Landes Brandenburg. 1949 h u fassende Beziehungsgefüge der Ärztinnen und Ärzte unter- wurde er schließlich zum ersten Minister des Innern der DDR n einander beleuchtet werden. Ein biografischer Schwerpunkt ernannt – eine Karriere, die 1952 jäh endete. Das biografische g s liegt auf der Ärztin Maria Daelen. Hier erforscht Maren Rich- Porträt dieses Mannes soll im Rahmen des Projekts eben- - u ter vor allem ihr facettenreiches Leben, ihre Arbeit im Kreis falls systematisch in den Blick genommen und die Ergebnisse n der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der BMI-Gesundheitsab- separat publiziert werden. d e teilung und ihr Wirken für den Aufbau der bundesdeutschen d Gesundheitspolitik. i t i o n s 7.4 Zivile Verwaltungen und wissenschaftliche Dienste des 8. Das Kanzleramt. Bundesdeutsche Demokratie p r Ost-Berliner Ministeriums des Innern (MdI)/Biografie von und NS-Vergangenheit o DDR-Innenminister Carl Steinhoff j e Das Institut für Zeitgeschichte hat im Berichtsjahr gemein- k t Das MdI fungierte in den 1950er Jahren als »Kommunalmi- sam mit dem Zentrum für Zeithistorische Forschung Potsdam e nisterium« der DDR. Konkret war es seine Aufgabe, eine ein- (ZZF) für 2017 bis 2020 Mittel für ein Forschungsprojekt zur heitliche innere Verwaltung aufzubauen und die Arbeit der Geschichte des Bundeskanzleramts 1949–1969 eingeworben dezentralen »Staatsorgane« zu kontrollieren. Im Rahmen (Projektleitung am IfZ: Johannes Hürter und Thomas Rait- seines Teilprojekts untersucht Lutz Maeke die Praxis und hel). Die Finanzierung erfolgt durch das von der Beauftragten die Bilanz jener kommunalpolitischen Arbeit. Darüber hin- der Bundesregierung für Kultur und Medien (BKM) aufgeleg- te »Förderprogramm zur Auseinandersetzung mit der NS-Ver- gangenheit zentraler deutscher Behörden«. Das Bundeskanzleramt etablierte sich nach der Grün-

Die Forschungsgruppe zur Geschichte der Innenministerien in Bonn und Ost-Berlin dung der Bundesrepublik als politische Schaltzentrale, die bei der Konferenz »Getrennte Wege nach dem Nationalsozialismus«. aufgrund der Richtlinienkompetenz des Bundeskanzlers steu- ernd, planend und koordinierend auf alle Bereiche des Re- gierungshandelns einwirken konnte. Dies galt besonders für die Personalpolitik sowie für die Steuerung von Informations- flüssen und die Öffentlichkeitsarbeit. Trotz dieser Schlüssel- funktion ist das Bundeskanzleramt bislang noch nicht zum Gegenstand der jüngeren Behördenforschung geworden. Die- se Forschungslücke wird das neue IfZ/ZZF-Projekt schließen, indem es danach fragt, wie und in welchem Ausmaß die bis- her für einzelne Ministerien untersuchte Personalpolitik vom Bundeskanzleramt zentral gelenkt wurde und welche Rolle das Amt hinsichtlich personeller Kontinuitäten und Brüche spielte. Darüber hinaus sind Aufschlüsse darüber zu erwar- ten, wie sich Politikstile und Verwaltungskulturen veränderten 25

i f z — j a h r e s b e r i c h t 2 0 1 7

Das »Palais Schaumburg«, Sitz des Bundeskanzleramts in den frühen Jahren der Bundesrepublik. und welche Bedeutung dieser Wandel für die demokratische auf exemplarische Einzelbiografien und den personalpoliti- Entwicklung des bundesdeutschen Regierungssystems hatte. schen Einfluss des Kanzleramts auf andere Ressorts. Die Pro- Diese Ergebnisse werden mit den Forschungen zu anderen jektarbeit wird im Januar 2018 beginnen. Bundesbehörden in Beziehung gesetzt, um die Reichweite der Aussagen zu vergrößern. Geplant sind vier Teilprojekte, die auf enge Koopera- 8.2 Das Bundeskanzleramt und die Demokratie. tion angelegt sind und deren Ergebnisse in einem gemein- Erfahrungsreservoirs, Grundvorstellungen und Politikstile samen Band veröffentlicht werden sollen. Während am ZZF führender Akteure zum einen die Vergangenheits- und Geschichtspolitik, die Öffentlichkeitsarbeit des Bundeskanzleramts und das Bun- Das Teilprojekt von Nadine Freund, die im Dezember 2017 despresseamt untersucht werden, entstehen zum anderen am ihre Arbeit aufgenommen hat, wendet sich der Frage zu, IfZ zwei Studien über die Personalentwicklung und Personal- wie sich das Führungspersonal des Bundeskanzleramts in politik der Behörde sowie über das Demokratie- und Politik- die neue politische Ordnung einfügte. Welche Erfahrungen, verständnis ihrer führenden Beamten. politischen Grundvorstellungen und Politikstile lassen sich bei den Chefs des Kanzleramts identifizieren, und in welchem Ver- hältnis standen diese zu den Anforderungen des parlamenta- 8.1 NS-Belastung und Personalpolitik im Bundeskanzleramt rischen Systems? Das Projekt lotet die Spannungsfelder und Im Mittelpunkt des Teilprojekts stehen die Personalpolitik des Wechselwirkungen von traditionellen Mustern des Regierens Bundeskanzleramts und damit die Frage nach den perso- und Verwaltens auf der einen und der Demokratisierung von nellen Kontinuitäten und Brüchen zur NS-Diktatur. Der Blick Politik und Verwaltungskultur auf der anderen Seite aus. richtet sich dabei sowohl auf die formale NS-Belastung der Beschäftigten und den Umgang der Behörde mit ihr als auch

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9. NS-Belastungen im bundesdeutschen 10. Demokratischer Staat und terroristische Atom- bzw. Forschungsministerium, 1955–1972 Herausforderung. Die Anti-Terrorismus-Politik der 1970er und 1980er Jahre in Westeuropa Thomas Raithel und Niels Weise untersuchen seit 2016 die institutionellen, personellen und wissenschaftspolitischen Be- Das vergleichend angelegte, von Johannes Hürter geleitete lastungen aus der Zeit des nationalsozialistischen Regimes, Projekt beschäftigt sich erstmals umfassend aus geschichts- die es von 1955 bis 1972 in den Vorgängerinstitutionen des wissenschaftlicher Perspektive mit dem nach wie vor aktu- heutigen Bundesministeriums für Bildung und Forschung ellen Problem, wie der moderne demokratische Staat den (BMBF) gegeben hat. Das vom BMBF finanzierte Projekt baut Terrorismus effizient bekämpfen kann, ohne rechtsstaatliche auf einer Machbarkeitsstudie Thomas Raithels von 2014 auf. Prinzipien zu verletzen und die freiheitliche Grundordnung Vorrangig werden die folgenden Forschungsziele verfolgt: aufs Spiel zu setzen. Es nimmt einen zentralen Bereich staat- lichen Handelns in den westlichen Demokratien zwischen der f 1. die Klärung der institutionellen Kontinuität und Diskontinui- Protestbewegung von 1968 und der Wende von 1989/90 in o r tät und damit verbunden die Analyse des Selbstveständnisses den Blick, wobei der Schwerpunkt auf den 1970er und frü- s c der führenden Beamten des Ministeriums. Zukunftsorientie- hen 1980er Jahren sowie auf der Bekämpfung des nationalen h u rung und NS-Belastungen stehen im Atom- bzw.- Forschungs- Linksterrorismus liegt. Die Analyse der staatlichen Reaktion n ministerium in einem besonderen Spannungsverhältnis, da es, auf die terroristische Herausforderung wird in die grundlegen- g s im Gegensatz zu den meisten anderen bundes deutschen Res- den Wandlungsprozesse dieser Jahre eingeordnet und ergänzt - u sorts, keinen direkten institutinellen Vorgänger in der NS-Zeit damit die früheren IfZ-Projekte »Reform und Revolte« und n gab. Das Atomministerium entwickelte sich sukzessive zum »Krise der Arbeitsgesellschaft«. d e Nukleus eines Forschungs- und Wissenschaftsministeriums. Hervorgegangen aus den zwei internationalen Konferen- d zen des Projekts in Trient (Mai 2008) und München (Novem- i t 2. eine differenzierte gruppenbiografische Analyse des minis- ber 2012), wurden 2010 und 2014 die Sammelbände »Die i o teriellen Führungspersonals bis zu den Referatsleitern, bei der bleiernen Jahre. Staat und Terrorismus in der Bundesrepublik n s die Frage nach NSDAP-Mitgliedschaften kein isoliert betrach- Deutschland und Italien 1969–1982« (hrsg. v. Johannes Hür- p tetes Kriterium darstellt. ter und Gian Enrico Rusconi; Zeitgeschichte im Gespräch) und r o »Terrorismusbekämpfung in Westeuropa. Demokratie und Si- j e 3. genauere biografische Skizzen der ministeriellen Spitze cherheit in den 1970er und 1980er Jahren« (hrsg. v. Johan- k t (Minister, Staatssekretäre und Abteilungsleiter) sowie einzel- nes Hürter; Quellen und Darstellungen zur Zeitgeschichte) e ner Personen des ministeriellen Führungspersonals, die eine publiziert. schwere individuelle NS-Belastung aufweisen. Die beiden zuletzt veröffentlichten, das Projekt vorläufig ab- schließenden Monografien von Eva Oberloskamp und Mar- 4. die Untersuchung etwaiger wissenschaftspolitischer Konti- kus Lammert wurden im November im Rahmen einer nuitäten bzw. politisch-mentaler Kontinuitätslinien im Handeln Podiumsdiskussion im Institut für Zeitgeschichte in München von Ministerialbeamten. Auch eventuelle Kontinuitäten und präsentiert. Diskontinuitäten in allgemeinen Sachfragen, etwa in der minis- Aus Anlass des 40. Jahrestags des »Deutschen Herbstes« teriellen Forschungsförderung, werden analysiert. 1977 war im Berichtsjahr wiederholt die Expertise des Projekts gefragt, u. a. in einem Radio-Feature mit Johannes Hürter im Ein interdisziplinärer Workshop am 10. und 11. Oktober unter Bayerischen Rundfunk. dem Titel »Zukunftsorientierung und NS-Vergangenheit: NS- Belastungen im bundesdeutschen Atom- bzw. Forschungsmi- nisterium 1955−1972« im IfZ hat Gelegenheit zur Einordnung erster Ergebnisse in den Kontext anderer »Aufarbeitungsprojek- te« geschaffen und wichtige Impulse für den Fortgang der Studie gegeben. Als sehr hilfreich hat sich auch die Präsenz mehre- rer Wissenschafts- und Technikhistorikerinnen und -historiker erwiesen; eine weitere Vernetzung auf diesem Themenfeld ist geplant. Die Archivrecherchen und die Quellenauswertung sind inzwischen weit fortgeschritten. Erste Niederschriften wurden angefertigt. Das Projekt, dessen Ergebnisse in einer gemeinsa- men Monografie von Thomas Raithel und Niels Weise publiziert werden sollen, wird Anfang 2019 abgeschlossen sein. 27

10.1 Staat und Terrorismus in Italien 1969–1982 den staatlichen Maßnahmen auch die öffentlichen Debatten um Terrorismus und Terrorismusbekämpfung in den Blick. Tobias Hof analysiert in seiner Studie, die im Juli 2009 von Markus Lammert ist mit seiner Monografie im Juni 2014 im der Ludwig-Maximilians-Universität München als Dissertati- Rahmen eines deutsch-französischen Doppelpromotionsver- on angenommen wurde, erstmals umfassend die italienische fahrens an der LMU München und der Universität Paris-Sor- Anti-Terrorismus-Politik in den 1970er und frühen 1980er bonne (Paris IV) promoviert worden. Die Studie wurde im Jahren. Die Monografie ist 2011 in der Reihe »Quellen und Berichtsjahr abschließend für die Publikation überarbeitet und Darstellungen zur Zeitgeschichte« erschienen. im September in der Reihe »Quellen und Darstellungen zur Zeitgeschichte« publiziert.

10.2 Staat und Terrorismus in der Bundesrepublik Deutschland 1969–1982 10.4 Codename TREVI. Terrorismusbekämpfung und die i Anfänge einer europäischen Innenpolitik in den f Die Auseinandersetzung zwischen Staat und Terrorismus 1970er Jahren z — war eines der grundlegenden innenpolitischen Probleme, mit j a denen sich die Bundesrepublik in den 1970er Jahren kon- Das im Januar 2009 von Eva Oberloskamp begonnene Post- h frontiert sah. Häufig ist in Wissenschaft und Publizistik sogar doc-Projekt, das aus Mitteln des Pakts für Forschung und r e von »Jahren des Terrors« oder einem »Jahrzehnt der Inne- Innovation finanziert wurde, befasst sich mit den grenzüber- s b ren Sicherheit« die Rede. Auch wenn solche Etikettierungen schreitenden Dimensionen der Terrorismusbekämpfung. In e r übertrieben sein mögen, steht doch fest, dass es der selbst er- diesem Zusammenhang richtet sich die Analyse auf einen i nannten »Stadtguerilla« der RAF und anderer Gruppierungen besonders folgenreichen Aspekt zwischenstaatlicher Koope- c h gelang, im freiheitlich-demokratischen Rechtsstaat antiterro- ration: auf die in den 1970er Jahren einsetzenden Bemühun- t ristische Sonderdiskurse, Sondermaßnahmen, Sondergesetze gen der neun EG-Staaten, im Bereich der Inneren Sicherheit 2 0 und Sonderprozesse zu provozieren, die das sensible Verhält- zu gemeinsamen Grundsätzen und Maßnahmen zu gelangen. 1 7 nis von Sicherheit und Freiheit tief berührten. Im Mittelpunkt Die Untersuchung konzentriert sich auf die bundesdeutsche des Projekts von Johannes Hürter steht der Umgang von Re- Politik während der sozialliberalen Ära (1969–1982), für die gierung und Parlament mit terroristischer Gewalt während ein erheblicher Teil der Quellen relativ gut zugänglich ist. Da- der sozialliberalen Ära. Das staatliche Handeln war in diesen rüber hinaus werden perspektivisch auch der britische und Jahren davon geprägt, dass sich eine aktive, eher leitungsbe- französische Standpunkt mit einbezogen. Gefragt wird zum stimmte und langfristig planende Reformpolitik der Inneren einen, welche Rolle die Bundesrepublik bei der europäischen Sicherheit mehr und mehr mit einer reaktiven, eher bürokra- Zusammenarbeit im Bereich der Inneren Sicherheit in den tiebestimmten und kurzfristig situativen Maßnahmenpolitik 1970er Jahren spielte. Zum anderen wird nach Erklärungsfak- gegen den Terrorismus mischte. Diese geradezu dialektische toren für das Handeln der bundesdeutschen Akteure gesucht; Entwicklung wird in der Studie auf der Perzeptions- wie auf der hierzu zählen auch Dispositionen, die durch die politische Kul- Handlungsebene analysiert und in den Wandel von »Staatsge- tur und das politische System bedingt waren. Die Studie ist walt« in einer zunehmend deliberativen Demokratie eingeord- Ende 2016 in der Reihe »Quellen und Darstellungen zur Zeit- net. Wegen anderer Dienstpflichten konnte die Arbeit an dem geschichte« erschienen. Projekt im Berichtsjahr nicht fortgesetzt werden.

10.3 Der neue Terrorismus. Terrorismusbekämpfung in Frankreich in den 1980er Jahren

Die Dissertation von Markus Lammert beschäftigt sich mit einem weiteren nationalstaatlichen Beispiel. Das Teilprojekt wurde von 2010 bis 2013 aus Mitteln des Pakts für Forschung und Innovation finanziert. Ziel der Arbeit ist es, die franzö- sische Anti-Terrorismus-Politik der 1980er Jahre, die vor al- lem auf den »neuen« Terrorismus transnational agierender Gruppen aus dem Nahen Osten reagieren musste, in die poli- tik- und gesellschaftsgeschichtlichen Entwicklungen der Fünf- ten Republik einzuordnen. Die Untersuchung nimmt neben

Demokratien und ihr historisches Selbstverständnis 28

10.5 Demokratischer Staat und transnationaler Terrorismus 10.6 Stammheim. Eine moderne Haftanstalt als Ort der Auseinandersetzung zwischen Staat und RAF In enger Verbindung mit dem IfZ-Projekt entstand die von der Gerda-Henkel-Stiftung und dem DAAD geförderte Studie von Ein weiteres assoziiertes Projekt war die von der Konrad-Ade- Matthias Dahlke »Demokratischer Staat und transnationaler nauer-Stiftung geförderte Dissertation von Sabine Bergs- Terrorismus. Drei Wege zur Unnachgiebigkeit in Westeuro- termann, die 2013 von der Ludwig-Maximilians-Universität pa 1972–1975«, die 2009 von der Humboldt-Universität zu München angenommen und 2016 ebenfalls in den »Quellen Berlin als Dissertation angenommen und 2011 in der Projekt- und Darstellungen zur Zeitgeschichte« veröffentlicht wurde. reihe in den »Quellen und Darstellungen zur Zeitgeschichte« publiziert wurde.

f o r s c h u n g s - u n d e d i t i o n s p r o j e k t e

40 Jahre »Deutscher Herbst«: Das Team des Projekts »Demokratischer Staat und terroristische Herausforderung« präsentierte dazu zwei neue Publikationen. 29

Transformationen in der neuesten Zeitgeschichte

ie Zeitgeschichte seit etwa 1970 lässt sich als Epoche tion der Arbeitsbedingungen, die sich nach dem Ende des beschleunigter globaler Transformationen begreifen. Nachkriegsbooms noch verstärkte. Hierbei entstanden sekto- Sie war geprägt von rasanten technologischen Ent- rale Krisen und neue Berufsbilder; klassische Industriebran- i f D z wicklungen, von neuen wirtschaftlichen Unsicherheiten und chen verloren an Bedeutung. Diese Entwicklungen sind auf — Dynamiken, von tief greifenden gesellschaftlichen Wandlun- der Makro-Ebene oft herausgestellt und bereits zeitgenössisch j a gen und soziokulturellen Umbrüchen. Das Cluster widmet sich diagnostiziert worden. Weniger erforscht ist, wie dieser Wandel h der Erforschung dieser eng zusammenhängenden Vorgänge. aus der Sicht der Beschäftigten verlief. Die drei Promotions- r e Als zentrale analytische Kategorie dient ein weit verstandener projekte untersuchen deshalb aus einer Mikro- und Meso- s b Transformationsbegriff, der kulturelle, soziale, ökonomische perspektive, etwa auf Betriebs- und Branchenebene, die sich e r und ökologische Dimensionen einbezieht und offen ist im Hin- wandelnden Praktiken und Erfahrungen. Die Akteursperspek- i blick auf die Richtung der Transformationsprozesse. tive wird dabei systematisch mit einbezogen. Zudem werden c h abstrakte sozialwissenschaftliche Zuschreibungen einzelner t Betriebe und Branchen analysiert, um die Funktionsweise 2 0 des Wandels genauer zu fassen. 1 7

1. Soziale Folgen des Wandels der Arbeitswelt in der 1.1 Belegschaften in der bundesdeutschen Automobilindus- zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts trie zwischen Boom und Krise. Das Beispiel BMW

In modernen Gesellschaften ist das Leben grundlegend durch Das Teilprojekt von Mario Boccia fragt nach dem Bewusstsein die Art des Arbeitens bestimmt. Entsprechende soziale Folgen und den Handlungsmöglichkeiten von Industriebelegschaften hatte der Wandel der Arbeitswelt, der etwa durch Prozesse der während des Booms und in den Jahren danach. Empirisch Automatisierung, Digitalisierung und Expansion des Dienst- werden die Bayerischen Motoren Werke (BMW) untersucht, leistungssektors gekennzeichnet ist. Das von der Hans-Böck- wobei vor allem die Betriebe München-Milbertshofen und Din- ler-Stiftung geförderte Graduiertenkolleg untersucht die golfing (ab 1966/67) behandelt werden. Da die Belegschaft sozialen Auswirkungen der veränderten Arbeitswelt seit den auf Betriebsebene ihre jeweiligen Interessen meist nicht 1970er Jahren. Im Fokus stehen die betrieblichen Transfor- selbst artikulierte, richtet sich das Untersuchungsinteresse mationen, Formen sozialer Ungleichheit und das Handeln ebenso auf die Betriebsräte, den gewerkschaftlichen Vertrau- gewerkschaftlicher Akteure. Dazu werden die zeithistorische enskörper und linksradikale Betriebsgruppen. Die genannten Analyse materiell greifbarer Wandlungsprozesse und konkre- betrieblichen Akteure eint, dass ihr Handeln auf der Zustim- ter Handlungen im betrieblichen Raum mit der Wahrneh- mung und Unterstützung der Beschäftigten gründete – eine mungs- und Interpretationsebene verknüpft. Die Geschichte Legitimierung, die stets aktualisiert werden musste. Insofern der Arbeit(swelt) wird damit in die Kultur- und Gesellschafts- standen sie immer auch in Konkurrenz zueinander, so dass geschichte der Nachkriegszeit eingebettet. Das Graduierten- sich hierbei politische Konflikte als auch Kooperationen erge- kolleg läuft seit Anfang 2017 und ist ein Kooperationsprojekt ben konnten. In weiteren Schritten wird das Forschungspro- des Instituts für Zeitgeschichte, des Zentrums für Zeithistori- jekt die soziale Lage, die strukturelle Zusammensetzung und sche Forschung Potsdam und des Instituts für soziale Bewe- die konkrete Arbeitssituation im Betrieb beleuchten. Ebenso gungen, Bochum. Koordiniert wird es am IfZ München. Die werden politische Auseinandersetzungen und das betriebli- Projekte sollen Ende 2019 zum Abschluss gebracht werden. che Sozialleben untersucht. Das grundlegende Erkenntnisin- Die Münchner Stipendiatinnen und Stipendiaten unter- teresse des Vorhabens ist es, die Kontinuitäten und Brüche suchen die Folgen des Wandels anhand unterschiedlicher im Bewusstsein und Handeln der Belegschaften sowie ihrer Branchen. Bereits der Wirtschaftsaufschwung seit den frü- betrieblichen Vertreter im »Wirtschaftswunder« und in den hen 1950er Jahren bedingte eine grundlegende Transforma- Krisenjahren 1973 und 1982 nachzuzeichnen.

transformationen in der neuesten zeitgeschichte 30

f o r s c h u n g s - u n d Das Volkswagenwerk in Hannover 1973. e d i t i o Bisher wurde vor allem die Literatur ausgewertet, thematische werbsbiografien auf und bietet somit eine wichtige Vergleichs- n s und methodische Präzisierungen sowie erste Quellenrecher- folie für bisherige Arbeiten zur Strukturbruchthese, die zumeist p chen vorgenommen. die männlichen Industriearbeiter in den Vordergrund rückten. r o Erste Archivbesuche wurden durchgeführt und eine Schär- j e fung des Untersuchungsgegenstandes und der Methodik vor- k 1.2 Arbeitswelten von Verkäuferinnen von den 1950er Jahren t genommen. e bis in die 1990er Jahre

Das Teilprojekt von Manuela Rienks befasst sich mit den 1.3 Montanindustrielle Welten im Umbruch. Arbeitswelten von Verkäuferinnen im bundesdeutschen Ein- Der Wandel von Arbeitspraktiken in der Stahlindustrie zelhandel von den 1950er Jahren bis in die 1990er Jahre. des Ruhrgebiets (1960–1987) Das Erkenntnisinteresse liegt vor allem in der zeithistorischen Erforschung der Veränderungen der Verkaufshandlung und Das Projekt von Malte Müller nutzt einen praxeologisch-mik- der zunehmenden Marginalisierung des zu großen Teilen rohistorischen Ansatz und untersucht den Wandel von Arbeits- weiblichen Verkaufspersonals im Laufe des 20. Jahrhunderts. praktiken in der Stahlindustrie des Ruhrgebiets. Die Arbeit Die größten Veränderungen im Einzelhandel waren die Ein- setzt sich in diesem Zuge kritisch mit den Thesen rund um führung der Selbstbedienung in den 1950er und 1960er Jah- den postulierten Strukturbruch ab den 1970er Jahren aus- ren sowie die Computerisierung der Kassen in den 1980er einander, setzt die Umbruchphase für die Stahlindustrie Jahren. Die Bearbeiterin fragt mit einer genderhistorisch in- aber bewusst früher, nämlich schon in den 1960er Jahren spirierten Betrachtungsweise nach den Veränderungen der an. Ausgehend von der Analyse konkreter Arbeitspraktiken Arbeits- bzw. Verkaufsräume, der Arbeitszeit sowie der Ar- bei Hoesch, Krupp, Mannesmann und Thyssen werden die beitspraktiken und danach, wie die Verkäuferinnen diese Auswirkungen technologischer und regularischer Neuerun- wahrnahmen und gestalteten. Diese Aspekte werden mithilfe gen untersucht. Dabei gilt das Erkenntnisinteresse besonders von praxeologischen Ansätzen und historischer Raumanalyse den betrieblichen Konfliktfeldern und Aushandlungsprozes- empirisch anhand ausgewählter Einzelhandelsunternehmen sen, die rund um betriebliche Veränderungen entstanden. Im untersucht. Ebenso werden gewerkschaftliche Quellen und Zuge der Einführung vollmechanisierter und später compu- zeitgenössische sozialwissenschaftliche Studien in die Unter- tergesteuerter Produktionsverfahren wandelten sich das Profil suchung miteinbezogen. der Stahlarbeiter und die innerbetrieblichen Hierarchien. Kör- Das Projekt zeigt die spezifischen Auswirkungen des sek- perlich belastende Tätigkeiten gingen zugunsten von stärker toralen Wandels und des »Strukturbruchs« auf weibliche Er- kontrollierenden Tätigkeiten mit höheren nervlichen Belastun- 31 gen und Qualifikationsanforderungen zurück. Die Belegschaf- 2. Geschichte der Sexualität in Deutschland ten waren den Veränderungen nicht einfach ausgesetzt. Sie 1965–2000 konnten versuchen, die tatsächliche betriebliche Ausgestal- tung ihrer Arbeitsbedingungen durch individuelles und kol- Das Projekt von Michael Schwartz untersucht die sich wan- lektives Handeln zu beeinflussen. delnden sexuellen Lebensformen in der deutschen Gesell- Im Berichtsjahr wurden erste Archive besucht, Werkszeit- schaft bzw. deren öffentliche Repräsentationen, die sich im schriften ausgewertet und die Methodik und der Zuschnitt der Untersuchungszeitraum wesentlich verändert haben. Begin- Arbeit verfeinert. nend mit einem deutsch-deutschen Vergleich dieser langfris- tigen gesellschaftlichen Entwicklungen und deren Anbindung an transnationale Trends sowohl im »Westen« als auch im 1.4 Westdeutsche Gewerkschaften und der »Strukturbruch«. »Ostblock« soll zusätzlich nach den Wechselwirkungen auf Die Politik des DGB, der IG CPK und der HBV in den 1970er die Entwicklung der wiedervereinigten deutschen Gesellschaft und frühen 1980er Jahren im Transformationsprozess der 1990er Jahre gefragt werden. i f Neben der Koordination des Kollegs arbeitet Sebastian Voigt Das Projekt wurde im Berichtsjahr durch intensive Lite- z — an einem Habilitationsprojekt. Es knüpft an die Debatte über raturauswertung fortgesetzt. Der Zeitaufwand musste infolge j a die Wandlungsprozesse der 1970er und frühen 1980er Jahre anderweitiger aufwendiger Dienstpflichten begrenzt werden. h an und möchte dazu beitragen, eine Forschungslücke zu Zugleich wurden Teilaspekte des Projekts auf Tagungen und r e schließen. Untersuchungsgegenstand ist der Deutsche Ge- durch Vorträge einer interessierten Öffentlichkeit vorgestellt. s b werkschaftsbund (DGB), dem als Repräsentant seiner Mit- Zu erwähnen sind insbesondere zwei von Michael Schwartz e r gliedsgewerkschaften eine Thematisierungskompetenz auf mitorganisierte große Tagungen: In der Akademie für Politische i politischer Ebene zukam. Außerdem werden mit der Gewerk- Bildung in Tutzing wurde im Mai eine Internationale Konfe- c h schaft Handel, Banken und Versicherungen (HBV und der In- renz zum Thema »Verfolgung – Diskriminierung – Emanzipa- t dustriegewerkschaft Chemie-Papier-Keramik (IG CPK) sowohl tion. Homosexualität in Europa seit dem Zweiten Weltkrieg« 2 0 der Dienstleistungsbereich als auch der industrielle Sektor ab- veranstaltet. Im Dezember folgte in Zusammenarbeit mit der 1 7 gedeckt. Damit soll ein umfangreiches Bild der Gewerkschafts- Justizakademie Nordrhein-Westfalen eine Tagung in Reck- geschichte der 1970 und 1980er Jahre gezeichnet werden. linghausen zum Thema »Justiz und Homosexualität. Schwule und Lesben in der Rechtsprechung des 20. Jahrhunderts«. Folgende Leitfragen strukturieren das Vorhaben: Für beide Veranstaltungen werden im Laufe des Jahres 2018 Tagungsbände vorbereitet, die von Michael Schwartz mither- – Wie nahmen die Gewerkschaften den Wandel im ausgegeben werden. Untersuchungszeitraum wahr? Welche sozioöko- nomischen und betriebspolitischen Schlussfolge- Verfolgung und Diskriminierung von Homosexualität in rungen zogen sie daraus? Rheinland-Pfalz 1946–1973 – (Wie) Wirkte sich der Umgang mit den Wand- lungsprozessen auf die innere Struktur der Seit 2014 hat das IfZ in Kooperation mit der Bundesstiftung Verbände aus? Magnus Hirschfeld im Auftrag der Mainzer Landesregierung Welche organisatorischen und programmatischen ein Forschungsprojekt über die Verfolgung und Diskriminie- Anpassungen vollzogen sie? rung von Homosexualität in Rheinland-Pfalz geleitet, das im – Wie gestaltete sich das Verhältnis der Organisatio- Januar 2017 gemeinsam mit der Landesregierung in Mainz nen zur betrieblichen Ebene, vor allem den der Öffentlichkeit vorgestellt worden ist. Mit der wissenschaft- Betriebsräten, ausgewählter Unternehmen lichen Leitung des Projekts war Michael Schwartz befasst, der angesichts der Entwicklungen? dazu die Arbeit zweier externer Wissenschaftler (Günter Grau und Kirsten Plötz) koordiniert und angeleitet hat. Schwer- Der Bearbeiter hat u. a. im Archiv der sozialen Demokratie punktmäßig ging es um die Untersuchung der Entwicklung in in Bonn, im Archiv der sozialen Bewegungen in Bochum, im den ersten beiden Nachkriegsjahrzehnten, doch wurde auch Archiv der Bayer AG in Leverkusen und im Archiv der Com- die Zeit der NS-Diktatur sowie Entwicklungen der 1970er Jah- merzbank in Frankfurt am Main recherchiert und mit der Ver- re mitberücksichtigt. Aufgearbeitet werden sollten neben der schriftlichung begonnen. strafrechtlichen Verfolgung auch subtilere Formen der gesell- schaftlichen Diskriminierung, die homosexuelle Frauen und Männer betrafen. Die Ergebnisse zeigen, dass homosexuelles Leben in Rheinland-Pfalz während der 1950er und 1960er Jahre von

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Strafverfolgung und darüber hinaus von vielfältiger Diskri- Lesben, Schwule, Bisexuelle, Transsexuelle, trans- und minierung geprägt gewesen ist. Zwischen 1948 und 1969 intergeschlechtliche sowie queere Menschen in Baden und wurden 2.880 Männer und Jugendliche nach den Paragra- Württemberg: Lebenswelten, Repression und Verfolgung im fen 175 und 175a des Strafgesetzbuches zu Haftstrafen ver- Nationalsozialismus und in der Bundesrepublik Deutschland urteilt; insgesamt ermittelte die Polizei allein in den Jahren 1953 bis 1968 gegen 5.939 Tatverdächtige. Ausgehend von Beratend begleitet vom IfZ und von der Bundesstiftung Magnus der Vorgeschichte der nationalsozialistischen Homosexuel- Hirschfeld, hat die Regierung des Landes Baden-Württemberg len-Verfolgung, liegt nunmehr für die Strafverfolgung homo- im ersten Quartal des Jahres 2016 unter dem Titel »Lebens- sexueller Männer in den ersten beiden Nachkriegsjahrzehnten welten und Verfolgungsschicksale homosexueller Männer die erste verlässliche Studie für ein deutsches Flächenland in Baden und Württemberg« ein erstes wissenschaftliches vor. Das Projekt hat zugleich vielfältige gesellschaftliche Dis- Modul eines umfassender angelegten Forschungsprojekts ge- kriminierungen homosexueller Lebensweisen aufgezeigt – nehmigt, das unter der Leitung von Wolfram Pyta (Historisches f gerade für Frauen, die nicht nur wegen ihrer homosexuel- Institut der Universität Stuttgart) seine Arbeit aufgenommen o r len Identität Diskriminierungen ausgesetzt waren, sondern hat. Für das IfZ nimmt Michael Schwartz die beratende Beglei- s c auch mit einengenden Rollenzuschreibungen und rechtlichen tung wahr. Das Projekt wurde im April interessierten Landes- h u Benachteiligungen etwa im Ehe- und Familienrecht zu kämp- politikern präsentiert. Zugleich wurde ein Folge-Förderantrag n fen hatten. Diese Forschungsergebnisse zur Lebenssituation für das Modul II »Staatliche Repression und Verfolgung nach g s lesbischer Frauen erscheinen besonders innovativ. § 175 (R)StGB zwischen 1918 und 1969« erarbeitet. Geplant - u ist für die Folgezeit ein drittes Forschungsmodul zur Situati- n on weiterer nicht-heterosexueller Minderheiten (insbesondere d Juristische Diskriminierung lesbischer Frauen. e lesbischer Frauen). d Der Entzug des Sorgerechts bzw. der elterlichen Gewalt i in Rheinland-Pfalz t i o Mit dem im Dezember 2017 begonnenen Forschungsprojekt n s untersucht das Institut für Zeitgeschichte in Kooperation mit p der Bundesstiftung Magnus Hirschfeld die juristische Diskri- r 3. Geschichte der Nachhaltigkeit(en). o minierung von lesbischen Frauen in Rheinland-Pfalz. Das Pro- Diskurse und Praktiken seit den 1970er Jahren j e jekt wird von der Mainzer Landesregierung gefördert und zielt k t auf eine Vertiefung des Anfang 2017 erfolgreich abgeschlosse- Das seit 2017 von der Leibniz-Gemeinschaft geförderte Ver- e nen Forschungsprojekts »Strafrechtliche Verfolgung und Dis- bundprojekt erschließt die zeithistorische Dimension der kriminierung der Homosexualität in Rheinland-Pfalz«. »Nachhaltigkeit«. Ausgangsüberlegung des Projekts ist es, Die Ergebnisse dieser Studie haben deutlich gezeigt, dass der Begriff der Nachhaltigkeit zunehmend ubiquitär wird, dass erheblicher Forschungsbedarf zur weiteren Klärung der es aber an der genauen Kenntnis seiner zeithistorischen Ent- politischen, rechtlichen und gesellschaftlichen Diskriminie- wicklung und diskursiven Funktionen mangelt. Das Projekt rung lesbischer Frauen in der Geschichte der Bundesrepu- analysiert deshalb Bedeutungsdimensionen, Ordnungsmus- blik besteht. Zwar hat es in der frühen Bundesrepublik keine ter und Interessen, die Diskurse um Nachhaltigkeit prägten, strafrechtliche Verfolgung homosexueller Frauen gemäß der sowie entsprechende politische, gesellschaftliche und unter- Paragrafen 175 und 175a des Strafgesetzbuches gegeben, nehmerische Praktiken. Damit will es auch den inneren Span- sehr wohl aber faktische Benachteiligungen im bürgerli- nungsfeldern des modernen Nachhaltigkeitsverständnisses chen Recht und in der darauf basierenden Rechtsprechung. auf die Spur kommen. An dem von Elke Seefried geleiteten Unter anderem verloren »schuldig« geschiedene Frauen ihren Verbundprojekt sind neben dem IfZ mehrere Partner beteiligt. Anspruch auf Unterhalt und das Sorgerecht für die Kinder. An der Universität Augsburg entstehen die Dissertationspro- Mit der operativen Leitung des Projekts wurde seitens des IfZ jekte von Karen Froitzheim über »Nachhaltigkeit in Unter- Michael Schwartz betraut. Mit der Durchführung beauftragt ist nehmen« (Wissenschaftszentrum Umwelt, Projektleiter: Jens die Historikerin Kirsten Plötz, die auch schon an der früheren Soentgen) und Nadja Hendriks (Lehrstuhl für europäische Studie zu Rheinland-Pfalz mitgewirkt hat. Regionalgeschichte/Bayerische und Schwäbische Landes- geschichte, Projektleiterin: Marita Krauss) über »Nachhaltig- keit auf lokaler Ebene«. Hinzu kommt Sabina Kubekės Studie über »Local, National and Transnational Dimensions of Sus- tainabillity in Poland since the 1970s« (Herder-Institut für historische Ostmitteleuropaforschung, ; Projektleiter: Christian Lotz). Am IfZ werden drei Projekte bearbeitet. 33

3.1 Eine Begriffsgeschichte der Nachhaltigkeit wird: Die Studie vergleicht ökologische Diskurse und korres- pondierendes Handeln in den zwei Staaten und nimmt vielfäl- Elke Seefried arbeitet seit 2015 an einer Begriffsgeschichte tige Transferprozesse in den Blick – etwa US-amerikanische der Nachhaltigkeit, welche im Sinne einer Historischen Se- Einflüsse sowie Beziehungen zwischen globaler und nationaler mantik die Bedeutungsdimensionen, Zuschreibungen, Ver- Diskursebene. Während des Berichtsjahrs hat die Bearbeite- wendungen und Instrumentalisierungen von nachhaltiger rin die Sichtung und Auswertung von Forschungsliteratur und Entwicklung bzw. Nachhaltigkeit herausarbeitet. Das Projekt Quellen fortgesetzt und die konzeptionelle Arbeit weiter voran- integriert eine langfristige Blickrichtung seit dem 18. Jahrhun- getrieben. Der Abschluss des Teilprojekts ist für 2020 geplant. dert, stellt aber jene Phase seit den 1970er Jahren in den Mit- telpunkt, in der sich der Begriff aus dem forstwirtschaftlichen 3.3 Die Entstehung der internationalen Klimapolitik Zusammenhang löste, in den Kontext ökologischer und ent- wicklungspolitischer Fragen diffundierte und für unterschied- Der Klimawandel ist als Thema der internationalen Politik heu- lichste Interessen genutzt wurde. »Nachhaltigkeit« avancierte te kaum mehr wegzudenken. Wie diese von der Wissenschaft i f zu einem neuen Zukunftsbegriff, der Ökologie, Ökonomie und postulierte Problematik zu einem Verhandlungs- und Rege- z — Soziales ausbalancieren sollte und sich mit der verstärkten lungsgegenstand der internationalen Gemeinschaft wurde, ist j a Wahrnehmung globaler Interdependenz verband, aber zuletzt von der zeitgeschichtlichen Forschung bisher aber kaum nä- h in seiner semantischen Offenheit zunehmend zur Leerformel her untersucht worden. Hier setzt das seit Juli von Pascal r e wurde. Die Studie analysiert die deutschsprachige Entwick- Pawlitta verfolgte Teilprojekt an. Ausgehend von der ersten s b lung, ordnet diese aber in transnationale Prozesse der Sprach- Weltklimakonferenz 1979 und der seit Mitte der 1980er Jah- e r und Wissensaneignung ein. re vorangetriebenen Bildung des Intergovernmental Panel on i Climate Change (IPCC) nimmt das Dissertationsvorhaben die c h Institutionalisierung der Klimapolitik auf UN-Ebene bis in die t 3.2 Aufbrüche zur »Energiewende«: Ökologische Leitbilder in frühen 1990er Jahre in den Blick. Dabei richtet sich das Inte- 2 der bundesdeutschen und britischen Energiepolitik von den 0 resse auch darauf, wie und mittels welcher öffentlich sichtba- 1 1970er Jahren bis zur Jahrtausendwende 7 ren Argumentationssequenzen die Klimathematik in politisches Eva Oberloskamp untersucht in ihrem Mitte 2015 begonne- Agenda-Setting Eingang fand und wie sie sich mit dem Leitbild nen Postdoc-Projekt die Genese und Entwicklung ökologischer der »nachhaltigen Entwicklung« verschränkte. Auf Akteursebe- Leitbilder und Handlungsansätze in der bundesdeutschen und ne werden neben dem genuin staatlich-politischen Bereich aus britischen Energiepolitik von den 1970er Jahren bis zur Jahr- UN und nationalen Regierungen auch NGOs wie Greenpeace, tausendwende. Sie geht dabei der Frage nach, durch welche Medien und nicht zuletzt die Wissenschaft mit ihren an die Poli- gesellschaftlichen Akteure und kommunikativen Prozesse tik herangetragenen Klimamodellen in die Analyse einbezogen. ökologische Leitbilder in der Energiepolitik produziert und Zwei nationale Perspektiven finden vertieft Beachtung: jene der tradiert wurden und welche Deutungsmuster diese Vorgän- USA als international vielfach kritisierter »Bremser« und die der ge strukturierten. Analysiert werden die Interaktionen von vier Bundesrepublik als vermeintlicher »Vorreiter« in Sachen Klima- Akteursgruppen: soziale Bewegungen, Wissenschaft, Wirt- schutz. Das Projekt befand sich 2017 in der Konzeptionsphase. schaft und staatliche Politik. Methodisch strebt die Arbeit eine Erste Quellenbestände der UN und des Politischen Archivs des Verbindung aus Diskurs- und Politikgeschichte an, die mit ver- Auswärtigen Amts wurden gesichtet und ein Überblick über die gleichenden und transfergeschichtlichen Ansätzen kombiniert Forschungsliteratur gewonnen.

Eröffnungsworkshop zum Projektstart in Augsburg. Projektteam »Geschichte der Nachhaltigkeit(en)«.

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3.4 Sozialdemokratische Umwelt- und Energiepolitik 1975–1998 von Luft, Wasser und Atmosphäre entgegenwirken, sondern technologische Schübe auslösen und damit Arbeitsplätze in Das im Mai begonnene und an das Projekt »Geschichte der hoher Zahl schaffen. Somit ist besonders nach dem Zusam- Nachhaltigkeit(en)« assoziierte Dissertationsprojekt von Felix menhang zwischen Umwelt- und Wirtschaftspolitik und dem Lieb untersucht die Reaktion der SPD auf die Entwicklung des Eigenwert des Umweltschutzes im Politikverständnis der So- Ökologiebewusstseins seit den 1970er-Jahren und die Charak- zialdemokratie zu fragen. Von ebenso großem Interesse ist, teristika der sozialdemokratischen Umwelt- und Energiepolitik wie sich die Etablierung der Grünen als parlamentarischer bis zur Bildung der rot-grünen Koalition 1998. Im Fokus ste- Arm der Umweltbewegung auf die programmatischen Erneu- hen dabei insbesondere die Versuche der SPD, sich umwelt- erungsversuche der SPD auswirkte. Im Berichtsjahr wurde vor politisch zu profilieren, gleichzeitig jedoch die Kernklientel der allem an der Konzeption des Projekts gearbeitet sowie eine Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer nicht zu vernachlässi- Auswertung der wichtigsten Quellen im Archiv der sozialen gen. So begründete die SPD ihr Eintreten für groß angelegte Demokratie vorgenommen. f Umweltschutzmaßnahmen oder erneuerbare Energien stets o r auf zweifache Weise: Nicht nur sollten sie der Verschmutzung s c h u n g s - u n d e d i Anti-AKW-Demonstration im Bonner Hofgarten t i am 14. Oktober 1979. o n s p r o j e k t e 35

4. Wirtschaftspolitische Leitbilder in Deutschland Anschluss an Pasi Ihalainen, Cornelia Ilie und Kari Palonen zwischen Krisenerfahrung und Wachstumserwar- wird Parlamentarismus als »European concept« gefasst (Iha- tung 1970–2000 lainen/Ilie/Palonen 2016). Es ist demnach kein stabiles und überzeitliches Phänomen, sondern aus der Perspektive ei- Das Projekt von Dierk Hoffmann untersucht die wirtschaftspo- ner Ideen- und Begriffsgeschichte raum- und zeitabhängigen litischen Leitbilder, vor allem das Verständnis von Wirtschafts- Wandlungsprozessen unterworfen und wird immer wieder neu wachstum, am Beispiel des Bundeswirtschaftsministeriums verhandelt. und der Staatlichen Plankommission der DDR. Vor dem Hin- Im Zentrum stehen die beiden großen Transformations- tergrund des Erdölpreisschocks Anfang der 1970er Jahre phasen der jüngeren europäischen Zeitgeschichte, in deren geriet der bis dahin vorherrschende Gedanke vom stetigen Folge zunächst die von autoritären Regimen regierten Länder Wirtschaftswachstum immer mehr in die Kritik. In der Bundes- Südeuropas, sodann die sozialistischen Staaten Ostmittel- und republik entwickelte sich eine rege Debatte über die »Gren- Südosteuropas nicht nur zu parlamentarischen Demokratien, zen des Wachstums«, die nahezu zeitgleich auch in anderen sondern einige Jahre darauf auch zu europäischen Mitglied- i f westeuropäischen Staaten sowie in den USA stattfand. Dabei staaten geworden sind. Das Modell der parlamentarischen z — wurden beispielsweise alternative Modelle (z. B. qualitatives Demokratie als Zielvorstellung sowie die Perspektive eines j a Wachstum, nachhaltiges Wachstum) nicht nur unter Wirt- europäischen Beitritts gelten als wichtige, sich wechselseitig h schaftsexperten, sondern auch in der Öffentlichkeit diskutiert. beeinflussende Faktoren in den jeweiligen Transformations- r e Obwohl die DDR nach dem Machtwechsel von Walter Ulbricht prozessen. Das Projekt möchte diesen Zusammenhang ge- s b zu Erich Honecker an dem eingeschlagenen wirtschaftspoliti- schichtswissenschaftlich näher aufschlüsseln, indem es nach e r schen Kurs beharrlich festhielt, konnte das SED-Regime nicht dem Zusammenwirken von Parlamentarisierung und Europä- i verhindern, dass insbesondere in den 1980er Jahren Umwel- isierung fragt. c h tinitiativen die Folgen des extensiven Wachstums in der DDR Damit geraten zwei Zeiträume in den Blick, die von der t thematisierten. gegenwartsnahen Zeitgeschichte als zentrale Umbruchpha- 2 0 Im Berichtsjahr konnten die Recherchen im Archiv sen verhandelt werden. Während die 1970er Jahre vor allem 1 7 Grünes Gedächtnis abgeschlossen werden. Eine Publikati- aus einer sozial-, wirtschafts- und mentalitätsgeschichtlichen on zum Thema »Wirtschaftsliberalismus bei den Grünen?« in Perspektive als Periode des Wandels behandelt werden, spielt einem Sammelband ist in Vorbereitung. Im Zusammenhang 1989/91 hauptsächlich als politische Zäsur im internationalen mit diesem Forschungsprojekt ist Ende 2016 ein Band zur System der Nationalstaaten eine Rolle. Ein wichtiges Erkennt- Geschichte der zentralen Wirtschaftsverwaltung in der SBZ/ nisinteresse des Projekts ist es, diese häufig noch getrennt DDR erschienen, den Dierk Hoffmann herausgegeben hat. voneinander diskutierten Umbruchphasen empirisch konse- Der Band enthält Beiträge von sieben Autoren, die ausge- quenter aufeinander zu beziehen und damit zu einer stärkeren wählte Themenfelder der DDR-Planwirtschaft beleuchten und Konturierung der Geschichte Europas nach 1970 beizutragen. nach dem Ort der Staatlichen Plankommission im Institutio- nengefüge der ostdeutschen Zentralverwaltungswirtschaft fra- gen. Er ist Bestandteil eines vierbändigen Gesamtwerkes zur Geschichte des Bundeswirtschaftsministeriums und seiner Vorgängereinrichtungen zwischen 1917 und 1990. Zusätz- 6. Transformations- und Demokratisierungspro- lich ist 2016 eine Dokumentation über die ostdeutsch-sow- zesse in Spanien und Portugal im Kontext der jetischen Wirtschaftsbeziehungen in den 1950er und 1960er EG-Beitrittsperspektive Jahren in der Schriftenreihe der VfZ erschienen. Das Dissertationsprojekt von Caroline Rieger befasst sich mit Transformations- und Demokratisierungsprozessen in Spa- nien und Portugal vom Ende der autoritären Regime Mitte der 1970er Jahre bis zum Beitritt beider Staaten zur Europä- 5. Parlamentarismus als »europäisches Konzept«? ischen Gemeinschaft 1986. Im Zentrum der Arbeit steht die Dynamiken parlamentarischer Transformation in Frage, wie sich die Demokratisierung als politische und ge- Europa im letzten Drittel des 20. Jahrhunderts sellschaftliche Zielvorstellung in den beiden Ländern sowie deren schrittweise Europäisierung im Vorfeld eines Beitritts Das im Oktober 2017 begonnene und derzeit noch in der zur Europäischen Gemeinschaft wechselseitig beeinflussten. Konzeptionsphase befindliche Forschungsprojekt von Silke Aus der Perspektive der beiden iberischen Länder wird Mende beschäftigt sich mit der Geschichte des europäischen die Implementierung der parlamentarischen Demokratie, ih- Parlamentarismus im letzten Drittel des 20. Jahrhunderts. Im rer Praktiken und des Rechtsstaates sowie einer funktionsfähi-

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gen Marktwirtschaft, die nach dem Umbruch 1989/91 u. a. in stand bei der Bewältigung der sozioökonomischen Folgelasten den »Kopenhagener Kriterien« als Voraussetzung für die Auf- der Privatisierung in den ostdeutschen Bundesländern schon nahme in die EU festgeschrieben wurde, anhand ausgewähl- bald im Kreuzfeuer der Kritik. Ihr wurde die Hauptverantwor- ter Politikfelder analysiert. Konvergenzprozesse im Rahmen tung für die Deindustrialisierung des Landes und für die Ver- der europäischen Integration sollen hierbei ebenso beleuchtet schlechterung der sozialen und wirtschaftlichen Lage vieler werden wie spezifische nationale bzw. regionale Entwicklun- Menschen zugeschoben. Sie stand letztlich sinnbildlich für gen. Mit einem transnationalen Ansatz wird somit empirisch den Rückgang von Produktivität und Beschäftigung und die überprüft, welche Rolle Transfer-, Verflechtungs- und Aneig- gesellschaftlichen Verwerfungen in Ostdeutschland. Dabei war nungsprozesse, die der Europäisierung oftmals zugeschrieben der ökonomische Umbruch von einer »doppelten Transforma- werden, bei der Demokratisierung in Spanien und Portugal tion« geprägt, in der sich einigungsbedingte Probleme und tatsächlich spielten. globale Veränderungen des Wirtschafts- und Finanzsystems Die Dissertation soll damit auch einen Beitrag zur Erfor- überlagerten und gegenseitig verschärften. Die Einführung der f schung der Geschichte Europas in der zentralen Umbruch- Marktwirtschaft in Ostdeutschland erfolgte auch unter den Be- o r phase der 1970er Jahre und im Kontext der fortschreitenden dingungen einer immer stärker weltweit vernetzten Wirtschaft, s c europäischen Integration in den 1980er Jahren leisten. Im die ihrerseits den Westen unter Reformdruck setzte. h u Berichtszeitraum wurden neben der Sichtung und Auswer- Das Projekt soll erstmals auf breiter Quellengrundlage n tung einschlägiger Literatur und publizierter Quellen erste Struktur und Arbeitsweise der Treuhandanstalt untersuchen g s Archivrecherchen in Deutschland, Spanien und Portugal vor- und ihre Stellung im politischen Kräftefeld der Bundesrepu- - u genommen, die im Jahr 2018 fortgesetzt werden. blik sowie ihren Aktionsradius vor Ort näher bestimmen. Auf n diese Weise soll die Frage nach dem historischen Ort der Treu- d e handanstalt im vereinigten Deutschland wissenschaftlich fun- d diert und empirisch abgesichert beantwortet werden. Darüber i t hinaus gilt es, die Treuhandanstalt als Instrument zur Lösung i o 7. Europäischer Parlamentarismus und die ökonomischer Probleme in den Blick zu nehmen. Schließ- n s Neoliberalisierung der EU (1990–2010) lich sind die Folgen und Wirkungen der Privatisierungspolitik p zu analysieren. Das Projekt wird vom Bundesministerium der r o Im Mittelpunkt des 2015 von Thomas Raithel konzipierten Vor- Finanzen gefördert und besteht aus vier komplementär aufei- j e habens steht die Frage, welche Rolle die europäischen Par- nander bezogenen Teilen: k t lamente bei der Verbreitung neoliberaler Konzeptionen und e Handlungsmuster seit ca. 1990 eingenommen haben. Nach 8.1 Die Treuhandanstalt im politisch-parlamentarischen gegenwärtigem Kenntnisstand ist damit gleichzeitig die Fra- Raum und die ordnungspolitischen Vorstellungen ge aufgeworfen, warum diese Rolle so gering war und warum wichtige Weichenstellungen – wie zum Bespiel die Lissa- 8.1.1 Vom Hoffnungsträger zum Prügelknaben. Die Treuhan- bon-Strategie aus dem Jahr 2000 – weitgehend an den Par- danstalt zwischen wirtschaftlichen Erwartungen und politi- lamenten vorbei erfolgten. Die Untersuchung soll sich zum schen Zwängen 1989–1994 einen auf das Europäische Parlament konzentrieren und zum anderen auf ausgewählte nationale Parlamente. Das Projekt, Gegenstand des von der Deutschen Forschungsgemeinschaft das derzeit wegen anderer Dienstverpflichtungen von Thomas (DFG) geförderten Einzelprojekts von Andreas Malycha sind Raithel weitgehend ruht, soll bis 2021 abgeschlossen sein. Personal, Organisation, Aufgabenprofil und interne Arbeitsver- teilung (Geschäftsordnungen) der Treuhandanstalt. In diesem Kontext ist die Konstituierung von Direktorium, Verwaltungs- rat und Vorstand von besonderem Interesse. Außerdem soll die Rolle einzelner Mitarbeiter untersucht werden, die in den 8. Im Laboratorium der Marktwirtschaft. Führungsgremien der Treuhandanstalt an maßgeblichen Ent- Geschichte der Treuhandanstalt 1989/90 bis 1994 scheidungen beteiligt waren. Der Untersuchungszeitraum reicht vom Herbst 1989, als die Treuhandanstalt im letzten Die Privatisierung der ostdeutschen Wirtschaft nach 1990 hat Jahr der DDR entstand, über die Phase der Umstrukturierung die Eigentums- und Produktionsverhältnisse auf dem Gebiet und Neuausrichtung nach der Wirtschafts-, Währungs- und der ehemaligen DDR radikal verändert. Die dabei erfolgte Ver- Sozialunion unter Detlev Karsten Rohwedder bis zum Ende äußerung von öffentlichem bzw. staatlichem Eigentum ist bei- der Amtszeit Birgit Breuels im Dezember 1994. spiellos in der Geschichte moderner Industriegesellschaften. Ziel des Projekts ist eine empirisch fundierte Analyse von Die Treuhandanstalt nahm dabei eine wichtige Rolle ein und Entstehung, Arbeitsweise und Bedeutung der Treuhandan- 37 stalt. Das Projekt widmet sich ferner den Erwartungshaltun- on der Privatisierungspolitik maßgeblich beteiligt waren. Eine gen und wirtschaftspolitischen Vorstellungen, die sich mit der wichtige Frage ist, wie eng die politischen und ökonomischen Gründung der Treuhandanstalt verbanden, wirft einen ana- Handlungsspielräume eingeschätzt wurden und ob die Pri- lytischen Blick auf das Innenleben einer Institution, die den vatisierungspolitik in ihrer Ausgestaltung alternativlos war. Zu Prozess der Privatisierung zu organisieren hatte, und lotet beachten ist dabei die spezifische Herausforderung, dass par- Handlungsspielräume und Zwangslagen im politischen Kräf- allel zur wirtschaftlichen Transformation Ostdeutschlands und tefeld Gesamtdeutschlands aus. der Schaffung marktwirtschaftlicher Strukturen eine Integrati- on zweier zuvor getrennter Volkswirtschaften stattfand. Auffallend sind die großen Unterschiede zwischen den 8.1.2 Die Privatisierungspolitik der Treuhandanstalt: Privatisierungsmodellen in Ost- und Westdeutschland. In Zwischen Ordnungspolitik und Pragmatismus Westdeutschland wurden Unternehmen des Bundes durch Das Projekt von Katja Fuder befasst sich mit den politi- die zuständigen Ministerien über einen langen Zeitraum und schen Entscheidungsprozessen hinter der Privatisierungs- oft im Rahmen von Teilprivatisierungen zu einem Großteil über i f politik der Treuhandanstalt. Untersucht werden sollen das Aktienemissionen veräußert. Im Osten hingegen verkaufte z — Privatisierungsmodell, die zentralen Akteure sowie ihre wirt- eine dem Bundesfinanzministerium unterstellte Anstalt des j a schaftspolitischen Intentionen und Vorstellungen. Dabei sind öffentlichen Rechts Betriebe direkt, schnell und vollständig an h insbesondere das Bundesfinanzministerium als federführen- private Investoren. Diese Neukonzeption der Privatisierungs- r e de Behörde sowie das Bundeswirtschaftsministerium und politik soll im historischen Kontext ergründet und eingeord- s b das Bundeskanzleramt von Interesse, die an der Konzepti- net werden. e r i c h t 2 0 1 7

Das Industriegebiet Leuna in Sachsen-Anhalt.

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8.1.3 Communists into Capitalists: Die Genese des ostdeut- Treuhandanstalt ließ standortübergreifende Konzepte erarbei- schen Unternehmertums nach der Wiedervereinigung ten und ging zu einer aktiven Restrukturierungspolitik über. In diesem Zusammenhang ist u. a. zu fragen, wie die Sanierung Mit dem Beitritt der ehemaligen DDR zum Geltungsbereich der Altlasten geregelt wurde und mit welchen Ergebnissen des Grundgesetzes erfolgte nicht nur die endgültige Einfüh- man die Chemieparkkonzepte umsetzte. Außerdem soll das rung der parlamentarischen Demokratie in Ostdeutschland, Privatisierungsgeschehen in anderen, stärker mittelständisch sondern auch die Übernahme des Systems der sozialen geprägten Bereichen der chemischen Industrie – pharmazeu- Marktwirtschaft als besondere Spielart des Kapitalismus. tische Betriebe, Reifenhersteller, Kosmetik und Waschmittel Doch wo sollten in einem vormals staatssozialistischen Land – analysiert werden. Abschließend ist zu klären, in welchem die Unternehmerinnen und Unternehmer herkommen, ohne Verhältnis der hohe finanzielle Aufwand bei der Transformati- die Kapitalismus nicht denkbar ist? Die Suche nach potenziel- on der ostdeutschen Chemieindustrie zu den erzielten Priva- len »Kapitalisten« gestaltete sich äußerst schwierig. Die letzte tisierungsergebnissen stand. f große Verstaatlichungswelle, mit der der ostdeutsche Mittel- o r stand weitestgehend in das System der Kombinate und volks- s 8.2.2 Die Transformation der ostdeutschen Werftindustrie c eigenen Betriebe assimiliert worden war, lag zum Zeitpunkt h im Spannungsfeld von Wirtschaft, Politik und Gesellschaft u der Wiedervereinigung bereits 18 Jahre zurück. n »Mittelstand« war jedoch das Zauberwort, das – eng ver- Eva Lütkemeyer untersucht den Privatisierungs- und Um- g s bunden mit dem »Wirtschaftswunder« – für die Stärke der strukturierungsprozess der ostdeutschen Werftindustrie zwi- - u westdeutschen Volkswirtschaft stand. Mit der Privatisierung schen 1990 und 1994 im Zusammenhang mit der Tätigkeit n der ostdeutschen Staatsbetriebe durch die Treuhandanstalt der Treuhandanstalt in ihrem wirtschaftspolitischen und sozi- d e bot sich scheinbar die einmalige Chance, in Rekordzeit die- okulturellen Umfeld. Das ehemalige Kombinat Schiffbau, das d ses vermeintliche Erfolgsmodell eines starken Mittelstands auf aus den großen Ostsee-Werften in Warnemünde, Rostock, i t Ostdeutschland zu übertragen. Es handelte sich dabei um ein Wismar, Wolgast und Stralsund sowie deren Zuliefererbetrie- i o soziales Experiment par excellence, das hier, an der direkten ben bestand, war mit mehr als 55.000 Beschäftigten für die n s Schnittstelle von Wirtschaft und Gesellschaft, von Max Trecker ganze ostdeutsche Küstenregion strukturbestimmend. Der p untersucht werden soll. Welche Berücksichtigung fand eine Schiffbau bildete damit einen der »industriellen Kerne«, des- r o als ideal empfundene mittelständische Wirtschaftsstruktur in sen Erhalt auch nach Ende der Planwirtschaft zumindest aus j e der Privatisierungspolitik der frühen 1990er Jahre? Auf welche gesellschaftspolitischer Perspektive gesichert werden sollte. k t Förderangebote konnten prospektive ostdeutsche Unterneh- Vor diesem Hintergrund zielt das Promotionsprojekt auf die e merinnen und Unternehmer zurückgreifen? Analyse der makroökonomischen, fiskalischen, politischen und gesellschaftlichen Strukturen und Wandlungsprozesse, wobei die Netzwerke der maßgeblichen Akteure aus Wirt- 8.2 Die Privatisierungspolitik in der Region schaft und Politik, ihre Interessen, Handlungsspielräume und die Frage nach möglichen Alternativen der Treuhandpolitik 8.2.1 Die Strategien der Treuhandanstalt/Bundesanstalt für besonders im Fokus stehen. Neben überregionalen, bundes- vereinigungsbedingte Sonderaufgaben zur Privatisierung der deutschen und durch die EG vorgegebenen Rahmenbedin- chemischen Industrie und Mineralölindustrie 1990–2000 gungen werden auch die regionalen und innerbetrieblichen Das Projekt von Rainer Karlsch nimmt die einzelnen Statio- Transformationsprozesse im Schiffbausektor in die Unter- nen des Transformationsprozesses in der chemischen Indus- suchung einbezogen. Methodisch verfolgt das Forschungs- trie und Mineralölindustrie in den Blick, der 1989/90 einsetzte projekt einen multiperspektivischen Ansatz und verortet sich und bis zum Ende der 1990er Jahre dauerte. Erste Selbstein- an der Schnittstelle von Wirtschafts- und Unternehmensge- schätzungen zur Wettbewerbsfähigkeit der im Frühsommer schichte sowie Erfahrungs- bzw. Mentalitätsgeschichte. 1990 aus den Kombinaten hervorgegangenen Unternehmen fielen ernüchternd aus. Zu noch weitaus härteren Bewertun- 8.2.3 Akteursstrukturen und Privatisierungspraxis in der gen kamen westdeutsche Chemieunternehmen, die den gro- Transformation: Die Arbeit der Treuhandanstalt im Land ßen ostdeutschen Chemiestandorten kaum Chancen in der Brandenburg 1990–1994 Marktwirtschaft einräumten. Die Treuhandanstalt stand vor der Aufgabe, möglichst viele Unternehmen so rasch wie mög- Mit der im März 1990 beschlossenen Errichtung einer »An- lich en bloc zu privatisieren. stalt zur treuhänderischen Verwaltung des Volkseigentums« Mit dem Kanzlerversprechen vom 10. Mai 1991, das den begann die institutionelle Arbeit der Treuhand bereits über ein Erhalt der Unternehmen des Chemiedreiecks festschrieb, halbes Jahr vor der Wiedervereinigung und der Konstituierung setzte ein Strategiewechsel ein: Das Chemiedirektorat der der neuen Landesregierungen in den ostdeutschen Bundes- 39

i f z — j a h r e s b e r i c h t 2 0 1 7

Mitglieder der IG Metall, Betriebsräte und Belegschaftsmitglieder demonstrieren in Berlin für den Erhalt eines Stahl-Standorts in Thüringen.

ländern. Damit erfolgten die ersten Transformationsprozes- 8.3 Gesellschaftliche Folgen und Debatten se der ostdeutschen Wirtschaft zunächst weitgehend ohne 8.3.1 Arbeitslosigkeit und Arbeitsmarktpolitik beim Über- Begleitung durch politische Akteure auf Landesebene. Dem gang von der Plan- zur Marktwirtschaft und die Rolle der Promotionsprojekt von Wolf-Rüdiger Knoll liegt die Arbeits- Treuhandanstalt 1988–1998 hypothese zugrunde, dass bei der Privatisierung der volksei- genen Wirtschaft ein dichtes Netzwerk von Austausch- und Im Zuge der Privatisierung der volkseigenen Betriebe ver- Meinungsbildungsstrukturen zwischen Treuhandanstalt und schwand nicht nur die DDR-Arbeitsgesellschaft, sondern der Landesregierung Brandenburgs bestand. auch die kollektive Gewissheit des garantierten Arbeitsplat- Im Mittelpunkt des Projekts steht die Untersuchung des zes. Die Welle von Betriebsschließungen, die 1990/91 ein- politischen Kräftefelds in einem Bundesland – zwischen den setzte, führte zum rasanten Ansteigen der Arbeitslosenzahlen einzelnen Akteuren auf Landes- und Kommunalebene, aber in Ostdeutschland. Die kollektive Erfahrung des Arbeitsplatz- auch auf Bundes- und Europaebene. Aufgrund ihrer immen- verlustes, für die vor allem die Treuhandanstalt verantwortlich sen Bedeutung für die industriellen Standorte in Brandenburg gemacht wurde, schuf neue soziale Ungleichheiten und prägte sollen dazu schwerpunktmäßig die Privatisierungsprozesse die politischen und mentalen Einstellungen vieler Menschen der Stahl- und Braunkohleindustrie untersucht werden. Dar- in den neuen Bundesländern bis in die Gegenwart. über hinaus ist vorgesehen, die Tätigkeit der Treuhandanstalt Ausgehend von der Tatsache, dass bei der Treuhandan- vor Ort in den Blick zu nehmen. Da die Niederlassungen ins- stalt ein eigenes Direktorat Arbeit bestand, geht das Projekt gesamt für etwa zwei Drittel aller Betriebe (insbesondere klei- von Dierk Hoffmann den beiden Fragen nach, ob und wie sich ne und mittlere) zuständig waren, soll in dem Projekt auch die die Massenarbeitslosigkeit in Ostdeutschland auf die Privati- Tätigkeit der Dependancen in Potsdam, Cottbus und Frank- sierungspolitik der Treuhandanstalt auswirkte. Dabei geht es furt/Oder genauer analysiert werden. sowohl um die konzeptionellen Vorstellungen als auch um die

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ergriffenen Gegenmaßnahmen. So war die Treuhandanstalt in lichen Arbeit und die konfliktreiche Integration der Ost-Ge- Projekte auf Landesebene mit eingebunden, die der Erhaltung werkschaften nach 1990. Hiervon ausgehend, wird nach den einzelner als sanierungsfähig eingestufter Betriebe dienten. Dispositionen und Handlungsspielräumen der Gewerkschaften In diesem Kontext gewannen auch arbeitsmarktpolitische gegenüber der Treuhandanstalt gefragt. Das Forschungsdesign Maßnahmen an Bedeutung, so zum Beispiel das ANKER-Pro- verbindet dabei Makro- und Mikroebene. So sollen übergreifen- jekt in Mecklenburg-Vorpommern oder das ATLAS-Projekt in de Diskurse und Konflikte mit konkreten Privatisierungsprakti- Sachsen. Darüber hinaus sollen in der Untersuchung die Fol- ken (zum Beispiel das Kaliwerk in Bischofferode) kontrastiert gen auf betrieblicher Ebene und die Erfahrungen der Betrof- und inner- wie zwischengewerkschaftliche Konflikte sowie das fenen an ausgewählten Einzelfällen berücksichtigt werden. Verhältnis zu den Betriebsräten beleuchtet werden.

8.4 Internationale Dimensionen der Privatisierungspolitik 8.3.2 Zwischen Konfrontation und Kooperation: Die Treuhandanstalt, die Gewerkschaften und die Trans- f 8.4.1 Die internationalen Verkaufsstrategien der Treuhand- o formation Ostdeutschlands 1990–1994 r anstalt, dargestellt an Beispielen aus Sachsen s c In der Öffentlichkeit wurden Treuhandanstalt und Gewerk- h u schaften häufig als die Hauptkontrahenten im wirtschaftlichen Direkt nach ihrem Amtsantritt als Präsidentin der Treuhan- n Transformationsprozess Ostdeutschlands wahrgenommen. danstalt ließ Birgit Breuel untersuchen, wie sich die Priva- g s Anfänglich gestärkt durch einen rasanten Mitgliederzuwachs, tisierungsergebnisse der Treuhandanstalt verbessern ließen. - u schossen sich exponierte Gewerkschaftsfunktionäre nicht sel- Diese Untersuchung führte zur Einschaltung von internatio- n ten auf die »neoliberale Privatisierungsmaschine« ein, die sie nalen Unternehmensberatungen und Investmentbanken so- d e für den »Ausverkauf«, die Massenentlassungen und die verfehl- wie zur Eröffnung von Treuhandbüros im Ausland und zur d te Integration der Ex-DDR verantwortlich machten. Die Rolle der Ernennung von Beauftragten der Treuhandanstalt in Euro- i t Gewerkschaften im Privatisierungsprozess ostdeutscher Unter- pa und Übersee. Gegenstand der Untersuchung von Keith i o nehmen ist nicht unumstritten, aber noch kaum erforscht. Das R. Allen bilden die Bemühungen der Treuhandanstalt, aus- n s Projekt von Christian Rau vermisst die Rolle der Gewerkschaf- ländische Investoren für unterschiedliche Produktionsberei- p ten im wirtschaftlichen Transformationsprozess Ostdeutsch- che zu gewinnen, vor allem aus den Ländern, die während r o lands. Dabei sollen drei parallel verlaufende Prozesse analysiert der 1990er Jahre in nennenswertem Umfang in Sachsen in- j e werden: die Radikalisierung gewerkschaftlicher Positionen im vestierten, allen voran aus der Schweiz, Österreich, Groß- k t Zuge der »neoliberalen Wende« unter Kanzler Helmut Kohl (ab britannien, den Niederlanden, Frankreich und den USA. e 1982), interne Debatten über die Zukunft der gewerkschaft- Unter welchen Bedingungen dies geschah – und ob etwa Bundesbehörden gegenüber ausländischen Bewerbern un- terschiedliche Maßstäbe anlegten – ist bislang unerforscht. Ein Schwerpunkt der Untersuchung wird die Beziehung Deutschlands zur Schweiz bilden, ein Land, das als Inves- tor in Deutschland weitgehend unbekannt ist. Dabei war das Alpenland häufig auf Platz eins der monatlichen Listen von Verkäufen an ausländische Unternehmen und lag damit im- mer vor Ländern wie den USA, Großbritannien und häufig auch Frankreich. Bei den Beschäftigungszusagen lagen die Schweizer immerhin auf Platz zwei.

8.4.2 Von Solidarnosc zur Schocktherapie: Ökonomisches Denken und Systemtransformation in Polen 1975–1995

Welche diskursiven Voraussetzungen und politischen Hand- lungsspielräume prägten die Transformation von der staatsso- zialistischen Planwirtschaft zur Marktwirtschaft in Polen? Wie kam es zum radikalen Bruch mit den wirtschaftspolitischen Vorstellungen der Gewerkschaftsbewegung Solidarność zu- gunsten der makroökonomischen Schocktherapie von 1989, Spiegelreflexkameras aus dem Kombinat VEB Pentacon Dresden, 1978. und warum ließ die tatsächliche Privatisierung der staatlichen 41

Industrie in Polen trotz der neoliberalen Rhetorik der neuen 9. Ostdeutsche Naturwissenschaftlerinnen im Trans- Eliten länger auf sich warten als anderswo? Diesen Fragen formationsprozess 1980–2000. Karrierechancen von widmet sich das Projekt von Florian Peters, das seit März von Physikerinnen in Wissenschaft und Forschung der Deutschen Forschungsgemeinschaft finanziert wird und das Projekt zur Geschichte der Treuhandanstalt um eine ost- Die von der DFG geförderte Studie von Heike Amos geht der mitteleuropäische Perspektive ergänzt. Angesichts der spe- Frage nach, wie sich die beruflichen Karrieren von ostdeut- zifischen Vorreiterrolle, die dem Systemwechsel in Polen im schen Physikerinnen im Universitäts- und Hochschulbereich implodierenden sowjetischen Machtbereich zukam, liegt ein sowie in der außeruniversitären Forschung zwischen 1980 Schwerpunkt auf der »Transformation vor der Transformati- und 2000 gestalteten, wie diese die Zäsur 1989/90 sowie die on«. So geht es dem schleichenden diskursiven und gesell- Angleichung des ostdeutschen an das westdeutsche Hoch- schaftlichen Wandel nach, der in Polen bereits im Jahrzehnt schulsystem erlebten und wie sich diese Transformation auf vor 1989 einsetzte. Dabei fokussiert die Studie einerseits auf ihre Karrieren auswirkte. Analysiert und erörtert wird die in der lokale Aneignungen transnationaler Trends, andererseits aber wissenschaftlichen Literatur aufgestellte These, wonach der i f auch auf die Spezifika des alles andere als geradlinigen polni- deutsche Transformations- und Einigungsprozess die »Chan- z — schen Weges aus dem Staatssozialismus bis 1995. cengleichheit für Naturwissenschaftlerinnen in Forschung j a Florian Peters hat seine Quellen- und Literaturstudien in und Wissenschaft« eher verschlechtert habe. Für die hoch- h Polen und Deutschland vorangetrieben sowie das Konzept der qualifizierten ostdeutschen Physikerinnen steht als erstes r e geplanten Monografie geschärft. Zudem konnte er Thesen und Ergebnis bereits fest, dass diese These so nicht zutrifft. s b erste Ergebnisse in mehreren Forschungskolloquien zur Dis- Die Literatur- und Quellenstudien in den vier zentralen e r kussion stellen. Archiven – Bundesarchiv Berlin, Stiftung Archiv der Partei- i en und Massenorganisationen der DDR (SAPMO), Archiv der c h Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften t und Rosa-Luxemburg-Archiv – sowie in zehn Universitäts- 2 8.4.3 Privatisierung in der Tschechoslowakei/Tschechi- 0 schen Republik in den 1990er Jahren archiven – in Berlin (FU, TU, HU), Potsdam, Halle-Witten- 1 7 berg, Greifswald, Ilmenau, Jena, Leipzig und Dresden – sind Die Studie von Eva Schäffler widmet sich dem Privatisierungs- abgeschlossen. An allen zehn Universitätsstandorten sowie prozess, der im Zuge der Transformation von der Plan- zur an fünf Physik-Nachfolge-Instituten der ehemaligen Akade- Marktwirtschaft in der Tschechoslowakei bzw. in der Tschechi- mie der Wissenschaften der DDR – Institut für Kristallzüch- schen Republik in den 1990er Jahren stattfand. Basierend auf tung, Max-Born-Institut, Ferdinand-Braun-Institut, Institut für einem breiten Korpus von Forschungsliteratur, insbesondere Planetenforschung (DLR), alle Berlin-Adlershof, und Institut auch der tschechischsprachigen, sowie gedruckten und ar- für Astrophysik, Potsdam – wurden insgesamt 41 leitfaden- chivalischen Quellen wird der Privatisierungsprozess nicht nur gestützte Interviews mit mehrheitlich ostdeutschen Physike- aus einer wirtschaftsgeschichtlichen Perspektive betrachtet, rinnen und Gespräche mit den Zentralen bzw. Dezentralen sondern auch in seine größeren politischen und gesellschaft- (Bereich Mathematik/Naturwissenschaften) Frauenbeauftrag- lichen Rahmenbedingungen eingebettet. Thematisiert werden ten geführt. Die Studie ist konzipiert, mit der Niederschrift die Privatisierungsverfahren, u. a. die für den tschechoslowa- wurde begonnen. Des Weiteren sollen die selbst erarbeiteten kischen bzw. tschechischen Privatisierungsprozess charakte- Interviews in anonymisierter Form dem Archiv des IfZ und da- ristische Kuponprivatisierung, sowie die für die Privatisierung mit der historischen Forschung zur Verfügung gestellt werden. zuständigen staatlichen Institutionen. Darüber hinaus liegt das Augenmerk auf den Diskursen, die sich im Vorfeld, im Verlauf und im Rückblick auf die Priva- tisierung ergaben, sei es auf (wirtschafts-)wissenschaftlicher, (partei-)politischer oder medialer Ebene. Überdies gilt es, die Privatisierung anhand der Automobilindustrie und des 1991 geschlossenen Joint Ventures zwischen Škoda und Volkswa- gen exemplarisch zu untersuchen. Diese Herangehensweise kann nicht nur neue Einsichten in den tschechischen Trans- formationsprozess bieten, sondern auch vergleichende Pers- pektiven für die Privatisierung in Ostdeutschland liefern.

transformationen in der neuesten zeitgeschichte 42

Internationale und transnationale Beziehungen

ieses 2017 formierte Cluster richtet den Blick auf Jahren entstehende netzwerkartige Struktur des Politikfeldes die inter- und transnationalen Beziehungen in einer humanitärer Hilfe herausarbeiten. Im Berichtsjahr wurde die D sich dynamisch globalisierenden Welt. Hier verfügt Literatur- und Quellenauswertung fortgesetzt und in Vorträgen das IfZ durch die Edition zentraler Quellenbestände in den dem Fachpublikum vorgestellt. Darüber hinaus ist ein Sam- »Akten zur Auswärtigen Politik der Bundesrepublik Deutsch- melband zum Thema in Vorbereitung, der von Agnes Bresse- land« über herausragende Expertise. Besonderes Augenmerk lau von Bressensdorf herausgegeben wird. f gilt den Strukturen sich wandelnder Staatlichkeiten, aber o r auch nichtstaatlichen, kollektiven und individuellen Akteu- s c ren und Netzwerken in Politik, Wirtschaft, Wissenschaft und h u Gesellschaft, die zu wichtigen transnational agierenden Spie- n lern des internationalen Systems avancierten. g 2. Die Deutschen und Gorbatschow s - u Das Projekt von Hermann Wentker erforscht die Perzeption n Michail Gorbatschows und der Veränderungen in der Sow- d e jetunion als deutsch-deutsches Thema. Partei- und Staats- d chef Gorbatschow erwies sich als ein Motor des politischen i 1. Das globale Flüchtlingsregime im Mittleren Osten t seit den späten 1970er Jahren: Konzepte, Akteure, Wandels in Europa. Wenngleich es ihm ursprünglich nur um i o Praktiken innerstaatliche Reformen innerhalb der Sowjetunion und im n s sowjetischen Herrschaftsbereich ging, um die östliche Super- p Der sowjetische Einmarsch in Afghanistan 1979 und der da- macht und ihre Satelliten zukunftsfähig zu machen, erzielte r o ran anschließende, bis 1989 andauernde Krieg lösten den er mit seinen Ankündigungen und Reformmaßnahmen bin- j e weltweit größten Massenexodus seit dem Ende des Zweiten nen kurzem erhebliche Wirkungen nicht nur im eigenen Land k t Weltkrieges aus. Mit dem iranisch-irakischen Krieg stieg die und im Ostblock, sondern auch im Westen. Im Mittelpunkt der e Zahl der Flüchtlinge in der Region ein weiteres Mal signifikant Arbeit stehen die Wandlungsprozesse in West- und Ost- an. Hier setzt das Projekt von Agnes Bresselau von Bressens- deutschland zwischen Mitte der 1980er und dem Beginn dorf an. Es untersucht die Konzepte, Akteure und Praktiken der 1990er Jahre im Hinblick auf die Wahrnehmung Gorbat- humanitärer Hilfe, die zur Etablierung eines globalen »Flücht- schows und der Sowjetunion sowie auf die Beziehungen zwi- lingsregimes« beitrugen. So wird erstens nach den explizi- schen beiden deutschen Teilgesellschaften und dem neuen ten oder impliziten Normen und Prinzipien gefragt, denen die sowjetischen Führer. Es handelt sich also um eine doppel- unterschiedlichen flüchtlings- bzw. fluchtbezogenen Diskur- te, miteinander verflochtene Perzeptions- und Beziehungs- se, Regelungs- und Aushandlungsprozesse zugrunde lagen. geschichte. Zweitens werden Akteure und Netzwerke humanitären und Um den »Gorbatschow-Diskurs« in beiden deutschen flüchtlingsbezogenen Handelns auf globaler, transnationaler Staaten und im vereinigten Deutschland bis 1991 analysie- und nationaler Ebene untersucht. Dies umfasst internationale ren zu können, werden die unterschiedlichsten Quellen he- Organisationen wie das UN-Flüchtlingshilfswerk UNHCR und rangezogen: Dazu zählen die Publikationen westdeutscher das Internationale Komitee vom Roten Kreuz, aber auch klei- Sowjetexperten und Publizisten ebenso wie Presseerzeug- nere zivilgesellschaftliche NGOs im Bereich der Flüchtlings- nisse, Umfrageergebnisse, regierungsamtliche Akten (soweit hilfe, die zum Teil ausschließlich in diesem Krisengebiet tätig zugänglich), Akten der politischen Parteien und Unterlagen waren. Die staatliche Ebene wird exemplarisch am Beispiel der aus ehemaligen DDR-Archiven, insbesondere der Behörde Bundesrepublik Deutschland in den Blick genommen. Drit- des Bundesbeauftragten für die Stasi-Unterlagen und Samis- tens werden die konkreten Praktiken humanitärer Hilfe vor dat-Publikationen oppositioneller DDR-Gruppen. Im Berichts- Ort, insbesondere in den zahlreichen Flüchtlingslagern der jahr wurde die Niederschrift fortgesetzt. Durch die Übernahme Region, untersucht. einer Reihe zusätzlicher Aufgaben musste die Arbeit am Auf Basis dieser Fragestellungen will das Projekt einen Manuskript zeitweise unterbrochen werden, so dass sich der Beitrag zur Geschichte der internationalen Beziehungen in ei- Abschluss des Projekts auf Ende 2019 verzögert. ner sich globalisierenden Welt leisten und die seit den 1970er 43

3. Das Verhältnis des Irak und des Iran zu beiden 4. Deutschland und die Sowjetunion 1933–1941. deutschen Staaten 1969–1991 Dokumente aus russischen und deutschen Archiven Julia Sittmann untersucht in ihrem Dissertationsprojekt die Außenbeziehungen der Bundesrepublik Deutschland und Das insgesamt auf vier Bände angelegte Editionsprojekt er- der DDR mit dem Iran und dem Irak, um den Iran-Irak-Krieg schließt die deutsch-sowjetischen Beziehungen von 1933 innerhalb der Geschichtsschreibung zum Kalten Krieg neu zu bis 1941, also vom Machtantritt Hitlers bis zum Beginn des i f positionieren. deutsch-sowjetischen Krieges. Anhand von Dokumenten aus z — Während der deutsch-deutsche Sonderkonflikt elemen- einer ganzen Reihe deutscher und russischer Archive wird j a tar mit dem Kalten Krieg verwoben war, beruhte die Rivali- ein schwieriger und widersprüchlicher Zeitabschnitt ihrer Ent- h tät zwischen Iran und Irak auf dem Streben nach regionaler wicklung in all seinen Facetten dargestellt: Politik, Diplomatie, r e Hegemonie. Dennoch war der Ost-West-Konflikt ein entschei- Wirtschaft, Militär, Wissenschaft und Kultur. Zu einem klei- s b dender Vektor, durch den alle vier Länder aufeinander ein- neren Teil werden auch bereits edierte Schlüsseldokumente e r wirkten. Erst die iranische Revolution und die darauffolgenden wiedergegeben. Das Editionsprojekt zeichnet sich durch seine i Kriege veränderten den Grundtenor dieser Beziehungen und zweistaatliche und multiarchivische Perspektive aus. c h schufen damit die neue Basis, auf der beide deutsche Staa- Der erste Band der Edition (1933/34) ist im Jahr 2014 t ten um Erdöl-, Waffen-, und Industrieressourcen konkurrier- erschienen. Derzeit wird die Drucklegung des zweiten Ban- 2 0 ten. Ferner begann der politische Islam erstmals eine Rolle des (1935 bis April 1937) vorbereitet. Der dritte Band soll bis 1 7 zu spielen, als Motivationsstrategie, als politisches Ziel an zum Abschluss des Molotov-Ribbentrop-Pakts geführt wer- sich und als grenzüberschreitendes Feindbild. Der Vergleich den und der vierte und letzte Band die Zeit von August 1939 der deutsch-deutschen Außenbeziehungen mit dem Iran und bis Juni 1941 behandeln. Die Erschließung und Vorbereitung dem Irak erlaubt es, die Gestaltung der Logiken des globa- der deutschen Dokumente erfolgt durch Carola Tischler in der len Kalten Krieges zu beleuchten und die Bedeutung solcher Berliner Abteilung des Instituts für Zeitgeschichte mit Unter- Beziehungen in der Ausformung der internationalen Weltord- stützung des Auswärtigen Amts, von russischer Seite durch nung nach 1989 zu analysieren. Im Berichtsjahr wurde die Sergej Slutsch vom Institut für Slawenkunde der Russischen Quellenarbeit im Bundesarchiv in Lichterfelde und im Archiv Akademie der Wissenschaften in Moskau. Die Quellenpubli- der Behörde des Bundesbeauftragten für die Stasi-Unterla- kation ist ein Projekt der »Gemeinsamen Kommission für die gen vorgenommen und ein Artikel für das Cold War History Erforschung der jüngeren Geschichte der deutsch-russischen Journal fertiggestellt. Beziehungen«.

internationale und transnationale beziehungen 44

editionen

f o r s c h u n g s - u n d e d i t i o n s p ditionen schlagen Schneisen in den Dschungel der gestritten worden war. Dieser Durchbruch im Ost-West-Ver- r o historischen Überlieferung. Sie weisen Wege zu Ar- hältnis betraf den »Frontstaat« Bundesrepublik in besonde- j e chiven, bieten Zugang zu Dokumenten und erleich- rer Weise, wie zahlreiche der hier erstmals veröffentlichten k E t tern die Arbeit an der Quelle, indem sie diese aufbereiten, 381 Dokumente belegen. Zu ost- und deutschlandpolitischen e kommentieren und in den historischen Kontext einordnen. Zäsuren wurden die Besuche von Bundespräsident Richard In der Unübersichtlichkeit des Informationszeitalters ist diese von Weizsäcker in Moskau und von SED-Generalsekretär Lotsenfunktion wichtiger denn je. Nur Einrichtungen von der Erich Honecker in Bonn. Weitere Themen des Jahres waren Größe und der Erfahrung des Instituts für Zeitgeschichte sind der »Kreml-Flieger« Mathias Rust, der Barbie-Prozess in Lyon, in der Lage, editorische Großprojekte mit langen Laufzeiten das Vorgehen gegenüber der »Colonia Dignidad« in Chile so- zu verwirklichen. Editionen zeitgeschichtlicher Quellen bilden wie Entführungsfälle im Libanon. die Grundlage zahlreicher Forschungsprojekte. Am 6. September wurden die Vorgängerbände zum Jahr 1986 im Haus der Geschichte der Bundesrepublik Deutsch- land in Bonn vorgestellt. Moderiert von Andreas Wirsching diskutierten Joachim Bitterlich (ehemals Bundeskanzleramt), Matthias Peter (IfZ) und Joachim Scholtyseck (Universität 1. Edition der Akten zur Auswärtigen Politik der Bonn). Bundesrepublik Deutschland Die Bearbeitung der »Akten zur Auswärtigen Politik der Bundesrepublik Deutschland 1988« durch Michael Ploetz Seit 1993 veröffentlicht die Abteilung des IfZ im Auswärti- und Matthias Peter ist weit fortgeschritten. Mit der Kommen- gen Amt unmittelbar nach Ablauf der Aktensperrfrist einen tierung der durch das Herausgebergremium ausgewählten Jahrgang mit ausgewählten Dokumenten aus dem Politischen Dokumente für den Jahrgang 1989 durch Daniela Taschler Archiv des Ministeriums. Die zwei Teilbände für 1987 wurden und Tim Szatkowski wurde begonnen. Die Bearbeitung des von Tim Szatkowski, Tim Geiger und Jens Hofmann bearbeitet. Jahrgangs 1961 durch Mechthild Lindemann und Christoph Das Jahr 1987 brachte einen Meilenstein der Abrüstung: Johannes Franzen, die aufgrund der Bereitstellung zusätz- Mit dem INF-Vertrag vom 8. Dezember wurde erstmals eine licher Mittel durch das Auswärtige Amt intensiviert werden Waffenkategorie abgeschafft – jene nuklearen Mittelstrecken- konnte, ist fast abgeschlossen. Der Jahrgang in drei Teilbän- raketen, um die im Zuge des NATO-Doppelbeschlusses heftig den wird für die Verlagsabgabe vorbereitet. 45

2. Die Verfolgung und Ermordung der europäischen 3. Kritische Online-Edition der Tagebücher von Juden durch das nationalsozialistische Deutschland Michael Kardinal von Faulhaber 1911–1952 1933–1945 Das von der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) seit Die Edition zur Geschichte der Judenverfolgung, die durch dem 1. Januar 2014 geförderte Langfristvorhaben ist auf zwölf das IfZ, das Bundesarchiv und den Lehrstuhl von Ulrich Her- Jahre angelegt. Es wird als interdisziplinäres Kooperations- bert an der Albert-Ludwigs-Universität Freiburg herausgege- projekt vom IfZ und dem Seminar für Mittlere und Neuere ben wird, befindet sich im dreizehnten Projektjahr. Sie liefert Kirchengeschichte der Universität Münster durchgeführt. Die eine umfassende Auswahl zentraler Quellen und Dokumen- Projektleitung obliegt Andreas Wirsching und Hubert Wolf. te zur Geschichte der Judenverfolgung und des Holocaust. Das Erzbischöfliche Archiv München unter Leitung von Pe- In insgesamt 16 zeitlich und territorial gegliederten Bänden ter Pfister ist eng an das Projekt angebunden. Als weitere werden jeweils über 300 sorgfältig kommentierte Dokumente Kooperationspartner wurden Franz Xaver Bischof (Lehrstuhl aus zahlreichen Archiven weltweit und weitgehend zum ers- für Kirchengeschichte des Mittelalters und der Neuzeit an der i f ten Mal publiziert. Angestrebt wird eine größtmögliche Vielfalt LMU München) und Ferdinand Kramer (Lehrstuhl für Baye- z — der Perspektiven: Neben Quellen der Täterseite werden auch rische Geschichte und Vergleichende Landesgeschichte mit j a Zeugnisse der Opfer sowie nicht unmittelbar Beteiligter in den besonderer Berücksichtigung der Neuzeit an der LMU Mün- h jeweiligen Ländern, aber auch Dokumente ausländischer Be- chen) gewonnen. Elke Seefried und Sascha Hinkel (Münster) r e obachter ediert. Jedem Band ist eine ausführliche Einleitung sind als Koordinatoren zwischen den Projektleitern sowie zwi- s b vorangestellt, die Dokumente werden mit mehreren Registern schen diesen und dem Editionsteam tätig. Projektkoordinator e r und einem Sachindex erschlossen. ist Peer Volkmann. Dem Wissenschaftlichen Beirat gehören i Am 22. Juni wurde der Band 14 »Besetztes Südosteu- Martin Baumeister, Franz Xaver Bischof, Wilhelm Damberg, c h ropa und Italien 1941–1945« im Auswärtigen Amt in Berlin Johannes Heil, Ferdinand Kramer, Rudolf Morsey, Peter Pfis- t mit einem Vortrag von Wolfgang Schieder und einer Podiums- ter, Georg Seiderer und Margit Szöllösi-Janze an. 2 0 diskussion von den Bearbeiterinnen und Bearbeitern sowie Michael Faulhaber führte seit seiner Ernennung zum Bi- 1 7 von Susanne Heim für den Herausgeberkreis vorgestellt. Die schof von Speyer im Jahre 1911 ein Besuchstagebuch, des- Arbeit an den Bänden 6 (Deutsches Reich und Protektorat sen Einträge erst 1952 mit seinem Tod als Erzbischof von Böhmen und Mähren Okt. 1941 – März 1943), 10 (Polen: Ein- München und Freising endeten. Der Kirchenfürst, der über gegliederte Gebiete Aug. 1941–1945), 11 (Deutsches Reich ein einzigartiges Netzwerk verfügte, berichtet in seinen Auf- und Protektorat Böhmen und Mähren April 1943–1945), 15 zeichnungen vom Kaiserreich bis zur frühen Bundesrepublik (Ungarn 1944–1945) sowie 16 (KZ Auschwitz 1942–1945 und damit über einen Zeitraum, der geprägt war von wieder- und die Zeit der Todesmärsche 1944/45) wurde fortgesetzt. holten politischen Umwälzungen sowie grundlegenden theo- Band 13 (Slowakei, Rumänien, Bulgarien 1938–1945) wird im logischen Entwicklungen. In Ergänzung fertigte er sogenannte Frühjahr 2018 erscheinen. Für die Bände 6, 10 und 11 wur- Beiblätter an. Dazu zählen Protokolle, wenn ihm seine Ge- den die Einleitungen und Dokumentenzusammenstellungen sprächspartner oder -themen bedeutsam erschienen. Weitere vorgelegt, im Herausgebergremium diskutiert und weitgehend Beiblätter enthalten u. a. seine Aufzeichnungen zu Firm- und verabschiedet. Band 16 wird voraussichtlich im September Visitationsreisen. Sowohl die Tagebucheinträge als auch die 2018 erscheinen. Beiblätter wurden überwiegend in der heute nicht mehr ge- Sämtliche in Bearbeitung befindlichen Bände werden seit bräuchlichen Kurzschrift »Gabelsberger« verfasst. 2014 in einem datenbankgestützten Redaktionssystem kom- Am 8. März wurden die Tagebucheinträge Faulhabers für mentiert. Die Arbeit an der englischen Edition der VEJ wurde, den Zeitraum vom 1. Januar bis zum 31. Oktober 1918 online koordiniert von Caroline Pearce (Projektassistentin: Dorothy gestellt. Am 7. April erfolgte der Onlinegang des Tagebuchjahr- Mas), fortgesetzt. Das Erscheinen der ersten drei Bände ist ganges 1934. Am 11. Dezember wurden die Tagebucheinträ- für Ende 2018 vorgesehen. Seit 2012 kooperiert das Editions- ge der Jahre 1917 und 1935 publiziert. Zugleich wurden für projekt mit dem Bayerischen Rundfunk, der die Dokumente die Jahre 1934 und 1935 die zugehörigen Beiblätter der Öf- in der Audiodokumentation »Die Quellen sprechen« präsen- fentlichkeit online zugänglich gemacht. tiert. Die Arbeit wird 2018 mit den Bänden 13, 14 und 16 Seit April 2017 wird die Edition durch Julius Kiendl fortgesetzt. Verantwortlich für das Projekt beim BR ist künftig verstärkt, der als wissenschaftlicher Mitarbeiter des Erzbi- Katharina Agathos. schöflichen Archivs in München die Feinverzeichnung des Faulhaber-Nachlasses übernimmt. Eine von der DFG im Herbst 2016 zusätzlich genehmigte halbe wissenschaftliche Stelle ist seit April mit dem Diplom-Theologen Raphael Hüls- bömer besetzt. Zum wissenschaftlichen Kernteam zählen da-

Ededitionen 46

rüber hinaus der Theologe Philipp Gahn und der Informatiker Nachdem die Archivarbeit weitgehend abgeschlossen war, Matthias Bornschlegel sowie die Doktoranden Franziska Ni- konnte das gesammelte Material zur katholischen Erziehung kolay, Carina Knorz und Thomas Schütte. Im Mai startete ein 2017 geordnet und ausgewertet werden. Dabei kristallisier- von Thomas Schütte durchgeführter Gabelsberger-Kurs. Mo- ten sich starke Kontinuitätslinien der Erziehungspraxis inner- ritz Fischer, studentische Hilfskraft des Editionsteams, ver- halb der Katholischen Jugendfürsorge heraus, die offenbar fasste an der LMU München eine Bachelor-Arbeit mit dem sowohl nach 1918, 1933 als auch 1945 fortbestehen konnten. Titel »Nähe und Distanz zugleich. Michael Kardinal von Faul- Ferner bestätigt die Untersuchung ein »System des Schwei- haber im Spannungsfeld von Sittlichkeitslehre, Bevölkerungs- gens« hinsichtlich der Vorwürfe des Missbrauchs und der politik und Eugenik«. exzessiven Gewalt innerhalb der katholischen Erziehungsein- richtungen. Dieser Analyse liegt ferner die These zugrunde, dass sich dieses System infolge der sogenannten »Krise der 3.1 »Kinderseele wie ein Diamant, schleifen muss ihn die Fürsorgeerziehung« um 1929 festigte. Im kommenden Jahr Elternhand?« Katholische Erziehungsideale, Erziehungskon- f sollen Schreibprozess und Korrekturdurchgänge abgeschlos- o zepte und deren praktische Umsetzung 1918–1945 r sen werden. Im September 2018 soll die Arbeit abgegeben s c Im Fokus des 2014 begonnenen Promotionsvorhabens von werden. h u Franziska Nicolay steht die Erziehungspraxis in katholischen n Erziehungseinrichtungen wie Kindergärten, Vereinen und Hei- g 3.2 Heimlicher Herrscher Bayerns? Michael Kardinal von s men. Die Untersuchung der katholischen Erziehung erfolgt - Faulhaber in der bayerischen Politik 1918–1933 u deshalb sowohl auf dem Gebiet der katholischen Jugend- n pflege als auch auf dem der katholischen Jugendfürsorge. Michael Kardinal von Faulhaber war in der Zwischenkriegs- d e Analysiert wird die Frage nach der Erziehbarkeit der Kinder zeit sicherlich der bedeutendste Kirchenführer Bayerns und d und Jugendlichen aus Sicht der katholischen Sozialethik und verfügte über beste Beziehungen zu bayerischen Politikern, i t Erziehungspraxis und wie sich diese in Zeiten polarisierender Beamten und Adeligen; die traditionell bayernfreundlichen i o und gegensätzlicher pädagogischer Konzepte verorten lassen. vatikanischen Behörden schätzten ihn besonders als An- n s sprechpartner auch für vertraulichste strategische Projekte. p Mehrfach wurde in der Forschungsliteratur die These aufge- r o stellt, der Kardinal sei einer der wichtigsten Politiker Bayerns j e k t e

Faulhaber auf dem Weg zur Inthronisation zum Erzbischof von München und Freising. 47

i f z — j a h r e s b e r i c h t 2 0 1 7

Hitler bei einer Rede im Münchner Bürgerbräukeller.

in dieser Zeit gewesen, habe die Politik der ersten bayerischen 4. Edition der Reden Adolf Hitlers von 1933 bis 1945 Demokratie sogar maßgeblich bestimmt. Das Dissertations- projekt von Thomas Schütte (Betreuer: Ferdinand Kramer) Das Institut hat zum 1. August unter Leitung von Magnus geht dieser Frage nach und befasst sich mit Michael Faulha- Brechtken und der Mitarbeit von Maximilian Becker die bers Einfluss auf und seiner Rolle in der bayerischen Politik Arbeit an der Edition der Reden Adolf Hitlers von 1933 bis der Zwischenkriegszeit – als Kultuspolitiker, als Innen- und Au- 1945 begonnen. Als eine zentrale Quelle für das Wesen und ßenpolitiker – und besonders als Symbolfigur für verschiedene die Herrschaftspraxis des Nationalsozialismus sind die Re- Bevölkerungsgruppen. Prominent geraten dabei die in seinen den in der Geschichtswissenschaft seit langem als Desiderat Besuchstagebüchern außerordentlich detailliert überlieferten der Forschung erkannt. Bislang nutzen Forscherinnen und Netzwerke des Kardinals in den Blickpunkt. Forscher entweder die wenig systematische und unvollständi- Im Berichtsjahr standen vor allem die kirchlichen und ge Übersicht von Max Domarus aus den 1960er Jahren oder vatikanischen Netzwerke des Kardinals im Fokus der Be- können allenfalls auf den Abdruck ausgewählter Reden zu- arbeitung. Mit einem von der Kommission für bayerische rückgreifen. Darüber hinaus finden sich einige Sammelbände Landesgeschichte bei der Bayerischen Akademie der Wis- aus der Zeit vor 1945, mit denen die zeitgenössische Bedeu- senschaften geförderten Forschungsaufenthalt in den vatika- tung der »Führer-Reden« betont wurde. Weder liegt bislang nischen Archiven konnte die vorhandene Quellenbasis geprüft eine vollständige Übersicht aller einschlägigen Ansprachen und erweitert werden. vor, noch ist eine geprüfte Zusammenstellung der Texte ver- fügbar. Dabei ist unstrittig, dass Hitler seinen politischen Auf- stieg vor allem als Redner erreichte. Weit mehr noch als durch seine Äußerungen in »Mein Kampf« oder in anderen Publi- kationen wirkten gerade Hitlers Ansprachen im Dienste der Motivation und Orientierung der NS-Bewegung. Auch nach 1933 nutzte Hitler seine Reden immer wieder als konzentrier-

editionen 48

te Auftritte, um zugleich politisch und ideologisch zu wirken. Die Herausgeber, Thomas Schlemmer und Hans Woller, Seine Rhetorik diente dabei auch der außenpolitischen Absi- setzten im Berichtsjahr die Arbeit am Quellenkorpus eben- cherung der innenpolitischen Programmatik. Im Innern wiede- so fort wie die Arbeiten am textkritischen und biografischen rum adressierte er unterschiedliche gesellschaftliche Gruppen Apparat. Dazu dienten auch Archivstudien im Bundesar- und Akteure, um Gefolgschaft zu erzeugen, zu erneuern und chiv-Militärarchiv in Freiburg. aufzuladen. Als Arbeitshypothese und Erkenntnisinteresse steht die Frage im Zentrum, inwieweit die Verbindung zwischen politi- scher Ideologie, rhetorischer Kommunikation und gesellschaft- licher Mobilisation als Wesenselemente der Dynamisierung 6. Joy und Günther Weisenborn. Tagebücher der NS-Herrschaft sich in den Reden spiegelt und von die- und Briefe aus dem Gefängnis 1943–1945 sen selbst vorangetrieben wurde. Die systematische Übersicht f und Verfügbarkeit dieser Quellen, wie sie am IfZ erarbeitet wer- Liebe gedieh auch in Zeiten des Hochverrats – hinter Gittern, o r den, liefern damit einen zentralen Beitrag für die Grundlagen- in Zuchthäusern, selbst angesichts des Galgens. Für Joy und s c forschung zum Nationalsozialismus. Günther Weisenborn, zwei inhaftierte Widerstandskämpfer der h u »Roten Kapelle«, war sie eine Art Lebensmittel, das ihnen Zu- n versicht und Mut gab. Der prominente Schriftsteller und seine g s Frau bewahrten sich so ihr eigenes Reich, das sogar dem all- - u mächtig scheinenden NS-Regime Grenzen setzte. Ihre Tage- n 5. Das Ende der Achse. Das Kriegstagebuch bücher und Briefe aus dem Gefängnis legen Zeugnis ab von d e des Deutschen Verbindungsstabs bei Mussolini dieser resistenten Gegenwelt, die sich – trotz Isolation und d Todesangst – nicht unterkriegen ließ. i 1943 bis 1945 t Die Tagebücher von Joy Weisenborn sind erst jetzt auf- i o Mit dem Sturz Benito Mussolinis am 25. Juli 1943 war die getaucht und können als eines der seltenen Egodokumente n s »Achse Berlin – Rom« noch nicht endgültig zerbrochen. Das aus dem Umkreis der »Roten Kapelle« gelten. Die Briefe von p Deutsche Reich und die Ende September 1943 ausgerufe- Joy und Günther Weisenborn sind für den Zeitraum 1942 bis r o ne Repubblica Sociale Italiana (RSI) führten noch eineinhalb Mitte 1943 veröffentlicht, der weit überwiegende Rest bis zur j e Jahre Krieg im Zeichen von Hakenkreuz und Liktorenbündel. Befreiung im Frühjahr 1945 wird hier ebenfalls erstmals pub- k t Diese letzte Etappe in der Geschichte der »Achse«, in die liziert. Hans Woller hat die Briefe und Tagebücher eingeleitet e auch der blutige Krieg in Italien fällt, war geprägt von immer und zusammen mit Christian und Sebastian Weisenborn kom- aussichtsloseren Bemühungen, die Niederlage der faschisti- mentiert. Die Edition ist im Herbst unter dem Titel »Liebe in schen Kriegsallianz abzuwenden, und von einer unüberseh- Zeiten des Hochverrats« als Publikation des IfZ im C.H. Beck baren Asymmetrie in den politisch-militärischen Beziehungen Verlag erschienen. zwischen dem »Dritten Reich« und seinen italienischen Ver- bündeten. Gleichwohl waren weder die RSI noch Benito Mus- solini bloße Erfüllungsgehilfen von Hitlers Gnaden, ohne eigene Handlungsspielräume, ohne eigene Ambitionen und ohne Anhängerschaft. Quellen aus der unmittelbaren Umge- bung Mussolinis, die detailliert Einblick in das Tagesgeschäft von Krieg und Politik in Italien geben und Rückschlüsse auf das komplizierte Geflecht der deutsch-italienischen Bezieh- ungen zulassen, sind jedoch dünn gesät. Umso mehr Bedeu- tung kommt dem Kriegstagebuch des Deutschen Verbin- dungsstabs bei Mussolini zu, das von der Forschung bislang kaum zur Kenntnis genommen wurde. Die Edition soll eine Lücke schließen, die andere Editionen wie die Akten zur Deut- schen Auswärtigen Politik oder die Documenti Diplomatici Ita- liani offengelassen haben, der Erforschung der faschistischen Kriegsallianz in ihrer letzten Phase neue Impulse geben und die Biografie des »Duce« als Staats- und Regierungschef der RSI schärfer ausleuchten, als das bisher möglich war. 49

Gutachten

Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Instituts für Zeitge- schichte bieten seit dessen Gründung regelmäßig historische Expertise durch wissenschaftliche Gutachten für Behörden, die Justiz und zivilgesellschaftliche Organisationen, bisweilen auch für individuelle Anfragen. Insbesondere in den 1950er und 1960er Jahren trugen IfZ-Wissenschaftler durch Sach- verständigengutachten dazu bei, Behörden und Gerichte über Funktionsweise, Strukturen oder Personal des NS-Regimes bei der Aufklärung und Verfolgung von NS- und Kriegsverbre- chen zu unterstützen. In der aktuellen Gutachtentätigkeit des IfZ geht es inzwischen vielfach darum, historischen Sachver- i f stand für den Umgang mit den langen Schatten des National- z — sozialismus zu liefern. In diesen Kontext fallen beispielsweise j a Gutachten, in denen historische Gegenstände in ihren zeit- h lichen Kontext eingeordnet oder die Biografien von Stiftern, r e Namensgebern und öffentlichen Personen auf ihre Rolle im s b Nationalsozialismus und mögliche NS-Täterschaft überprüft e r werden sollen. Eine wichtige Rolle nimmt die Expertise des IfZ i darüber hinaus in der Auseinandersetzung mit dem Rechts- c h extremismus ein. t Im Berichtsjahr haben die Wissenschaftlerinnen und Wis- 2 0 senschaftler des IfZ rund zwei Dutzend Gutachten erstellt und 1 7 einschlägige Anfragen beantwortet. Ein wichtiges Produkt war die Machbarkeitsstudie zum »Forum Recht«, das in Karlsruhe als Erinnerungs-, Lern- und Kommunikationsort zur Geschich- te des deutschen Rechtsstaats entstehen soll. Die von einem mehrköpfigen Team erstellte Studie zeigt, was in einer Ausein- andersetzung mit dem Rechtsstaat in Deutschland nach 1945 ausgestellt, mit Besucherinnen und Besuchern diskutiert und der weiteren Öffentlichkeit präsentiert werden kann und sollte. Für die Pelikan Vertriebsgesellschaft mbH & Co. KG ver- fasste das Institut im Frühjahr/Sommer ein Gutachten über die Tragfähigkeit der ermittelbaren Quellen für ein historisches Porträt von Fritz Beindorff (1860–1944). Im Mittelpunkt stand die Frage nach einer quellengestützten Biografie sowie die kontextualisierte Darstellung seiner unternehmerischen Ent- scheidungen als Inhaber und Direktor der Günther Wagner Pe- likan-Werke. Die Ergebnisse sollen im Januar 2018 unter dem Titel »Tinte und Blech« in monografischer Form veröffentlicht werden. Ebenfalls 2017 wurden die Gutachten zur historischen Wesensverwandtschaft von NPD und NSDAP, die das IfZ in den Jahren 2014 und 2016 im Rahmen des NPD-Verbotsverfah- rens im Auftrag des Bundesministeriums des Innern und des Bundesrates erstellt hatte, als Zusammenfassung in den Vier- teljahrsheften für Zeitgeschichte veröffentlicht. Die komplette Fassung ist auf der VfZ-Homepage nachzulesen.

Gutachten 50 4 forschungsinfra- struktur und

f wissenstransfer o r s c h u n g s i n f r a s t r u k t u r u n d w i s s e n s t r a n s f e r 51

archiv

as Archiv des IfZ ist eine zentrale Infrastruktureinrich- aus Geschichtswissenschaft, Gedenkstätten und Archiven die i f tung, die Arbeitsgrundlagen für die Forschung im Insti- aktuelle Entwicklung in der Aufarbeitung von Familiengeschich- z — tut schafft und auch von externen Wissenschaftlerinnen ten. Im Anschluss berichteten Wibke Bruhns (»Meines Vaters j D a und Wissenschaftlern, Medien und Interessierten genutzt wird. Land«) und Alexandra Senfft (»Schweigen tut weh« und »Der h Es sammelt nichtstaatliche Quellen vom Ersten Weltkrieg bis lange Schatten der Täter«) in einer gut besuchten öffentlichen r e zur Gegenwart und bereitet sie forschungsorientiert auf. Sein Podiumsdiskussion im Literaturhaus München, moderiert von s b Ziel ist es, die in den staatlichen Archiven verwahrten Überlie- Martin Doerry (»Mein verwundetes Herz. Das Leben der Lilli e r ferungen zu ergänzen. Jahn 1900–1944«), über ihre Erfahrungen im Umgang mit der i eigenen Familiengeschichte. In einer weiteren nicht-öffentli- c h chen Runde am 23. Juni konnten sich interessierte Nachfah- t ren sowie potenzielle Nachlassgeberinnen und Nachlassgeber 2 0 mit Wissenschaftlern und Archivaren über ihre Erfahrungen 1 7 Bestandsbildung bei der Aufarbeitung ihrer Familiengeschichte und über den Umgang mit Nachlässen austauschen. Den Abschluss bildete Die grundlegenden Aufgaben des Archivs, die sich aus Be- die Filmvorführung »Die Guten Feinde – Mein Vater, die Rote standsbildung, Erschließung, Benutzung und Erhaltung zu- Kapelle und ich« in Anwesenheit von Regisseur Christian Wei- sammensetzen, bleiben auch in Zukunft bestehen. Die Wege senborn. Die Aufzeichnungen seines Vaters Günther Weisen- und Methoden, diese Ziele zu erreichen, müssen jedoch den born waren in einem Projekt des IfZ ediert worden. Nach einem sich derzeit schnell wandelnden Bedingungen angepasst wer- ausführlichen Bericht der Süddeutschen Zeitung über die Ini- den. Bei der Bestandsbildung gilt es zunächst, mögliche Quel- tiative des Instituts für Zeitgeschichte sowie einem Beitrag im len vor der Vernichtung zu bewahren. Das Archiv des Instituts Bayerischen Fernsehen, der die Bedeutung privater Nach- für Zeitgeschichte ist ein sammelndes Archiv, das sich zum lässe für die wissenschaftliche Forschung am Beispiel des Ziel gesetzt hat, nichtstaatliche Akten zur Ergänzung des in IfZ-Archivs hervorhob, gingen viele Angebote zur Übernahme den staatlichen Archiven verwahrten Materials zu sichern. Es interessanter zeitgeschichtlicher Dokumente im Archiv ein. ist darauf angewiesen, dass ihm solche Materialien angebo- ten und zur Verfügung gestellt werden. In Abwägung, was in Zukunft die Zeitgeschichtsforschung beschäftigen könnte, haben Archivmitarbeiterinnen und Archivmitarbeiter stets ge- Dokumente aus der Zeit des Nationalsozialismus, zielt Personen und Institutionen, die kein eigenes Archiv be- die das IfZ-Archiv aus Familiennachlässen erhalten hat. sitzen, angesprochen. Aufgrund der Bekanntheit des Instituts kommen darüber hinaus viele politische Aktivistinnen und Aktivisten sowie Vertreterinnen und Vertreter von Nichtregie- rungsorganisationen aus eigenem Antrieb auf das Archiv zu. Neue Wege ging das Institut im Laufe des Berichtsjahrs auf Anregung von Maren Richter aus der Forschungsabteilung mit der Veranstaltung »Ist das Geschichte oder kann das weg?«. Sie wurde von Maren Richter und dem Archivteam unter Fe- derführung der stellvertretenden Archivleiterin Esther Howell organisiert und fand am 22. und 23. Juni statt. In einer ersten Runde bilanzierten ausgewiesene Expertinnen und Experten

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Das Archiv in Zahlen 2017

Bestandsbildung: 680 Zugänge von Nachlässen und Druckschriften sowie 22 GB Daten

Aufbereitung und Erschließung: 15.954 überarbeitete Archivalienverzeichnungen

Zugänglichmachung: 5.465 Neueinträge in die Archivdatenbank

Erhaltung: 461 bearbeitete Archivalieneinheiten f o r s c h Besucherinnen und Ausgegebene Archivalien Schriftliche Anfragen u Besucher Lesesaal 1 an das Archiv n Gesamt: Extern: Intern: g s 1.054 4.502 3.269 1.233 1.469 i n f r a s t r u ErschlieSSung und Erhaltung Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter ihre Arbeitsplätze nicht im k t Stammhaus haben, steigt die interne Nachfrage nach Digitali- u Da in den letzten Jahren auch private Akten in der Regel saten stetig. 2017 wurden 8.435 der Digitalisate für den Insti- r u elektronisch entstanden sind und zunehmend nur auf Spei- tutsbedarf angefertigt. n chermedien aufbewahrt werden, mussten die Aufgabenfel- Die Nutzung unserer umfangreichen Mikrofilmbestände d w der Erschließung und Erhaltung dieser Entwicklung angepasst wurde durch die Anschaffung moderner Lesegeräte für Mik- i werden. Gab es bei früheren Aktenübernahmen nur wenige rofilme und -fiche verbessert. Nun können die Mikroformen s s Datenträger, deren Inhalt ohnehin ausgedruckt vorhanden war, bequem gesichtet und kostenlos Kopien auf einem USB-Stick e n hat die Zahl der Übernahme digitaler Unterlagen stark zuge- gespeichert werden. Abgerundet wird diese Komfortsteigerung s t nommen. Das Institut hat nach einer Testphase seit Mitte 2017 durch einen neuen Buchscanner im Lesesaal 1, mit dem die r Bestände der Bibliothek und auf Antrag auch Archivalien ma a die Möglichkeit, Quellen in elektronischer Form zu überneh- - n men, zu erschließen und langfristig zu sichern. Bei der Pflege terialschonend und schnell gescannt werden können. Auch an s f dieses digitalen Archivs war und ist die Unterstützung durch diesem Gerät können die Scans gebührenfrei auf USB-Sticks e r das EDV-Team des Instituts unerlässlich. Wie auch bei den abgespeichert werden. Angesichts dieser Entwicklung und Papierakten ist eine strukturierte Erschließung der wichtigste um die stetig wachsende Zahl digitalisierter Papierakten künf- Schritt, um später die Benutzung zu ermöglichen. tig auch außerhalb des Instituts der Forschung zur Verfügung stellen zu können, beteiligt sich das Institut weiterhin in Ko- operation mit anderen Institutionen an der Entwicklung eines Benutzung virtuellen Lesesaals. Nur auf diese Weise lassen sich die Mög- lichkeiten der Digitalisierung voll ausschöpfen. Technische und Das Interesse an Zeitgeschichte, zeitgeschichtlichen Doku- organisatorische Maßnahmen müssen gewährleisten, dass menten und deren Verbleib hält sich weiter auf einem hohen eine solche Präsentation den Vorgaben des Urheberrechts, des Niveau. Die Zahl der Benutzerinnen und Benutzer in den Le- Datenschutzes und den archivarischen Sperrfristen entspricht. sesälen, die Beratungen telefonisch und vor Ort sowie die Zahl der schriftlich erteilten Auskünfte bewegten sich im langjähri- gen Mittel ohne starke Schwankungen. Das Team in der Digi- Vermittlung talisierung erreichte mit insgesamt 64.855 gescannten Seiten einen neuen Rekord. Dabei wurden nicht nur Arbeitskopi- Die Gemeinschaftsblogs der Archive in der Leibniz-Gemein- en für auswärtige Benutzerinnen und Benutzer angefertigt. schaft und der Archive in München, an denen sich das Archiv Weil mittlerweile ein spürbarer Anteil der wissenschaftlichen des Instituts mit insgesamt 20 Beiträgen beteiligt hat, sind ein 53 bewährtes, niederschwelliges Informationsangebot. Die Nut- Prägungen bis in die Gegenwart. Anschließend zeigten Mitar- zung aus dem In- und Ausland hat sich gegenüber dem Vor- beiterinnen des Archivteams an originalen Beispielen, welche jahr jeweils mehr als verdoppelt. Auch traditionelle Formen nationalsozialistischen Symbole auf amtlichen Dokumenten der Vermittlung sind weiterhin beliebt. Ein Dutzend Besucher- und auf Erinnerungsstücken angebracht sind. gruppen aus Universitäten, Volkshochschulen und sonstigen Interessierten, insgesamt 129 Teilnehmerinnen und Teilneh- mer, verschafften sich bei Führungen einen Eindruck über die Vernetzung der Archive Arbeit des Instituts und des Archivs. Von Juli bis September präsentierte das Archiv im Foyer anlässlich der Veranstaltung Das Archiv des Instituts für Zeitgeschichte praktiziert seit Jah- »Ist das Geschichte oder kann das weg?« eine Ausstellung ren eine aktive Zusammenarbeit mit anderen Archiven. Am über private Lebensdokumente als historische Quellen und 13. Juli fand eine Sitzung des Notfallverbundes der Münchner von September bis Jahresende einige Originaldokumente zu Archive im IfZ statt, bei der u. a. unsere Magazine begangen der im IfZ gezeigten Ausstellung »Der Kalte Krieg. Ursachen und der Inhalt unserer Notfallboxen erläutert wurde. Am 18. i f – Geschichte – Folgen«, die in einer Kooperation des Berliner September übernahm das Archiv die Federführung der loka- z — Kollegs Kalter Krieg mit der Bundesstiftung zur Aufarbeitung len Organisation des von den Münchner Archiven traditionell j a der SED-Diktatur entstanden ist. Für den Aufbau dieser Aus- gemeinsam durchgeführten bundesweiten Tages der Archi- h stellung im IfZ leistete das Archiv maßgebliche technische Un- ve 2018. Noch in das Jahr 2017 fielen u. a. organisatorische r e terstützung. Aufgaben wie die Vorbereitung des Drucks von Plakaten und s b Flyern. Der Archivleiter Klaus Lankheit beteiligte sich am Fach- e r gespräch »Zur Zukunft der Archive von Protest-, Freiheits- und i Emanzipationsbewegungen« am 2. März im Hamburger Ins- c h titut für Sozialforschung (HIS) und nahm am Treffen des Ar- t beitskreises der Archive der Leibniz-Gemeinschaft am 6. und 2 0 7. März in Mainz teil. 1 7

Personalentwicklung

Im Juni verabschiedete das Archivteam seine stellvertretende Archivleiterin Esther-Julia Howell, da diese ihren Lebensmit- telpunkt in die USA verlagerte. In den dreieinhalb Jahren am IfZ hat sie neben ihren Routineaufgaben vieles bewegt und angestoßen. Zum 1. August übernahm Cathrin Hermann ihre Nachfolge. Sie war zuvor stellvertretende Leiterin im Archiv der Stadt Linz. Quellen aus dem Hausarchiv des Instituts fanden 2017 verstärkt öffentliches Interesse. Ende 2017 konnte eine feste Teilzeitstelle eingerichtet werden, für die sich mit Isabel Pantenburg eine bewährte Mitarbeiterin qualifiziert hat. Damit ist eine kontinuierliche Betreuung dieses wichtigen Bestandes langfristig gesichert.

Intensive Gespräche am Infostand bei der öffentlichen Veranstaltung »Ist das Geschichte oder kann das weg?«. Fortbildungen

Nachdem 2016 erstmals Schülerinnen und Schüler einer Be- Um die eingangs genannten Herausforderungen meistern zu rufsfachschule für Altenpflege Gegenstände und Dokumente können, qualifizieren sich die Mitarbeiterinnen und Mitarbei- aus der Zeit des Nationalsozialismus, auf die sie bei ihrer Ar- ter des Archivs stetig weiter. Im Berichtsjahr nahm Michaela beit stoßen können, erläutert wurden, führte das Archivteam Hartwig vom 20. bis 24. Februar und vom 13. bis 17. Novem- Ende des Jahres 2017 erneut zwei derartige Veranstaltun- ber am Grund- und am Aufbaukurs »Archivwesen« der Baye- gen durch. Niels Weise aus der Forschungsabteilung gab je- rischen Verwaltungsschule teil, Cathrin Hermann informierte weils einen anschaulichen Überblick über das Alltagsleben im sich am 27. September über »Das Urheberrecht in der Archiv- »Dritten Reich« und die daraus resultierenden biografischen praxis« beim 87. Deutschen Archivtag in Wolfsburg.

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archivnutzerinnen und -nutzer aus folgenden Ländern

f o r s c h u n g s i n f r a s t r u k t u r u n d w i s s e n Australien Kanada Schweden s t Belgien Litauen Schweiz r a Dänemark Niederlande Slowakei n Deutschland Neuseeland s Spanien f Frankreich Norwegen Tschechien e r Großbritannien Österreich Ukraine Israel Polen Vereinigte Staaten von Amerika Japan Russland Weißrussland 55

bibliothek

as Sammelprofil der Bibliothek des IfZ umfasst im fische Sicht der Elektronischen Zeitschriftenbibliothek (EZB) Kern die deutsche und europäische Geschichte ab 72.061 E-Journals (davon 10.277 aus den Fachgebieten Ge- D dem Ersten Weltkrieg in ihren internationalen Bezü- schichte und Politik) und über das Datenbank-Infosystem gen, mit dem besonderen Schwerpunkt Nationalsozialismus (DBIS) 1.260 Ressourcen zur Geschichte und Politik sowie und »Drittes Reich«. Die Bibliothek bildet mit ihrem Bestand fächerübergreifende Nachschlagewerke zur Verfügung. Die und ihrer intensiven Literaturerschließung nicht nur eine we- Datenbanken eröffnen ihrerseits Zugang zu knapp 43.900 sentliche Grundlage für die im Hause geleistete Forschungs- E-Books und einer Vielzahl digitalisierter Volltexte (Dokumen- tätigkeit, sie ist darüber hinaus ein Serviceangebot für die te, Presseartikel, graue Literatur usw.) aus dem Umfeld deut- i f internationale Forschung und eine wesentliche Schnittstelle scher und internationaler Politik. Für die Bereitstellung einzeln z — des Instituts zur Öffentlichkeit. erworbener digitaler Publikationen und gescannter Texte be- j a dient sich die Bibliothek der Plattform »DigiTool«. h r e s b Katalog und ErschlieSSung e r Bestandsaufbau und Bestandspflege i Als Mitglied des Bibliotheksverbundes Bayern (BVB) katalo- c h Im Berichtsjahr ist der Bestand um 3.220 Medieneinheiten ge- gisiert die Bibliothek ihre Erwerbungen sowie daraus ausge- t wachsen. 1.943 unselbstständige Titel wurden aus Zeitschrif- gliederte unselbstständige Werke in der Verbunddatenbank 2 0 ten und Sammelwerken katalogisiert. Zu den Bezugsquellen B3Kat. Die Erfassung der bibliotheksspezifischen Daten so- 1 7 zählen neben lokalen sowie auf die Versorgung von Biblio- wie die Bereitstellung des Online-Katalogs erfolgt über das theken spezialisierten Buchhandlungen auch der Tausch mit Sisis-Sunrise-basierte Lokalsystem. Der Bestand der IfZ-Bi- anderen wissenschaftlichen Einrichtungen und Bibliotheken, bliothek ist auch im Meta-Katalog der Arbeitsgemeinschaft außerdem Übernahmen aus Bestandsauflösungen, private Ge- der Gedenkstättenbibliotheken (AGGB) sowie auszugsweise schenke und Nachlässe. Ziel der Bibliothek ist nicht nur eine in der Deutschen Historischen Bibliografie (s. u.) nachgewie- möglichst zeitnahe Versorgung des konkreten Informations- sen. Das Rückgrat der intensiven inhaltlichen Erschließung bedarfs mit aktuell publizierten Forschungsergebnissen, son- bildet die laufend aktualisierte, hauseigene Systematik, die dern ein prospektiver, das Sammlungsprofil breit abdeckender einen inhaltlich und formal fein strukturierten Recherchezu- und im Kern möglichst vollständiger Bestandsaufbau, um auch griff auf den Bibliotheksbestand erlaubt. Für die ergänzen- künftige Forschungsinteressen und -projekte bedienen zu kön- de verbale Sacherschließung bedient sich die Bibliothek der nen. Der Ankauf einschlägiger antiquarischer Bücher muss kooperativ gepflegten »Gemeinsamen Normdatei« (GND), zu demgegenüber im Regelfall zurückstehen. deren Weiterentwicklung sie zugleich auch selbst beiträgt. Im Berichtsjahr wurden vom IfZ neben 886 neuen Personenna- men 65 Schlagwort-Neuansetzungen in die GND eingebracht. Digitale Informationsvermittlung Mit der Neuansetzung von Personennamen arbeitet die Biblio- thek auch dem Editionsprojekt der Tagebücher Kardinal Faul- BInnerhalb des Instituts stehen E-Journals, E-Books und Da- habers zu. Für das Ziel GND-gestützter, personenbezogener tenbanken in einer fachlichen Vorauswahl zur Verfügung. Na- Vernetzungen besteht ein enger Kontakt zur Deutschen Bio- tionallizenzen, Allianzlizenzen sowie teils vom IfZ mitgeprägte graphie, in deren Recherchesystem der Katalog der IfZ-Bib- digitale Angebote des Verlags De Gruyter bilden hierbei einen liothek als Ressource eingebunden ist. Schwerpunkt. Im Berichtsjahr konnte das Angebot mit der Li- Die Übertragung der Erschließungsdaten aus dem bis zenzierung des Zeitschriftenarchivs »DigiZeitschriften«, des 1995 geführten Geo-Katalog in das aktuelle Katalogsystem »Deutschen Biographischen Archivs Online« sowie insbeson- wurde fortgesetzt. Im Berichtsjahr ist auch die retrospek- dere des »Visual History Archive« der USC Shoah Foundation tive Verzeichnung von Provenienzmerkmalen (z. B. Stempel, erheblich ausgeweitet werden. Das IfZ ist damit einer der drei Exlibris, handschriftliche Besitzeinträge und Widmungen) deutschen Standorte, an denen diese Sammlung von über in den Bibliotheksbeständen weiter vorangeschritten; mitt- 55.000 auf Video aufgezeichneten Zeitzeugeninterviews ge- lerweile sind 7.850 Einträge im Online-Katalog recher- nutzt werden kann. Insgesamt stehen am IfZ über die spezi- chierbar.

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Die Bibliothek 2017 in Zahlen

Bibliotheksdatenbank

Umfang zum 31.12.2017 ca. 379.000 Datensätze *

Medienbestand

Gesamt 240.346 ME ** f – davon Printbände (selbstständige Werke) 172.619 ME o r – Zeitschriftenbände 30.480 ME s c – Digitale Datenträger und Mikroformen 733 ME h u – Online-Ressourcen 36.514 ME n g s i n Titelanzahl f r a Gesamt 322.557 Titel s t – davon unselbstständige Werke *** 110.879 Titel r u k t u Periodika und Sonderbestände r u n Zeitschriften, zeitschriftenartige Reihen, Zeitungen (Print- und E-Journals) 35.307 Titel d w – davon Archivbestand 6.724 Titel i s s Druckschriftensammlung des Archivs 10.361 Titel e n Zeitgeschichtliche Sammlung des Archivs 3.373 Titel s t r a n Neuerwerbungen s f e Printwerke und Digitale Medien 3.220 ME r – davon Kauf 2.247 ME – Geschenk 869 ME – Tausch 104 ME

Online-Ressourcen 7.342 Titel Abonnierte Zeitschriften und Jahrbücher (Print und online) 300 Titel Neukatalogisierung unselbstständiger Werke *** 1.943 Titel Neuerwerbungen in der Forschungsabteilung Berlin 335 Titel

* Medieneinheiten und Titel, einschließlich der Einzelbände, unselbstständigen und übergeordneten Werke ** ME = Medieneinheiten: Bücher, digitale Datenträger (CD-ROM, DVD) und Mikroformen *** Aufsätze aus Zeitschriften und Sammelbänden 57

Magazin und Lesesaal

Die Bücheraufstellung wurde in weiteren Magazinetagen nach- verdichtet. Eine Voraussetzung dafür war das Voranschreiten der Umarbeitung der sogenannten Kapselbestände (d. h. ge- sondert verwahrte Broschüren und Spezialformate), die – nach einer individuellen Dokumentation ihres Erhaltungszustandes – für die elektronische Ausleihverbuchung konvertiert und nach Bedarf mit säurefreien Schutzverpackungen versehen worden sind. Die Arbeiten sind im Berichtsjahr um ca. 5.000 weitere Medieneinheiten vorangeschritten. Für die dringend erforderliche Renovierung des Lesesaals 1 erarbeitete die Bib- liothek unter Hinzuziehung eines Architekten ein grundlegen- i f des Konzept. Mit der Beschaffung neuer Buchaufsichtscanner z — für den Lesesaal und den internen Institutsbereich konnte ein j a weiterer Modernisierungsschritt erreicht werden: Das Angebot h kostenfrei und selbst anzufertigender Scans auf modernen, r e buchschonenden Geräten bedeutet eine wesentliche Verbes- s b serung des Benutzerservices wie auch eine nachhaltige Scho- e r nung der Bestände. i c h t Die neuen Buchscanner sind benutzerfreundlich und schonen die Bestände. 2 0 Bibliografischer Informationsdienst und 1 7 Deutsche Historische Bibliografie

Im monatlichen »Bibliografischen Informationsdienst der Bi- bliothek des Instituts für Zeitgeschichte« (BID) wurden 3.580 aktuelle Monografien und Aufsätze zur Zeitgeschichte in the- matischer Anordnung nachgewiesen. Der parallel zum BID Benutzerservice und erscheinende monatliche Neuerwerbungsdienst der Bib- interne Dienstleistungen liothek weist ausschließlich selbstständige Werke, jedoch ohne zeitliche und inhaltliche Einschränkung, in alphabeti- Im Berichtsjahr haben sich 1.728 Benutzerinnen und Benut- scher Sortierung nach. Seit Juli trägt die IfZ-Bibliothek mit ih- zer von Archiv und Bibliothek in das Anwesenheitsbuch im rer Erschließungsleistung auch zur »Deutschen Historischen Lesesaal 1 eingetragen. An Institutsangehörige und für die Bibliografie« (DHB) bei, die im Rahmen des »Fachinforma- Benutzung im Lesesaal 1 hat die Bibliothek insgesamt 9.903 tionsdienstes Geschichtswissenschaft« unter Federführung Medieneinheiten ausgeliehen. Für den gebenden Fernleihver- der Bayerischen Staatsbibliothek aufgebaut wird. Zu diesem kehr wurden seitens der IfZ-Bibliothek 504 Bände sowie 33 Zweck werden alle relevanten Titel zusätzlich zur regulären Scans von Aufsätzen versandt. Die Anbindung der IfZ-Biblio- Sacherschließung mit Systematik-Notationen gemäß einem thek an den Zentralen Fernleihserver des BVB seit Mai hat zu von der BSB auf Grundlage der Dewey Decimal Classification einer Vervielfachung der Nachfrage wie auch zu einer Verein- (DDC) entwickelten Erschließungssystem versehen. Die Titel fachung der Abwicklung geführt. Aus in- und ausländischen aus früheren Jahrgängen der am IfZ erarbeiteten »Bibliogra- Bibliotheken wurden 799 Bände für die Projekte sowie die Mit- phie zur Zeitgeschichte« werden sukzessive in die DHB über- arbeiterinnen und Mitarbeiter des IfZ besorgt. Im Online-Kata- führt. Im Rahmen eines Workshops, der im Oktober in den log waren 118.093 Suchanfragen zu verzeichnen. Räumen des IfZ stattfand, wurde die DHB in einer Beta-Ver- Die Bibliothek bearbeitete im Berichtsjahr schriftlich 83 sion erstmals der Fachwelt präsentiert. Anfragen und gab vielfach telefonisch bibliografische und sonstige benutzungsorientierte Auskünfte. Gruppenführun- gen und Präsentationen wurden u. a. für Studierende der LMU München, der Universität der Bundeswehr München sowie der Universität Regensburg gegeben. Institutsintern wurde In- formationskompetenz durch individuelle Einführungen, Bera-

bibliothek 58

f o r s c h u n g s i n f r a s t Das IfZ war Gastgeber eines Workshops zur Deutschen Historischen Bibliografie. r u k t u r u tungsgespräche sowie durch besondere Gruppenführungen beitsgruppen »Zeitgeschichte« und »Neuere Geschichte« in n vermittelt. Außerdem wurden zwei interne Schulungen zur Ein- CLARIN-D an. Im Berichtsjahr haben Mitarbeiterinnen und d w führung in das Literaturverwaltungsprogramm Citavi angebo- Mitarbeiter der Bibliothek u. a. am Deutschen Bibliothekar- i ten. Für den internen Gebrauch bietet die Bibliothek zusätzlich tag in Frankfurt am Main, an der Fachtagung der ASpB, der s s zu den allgemein zugänglichen bibliografischen Informations- Verbundkonferenz des Bibliotheksverbundes Bayern, außer- e n angeboten monatliche Listen über neu erschlossene Aufsätze dem an Fortbildungsveranstaltungen zu den Themen For- s t an. Die Bibliothek stellt auch die Publikationsverzeichnisse für malerschließung generell sowie von Computermedien und r a den Jahresbericht des Instituts zusammen (2017: 159 Veröf- Audio-/Video-Ressourcen nach RDA, systematische Erschlie- n fentlichungen des IfZ sowie außerhalb des Instituts erschie- ßung (BSB-DDC), Zeitschriftendatenbank (ZDB), Fernleihe, s f nene Mitarbeiterpublikationen). digitale Lizenzen und Verwertungsrechte, Fach-Englisch für e r Bibliothekare sowie Notfallvorsorge teilgenommen. Der im IfZ ausgerichtete Workshop zur Deutschen Historischen Biblio- Institutionelle Vernetzung, grafie (DHB) wurde von der Bibliothek maßgeblich mitorgani- Fortbildung und Tagungen siert; bei diesem wie auch bei der Fortbildungsveranstaltung zum FID Geschichtswissenschaft in der BSB war der Biblio- Die Vertretung gegenüber der Verbundzentrale des Biblio- theksleiter mit Präsentationen vertreten. Die gesamte Abtei- theksverbundes Bayern (BVB) sowie in der Arbeitsgemein- lung stattete im November der Bibliothek des Bayerischen schaft der Gedenkstättenbibliotheken (AGGB) nimmt die Nationalmuseums einen Informationsbesuch ab. stellvertretende Bibliotheksleiterin Caroline Lamey-Utku wahr. Bibliotheksleiter Daniel Schlögl wirkt in den Arbeitskreisen Bi- bliotheken und Informationseinrichtungen und Open Access Forschungsabteilung Berlin sowie in der AG LeibnizOpen der Leibniz-Gemeinschaft mit. Er gehört ferner den Beiräten des Fachinformationsdienstes Die Bibliothek der Forschungsabteilung Berlin hat die fort- (FID) Geschichtswissenschaft, der Arbeitsgemeinschaft der laufende Überarbeitung und Neusignierung des Altbestandes Spezialbibliotheken e.V. (ASpB) und des Bayerischen Biblio- mittlerweile abgeschlossen. Im Berichtsjahr konnte sie weitere theksverbandes (BBV), ferner der Koordinierungsgruppe des 335 Medieneinheiten neu erwerben und weist jetzt einen Be- »Forums Spezialbibliotheken in Bayern« sowie den Fachar- stand von 12.802 Bänden auf. 59

dokumentation obersalzberg

ie Dokumentation Obersalzberg ist ein Lern- und Er- bieten ein breites Vermittlungsangebot. Die fachliche Betreu- innerungsort. Sie bietet auf dem historischen Areal ung und Leitung obliegt dem Institut für Zeitgeschichte. Durch D des ehemaligen »Führersperrgebiets« die Möglich- die Verbindung von Wissenschaftsinstitut und Bildungsein- keit, sich mit der Geschichte des Obersalzbergs und des Natio- richtung unter dem Dach des IfZ bietet sich die einmalige Ge- nalsozialismus auseinanderzusetzen. Ziel ist es, die Besuche- legenheit, aktuelle historische Forschungsergebnisse einem rinnen und Besucher wissenschaftlich fundiert, aber allgemein breiten und internationalen Publikum zugänglich zu machen verständlich über das historische Geschehen zu informieren. und sie in einem weiten politischen, gesellschaftlichen und Die Dauerausstellung, Wechselausstellungen, Vorträge und kulturellen Umfeld zu diskutieren. Veranstaltungen sowie ein umfangreiches Bildungsprogramm i f z — j a h r e s b e r Bilanz und Perspektiven i c h Am 30. Oktober fand die lange erwartete Grundsteinlegung der Erweiterungsbau tatsächlich ist, zeigt einmal mehr die t für den Neubau des Dokumentationsgebäudes statt. Dafür Statistik: Mit 168.940 Besucherinnen und Besuchern rief 2 0 hatte der Haushaltsausschuss des Bayerischen Landtags am die Dokumentation auch 2017 ein enormes Interesse hervor. 1 7 20. Juni nach langen und zähen Beratungen den Weg frei Damit bewegten sich die Zahlen trotz der Einschränkungen gemacht. Als Stein des Anstoßes hatten sich die gestiegenen durch die Bauarbeiten nicht nur auf dem hohen Niveau der Baukosten erwiesen. Obwohl das Institut für Zeitgeschich- Vorjahre, die Monate April, Juni und Juli waren vielmehr die te nicht für den Bau, sondern für die Ausstellung und Teile jeweils besucherstärksten seit Bestehen der Dokumentati- der Inneneinrichtung verantwortlich ist, half das IfZ tatkräf- on. Insgesamt haben damit seit der Eröffnung im Jahr 1999 tig mit, die Realisierung des Gesamtprojekts mit Einsparun- über 2,7 Millionen Menschen die Ausstellung am Obersalz- gen aus dem eigenen Budget abzusichern. Wie notwendig berg besucht.

Besucherstatistik der Dokumentation Obersalzberg

30.000 30.121 28.794 28.937

25.000 28.099

20.000 23.913 22.191 21.777 21.247 20.441 15.000 17.154 17.343 16.098

10.000 12.217 8.122 5.000 6.825 5.781 5.149 4.845 4.098 3.997 3.401 2.897 2.641 0 3.397 Jan Feb März Apr Mai Juni Juli Aug Sept Okt Nov Dez

2016 Gesamt: 170.545 2017 Gesamt: 168.940

dokumentation obersalzberg 60

Mit der Erweiterung der Dokumentation, so betonte Finanzminister Söder bei der Grundsteinlegung, gehe es darum, der historischen Verantwortung des Freistaats Bayern gerecht zu werden und die »wis- senschaftlich-didaktische Geschichtsver- mittlung auf höchstem Niveau« weiterhin zu gewährleisten. Auch Landrat Georg Grabner hob die herausragende Bedeu- tung der Einrichtung für die Kultur der

Region und den offenen und transparen- Gedenken an die Opfer des NS-Regimes: Bei der Grundsteinlegung für die neue Dokumentation ten Umgang mit der eigenen Geschichte wurden der Zeitkapsel Zukunftswünsche zahlreicher Opferverbände beigelegt. f hervor und sagte der Einrichtung weiterhin o r seine Unterstützung zu. s c Auf Charakteristika des Täterorts Obersalzberg mit Leit- Zwangssterilisierten sowie Tomáš Jelínek vom Deutsch-tsche- h u funktion auch für die Vermittlungsarbeit ging Andreas Wir- chischen Zukunftsfonds, der eine Botschaft für die Doku- n sching in seinem Grußwort ein: »Ich kenne keinen anderen mentation im Namen der zahlreichen durch das NS-Regime g s historischen Ort des Nationalsozialismus, in dem der schöne ausgebeuteten Zwangsarbeiter formuliert hatte. i n Schein der Diktatur und ihre mörderische Praxis so unauflös- f r lich zusammengeschweißt sind.« Um an diesem Tag vor allem a auch an die Opfer des Regimes zu erinnern, die ein Fundament s Neukonzeption der Dauerausstellung t der Geschichtspräsentation in der neuen Ausstellung werden r u sollen, wurden dem Grundstein Zukunftswünsche von Opfer- Um der hohen Erwartungshaltung an die Geschichtsvermitt- k t verbänden beigelegt. Dazu gehören u. a. die Präsidentin der lung der Dokumentation Obersalzberg gerecht werden zu u Israelitischen Kultusgemeinde von München und Oberbayern können, hat das Team in Eigenregie und in enger, interdiszip- r u Charlotte Knobloch, der Vorsitzende des Zentralrats Deutscher linärer Zusammenarbeit mit Kooperationspartnern die Arbeit n Sinti und Roma Romani Rose, Margret Hamm von der Ar- am Drehbuch für die neue Dauerausstellung maßgeblich vo- d w beitsgemeinschaft Bund der »Euthanasie«-Geschädigten und rangetrieben und zum Jahresende nahezu fertiggestellt. Ge- i s s e n s t r a n s f e r

Fliegerbombe, die beim Ausheben der Baugrube gefunden wurde

Beim Ausheben der Baugrube wurde eine 500-Kilogramm-Flieger- bombe aus dem Zweiten Weltkrieg entdeckt. Ein Sprengkommando konnte die Bombe sicher entschärfen. 61 meinsame Projekte und Workshops mit dem Leibniz-Institut Die für die neue Dauerausstellung unabdingbare Sammlung für Wissensmedien in Tübingen, den Sozialwissenschaften der Dokumentation Obersalzberg wächst, auch dank der wei- der Universität Salzburg, dem United States Holocaust Me- terhin großen Kooperationsbereitschaft der Bevölkerung vor morial Museum in Washington, dem Imperial War Museum in Ort und zahlreicher Leihgeber und Schenkerinnen aus ganz London oder den Kolleginnen und Kollegen vom Zentrum für Deutschland. Nach dem erfolgreichen »Call for Objects« 2015 Holocaust-Studien des IfZ befruchteten die Konzeptarbeit ent- organisierte das Sammlungsmanagement im Sommer erneut scheidend und trugen wesentlich dazu bei, die neuesten his- einen Aufruf. Dieser fand in Form eines Pressetermins statt. torisch-wissenschaftlichen und didaktischen Standards in das Drei Schenker und Leihgeber stellten hierbei ihre Objekte Ausstellungsdrehbuch einfließen zu lassen. Insbesondere ein und Beweggründe für die Überlassung an die Dokumentation Rechercheaufenthalt der Kuratorinnen und Kuratoren in den Obersalzberg vor. Erfreulicherweise war auch dieses Mal die USA, gefördert durch ein Forschungsstipendium des Projekts Resonanz ausgesprochen hoch. Es wurden verschiedene Ob- EHRI (European Holocaust Research Infrastructure), konnte jekte, Fotos, Alben und Dokumente abgegeben. dazu genutzt werden, Wissenslücken zu schließen, neue Ex- i f ponate zu integrieren und das Konzept vor einem internatio- z — nalen Fachpublikum kritisch zu erörtern. j a Wichtige Impulse lieferten auch die Konferenzen, die die h Dokumentation Obersalzberg in Zusammenarbeit mit befreun- r e deten Institutionen durchführte. Über Fragen der Wirkung s b und Wahrnehmung »authentischer« Geschichtsorte diskutier- e r ten verschiedene Expertinnen und Experten aus dem muse- i alen Bereich während einer Tagung Anfang März in Dachau, c h die die Abteilung zusammen mit dem Zentrum für Zeithisto- t rische Forschung Potsdam (ZZF), dem Institut für Europäi- 2 0 sche Geschichte, dem Georg-Eckert-Institut für internationale 1 7 Schulbuchforschung, der KZ-Gedenkstätte Dachau sowie dem Leibniz-Verbund »Historische Authentizität« organisiert hatte.

Über Fragen der touristischen Geschichtsnutzung debattierten Fotoalben, Tagebücher und ein Kindergasbett: Leihgaben aus der Region internationale Fachleute während einer Konferenz in Glasgow, für die neue Ausstellung. konzipiert und realisiert von der Abteilung Obersalzberg, dem Zentrum für Holocaust-Studien und der Caledonian University Mit Susanne Maslanka bildet die Abteilung seit Mai in Glasgow. Um das schwierige Problem von »Dinge zeigen« erstmals eine wissenschaftliche Volontärin aus. Die praxis- im Kontext der Geschichte des NS-Regimes, ging es schließ- orientierte zweijährige Berufsausbildung wird von der Volon- lich bei der Sommeruniversität in Ravensbrück, die auf einer tärsakademie Bayern unterstützt und bietet die Möglichkeit, gemeinsamen Konzeptidee der dortigen KZ-Gedenkstätte, der die vielfältigen und sehr unterschiedlichen Aufgabenbereiche Abteilung Dokumentation Obersalzberg, des ZZF und des Zen- eines Museums kennen zu lernen. Während des ersten Aus- trums für Antisemitismusforschung in Berlin zurückging und bildungsjahres lag der Schwerpunkt der Ausbildung auf der von diesen Institutionen finanziert und durchgeführt wurde. kuratorischen Arbeit. Darüber hinaus konnte sie Einblicke in Die dort erhaltenen Anregungen und die intensive Projekt- die Arbeit des Bildungsreferats gewinnen und bereits selbst- arbeit des Teams mündeten in eine Konzeption, die in fünf Ka- ständig Workshops übernehmen. piteln und 17 Erzähleinheiten die fast unerträgliche Diskrepanz Parallel zur Neukonzeption der Dauerausstellung in der zwischen der vermeintlichen Idylle des historischen Ortes und Dokumentation hat das IfZ im Auftrag der Berchtesgadener den von ihm ausgehenden Massenverbrechen aufgreift, ana- Landesstiftung Konzept und Drehbuch für die neue Ausstel- lysiert und veranschaulicht. Dabei spielt die Topografie des lung »Geschichte des Kehlsteinhauses« erarbeitet. Sie greift Obersalzbergs und seine Inszenierung durch die NS-Propa- die wechselvolle Geschichte des Kehlsteins auf und ist eine ganda eine wichtige Rolle, denen die Massenverbrechen in wichtige Ergänzung zur Dokumentation Obersalzberg. Die ganz Europa entgegengestellt werden. Zudem bezieht das Kon- Gestaltung übernahm das Büro ramicsoenario Ausstellungs- zept auch gesellschaftsgeschichtliche Fragestellungen und die gestaltung, das auch für die neue Dauerausstellung der Do- Bedeutung des Obersalzbergs für Expansion und Krieg an zen- kumentation verantwortlich ist. Die neuen Schautafeln auf der traler Stelle ein. Schließlich überbrückt die Ausstellungserzäh- Sonnenterrasse des Kehlsteinhauses wurden im Mai der Öf- lung die Zäsur von 1945, in dem sie der Nachkriegsgeschichte fentlichkeit vorgestellt und sollen das Informationsbedürfnis des Obersalzbergs und seiner Bedeutung als Erinnerungsort der jährlich rund 380.000 Besucherinnen und Besucher des mit internationaler Bedeutung ausreichend Platz einräumt. Kehlsteinhauses befriedigen.

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Veranstaltungen und Begleitprogramm Susanne Meinl sprach zu den Morden an amerikanischen Pi- loten in Südostbayern im Zweiten Weltkrieg. Die Kampagnen, Vor mehr als 200 Besucherinnen und Besuchern wurde im die die Bevölkerung zur »Lynchjustiz« aufriefen, wurden am Kino Berchtesgaden die gemeinsam vom Österreichischen Obersalzberg vorbereitet. In zwei Podiumsdiskussionen wur- Rundfunk (ORF) und Bayerischen Rundfunk (BR) produzier- den unterschiedliche Umgangsformen mit der Geschichte der te TV-Dokumentation »Hitler und die Kinder vom Obersalzbe- NS-Diktatur in den Blick genommen. Jörg Skriebeleit (Leiter rg« vorgestellt, in der Zeitzeuginnen und Zeitzeugen, die ihre der KZ-Gedenkstätte Flossenbürg) diskutierte mit Axel Dre- Kindheit in der Region verbrachten, zu Wort kommen. Zwei der coll aktuelle Entwicklungen beim Besuch von Gedenkstätten Protagonisten, Gerhard Bartels und Rupert Zückert, berichte- und sogenannten Täterorten, die in der Forschung als »Dark ten im Anschluss an die Filmvorführung über ihre Erfahrun- Tourism« beschrieben werden. Einen gänzlich anderen Zu- gen. Zudem diskutierten der Autor des Dokumentationsfilms, gang wählt der Fotograf Andreas Mühe, der sich künstlerisch Robert Altenburger, Andreas Bönte (BR) und Sonja-Maria mit der visuellen Inszenierung des Obersalzbergs im »Drit- f Herzl-Förster vom Bildungsreferat der Dokumentation mit Mo- ten Reich« auseinandersetzt. Mühe präsentierte seine Werke o r deratorin Anna Ullrich (IfZ) über die Bedeutung von Zeitzeu- und diskutierte sie mit dem Fotografiehistoriker Ulrich Rüter s c gen für die Geschichtsvermittlung. Großen Anklang fanden und Sylvia Necker, einer der Kuratorinnen der Dokumentation h u auch zwei weitere Zeitzeugengespräche. Irmgard Hunt sprach Obersalzberg. Beide Veranstaltungen moderierte der neue Bil- n über ihre Kindheit in der Nähe des Obersalzbergs im Zweiten dungsreferent Mathias Irlinger, der sich schnell, versiert und g s Weltkrieg. Der Holocaust-Überlebende Bob Behr, der nach ausgesprochen positiv in die Dokumentationsarbeit einbrin- i n dem Krieg in die USA auswanderte, erzählte bei zwei Veran- gen konnte. f r staltungen in Berchtesgaden und im NS-Dokumentationszen- a trum München eindrücklich von seiner Kindheit in Berlin, der s t Verfolgung während der Zeit des Nationalsozialismus und sei- Bildung und Fortbildung r u nem Blick auf das heutige Deutschland. k t Darüber hinaus stellten Historikerinnen und Historiker Das Bildungsreferat der Dokumentation Obersalzberg baute u im Rahmen der »Obersalzberger Gespräche« ihre aktuellen das Profil der Abteilung mit neuen Partnerschaften und Pro- r u Forschungen vor. Maiken Umbach (University of Notting- jekten aus. Das Bildungsprogramm wurde überarbeitet und n ham) analysierte private Fotoalben aus dem »Dritten Reich« weiterentwickelt. Neu ist der Workshop »Spurensuche durch d w und diskutierte Rückwirkungen auf unser gegenwärtiges Bild historische Fotografien«, bei dem einzelne Bilder, die am i des Nationalsozialismus. Magnus Brechtken (IfZ) präsen- Obersalzberg im Nationalsozialismus entstanden sind, durch s s tierte seine Biografie zu Albert Speer. Hitlers Architekt und eine gemeinsame Analyse erschlossen werden. Dabei wer- e n Rüstungsminister war einer der Obersalzberg-Bewohner und den die verschiedenen Facetten der visuellen Inszenierung s t beeinflusste nach 1945 als problematischer Zeitzeuge das Adolf Hitlers in der Bergwelt dekonstruiert und kontextuali- r a bundesdeutsche Geschichtsbild erheblich. Die Historikerin siert. Die Methode regt die Teilnehmerinnen und Teilnehmer n s f Die visuelle Inszenierung des Obersalzbergs stand im Mittelpunkt einer e Veranstaltung mit dem Fotografen Andreas Mühe. r 63 an, selbstständig Fragen an die Vergangenheit zu entfalten Publikationen und so Schritt für Schritt ein reflektiertes Geschichtsbewusst- sein zu erwerben. Darüber hinaus werden Kompetenzen zum Der Erfolg des Begleitbands zur Ausstellung, »Die tödliche Uto- »Lesen« von gelenkten Informationen geschult, deren Bedeu- pie«, hielt weiter an. Im März erschien die 7. durchgesehene tung über den orts- und zeitspezifischen Kontext hinaus bis in Auflage, die Gesamtauflage beträgt nunmehr 100.000 Stück. die Gegenwart reicht. Die 2008 in einer erweiterten Neuauflage erschienene CD »Tä- Sonja-Maria Herzl-Förster, Karin Wabro und Mathias Ir- ter – Gegner – Opfer. Tondokumente zum Dritten Reich« wurde linger führten wieder zahlreiche Rundgänge und Workshops ebenfalls neu aufgelegt und verkaufte sich in einer Höhe von für Schulklassen, Studierende, Multiplikatorinnen und Mul- 177 Stück. Der Absatz sämtlicher audiovisueller Produkte be- tiplikatoren sowie Fortbildungen für Expertinnen und Exper- trug 1.633 CDs und DVDs. ten durch. Zum internationalen Museumstag im Mai bot die Dokumentation Obersalzberg kostenlose Rundgänge durch die Dauerausstellung und über das Gelände an. Um der gro- i f ßen Nachfrage nach Führungen gerecht zu werden, wurden z — vier zusätzliche Rundgangsleiterinnen und Rundgangsleiter j a ausgebildet. Seit einigen Jahren begleitet die Dokumentation Absatz der Publikationen 2017 h Obersalzberg regelmäßig ein Projekt-Seminar der CJD Christo- r e phorusschule Berchtesgaden. Im Berichtszeitraum befragten Begleitband »Die tödliche Utopie. Bilder, Texte, s b Schülerinnen und Schüler der 12. Jahrgangsstufe Einheimi- Dokumente, Daten zum Dritten Reich«, Broschur e r sche sowie Touristen nach ihren Assoziationen zum Ober- i salzberg, um dem Stellenwert der Vergangenheit für den Ort 1.530 c h und der Bedeutung der geschichtlichen Aufarbeitung nach- t zuspüren. Davon ausgehend reflektierten sie über den zu- 2 0 künftigen Umgang mit dem ehemaligen »Führersperrgebiet«. 1 Begleitband »Die tödliche Utopie. Bilder, Texte, 7 Neben der laufenden Tätigkeit war das Bildungsreferat zent- Dokumente, Daten zum Dritten Reich«, Hardcover ral in die Neugestaltung der Dauerausstellung eingebunden. Durch die enge Zusammenarbeit mit dem Kuratorenteam soll gewährleistet werden, dass moderne didaktische Anforderun- 368 gen und die hohen Ansprüche der Vermittlungsarbeit am his- torisch sensiblen Ort erfüllt werden. Im vergangenen Jahr besuchten wieder einige Gäste aus DVD »Obersalzberg. Vom Bergbauerndorf zum Politik und Gesellschaft die Dokumentation Obersalzberg und Führersperrgebiet: Zeitzeugen berichten« informierten sich vor Ort über die pädagogische Arbeit. So konnte das Bildungsreferat beispielsweise Altbundespräsi- dent Horst Köhler, die ehemaligen Ministerpräsidenten von 1.096 Hessen und Bayern, Roland Koch und Günther Beckstein, den Vorsitzenden des Ausschusses für Bildung und Kultus im Bayerischen Landtag, Martin Güll, die stellvertretende Bot- DVD »Gewalt, Vernichtung, Tod. schafterin Großbritanniens in Österreich, Nerys Jones, sowie Szenen aus dem Zweiten Weltkrieg« den Vorsitzenden des DGB Bayern, Matthias Jena, und seine Stellvertreterin, Verena Di Pasquale, begrüßen. Im Septem- ber war im Rahmen des 25. Jubiläums des österreichischen 360 Auslandsgedenkdienstes der Präsident der Israelitischen Kul- tusgemeinde Salzburg und Holocaust-Überlebende Marko Feingold zu Gast. Seit einigen Jahren entsendet Österreich CD »Täter-Gegner-Opfer. Gedenkdiener in die Dokumentation Obersalzberg, die dort Tondokumente zum Dritten Reich« die Vermittlungsarbeit unterstützen. Anlässlich des Jubiläums überreichten Gedenkdiener weltweit die Lebenserinnerungen von Marko Feingold an ihre Einsatzorte. Der Dokumentation 177 Obersalzberg wurde die besondere Ehre zuteil, dass Marko Feingold sein Buch persönlich übergab.

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f o r s c h u n g s i n f r a s t r u Parallel zur Neukonzeption der Dokumentation Obersalzberg hat das IfZ-Team k auch eine neue Ausstellung zur Geschichte des Kehlsteinhauses erarbeitet. Sie wurde im Mai eröffnet. t u r u n d w i s s Institutionelle Vernetzung risch-politischen Bildung an Orten der NS-Geschichte in Bayern. e n und AuSSenwirkung In Zusammenarbeit mit der Bayerischen Informationsstelle ge- s t gen Extremismus (BIGE) konnten 2017 zwei Workshops für die r a Im Rahmen der Doppelaufgabe »laufender Betrieb« und »Neu- Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Dokumentation durchge- n bau« war auch in diesem Jahr die enge Vernetzung mit ver- führt werden. Den Schwerpunkt bildeten das Erkennen und der s f wandten Einrichtungen und der Austausch mit Kolleginnen Umgang mit rechtsextremen Besucherinnen und Besuchern. e r und Kollegen ein besonderes Anliegen der Teammitglieder. Durch Gremienarbeit und gemeinsame Veranstaltungen Die fachliche Leitung, die Kuratorinnen und Kuratoren und pflegte die Abteilung im Berichtsjahr enge Kooperationsbezie- das Bildungsreferat sprachen bei zahlreichen Gelegenheiten hungen insbesondere zu folgenden Einrichtungen: dem United an Universitäten und Gedenkstätten, auf Tagungen und Ein- States Holocaust Memorial Museum in Washington (USHMM), zelveranstaltungen über die Neukonzeption der Dauerausstel- dem Deutschen Historischen Museum in Berlin, dem Haus lung und erhielten so im Fachdialog wichtige Anregungen und der Geschichte in Bonn, der KZ-Gedenkstätte Dachau, der Impulse. Auch die Pressearbeit nahm im Berichtsjahr deutlich Stiftung Gedenkstätten Buchenwald und Mittelbau-Dora, der zu. Hervorzuheben ist neben dem Dokumentarfilm »Die Kin- Ludwig-Maximilians-Universität München, dem Historischen der vom Obersalzberg« vor allem die ZDF-Produktion »Hitlers Institut der Universität Stuttgart, dem Historischen Seminar Architektur im Schatten der Alpen« aus der Reihe »Böse Bau- der Universität Leipzig, der Universität Salzburg, mit dem Mu- ten«, die 2017 mehrmals gesendet wurde. seumspädagogischen Zentrum München, der Bayerischen Darüber hinaus ist die Dokumentation Obersalzberg als Museumsakademie, der Landesstelle für die nichtstaatlichen Abteilung des Instituts für Zeitgeschichte Teil eines Netzwer- Museen in Bayern, dem Institut für Geschichtswissenschaft kes themenverwandter historischer Gedenkstätten und ko- der Universität Bonn, dem Leibniz-Institut für Wissensmedi- operiert mit zahlreichen Forschungsinstitutionen, Museen und en in Tübingen, dem Zentrum für Zeithistorische Forschungen Bildungseinrichtungen in Bayern sowie auf nationaler und in- in Potsdam, der Mahn- und Gedenkstätte Ravensbrück und ternationaler Ebene. Sie ist Mitglied des Netzwerks zur histo- dem Fortbildungsinstitut der Bayerischen Polizei in Ainring. 65

Zentrum für Holocaust-Studien

m Jahr 2017 wurde das Zentrum für Holocaust-Studien Studierenden der LMU besuchten Veranstaltungen trug Dieter als kleine strategische Ausbaumaßnahme der Leibniz-Ge- Pohl von der Alpen-Adria-Universität Klagenfurt zum Thema Imeinschaft verstetigt und in eine Bund-Länder-Finanzie- »Vom deutschen zum europäischen Massenmord? Probleme rung überführt. Personell vergrößert – u. a. durch vier Stellen eines Perspektivenwechsels« vor, während Christian Men- für Doktorandinnen und Doktoranden – und mit verbesserten tel vom Zentrum für Zeithistorische Forschung in Potsdam i f räumlichen Möglichkeiten im neuen Domizil in der Leonrod- die Geschichte der Holocaust-Leugnung in den Blick nahm: z — straße 52 hat das Zentrum sein Forschungsprogramm sowie »Amoklauf gegen die Wirklichkeit. Holocaust-Leugnung als j a die Fellowships für Gastwissenschaftlerinnen und Gastwis- historisches Phänomen«. h senschaftler deutlich erweitert. Durch eine am Lehrstuhl für r e Neueste Geschichte und Zeitgeschichte der Ludwig-Maximili- s b ans-Universität München bei Margit Szöllösi-Janze angesiedel- e r te Koordinationsstelle wurden auch die Beziehungen zwischen i Zentrum und LMU institutionalisiert. c h t 2 0 1 7

Workshops, Exkursionen und Kolloquien

Von dieser verstärkten Zusammenarbeit zeugte vor allem das im Wintersemester 2017/18 eingerichtete Kolloquium » and its Contexts«, das der Leiter des Zentrums, Frank Bajohr, gemeinsam mit der neuen Koordinatorin Kim Wünschmann organisierte. Das Kolloquium dient als wichtiges Diskussionsforum, das Trends, Themen und Grundsatzfragen der Holocaust-Forschung aufgreift und neuere Forschungen in einem weiteren Kontext präsentiert. In den vor allem von

Andrea Löw bei einer Konferenz über vergessene Orte des Holocaust.

Auf den Spuren des Holocaust im Baltikum In den Lehrveranstaltungen an der LMU beschritt das Zentrum neue Wege, um Studierende mit den historischen Tatorten des Holocaust und der jüdischen Geschichte in Mittel- und Osteu- ropa näher bekannt zu machen. Die von Frank Bajohr im Som- mersemester angebotene Übung »Der Holocaust im Baltikum. Jüdisches Leben, Massenmord und Erinnerungskultur in Lett- land und Litauen« war mit einer Exkursion verbunden. Beglei- tet von der stellvertretenden Leiterin des Zentrums, Andrea Löw, und Mitarbeiter Giles Bennett fand die Exkursion vom 12. bis 19. Juni statt und führte die Teilnehmerinnen und Teil- nehmer nach Riga, Kaunas und Vilnius. Zugleich konnte auf Die »Neuen« im Zentrum für Holocaust-Studien: Anna-Raphaela Schmitz, Kerstin Schwenke, Christian Schmittwilken, Gaëlle Fisher, Caroline Mezger der Exkursion auch die Gedenk- und Erinnerungskultur im und Katarina Kezeric. heutigen Baltikum kritisch thematisiert werden.

zentrum für holocaust-studien f o r s c h u n g s i n f r a s t r u k t Saul Friedländer bei der Konferenz »Raul Hilberg und die Holocaust-Historiographie«. u r u n d w i s »Dark Tourism« Seminar in Lviv/Lemberg s Mit verschiedenen internationalen Kooperationspartnern führ- Vom 17. bis 22. September beteiligte sich das Zentrum an e n te das Zentrum im Berichtsjahr zahlreiche Konferenzen durch. einem Seminar der European Holocaust Resarch Infrastruc- s t Eine Konferenz in Glasgow Ende Juni widmete sich dem Phä- ture (EHRI) in Lviv/Lemberg über »Advanced Holocaust Stu- r a nomen des »Dark Tourism« und damit dem schon länger zu dies Today«. Kooperationspartner waren das niederländische n beobachtenden Trend, dass Orte des Holocaust, ehemalige NIOD Institute for War, Holocaust und Genocide Studies so- s f Konzentrationslager, Gedenkstätten, Dokumentationszentren wie das Center for Urban History of East Central Europe in e r und Museen längst zu beliebten Zielen touristischer Reisen Lviv. Frank Bajohr, Andrea Löw und Anna Ullrich präsentier- geworden sind. Auf der Konferenz wurden die Erwartungen der touristischen Besucherinnen und Besucher und die Er- fahrungen mit ihnen ebenso kritisch reflektiert wie die daraus erwachsenden Herausforderungen an Gedenkstätten für ihre Darstellungs- und Präsentationsformen. Frank Bajohr hielt zusammen mit Axel Drecoll von der Dokumentation Obersalz- berg einen Einführungsvortrag über touristische Erwartungen, Vergangenheitsbilder und widersprüchliche Erinnerungen, während Gaëlle Fisher und Christian Schmittwilken über »ver- gessene« Orte des Holocausts in der früheren Sowjetunion sprachen. Veranstalter waren neben dem Zentrum für Holo- caust-Studien und der Dokumentation Obersalzberg das Moffat Centre for Travel and Tourism Business Development von der Glasgow Caledonian University und das Mandel Center for Advanced Holocaust Studies am United States Holocaust Zum 10. Todestag von Raul Hilberg beteiligte sich das Zentrum für Holocaust-Studien Memorial Museum (USHMM) in Washington. an einer großen Konferenz über Leben und Werk des amerikanischen Forschers. 67 ten jüngere Trends und methodologische Ansätze der Ho- Fellows und Fellowship-Programme locaust-Forschung, stellten eigene Projekte vor und zeigten Förderungsmöglichkeiten auf, die das EHRI-Projekt vor allem Das Zentrum für Holocaust-Studien möchte Wissenschaftle- jüngeren Forscherinnen und Forschern bietet. Exkursionen zu rinnen und Wissenschaftler aus aller Welt eine attraktive For- Einrichtungen und Museen veranschaulichten Probleme und schungsinfrastruktur bieten. Dazu vergibt das Zentrum zum Defizite der gegenwärtigen Erinnerungskultur in der Ukraine. einen ein gemeinsames Fellowship mit dem United States Ho- locaust Memorial Museum (USHMM) in Washington, das je- Konferenz »Raul Hilberg und die Holocaust- weils einem amerikanischen und einem deutschen Forscher Historiographie« einen wechselseitigen Aufenthalt in Deutschland bzw. den USA Vom 18. bis 20. Oktober 2017 beteiligte sich das Zentrum als ermöglicht. Zum anderen bietet es im Rahmen des EHRI-Pro- Mitveranstalter an einer internationalen Konferenz, die sich jekts »transnationalen Zugang« in Form von Kurzzeitstipendien mit dem amerikanischen Pionier der Holocaust-Forschung an, die auch mit Aufenthalten an 14 anderen EHRI-Einrich- Raul Hilberg beschäftigte. Aus Anlass von Hilbergs 10. To- tungen kombiniert werden können. Mit der Gedenkstätte Haus i f destag fragte die Konferenz nach der Genese und den Gren- der Wannsee-Konferenz schreibt es ein gemeinsames, 2018 z — zen von Hilbergs Werk und den Impulsen, die von seinem erstmals zu besetzendes »Joseph-Wulf-Fellowship« aus, das j a Werk für die Holocaustforschung ausgingen. Eine zentrale jungen Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern einen h Fragestellung der Konferenz galt der schwierigen Publikati- kombinierten Forschungsaufenthalt in München und Berlin r e onsgeschichte von Hilbergs 1961 erstmals publiziertem Mo- ermöglicht. Schließlich bietet es allgemeine Fellowships für ei- s b numentalwerk »The Destruction of the European Jews«, das nen bis zu viermonatigen Forschungsaufenthalt in München, e r bis heute als Standardwerk der Holocaust-Forschung gilt. Der die in drei Kategorien vergeben werden: i Berliner Historiker Götz Aly warf in einem Vortrag insbesonde- c h re dem Institut für Zeitgeschichte vor, in den 1960er und den Junior Fellowships: für Doktorandinnen und Doktoranden t 1980er Jahren die Veröffentlichung einer deutschen Überset- Post-Doc Fellowships: für Post-Docs und Habilitandinnen 2 0 zung durch zwei wissenschaftliche Gutachten ausgebremst zu und Habilitanden 1 7 haben. Schon 2015 hatten jedoch Frank Bajohr und Andrea Distinguished Fellowships: für etablierte Forscherinnen und Löw in ihrem Sammelband »Der Holocaust. Ergebnisse und Forscher mit Second Book, Habilitierte, Professorinnen und neue Fragen der Forschung« die distanzierte Resonanz in Wis- Professoren. senschaft und Verlagen gegenüber Hilbergs Buch herausgear- beitet und dabei auch auf das IfZ-Gutachten aus den 1960er Im Berichtsjahr waren folgende Fellows am Zentrum: Jahren verwiesen. Wie der weitere Verlauf der Tagung deut- lich machte, war die Erforschung des Holocaust im Zeitgeist Gemeinsames Fellowship mit dem USHMM der Nachkriegsjahre für die Geschichtswissenschaft lange ein Craig Sorvillo, PhD candidate an der University of Florida, ar- blinder Fleck geblieben. Zum produktiven Verlauf der Tagung beitete vom November bis Dezember an seinem Dissertations- trugen auch zahlreiche Vorträge von IfZ-Wissenschaftlerinnen projekt »The Devil’s Advocate: Rudolf Aschenauer, Post-War und -Wissenschaftlern bei: Magnus Brechtken referierte über Justice and Historical Memory«. »Raul Hilberg, Christopher Browning und die Holocaust-Kon- ferenzen von San José bis Stuttgart«, Andrea Löw trug über Allgemeines ZfHS-Fellowship »Raul Hilbergs Bewertung der Judenräte im Lichte der neu- Frank Grelka, akademischer Mitarbeiter am Zentrum für In- eren Forschung« vor. Susanne Heim beleuchtete das Thema terdisziplinäre Polenstudien der Europa-Universität Viadrina »Raul Hilberg und die Dokumente der Täter«. Frank Bajohr (Frankfurt/Oder), arbeitete von Mai bis Juli und von September bestritt gemeinsam mit Christopher Browning, Norbert Frei, bis Oktober an seinem Forschungsprojekt »Zwangsarbeit und Saul Friedländer und Elisabeth Gallas die Abschlussdiskus- Vernichtung. Eine Sammelstudie zu den Wasserwirtschaftsla- sion. gern im Distrikt Lublin, 1940–1942«. Carmel Heeley, PhD Student in History am Leo Baeck Institute, Queen Mary University London, arbeitete vom 1. November bis 31. Dezember an ihrem Projekt »The Germans, the Jews and the Alps: How Moral Values, Bavarian Traditions and Sport Formed the Personal and Professional Relationships between German-Gentiles and German-Jews in Garmisch-Partenkir- chen, 1920–1950«.

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Andrea Kirchner, Doktorandin an der Martin-Buber-Professur Humboldt-Fellow für Jüdische Religionsphilosophie an der Goethe Universität Katarzyna Person, Assistant Professor am Jüdischen Histori- (Frankfurt am Main), arbeitete von September bis Dezember schen Institut in Warschau/Polen, arbeitete bis Ende Juni als an ihrem Dissertationsprojekt »Von Konstantinopel nach Genf. von der Humboldt-Stiftung geförderter langfristiger Post-Doc Richard Lichtheim (1885–1963). Annäherung an eine politi- Fellow weiter am Abschluss ihrer Monografie zu den polni- sche Biographie«. schen Juden in den DP-Lagern in Nachkriegsdeutschland. Vojin Majstorovic, Post-Doc-Wissenschaftler an der University of Toronto, verfolgte in München und Berlin von Juni bis Sep- tember sein Forschungsprojekt »The Red Army and the Ho- European Holocaust Research locaust 1939–1948«. Infrastructure (EHRI) Felix Matheis, Doktorand in Geschichte an der Universi- tät Hamburg, arbeitete im Februar weiter an seinem Projekt EHRI wird durch das EU-Programm für Forschung und Inno- f »Hamburg im Osten. Die Besatzung Polens aus der Perspekti- vation Horizont 2020 gefördert und soll die dauerhafte Vernet- o r ve der Hansestadt 1939–1945«. zung von Forschungs- und Archivressourcen zur Geschichte s c Christian Mentel, assoziierter Forscher am Zentrum für Zeit- des Holocaust gewähren. Das Projekt befindet sich derzeit in h u historische Forschung Potsdam, forschte von April bis Juni an der zweiten Förderungsphase (2015–2019). Derzeit sind 24 n seinem Projekt »Holocaust-Negationisten und das Institut für Institutionen aus 15 europäischen Ländern sowie den USA g s Zeitgeschichte in der Ära Broszat (1972–1989)«. und Israel beteiligt. Das Zentrum für Holocaust-Studien gehört i n Olga Radchenko, apl. Professorin am Lehrstuhl für Tourismus dem Project Management Board an, in dem die EHRI-Tätig- f r und Hotelgeschäft, Institut für Wirtschaft und Recht, Nationale keiten zentral koordiniert werden. In diesem Zusammenhang a Bogdan Chmelnički-Universität, Cherkassy, Ukraine, arbeitete waren Andrea Löw und Anna Ullrich als Vertreterinnen des s t von Juli bis August und von Oktober bis Dezember an ihrem Zentrums an der sehr erfolgreichen Zwischenevaluation des r u Buchprojekt »›Es war keine große Aktion‹. Der Holocaust im Projekts beteiligt. Darüber hinaus ist das Zentrum für zwei k t Kontext anderer nationalsozialistischer Gewaltverbrechen in Arbeitsschwerpunkte (sog. Work Packages oder WP) inner- u der Provinz des Generalbezirks Kiew, 1941–1942«. halb des EHRI-Projekts verantwortlich. In WP 4 – Training and r u Susanna Schrafstetter, Associate Professor of History, University Education werden Online-Kurse und Seminare konzipiert und n of Vermont, Burlington, Vermont (USA), forschte als Distinguis- durchgeführt, die einen Überblick über den neusten Stand der d w hed Fellow von Mai bis August für ihr Projekt »Überlebensstra- Holocaustforschung ermöglichen sowie über neue Zugänge i tegien auf der Flucht: Deutsche Juden in Italien, 1933–1950«. und Nutzungsmöglichkeiten von Archivmaterial informieren. s s Rachel O'Sullivan, PhD Student an der University of Edin- Mit dem Kooperationspartner NIOD organisierte das Zentrum e n burgh, Scotland, forschte von März bis Juni zu ihrem Dis- das Seminar »Advanced Holocaust Studies Today: Sources and s t sertationsprojekt zur gegenwärtigen Debatte über mögliche Approaches« im September in Lviv/Lemberg. Seit Mai hat Anna r Ullrich von Andrea Löw die Leitung von WP 4 übernommen. Im a Kontinuitäten vom europäischen Kolonialismus zur nationalso- n zialistischen Expansion in Osteuropa anhand des Beispiels der Arbeitsschwerpunkt WP 5 – Coordinating Transnational Access, s f Ansiedlung von Volksdeutschen im besetzten Polen. den Frank Bajohr verantwortet, wird die Vergabe von Fellows- e r hips koordiniert. Im Berichtsjahr war es 30 Mitarbeiterinnen EHRI-Fellows im IfZ und Mitarbeitern aus Forschung, Archiven und dem Ausstel- Montassar Adaili, Master-Student in Geschichte an der Manou- lungswesen möglich, an 15 unterschiedlichen EHRI-Institutio- ba Universität in Tunis, Tunesien, forschte im Juli und August nen zu recherchieren und sich über aktuelle Forschungs- und zur Rolle von Jüdinnen im Widerstand in den Konzentrations- Archivfragen auszutauschen. Für diese und weitere EHRI-Akti- und Vernichtungslagern. vitäten des Zentrums war maßgeblich Anna Ullrich verantwort- Anna Koch, Teaching Fellow in Jewish History and Culture at lich, die hierbei von Giles Bennett unterstützt wurde. the University of Southampton, forschte im August zum Thema »Suspicious Comrades: German Communists of Jewish Origin between Nazism and Stalinism, 1918–1952«. Editionsprojekte Irina Makhalova, PhD Candidate, National Research University Higher School of Economics in Moskau, forschte im November Quellen aus den Gettos zu ihrem Dissertationsprojekt »Collaborators in the Crimea du- In zwei Editionsprojekten, die von Andrea Löw betreut werden, ring the Nazi occupation (1941–1944)«. macht das Zentrum bedeutende Quellenbestände von Juden aus der Zeit des Holocaust erstmals in deutscher Sprache zu- gänglich. Gemeinsam mit der Arbeitsstelle Holocaustliteratur an der Universität Gießen und dem Lehrstuhl für Germanis- 69 tische Sprachwissenschaft mit besonderer Berücksichtigung der Sprachgeschichte der Universität Heidelberg verantwortet das Zentrum eine Edition der Enzyklopädie des Gettos Lodz/ Litzmannstadt. Noch im Jahr 1944 arbeiteten Mitarbeiter des innerhalb der jüdischen Verwaltung eingerichteten Archivs an dieser Enzyklopädie. Sie wollten der Nachwelt das Leben im Getto verständlicher machen, indem sie ein Lexikon erstellten, das die zentralen Begriffe der Getto-Sprache erklärt, Instituti- onen, wichtige Persönlichkeiten und Ereignisse erläutert. Die Enzyklopädie soll 2018 im Wallstein Verlag erscheinen. Ebenfalls in Kooperation mit der Arbeitsstelle Holocaust- literatur erarbeitet das Zentrum eine Auswahledition des Un- Anna Ullrich leitet im Rahmen des Programms EHRI den Arbeitsschwerpunkt »Training and Education«. tergrund-Archivs des Warschauer Gettos. Dieses ist sicherlich i f die zentrale Quellensammlung zum Leben und Sterben der z — polnischen Juden unter nationalsozialistischer Besatzung. Im j a Geheimen sammelten der Historiker Emanuel Ringelblum und während des Zweiten Weltkrieges in den Regionen Mittel- und h zahlreiche Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter die verschiedens- Osteuropas mit Konsulaten und Botschaften vertreten waren. r e ten Zeugnisse des Holocaust. Sie wollten ihre Geschichte und s b die vieler anderer für die Nachwelt dokumentieren und ana- e r lysieren – schon während Verfolgung und Massenmord. Die Forschung i Chronistengruppe sammelte hierfür offizielle Dokumente und c h Aushänge, private Tagebücher und Briefe, Kulturprogramme, Die Forschungsprojekte des Zentrums bemühen sich um eine t Eintrittskarten und zahlreiche weitere Quellen des Alltags. breite thematische Kontextualisierung des Holocaust und su- 2 0 Überdies fertigten sie eigens Reportagen über verschiedens- chen dessen thematische Verinselung ebenso zu vermeiden 1 7 te Aspekte des Gettolebens an. Als Vorab-Band werden die wie eine auf das Deutsche Reich begrenzte Forschungs- Aufzeichnungen Emanuel Ringelblums ediert. Für dieses Teil- perspektive. Gleichwohl stehen zum einen die Akteure und projekt wurden im Berichtsjahr die Gelder für die Übersetzung Etappen der NS-Vernichtungspolitik im Vordergrund, deren eingeworben, so dass die Bearbeitung 2018 beginnen kann. Erforschung von einem deutschen Zentrum für Holocaust-Stu- dien mit Recht erwartet werden kann. Zum anderen widmen Berichte von Diplomaten über Judenverfolgung sich Projekte schwerpunktmäßig dem Holocaust in den multi- und Holocaust in Europa 1939–1945 ethnischen Besatzungsgesellschaften Mittel-, Ost- und Süd- Es gehörte und gehört zu den zentralen Dienstaufgaben von osteuropas und bemühen sich um eine gesellschaftsgeschicht- Diplomaten, die Außenministerien der jeweiligen Länder über liche Perspektive, die Verfolgung nicht allein als politischen, grundlegende Entwicklungen des Gastlandes in regelmäßigen sondern auch als sozialen Prozess in den Blick nimmt. Berichten zu informieren. Sie sind für Historiker eine hochinte- ressante Quelle, da die meisten Diplomaten über wichtige Ver- Judenverfolgung und Holocaust: bindungen in höchste politische Kreise eines Landes verfügen Eine Gesamtdarstellung für Lehre und Studium und zugleich mit grundlegenden gesellschaftlichen Entwick- Das Projekt von Frank Bajohr und Andrea Löw strebt eine lungen durch ihre jahrzehntelange Anwesenheit umfassend umfassende Gesamtdarstellung von Judenverfolgung und Ho- vertraut sind. Für die Geschichte des Holocaust sind die über locaust an und bettet sie in größere Perspektiven wie »Krieg«, zahlreiche Archive in aller Welt verstreuten Berichte der Dip- »Massengewalt«, »Europa« und »Interdisziplinarität« ein. Zu- lomaten eine bislang noch nicht systematisch ausgewertete gleich werden Judenverfolgung und Holocaust als Gesell- Quelle. Diese sind gerade für die Geschichte von Judenver- schaftsgeschichte jenseits der klassischen Trias »Täter – Opfer folgung und Holocaust von besonderem Wert, waren doch die – Zuschauer« analysiert. Die in der Reihe »Seminar« bei De meisten Diplomaten durch die Erteilung von Visa mit dem Pro- Gruyter erscheinende Gesamtdarstellung soll vor allem die blem jüdischer Flüchtlinge in ganz Europa konfrontiert und oft universitäre Lehre über den Holocaust anregen und verbin- auch in persönliche Rettungsinitiativen involviert. Giles Bennett det thematische, methodisch-didaktische und rezeptionsge- und Frank Bajohr werden mit Hilfe zahlreicher Kooperations- schichtliche Fragestellungen. Die konzeptionelle Arbeit an der partner in diversen Ländern die diplomatischen Berichte der Gesamtdarstellung wurde 2017 abgeschlossen, 2018 soll mit Forschung erschließen und ausgesuchte Quellen im Rahmen der Niederschrift begonnen werden. des europäischen EHRI-Projekts dokumentieren. Ein beson- deres Augenmerk gilt dabei den Berichten jener Länder, die

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Making Sense of Catastrophe: The Jewish tet und in der Außenstelle Ludwigsburg des Bundesarchivs Leadership in Romania (1938–1948) geforscht. Thematisch relevant wurde gemeinsam mit Gaëlle Ab 1938 sahen sich Juden in Rumänien immer radikaleren Fisher für Februar 2018 der internationale Workshop »The Ho- Verfolgungsmaßnahmen ausgesetzt: Auf soziale und politische locaust in the Borderlands« und eine Sektion für den Histori- Ausgrenzung folgten ökonomische Ausbeutung, Zwangsar- kertag 2018 organisiert. beit, Pogrome und schließlich Deportation und massenhafte Ermordung. Das Gros der Studien zum Holocaust in Rumänien Zentralen des Terrors in der besetzten Sowjetunion. stellt das Handeln des Antonescu-Regimes und damit der Tä- Die Dienststellen der Kommandeure der Sicherheits- ter in den Mittelpunkt. Das Postdoc-Projekt von Gaëlle Fisher polizei und des Sicherheitsdienstes der SS untersucht hingegen Rolle und Handlungsspielräume der jü- Mehr als ein Drittel der Holocaustopfer wurde von Deutschen dischen Gemeinschaft und ihrer Führung vor, während und und einheimischen Helfern zwischen Ostsee und Schwarzem unmittelbar nach dem Holocaust. Zu dieser Führung gehörten Meer erschossen oder in Gaswagen erstickt und meist achtlos f Personen wie Wilhelm Filderman, der langjährige Repräsen- verscharrt. Unzählige weitere Menschen fielen dort sogenann- o r tant der rumänischen jüdischen Gemeinde, Alexandru Şafran, ten Partisanen- und Vergeltungsaktionen oder gezieltem Aus- s c der Oberrabbiner Rumäniens von 1940 bis 1948, die Zionis- hungern zum Opfer. Eine zentrale Täterorganisation waren die h u ten Mişu Benvenisti und A. L. Zissu oder auch Arnold Schwe- Dienststellen der Kommandeure der Sicherheitspolizei (KdS) n felberg, enger Verbündeter Fildermans und ab 1946 Leiter der und des Sicherheitsdiensts (SD). Sie wurden nach kurzer Zeit g s rumänischen Abteilung des Jüdischen Weltkongresses. in weiten Teilen der besetzten Sowjetunion eingerichtet und i n Der Fokus auf einzelne Personen erlaubt es, unterschiedli- gingen meist aus den mobilen der Sicherheits- f r che Haltungen und Handlungsmuster zu untersuchen und polizei und des SD hervor. a das Verhältnis zwischen Individuum, Gemeinschaft und Ver- Das Dissertationsprojekt von Christian Schmittwilken unter- s t folgung zu problematisieren. Das Forschungsprojekt wirft neu- sucht erstmals vertiefend die Geschichte dieser Dienststellen. r u es Licht auf die Möglichkeiten und Reaktionen der Verfolgten Es versteht sich als Beitrag zur Frage nach den Dynamiken des k t in Rumänien und bietet dadurch ein komplexeres Bild von Holocaust, vor allem in den zivilverwalteten Gebieten der be- u den Formen der Verfolgung und des Widerstands. 2017 hat setzten Sowjetunion: Welche Rolle spielten die KdS-Dienststel- r u die Bearbeiterin erste Archivrecherchen am United States Ho- len und ihre Außen- und Nebenstellen bei der Durchsetzung der n locaust Memorial Museum in Washington D.C. und in den JDC Besatzungsherrschaft und beim Massenmord? Welchen Anteil d w Archives in New York sowie eine von der Holocaust Educa- hatten sie an der Bekämpfung vermeintlicher und tatsächlicher i tional Foundation unterstützte Exkursion in die Ukraine und Partisanen? Wie gestaltete sich darüber hinaus ihre nachrich- s s in die Republik Moldau durchgeführt. tendienstliche Tätigkeit? Zur Klärung dieser Fragen werden die e n Dienststellen im Gefüge des SS- und Polizeiapparates sowie s t Wege der Erfahrung, Pfade der Erinnerung: der Zivil- und Militärverwaltung verortet. Von Interesse sind in r a Der Holocaust in der Vojvodina aus der Perspektive diesem Zusammenhang auch Entscheidungsfindungsprozesse n jüdischer Opfer und deutscher Vertriebener bei der Durchsetzung des Terrors und des Massenmordes. Da- s f Das Forschungsprojekt von Caroline Mezger untersucht auf neben werden Struktur und die personelle Zusammensetzung e r komparativer und transnationaler Ebene den Holocaust in der sowie die Auflösungsprozesse analysiert. Im Berichtsjahr wurde Vojvodina, einem ehemaligen habsburgischen Grenzgebiet in mit der Auswertung von Forschungsliteratur und Archivbestän- Südosteuropa. Während des Zweiten Weltkrieges wurde die den in Deutschland und Weißrussland begonnen. multiethnische Vojvodina in verschiedene Besatzungszonen aufgeteilt und von deutschen, ungarischen und kroatischen Rudolf Höß – Handlungspraxis, Beziehungs- Besatzungsmächten verwaltet. In allen drei Territorien mün- strukturen und Privatleben eines KZ-Kommandanten deten antisemitische Gesetze, soziale Ausgrenzung und Ge- Im nationalsozialistischen Konzentrationslager-System war walt in die Deportation und Ermordung der lokalen jüdischen die Ausgestaltung politischer Macht eng mit Biografien der Bevölkerung, jedoch unter sehr unterschiedlichen Vorausset- SS-Funktionselite, deren personellen Netzwerken und ihrer all- zungen. Zugleich erforscht das Projekt die Nachwirkungen täglichen Handlungspraxis verknüpft. So war der Aktionsradius des Holocaust in dieser vielfältigen Region und strebt eine um- des Lagerkommandanten des größten Konzentrations- und Ver- fassende mikro- und erfahrungsgeschichtliche Analyse des nichtungslagers vor allem durch dessen institutionellen Nahbe- Holocaust an, u. a. durch den systematischen Vergleich von reich geprägt. Aufgrund seiner Handlungspraktiken gilt Rudolf Narrativen jüdischer Opfer und deutscher Vertriebener. Höß als Synonym für die präzise organisierte und fabrikmäßi- Im Berichtsjahr wurden erste Zeitzeugeninterviews gesam- ge Umsetzung des Massenmordes in Auschwitz-Birkenau. An- melt, Quellen aus Yad Vashem, dem United States Holocaust na-Raphaela Schmitz untersucht in ihrem Dissertationsprojekt Memorial Museum und dem Visual History Archive ausgewer- über den ehemaligen KZ-Kommandanten mittels einer »praxeo- 71 logischen« Biografie die Alltags-und Mikroperspektive von Höß Weiterer Ausblick und richtet dabei den Fokus auf die Planung und die Durch- führung des Massenmordes. Analysiert werden einerseits die Das Zentrum für Holocaust-Studien begreift sich als Teil eines von der NS-Führung vorgegebenen Rahmenbedingungen und internationalen Forschungs-Netzwerkes und möchte den Aus- andererseits die Handlungsmaximen und die sozialen Inter- tausch der deutschen und europäischen Forschung vor allem aktionen der Täter in Auschwitz-Birkenau. Das Verhältnis zwi- mit den Kolleginnen und Kollegen in Nordamerika und Israel schen Kommandant und Lagerpersonal beschränkte sich nicht fördern. Bislang ist die europäische Präsenz auf der einschlä- auf den alltäglichen KZ-Betrieb, sondern erstreckte sich darü- gigen, in den USA veranstalteten Konferenzserie »Lessons & ber hinaus auf gesellschaftliche und kulturelle Veranstaltungen Legacies of the Holocaust« sehr begrenzt geblieben. Um dies nach Dienstschluss und verhalf die subjektiv erlebte »Normali- zu ändern, wird Anfang November 2019 erstmals ein Kon- tät« weitestgehend aufrechtzuerhalten. Die Interaktion der Täter gress »Lessons & Legacies Europe« in München stattfinden, sowie die Verknüpfung der institutionellen und personellen Ebe- organisiert vom Zentrum für Holocaust-Studien, der Holocaust nen innerhalb und außerhalb der Lagermauern soll methodisch Educational Foundation an der Northwestern University sowie i f anhand einer Netzwerkanalyse untersucht werden. der Bundeszentrale für Politische Bildung in Zusammenar- z — Von Januar bis April war Anna-Raphaela Schmitz Junior beit mit der Ludwig-Maximilians-Universität München. Neben j a Fellow am Wiesenthal Institut für Holocaust-Studien in Wien der fachwissenschaftlichen Diskussion sollen auch Fragen der h und zwischen Juni bis Oktober Research Fellow am United Sta- pädagogischen Vermittlung und des Wissenstransfers erörtert r e tes Holocaust Memorial Museum in Washington DC. Darüber werden. Im Rahmenprogramm des Kongresses erhalten die s b hinaus wurden im Berichtsjahr die Quellenarbeit und die Nie- Teilnehmerinnen und Teilnehmer die Möglichkeit, authenti- e r derschrift fortgesetzt. sche Orte der ehemaligen NS-Herrschaft sowie die Arbeit von i Gedenkstätten und Dokumentationszentren kennenzulernen. c h Besuche in nationalsozialistischen Konzentrationslagern Zugleich soll die europäische Präsenz auf der nächsten ame- t Immer wieder werden in Berichten Überlebender oder histori- rikanischen »Lessons & Legacies«-Konferenz im November 2 0 schen Zeitungsartikeln Besuche in den nationalsozialistischen 2018 in St. Louis verstärkt werden. Durch Förderung der Bun- 1 7 Konzentrationslagern beschrieben. Bei den Besuchergruppen deszentrale für Politische Bildung stehen für diesen Zweck Rei- ist eine große Bandbreite an Akteuren auszumachen, darun- sestipendien für europäische Teilnehmerinnen und Teilnehmer ter Journalisten, Angehörige der Häftlinge, Politiker, Künstler zur Verfügung, während die Holocaust Educational Foundation und Hilfsorganisationen. Die Dissertation von Kerstin Schwen- umgekehrt amerikanische Teilnehmer 2019 in München finan- ke untersucht die Vielfalt von Besuchen und ihre Spezifika so- ziell unterstützt. Zum Kongress in St. Louis soll auch die erste wie die Besuchsmotive im zeitlichen Verlauf zwischen 1933 Ausgabe des neuen englischsprachigen Jahrbuchs »Europe- und 1945 und fragt nach deren Konsequenzen für Häftlinge, an Holocaust Studies« vorliegen. Der erste, von Frank Bajohr SS und Besucher. Vor allem jedoch analysiert sie die Besuche und Dieter Pohl herausgegebene und vom Wallstein Verlag pu- als Inszenierung und Selbstdarstellung des NS-Regimes und blizierte Band widmet sich dem Rahmenthema »Right-Wing geht der Frage nach, was die Besuche für die Öffentlichkeit Politics and the Rise of Antisemitism in Europe 1935–1941«. der Lager bedeuteten. Die Untersuchung richtet dabei ihren Schwerpunkt auf Visiten in den Lagern, die vor Kriegsbeginn entstanden sind, bezieht aber auch Beispiele aus Auschwitz mit ein. Durch den vergleichenden Zugang ermöglicht das Projekt die Analyse von Gemeinsamkeiten und Unterschieden zwischen den Lagern und ihrer »Vermarktung« in der nationa- len und internationalen Öffentlichkeit. Quellengrundlage sind u. a. Aufzeichnungen ehemali- ger Häftlinge, Zeitungsarchive, zeitgenössische Berichte der Besuchergruppen über die Besichtigungen, Akten der SS sowie Bestände der juristischen Aufarbeitung der national- sozialistischen Verbrechen. Im Berichtszeitraum wurde die Niederschrift fortgesetzt, sowie kleinere ergänzende Quellen- recherchen vorgenommen. Der Abschluss der Arbeit ist für Ende 2018 geplant.

zentrum für holocaust-studien 72

f o r s c h u n g s i n f r a s t r u k t u r u n d w i s s e n s t r a n s f e r 73

Berliner Kolleg Kalter Krieg

emeinsam mit dem Hamburger Institut für Sozial- Zum zweiten richtet das Kolleg internationale Konferenzen forschung, der Bundestiftung zur Aufarbeitung der und Veranstaltungen aus. So organisierten das Kolleg, das IfZ G SED-Diktatur und der Humboldt-Universität zu Berlin und die Universität Mannheim (Lehrstuhl Philipp Gassert) mit (Lehrstuhl Gabriele Metzler) hat das Institut für Zeitgeschich- Unterstützung der Bundeskanzler-Willy-Brandt-Stiftung und te 2015 das Berliner Kolleg Kalter Krieg gegründet. Das Kolleg, der Deutschen Stiftung Friedensforschung eine internationa- von Bernd Greiner geleitet, dient vor allem als Ort der Vernet- le Konferenz »The INF-Treaty of 1987: A Re-Appraisal«, die zung der deutschen und internationalen Forschung über die vom 30. November bis 2. Dezember in der Europäischen Aka- Geschichte des Kalten Krieges. demie in Berlin stattfand. Auch vor dem Hintergrund aktuell i f wachsender Spannungen zwischen den USA und Russland z — diskutierten die Konferenzteilnehmerinnen und -teilnehmer j a die Geschichte und die Folgen des im Dezember 1987 un- h terzeichneten INF-Vertrages, der als erster Abrüstungsvertrag r e des Nuklearzeitalters in die Geschichte eingegangen ist. Teil s b Konferenzen und Veranstaltungen der Konferenz war eine sehr gut besuchte öffentliche Podi- e r umsdiskussion an der Humboldt-Universität, die sich mit der i Die Veranstaltungen des Berliner Kollegs Kalter Krieg folgen Geschichte und Zukunft von Rüstungskontrolle und Abrüs- c h drei Formaten: Im Wintersemester 2016/17 und 2017/18 fand tung befasste. Zum Dritten organisiert das Kolleg regelmäßige t erneut eine Ringvorlesung des Kollegs und der Humboldt-Uni- »Brown Bag Breakfasts«, die vor allem Nachwuchswissen- 2 0 versität zu Berlin statt, in deren Rahmen Historikerinnen und schaftlerinnen und Nachwuchswissenschaftlern eine Mög- 1 7 Historiker aus dem In- und Ausland neue Forschungsergebnis- lichkeit bieten, ihre Promotions- oder Postdoc-Projekte vor se zum Kalten Krieg präsentierten. Die Ringvorlesung 2017/18 einem kleinen, fachlich versierten Publikum vorzustellen und widmete sich dem Thema »Vertrauen als Ressource internati- zu diskutieren. onaler Politik«. Das Programm sah u. a. eine Podiumsdiskus- sion über »Institutionalisiertes Vertrauen: Der KSZE-Prozess« vor, in deren Rahmen der IfZ-Wissenschaftler Matthias Pe- Stipendienprogramm ter mit Botschafter Wolfgang Ischinger, dem Vorsitzenden der Münchner Sicherheitskonferenz, sowie Eberhard Pohl, dem Das Kolleg begrüßte im akademischen Jahr 2017/18 neue Sti- Leiter der Ständigen Vertretung der Bundesrepublik bei der pendiatinnen und Stipendiaten: Marie-Janine Calic (Professo- Organisation für Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa rin für Ost- und Südosteuropäische Geschichte an der LMU (Wien), diskutierte. München) arbeitet zu Josip Broz Tito und der jugoslawischen Politik »aktiver friedlicher Koexistenz« im Kalten Krieg. Am Kol- leg forscht zudem Alison Kraft (Nottingham), die sich mit der Geschichte der internationalen Friedensforschung befasst, nämlich den Pugwash Conferences on Science and World Af- fairs, und hier besonders die deutsch-deutsche Dimension von Pugwash in den Fokus stellt. Als Gastwissenschaftlerin hielt sich im Herbst 2017 Laura Fasanaro (Rom) am Kolleg auf, um eine größere Studie über die europäische Umwelt- und Energiepolitik während des Kalten Krieges zu erarbeiten.

Das Leitungsteam der Konferenz »Der INF-Vertrag«.

berliner kolleg kalter krieg 74 5 publikationen

p u b l i k a t i o n e n 75

Vierteljahrshefte für Zeitgeschichte

Herausgeber: Umstellung konnte reibungslos vollzogen werden. Die Viertel- Helmut Altrichter, Horst Möller, Margit Szöllösi-Janze, jahrshefte publizierten im abgelaufenen Jahr elf Aufsätze, zwei Andreas Wirsching Dokumentationen, drei Diskussionsbeiträge und drei Notizen. Das erste »Podium Zeitgeschichte« war der Grundsatzfra- Mitherausgeber: ge des Verhältnisses von »Cultural Turn und NS-Forschung« Elizabeth Harvey, Hélène Miard-Delacroix, Herfried Münkler, gewidmet. Frank Bajohr (Zentrum für Holocaust-Studien am i f Alan E. Steinweis IfZ), Johann Chapoutot (Université Paris-Sorbonne), Neil Gre- z — gor (University of Southampton) und Stefan Hördler (Gedenk- j a Redaktion: stätte Mittelbau-Dora) legten ihre Standpunkte zunächst im h Jürgen Zarusky (Chefredakteur), Thomas Schlemmer (stv. Aprilheft dar, um sie dann am 15. Mai bei einer Veranstaltung r e Chefredakteur), Magnus Brechtken, Johannes Hürter, Tho- im IfZ München zu diskutieren (Stefan Hördler war leider er- s b mas Raithel, Elke Seefried, Petra Weber krankt). Diese Diskussion ist ausschnitthaft mit einem Video e r und vollständig als Transkript auf der VfZ-Homepage doku- i Redaktionsbüro: mentiert. Das »Podium Zeitgeschichte« soll sich künftig jähr- c h Mirella Kraska (Lektorat und Büro) lich wichtigen Grundsatzfragen der Forschung widmen. Das t Barbara Schäffler (VfZ online, sehepunkte, Veranstaltungen) Oktoberheft enthält, eingeleitet von Magnus Brechtken, eine 2 0 leicht gekürzte Version des IfZ-Gutachtens zum zweiten Ver- 1 7 botsverfahren gegen die NPD vor dem Bundesverfassungsge- Nach den bedeutsamen personellen Veränderungen des Jah- richt; die vollständige Fassung und weitere Materialien finden res 2016 in Herausgebergremium, Redaktion und Redakti- sich auf der VfZ-Homepage. Chronologisch entfallen von den onsbüro stand das Berichtsjahr im Zeichen der Kontinuität. elf Aufsätzen sechs auf die »ältere« Zeitgeschichte vor 1945, Weiterhin genießen die VfZ ein hohes Renommee im Fach dazu kommen Pavel Polians Dokumentation des Auschwitz- und große öffentliche Aufmerksamkeit, die 2017 besonders kassibers von Marcel Nadjari, der Diskussionsbeitrag von Syl- ausgeprägt war. Mit dem »Podium Zeitgeschichte« wurde ein vain Schirmann zur Debatte über französische Kreditangebote neues diskursives, internationales und crossmediales Format in der Weltwirtschaftskrise sowie das »Podium Zeitgeschich- etabliert, das seinen Niederschlag auch auf der VfZ-Home- te«. Die »jüngere« Zeitgeschichte nach 1945 ist mit fünf Ab- page findet. Im Online-Bereich führten die VfZ die bewährte handlungen vertreten, wozu noch die Dokumentation von Elke Kooperation mit den »sehepunkten« fort. Mit dem Erschei- Scherstjanoi und Jürgen John zur Sowjetischen Militäradmi- nen von Band 2 des German Yearbook of Contemporary His- nistration in Deutschland (SMAD) sowie zwei Diskussions- tory wurde der angestrebte Rhythmus gesetzt, die Folgebände beiträge – zur Erinnerungskultur in der Bundesrepublik bzw. sind in Arbeit. zum Konzept der »Zeitbögen« – zu rechnen sind. Insgesamt Am 14. Juni verstarb Hans-Peter Schwarz im Alter von 83 kennzeichnet den Jahrgang 2017 eine große Vielfalt von The- Jahren. Er war 1978 zusammen mit dem 2016 verstorbenen men, Formen und Sprachen. Insgesamt sieben Texte wurden Karl Dietrich Bracher zum Herausgeber der Vierteljahrshefte übersetzt, je zwei aus dem Englischen, Französischen und berufen worden und übte dieses Amt – ab 1992 im Dreierteam Russischen und der Brief von Marcel Nadjari aus dem Neu- zusammen mit Horst Möller – bis 2012 aus. Die VfZ würdigten griechischen. Dabei sind Übersetzungen keine Einbahnstraße: diese prägende Persönlichkeit mit einem ausführlichen Bei- Christoph Dippers kritische Einschätzungen der italienischen trag auf ihrer Homepage und einem Nachruf aus der Feder Geschichtswissenschaft aus dem Juliheft 2015 wurden im von Horst Möller im Oktoberheft. April von der Zeitschrift »Italia Contemporanea« übernommen Das Hauptaugenmerk der Redaktionsarbeit der VfZ galt und zur Diskussion gestellt. der Themensuche und der Kontaktaufnahme mit potenziellen Hinsichtlich des Medienechos sind im Berichtsjahr sogar neuen Autorinnen und Autoren sowie der Arbeit an den vier zwei rekordverdächtige Ereignisse zu verzeichnen. Paul Ho- Heften, die jeweils termingerecht erschienen sind. Mit dem sers Aufsatz »Thierschstraße 41. Der Untermieter Hitler, sein Juliheft wurde das Erscheinen aus verlagstechnischen Grün- jüdischer Hausherr und ein Restitutionsproblem« wurde nicht den um zwei Wochen auf den Monatsbeginn vorgezogen. Die nur vom »Spiegel« und weiteren deutschen Zeitungen aufge-

vierteljahrshefte für zeitgeschichte 76

griffen, sondern darüber hinaus von namhaften britischen, German Yearbook of Contemporary History US-amerikanischen, israelischen und vielen weiteren interna- tionalen Medien. Noch stärker fiel das Echo auf die erwähn- Das Ziel dieser Reihe ist es, die deutsche und die englisch- te Auschwitz-Dokumentation aus, die dem »Spiegel« und der sprachige Forschungswelt noch stärker zu vernetzen. Die jähr- »Zeit« jeweils eine ganze Seite wert war, und die darüber hi- lich erscheinenden thematischen Bände werden jeweils von naus Gegenstand von über 60 Berichten und Meldungen in einem Herausgeberteam betreut, dem in der Regel ein Redak- internationalen Presseorganen wurde. Die Presse griff ferner tionsmitglied der VfZ und ein Vertreter der angelsächsischen auf: Maren Rögers Aufsatz über »Besatzungskinder in Polen« Zeitgeschichtsforschung angehören. Sie enthalten ins Engli- (»Spiegel« vom 11.1.), Uwe Dankers Beitrag über »Parlamen- sche übersetzte Aufsätze aus den VfZ sowie kommentieren- tarische Kontinuitätsstudien zur NS-Zeit« (»Welt« vom 9.1.) de Beiträge englischsprachiger Historikerinnen und Historiker und Edward Harrisons Analyse der Quellengrundlage für Hugh und sind auch damit dialogisch angelegt. Die Redaktion eva- Trevor-Ropers Buch »Hitlers letzte Tage« (»Welt«, 21.9.). Aus luierte die Erfahrungen mit dem ersten Band von 2016 (»Ho- p Anlass des 40. Jahrestages der Entführung der Lufthansa-Ma- locaust and Memory in Europe«) gründlich und entwickelte u b schine »Landshut« stützten sich die FAZ (26.9.) und der »Spie- auf dieser Basis einen redaktionellen Algorithmus, der ins- l i gel« (11.10.) auf den einschlägigen Aufsatz von Tim Geiger aus besondere die Herausgeberinnen und Herausgeber von Kor- k a dem Juliheft 2009. Die »Süddeutsche Zeitung« brachte am 8. rekturaufgaben entlastet und zugleich ein hohes Niveau der t März auf ihrer Seite »Leute« ein ausführliches Interview mit Übersetzungen sicherstellt. i o Jürgen Zarusky mit einem Schwerpunkt auf seiner Tätigkeit Agnes Bresselau von Bressensdorf und Elke Seefried ha- n e als Chefredakteur der VfZ. ben im Berichtsjahr zusammen mit Christian F. Ostermann, n Die Homepage der VfZ wird weiter als Begleitmedium ent- Direktor des »History and Public Policy Program« am Woo- wickelt. Wichtigstes Element ist das offene Heftarchiv, in dem drow Wilson International Center for Scholars (Washington) mit einer »Moving Wall« von fünf Jahren jetzt alle Jahrgänge den zweiten Band zum Thema »West Germany, the Global von 1953 bis 2012 im Open Access zugänglich sind und rege South and the Cold War« herausgegeben und damit ein noch genutzt werden. Die Homepage informiert darüber hinaus über sehr wenig beackertes Forschungsfeld umrissen. Die Arbei- den Inhalt des aktuellen und des in Vorbereitung befindlichen ten am Folgeband »Hitler: New Research«, der von Elizabeth Hefts, spiegelt das Presseecho und liefert weitere Meldungen Harvey und Johannes Hürter herausgegeben wird, sind weit zum Geschehen rund um die Zeitschrift, darunter auch Hinwei- fortgeschritten. Auch am vierten Band (»Germany and the se zu Beiträgen mit aktuellen Bezügen. So erschien aus Anlass European Integration«), den Eva Oberloskamp und Thomas des Todes von Helmut Kohl eine Online-Notiz mit Verweisen Raithel gemeinsam mit Mark Gilbert von der Johns Hopkins auf VfZ-Beiträge zur Politik und Biografie des CDU-Politikers. School of Advanced International Studies Europe in Bologna Die wachsende Bedeutung der Homepage als Begleitmedium herausgeben, wird bereits gearbeitet. der Zeitschrift illustrieren auch weitere »Beilagen« wie die Fo- todokumentation von Martin Großheim zu seinem Beitrag über Heldengedenken in Vietnam oder die Dokumente zu Marcel Nadjaris Auschwitzkassiber und seiner Lesbarmachung. 2017 gab es ferner eine neue Ausgabe der Videokolumne »Rück- blicke«, in der sich Jürgen Zarusky mit Werner Conzes The- sen zur Strukturkrise des östlichen Mitteleuropa von 1953 (VfZ 1/1953) befasst. Zum elften Mal fand das Seminar »Schreib-Praxis« statt, das die VfZ-Redaktion in Zusammenarbeit mit dem Verlag De Gruyter Oldenbourg organisiert. 22 junge Historikerinnen und Historiker, in der Regel solche, die an Qualifizierungsarbeiten sitzen, nahmen vom 24. bis 28. Juli an dem strukturierten Trai- ning für gutes wissenschaftliches Schreiben teil. Die Zahl der Bewerberinnen und Bewerber überstieg erneut erheblich die Zahl der zur Verfügung stehenden Seminarplätze. Neben Hans

Woller, Jürgen Zarusky und Thomas Schlemmer wirkten als ex- Augenzeugenbericht terne Referenten Christian Jostmann (Autor), Rudolf Neumaier aus Auschwitz: Der rekonstruierte (Süddeutsche Zeitung), Rainer Volk (Südwestrundfunk) und Kassiber von Martin Rethmeier (De Gruyter Oldenbourg) mit. Marcel Nadjari. 77

Sehepunkte

Die Redaktion führte die Kooperation mit dem Internet-Rezen- Erster Weltkrieg, Weimarer Republik, sionsjournal »sehepunkte« fort. Dabei ist mit rund 160 von Nationalsozialismus und Zweiter Weltkrieg: den VfZ betreuten Rezensionen ein spürbarer Rückgang ge- Frank Bajohr, Annemone Christians, Axel Drecoll, Johannes genüber dem Rekordergebnis (220) des Vorjahrs zu verzeich- Hürter, Andrea Löw, Sven Keller, Jürgen Zarusky nen, der indes einem allgemeinen Trend entspricht, welcher sich auch in anderen Rubriken bemerkbar macht. Gestei- Bundesrepublik Deutschland: gert werden konnte allerdings die Beteiligung an der Rubrik Agnes Bresselau von Bressensdorf, Thomas Schlemmer, »Forum«, in der als VfZ-betreute Beiträge im Februar Hans Sebastian Voigt Goldenbaums Sammelrezension »Das nationalsozialistische Deutschland und die arabische Welt« und im April Johannes DDR: Hürters Besprechung »Neue Forschungen zu Adolf Hitler« Dierk Hoffmann, Hermann Wentker i f erschien. Seit 2005 schlägt sich die Kooperation auch in der z — Zeitschrift nieder: Jedes Heft enthält eine Notiz (Rezensionen Osteuropa: j a online), aus der zu ersehen ist, welche Bücher in den zurück- Andrea Löw, Yuliya von Saal, Jürgen Zarusky h liegenden drei Monaten besprochen wurden. Unter der Fe- r e derführung der Chefredaktion wurden folgende Fachgebiete Westeuropa: s b von Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern des Instituts betreut: Tim Geiger, Thomas Raithel, Tim Szatkowski e r i c h t 2 0 1 Schriftenreihen des Instituts 7 für Zeitgeschichte

Schriftenreihe der Vierteljahrshefte für Zeitgeschichte

Herausgeber: Helmut Altrichter, Horst Möller, Margit Szöllösi-Janze, Andreas Wirsching Band 115: Redaktion: Nicolai Hannig Johannes Hürter und Thomas Raithel und Malte Thießen (Hrsg.): Vorsorgen in der Moderne. Akteure, Räume und Praktiken.

Berlin, Boston | De Gruyter Oldenbourg, 2017. | VI, 253 S.

Band 114: Stefan Grüner und Sabine Mecking (Hrsg.): Wirtschaftsräume und Lebenschancen. Wahrnehmung und Steuerung von sozialökonomischem Wandel in Deutschland 1945-2000.

Berlin, Boston | De Gruyter Oldenbourg, 2017. | Vl, 331 S.

Schriftenreihen des Instituts für Zeitgeschichte 78

German Yearbook of Contemporary History

p u b Band 115: l Matthias Kuhnert: i k Volume 2: Humanitäre Kommunikation. a Agnes Bresselau von Bressensdorf, Elke Seefried Entwicklung und Emotionen bei britischen t i und Christian F. Ostermann (Hrsg.): NGOs 1945-1990. o n West Germany, the Global South Berlin, Boston | De Gruyter Oldenbourg, 2017. | VI, 318 S. e and the Cold War. n Berlin, Boston | De Gruyter Oldenbourg, 2017. | 221 S.

Band 116: Sebastian Rojek: Versunkene Hoffnungen. Quellen und Darstellungen Die Deutsche Marine im Umgang mit zur Zeitgeschichte Erwartungen und Enttäuschungen, 1871-1930

Redaktionell zuständig: Berlin, Boston | De Gruyter Oldenbourg, Magnus Brechtken (bis Juni), 2017. | XII, 513 S. Christian Hartmann (ab Juni)

Studien zur Zeitgeschichte

Redaktionell zuständig: Petra Weber

Band 92: Band 114: Lutz Maeke: Markus Lammert: DDR und PLO. Der neue Terrorismus. Die Palästinapolitik des SED-Staates. Terrorismusbekämpfung in Frankreich in den Berlin, Boston | De Gruyter Oldenbourg, 1980er Jahren. 2017. | X, 549 S. Berlin, Boston | De Gruyter Oldenbourg, 2017. | VII, 301 S. 79

Zeitgeschichte im Gespräch Diktatoren des 20. Jahrhunderts

Redaktion: Herausgeber: Bernhard Gotto, Thomas Schlemmer, Thomas Schlemmer, Michael Schwartz Andreas Wirsching, Hans Woller

Band 2: Christoph Marx: Mugabe. Ein afrikanischer Tyrann. i f München | C.H. Beck, 2017. | 333 S. z — j a h r e s Band 24: b e Martin Löhnig: r Neue Zeiten – Altes Recht. i c Die Anwendung von NS-Gesetzen durch deutsche h Gerichte nach 1945. t Weitere Veröffentlichungen 2 Berlin, Boston | De Gruyter Oldenbourg, 2017. | 124 S. 0 1 7

Magnus Brechtken: Veröffentlichungen der Albert Speer. Dokumentation Obersalzberg Eine deutsche Karriere.

München | Siedler, 2017. | 909 S.

Volker Dahm, Albert A. Feiber, Hartmut Mehringer und Horst Möller (Hrsg.): Die tödliche Utopie. Bilder, Texte, Dokumente, Daten zum Dritten Reich.

München | Verlag Dokumentation Obersalzberg im Institut für Zeitgeschichte, 7. durchgesehene Auflage, München – Berlin, Magnus Brechtken, Hans-Christian Jasch, 2016. | 831 S. Christoph Kreutzmüller und Niels Weise (Hrsg.): Die Nürnberger Gesetze – 80 Jahre danach. Vorgeschichte, Entstehung, Auswirkungen.

Göttingen | Wallstein Verlag, 2017. | VI, 311 S.

Schriftenreihen des Instituts für Zeitgeschichte 80

p Martina Steber: u Die Hüter der Begriffe. b l Politische Sprachen des Konservativen in Großbritannien Johannes Hürter (Hrsg.): i und der Bundesrepublik Deutschland, 1945-1980. k Zapiski z czasu wojny. a Berlin, Boston | De Gruyter Oldenbourg, 2017. | (Veröffentlichungen t Front wschodni 1941–1942 w dokumentach i des Deutschen Historischen Instituts London / Publications of the o generała Heinriciego. German Historical Institute London ; Band 78) | XI, 522 S. n e Torun´ | Wydawnictwo Naukowe Uniwersytetu n Mikołaja Kopernika, 2017. | 367 S.

Martina Steber und Riccardo Bavaj (Hrsg.): Germany and "The West". Andreas Malycha: The History of a Modern Concept. Wie hat die SED funktioniert? Geschichte, Organisation, Politik 1945 bis 1989. New York [u. a.] | Berghahn Books, 2017. | IX, 317 S.

Erfurt | Landeszentrale für politische Bildung Thüringen, 2017. | 143 S.

Christian Weisenborn, Sebastian Weisenborn und Hans Woller (Hrsg.): Joy und Günther Weisenborn. Liebe in Zeiten des Hochverrats. Tagebücher und Briefe aus dem Gefängnis 1942-1945.

München | C.H. Beck, 2017. | (Eine Publikation des Instituts für Zeitgeschichte im Verlag C.H. Beck) | 297 S. 81

Martin Zückert, Jürgen Zarusky und Volker Zimmermann (Hrsg.): Partisanen im Zweiten Weltkrieg. Der Slowakische Nationalaufstand im Kontext der europäi- schen Widerstandsbewegungen.

Göttingen | Vandenhoeck & Ruprecht, 2017. | (Bad Wiesseer Tagungen des Collegium Carolinum ; Band 37) | VI, 320 S.

i f z — Editionsreihen j a h Akten zur Auswärtigen Politik Die Verfolgung und Ermordung der r e der Bundesrepublik Deutschland europäischen Juden durch das national- s sozialistische Deutschland 1933–1945. b Hrsg. im Auftrag des Auswärtigen Amts vom e Institut für Zeitgeschichte Hrsg. im Auftrag des Bundesarchivs, des r Instituts für Zeitgeschichte und des Lehrstuhls i Hauptherausgeber: c für Neuere und Neueste Geschichte an der h Andreas Wirsching t Albert-Ludwigs-Universität Freiburg von 2 Mitherausgeber: Susanne Heim, Ulrich Herbert, Michael Hollmann, 0 Horst Möller, Dieter Pohl, Sybille Steinbacher, 1 Hélène Miard-Delacroix und 7 Gregor Schöllgen Simone Walther-von Jena und Andreas Wirsching.

1987. Band 14: 2 Bände Sara Berger, Erwin Lewin, Sanela Schmid Bearbeitet von Tim Szatkowski, Tim Geiger und Maria Vassilikou (Bearb.): und Jens Jost Hofmann. Besetztes Südosteuropa und Italien. Berlin, Boston | De Gruyter Oldenbourg, 2018. | Wissenschaftliche Leiterin: 812 S. Ilse Dorothee Pautsch.

Berlin, Boston | De Gruyter Oldenbourg, 2018. | XC, 2101 S.

Schriftenreihen des Instituts für Zeitgeschichte 82 6 internationale kooperationen i n t e r n a t i o n a l e K O O P E R A T I O N E N 83

i f z — j a h r e s b e r i c h t 2 0 1 7

as Institut für Zeitgeschichte hat im Berichtszeitraum sche Arbeit der Kommission als wissenschaftliche Assistenz. seine internationalen Beziehungen und Kooperatio- Im Juli kamen die Mitglieder der Kommission in feierlichem D nen weiter gepflegt. Auch 2017 war eine große An- Rahmen zu ihrer 20. Plenarsitzung in Moskau zusammen. zahl von Gastwissenschaftlerinnen und Gastwissenschaftlern Im Mittelpunkt des jährlichen wissenschaftlichen Kolloqui- an den Standorten in München und Berlin zu Besuch. Die ums stand »Die Russische Revolution 1917«. In Deutschland langjährige, erfolgreiche Zusammenarbeit mit geschichtswis- wurde das zwanzigjährige Bestehen der Kommission am 29. senschaftlichen Institutionen in Russland wurde fortgesetzt, November im Deutsch-Russischen Museum Berlin-Karlshorst Kooperationen mit Einrichtungen in Europa und den USA in- mit über hundert Festgästen gefeiert. Nach einem Rückblick tensiviert. Die Vielzahl an internationalen Konferenzen, bei de- der beiden Gründungsvorsitzenden Horst Möller und Alek- nen das IfZ Mitveranstalter war, zeigt den großen Stellenwert sandr Tschubarjan auf die Geschichte der Kommission wurde des internationalen wissenschaftlichen Austauschs für das In- in einem Podiumsgespräch über die Zukunft der bilateralen stitut. Beziehungen diskutiert. Am Institut für Zeitgeschichte ist auch der deutsche Teil der Redaktion der zweisprachig erscheinenden Publikation »Mitteilungen der Gemeinsamen Kommission für die Erfor- schung der jüngeren Geschichte der deutsch-russischen Be- Deutsch-russische Zusammenarbeit ziehungen« angesiedelt (Verena Brunel, Jürgen Zarusky), die deren Forschungs- und Veranstaltungstätigkeit dokumentiert. Bereits seit vielen Jahren kooperiert das IfZ mit russischen Der siebte Band zum Thema »Der Erste Weltkrieg. Deutsch- Wissenschaftseinrichtungen und zivilgesellschaftlichen Orga- land und Russland im europäischen Kontext« erschien im nisationen. Der Direktor Andreas Wirsching ist seit 2015 deut- Frühjahr 2017. Band 8 (»Imperien, Nationen, Regionen. Im- scher Co-Vorsitzender der Gemeinsamen Kommission für die periale Konzeptionen in Deutschland und Russland zu Beginn Erforschung der jüngeren Geschichte der deutsch-russischen des 20. Jahrhunderts«), der in einem zweiten Teil Beiträge Beziehungen, in der deutsche und russische Historikerinnen zum 20-jährigen Jubiläum der Kommission enthält, wurde und Historiker seit 20 Jahren kontinuierlich und vertrauensvoll ebenfalls publiziert. Band 9 befindet sich derzeit in Vorberei- zusammenarbeiten. Yuliya von Saal und Verena Brunel unter- tung. Die Redaktion pflegt außerdem die Homepage der Kom- stützen ihn und die fachliche und wissenschaftsorganisatori- mission (www.deutsch-russische-geschichtskommission.de).

Internationale Kooperationen 84

i n t e r Die Dokumentation Obersalzberg und das Zentrum für Holocaust-Studien am IfZ waren Mitveranstalter der Tagung n »Dark Tourism Sites related to the Holocaust, the Nazi Past and World War II« in Glasgow. a t i o n a l e Internationale Konferenzen K O O Im Berichtsjahr war das IfZ Mitveranstalter mehrerer großer in- Am 12. und 13. Oktober richtete das IfZ zusammen mit dem P ternationaler Konferenzen. Vom 18. Juni bis 1. Juli trafen in Kompetenzzentrum für Regionalgeschichte der Freien Univer- E R Glasgow Historikerinnen und Historiker, Tourismusforscher so- sität Bozen und dem Trägerverein der Zeitschrift »Geschich- A T wie Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter von Gedenkstätten auf der te und Region/Storia e Regione« in Bozen die internationale I O internationalen Konferenz »Dark Tourism Sites related to the Konferenz »Gefährdete Demokratie? Deutschland und Italien N Holocaust, the Nazi Past and World War II« zusammen. Aus- zwischen Finanzkrise, Zuwanderung und Europaskepsis« aus. E N gehend von der Tatsache, dass Orte des Holocaust, ehemalige In den Sektionen »Gefahrenherde: Politisches System und Konzentrationslager, Gedenkstätten, Dokumentationszentren Parteien«, »Anfechtungen und Resistenzkäfte: Gesellschaft und Museen längst zu beliebten Zielen touristischer Reisen ge- und Öffentlichkeit«, »Vor der Abkehr? Die Beziehungen zwi- worden sind, widmete sich die Tagung der Frage der Präsen- schen Berlin und Rom« sowie »Sündenbock und Hoffnungs- tation dieser Geschichte und dem »Dark Tourism« an Stätten träger. Europa zwischen Polemik, Pragmatismus und Utopie« des Holocaust, der nationalsozialistischen Vergangenheit und reflektierten Vertreterinnen und Vertreter aus Geschichtsfor- des Zweiten Weltkriegs. Veranstalter waren das Zentrum für schung, Politikwissenschaft und Medien über die komplexen Holocaust-Studien und die Dokumentation Obersalzberg als deutsch-italienischen Beziehungen im europäischen Kontext Fachabteilungen des Instituts für Zeitgeschichte zusammen mit und problematisierten die Rolle der Medien zwischen kriti- dem Moffat Centre for Travel and Tourism Business Develop- scher Berichterstattung und der Wiederbelegung überkom- ment von der Glasgow Caledonian University und dem Jack, mender Stereotype. Joseph and Morton Mandel Center for Advanced Holocaust Stu- In Berlin fand vom 18. bis zum 20. Oktober die interna- dies am United States Holocaust Memorial Museum. tionale Konferenz »Raul Hilberg und die Holocaust-Historio- Vom 14. bis zum 16. September fand am Deutschen His- graphie« statt, die das Zentrum für Holocaust-Studien am IfZ torischen Institut (DHI) London, die vom IfZ, dem DHI Lon- zusammen mit dem Zentrum für Zeithistorische Forschung don und der Georgetown University organisierte und von der Potsdam, der Friedrich-Ebert-Stiftung, dem Fritz-Bauer-In- Fritz Thyssen Stiftung geförderte Tagung »Cultures of Conser- stitut, dem Jena Center Geschichte des 20. Jahrhunderts, der vatism in the United States and Western Europe between the S. Fischer Stiftung Berlin, dem Carolyn and Leonard Miller Cen- 1970s and 1990s« statt. Sie beleuchtete die internationalen ter for Holocaust Studies der University of Vermont, dem Jack, Transformationsprozesse dieser drei Jahrzehnte aus einer kul- Joseph and Morton Mandel Center for Advanced Holocaust turgeschichtlichen Perspektive und hinterfragte die vorherr- Studies am United States Holocaust Memorial Museum und schende, ökonomisch grundierte Interpretation des Wandels. dem Touro College Berlin organisierte. Aus Anlass von Hilbergs Mit der Analyse des Konservatismus als transnationalem kul- 10. Todestag fragte die Konferenz nach der Genese und den turellem Phänomen verankerte die Tagung den Konservatis- Grenzen von Hilbergs Werk und den Impulsen, die von seinem mus in den Lebenswelten der Zeitgenossen. Werk für die Holocaustforschung ausgingen. 85

Ebenfalls in Berlin fand vom 30. November bis 2. Dezem- Das internationale Editoren-Netzwerk ber die internationale Konferenz »The INF-Treaty of 1987: A Re-Appraisal« statt. Organisiert vom Berliner Kolleg Kal- Im Rahmen der 14. Internationalen Editorenkonferenz Ende ter Krieg, dem IfZ und der Universität Mannheim (Lehrstuhl April in London traf sich das Bureau des Netzwerks »Interna- Philipp Gassert) mit Unterstützung der Bundeskanzler-Wil- tional Committee of Editors of Diplomatic Documents« (ICEDD) ly-Brandt-Stiftung und der Deutschen Stiftung Friedensfor- zu seiner jährlichen Sitzung. Im Mittelpunkt stand der Vor- schung befasste sich die Tagung mit der Geschichte und den schlag des Schweizer Kollegen, mit Blick auf die 15. Edito- Folgen vor 30 Jahren unterzeichneten INF-Vertrages, der renkonferenz im Frühjahr 2019 in Berlin eine Sammlung von als erster Abrüstungsvertrag des Nuklearzeitalters in die Ge- Dokumenten verschiedener Staaten zum Thema »When the schichte eingegangen ist. Wall came down« vorzulegen. Zahlreiche Editionen haben sich zur Mitwirkung bereit erklärt. Darüber hinaus kam es zu Än- derungen in der personellen Zusammensetzung des Bureau. Internationale Forschungsprojekte Zur Vorsitzenden wurde Ilse Dorothee Pautsch, Leiterin der i f IfZ-Abteilung im Auswärtigen Amt, gewählt. Mit der Aufnah- z — Gemeinsam mit der London School of Economics and Political me eines österreichischen und eines polnischen Editors sind j a Science entwickelte das Institut für Zeitgeschichte 2017 das nun acht Editionen im Bureau vertreten. h Forschungsprojekt zur Geschichte der deutschen Zentralban- r e ken – Reichsbank, Bank deutscher Länder und Bundesbank s b – von 1923 bis 1969. Das international angelegte Forschungs- German Yearbook of Contemporary History e r design von Magnus Brechtken und Albrecht Ritschl umfasst i insgesamt acht Studien. Hierbei stehen Fragen der Kontinuität Einen wichtigen Schritt zur Vernetzung insbesondere mit der c h deutscher Zentralbankpolitik und ihres Personals ebenso im englischsprachigen Wissenschaftswelt stellt das 2016 zum t Mittelpunkt wie spezifische Länderstudien zu Frankreich, Grie- ersten Mal erschienene German Yearbook of Contemporary 2 0 chenland und Polen als Objekte deutscher Eroberungspolitik History dar. Um die Sichtbarkeit deutscher Zeitgeschichts- 1 7 im Zweiten Weltkrieg. Regelmäßige Workshops in verschiede- forschung und den Transfer wichtiger Forschungsergebnisse nen Ländern sowie eine große internationale Konferenz wer- in die englischsprachige Welt zu befördern, setzen sich alle den die Forschungsergebnisse in der wissenschaftlichen und Bände zum einen aus übersetzten Aufsätzen aus den Viertel- allgemeinen Öffentlichkeit ebenso verankern wie die bewusst jahrsheften für Zeitgeschichte und zum anderen aus eigens zweisprachig geplante Kommunikation aller Publikationen. In eingeworbenen, diskursiv-kommentierend angelegten Beiträ- Frankreich ist eine adaptierte Übersetzung der kritischen Edi- gen zusammen. Jede Ausgabe des Yearbooks wird von min- tion von Hitlers »Mein Kampf« in Arbeit. Diese Ausgabe wird destens zwei Herausgebern verantwortet, von denen der eine von einem französischen Historiker-Team unter der Leitung eng an die Redaktion der VfZ angebunden ist und der andere von Florent Brayard erarbeitet und voraussichtlich 2019 vom aus dem angloamerikanischen Sprachraum stammt. Diese Mi- Pariser Verlagshaus Fayard publiziert. Die Herausgeber der schung soll für dynamischen Wissenschaftsaustausch sorgen. IfZ-Edition Christian Hartmann und Othmar Plöckinger gehö- 2017 erschien der zweite Band »West Germany, the Global ren dem wissenschaftlichen Beirat des Projekts an, Andreas South and the Cold War«, herausgegeben von Agnes Bresselau Wirsching wird als Mitherausgeber fungieren. von Bressensdorf und Elke Seefried sowie Christian Ostermann (Woodrow Wilson International Center for Scholars, Washing- ton). Er befasst sich mit Westdeutschland zwischen Kaltem Krieg, Menschenrechtsfragen und islamistischer Bedrohung. Ausgewählte Beiträge aus den VfZ analysieren die bundes- deutsche Politik in Kambodscha, Chile, Iran und Afghanistan, Kommentare internationaler Experten runden den Band ab.

Internationale Kooperationen 86

Zentrum für Holocaust-Studien Forschungen und Dissertationsprojekte am Zentrum voran- treiben. Vom 12. bis zum 19. Juni organisierte das Zentrum Die Arbeit des Zentrums für Holocaust-Studien ist in hohem eine Exkursion nach Riga, Kaunas und Vilnius, die im Rah- Maße international ausgerichtet. Durch die Mitarbeit am Pro- men der von Frank Bajohr im Sommersemester an der LMU jekt European Holocaust Research Infrastructure (EHRI) ist angebotenen Übung »Der Holocaust im Baltikum. Jüdisches das Zentrum mit 23 Einrichtungen in Europa, den USA und Leben, Massenmord und Erinnerungskultur in Lettland und Israel verbunden. Im September organisierte das Zentrum zu- Litauen« stattfand. Das Zentrum war im Juni Kooperations- sammen mit dem Kooperationspartner NIOD das EHRI-Se- partner einer Konferenz über »Dark Tourism« in Glasgow und minar »Advanced Holocaust Studies Today: Sources and einer weiteren internationalen Tagung über den amerikani- Approaches« in Lviv/Lemberg. Insgesamt 14 Gastwissen- schen Historiker Raul Hilberg in Berlin (s. o.). schaftlerinnen und Gastwissenschaftler konnten 2017 ihre i n t e r n a t i o n a l e K O O P E R A T I O N E N

Eine Tagung in Lviv/Lemberg umfasste auch Exkursionen zu Museen und Gedenkorten des Holocaust in der Ukraine. 87

Gastwissenschaftlerprogramm des IfZ Felix Matheis, M. A. Universität Hamburg Im Rahmen von Stipendien des Instituts für Zeitgeschichte und des Zentrums für Holocaust-Studien hatten auch 2017 Christian Mentel, M. A. wieder viele Gastwissenschaftlerinnen und Gastwissenschaft- Zentrum für Zeithistorische Forschung, Potsdam ler aus dem In- und Ausland die Möglichkeit, die renommier- te Infrastruktur des Instituts für einen Forschungsaufenthalt Melissa Newman zu nutzen. Wittenberg University, Springfield, Ohio/USA

Craig Sorvillo Unsere Gäste in München: University of Florida, Gainesville, Florida/USA

i Montassar Adalli Rachel O’Sullivan f Université de la Manouba, Tunis/Tunesien University of Edinburgh, Edinburgh/Großbritannien z — j a Maayan Armelin Dr. Katarzyna Person h Clark University (Strassler Center for Holocaust Jüdisches Historisches Institut, Warschau/Polen r e and Genocide Studies), Worcester, Mass./USA s b Prof. Dr. Olga Radchenko e r David Gosselin Bogdan Chmelnizki-Universität, Tscherkassy/Ukraine i McGill University, Montréal/Kanada c h Prof. Dr. Susanna Schrafstetter t University of Vermont, Burlington, Vermont/USA 2 Dr. Frank Grelka 0 Europa-Universität Viadrina/Center for Interdisciplinary 1 7 Studies, Frankfurt/Oder Prof. Dr. Daqing Yang George Washington University, Washington D.C./USA Carmel Anna Heeley Leo Baeck Institute at Queen Mary University London/ Großbritannien Unsere Gäste in Berlin:

Andrea Kirchner, M. A. Dr. Tao Chen Goethe-Universität Frankfurt am Main/Rosenzweig Tongji University, Shanghai/China Minerva Research Center at the Hebrew University in Jerusalem/Israel Dr. Maria Concepció Janué i Miret Universität Barcelona/Spanien Dr. Anna Koch University of Southampton, Southampton/ Marcus Schönwalde, M. A. Großbritannien Universität Bremen

Dr. Ariane Leendertz Daniel Somogyi Max-Planck-Institut für Gesellschaftsforschung, Köln Eötvös Lorànd University, Budapest/Ungarn Senior Fellowship des Instituts für Zeitgeschichte Julia Maclachlan beim Historischen Kolleg München University of Manchester, Manchester/Großbritannien Prof. Dr. Jörn Leonhard Dr. Vojin Majstorovic Albert-Ludwigs-Universität Freiburg University of Toronto, Toronto/Kanada

Irina Makhalova, M. A. National Research University Higher School of Economics, Moskau/Russland

Internationale Kooperationen 88 7 Förderung des wissen-

f ö schaftlichen r d e r u n Nachwuchses g d e s w i s s e n s c h a f t l i c h e n n a c h w u c h s e s 89

as Institut für Zeitgeschichte engagiert sich intensiv in Strukturierte Promotionsförderung der Förderung des wissenschaftlichen Nachwuchses. DCharakteristisch für die Nachwuchsförderung am IfZ Das IfZ engagiert sich weiterhin stark in den Programmen ist die forschungszentrierte Qualifikation. Das Spektrum reicht strukturierter Promotionsförderung. Nach dem erfolgreichen von Abschlussarbeiten, die im Institut angeregt, begleitet und Abschluss der Leibniz Graduate School »Enttäuschung im 20. betreut werden, über Dissertationen bis hin zu Habilitations- Jahrhundert. Utopieverlust, Verweigerung, Neuverhandlung« schriften. Junge Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler startete 2017 nach ähnlichem Muster das Graduiertenkolleg erhalten die Möglichkeit, innerhalb eines Teams, unter sehr »Soziale Folgen des Wandels der Arbeitswelt in der zweiten guten Arbeitsbedingungen und unter der Leitung erfahrener Hälfte des 20. Jahrhunderts«, welches das IfZ mit dem Zent- Kolleginnen und Kollegen eigene Qualifikationsschriften zu er- rum für Zeithistorische Forschung Potsdam und dem Institut stellen. Seit 2016 ist die Gruppe der Doktorandinnen und Dok- für Soziale Bewegungen (Bochum) organisiert. Gefördert wird toranden durch gewählte Sprecherinnen und Sprecher im IfZ dieses Graduiertenkolleg von der Hans-Böckler-Stiftung. Am repräsentiert. IfZ sind der Postdoktorand – und Koordinator – des Gradu- i f iertenkollegs sowie drei Doktorandinnen und Doktoranden tä- z — tig. Auch dieses Graduiertenkolleg unterstützt mit Seminaren j a und Archivkursen gezielt die Entwicklung von Kompetenzen h ihrer Mitglieder. r e Hinzu kommen weitere Instrumente der strukturierten s b Forschungsstellen für den Nachwuchs Promotionsförderung. Seit 2012 engagiert sich das IfZ in ei- e r nem überregionalen Netzwerk, das die Doktorandinnen und i Forschungsstellen für Doktorandinnen und Doktoranden wer- Doktoranden des IfZ und die Assoziierten in einen intensiveren c h den stets mit dreijähriger Laufzeit ausgeschrieben (entweder Austausch mit dem Nachwuchs anderer Universitäten bringt. t im Rahmen von Drittmittelprojekten oder aus eigenen Haus- Dieses Netzwerk besteht neben dem IfZ aus den Lehrstüh- 2 0 haltsmitteln). Die Attraktivität des IfZ für den wissenschaftli- len für Neuere und Neueste Geschichte an den Universitäten 1 7 chen Nachwuchs zeigt sich auch daran, dass sich auf diese Bonn (Joachim Scholtyseck) und Mainz (Andreas Rödder) so- Stellen – die öffentlich annonciert werden – oft weit mehr als wie an der Université Paris-Sorbonne (Hélène Miard-Delac- 30 Graduierte aus dem Bundesgebiet und dem europäischen roix). Ende Juni und Anfang Juli fand der Doktorandentag an Ausland bewerben. Die Verbindung zwischen dem Institut für der Universität Bonn in Kooperation mit dem Institut für Lan- Zeitgeschichte und den Universitäten wird vor allem durch die deskunde und Regionalgeschichte des Landschaftsverbands dreizehn habilitierten IfZ-Wissenschaftlerinnen und -Wissen- Rheinland statt. schaftler sichergestellt, die die Nachwuchskräfte betreuen. Fester Bestandteil in der Nachwuchsförderung des IfZ ist Doktorandinnen und Doktoranden, die nicht am IfZ angestellt auch das IfZ-Oberseminar, das allen im Institut tätigen oder sind, werden über die Betreuung durch eine IfZ-Wissenschaft- von IfZ-Wissenschaftlerinnen und -Wissenschaftlern betreu- lerin oder einen IfZ-Wissenschaftler mit dem Institut assozi- ten Doktorandinnen und Doktoranden sowie Verfasserinnen iert. Assoziierte Doktorandinnen und Doktoranden, die über und Verfassern von Bachelor-, Master- und Staatsexamensar- ein Stipendium verfügen, erhalten in aller Regel eine Stelle als beiten offensteht. Es bietet die Möglichkeit, laufende Qualifi- wissenschaftliche Hilfskraft, so dass eine ungefähre Äquiva- zierungsarbeiten zu diskutieren und theoretisch-methodische lenz zwischen Stipendien und Projektstellen hergestellt wird. Fragen der Geschichtswissenschaft zu besprechen. Das Ober- Die Zahl der Promotionsprojekte im IfZ wächst beständig: seminar wird abwechselnd von Thomas Raithel, Thomas 2014 und 2015 betreuten IfZ-Wissenschaftlerinnen und -Wis- senschaftler 36 Projekte von Doktorandinnen und Doktoran- den, 2016 waren es 41 und 2017 sogar 54 (davon 25 im IfZ Förderung des wissenschaftlichen Nachwuchses – Statistik beschäftigte Doktorandinnen und Doktoranden und 29 Asso- Zahl der betreuten Doktorandinnen und Doktoranden ziierte). Abgeschlossen und im IfZ begutachtet wurden 2017 sieben Dissertationen. Über den Kreis der am IfZ angestell- 2014: 36 ten Nachwuchskräfte hinaus betreuten und begutachteten IfZ-Mitarbeiterinnen und -Mitarbeiter im Berichtsjahr zahlrei- 2015: 36 che weitere Qualifikationsarbeiten (14 Bachelorarbeiten, zehn Zulassungs- und Diplomarbeiten, drei Masterarbeiten). 2016: 41

2017: 54

FÖRDERUNG des wissenschaftlichen NACHWUCHSes 90

Schlemmer, Elke Seefried und Andreas Wirsching Förderung von Postdoktorandinnen geleitet und findet vierzehntägig dreistündig statt. und -doktoranden Da es seit 2014 als Lehrveranstaltung an der LMU firmiert, trägt es auch zur engeren Verzahnung von Schließlich fördert das IfZ gezielt Postdoktorandinnen und Postdoktoran- IfZ und LMU bei. den auf einem möglichen Weg zur Habilitation. Regelmäßig werden aus Ein Highlight der strukturierten Nachwuchsförde- dem Kernhaushalt Überbrückungsstellen für Wissenschaftlerinnen und rung des IfZ ist das Seminar »Schreib-Praxis«, das seit Wissenschaftler finanziert, die ihre Promotion mit sehr gutem Erfolg abge- 2007 jährlich unter der Federführung der Redaktion schlossen haben und nun ein Postdoc-Projekt vorbereiten. Promovierte der Vierteljahrshefte für Zeitgeschichte im niederbay- können eine Anschlussfinanzierung von bis zu zwei Jahren erhalten, um erischen Aldersbach stattfindet. Unter der Anleitung ein Exposé zu erstellen oder sich um Postdoc- bzw. Habilitationsstellen zu erfahrener Autoren haben junge Historikerinnen bewerben. Darüber hinaus erhält jede Habilitandin/jeder Habilitand die und Historiker die Möglichkeit, die Grundregeln gu- Möglichkeit, eine große internationale Konferenz im IfZ zu organisieren. f ten wissenschaftlichen Schreibens zu erlernen. Das Das IfZ stellt die Infrastruktur zur Verfügung und trägt einen Teil der Kos- ö r elfte Schreibseminar fand vom 24. bis 28. Juli statt. ten, um eine Vernetzung des Nachwuchses mit der internationalen For- d e Seit 2007 haben nun 240 Nachwuchswissenschaft- schung zu fördern. Zudem bietet das IfZ externen Postdocs Fellowships r u lerinnen und -wissenschaftler an der Aldersbacher und Arbeitsplätze, um in München oder Berlin als Gastwissenschaftler n »Schreib-Praxis« teilgenommen, die damit auch zu zu forschen. Mit Bernhard Gotto habilitierte sich im Jahr 2017 ein Wis- g d einem wichtigen Multiplikator für die Arbeit des In- senschaftler des IfZ erfolgreich an der LMU. Grundsätzlich ist es dem e stituts geworden ist. Zudem unterstützt das IfZ seit IfZ wichtig, den Nachwuchs bei der Einwerbung von Stipendien, der Er- s w 2017 die Gruppe der Doktorandinnen und Doktoran- weiterung wissenschaftspraktischer Fertigkeiten in Forschung und Lehre i den mit Haushaltsmitteln, um diesen die Möglichkeit sowie der Karriereplanung zu unterstützen. Auch deshalb ist die Zweite s s zu geben, eigenständig Workshops und Fortbildun- Stellvertretende Direktorin Elke Seefried seit 2014 feste Ansprechpartne- e n gen zu organisieren. Im Berichtsjahr fand ein erster rin für den IfZ-Nachwuchs. s c Workshop der Doktorandinnen und Doktoranden zu h Kommunikationstechniken statt. a f t l i c Doktorandinnen und Doktoranden am IfZ 2017 h e n n Mario Boccia Belegschaften in der bundesdeutschen Automobilindustrie zwischen a c Boom und Krise. Das Beispiel BMW h w u c Sophie Friedl Gesundheit verwalten in der Demokratie. Politik, Personal, Prägungen des h öffentlichen Gesundheitswesens in Bayern 1945–1965 s e s Carlos A. Haas Das Private im Getto. Transformationen jüdischen privaten Lebens in den Gettos von Warschau, Litzmannstadt, Tomaschow und Petrikau 1939–1944

Anne-Kristin Hübner John Kenneth Galbraith und Deutschland – Ideen, Einfluss und Rezep- tion eines öffentlichen Intellektuellen

Wolf-Rüdiger Knoll Akteursstrukturen und Privatisierungspraxis in der Transformation: Die Arbeit der Treuhandanstalt im Land Brandenburg 1990–1994

Carina Knorz Transatlantischer Katholizismus? Die USA im Wirken Kardinal Michael von Faulhabers

Laura Lademann Integration durch Arbeit? Die Bedeutung der Berufsqualifikation für die Ein- gliederung von MigrantInnen der 2. Generation in den 1970er und 80er Jahren in der Bundesrepublik Deutschland 91

Felix Lieb Sozialdemokratische Umwelt- und Energiepolitik 1975–1998

Eva Lütkemeyer Die Transformation der ostdeutschen Werftindustrie im Spannungsfeld von Wirtschaft, Politik und Gesellschaft

Kristina Milz Wandler zwischen den Welten. Karl Süßheim (1878–1947): Jude, Deut- scher, Orientalist

Malte Müller Montanindustrielle Welten im Umbruch. Der Wandel von Arbeitspraktiken in der Stahlindustrie des Ruhrgebiets (1960–1987)

Franziska Nicolay »Kinderseele wie ein Diamant, schleifen muss ihn die Elternhand?« Katholische Erziehungsideale, Erziehungskonzepte und deren praktische i f Umsetzung 1918–1945 z — j a Christian Packheiser Heimaturlaub – Soldaten zwischen Front, Familie und NS-Regime h r e Pascal Pawlitta Die Entstehung der internationalen Klimapolitik s b e r Sebastian Peters Heinrich Hoffmann, 1885–1957. Eine Profiteurs-Karriere i c h Nadine Recktenwald Räume der Obdachlosigkeit. Urbane Erfahrungen und Identitätskon- t struktionen von Obdachlosen zwischen Fürsorge und Strafe, 1924–1974 2 0 1 7 Caroline Rieger Transformations- und Demokratisierungsprozesse in Spanien und Portu- gal im Kontext der EG-Beitrittsperspektive

Manuela Rienks Arbeitswelten von Verkäuferinnen von den 1950er Jahren bis in die 1990er Jahre

Christian Schmittwilken Zentralen des Terrors in der besetzten Sowjetunion. Die Dienststellen der Kommandeure der Sicherheitspolizei und des Sicherheitsdienstes der SS

Anna-Raphaela Schmitz Rudolf Höß – Handlungspraxis, Beziehungsstrukturen und Privatleben eines KZ-Kommandanten

Kerstin Schwenke Besuche in nationalsozialistischen Konzentrationslagern

Julia Sittmann Das Verhältnis des Iraks zu beiden deutschen Staaten

Irina Stange Die Personalpolitik des Bundesinnenministeriums und sein erster Staats- sekretär Hans Ritter von Lex

Rick Tazelaar Politik und Personal der Bayerischen Staatskanzlei nach dem National- sozialismus 1945–1970

Franziska Walter Staatliche Sicherheitskulturen in Bayern 1945–1970. Personal, Prak- tiken und Prägungen im Bayerischen Innenministerium, Landeskrimi- nalamt und Landesamt für Verfassungsschutz

FÖRDERUNG des wissenschaftlichen NACHWUCHSes 92 8 chancen- gleichheit

c h a n c e n g l e i c h h e i t 93

as Institut für Zeitgeschichte versteht die Verwirklichung gelegenen Ebene besteht. Die flexiblen Zielquoten, die 2013 von Geschlechtergerechtigkeit als zentrale Querschnitts- in das Programmbudget aufgenommen wurden, hat das IfZ Daufgabe, die sich auf alle Arbeitsbereiche erstreckt. Die 2017 auf fast allen Stufen erreicht. Durch die Berufung einer Institutsleitung hat sich in enger Abstimmung mit der Gleich- Frau auf die Stelle einer Zweiten Stellvertretenden Direktorin im stellungsbeauftragten und dem Betriebsrat spezifische Zie- Jahr 2014 ist auf der stellvertretenden Leitungsebene eine Pa- le gesetzt und zahlreiche Maßnahmen zur Verwirklichung der rität im Geschlechterverhältnis hergestellt. Zudem definiert der Chancengleichheit umgesetzt. Das IfZ wurde 2016 für seine IfZ-Gleichstellungsplan als ein Kernziel, die Vereinbarkeit von Gleichstellungsarbeit mit dem Total E-Quality-Prädikat ausge- Familie und Beruf weiter zu verbessern. Das seit 2012 geltende zeichnet. Dieses Prädikat wird an Institutionen und Unterneh- neue IfZ-Arbeitszeitmodell (Gleitzeit und Vertrauensarbeitszeit) men vergeben, die sich erfolgreich für die Chancengleichheit schuf hier wichtige Grundlagen, die einer verstärkten Flexibili- von Frauen und Männern im Beruf einsetzen und diese nach- sierung dienen. Seit 2016 finden Sitzungstermine bevorzugt zu haltig in ihrer Personal- und Organisationspolitik verankern. familienfreundlichen Zeiten (also vormittags) statt. Besonderes Das IfZ verfolgt das Ziel, ein ausgewogenes Geschlech- Augenmerk widmet die IfZ-Gleichstellung der Förderung von i f terverhältnis auf allen Karrierestufen zu erreichen. Im Gleich- Postdoktorandinnen. Die Direktion fordert deshalb qualifizierte z — stellungsplan verankert ist das sogenannte Kaskadenmodell. Postdoktorandinnen nachdrücklich auf, sich für Mentoring-Pro- j a Eine entsprechende Stellenflexibilität vorausgesetzt, soll im wis- gramme zu bewerben. Im Jahr 2017/18 nimmt mit Agnes Bres- h senschaftlichen Bereich auf jeder Hierarchieebene der Frau- selau von Bressensdorf erneut eine IfZ-Wissenschaftlerin am r e enanteil erreicht werden, der bereits auf der jeweils darunter Mentoring-Programm der Leibniz-Gemeinschaft teil. s b e r i c h t 2 Die Gleichstellungsbeauftragte als Motor Öffentliche Sichtbarkeit 0 1 7 Die Arbeit der Gleichstellungsbeauftragten ist ein wichtiger Mo- Darüber hinaus konnte die 2016 ins Leben gerufene öffent- tor für die weitere Stärkung der Gleichstellung im IfZ. Seit 2016 liche Veranstaltungsreihe »Das ham‘ wir gleich« fortgesetzt verfügt sie über ein eigenes Budget und wird durch eine stu- werden, welche die Sichtbarkeit der IfZ-Gleichstellungsarbeit dentische Hilfskraft in ihrer Arbeit unterstützt. 2017 waren die auch außerhalb des Hauses erhöhen soll. In dessen Rahmen Aktivitäten der Gleichstellung insbesondere von der inner- wie fand im März die Präsentation des von Bernhard Gotto und außerinstitutionellen Vernetzung geprägt. Die Gleichstellungs- Elke Seefried herausgegebenen Sammelbandes »Männer mit beauftragte Sylvia Necker und ihre Stellvertreterin Annemone ›Makel‹. Männlichkeiten und gesellschaftlicher Wandel in der Christians (ab März: Anna Ullrich) organisierten mehrere Tref- frühen Bundesrepublik« statt. Die Buchpräsentation verband fen der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, um über die Tätigkei- sich mit einer Podiumsdiskussion über Perspektiven der Ge- ten der Gleichstellung zu informieren, Feedback zu ermöglichen schlechtergeschichte. Moderatorin Sylvia Necker, Bernhard und Anregungen für die weitere Arbeit aufzunehmen. Gotto und Julia Paulus, wissenschaftliche Referentin für Frau- Auf der Münchener Frauenversammlung im März wurde en- und Geschlechtergeschichte am LWL-Institut für westfäli- Annemone Christians – die eine drittmittelfinanzierte Post- sche Regionalgeschichte, zogen in einer lebhaften Diskussion doc-Stelle am Lehrstuhl von Institutsdirektor Andreas Wirsching eine Zwischenbilanz zu genderhistorischen Ansätzen in der an der LMU antrat – als stellvertretende Gleichstellungsbe- Zeitgeschichtsforschung. auftragte verabschiedet. Die Kolleginnen bedankten sich bei Auch in der Leibniz-Gemeinschaft setzte die Gleichstel- ihr herzlich für das hohe Engagement. Als ihre Nachfolge- lungsbeauftragte ihr Engagement fort. Gemeinsam mit ihrer rin agiert bis zur Neuwahl 2018 Anna Ullrich. Im April fand Stellvertreterin nahm Sylvia Necker im März an der jährlichen eine offene Sitzung mit Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern zur Tagung Chancengleichheit der Leibniz Gemeinschaft teil. Darü- Diskussion des bestehenden Gleichstellungsplans und des- ber hinaus wurde sie im Frühjahr gemeinsam mit Elke Bauer sen bisheriger Umsetzung statt. Im Juni tagte die im IfZ in- vom Herder-Institut als Sprecherin der Sektion A (Geisteswis- zwischen institutionalisierte AG zur Vereinbarkeit von Beruf senschaften und Bildungsforschung) im Arbeitskreis Chancen- und Familie, und im November trafen die Gleichstellungsbe- gleichheit der Leibniz-Gemeinschaft für eine weitere Amtszeit auftragte und ihre Stellvertreterin die Kolleginnen der Ber- gewählt. Bis Ende 2017 wirkte sie damit auch im Spreche- liner Abteilungen des IfZ zu einer Aussprache über die Arbeit rinnenrat, der die Vertretung aller Gleichstellungsbeauftragten der Gleichstellung und zur Vorbereitung von gemeinsamen im Leibniz-Verbund bildet. Veranstaltungen im kommenden Jahr.

CHANCENGLEICHHEIT 94 9 öffentlichkeits- arbeit und

ö f veranstaltungen f e n t l i c h k e i t s a r b e i t u n d v e r a n s t a l t u n g e n 95

i f z — j a it seiner vielfältigen Forschungstätigkeit, seiner wis- deshalb zum 1. Januar eine Doktorandenstelle eingerichtet, h senschaftlichen Expertise und seinen zahlreichen die zusätzlich zur wissenschaftlichen Qualifizierung auch die r e Veranstaltungs- und Serviceangeboten ist das Institut Möglichkeit bietet, Kompetenzen in der Wissenschaftskom- s M b für Zeitgeschichte für Öffentlichkeit und Medien eine gefragte munikation zu erwerben. Die neue Kollegin Kerstin Schwen- e r Adresse. Aufgabe der Stabsstelle Presse- und Öffentlichkeitsar- ke verstärkt seither an zwei Tagen pro Woche das PR-Team i beit ist es zum einen, aktiv über die Arbeit des Instituts an allen des IfZ, zu dem neben Pressesprecherin Simone Paulmichl c h seinen Standorten zu informieren und dazu die unterschied- auch stundenweise Kristina Milz und Matthias Bornschlegel t lichsten Kommunikationskanäle von der klassischen Pressear- gehören, der seit Dezember 2016 im Rahmen seiner Tätigkeit 2 0 beit über den Webauftritt und gedruckte Informationsmedien für die Faulhaber-Edition auch die Redaktion der IfZ-Home- 1 7 bis hin zu öffentlichen Veranstaltungsformaten zu bedienen. page unterstützt. Im Mai fand das Team weiteren Zuwachs Zum anderen ist sie Anlaufpunkt für die unterschiedlichsten in Andrea Hopf, die mit einer halben Sekretariatsstelle vor Medienanfragen, wenn es um zeithistorisches Hintergrundwis- allem im Veranstaltungsbereich assistiert. Mit der personel- sen oder die Einordnung tagesaktueller Ereignisse durch die len Aufstockung erhielt die Stabsstelle Presse- und Öffentlich- Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler des IfZ geht. keitsarbeit auch zusätzliche Aufgaben übertragen: Seit 2017 Mit dem fortschreitenden Wachstum des Instituts und sei- koordiniert das PR-Team die Organisation aller öffentlichen ner Forschungsaktivitäten steigt auch der Bedarf an personel- Veranstaltungen am Standort München und ist auch zentral len Ressourcen in der Presse- und Öffentlichkeitsarbeit. In für alle Materialien zuständig, die die Außendarstellung des Kooperation mit dem Zentrum für Holocaust-Studien wurde Instituts betreffen.

öffentlichkeitsarbeit 96

ö f f e n t l i c h k e i t s a r b Was bedeutet es, wenn der rechte Rand in Deutschland wieder anwächst, wie hier bei einem PEGIDA-Aufmarsch in Dresden? e i Die Serie »Weimarer Verhältnisse?«, eine Medienkooperation des IfZ mit dem t Bayerischen Rundfunk und der Frankfurter Allgemeinen Zeitung, suchte Antworten. u n d v e r Neue Designlinie a n s Einen großen Schritt für das Bild des IfZ nach außen stellte te IfZ-Direktor Andreas Wirsching zum Auftakt die Zielsetzung t a 2017 die Neugestaltung des Jahresberichts dar. Ziel dieses und den Zuschnitt des Projekts bei einer Pressekonferenz im l t Faceliftings war es, dem Bericht eine frischere und modernere Institutsgebäude in München. Ebenfalls in einem Presse- u n Verpackung zu geben, und dafür eine individuelle Bildsprache gespräch stellten Andreas Wirsching und Frank Bajohr die g zu entwickeln, die die bunte Vielfalt des Instituts unter neuen erfolgreiche Arbeit des Zentrums für Holocaust-Studien am In- e n Blickwinkeln in Szene setzt. Die Designlinie wurde in der Fol- stitut für Zeitgeschichte vor. Hier bot der Jahrestag der Reichs- ge weiterentwickelt und wird Schritt für Schritt die bisherige pogromnacht ein denkwürdiges Datum, um gemeinsam mit Optik der Präsentationsmedien ersetzen. Im Herbst wurde so Wissenschaftsminister Spaenle und dem Präsidenten der Lud- ein neues Roll-up-Display für Veranstaltungen eingeführt, im wig-Maximilians-Universität München, Bernd Huber, Bilanz Frühjahr 2018 soll ein korrespondierender Selbstdarstellungs- über den Stellenwert der Holocaust-Forschung an LMU und flyer des IfZ auf Deutsch und Englisch folgen. IfZ zu ziehen und Ausblick auf die Zukunftspläne des Zent- Der Start mehrerer großer Forschungsvorhaben bot An- rums zu geben. Ein dritter Pressetermin, ebenfalls betreut von lass, die Arbeit des Instituts auch ausführlich in den Medi- der Pressestelle des IfZ, fand in der Dokumentation Obersalz- en darzustellen. Auf besonderes Interesse stieß dabei zum berg statt: Dort stellten die Kuratorinnen und Kuratoren der einen das neue Projekt »Demokratische Kultur und NS-Ver- neuen Dauerausstellung unter dem Titel »Fundstücke vom gangenheit«, das im Auftrag der Bayerischen Staatsregierung Obersalzberg« gemeinsam mit örtlichen Spendern und Leih- den Umgang von Ministerien und Spitzenbehörden mit der gebern Exponate für die künftige Ausstellung vor und warben NS-Vergangenheit in Bayern untersucht. Gemeinsam mit dem damit öffentlich für weitere interessante Objekte aus heimi- bayerischen Wissenschaftsminister Ludwig Spaenle erläuter- schen Kellern und Dachböden. 97

Medienkooperation mit FAZ und BR

Nachhaltiges Echo fand eine Medienkooperation des IfZ mit der Frankfurter Allgemeinen Zeitung und dem Bayerischen Rundfunk, die die aktuelle Debatte um eine Krise der Demo- kratie und das Wiedererstarken rechter Parteien und autoritä- rer Politikentwürfe aufgriff. Konzipiert von Andreas Wirsching verglichen unter dem Titel »Weimarer Verhältnisse?« sieben renommierte Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler von Herfried Münkler bis Jürgen Falter in ganzseitigen Essays die gesellschaftlichen, wirtschaftlichen und politischen Rahmen- bedingungen in der Weimarer Republik mit der gegenwärti- gen Lage in Deutschland. Mit dieser Serie hatte sich das IfZ i f zum Ziel gesetzt, insbesondere im Jahr der Bundestagswahl z — einen ebenso ambitionierten wie wissenschaftlich fundierten j a Beitrag für die politische Meinungsbildung zu leisten. Die Es- h says werden im Frühjahr 2018 auch in einem Sammelband r e im Reclam Verlag erscheinen. s b Zeitzeugen-Gespräch mit dem Holocaust-Überlebenden Bob Behr im vollbesetzten e r Saal des NS-Dokuzentrums München. i c »Ist das Geschichte oder kann das weg?« h t Zum intensiven Austausch zwischen Wissenschaft und Öffent- statt und wurde von Bayerischem Fernsehen und Süddeutscher 2 0 lichkeit trugen auch 2017 die vielfältigen Veranstaltungsforma- Zeitung umfassend aufgegriffen. Mit dieser Veranstaltung, die 1 7 te bei, die das IfZ an allen seinen Standorten anbietet. Neben maßgeblich von IfZ-Historikerin Maren Richter und der stellver- wissenschaftlichen Konferenzen und Workshops zählen dazu tretenden Archivleiterin Esther-Julia Howell auf die Beine ge- Vorträge, Buchpräsentationen und Podiumsdiskussionen, die stellt wurde, gelang es beispielhaft, Geschichte für eine breite Schlaglichter auf aktuelle Forschungsergebnisse und Fragestel- Öffentlichkeit erlebbar zu machen. Auf außerordentliches Pub- lungen der Zeitgeschichte werfen. Für die Berliner Forschungs- likumsinteresse war das IfZ bereits im Mai mit der Präsentation abteilung des IfZ hat sich im Berichtsjahr die Zusammenarbeit von Magnus Brechtkens Biografie über Albert Speer gestoßen, mit dem »Forum « als Veranstaltungsort im Her- der eine ebenso gut besuchte zweite Runde im NS-Dokumen- zen der Bundeshauptstadt weiter bewährt und intensiviert. Für tationszentrum München folgte. Ähnlich erfolgreich erwies sich das IfZ München hervorzuheben ist insbesondere die Veran- die Zusammenarbeit von IfZ und NS-Dokumentationszentrum staltung »Ist das Geschichte oder kann das weg?« im Literatur- bei einem kurzfristig terminierten Zeitzeugen-Abend mit dem haus, mit der das IfZ mit prominenten Autorinnen und Autoren Holocaust-Überlebenden Bob Behr, einem Gast der Dokumen- den Umgang mit Familiengeschichte im Nationalsozialismus tation Obersalzberg. Die berührenden Lebenserinnerungen des zum Thema machte. Der Abend fand eingebettet in eine Infor- gebürtigen Berliners wurden von Axel Drecoll moderiert. mationsveranstaltung des IfZ-Archivs über Familiennachlässe

Pressekonferenz im IfZ mit Wissenschaftsminister Spaenle und dem Präsidenten der LMU München, Bernd Huber.

öffentlichkeitsarbeit 98

Veranstaltungen 2017

JANUAR 15. Podiumsdiskussion: Geschrumpfte Erwartungen? 16. Politische Zukünfte im 20. und 21. Jahrhundert, Vortrag: Der überforderte Frieden. IfZ München 1919 und das 20. Jahrhundert, Lucian Hölscher (Ruhr Universität Bochum) | Tilman Mayer Historisches Kolleg, München (Rheinische Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn) | Armin Nassehi (Ludwig-Maximilians-Universität München) | Joachim Radkau ö Jörn Leonhard (Albert-Ludwigs-Universität Freiburg, Forschungs- (Universität Bielefeld) | Moderation: Elke Seefried (IfZ) f stipendiat des IfZ beim Historischen Kolleg 2016/2017) f e 23. n 24. t Vortrag und Podiumsdiskussion: Fotografie und l Präsentation: German Yearbook of Contemporary i unser »Bild« vom Nationalsozialismus. Obersalzberger c History: Holocaust and Memory in Europe, h Gespräch, Kongresshaus Berchtesgaden k American Jewish Comittee, Berlin e Maiken Umbach (University of Nottingham) | Thomas Schlemmer (IfZ) | Alan E. Steinweis i Moderation: Sylvia Necker (IfZ) t (University of Vermont) s a r b 25. e Vortrag: Brückenbauer über den Atlantik. i MÄRZ t Alex Möller und die Vereinigten Staaten, u Bundeskanzler-Willy-Brandt-Stiftung, Berlin n 1. d Michael Kitzing (Stuttgart) v Vortrag: Kooperation oder Konflikt? e und das Ende des deutsch- r a amerikanischen Devisenausgleichs, n s Bundeskanzler-Willy-Brandt-Stiftung, Berlin t FEBRUAR a Jens Hofmann (IfZ) l t 1. u 1. – 3. n Vortrag: Rückkehr der Geschichte? Nostalgie und g Tagung: Authentizität als Kapital historischer Orte, e Zeitvorstellungen in den 1970er und 1980er Jahren (Kollo- n Max Mannheimer Studienzentrum, Dachau quium des IfZ und der LMU), IfZ München Konzeption: Axel Drecoll (IfZ) | Thomas Schaarschmidt Tobias Becker (DHI London) (ZZF Potsdam) | Irmgard Zündorf (ZZF Potsdam) | Achim Saupe (ZZF Potsdam) | 2. Barbara Christophe (Georg-Eckert-Institut für internationale Schulbuchforschung) | Joachim Berger (Leibniz-Institut Buchpräsentation und Podiumsdiskussion: für Europäische Geschichte) Schuld, Leid und Erinnerung. Der Historiker Gilad Margalit über die Gedenkkultur in Deutschland 6. nach dem Zweiten Weltkrieg, IfZ München Pressekonferenz: Demokratische Kultur und Philipp Gassert (Universität Mannheim) | Alan E. Steinweis NS-Vergangenheit, IfZ München (University of Vermont) | Till van Rahden (Université de Montréal) ǀ Moderation: Andreas Wirsching (IfZ) Ludwig Spaenle (Bayerischer Staatsminister für Bildung und Kultus, Wissenschaft und Kunst | Andreas Wirsching (IfZ) | Moderation: Simone Paulmichl (IfZ) 9. Führung: Gesammelte Geschichte. Eine Führung durch das IfZ-Archiv in Kooperation mit der Münchner Volkshochschule, IfZ München Ute Elbracht (IfZ) 99

i f z — j a h r e s b e Das Theodor-Heuss-Kolloquium 2017 fand im IfZ statt r und widmete sich der Beziehungsgeschichte i zwischen Liberalismus und Nationalsozialismus. c h t 2 14. 0 1 Buchpräsentation und Podiumsdiskussion: 7 Österreich und die DDR 1949–1990. Politik und Wirtschaft im Schatten der deutschen Teilung, APRIL Österreichisches Kulturforum Berlin

Maximilian Graf (Autor) | Hermann Wentker (IfZ) | 7. Friedrich Bauer (österreichischer Botschafter in Bonn und Berlin (Ost) a. D.) Filmvorführung und Podiumsdiskussion: Hitler und die Kinder vom Obersalzberg. Obersalzberger 23. Filmgespräch, Kino im Kongresshaus Berchtesgaden Vortrag: Die Sowjetische Militäradministration Andreas Bönte (Stv. Fernsehdirektor des BR) | Robert Altenburger (Regisseur) | Sonja-Maria Herzl-Förster (IfZ) | Gerhard Bartels und der Verwaltungsaufbau in der SBZ/DDR, (Zeitzeuge) | Moderation: Anna Ullrich (IfZ) Deutsch-Russisches Museum Berlin-Karlshorst, Berlin

Dierk Hoffmann (IfZ) 25. Buchpräsentation und Podiumsdiskussion: Hitlers erster 28. Feind. Der Kampf des Konrad Heiden, IfZ München Buchpräsentation und Podiumsdiskussion: Männer und Stefan Aust (Die Welt) | Jürgen Zarusky (IfZ) Frauen in der (Zeit-)Geschichte, IfZ München

Bernhard Gotto (IfZ) | Julia Paulus (Referat für Frauen- 25. und Geschlechtergeschichte, LWL-Institut für westfälischen Regionalgeschichte) | Moderation: Sylvia Necker (IfZ) Vortrag: Lebenslänglich liberal. Hildegard Hamm-Brücher und die Geschichte der Bundesrepublik, Bundeskanzler-Willy-Brandt-Stiftung Berlin Jacob Eder (Universität Jena)

veranstaltungen 100

MAI 26. Konferenz: Getrennte Wege nach dem Nationalsozialismus? 15. Vergleichende Perspektiven auf die Innenministerien in Podiumsdiskussion: »Cultural Turn« und NS-Forschung. Bonn und Ost-Berlin, Bundesministerium des Innern, Berlin Zwischenbilanz und Perspektiven, IfZ München Dr. Thomas de Maizière (Bundesminister des Innern) | Frank Bösch (ZZF Potsdam) | Andreas Wirsching (IfZ) | Frank Bajohr (IfZ) | Johann Chapoutout (Université Paris- Forschungsgruppe zur Geschichte der Innenministerien Sorbonne – Paris IV) | Neil Gregor (University of Southhampton) | in Bonn und Ost-Berlin u. a. Stefan Hördler (KZ-Gedenkstätte Mittelbau-Dora) | Moderation: Jürgen Zarusky (Chefredakteur der Vierteljahrshefte für Zeitgeschichte) 28. – 1.7. Internationale Konferenz: Dark Tourism Sites 16. related to the Holocaust, the Nazi Past and World War, Podiumsdiskussion: Die Gegenwart der Geschichte – ö Glasgow Caledonian University f Das Historische Quartett, Literaturhaus München f Frank Bajohr (IfZ) | Axel Drecoll (IfZ) | John Lennon e Andreas Wirsching (IfZ) | Martin Schulze Wessel (LMU München) | (Moffat Centre for Travel and Tourism Business Development at n Ute Daniel (TU Braunschweig) | the Glasgow Caledonian University) | Gaëlle Fisher (IfZ) | t Jens Bisky (Süddeutsche Zeitung) l Christian Schmittwilken (IfZ) i c h 31. k e Buchpräsentation und Podiumsdiskussion: Albert Speer. i Eine deutsche Karriere, IfZ München t JULI s Magnus Brechtken (IfZ) | Heike B. Görtemaker (Historikerin, a r Berlin) | Winfried Nerdinger (NS-Dokumentationszentrum 6. b München) | Moderation: Andreas Wirsching (IfZ) e Pressegespräch: Fundstücke vom Obersalzberg, i t Dokumentation Obersalzberg u Franz Stangassinger | Dominik Baumüller | Georg Renoth | n Albert Feiber (IfZ) | Sylvia Necker (IfZ) | Sven Keller (IfZ) d JUNI v e 6. – 8. r 14. a Konferenz: 27. Kolloquium zur Polizeigeschichte, n Vortrag: Mehr Sozialdemokratie wagen. s Bayerisches Hauptstaatsarchiv und IfZ München t Mieczysław Rakowski und die Polenpolitik der SPD, a Magnus Brechtken (IfZ) | Bernhard Gotto (IfZ) | Franziska Walter l Bundeskanzler-Willy-Brandt-Stiftung, Berlin (IfZ) | Gerhard Fürmetz (Bayerisches Hauptstaatsarchiv) u. a. t u Lisa Bicknell (Universität Mainz) n g 12. – 19. e 22. n Exkursion: Der Holocaust im Baltikum. Jüdisches Leben, Podiumsdiskussion: »Ist das Geschichte oder kann das Massenmord und Erinnerungskultur in Lettland und Litauen weg?« Familienerinnerungen aus dem Nationalsozialismus Frank Bajohr (IfZ) | Andrea Löw (IfZ) | Giles Bennett (IfZ) aufarbeiten und bewahren, Literaturhaus München Wibke Bruhns (Journalistin/Autorin) | Alexandra Senfft 13. (Journalistin/Autorin) | Moderation: Martin Doerry (Der Spiegel) Vortrag: Auf den Spuren des Todes. »Dark Tourism« und Bergidyll, Kongresshaus Berchtesgaden 22. Jörg Skriebeleit (Leiter der KZ-Gedenkstätte Flossenbürg) Buchpräsentation und Podiumsdiskussion: Edition Juden- verfolgung 1933–1945. Vorstellung von Band 14: Besetztes 18. Südosteuropa und Italien, Auswärtiges Amt, Berlin Workshop: Raub jüdischen Eigentums in Jugoslawien Michael Roth (Staatsminister für Europa im Auswärtigen Amt) | 1940–1945, IfZ München Wolfgang Schieder (Universität zu Köln) | Anette Daugardt (Schauspielerin) | Susanne Heim (Projektkoordinatorin der VEJ) | Leitung: Frank Bajohr (IfZ) | Andrea Löw (IfZ) | Sara Berger (Bearbeiterin) | Erwin Lewin (Bearbeiter) | Gaëlle Fisher (IfZ) Sanela Schmid (Bearbeiterin) | Maria Vassilikou (Bearbeiterin) | Moderation: Stefan Reinecke (taz) 101

SEPTEMBER

6. Buchpräsentation und Podiumsdiskussion: Auf dem Weg zu einer neuen europäischen Friedens- ordnung? Das Jahr 1986 in den Akten zur Auswärtigen Politik, Haus der Geschichte der Bundesrepublik Deutschland, Bonn Joachim Bitterlich (Botschafter a. D., früherer europa-, außen- und sicherheitspolitischer Berater von Bundeskanzler Helmut Kohl und Professor an der ESCP Europe Paris) | Joachim Scholtyseck (Universität Bonn) | Matthias Peter (IfZ, Bearbeiter) | Moderation: Andreas Wirsching (IfZ) i f z 13. — Vortrag: Kriegsverbrecherhilfe als Staatsräson. j a Wie die Bundesregierung im Ausland inhaftierte NS-Täter h r unterstützte, Bundeskanzler-Willy-Brandt-Stiftung, Berlin e s Hans Woller verabschiedete sich mit einer Podiumsdiskussion über die Felix Bohr (Universität Göttingen) b deutsch-italienische Historikerkommission in den Ruhestand. e r i 14. – 15. c Konferenz: Liberalismus und Nationalsozialismus – h t eine Beziehungsgeschichte 19. 2 (Theodor-Heuss-Kolloquium 2017), IfZ München 0 Vortrag: Als die Welt zusammenbrach. Meine Kindheit 1 7 am Obersalzberg, WERK 34, Berchtesgaden Leitung: Elke Seefried (IfZ) | Frank Bajohr (IfZ) | Johannes Hürter (IfZ) ) | Ernst Wolfgang Becker Irmgard Hunt (Zeitzeugin) (Theodor-Heuss-Stiftung)

24. – 28. 14. Workshop: Aldersbacher Schreib-Praxis (11. Seminar), Vortrag: Bürgerliche Moderne im Zeitalter der Extreme. Bildungsstätte des ehemaligen Zisterzienserklosters, Der europäische Liberalismus nach 1918, IfZ München Aldersbach bei Passau Jörn Leonhard (Albert-Ludwigs-Universität Freiburg Leitung: Redaktion der Vierteljahrshefte i. Br. / Forschungsstipendiat des IfZ beim für Zeitgeschichte Historischen Kolleg 2016/2017)

14. – 16. Konferenz: Cultures of Conservatism in the United States AUGUST and Western Europe between the 1970s and 1990s, Deutsches Historisches Institut London 17. Leitung: Martina Steber (IfZ), Anna von der Goltz (Georgetown Zeitzeugengespräch: Ein Überlebender erzählt, University, Washington, DC) | Tobias Becker (DHI London) NS-Dokumentationszentrum München 15. Bob Behr (Zeitzeuge) | Moderation: Axel Drecoll (IfZ) Buchpräsentation: Die Nürnberger Gesetze – 80 Jahre danach. Vorgeschichte, Entstehung, Auswirkungen, 27.8. – 1.9. Bundesministerium des Innern Berlin Tagung: 12. Europäische Sommer-Universität: Dinge zeigen. Artefakte der NS-Zeit, Magnus Brechtken | Niels Weise Gedenkstätte Ravensbrück Axel Drecoll (IfZ) | Sabine Arend (Gedenkstätte Ravensbrück) | Isabel Enzenbach (Zentrum für Antisemitismusforschung, TU Berlin)

veranstaltungen 102

28. 19. Podiumsdiskussion: Der Historiker als Arzt? Buchpräsentation und Podiumsdiskussion: Die deutsch-italienischen Beziehungen und die Historiker- Mugabe – ein afrikanischer Tyrann. Band 2 der Reihe kommission, IfZ München »Diktatoren des 20. Jahrhunderts«, IfZ München Hans Heiss (Bozen) | Lutz Klinkhammer (Deutsches Christoph Marx (Universität -Essen) | Manfred Öhm Historisches Institut Rom) | Thomas Schlemmer (IfZ) | Gustav (Friedrich-Ebert-Stiftung, Berlin) | Seibt (Süddeutsche Zeitung) | Michael Steiner (Botschafter a. D., Moderation: Hans Woller (IfZ) München) | Moderation: Andreas Wirsching (IfZ) 25. Vortrag: Zwischen Einwanderung und Abwehr. Die Folgen staatlich geförderter Arbeitsmigration und die OKTOBER bundesdeutsche Migrationspolitik nach dem Boom,

ö Bundeskanzler-Willy-Brandt-Stiftung, Berlin f 10. – 11. f Ina Czub (Universität Rostock) e Workshop: Zukunftsorientierung und NS-Vergangenheit. n Zum Forschungsprojekt »NS-Belastungen im bundes- t 25. l deutschen Atom- bzw. Forschungsministerium, i Kolloquiumsvortrag: Vom deutschen zum europäischen c 1955–1972«, IfZ München h Massemord, Ludwig-Maximilians-Universität München. k Leitung: Thomas Raithel (IfZ) | Niels Weise (IfZ) e Dieter Pohl (Alpen-Adria-Universität, Klagenfurt) | i Moderation: Frank Bajohr (IfZ) | Kim Wünschmann t (Ludwig-Maximilians-Universität München) s 18. – 20. a Konferenz: Raul Hilberg und die Holocaust-Historiografie. r b Leben, Werk und Wirkung – eine Würdigung zum 10. e i Todestag, Friedrich-Ebert-Stiftung, Berlin t René Schlott (ZZF Potsdam)| Frank Bajohr (IfZ) | Magnus u n Brechtken (IfZ) | Saul Friedländer (Los Angeles) | Christopher d Browning (Chapel Hill) | Andrea Löw (IfZ) | Götz Aly u. a. v e r a n s t a l t u n g e n

Joachim Scholtyseck, der Vorsitzende des Wissenschaftlichen Beirats, bei der Tagung »Liberalismus und Nationalsozialismus«. 103

i f z — j a h r »Europa und die deutsche Einheit«: Buchpräsentation in Berlin mit Horst Teltschik. e s b e r i c h t 26. NOVEMBER 2 Vortrag: America First. Henry Kissingers Kritik an Vertrau- 0 1 ensbildung und Diplomatie (Ringvorlesung des Berliner Kol- 7 8. legs Kalter Krieg), Humboldt-Universität zu Berlin Vortrag: Gemeinschaften der Gewalt? Bernd Greiner (Hamburg/Berlin) Eine Emotionsgeschichte der Ausschreitungen in Deutschland, Großbritannien und Frankreich im Ersten 26. Weltkrieg (Kolloquium des IfZ und der LMU), IfZ München Vortrag: »Das große Pilotenjagen«. Die Morde an Sven Oliver Müller (Eberhard-Karls-Universität Tübingen) alliierten Fliegern – ein fast vergessenes Kriegsverbrechen, Kongresshaus Berchtesgaden 9. Susanne Meinl (Historikerin) Pressegespräch: Holocaust-Forschung in München, IfZ München 28. Ludwig Spaenle (Bayerischer Staatsminister für Bildung Buchpräsentation und Podiumsdiskussion: und Kultus, Wissenschaft und Kunst | Bernd Huber Europa und die deutsche Einheit, (LMU München) | Andreas Wirsching (IfZ) | Frank Bajohr (IfZ) | Bundesstiftung Aufarbeitung, Berlin Moderation: Simone Paulmichl (IfZ) Mit Deborah Cuccia (Universität Florenz) | György Dalos (Schriftsteller und Historiker) | Maximilian Graf 9. (Europäisches Hochschulinstitut Florenz / Mitherausgeber Buchpräsentation und Podiumsdiskussion: des Sammelbandes) | Bernd Greiner (Berliner Kolleg Die Hüter der Begriffe. Politische Sprachen des Konservati- Kalter Krieg) | Horst Teltschik (1989/90 Sonderbeauftragter der Bundesregierung für die Verhandlungen mit Polen) | ven in Großbritannien und der Bundesrepublik, Einführung: Michael Gehler (Universität Hildesheim / Historisches Kolleg, München Mitherausgeber des Sammelbandes) | Martina Steber (IfZ) | Paul Nolte (FU Berlin) | Moderation: Hermann Wentker (IfZ) Dietmar Süß (Universität Augsburg) | Moderation: Andreas Wirsching (IfZ) 30. Festakt: Feierliche Grundsteinlegung für den Erweiterungsbau der Dokumentation Obersalzberg Markus Söder (Bayerischer Staatsminister für Finanzen) | Andreas Wirsching (IfZ) | Georg Grabner (Berchtesgadener Landesstiftung)

veranstaltungen 104

ö f f e n t l i c Elke Seefried hielt die Marsilius-Vorlesung an der Universität Heidelberg. h k e i t s a r b e 9. 23. i t Vortrag: Die SALT-Verhandlungen: Vortrag: Leonid Breschnew und die Kunst, u Atomare Rüstungskontrolle als Frage des Vertrauens? Vertrauen zu gewinnen (Ringvorlesung des Berliner Kollegs n d (Ringvorlesung des Berliner Kollegs Kalter Krieg), Kalter Krieg), Humboldt-Universität zu Berlin v Humboldt-Universität zu Berlin e Susanne Schattenberg (Bremen) r Arvid Schors (Freiburg) a n 29. s t 16. Vortrag: »Stets am Feind!« Zur Geschichte a l Vortrag und Podiumsdiskussion: des Militärischen Abschirmdienstes (MAD), t Bundeskanzler-Willy-Brandt-Stiftung, Berlin u Ästhetisierung der Politik. Der Obersalzberg im Blick des n Helmut Hammerich (Zentrum für Militärgeschichte und g Fotografen Andreas Mühe, Kongresshaus Berchtesgaden Sozialwissenschaften der Bundeswehr Potsdam) e Andreas Mühe (Fotograf) | Ulrich Rüter n (Fotografiehistoriker und Kurator) | Sylvia Necker (IfZ) | Moderation: Axel Drecoll (IfZ) 30. Podiumsdiskussion: Der INF-Vertrag von 1987. 16. Warum Abrüstung kein Hirngespinst ist, Buchpräsentation und Podiumsdiskussion: Humboldt-Universität zu Berlin Terrorismusbekämpfung der 1970er und 1980er Jahre. Susanne Baumann (Stv. Beauftragte der Bundesregierung Ein Scharnier zur Gegenwart?, IfZ München für Fragen der Abrüstung und Rüstungskontrolle) | Otfried Nassauer (Berliner Informationszentrum für Trans- Klaus Pflieger (Generalstaatsanwalt a. D., Stuttgart) | atlantische Sicherheit) | Oliver Meier (Stiftung Wissenschaft Klaus Weinhauer (Universität Bielefeld) | Markus Lammert und Politik) | Andreas Wirsching (IfZ) | (Brüssel) | Eva Oberloskamp (IfZ) | Johannes Hürter (IfZ) Moderation: Bernd Greiner (Berliner Kolleg Kalter Krieg)

21. 30.11. – 2.12. Vortrag und Podiumsdiskussion: 150 Jahre Kurt Eisner, Tagung: The INF-Treaty of 1987 – A Reappraisal, Black Box im Gasteig, München Europäische Akademie Berlin Christian Ude (Journalist, Autor und Alt-Oberbürgermeister Leitung: Philipp Gassert (Universität Mannheim) | von München) | Magnus Brechtken (IfZ) Tim Geiger (IfZ) | Bernd Greiner (Berliner Kolleg Kalter Krieg) | Hermann Wentker (IfZ) 105

DEZEMBER 14. Podiumsdiskussion: »Wer miteinander redet, 4. schießt nicht aufeinander«, Ringvorlesung des Berliner Vortrag: Ending the Cold War: Personal Diplomacy Kollegs Kalter Krieg, Humboldt-Universität zu Berlin of Gorbachev, Reagan and Bush (Ringvorlesung des Berliner Reinhild Kreis (Universität Mannheim) | Reinhard Krumm Kollegs Kalter Krieg), Humboldt-Universität zu Berlin (Friedrich-Ebert-Stiftung) | Moderation: Gabriele Metzler (Humboldt-Universität zu Berlin) Svetlana Savranskaya (Washington D.C.) | Thomas S. Blanton (Washington D.C.) 14. 5. Podiumsdiskussion: Die Gegenwart der Geschichte – Kolloquiumsvortrag: Amoklauf gegen die Wirklichkeit. Das Historische Quartett, Literaturhaus München Holocaust-Leugnung als historisches Phänomen, Andreas Wirsching (IfZ) | Martin Schulze Wessel (LMU München) | Ute Daniel (TU Braunschweig) | Ludwig-Maximilians-Universität München. i Armin Nassehi (LMU München) f Christian Mentel (Zentrum für zeithistorische Forschung, z — Potsdam) | Moderation: Frank Bajohr (IfZ) | Kim Wünschmann 21. j (Ludwig-Maximilians-Universität München) a Buchpräsentation und Podiumsdiskussion: h r 7. – 8. Umkämpfte Erinnerung. Geschichtsvergessenheit und e s Workshop: Geschichte der Nachhaltigkeit(en). Geschichtsversessenheit heute in Osteuropa, Graduierten- b schule für Ost- und Südosteuropastudien München e Diskurse und Praktiken seit den 1970er Jahren, r Frank Bajohr (IfZ) | Monika Heinemann (Simon-Dubnow-Institut) | i Wissenschaftszentrum Umwelt an der Universität Augsburg c Ekaterina Makhotina (Universität Bonn) | h Leitung: Elke Seefried (IfZ) | Marita Krauss Krzysztof Ruchniewicz (Willy-Brandt-Zentrum) t (Universität Augsburg) | Christian Lotz (Herder-Institut für 2 historische Ostmitteleuropaforschung) | Jens Soentgen (Wissen- 0 schaftszentrum Umwelt an der Universität Augsburg) 1 7

Die Veranstaltungen des IfZ Berlin, hier mit Ina Czub von der Universität Rostock, finden in Kooperation mit dem Forum Willy Brandt statt.

veranstaltungen 106 10 dokumentation

d o k u m e n t a t i o n 107

Veröffentlichungen

i f z — j a h r e s b e r i c h t 2 0 1 7 Keith R. Allen Interrogation nation : refugees and spies in Cold War Germany. – Lan- wald : ostracism and violence 1937 to 1945 : guide to ham, Maryland, Boulder, New York, London: Rowman & Littlefield, the permanent exhibition at the Buchenwald Memorial / 2017. – xxxii, 276 S. hrsg. von Volkhard Knigge, Rikola-Gunnar Lüttgenau, Restricting knowledge : channeling security information in recent Harry Stein u. Michael Löffelsender. – Göttingen: Wallstein history. – In: Bulletin of the German Historical Institute Washington, Verlag, 2017, – S. 254–258 D.C. – 60 (2017), Spring 2017, S. 141–146 Verdrängung ohne Rechtsgrundlage : der Antise- mitismus in Bädern und Kurorten vor und nach 1933. – In: Die Nürnberger Gesetze – 80 Jahre danach : Vorge- Heike Amos schichte, Entstehung, Auswirkungen / hrsg. von Magnus Das Auswärtige Amt und die Wiedervereinigung 1989/90 / Tim Geiger Brechtken, Hans-Christian Jasch, Christoph Kreutzmül- u. Heike Amos. – In: Europa und die deutsche Einheit : Beobachtun- ler u. Niels Weise. – Göttingen: Wallstein Verlag, 2017, gen, Entscheidungen und Folgen / hrsg. von Michael Gehler u. Maxi- – S. 37–52 milian Graf. – Göttingen: Vandenhoeck & Ruprecht, 2017, – S. 65–90 Vom Herrschaftssystem zur »Volksgemeinschaft« : der lange Weg zu einer Gesellschaftsgeschichte des Na- tionalsozialismus. – In: Die NS-Volksgemeinschaft : zeit- Frank Bajohr genössische Verheißung, analytisches Konzept und ein Ansprache im Landtag von Sachsen-Anhalt anlässlich des Gedenkta- Schlüssel zum historischen Lernen? / hrsg. von Uwe Dan- ges der Bundesrepublik Deutschland an die Opfer des Nationalsozia- ker u. Astrid Schwabe. – Göttingen: V&R Unipress, 2017. lismus am 27. Januar 2016. – In: Erinnern! – (2016), S. 3–14 – (V&R Academic; Band 13), – S. 23–36 Der Cultural Turn und die Gesellschaftsgeschichte des National- Was befahl Hitler? : worüber die Forschung heute sozialismus. – In: Vierteljahrshefte für Zeitgeschichte. – 65 (2017), S. streitet: ein Überblick. – In: Der Weg in den Holocaust : 223–232 die Wannsee-Konferenz und die »Endlösung der Judenfra- Korruption! : au coeur du système nazi. – [Paris]: Flammarion, ge« / hrsg. von Benedikt Erenz, Christian Staas u. Volker 2017. – 366 S. – (Au fil de l'histoire) Ullrich; Redaktion: Scholter Judith. – Hamburg: Zeitverlag Nationalist mobilization : foreign diplomat's views on the Third GmbH & Co. KG, 2017. – (Zeit-Geschichte; Reich 1933–1945. – In: Beyond the racial state : rethinking Nazi Ger- Nr. 1/2017), – S. 88–91 many / hrsg. von Devin O. Pendas, Mark Roseman u. Richard F. Wet- Zwischen Zustimmung, Ablehnung und Hinnahme : zell. – Cambridge: Cambridge University Press, 2017. – (Publications Reaktionen der Bevölkerung auf »Euthanasie« und Ho- of the German Historical Institute), – S. 362–379 locaust. – In: Informationen : Wissenschaftliche Zeitschrift The camps and the people's community : the Nazi concentration des Studienkreises Deutscher Widerstand 1933–1945. – camps as a mirror and instrument of Nazi social policy. – In: Buchen- 42 (2017) 86, S. 7–14

veröffentlichungen 108

Magnus Brechtken Entspannung, Sicherheit, Frieden : innerparteilicher Willenbil- Albert Speer : eine deutsche Karriere. – Auflagen 1–3. – dungsprozess und liberales Selbstverständnis der FDP im »Zweiten München: Siedler, 2017. – 909 S. Kalten Krieg«. – In: Jahrbuch zur Liberalismus-Forschung. – 29 (2017), Warum funktionierte die Speer-Legende? – In: Albert S. 23–40 Speer in der Bundesrepublik : vom Umgang mit deutscher »Media diplomacy« als Mittel internationaler Konfliktregulierung? : Vergangenheit : Ausstellungskatalog des Dokumentati- diplomatische und mediale Kommunikationsstrategien Genschers im onszentrums Reichsparteitagsgelände für die Museen der Afghanistan-Konflikt 1979/80. – In: Medien der Außenbeziehungen Stadt Nürnberg / hrsg. von Martina Christmeier u. Alexan- von der Antike bis zur Gegenwart / hrsg. von Peter Hoeres u. 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veröffentlichungen 112

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d Christian Rau o k Bismarck und Varzin : Erholungsstätte, Wirtschafts- Thomas Schlemmer u betrieb, Erinnerungsort. – In: Otto von Bismarck und Brandbeschleuniger? : die Nürnberger Gesetze und die Judenpolitik im m e das »lange 19. Jahrhundert« : lebendige Vergangenheit im faschistischen Italien 1933 bis 1938 / Thomas Schlemmer u. Hans Wol- n t Spiegel der »Friedrichsruher Beiträge« 1996–2016 / hrsg. ler. – In: Die Nürnberger Gesetze – 80 Jahre danach : Vorgeschichte, a von Ulrich Lappenküper. – Paderborn: Ferdinand Schö- Entstehung, Auswirkungen / hrsg. von Magnus Brechtken, Hans-Chris- t i ningh, 2017, – S. 934–1027 tian Jasch, Christoph Kreutzmüller u. Niels Weise. – Göttingen: Wall- o Im Auftrag der »Freundschaft«? : die Deutsche Bü- stein Verlag, 2017, – S. 123–143 n cherei und die »sozialistische Bibliotheksgemeinschaft« in Erfolgsmodelle? : Politik und Selbstdarstellung in Bayern und Ba- den 1970er Jahren. – In: Dialog mit Bibliotheken. – 29 den-Württemberg zwischen »Wirtschaftswunder« und Strukturbruch (2017) 2, S. 32–36 »nach dem Boom«. – In: Wirtschaftsräume und Lebenschancen : Stadtverwaltung im Staatssozialismus : Kommunalpo- Wahrnehmung und Steuerung von sozialökonomischem Wandel in litik und Wohnungswesen in der DDR am Beispiel Leip- Deutschland 1945–2000 / hrsg. von Stefan Grüner u. Sabine Mecking. zigs (1957–1989). – Stuttgart: Franz Steiner Verlag, 2017. – Berlin, Boston: De Gruyter Oldenbourg, 2017. – (Schriftenreihe der – 425 S. – (Beiträge zur Stadtgeschichte und Urbanisie- Vierteljahrshefte für Zeitgeschichte; Band 114), – S. 171–190 rungsforschung; Band 18) Italy. – In: Joining Hitler's crusade : European nations and the in- vasion of the Soviet Union, 1941 / edt. by David Stahel. – Cambridge, New York, NY: Cambridge University Press, 2017, – S. 134–157 Nadine Recktenwald Räume der Obdachlosen : städtische Asyle im National- sozialismus. – In: Städte im Nationalsozialismus : urbane Daniel Schlögl Räume und soziale Ordnungen / hrsg. von Winfried Süß Bibliografischer Informationsdienst der Bibliothek des Instituts für u. Malte Thießen. – Göttingen: Wallstein Verlag, 2017. – Zeitgeschichte / Red.: Matthias Krebs u. Daniel Schlögl. – Ausg. 01- (Beiträge zur Geschichte des Nationalsozialismus; Band 12, 2017= http://www.ifz-muenchen.de/bibliothek/literatursuche/bib- 33), – S. 67–88 liografischer-informationsdienst/pdf-archiv/pdf-archiv-seit-2014/ »Michel« und »St. Michel« – die späte Zusammenführung zweier Kartographenbiographien des 18. Jahrhunderts. – In: 11. Kartographie- Angelika Reizle historisches Colloquium: Nürnberg 2002, 19.–21. September 2002: Mein Kampf : eine kritische Edition / hrsg. von Christian Vorträge, Berichte, Posterbeiträge / hrsg. von Markus Heinz. – Bonn: Hartmann, Thomas Vordermayer, Othmar Plöckinger, Ro- Kirschbaum Verlag, 2017, – S. 171–179 man Töppel; unter Mitarbeit von Pascal Trees, Angelika Reizle, Martina Seewald-Mooser; im Auftrag des Instituts für Zeitgeschichte München – Berlin. – 6. und 7., durch- Michael Schwartz gesehene Auflage. – München: Institut für Zeitgeschichte, Die DDR als Chance : Desiderate und Perspektiven künftiger Forschung 2 Bde., 2017. – 1966 S. / Dierk Hoffmann, Michael Schwartz, Hermann Wentker. – In: Diktatur und Demokratie im Unterricht : der Fall DDR / hrsg. von Anna von Ar- nim-Rosenthal u. Jens Hüttmann. – Berlin: Metropol, 2017, – S. 39–53 Eva Schäffler Paarbeziehungen in Ostdeutschland : auf dem Weg vom Real- zum Postsozialismus. – Wiesbaden: Harrassowitz Elke Seefried Verlag, 2017. – VI, 307 S. – (Studien zur Sozial- und Wirt- Der kurze Traum von der steuerbaren Zukunft : Zukunftsforschung in schaftsgeschichte Ostmitteleuropas; Bd. 25) West und Ost in den »langen« 1960er Jahren. – In: Die Zukunft des Zeitgeschichte als Generationengeschichte : Chan- 20. Jahrhunderts : Dimensionen einer historischen Zukunftsforschung cen und Risiken aus theoretischer Perspektive und am / hrsg. von Lucian Hölscher. – Frankfurt, New York: Campus Verlag, 2017, Beispiel der »Wendegeneration«. – In: Generationen in – S. 179–220 der Geschichte des langen 20. Jahrhunderts – metho- 113

West Germany, the Global South and the Cold War / hrsg. von Agnes Uwe Danker u. Astrid Schwabe. – Göttingen: V&R Uni- Bresselau von Bressensdorf, Elke Seefried u. Christian F. Ostermann. press, 2017. – (V&R Academic; Band 13), – S. 37–47 – Berlin, Boston: De Gruyter Oldenbourg, 2017. – (German Yearbook of Contemporary History; Volume 2). – 221 S. Introduction : West Germany and the Global South in the Cold War Tim Szatkowski Era / Agnes Bresselau von Bressensdorf u. Elke Seefried. – In: West Akten zur Auswärtigen Politik der Bundesrepublik Deutsch- Germany, the Global South and the Cold War / hrsg. von Agnes Bresse- land 1987 / bearb. von Tim Szatkowski, Tim Geiger u. Jens lau von Bressensdorf, Elke Seefried u. Christian F. Ostermann. – Berlin, Jost Hofmann. Wiss. Leiterin: Ilse Dorothee Pautsch. Hrsg. Boston: De Gruyter Oldenbourg, 2017. – (German Yearbook of Con- von Andreas Wirsching, Hélène Miard-Delacroix u. Gre- temporary History; Volume 2), – S. 7–24 gor Schöllgen. – Berlin, Boston: De Gruyter Oldenbourg, 2 Partei der Zukunft? : der Wandel des sozialdemokratischen Fort- Bde., 2018. – XC, 2101 S. – (Akten zur Auswärtigen Politik schrittverhältnisses 1960–2000. – In: Zeitenwandel : Transformatio- der Bundesrepublik Deutschland) nen geschichtlicher Zeitlichkeit nach dem Boom / hrsg. von Fernando From Sihanouk to Pol Pot : diplomacy, human rights, Esposito. – Göttingen: Vandenhoeck & Ruprecht, 2017. – (Nach dem and relations between the Federal Republic of Germany Boom), – S. 193–225 and Cambodia, 1967–1979. – In: West Germany, the Glo- i f bal South and the Cold War / hrsg. von Agnes Bresselau z von Bressensdorf, Elke Seefried u. Christian F. Ostermann. — j Martina Seewald-Mooser – Berlin, Boston: De Gruyter Oldenbourg, 2017. – (German a h Mein Kampf : eine kritische Edition / hrsg. von Christian Hartmann, Yearbook of Contemporary History; Volume 2), – S. 25–61 r Thomas Vordermayer, Othmar Plöckinger, Roman Töppel; unter Mit- e s arbeit von Pascal Trees, Angelika Reizle, Martina Seewald-Mooser; im b Auftrag des Instituts für Zeitgeschichte München – Berlin. – 6. und Rick Tazelaar e r 7., durchgesehene Auflage. – München: Institut für Zeitgeschichte, 2 The Dutch conductor Willem Mengelberg and the oppor- i Bde., 2017. – 1966 S. tunities of a »new« Dutch-German music scene, 1936– c h 1945. – In: Francia. – 44 (2017), S. 371–382 t 2 Martina Steber 0 1 Die Hüter der Begriffe : politische Sprachen des Konservativen in Groß- Sebastian Voigt 7 britannien und der Bundesrepublik Deutschland, 1945–1980 / Martina Ernest Jouhy – zur Aktualität eines leidenschaftlichen Pä- Steber. – Berlin: De Gruyter Oldenbourg, 2017. – XI, 522 S. – (Veröffent- dagogen / hrsg. von Bernd Heyl, Sebastian Voigt u. Edgar lichungen des Deutschen Historischen Instituts London / Publications Weick. – Frankfurt a. M.: Brandes & Apsel, 2017. – 263 S. of the German Historical Institute London; Band 78) Ernest Jouhys literarische Verarbeitungen des Wider- Germany and »The West« : the history of a modern concept / edit- stands / Sebastian Voigt. – In: Ernest Jouhy – zur Aktuali- ed by Riccardo Bavaj u. Martina Steber. – New York [u. a.]: Berghahn tät eines leidenschaftlichen Pädagogen / hrsg. von Bernd Books, 2017. – IX, 317 S. Heyl, Sebastian Voigt u. Edgar Weick.– Frankfurt a. M.: »The West«, Tocqueville and West German conservatism from the Brandes & Apsel, 2017, – S. 131–140 1950s to the 1970s / Martina Steber. – In: Germany and »The West« : Widerspruch und Widerstand : zum Lebensweg the history of a modern concept / Riccardo Bavaj u. Martina Steber. – und zur politischen Entwicklung Emest Jouhys / Sebasti- New York [u. a.] : Berghahn Books, 2017, – S. 230–245 an Voigt. – In: Ernest Jouhy – zur Aktualität eines leiden- Die Eigenkraft des Regionalen: die ungeschöpften Potenziale einer schaftlichen Pädagogen / hrsg. von Bernd Heyl, Sebastian Geschichte des Nationalsozialismus im kleinen Raum. – In: Der Ort der Voigt u. Edgar Weick. – Frankfurt a. M.: Brandes & Apsel, »Volksgemeinschaft« in der deutschen Gesellschaftsgeschichte / hrsg. 2017, – S. 19–74 von Detlef Schmiechen-Ackermann, Marlis Buchholz, Bianca Roitsch Ausweg aus der Krise? : die wachsende Bedeutung u. Christiane Schröder. – Paderborn: Ferdinand Schöningh, 2018. – der Strukturpolitik in der Programmatik des Deutschen (Nationalsozialistische »Volksgemeinschaft«; Band 7), – S. 50–70 Gewerkschaftsbundes. – In: Wirtschaftsräume und Le- Kein Abschied von Wunschbildern : die Deutsche Partei in den benschancen : Wahrnehmung und Steuerung von sozial- 1950er Jahren. – In: Neugründung auf alten Werten? : konservative ökonomischem Wandel in Deutschland 1945–2000 / hrsg. Intellektuelle und Politik in der Bundesrepublik / hrsg. von Sebastian von Stefan Grüner u. Sabine Mecking. – Berlin, Boston: Liebold u. Frank Schale. – Baden-Baden: Nomos, 2017, – S. 33–51 De Gruyter Oldenbourg, 2017. – (Schriftenreihe der Vier- Talking in Europe : the CDU/CSU, the British Conservative Par- teljahrshefte für Zeitgeschichte; Band 114), – S. 285–303 ty, and the quest for a common political language in the 1960s and 1970s. – In: Inventing the silent majority in Western Europe and the United States : conservatism in the 1960s and 1970s / hrsg. von Anna Niels Weise von der Goltz u. Britta Waldschmidt-Nelson. – Cambridge: Cambridge Die NS-Vergangenheit deutscher Behörden / Christian University Press, 2017. – (Publications of the German Historical Insti- Mentel, Niels Weise. – In: Aus Politik und Zeitgeschichte. tute), – S. 295–314 – 67 (2017), S. 16–21 »Volksgemeinschaft« : ein analytischer Schlüssel zur Gesell- Die Nürnberger Gesetze – 80 Jahre danach : Vorge- schaftsgeschichte des NS-Regimes / Martina Steber u. Bernhard Gotto. schichte, Entstehung, Auswirkungen / hrsg. von Magnus – In: Die NS-Volksgemeinschaft : zeitgenössische Verheißung, analyti- Brechtken, Hans-Christian Jasch, Christoph Kreutzmüller u. sches Konzept und ein Schlüssel zum historischen Lernen? / hrsg. von Niels Weise. – Göttingen: Wallstein Verlag, 2017. – VI, 311 S.

veröffentlichungen 114

Hermann Wentker Andreas Wirsching Die DDR als Chance : Desiderate und Perspektiven künf- Akten zur Auswärtigen Politik der Bundesrepublik Deutschland 1987 tiger Forschung / Dierk Hoffmann, Michael Schwartz, / bearb. von Tim Szatkowski, Tim Geiger u. Jens Jost Hofmann. Wiss. Hermann Wentker. – In: Diktatur und Demokratie im Unter- Leiterin: Ilse Dorothee Pautsch. Hrsg. von Andreas Wirsching, Hélène richt : der Fall DDR / hrsg. von Anna von Arnim-Rosenthal Miard-Delacroix u. Gregor Schöllgen. – Berlin, Boston: De Gruyter Ol- u. Jens Hüttmann. – Berlin : Metropol, 2017, – S. 39–53 denbourg, 2 Bde., 2018. – XC, 2101 S. – (Akten zur Auswärtigen Po- Die Außenpolitik der DDR im Prozess der deutschen litik der Bundesrepublik Deutschland) Wiedervereinigung. – In: Europa und die deutsche Einheit : Besetztes Südosteuropa und Italien / Sara Berger, Erwin Lewin, Beobachtungen, Entscheidungen und Folgen / hrsg. von Sanela Schmid u. Maria Vassilikou. – Berlin, Boston: De Gruyter Ol- Michael Gehler u. Maximilian Graf. – Göttingen: Vanden- denbourg, 2017. – 812 S. – (Die Verfolgung und Ermordung der eu- hoeck & Ruprecht, 2017, – S. 43–64 ropäischen Juden durch das nationalsozialistische Deutschland Eugen Schiffer als Präsident der Deutschen Zentral- 1933–1945; Bd. 14) verwaltung für Justiz in der SBZ (1945–1948). – In: Jahr- Das Gutachten des Instituts für Zeitgeschichte zum zweiten buch zur Liberalismus-Forschung. – 29 (2017), S. 221– NPD-Verbotsverfahren vor dem Bundesverfassungsgericht / Axel Dre- d 239 coll, Christian Hartmann, Johannes Hürter, Thomas Vordermayer, o k Helmut Kohl als Deutschlandpolitiker : vom Regie- Andreas Wirsching, Jürgen Zarusky; [Einleitung:] Magnus Brechtken. u rungswechsel zum Zehn-Punkte-Programm. = www.bpb. – In: Vierteljahrshefte für Zeitgeschichte. – 65 (2017), S. 619–661 m e de/254773. – Deutschland Archiv Online, 2017 Das Kabinett Ehard III : 18. Dezember 1950 bis 14. Dezember 1954: n t Helmut Kohl als Deutschlandpolitiker : vom Re- 8.1.1952–30.12.1952 / bearb. von Oliver Braun. Hrsg. von der Histori- a gierungswechsel zum Zehn-Punkte-Programm. – In: schen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften t i Deutschland Archiv. – 2017, S. 191-196 durch Andreas Wirsching und von der Generaldirektion der Staatlichen o Massenmedien und Öffentlichkeit als Faktoren der Archive Bayerns durch Margit Ksoll-Marcon. – München [u. a.]: De Gruy- n Politik : der Gorbatschow-Effekt, die westdeutsche Mei- ter Oldenbourg, 2017. – XCVII, 1054 Seiten, 4 ungezählte Seiten – (Die nungsbildung und die Politik der Regierung Kohl-Gen- Protokolle des Bayerischen Ministerrats 1945–1954; Bd. 3,3,2) scher (1985–1989). – In: Medien der Außenbeziehungen Hitler, Mein Kampf : a critical edition. – In: Bulletin / German His- von der Antike bis zur Gegenwart / hrsg. von Peter Hoeres torical Institute London. – (2017), S. 7–18 u. Anuschka Tischer. – Köln, Weimar, Wien: Böhlau Verlag, Kreativität von A bis Z. – In: Wissenschaft und Kreativität : eine 2017, – S. 337–357 Selbstvergewisserung : gewidmet Sabine Doering-Manteuffel zum

Andreas Wirsching hielt die Festrede zum 25-jährigen Bestehen des Zentrums für Zeithistorische Forschung in Potsdam. 115

60. Geburtstag / hrsg. von Marita Krauss [und drei weiteren]. – Augsburg: tituts für Zeitgeschichte München-Berlin in Bad Wiessee Universität Augsburg, 2017. – (Augsburger Universitätsreden; Bd. 72), vom 6. bis 9. November 2014 / hrsg. von Martin Zückert, – S. 23–27 Jürgen Zarusky u. Volker Zimmermann. – Göttingen: Van- Mehr Nähe als Distanz? : Kardinal Michael von Faulhaber und der denhoeck & Ruprecht, 2017. – (Bad Wiesseer Tagungen Nationalsozialismus. – In: Distanz und Nähe zugleich? : die christlichen des Collegium Carolinum; Band 37). – VI, 320 S. Kirchen im »Dritten Reich« / hrsg. von Friedrich Wilhelm Graf u. Hans Partisanen im Zweiten Weltkrieg : der Slowakische Günter Hockerts. – München: NS-Dokumentationszentrum, 2017. – Nationalaufstand im Kontext der europäischen Wider- (Schriftenreihe NS-Dokumentationszentrum München), – S. 199–223 standsbewegungen : zur Einführung / Martin Zückert, Ursachen des Ersten Weltkriegs : Deutschland. – In: Der Erste Jürgen Zarusky, Volker Zimmermann. – In: Partisanen im Weltkrieg : Deutschland und Russland im europäischen Kontext / hrsg. Zweiten Weltkrieg : der Slowakische Nationalaufstand im von Horst Möller u. Aleksandr Oganovič Čubar'jan. – Berlin: De Gruy- Kontext der europäischen Widerstandsbewegungen : Vor- ter Oldenbourg, 2017. – (Mitteilungen der Gemeinsamen Kommission träge der gemeinsamen Tagung des Collegium Carolinum für die Erforschung der jüngeren Geschichte der deutsch-russischen und des Instituts für Zeitgeschichte München-Berlin in Beziehungen; Bd. 7), – S. 1–9 Bad Wiessee vom 6. bis 9. November 2014 / hrsg. von Mar- tin Zückert, Jürgen Zarusky u. Volker Zimmermann. – Göt- i f tingen: Vandenhoeck & Ruprecht, 2017. – (Bad Wiesseer z — Hans Woller Tagungen des Collegium Carolinum; Band 37), – S. 1–26 j Liebe in Zeiten des Hochverrats : Tagebücher und Briefe aus dem Ge- Vystavka »Vojna na uničtoženie« : razmyšlenija ob iz- a h fängnis 1942–1945 / Joy und Günther Weisenborn; hrsg. von Christian menenijach v obščestvennoj pamjati o vojne protiv SSSR v r Weisenborn, Sebastian Weisenborn und Hans Woller; unter Mitarbeit Germanii, 20 let spustja / Jürgen Zarusky. – In: Preodolenie e s von Gabriele Jaroschka und Helga Tuček. – München: C.H. Beck, prošlogo v Germanii i Rossii : opyt i uroki na buduščee (pam- b 2017. – (Eine Publikation des Instituts für Zeitgeschichte im Verlag jati professora A. I. Boroznjaka) : materialy Meždunarod- e r C.H. Beck). – 297 S. noj naučnoj konferencii (16–17 fefralja 2017 g. v Lipeck) / i »Zu viel für ein Menschenleben« : die Weisenborns und die »Rote hrsg. von Nina Vaškau, Arkadij Dolgich u. Lidija Korne- c h Kapelle«. – In: Liebe in Zeiten des Hochverrats : Tagebücher und Briefe va. – Lipeck: LGPU imeni P. P. Semenova-Tjan-Šanskogo, t aus dem Gefängnis 1942–1945 / Joy und Günther Weisenborn; hrsg. 2017, – S. 105–110 2 von Christian Weisenborn, Sebastian Weisenborn und Hans Woller; 0 1 unter Mitarbeit von Gabriele Jaroschka und Helga Tuček. – München: 7 C.H. Beck, 2017. – (Eine Publikation des Instituts für Zeitgeschichte im Verlag C.H. Beck), – S. 7–36 Die Weisenborns nach 1945. – In: Liebe in Zeiten des Hochver- rats: Tagebücher und Briefe aus dem Gefängnis 1942–1945 / Joy und Günther Weisenborn; hrsg. von Christian Weisenborn, Sebastian Wei- senborn und Hans Woller; unter Mitarbeit von Gabriele Jaroschka und Helga Tuček. – München: C.H. Beck, 2017. – (Eine Publikation des Instituts für Zeitgeschichte im Verlag C.H. Beck), – S. 243–267 Brandbeschleuniger? : die Nürnberger Gesetze und die Judenpo- litik im faschistischen Italien 1933 bis 1938 / Thomas Schlemmer u. Hans Woller. – In: Die Nürnberger Gesetze – 80 Jahre danach : Vorge- schichte, Entstehung, Auswirkungen / hrsg. von Magnus Brechtken, Hans-Christian Jasch, Christoph Kreutzmüller u. Niels Weise. – Göttin- gen: Wallstein Verlag, 2017, – S. 123–143

Jürgen Zarusky Cultural Turn und NS-Geschichte : Einführung / Johannes Hürter, Tho- mas Raithel u. Jürgen Zarusky. – In: Vierteljahrshefte für Zeitgeschich- te. – 65 (2017), S. 219–221 Das Gutachten des Instituts für Zeitgeschichte zum zweiten NPD-Verbotsverfahren vor dem Bundesverfassungsgericht / Axel Dre- coll, Christian Hartmann, Johannes Hürter, Thomas Vordermayer, Andreas Wirsching, Jürgen Zarusky; [Einleitung:] Magnus Brechtken. – In: Vierteljahrshefte für Zeitgeschichte. – 65 (2017), S. 619–661 Partisanen im Zweiten Weltkrieg : der Slowakische Nationalauf- stand im Kontext der europäischen Widerstandsbewegungen : Vorträ- ge der gemeinsamen Tagung des Collegium Carolinum und des Ins-

veröffentlichungen 116

lehrtätigkeit

d Wintersemester 2016/17 ELKE SEEFRIED o k IfZ-Oberseminar (mit Thomas Raithel, Thomas Schlemmer u m FRANK BAJOHR und Andreas Wirsching), Ludwig-Maximilians-Universität e n Zwischen Ohnmacht und Selbstbehauptung. Jüdische München t Reaktionen auf Verfolgung und Holocaust 1933–1945, a t Vertiefungskurs, Ludwig-Maximilians-Universität München SEBASTIAN VOIGT i o Von den Frühsozialisten bis zu den Bolschewiki. Klassische n BERNHARD GOTTO Texte des Sozialismus im langen 19. Jahrhundert, Übung für Grundprobleme der Zeitgeschichte nach 1945, Übung, Fortgeschrittene, Ruhr-Universität Bochum Ludwig-Maximilians-Universität München NIELS WEISE DIERK HOFFMANN Das Zeitalter der Weltkriege, Übung, Ludwig- Wirtschaftspolitik in Deutschland im 20. Jahrhundert. Maximilians-Universität München Zum Verhältnis von Staat und Wirtschaft, Oberseminar, Universität Potsdam HERMANN WENTKER Brandenburg 1945–1952: Von der sowjetischen Besatzung SYLVIA NECKER zur DDR, Oberseminar, Universität Potsdam Erinnern an wen und was? Geschichtspolitik und Erinne- rungskulturen in der Gegenwart, Seminar, Bucerius Law ANDREAS WIRSCHING School Hamburg, Hochschule für Rechtswissenschaft IfZ-Oberseminar (mit Thomas Raithel, Thomas Schlemmer und Elke Seefried), Ludwig-Maximilians-Universität München THOMAS RAITHEL IfZ-Oberseminar (mit Thomas Schlemmer, Elke Seefried Sommersemester 2017 und Andreas Wirsching), Ludwig-Maximilians-Universität München KEITH R. ALLEN Berlins Orte der Zeitgeschichte, Seminar, Berliner Depen- THOMAS SCHLEMMER dance des Dartmouth College (New Hampshire, USA) Das Zeitalter der Extreme. Die Geschichte des 20. Jahr- hunderts zwischen Massengewalt und »Fortschritt«, FRANK BAJOHR Vorlesung, Ludwig-Maximilians-Universität München Der Holocaust im Baltikum. Jüdisches Leben, Massenmord und Erinnerungskultur in Lettland und Litauen (mit Exkur- IfZ-Oberseminar (mit Thomas Raithel, Elke Seefried und sion nach Riga, Vilnius und Kaunas), Übung (mit Andrea Andreas Wirsching), Ludwig-Maximilians-Universität Löw), Ludwig-Maximilians-Universität München München MAGNUS BRECHTKEN MICHAEL SCHWARTZ Mastering Hitler – Internationale Vergangenheitsaufarbeitung Sexualität im doppelten Deutschland 1945/49 bis 1989/90, des Nationalsozialismus seit 1945, Vorlesung, Ludwig-Maxi- Hauptseminar II, Westfälische Wilhelms-Universität Münster milians-Universität München 117

ANNEMONE CHRISTIANS THOMAS RAITHEL i f Biopolitik im Zeitalter der Weltkriege: Körper und Medizin IfZ-Oberseminar (mit Thomas Schlemmer, Elke Seefried z — 1914–1945, Basiskurs, Ludwig-Maximilians-Universität und Andreas Wirsching), Ludwig-Maximilians-Universität j a München München h r e Nationalsozialistische »Volksgemeinschaft«? Neue Elterliche Kindererziehung in Deutschland vom Kaiserreich s b Forschungen zur Gesellschaftsgeschichte des NS-Regimes, bis in die frühe Bundesrepublik und DDR, Vertiefungskurs/ e r Übung, Ludwig-Maximilians-Universität München Aufbaukurs, Ludwig-Maximilians-Universität München i c h BERNHARD GOTTO ELKE SCHERSTJANOI t Geschlechtergeschichte im 19. Jahrhundert, Vertiefungs- Arbeiter in der DDR. Arbeiterliche Identitäten, Ideologeme 2 0 kurs, Ludwig-Maximilians-Universität München und Kunst, Seminar, Technische Universität Chemnitz 1 7

DIERK HOFFMANN THOMAS SCHLEMMER Von der Staatsgründung bis zum Machtwechsel. Die DDR in Das Deutsche Reich im Totalen Krieg 1943–1945, Hauptse- der Ära Ulbricht (1945/49–1971), Oberseminar, minar/Vertiefungskurs, Ludwig-Maximilians-Universität Universität Potsdam München

JOHANNES HÜRTER IfZ-Oberseminar (mit Thomas Raithel, Elke Seefried und Zwischen gestern und morgen. Deutsche Geschichte 1945– Andreas Wirsching), Ludwig-Maximilians-Universität 1949, Hauptseminar, Johannes Gutenberg-Universität Mainz München

ANDREA LÖW »Schreib-Praxis«: 11. anwendungsorientiertes Seminar des Der Holocaust im Baltikum. Jüdisches Leben, Massenmord Instituts für Zeitgeschichte (mit Hans Woller und Jürgen und Erinnerungskultur in Lettland und Litauen (mit Zarusky), 24. bis 28. Juli, Aldersbach Exkursion nach Riga, Vilnius und Kaunas), Übung (mit Frank Bajohr), Ludwig-Maximilians-Universität München MICHAEL SCHWARTZ Kontinuitäten nach dem Bruch? »Ehemalige« Eliten in INGO LOOSE neuen Systemen: Historische Fallbeispiele von 1789 bis Die Quellen des Holocaust, Seminar, Universität Potsdam 1990, Hauptseminar II, Westfälische Wilhelms-Universität Münster SYLVIA NECKER Grundprobleme der Zeitgeschichte nach 1945, Übung, ELKE SEEFRIED Ludwig-Maximilians-Universität München Friedensbewegung und Friedensforschung im 20. Jahrhun- dert (interdisziplinär, mit Christoph Weller), Hauptseminar EVA OBERLOSKAMP (Master), Universität Augsburg Geschichte der bundesdeutschen Umweltpolitik, Übung, Universität Augsburg IfZ-Oberseminar (mit Thomas Raithel, Thomas Schlemmer und Andreas Wirsching), Ludwig-Maximilians-Universität München

lehrtätigkeit 118

d SEBASTIAN VOIGT Wintersemester 2017/18 o k Die Französische Revolution 1789. Ursachen, Verlauf, u m Nachwirkungen, Übung für Fortgeschrittene, Ruhr- FRANK BAJOHR e n Universität Bochum The Holocaust and its Contexts (mit Kim Wünschmann), t Kolloquium, Ludwig-Maximilians-Universität München a t NIELS WEISE i o Das Zeitalter der Weltkriege, Übung, Ludwig-Maximilians- DIERK HOFFMANN n Universität München Aufbau der Kanzlerdemokratie in der Bonner Republik. Regierungspraxis und Konflikte in der Ära Adenauer (1949– HERMANN WENTKER 1963), Oberseminar, Universität Potsdam Vom Zweiten Kalten Krieg zum Ende des Ost-West-Konflikts (1979–1991), Oberseminar, Universität Potsdam Gaëlle FISHER The Holocaust in Central and Eastern Europe: Antecedents, ANDREAS WIRSCHING Events and Aftermath / Der Holocaust in Ostmitteleuropa: Das Jahr 1923 in der Weimarer Republik, Vertiefungs-/ Vorgeschichte, Ablauf, Erinnerung, Übung, Aufbaukurs, Ludwig-Maximilians-Universität München Universität Augsburg

IfZ-Oberseminar (mit Thomas Raithel, Thomas Schlemmer EVA OBERLOSKAMP und Elke Seefried), Ludwig-Maximilians-Universität »Vormärz« und Revolution in Deutschland, 1815–1848/49, München Proseminar, Universität Augsburg

HANS WOLLER THOMAS RAITHEL »Schreib-Praxis«: 11. anwendungsorientiertes Seminar des IfZ-Oberseminar (mit Thomas Schlemmer, Elke Seefried Instituts für Zeitgeschichte (mit Thomas Schlemmer und und Andreas Wirsching), Ludwig-Maximilians-Universität Jürgen Zarusky), 24. bis 28. Juli, Aldersbach München

JÜRGEN ZARUSKY ELKE SCHERSTJANOI »Schreib-Praxis«: 11. anwendungsorientiertes Seminar des Arbeiterschaft im bewegten Bild. DDR-Dokumentar- Instituts für Zeitgeschichte (mit Thomas Schlemmer und und Spielfilme als Zeugnisse arbeiterlich geprägten Alltags, Hans Woller), 24. bis 28. Juli, Aldersbach Seminar, Technische Universität Chemnitz

THOMAS SCHLEMMER Das unentdeckte Land. Zukunftserwartungen und Zukunfts- hoffnungen in Deutschland nach 1945, Hauptseminar/ Vertiefungskurs, Ludwig-Maximilians-Universität München

IfZ-Oberseminar (mit Thomas Raithel, Elke Seefried und Andreas Wirsching), Ludwig-Maximilians-Universität München 119

MICHAEL SCHWARTZ ANDREAS WIRSCHING i f Imperialismen, Nationalismen, Weltrevolution: Der Geschichte Europas von 1973 bis zur Gegenwart, z — Friedensvertrag von Brest-Litowsk 1918, Hauptseminar II, Vorlesung, Ludwig-Maximilians-Universität München j a Westfälische Wilhelms-Universität Münster h IfZ-Oberseminar (mit Thomas Raithel, Thomas Schlemmer r e ELKE SEEFRIED und Elke Seefried), Ludwig-Maximilians-Universität s b Europa im Umbruch: Revolution und Systemtransformation München e r 1989–1991/92, Hauptseminar (Bachelor und Lehramt), i Universität Augsburg HANS WOLLER c h Mussolini. Der erste Faschist, Seminar, 11. Oktober, t IfZ-Oberseminar (mit Thomas Raithel, Thomas Schlemmer Europäische Akademie Bozen 2 0 und Andreas Wirsching), Ludwig-Maximilians-Universität 1 7 München

Martina Steber Das Britische Empire im 19. und 20. Jahrhundert, Vorlesung, Universität Konstanz

Mental Maps der Moderne. Die Idee des »Westens« im 19. und 20. Jahrhundert, Übung, Universität Konstanz

Quellenlektüre zur Vorlesung: Das Britische Empire im 19. und 20. Jahrhundert, Übung, Universität Konstanz

Spatial History. Klassiker der Raumtheorie, Übung, Universität Konstanz

Kolloquium Neuere Geschichte und Zeitgeschichte, Universität Konstanz

NIELS WEISE Das Zeitalter der Weltkriege, Übung, Ludwig-Maximilians-Universität München

HERMANN WENTKER Die beiden deutschen Staaten und die Entspannungspolitik (1961–1975), Oberseminar, Universität Potsdam

lehrtätigkeit 120

Vorträge und Podiumsdiskussionen

d o k KEITH R. ALLEN Recent Trends in Holocaust Research and the Rosenberg Diary, Vor- u trag im Rahmen des EHRI-Seminars, Lviv, 20. September m e Mögliche Spione und Informanten. Geheimdienstliche n Flüchtlingsbefragungen im Nachkriegsdeutschland, Raul Hilberg und die Holocaust-Historiographie, Tagung: Mitorgani- t a Vortrag, Stiftung Berliner Mauer, Berlin, 25. Oktober sation, Chair und Podiumsdiskussion, Berlin, 20. Oktober t i o Ausgefragte Flüchtlinge. Was machten westliche Dienste Lehre, Vermittlung und Forschung zum Holocaust in Deutschland. n im Notaufnahmelager? Vortrag, Deutsches Spionagemu- Status Quo, Impulse und Perspektiven, Podiumsdiskussion, Gedenk- seum, Berlin, 7. Dezember und Bildungsstätte Haus der Wannsee-Konferenz, Berlin, 6. Novem- ber FRANK BAJOHR Das Zentrum für Holocaust-Studien am Institut für Zeitgeschichte Cultural Turn und NS-Forschung, Podiumsdiskussion, München, Vortrag im Rahmen eines Workshops, Gedenk- und Bil- IfZ München, 15. Mai dungsstätte Haus der Wannsee-Konferenz, Berlin, 7. November

Täter und »Tätergesellschaft«. Die »Volksgemeinschaft« Zwischen »Mitmachen« und »Betretenem Schweigen«. Die Deut- als Konzept zur Erklärung der Gewaltexzesse im Nati- schen und die Judenverfolgung im Dritten Reich im Spiegel geheimer onalsozialismus, Vortrag auf dem 63. bundesweiten Berichte, Vortrag, VHS Schwäbisch Hall, 9. November Gedenkstättenseminar, Gedenkstätte Sachsenhausen, 22. Juni MAXIMILIAN BECKER

Dark Tourism Sites related to the Holocaust, the Nazi Deutsche Annexionsjustiz in Zichenau, Vortrag im Rahmen des Past and World War II: Visitation and Practice, Konfe- Workshops »Ostpreußen in Polen? Der Regierungsbezirk Zichenau renz: Leitung (mit Axel Drecoll, John Lennon und Eliza- unter deutscher Besatzung 1939–1945«, Deutsches Historisches In- beth Anthony), Chair und Abschlussdiskussion, Glasgow stitut Warschau, 17. bis 19. Mai Caledonian University, 28. Juni bis 1. Juli Victims’ Unions’ Reception of Trials: The Eichmann Trial in Jerusa- Tourist Expectations, Images of the Past and Conflicting lem 1961 and the Frankfurt 1963–1965 im Rahmen Memories, Vortrag (mit Axel Drecoll), Glasgow, 28. Juni der Konferenz »Acts of Justice, Public Events: World War II Criminals on Trial«, Centre français de recherche en sciences sociales, Prag, Liberalismus und Nationalsozialismus – Eine Bezie- 12. bis 14. Oktober hungsgeschichte, Theodor-Heuss-Kolloquium: Tagungs- leitung (mit Elke Seefried, Wolfgang Becker und Johan- GILES BENNETT nes Hürter) und Chair, IfZ München, 14. bis 15. Sep- tember The European Holocaust Research Infrastructure (EHRI) (mit Char- lotte Hauwaert, CEGESOMA), Marketplace-Beitrag im Rahmen Zwischen Gegnerschaft, Geringschätzung und Nichtbe- der Konferenz der International Holocaust Remembrance Alliance achtung: der Liberalismus aus Sicht führender National- (IHRA) »As Mass Murder Began: Identifying and Remembering the sozialisten, Vortrag, IfZ München, 14. September Killing Sites of Summer-Fall 1941«, Vilna Gaon Jewish State Muse- um, Vilnius, 22. März Advanced Holocaust Studies: The State of the Field, Po- diumsdiskussion auf dem EHRI-Seminar »Advanced Ho- locaust Studies Today: Sources and Approaches«, Lviv, 17. September 121

The European Holocaust Research Infrastructure (EHRI) (mit Char- Albert Speer. Eine deutsche Karriere, Vortrag und Po- lotte Hauwaert, CEGESOMA), Workshop im Rahmen des 6th Eu- diumsdiskussion, NS-Dokumentationszentrum, Mün- ropean Remembrance Symposium »Violence in the 20th Century. chen, 10. Juli und Münster, 27. September European History: Commemorating, Documenting, Educating«, Brüssel, 7. Juni Die Bedeutung der Nürnberger Gesetze – zeitgenös- sisch, historisch, erinnerungspolitisch, Vortrag und Po- Exploring the EHRI Portal, Vortrag im Rahmen des EHRI Seminars diumsdiskussion im Rahmen der Buchpräsentation »Die »The Nazi Occupation and the Extermination of the European Jews. Nürnberger Gesetze: 80 Jahre danach«, Bundesministe- Sources, methods and interpretations: a focus on Italy and Lithua- rium des Inneren, Berlin, 15. September nia« des Memorial de la Shoah Paris mit dem Vilna Gaon State Jew- ish Museum, Triest, 31. Juli Über den Zustand unserer Demokratie, Vortrag und Dis- kussion, Tegernsee, 11. Oktober The EHRI fellowship opportunities and a New Online Course for Ar- chivists, Vortrag im Rahmen des Panels »The European Holocaust Kostbares Erbe oder drückende Last der Vergangenheit? Research Infrastructure on its Way to a Sustainable Future« der Da- Funktion und Bedeutung der älteren deutschen Militär- i f tenbanktagung der Gedenkstättenarchivare, Memorial de la Shoah, geschichte für die Tradition der Bundeswehr, Begrüßung z Paris, 13. September und kommentierende Einführung im Rahmen des Work- — j shops des Zentrums für Militärgeschichte und Sozial- a The European Holocaust Research Infrastructure (EHRI), Eröff- wissenschaften der Bundeswehr, Potsdam, 12. Oktober h r nungspräsentation und -vortrag im Rahmen des EHRI Seminars e »›Polish‹‚ Sources for Holocaust Research« des Polish Center for Raul Hilberg, Christopher Browning und die Ho- s b Holocaust Research, Warschau, 24. September locaust-Konferenzen von San José bis Stuttgart, Vortrag e im Rahmen der Konferenz »Raul Hilberg und die Ho- r i MAGNUS BRECHTKEN locaust-Historiographie«, Berlin, 18. Oktober c h t Deutsche Historische Bibliografie. Präsentation, Partner »Son of Saul«: Filmvorführung und anschließendes Gespräch mit 2 Diskussion, Haus der Geschichte, Bonn, 12. Januar und Perspektiven, Workshop: Begrüßung, IfZ München, 0 25. Oktober 1 7 Die kritische Edition »Mein Kampf«. Geschichte und Neuedition ei- nes Buches, Vortrag, Freundeskreis Evangelische Akademie e.V., Die Lügen vom guten Nazi. Albert Speer (1905–1981), München, 14. März Hitlers Architekt und Rüstungsminister in der neueren Forschung, Vortrag und Podiumsdiskussion, Köln, 25. Die historische und politische Dimension des Falles Gurlitt, Vortrag Oktober im Rahmen des Zertifikatskurses Provenienzforschung, Kooperation mit der Landesstelle für die nichtstaatlichen Museen in Bayern, FU Hitler, Mein Kampf. Eine kritische Edition. Vortrag, Weiterbildungszentrum Berlin und dem Deutschen Zentrum Kultur- Münchner Zentrum für Lehrerfortbildung, 8. November gutverluste, München, 24. März Terrorismusbekämpfung der 1970er und 1980er Jahre, Stefan Aust: Hitlers erster Feind. Der Kampf des Konrad Heiden, Buchpräsentation: Begrüßung und Einführung, IfZ Mün- Buchvorstellung: Begrüßung und Einführung, IfZ München, 25. April chen, 16. November

Albert Speer in der Bundesrepublik – Facetten einer verzögerten Auf- 150 Jahre Kurt Eisner, Podiumsdiskussion mit Christi- klärung, Vortrag zur Eröffnung der Ausstellung »Albert Speer in der an Ude im Rahmen der Jüdischen Kulturtage, Gasteig, Bundesrepublik. Vom Umgang mit deutscher Vergangenheit«, Do- München, 21. November kumentationszentrum Reichsparteitagsgelände, Nürnberg, 27. April Das Grundgesetz im Wandel. Geschichte – Gegenwart Albert Speer. Eine deutsche Karriere, Buchvorstellung, IfZ München, – Zukunft. Diskussionsbeitrag im Rahmen des Sympo- 31. Mai siums zum 80. Geburtstag von Hans-Peter Schneider, Hannover, 16. Dezember Albert Speer. Eine deutsche Karriere, Buchvorstellung, Dokumenta- tionszentrum Reichsparteitagsgelände, Nürnberg, 20. Juni AGNES BRESSELAU VON BRESSENSDORF

Albert Speer. Eine deutsche Karriere, Vortrag und Gespräch, Berch- Das globale Flüchtlingsregime im Mittleren Osten seit tesgaden, 22. Juni, Pullach; 26. Juni, Stadtarchiv Stuttgart; 28. Juni den späten 1970er Jahren: Konzepte, Akteure, Prakti- und Haus der Wannsee-Konferenz, Berlin, 16. Juli und 26. Sep- ken, Vortrag im Rahmen der Reihe »Brown Bag Break- tember fast« des Berliner Kollegs Kalter Krieg, Berlin, 13. Juni

Kolloquium zur Polizeigeschichte, Begrüßung und Einführungsvor- trag, München, 6. Juli

vorträge und podiumsdiskussionen 122

ANNEMONE CHRISTIANS Zeitzeugengespräch mit Bob Behr, Moderation, Dokumentation Obersalzberg, 16. August Hohenbrunn im Nationalsozialismus. Eine Chronik, Vor- trag und Buchpräsentation, Hohenbrunn, 24. März Zeitzeugengespräch mit Bob Behr, Moderation, NS-Dokumentati- onszentrum München, 17. August Erfassen, Bewerten, Verfolgen. Das Gesundheitsamt München als »rassenhygienische« Schaltzentrale, Vor- Dinge zeigen. Artefakte der NS-Zeit, 12. Europäische Sommer-Uni- trag im Rahmen der Jahreskonferenz des Bundes- versität Ravensbrück: Einführung und Kommentar, Mitkonzeption verbands der Ärztinnen und Ärzte im öffentlichen und -organisation, Berlin und Mahn- und Gedenkstätte Ravens- Gesundheitsdienst, München, 2. Mai brück, 27. August bis 1. September

Hohenbrunn im Nationalsozialismus, Vortrag, Buchprä- In Memoriam Max Mannheimer, Max-Mannheimer-Matinee im Bay- sentation und Podiumsleitung, VHS SüdOst, Ottobrunn, erischen Landtag: Diskussion, München, 24. September 9. November d Informelle Lernorte, Workshop im Rahmen des Bildungspolitischen o k AXEL DRECOLL Forums »Bildungspotenziale in Zeiten digitalen Wandels« des Leib- u niz-Instituts für Wissensmedien (Forschungsverbund Bildungspo- m e Dokumentation Obersalzberg, Wirkung und Wahrneh- tenziale): Vortrag, Berlin, 5. Oktober n t mung, HiTCH, Workshop im Leibniz-Institut für Wis- a sensmedien (IWM): Projektpräsentation, Tübingen, Straßennamen als Instrument von Geschichtspolitik und Erinne- t rungskultur, Vortrag im Rahmen des Fachkolloquiums »Problema- i 16. Januar o tische Straßenbenennungen in Deutschland – Bestandsaufnahme, n Der Flick-Prozess (Fall 5) – 8. Februar 1947 – 22. Dezem- Konflikte, Perspektiven«, München, 11. Dezember ber 1947. Vor 70 Jahren: Die Nürnberger »Nachfolgepro- zesse« (1946–1949), Vortrag, Dokumentationszentrum ALBERT A. FEIBER Topographie des Terrors, Berlin, 14. Februar Authentizität als Kapital historischer Orte, Konferenz: Mitorganisation »Authentische« Orte?, Konferenz: »Authentizität als Ka- (mit Axel Drecoll, Sven Keller, Sylvia Necker und Korbinian Engel- pital historischer Orte«: Einführung und Organisation, mann), Dachau, 1. bis 3. März Dachau, 1. bis 3. März Die neue Dauerausstellung, Konzepttage mit dem Zentrum für Ho- Die neue Dauerausstellung, Konzepttage mit dem Zen- locaust-Studien: Projektpräsentation (mit Albert Feiber, Sylvia Ne- trum für Holocaust-Studien: Projektpräsentation (mit cker und Sven Keller), Dokumentation Obersalzberg, 9. und 10. März Albert Feiber, Sylvia Necker und Sven Keller), Dokumen- tation Obersalzberg, 9. und 10. März Idyll and Destruction. Conceptual Thoughts on Exhibiting History at a Perpetrator Site. Vortrag (mit Axel Drecoll, Sylvia Necker und Idyll and Destruction. Conceptional Thoughts on Exhibit- Sven Keller), United States Holocaust Memorial Museum, Washing- ing History at a Perpetrator Site, Projektpräsentation (mit ton, 10. Mai Albert Feiber, Sylvia Necker und Sven Keller), United States Holocaust Memorial Museum (USHMM), Washing- Albert Speer. Eine deutsche Karriere, Vortrag und Gespräch mit ton, 10. Mai Magnus Brechtken, Moderation, Berchtesgaden, 22. Juni

Die neue Ausstellung in der Dokumentation Obersalz- Als die Welt zusammenbrach. Meine Kindheit am Obersalzberg, Zeit- berg, Bundesweites Gedenkstättenseminar »Ausstel- zeugengespräch mit Moderation Irmgard Hunt, Moderation, Berch- lungsnarrative und Bildungsarbeit zu NS-Täterschaft« tesgaden, 19. Juli der Bundeszentrale für politische Bildung, Vortrag, Ge- denkstätte und Museum Sachsenhausen, Oranienburg. Hitler und die Kinder vom Obersalzberg, Filmvorführung: Einführung 23. Juni und Diskussion, EineWeltHaus, München, 5. Dezember

Wer war Hitler? Podiumsdiskussion, NS-Dokumentati- Gaëlle FISHER onszentrum München, 25. Juni Off the Map of Dark Tourism? »Forgotten« sites of the Holocaust in Auf den Spuren des Todes. »Dark tourism« und Berg- the former Soviet Union, Vortrag (zusammen mit Christian Schmitt- idyll?, Podiumsdiskussion mit Jörg Skriebeleit, Berchtes- wilken) im Rahmen der internationalen Konferenz »Dark Tourism gaden, 13. Juli Sites related to the Holocaust, the Nazi Past and World War II: Visita- tion and Practice Conference«, Glasgow, 28. Juni bis 1. Juli Introduction and Concluding Remarks, Konferenz »Dark Tourism«: Einführung, Schlussbemerkungen, Organisa- Between Liberation and Emigration: Bukovina Jews in Post-War Ro- tion, Glasgow, 28. Juni bis 1. Juli mania, Vortrag im Rahmen der internationalen Konferenz »Germans or Jews? German-Speaking Jews in Post-War Europe«, Leo Baeck Institute, New York, 24. August 123

NADINE FREUND The INF Treaty of 1987: A Reappraisal, Tagung des Ber- liner Kollegs Kalter Krieg, des IfZ der Universität Mann- Das Regierungspräsidium Kassel und der Nationalsozialismus, Vor- heim und der Willy-Brandt-Stiftung: Organisation und trag im Rahmen des 15. Treffens des Arbeitskreises für Hessische Moderation, Berlin, 30. November bis 2. Dezember Zeitgeschichte, Gedenkstätte Hadamar, 1. Dezember The Controversy surrounding the Double-Zero Option: Das Regierungspräsidium Kassel und der Nationalsozialismus, Podi- The Federal Republic of Germany and the INF treaty, Vor- umsgespräch mit dem Leiter des Hessischen Landesarchivs Andreas trag im Rahmen der Konferenz »The INF Treaty of 1987. Hedwig, Regierungspräsidium Kassel, 4. Dezember A Re-Appraisal« des Berliner Kollegs Kalter Krieg, des IfZ und der Universität Mannheim, Berlin, 1. Dezember SOPHIE FRIEDL Ending the Cold War. Personal Diplomacy of Gorbachev, Les Marges de Manœuvre des Dirigeants de la Communauté Juive Reagan and Bush, Vortrag (Svetlana Savranskaya und de Tunis face à l’occupation allemande et italienne. L’enrichissement Thomas Blanton): Moderation im Rahmen der Ringvor- lesung »Vertrauen als Ressource Internationaler Politik«, i d’une étude de cas par des analyses comparatives sur la Shoa, Vor- f trag im Rahmen des Doktorandenkolloquiums über tunesisch-jüdi- HU Berlin, 4. Dezember z — sche Geschichte der Université de la Madouba, Tunis, 25. Februar j BERNHARD GOTTO a h Verwaltungshandeln und medizinisches Behandeln im öffentlichen r Gesundheitswesen in Bayern nach dem Nationalsozialismus, Vor- Das Leitungspersonal im bayerischen Finanzministeri- e s trag vor der Historikerkommission des Projekts »Demokratische Kul- um und das Erbe des Nationalsozialismus, Einführung b tur und NS-Vergangenheit. Politik, Personal, Prägungen in Bayern und Projektpräsentation im Rahmen der Sitzung der His- e r 1945–1975«, IfZ München, 6. März torikerkommission des Forschungsprojekts »Demokra- i tische Kultur und NS-Vergangenheit. Politik, Personal, c h Entwicklung und Wandlung einer demokratischen Verwaltungskultur Prägungen in Bayern 1945 bis 1975«, IfZ München, 6. t in der bayerischen Gesundheitsverwaltung nach dem Nationalsozi- März 2 alismus, Vortrag in der Wissenschaftlerbesprechung, IfZ München, 0 1 4. Juli Männer und Frauen in der (Zeit-)Geschichte – Neue Per- 7 spektiven der Genderforschung, Podiumsdiskussion, IfZ Entwicklung und Wandlung einer demokratischen Verwaltungskultur München, 28. März in der bayerischen Gesundheitsverwaltung nach dem Nationalsozi- alismus, Vortrag im Doktorandenkolloquium von PromoHist, LMU Literarische Geschäftsbriefe – Autorpositionierungen, München, 13. Juli Sektionskommentar während der Konferenz »Briefe und Literatur« im Deutschen Literaturarchiv, Marbach, TIM GEIGER 30. März

Ressourcen und Rüstung, Panelmoderation im Rahmen der Tagung Von Handlungsstätten zu Erinnerungsorten? Städte als »Nuklearkrise revisited – Vom Ende der Entspannungspolitik bis zur Akteure, Objekte und Überlebende der NS-Diktatur, letzten Phase des Kalten Krieges« der Universität Mannheim und der Öffentlicher Abendvortrag im Rahmen der Konferenz Point Alpha Stiftung, Geisa, 23. bis 25. März »Stadt im Nationalsozialismus. Salzburg im Vergleich«, Salzburg, 10. Mai Deutsch-deutsche Begegnungen im Zeichen der Teilung 1947– 1990, Vortrag im Rahmen des Workshops »Die geteilte Nation. Eine Vom Euphorierausch zum Desillusionierungskater? Ent- deutsch-deutsche Geschichte 1945–1990« des Deutschen Histori- täuschung in der bundesdeutschen Demokratie wäh- schen Instituts London, London, 1. Juni rend und nach der Ära Brandt, Vortrag im Rahmen der Konferenz »›Wir wollen mehr Demokratie wagen.‹ An- Kanzlerpartei und Koalitionen. Die CDU in der Parteien- und Koali- triebskräfte, Realität und Mythos eines Versprechens«, tionsgeschichte der Bundesrepublik, Vortrag im Rahmen des Semi- Bundeskanzler-Willy-Brandt-Stiftung Berlin, 19. Sep- nars »Bundestagswahl 2017. Wahlkampf, Ergebnis, Perspektiven« tember der Akademie für Politische Bildung Tutzing und der Deutschen Ver- einigung für Parlamentsfragen e.V., Tutzing, 7. Oktober FRIEDER GÜNTHER

Die EWG-Kommission unter Leitung eines Deutschen Christlichen De- NS-Belastung, politischer Neuanfang und System- mokraten: , die Kommissare konkurrenz. Die Verwaltungskultur des Bundesinnen- und Fritz Hellwig in den Aufbaujahren der EWG-Kommission, Vor- ministeriums 1949–1970, Vortrag im Rahmen des trag im Rahmen des Workshops »Deutsche Christliche Demokra- geschichtswissenschaftlichen Forschungskolloquiums ten in Europa« der Konrad-Adenauer-Stiftung, Berlin, 8. November der Katholischen Universität Eichstätt-Ingolstadt, Eich- stätt, 30. Mai

vorträge und podiumsdiskussionen 124

Unpolitischer Beamter vs. Berufsrevolutionär. Tradition, Die geteilte Nation. Deutsch-deutsche Geschichte 1945–1990, Ideen, Selbstverständnis, Vortrag (mit Lutz Maeke) im Workshop: Moderation einer Sektion, DHI London, 2. Juni Rahmen der Tagung »Getrennte Wege nach dem Na- tionalsozialismus? Vergleichende Perspektiven auf die Economic aspects of German reunification, Vortrag, Universität Innenministerien in Bonn und Ost-Berlin«, Bundesmi- Rostock, 7. Juli nisterium des Innern, Berlin, 26. Juni JENS HOFMANN »Unpolitische Verwaltungsexperten«. Das histori- sche Selbstverständnis der Mitarbeiter des Bundesin- Kooperation oder Konflikt? Helmut Schmidt und das Ende des nenministeriums, Vortrag im Rahmen des Workshops deutsch-amerikanischen Devisenausgleichs, Vortrag, Bundeskanz- »Zukunftsorientierung und NS-Vergangenheit«, IfZ Mün- ler-Willy-Brandt-Stiftung, Berlin, 1. März chen, 10. Oktober JOHANNES HÜRTER CHRISTIAN HARTMANN d o »Ist das Geschichte oder kann das weg?« Familienerinnerungen aus k Der deutsche Überfall auf die Sowjetunion 1941: War- dem Nationalsozialismus aufarbeiten und bewahren, Expertenge- u m um gemeinsam erinnern?, Vortrag, Hamburg, 22. Juni spräch, München, 22. Juni e n t Deutsche Militärgeschichte nach 1933 und die Traditi- Getrennte Wege nach dem Nationalsozialismus? Vergleichende Per- a on der Bundeswehr, Vortrag im Rahmen des Experten- spektiven auf die Innenministerien in Bonn und Ost-Berlin, Tagung: t i gesprächs zur Überarbeitung des Traditionserlasses der Moderation, Berlin, 26. Juni o Bundeswehr, Potsdam, 12. Oktober n Der Holocaust in Frankreich, Podiumsdiskussion: Moderation, Insti- CATHRIN HERMANN tut français, München, 18. Juli

Erinnerung an die Reformation in Oberösterreich und Liberalismus und Nationalsozialismus – Eine Beziehungsgeschich- Linz (19.–20. Jh.), Vortrag im Rahmen der Konferenz te, Konferenz: Organisation und Moderation, München, 14. und 15. »La Réforme, 1517–2017: Quel héritage pour l'Euro- September pe?«, Paris, 1. Dezember Zukunftsorientierung und NS-Vergangenheit, Workshop zum For- SONJA-MARIA HERZL-FÖRSTER schungsprojekt »NS-Belastungen im bundesdeutschen Atom- bzw. Forschungsministerium, 1955–1972«: Moderation, IfZ München, »Oral History« – ZeitzeugInnen Interviews führen und 10. und 11. Oktober auswerten«, Vortrag und Schulung, Fürstenfeldbruck, 4. Februar Nachwuchskolloquium für Militärgeschichte, Moderation, Zentrum für Militärgeschichte und Sozialwissenschaften der Bundeswehr, Fürstenfeldbruck – Olympia Attentat, Vortrag und Schu- Potsdam, 26. und 27. Oktober lung, Fürstenfeldbruck, 11. Februar Terrorismusbekämpfung der 1970er und 1980er Jahre. Ein Schar- Gedenkstättenpädagogik für MultiplikatorInnen, Vortrag nier zur Gegenwart? Buchpräsentation und Podiumsdiskussion: Or- und Schulung, Berchtesgaden, 1. April ganisation und Moderation, IfZ München, 16. November

Das didaktische Konzept der Dokumentation Obersalz- Hermann Müller und die Reichswehr, Vortrag im Rahmen der Ta- berg, Vortrag und Schulung, Berchtesgaden, 2. April gung »Hermann Müller (1876–1931). Sozialdemokrat, Parlamen- tarier, Außenminister und Reichskanzler«, Friedrich Ebert Stiftung, Hitler und die Kinder vom Obersalzberg, Filmgespräch Bonn, 30. November der Dokumentation Obersalzberg: Podiumsdiskussion, Berchtesgaden, 7. April MATHIAS IRLINGER

DIERK HOFFMANN Auf den Spuren des Todes. »Dark Tourism« und Bergidyll?, Podiums- diskussion: Moderation, Berchtesgaden, 13. Juli Vom Hoffnungsträger zum Prügelknaben der Nation. Zur Geschichte der Treuhandanstalt 1989/90–1994, Vor- Der Obersalzberg nach 1945 – Über den »Umgang« mit einem Ort trag, Universität Potsdam, 25. Januar des »Dritten Reiches«, Vortrag im Rahmen des Regionsseminars des DGB Oberbayern, Schönau, 10. November Die Sowjetische Militäradministration in Deutschland (SMAD) und der Verwaltungsaufbau in der SBZ/DDR, Ästhetisierung der Politik. Der Obersalzberg im Blick des Fotogra- Vortrag, Deutsch-Russisches Museum Berlin-Karlshorst, fen Andreas Mühe, Podiumsdiskussion: Moderation, Berchtesga- 23. März den, 16. November 125

Die Münchner Stadtverwaltung im Nationalsozialismus, Podiumsge- Dr. Oetker und der Nationalsozialismus, Vorlesung im spräch, Stadtarchiv München, 14. Dezember Rahmen des Seniorenstudiums des Katholischen Kreis- bildungwerks Freising, Freising, 4. Juli RAINER KARLSCH Das große Pilotenjagen. Die Morde an alliierten Fliegern Die Wismut AG im Kalten Krieg, Workshop der Wismut GmbH, Bad im Zweiten Weltkrieg – ein fast vergessenes Kriegsverbre- Schlema, 1. und 2. September chen?, »Obersalzberger Gespräch«: Moderation, Berch- tesgaden, 26. Oktober Rüstungszentrum Goehle-Werk, Gesprächsreihe des Zentralwerks e.V. Dresden, Dresden, 5. September CAROLINE LAMEY-UTKU

Das Milliardengeschäft von Hoechst/Uhde mit der DDR-Chemie- Vorstellung der Bibliothek des IfZ, 32. Tagung der Ar- industrie zum Aufbau eines Chlor-PVC-Werks in Schkopau, 40. Sym- beitsgemeinschaft der Gedenkstätten-Bibliotheken posium der Gesellschaft für Unternehmensgeschichte e.V. »West- (AGGB), Bad Arolsen, 15. bis 17. März i deutsche Unternehmen in der DDR«, Leipzig, 13. Oktober f KLAUS LANKHEIT z — Minderheitsbeteiligungen und Vertrauenskapital: Das Thüga-Modell j vom Kaiserreich bis zur Gegenwart, Vortragsveranstaltung der Ge- Dokumente sozialer Bewegungen im Institut für Zeitge- a h sellschaft für Unternehmensgeschichte e.V., Essen, 14. November schichte, Vortrag im Rahmen des Fachgesprächs »Zur r Zukunft der Archive von Protest-, Freiheits- und Eman- e s SVEN KELLER zipationsbewegungen«, Hamburger Institut für Sozialfor- b schung, Hamburg, 2. März e r Jugend im Nationalsozialismus – ein Überblick, Einführungsvortrag i im Rahmen der Veranstaltung »Jugend im Nationalsozialismus« der c ANDREA LÖW h Hanns-Seidel-Stiftung, Kloster Banz, 17. Februar t Grasping the Scope of the Shoah, Vortrag im Rahmen der 2 Kriegstagbuch einer jungen Nationalsozialistin, Kommentierte Le- 0 Konferenz »Eastern Europe Facing the Shoah – a History 1 sung im Rahmen der Veranstaltung »Jugend im Nationalsozialis- of Engagement«, 1941–2016, Universität Jena, 8. Juni 7 mus« der Hanns-Seidel-Stiftung, Kloster Banz, 17. Februar Die Gedenkstätte Sobibór: Archäologie und Neugestal- Authentizität als Kapital historischer Orte, Konferenz: Mitorganisation tung, Panel: Moderation im Rahmen der Konferenz »Die (mit Axel Drecoll, Albert Feiber, Sylvia Necker und Korbinian Engel- Aktion Reinhardt«. Wissenschaft, Gedenken und Erin- mann), Dachau, 1. bis 3. März nerung im deutsch-polnischen Kontext, Berlin, 6. Juli

Kuratorenführung über das Obersalzberg-Gelände mit Referentin- Advanced Holocaust Studies: The State of the Field, Po- nen und Referenten der Tagung »Authentizität als Kapital histori- diumsdiskussion: Moderation (mit Anna Ullrich) im Rah- scher Orte«, 4. März men des EHRI-Seminars »Advanced Holocaust Studies today: Sources and Approaches«, Lemberg, 18. Sep- Präsentation der Kapitel »Bergwelt und Weltmacht« sowie »Täterort tember und Tatorte« aus der Neukonzeption der Dauerausstellung im Rah- men eines Workshops mit dem Zentrum für Holocaust-Studien des Retracing the History of Ghettos Using Jewish Sources: IfZ, Dokumentation Obersalzberg, Berchtesgaden, 9. März The Example of the Warsaw and Lodz Ghettos, Vortrag im Rahmen des EHRI-Seminars »Advanced Holocaust Kuratorenführung über das Obersalzberg-Gelände mit den Mitar- Studies today: Sources and Approaches«, Lemberg, beiterinnen und Mitarbeitern des Zentrums für Holocaust-Studien, 20. September Berchtesgaden, 10. März »Leben außerhalb der Welt und doch Mode«. Zur Be- Idyll and Destruction. Conceptual Thoughts on Exhibiting History at deutung von Kleidung im Getto Litzmannstadt, Vortrag, a Perpetrator Site, Vortrag, United States Holocaust Memorial Muse- Textilmuseum Augsburg, 29. September um, Washington, D.C., 10. Mai Geschichte der Irena Sendlerowa, Podiumsdiskussion Kein Kult. Hitler und der Obersalzberg, Vortrag im Rahmen der Ta- anlässlich der Deutschlandpremiere des Dokumentar- gung »Kult! Objekte und Mythen im Museum«, Zeppelin-Museum films »Geschichte der Irena Sendlerowa«: Moderation, Friedrichshafen, 24. Juni Monopol Kino, München, 12. Oktober

Hitler’s spine-chilling idyll: The Obersalzberg as a site of dark tour- The German War of Extermination in the East: Poland, ism?, Vortrag im Rahmen der Tagung »Dark Tourism Sites related Vortrag im Rahmen der Konferenz »Mapping Memories to the Holocaust, the Nazi Past and World War II: Visitation and 2017: Babyn Jar and other ›forgotten‹ sites of the Ho- Practice«, Moffat Centre, Glasgow Caledonian University, 29. Juni locaust«, Kiew, 17. Oktober

vorträge und podiumsdiskussionen 126

Raul Hilbergs Bewertung der Judenräte im Lichte der LUTZ MAEKE neueren Forschung, Vortrag im Rahmen der Tagung »Raul Hilberg und die Holocaust-Historiographie. Eine Unpolitischer Beamter vs. Berufsrevolutionär. Tradition, Ideen, Tagung aus Anlass seines 10. Todestages«, Berlin, Selbstverständnis, Vortrag (mit Frieder Günther) auf der Tagung 19. Oktober »Getrennte Wege nach dem Nationalsozialismus? Vergleichende Perspektiven auf die Innenministerien in Bonn und Ost-Berlin«, Bun- INGO LOOSE desministerium des Innern, Berlin, 26. Juni

»Polen in der Wehrmacht« (Ryszard Kaczmarek), Podi- Kommunikation und Hierarchie. Die Verwaltungskultur in den bei- umsdiskussion im Rahmen der Buchvorstellung, Zeitge- den Innenministerien, Vortrag (mit Maren Richter) auf der Tagung schichtliches Forum Leipzig, 24. März »Getrennte Wege nach dem Nationalsozialismus? Vergleichende Perspektiven auf die Innenministerien in Bonn und Ost-Berlin«, Bun- Holocaust. Entrechtung, Vertreibung und Massenmord desministerium des Innern, Berlin, 26. Juni an den Juden, Panel im Rahmen der Konferenz »Der d o Regierungsbezirk Zichenau unter deutscher Besatzung SILKE MENDE k 1939–1945«: Einführung und Diskussionsleitung, Deut- u m sches Historisches Institut Warschau, 17. bis 19. Mai Un peu de vert dans le gris. La formation des Verts en Allemagne et e l’Europe: entre rejet et reformulation, Vortrag im Rahmen der Tagung n t Der deutsche Angriff auf die Sowjetunion 1941 und »The Environment and European Public Sphere: Perception, Actors, a das Massaker in Rostov-am-Don, Vortrag im Rahmen Policies / Environnement et espace public européen: perceptions, t i der Eröffnung der Ausstellung »Die Vergessenen. Opfer acteurs, politiques«, Paris, 19. Oktober o deutscher Besatzungsgewalt in Rostow am Don 1941– n 1943«, Jüdische Gemeinde zu Berlin, 17. Oktober CAROLINE MEZGER

Im Schatten von Auschwitz, Seminar: Moderation und Forging Germans: Youth as Agents of German Nation-Building in Kommentar zu den Sektionen »Museum des ehemali- Southeastern Europe, 1918–1944, Vortrag im Rahmen des Kollo- gen Vernichtungslagers in Kulmhof am Ner« und »...mit quiums des Imre Kertész Kollegs, Jena, 6. März Unterstützung einheimischer Helfer. Kollaboration und Unterstützung der nationalsozialistischen Besatzer«, SYLVIA NECKER Bundeszentrale für politische Bildung, Berlin, 20. und 21. November Die Verknüpfung von Romantik und Nationalsozialismus im Dis- kurs seit 1945. Das Beispiel der Pariser Louvre-Ausstellung »L’Al- Das Reichswirtschaftsministerium und die nationalso- lemagne«, Vortrag im Rahmen des Workshops »Romantik und zialistische Judenverfolgung 1933–1945, Vortrag im Nationalsozialismus: Konstruierte, spekulative und verifizierbare Zu- Rahmen des Seminars »Verwaltungshandeln und Ver- sammenhänge« des DFG-Graduiertenkollegs »Modell Romantik«, antwortung im Spannungsfeld von Rechtsstaat, Allge- Friedrich-Schiller-Universität Jena, 19. Januar meinwohl und dienstlicher Pflicht«, Gedenkstätte Haus der Wannsee-Konferenz, Berlin, 28. November Immer nur Hitler? Kommentar zu einer Konjunktur, Einführungs- vortrag im Rahmen der Theaterproduktion »SIE HEIL. Hitler, wie Patterns of Behavior: Perpetrators, Collaborators and sie keiner kennt«, Theater Landungsbrücken, Frankfurt am Main, Rescuers during the Holocaust in Occupied Europe, Vor- 10. Februar trag im Rahmen des Seminars »Rethinking and Teaching Nazism. Advanced Teacher Seminar for Italian Speaking Mit Wanderschuhen und Spazierstock auf »Nazi-Spuren« am Ober- Teachers and Educators«, Stiftung Topographie des Ter- salzberg. Begehung eines schwierigen Ortes, Vortrag für den Frank- rors, Berlin, 3. Dezember furter Salon Gutleutviertel, Frankfurt am Main, 17. Februar

EVA LÜTKEMEYER Fotografie und unser »Bild« des Nationalsozialismus, »Obersalzber- ger Gespräch«: Moderation, Dokumentation Obersalzberg, Berch- Thankfully we don’t build Trabants – The Transformation tesgaden, 23. Februar of the East German Shipyard Industry 1990–1994, Vor- trag im Rahmen des internationalen Workshops »Firms Authentizität als Kapital historischer Orte, Konferenz: Mitorganisati- in Late and Post-Socialism: State Control, Management on (mit Axel Drecoll, Albert Feiber, Sven Keller und Korbinian Engel- and the Shop-floor in Transformation« des IOS Regens- mann), Dachau, 1. bis 3. März burg und des Instituts für Osteuropäische Geschichte der Universität Wien, Juraj Dobrila Universität, Pula, Kulturhistorische Ansätze der Stadtgeschichtsforschung, Inputvor- 27. September trag im Rahmen des wissenschaftlichen Kolloquiums zur Stadtge- schichte der Forschungsstelle für Zeitgeschichte in Hamburg (FZH), Siggen, 6. bis 8. März 127

Mann vor Berg. Der Obersalzberg als politische Landschaft, Vortrag Nachrichten aus einem gelobten Land? Reisen Linksin- im Rahmen des Kolloquiums von Martina Kessel, Universität Biele- tellektueller in die Sowjetunion zur Zeit der Weimarer feld, 19. April Republik, Vortrag im Rahmen des Symposiums der Stif- tung Ettersberg »Verheißung und Bedrohung: Die Okto- Idyll and Destruction. Conceptual Thoughts on Exhibiting History at berrevolution als globales Ereignis«, Weimar, 27. Oktober a Perpetrator Site. Vortrag (mit Axel Drecoll, Albert Feiber und Sven Keller), United States Holocaust Memorial Museum, Washington, Terrorismusbekämpfung der 1970er und 1980er Jahre, 10. Mai Podiumsdiskussion: Impulsvortrag und Diskussion, IfZ München, 16. November Das Kalte Herz (1933). Ein Märchenfilm von Karl Ulrich Schnabel, frei nach Wilhelm Hauff, Filmvorführung: Einführungsvortrag und Aufbrüche zur »Energiewende«: Ökologische Leitbilder Diskussion mit Mitgliedern des DFG-Graduiertenkollegs Modell Ro- in der bundesdeutschen und britischen Energiepolitik mantik, Haus an der Mauer, Kellergewölbe, Jena, 22. Juni von den 1970er Jahren bis zur Jahrtausendwende, Vor- trag im Rahmen des Workshops »Nachhaltigkeit in zeit- Wohin mit Hakenkreuzflagge, Bierkrug und Küchenstuhl? NS-All- historischer Perspektive. Diskurse und Praktiken seit i f tagsobjekte ausstellen, Vortrag im Rahmen der 12. Europäischen den 1970er Jahren«, Universität Augsburg, 8. Dezember z Sommer-Universität Ravensbrück »Dinge zeigen. Artefakte der NS- — j Zeit«, Mahn- und Gedenkstätte Ravensbrück, 30. August ILSE DOROTHEE PAUTSCH a h r Demokratie als Bauherr: Hamburger Staatsbauten der Nachkriegs- Spoilt for Choice – on the joy and trouble of selecting e moderne, Vortrag im Rahmen der Auftaktveranstaltung »Kirche, s documents for the end user, Vortrag im Rahmen der b Staat und Bürgertum – Macht und Pracht in Hamburg« zum »Tag 14. International Conference of Editors of Diplomatic e des offenen Denkmals«, Hamburg, St. Jacobi, 8. September r Documents, London, 27. April i c »NS-Kunst erforschen«, Kurzstatement im Rahmen des Kolloqui- h PASCAL PAWLITTA t ums »NS-Kunst zeigen«, Zentralinstitut für Kunstgeschichte, Mün- 2 chen, 4. Oktober Die Verhandlung des Klimas. Der anthropogene Klima- 0 1 wandel als Gegenstand der internationalen politischen 7 Alles so still hier. Klang und Soundeinsatz an Gedenkstätten und Erin- Sphäre (ca. 1979–1997), Vortrag im Rahmen der Auf- nerungsorten, Vortrag im Rahmen der Tagung »Grau in Grau. Ästhe- takt-Veranstaltung zum Projekt »Geschichte der Nach- tisch-politische Praktiken der Erinnerungskultur«, Kunstuniversität haltigkeit(en). Diskurse und Praktiken seit den 1970er Linz, 30. November Jahren«, Universität Augsburg, 7. Dezember

Rauf und runter – Zur Geschichte der Großen Bergstraße, Vortrag CAROLINE PEARCE im Rahmen der Buchvorstellung der Publikation »Die Große Berg- straße. Dokumentarische Ansichten einer Hamburger Einkaufsstraße Addressing a »Lesser Known« Past at German Tourist 1950–2017«, Hamburg, 13. Dezember Destinations: Pirna and Alt-Rehse, Vortrag im Rahmen der internationalen Tagung »Dark Tourism Sites related »Hitler, baby, one more time«. Zur andauernden Konjunktur in der to the Holocaust, the Nazi Past and World War II: Visita- Zeitgeschichte, Einführungsvortrag zum Theaterstück »SIE HEIL. tion and Practice«, Glasgow Caledonian University, 28. Hitler wie sie keiner kennt«, Theater Landungsbrücken, Frankfurt am Juni bis 1. Juli Main, und anschließende Podiumsdiskussion mit Michael Grund- mann, Bildungsstätte Anne Frank, Frankfurt am Main, 14. Dezember A »Written Memorial«: The Document Collection »The Persecution and Murder of the European Jews by Nazi EVA OBERLOSKAMP Germany, 1933–1945«, Vortrag im Rahmen der Tagung der British Association of Holocaust Studies Annual Con- Zukunftsvorstellungen innerhalb der Bewegungen gegen die zivile ference, University of Sheffield, 25. bis 27. Juli und militärische Nutzung der Atomtechnik: ein britisch-bundesdeut- scher Vergleich, Vortrag im Rahmen der Tagung »Politische Zukünfte MATTHIAS PETER im 20. Jahrhundert«, IfZ München, 17. Februar

The Chronological Approach to Publishing the Akten zur Énergie et écologie dans les délibérations parlementaires en Répu- Auswärtigen Politik der Bundesrepublik Deutschland, blique fédérale d’Allemagne, au Royaume-Uni et en France des Vortrag im Rahmen der 14th International Conference années 1970 aux années 1990, Vortrag im Rahmen des Kollo- of Editors of Diplomatic Documents, London, 27. April quiums »Environnement et espace public européen: perceptions, acteurs, politiques«, DHI Paris, 19. Oktober Auf dem Weg zu einer neuen europäischen Friedensord- nung, Podiumsdiskussion anlässlich des Erscheinens der Akten zur Auswärtigen Politik der Bundesrepublik Deutschland 1986, Haus der Geschichte der Bundesre- publik Deutschland, Bonn, 6. September

vorträge und podiumsdiskussionen 128

FLORIAN PETERS Workshop zum Forschungsprojekt »NS-Belastungen im bundes- deutschen Atom- bzw. Forschungsministerium, 1955–1972«, IfZ Rewolucja w komunizmie – komuniści przeciwko rewo- München, 10. Oktober lucji. Polityka historyczna w dekadzie »Solidarności« [Revolution im Kommunismus – Kommunisten gegen die Demokratie und Globalisierung, Vortrag »Globalisierung in histo- Revolution. Geschichtspolitik im Jahrzehnt der Solidar- rischer Perspektive« im Rahmen des 16. Kontaktstudiums für Ge- ność], Vortrag im Rahmen der internationalen Konferenz schichts- und Sozialkundelehrer an der Universität Regensburg, »Komunizm – teorie i praktyki« des Instituts für Literatur- Regensburg, 9. November forschung der Polnischen Akademie der Wissenschaften (IBL PAN), Warschau, 15. Februar CHRISTIAN RAU

Polnische Zeitgeschichte jenseits etablierter Zäsuren, Korruption als Verwaltungskultur in der DDR? Wohnungsschieberei- Impulsvortrag im Rahmen der Sektion »Wie schreibt man en in Leipzig in den 1970er und 1980er Jahren, Vortrag im Rahmen eine Zeitgeschichte Polens jenseits ihrer Grenzen?« auf des Workshops »Die Partei hat immer recht! Anspruch, Wirklichkeit d dem 4. Kongress Polenforschung, Frankfurt/Oder – Słu- o und Aufarbeitung der kommunistischen Parteien in der Deutschen k bice, 25. März Demokratischen Republik und der Volksrepublik Polen ab 1970« des u m Deutschen Polen-Instituts, Darmstadt, 9. Dezember e Sozialismus, Nation, Westkredite. Nationale Selbstbilder n und außenpolitische Orientierungen im staatssozialis- t MAREN RICHTER a tischen Polen, Vortrag im Rahmen der internationalen t Tagung »Nationsbildung und Außenpolitik im Osten Eu- i Ein »zeitweise äußerliches Abschwenken« zur NSDAP: Physicians in o ropas« (20./21. Jh.), Universität Konstanz, 29. April the German Federal Ministry of Interior after 1949, Vortrag auf der n Tagung »The Second International Scholars Workshop on Medicine Der Holocaust in der Geschichtskultur des spätsozi- in the Holocaust and Beyond«, Galilee/Israel, 7. bis 11. Mai alistischen Polen, Vortrag, Touro-College Berlin, Ber- lin-Wannsee, 28. Juni Kommunikation und Hierarchie. Verwaltungskultur in den beiden Innenministerien, Vortrag (mit Lutz Maeke) im Rahmen der Tagung Patriotische Kampfzone: Geschichtspolitik in Polen, »Getrennte Wege nach dem Nationalsozialismus? Vergleichende Podiumsdiskussion im Rahmen der Konferenz »Ge- Perspektiven auf die Innenministerien in Bonn und Ost-Berlin«, Bun- schichtspolitik und neuer Nationalismus in Polen« der desministerium des Innern, Berlin, 26. Juni Heinrich-Böll-Stiftung, Berlin, 10. Oktober »Ist das Geschichte oder kann das weg?« Familienerinnerungen aus Die Transformation vor der Transformation. Ökonomi- dem Nationalsozialismus aufarbeiten und bewahren, Tagung: Mode- sches Denken und Handeln im spätsozialistischen Po- ration und Organisation, IfZ München, 22. und 23. Juni len, Vortrag, Universität Gießen, 21. November Auf der Suche nach »Fingerabdrücken«: Kontinuitäten in der Ge- Kommentar zur Projektpräsentation »Acting or Re- sundheits- und in der Sozialabteilung des Bundesinnenministeri- Acting. Negotiating Local, National, and Transnational ums, Vortrag im Rahmen der Tagung »NS-Vergangenheit und (Dis-) Dimensions of Sustainability in Poland since the 1970s« Kontinuitäten. Personal und Sachpolitik der deutschen Arbeits- und im Rahmen des Workshops »Geschichte der Nachhal- Sozialbehörden nach 1945« der Unabhängigen Historikerkommissi- tigkeit(en). Diskurse und Praktiken seit den 1970er on zur Geschichte des Reichsarbeitsministeriums, Berlin, 6. Oktober Jahren« am Wissenschaftszentrum Umwelt, Universität Augsburg, 8. Dezember »Personelle NS-Belastungen in bundesdeutschen Ministerien – eine Zwischenbilanz, Panel: Moderation im Rahmen des Workshops »Zu- Die Transformation vor der Transformation in Polen. Öko- kunftsorientierung und NS-Vergangenheit« des Forschungsprojekts nomische Leitbilder zwischen Solidarność und Schock- »NS-Belastungen im bundesdeutschen Atom- bzw. Forschungsmi- therapie, Vortrag, Universität Siegen, 13. Dezember nisterium, 1955–1972«, München, 10. und 11. Oktober

THOMAS RAITHEL Verwaltungspraxis und -kultur im Bundesministerium des Innern (1949–1970), Vortrag und Moderation (mit Frieder Günther) des Zukunftsorientierung und NS-Vergangenheit. Work- Thementisches 3 im Rahmen der Mittagsveranstaltung zum Pro- shop zum Forschungsprojekt »NS-Belastungen im jekt »Aufarbeitung der Nachkriegsgeschichte des BMI und des MdI bundesdeutschen Atom- bzw. Forschungsministerium, bzgl. möglicher personeller und sachlicher Kontinuitäten zur NS- 1955–1972«, Organisation, Einführung und Schluss- Zeit«, Bonn, 24. Oktober kommentar, IfZ München, 10. und 11. Oktober

Das historische Selbstverständnis des Atom- und For- schungsministeriums, Vortrag im Rahmen des Work- shops »Zukunftsorientierung und NS-Vergangenheit. 129

MANUELA RIENKS Die Waffen-SS unter besonderer Berücksichtigung »fremdvölkischer« Verbände, Vortrag im Rahmen des Aktuelle Probleme der Beschäftigten im Einzelhandel und deren his- Workshops »Ausgewählte Fragen zur Geschichte des torische Wurzeln – Methoden der Historisierung, Vortrag im Rahmen Zweiten Weltkriegs und der Zwangsarbeit und Zwangs- der Herbst-Tagung der Sektion »Arbeits- und Industriesoziologie« der migration« für die Arbeitsgruppe »Anerkennungsleistung Deutschen Gesellschaft für Soziologie (DGS) »Wie den Wandel von an ehemalige deutsche Zwangsarbeiter«, Bundesver- Arbeit untersuchen? Historisierende Perspektiven und methodologi- waltungsamt, Außenstelle Hamm, 21. Februar sche Herausforderungen«, Göttingen, 16. November Workshop für Schülerinnen und Schüler des An- YULIYA VON SAAL ne-Frank-Gymnasiums zur Ausstellung »Diktatur und Demokratie im Zeitalter der Extreme«, Volkshochschule Die Sowjetunion und der KSZE-Prozess, Vortrag im Rahmen des Erding, 14. März Symposiums »Die Grundlagen der Ost- und Entspannungspolitik in der Ära Breschnew 1964–1975«, Moskau, 27. April Adelmo Cervi: »Meine 7 Väter. Als Partisan gegen Hit- ler und Mussolini«, Buchvorstellung, Dachau, 18. März i f Kriegskindheiten in der Sowjetunion im Zweiten Weltkrieg: Kinderver- z La Campagna italiana di Russia e gli eserciti stranieri di — wahrlosung und Kinderheimwesen, Vortrag auf der internationalen j Konferenz »Der Zweite Weltkrieg: Beziehungen auf staatlicher und Hitler. Ricerche e progetti, Vortrag im Rahmen der Gior- a nata di Studi »›Alleati contro il Bolshevismo‹. La guerra h individueller Ebene«, Kiev, 5. Oktober r in Russia della divisione ›Azul‹ e dell’ARMIR. Storia e e memoria«, Rom, 27. April s Sowjetische Kriegskindheiten: Kriegskinder unter deutscher Besat- b zung und im Spätstalinismus in Belarus 1941–1944–1953, Projekt- e Nel laboratorio dello stato sociale. Politiche del lavoro r vorstellung auf der Nachwuchstagung der Gemeinsamen Kommission i für die Erforschung der jüngeren Geschichte der deutsch-russischen tra lotta alla povertà, difesa del tenore di vita e riforme di c matrice neoliberale, Vortrag im Rahmen des Workshops h Beziehungen, Universität Heidelberg, 31. Oktober t »The Making of the Italian Welfare Regime: National Spe- 2 EVA SCHÄFFLER cificities and European Entanglements«, Rom, 4. Mai 0 1 7 (Post-)Socialist Masculinities between Work and Family Life: (Dis-) Die Kunst des Redigierens, Vortrag (mit Hans Woller) Continuities in Czechoslovakia/the Czech Republic from the 1970s im Rahmen des Seminars »Schreib-Praxis«, Aldersbach, to the 1990s, Vortrag im Rahmen des Workshops »Socialist Mascu- 25. Juli linities. Men in Eastern Europe: Ruptures, Transformations, and Con- tinuities in the 20th Century«, Paris, 16. September Der wissenschaftliche Aufsatz. Genre, Tricks und Fallen, Vortrag im Rahmen des Seminars »Schreib-Praxis«, Al- dersbach, 26. Juli ELKE SCHERSTJANOI

Die Deutsch-Italienische Historikerkommission und ihre Christa Wolf und die Sowjetunion, Vortrag, Glienicke b. Berlin, 26. April Empfehlungen, Vortrag im Rahmen der Podiumsdisku- ission »Der Historiker als Arzt? Die deutsch-italienischen THOMAS SCHLEMMER Beziehungen und die Historikerkommission«, München, 28. September Das Institut für Zeitgeschichte, die Holocaust-Forschung in der Bun- desrepublik und das German Yearbook of Contemporary History, Reformstau? Die schwierige Modernisierung des poli- Vortrag, AJC Berlin Ramer Institute for German – Jewish Relations, tischen Prozesses, Vortrag im Rahmen der Konferenz 24. Januar »Gefährdete Demokratie? Deutschland und Italien zwi- schen Finanzkrise, Zuwanderung und Europaskepsis«, Claus Schenck Graf von Stauffenberg und der 20. Juli 1944, Ge- Bozen, 12. Oktober spräch mit Schülerinnen der Walter-Mohr-Realschule Traunreut für ein Abschlussprojekt, München, 15. Februar Mugabe – ein afrikanischer Tyrann, Buchpräsentation: Einführung, München, 19. Oktober Ausgewählte Fragen zur Geschichte des Zweiten Weltkriegs und der Zwangsarbeit und Zwangsmigration für die Arbeitsgruppe »Anerken- Der italienische Faschismus. Ideologie und Herrschafts- nungsleistung an ehemalige deutsche Zwangsarbeiter«, Workshop praxis, Vortrag im Rahmen der Tagung (Fortbildung für (mit Dierk Hoffmann), Bundesverwaltungsamt, Außenstelle Hamm, Lehrkräfte an Gymnasien) »Das 20. Jahrhundert als Zeit- 21. Februar alter der Ideologien«, Tutzing, 23. Oktober

vorträge und podiumsdiskussionen 130

Der Bumerang-Effekt. Italien, die Alliierten und die MICHAEL SCHWARTZ Kriegsverbrecherfrage, Vortrag im Rahmen der Veranstal- tungsreihe »Jenseits von Nürnberg. Die Strafverfolgung Verfolgung und Diskriminierung von Homosexualität in Rhein- von NS-Verbrechen in Europa«, Nürnberg, 26. Okto- land-Pfalz 1946–1973. Einführende Bemerkungen zur öffentlichen ber Präsentation des IfZ-Forschungsberichts durch das Ministerium für Familie, Frauen, Jugend, Integration und Verbraucherschutz (MFF- Soziologie sozialer Ungleichheit, Workshop des Promoti- JIV) Rheinland-Pfalz, Vortrag, Mainz, 23. Januar onskollegs »Soziale Folgen des Wandels der Arbeitswelt in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts«: Kommen- Historische Authentizität in der Erinnerungspolitik? Authentizitäts- tare, München, 29. November politiken von Opferverbänden nach dem Zweiten Weltkrieg, Vortrag in der Ringvorlesung des Leibniz-Forschungsverbunds »Historische Populismus, Ringvorlesung: Mitorganisation und Co-Mo- Authentizität«, Deutsches Historisches Museum, Berlin, 6. Februar. deration, Regensburg, 15. Oktober bis 13. Dezember Homosexualität, Öffentlichkeit und sexuelle Liberalisierung in der d Bundesrepublik 1960–1980, Vortrag, Augsburg, 7. Februar o DANIEL SCHLÖGL k u Vertreibungen und Völkermorde: Ethnische »Säuberungen« in unse- m Das Profil der Deutschen Historischen Bibliografie, Vor- e trag, Workshop »Deutsche Historische Bibliografie. Prä- rer modernen Welt, Vortrag, Augsburg, 7. Februar n t sentation, Partner und Perspektiven«, IfZ München, 25. a und 26. Oktober Sexualität und gutes Leben. Deutschland seit den 1960er Jahren, t Vortrag, Ulm, 8. Februar i o Zeitgeschichte in der DHB. Über den Beitrag der Biblio- n thek des IfZ, Vortrag, Workshop »Deutsche Historische Die NS-Vergangenheit von Mitarbeitern des Bundesvertriebenenmi- Bibliografie. Präsentation, Partner und Perspektiven«, nisteriums und der Vertriebenenorganisationen, Vortrag, Oldenburg, IfZ München, 25. und 26. Oktober 13. Februar

Mitorganisation und Diskussionsleitung beim Workshop Modern Politics of Ethnic »Cleansing«: From Violence to Social En- »Deutsche Historische Bibliografie. Präsentation, Part- gineering, 1800–1950, Vortrag, Geisa, 6. April ner und Perspektiven«, IfZ München, 25. und 26. Ok- tober Homosexuelle im Nationalsozialismus – Tendenzen aktueller For- schung und Fragen an die Erinnerungspolitik, Vortrag und Podiums- Die Deutsche Historische Bibliografie. Genese, Ziele diskussion, Topographie des Terrors Berlin, 25. April und Entwicklungsstand, Vortrag (gemeinsam mit Katrin Getschmann), Tagung »Zu Klios Diensten. Fachinfor- Vertriebenenpolitik im doppelten Deutschland, Vortrag, Münster, mationsdienste und andere Services für die Geschichts- 5. Mai wissenschaft. Eine Fortbildung für Fachreferentinnen und Fachreferenten«, München, 21. und 22. November Verfolgung – Diskriminierung – Emanzipation. Homosexualität in Eu- ropa seit dem Zweiten Weltkrieg, Tagungsleitung (mit Michael May- er), Akademie für Politische Bildung Tutzing, 26. bis 28. Mai CHRISTIAN SCHMITTWILKEN

Off the Map of Dark Tourism? »Forgotten« sites of the AIDS und die Schwulenbewegung in der Bundesrepublik Deutsch- Holocaust in the former Soviet Union (gemeinsam mit land 1981–1990, Vortrag im Rahmen der Tagung »Verfolgung – Dis- Gaëlle Fisher), Vortrag im Rahmen der internationalen kriminierung – Emanzipation. Homosexualität in Europa seit dem Konferenz »Dark Tourism Sites related to the Holocaust, Zweiten Weltkrieg«, Akademie für Politische Bildung Tutzing, 28. Mai the Nazi Past and World War II: Visitation and Practice Conference«, Glasgow, 1. Juli Die Balkankriege und der Erste Weltkrieg: Epochengrenze zum Phä- nomen Massengewalt in Südost-Europa?, Eröffnungsvortrag (Key- Massenerschießungen. Der Holocaust zwischen Ostsee note) auf der Konferenz »Massengewalt in Südosteuropa: Vom 20. und Schwarzem Meer 1941–1944. Eine aktuelle Wan- Jahrhundert bis in die Gegenwart« des Lepsiushauses Potsdam, des derausstellung, Vortrag im Rahmen des internationalen Internationalen Instituts für Nationalitätenrecht und Regionalismus Workshops »Leerstelle(n)? Der deutsche Vernichtungs- München und des Moses-Mendelssohn-Zentrums Potsdam, Pots- krieg 1941–1944 und die Vergegenwärtigung des Ge- dam, 30. Juni schehens in der Bundesrepublik Deutschland nach 1989«, Minsk, 24. September Die Balkankriege und der Erste Weltkrieg: Epochengrenze zum Phä- nomen Massengewalt in Südost-Europa?, Vortrag, Ungarische Bot- schaft Berlin, 11. Juli

Wenzel Jaksch: Biographische Schlaglichter auf einen Sozialdemo- kraten aus Mitteleuropa, Vortrag, Weilburg, 16. August 131

Zukunftsorientierung und NS-Vergangenheit, Workshop des For- Die Krise der Weimarer Demokratie – Analogien zur Ge- schungsprojekts »NS-Belastungen im bundesdeutschen Atom- genwart?«, Vortrag im Rahmen der Veranstaltungsreihe bzw. Forschungsministerium, 1955–1972«: Mitwirkung, München, »Die Welt aus den Fugen«, Freising, 4. Mai 10. und 11. Oktober Zukünfte. Eine Geschichte der Zukunftsforschung, Vor- Homosexualität in der Adenauerzeit, Vortrag, Nürnberg, 2. November trag im Rahmen der Ringvorlesung Zukunft, Universität Düsseldorf, 19. Juli Holocaustforschung im Kontext der Genozidforschung?, Vortrag und Mitwirkung im Rahmen des Workshops »Lehre, Vermittlung und For- Liberalismus und Nationalsozialismus. Eine Beziehungs- schung zum Holocaust in Deutschland. Status Quo, Impulse und geschichte, Konferenz: Organisation (mit Frank Bajohr, Perspektiven«, Haus der Wannsee-Konferenz Berlin, 6. und 7. No- Ernst Wolfgang Becker und Johannes Hürter) und Ein- vember führung, IfZ München, 14. und 15. September

Justiz und Homosexualität. Schwule und Lesben in der Rechtspre- Die Zukunft in den Griff bekommen: Zum Spannungs- chung des 20. Jahrhunderts, Tagung: Leitung, Justizakademie Nord- verhältnis von Planung und Demokratisierung in der so- i f rhein-Westfalen, Recklinghausen, 18. und 19. Dezember zialliberalen Koalition 1969–1974, Vortrag im Rahmen z der Tagung »Wir wollen mehr Demokratie wagen: An- — j Justiz und Homosexualität – Einführende Bemerkungen, Eröffnungs- triebskräfte, Realität und Mythos eines Versprechens«, a vortrag im Rahmen der Tagung »Justiz und Homosexualität. Schwule Berlin, 19. September h r und Lesben in der Rechtsprechung des 20. Jahrhunderts«, Jus- e tizakademie Nordrhein-Westfalen, Recklinghausen, 18. Dezember Vom Zukunftswissen zum Handeln: Expertise und Ent- s b scheidungen über Umwelt, Gesundheit und Sicherheit e im 20. und 21. Jahrhundert, interdispziplinäre Konfe- r KERSTIN SCHWENKE i renz: Kommentar des Panels »Institutionen und Netz- c werke«, FRIAS, Universität Freiburg, 5. und 6. Oktober h Besuche in nationalsozialistischen Konzentrationslagern, Vortrag t im Rahmen des Promotionskollegs ProMoHist der Ludwig-Maximili- 2 ans-Universität, München, 12. Januar Zukunftsorientierung und NS-Vergangenheit. NS-Belas- 0 tungen im bundesdeutschen Atom- bzw. Forschungs- 1 7 Präsentation der Konzentrationslager vor ideologisch nahestehen- ministerium 1955–1972, Konferenz: Begrüßung, IfZ den Besuchern aus dem Ausland, Projektvorstellung und Diskussi- München, 10. Oktober on eines Kapitels der Promotion auf dem 23rd Transatlantic Doctoral Seminar des Deutschen Historischen Instituts Washington D.C., Geschichte der Nachhaltigkeit(en). Diskurse und Hamburg, 10. Juni Praktiken seit den 1970er Jahren, Vortrag und Pro- jektvorstellung des Arbeitskreises Nachhaltigkeit der ELKE SEEFRIED Leibniz-Gemeinschaft, Leibniz-Institut für Bildungsver- läufe, Bamberg, 20. November Zukünfte. Eine Geschichte der Zukunftsforschung, Vortrag, Deut- sches Historisches Institut Paris, 12. Januar Perspektiven der Zeitgeschichte im wiedervereinigten Deutschland, Vortrag und Podiumsdiskussion im Rah- Zukünfte. Eine Geschichte der Zukunftsforschung nach 1945, men des Symposiums »1917–2017: 100 Jahre Zeit- Marsilius-Vorlesung (mit Verleihung der Marsilius-Medaille für die geschichte«, Bayerisches Staatsministerium für Bil- Anerkennung der Verdienste für das Gespräch zwischen den Wis- dung und Kultus, Wissenschaft und Kunst, München, senschaftskulturen), Universität Heidelberg, 26. Januar 28. November

Politische Zukünfte im 20. Jahrhundert, Tagung: Moderation des Auftakt-Workshop des Projekts »Geschichte der Nach- öffentlichen Vortrags von Jörn Leonhard, Einführung sowie Vortrag haltigkeit(en). Diskurse und Praktiken seit den 1970er »Partei der Zukunft? Die Zukunftshorizonte der Sozialdemokratie Jahren«: Einführung, Universität Augsburg, Wissen- 1960–2000«, IfZ München, 15. bis 17. Februar schaftszentrum Umwelt, 7. Dezember

Shaping the Future. A Short History of Futures Studies since 1945, Der Kalte Krieg, Einführung in die Ausstellung »Der Kal- Vortrag im Rahmen der Tagung »German Past Futures«, German te Krieg. Ursachen – Geschichte – Folgen«, München, Historical Institute Washington, 25. Februar 12. Dezember

Diktatur und Demokratie im 20. Jahrhundert, Vortrag zur Eröffnung Martina Steber der Ausstellung »Diktatur und Demokratie im Zeitalter der Extreme. Streiflichter auf die Geschichte Europas im 20. Jahrhundert«, VHS Bedeutungskämpfe. »Konservatismus« in Großbri- Erding, 7. März tannien und der Bundesrepublik Deutschland, 1945– 1980, Vortrag im Rahmen des Kolloquiums Neuere und Neueste Geschichte, Bergische Universität Wuppertal, 10. Mai

vorträge und podiumsdiskussionen 132

Bedeutungskämpfe. »Konservatismus« in Großbritanni- Graf von der Schulenburg und die Verhaftungen Deutscher in der en und der Bundesrepublik Deutschland, 1945–1980, Sowjetunion, Einführungsvortrag im Rahmen des Kamingesprächs Vortrag im Rahmen des Kolloquiums Neuere und Neu- »80. Jahrestag des Großen Terrors unter Stalin. Erinnerung an deut- este Geschichte, Georg-August-Universität Göttingen, sche Schicksale«, Residenz des deutschen Botschafters in Moskau, 18. Mai 1. November

Bedeutungskämpfe. »Konservatismus« in Großbritanni- Deutsche Kommunisten im sowjetischen Exil, Vortrag im Rahmen der en und der Bundesrepublik Deutschland, 1945–1980, Veranstaltungsreihe »Russland-Komplex«, München, 11. November Vortrag im Rahmen des Historischen Kolloquiums, TU Braunschweig, 31. Mai MAX TRECKER

Radical Conservatism? German and British Perspectives Forging the Indian Steel Industry: The Economic Side of the Cold on Conservatism and the New Right since the 1970s, War in the Global South/ Cultural Orders, Interdisciplinary Workshop d Vortrag im Rahmen der Tagung »The Trump Presiden- o with Graduate Students from LMU Munich and UC Berkeley: Vor- k cy. A Historical Assessment from Europe«, St Antony’s trag, München, 8. Juni u College Oxford, 16. und 17. Juni m e Globalisation by Import Substitution? The Council for Mutual Econo- n Introduction: Cultures of Conservatism, Vortrag im Rah- t mic Assistance (CMEA) and the Global South und The Other Glob- a men der Tagung »Cultures of Conservatism in the USA alisers: How the Socialist and the Non-Aligned World Shaped the t and Western Europe between the 1970s and 1990s«, i Rise of Post-War Economic Globalisation, Vorträge, Exeter, 6. Juli o Deutsches Historisches Institut London, 14. bis 16. Sep- n tember The grapes of cooperation: Bulgarian and East German plans to build a Syrian cement industry from scratch und Spaces of Interaction Angst um die Demokratie. Deutsche und britische Kon- between the Socialist Camp and the Global South Knowledge Pro- servative und das linke Demokratieprojekt, Vortrag im duction, Trade, and Scientific-Technical Cooperation in the Cold War Rahmen der Tagung »›Wir wollen mehr Demokratie wa- Era, Vorträge, Leipzig, 27. Oktober gen‹. Antriebskräfte, Realität und Mythos eines Verspre- chens«, Bundeskanzler-Willy-Brandt-Stiftung, Berlin, The grapes of cooperation: Bulgarian and East German plans to build 19. und 20. September a Syrian cement industry from scratch und Expectations and predi- caments: the Socialist regimes and pan-European cooperation in the Curious Encounters. German and British Conservatives, 1970s, Vorträge, Florenz, 23. November 1945–1990, Vortrag im Rahmen der Tagung »Decen- tering Conservatism«, St John’s College Oxford, 21. und ANNA ULLRICH 22. September Presentation of the EHRI Project, Vortrag im Rahmen des Workshops Die Hüter der Begriffe, Vortrag und Podiumsdiskussion im »The Holocaust in Southern Europe – Sources for Searching the Rahmen der Buchpräsentation »Die Hüter der Begriffe. Names«, Triest, 5. April Politische Sprachen des Konservativen in Großbritanni- en und der Bundesrepublik Deutschland, 1945–1980«, Hitler und die Kinder vom Obersalzberg, Filmgespräch: Moderation, Historisches Kolleg, München, 9. November Berchtesgaden, 7. April

Konservatismus in Legitimationsnöten. Westdeutsche Report on EHRI Seminars and Fellowships, Vortrag im Rahmen des Suchbewegungen in den 1950er und frühen 1960er »EHRI General Partner Meeting«, Mailand, 5. Juli Jahren, Vortrag im Rahmen der Tagung »Vermessun- gen einer Intellectual History der frühen Bundesrepub- Holocaust Studies Today: The State of the Field, Podiumsdiskussion: lik«, Leipzig, 30. November bis 1. Dezember Moderation, Lviv, 18. September

TIM SZATKOWSKI Jewish Sources in German Holocaust Historiography, Vortrag im Rah- men des EHRI-Seminars »Advanced Holocaust Studies Today: Sour- Deutsch-türkische Beziehungen während der Militär- ces and Approaches«, Lviv, 22. September herrschaft in der Türkei von 1980 bis 1983, Vortrag, Ambassador Club, Berlin, 11. Mai Alte Auseinandersetzungen und neue Allianzen – CV und ZVfD im Kampf gegen den Antisemitismus 1928–1933, Vortrag im Rahmen CAROLA TISCHLER des Kolloquiums »Deutschsprachige Zionismen«, Berlin, 26. Oktober

Friedrich Werner Graf von der Schulenburg. Kritische Anmerkungen zu einer Ausstellung, Vortrag im Rahmen der Veranstaltung »Burg Falkenberg und KZ-Gedenk- stätte Flossenbürg – Lernorte zum Nationalsozialismus«, Burg Falkenberg, 13. Oktober 133

SEBASTIAN VOIGT Kindheit und Jugend im NS-Regime, Vortrag im Rahmen der Fortbildung »Jugend im Nationalsozialismus« für Ab- Der Jüdische Mai ’68. Pierre Goldman, Daniel Cohn-Bendit und solventinnen und Absolventen der Berufsfachschule für André Glucksmann im Nachkriegsfrankreich, Vortrag im Rahmen Altenpflege Heimerer GmbH, IfZ München, 27. Novem- des Kolloquiums, Lehrstuhl für jüdische Geschichte, München, 26. ber und 13. Dezember Januar HERMANN WENTKER Herausforderungen der gewerkschaftlichen Organisationsgeschich- te, Vortrag im Rahmen des Kolloquiums Gewerkschaftsgeschichte Der lange Abschied von der Zukunft: Zukunftsvorstel- der FES / HBS, Augsburg, 24. Februar lungen der SED, Vortrag im Rahmen der Tagung »Poli- tische Zukünfte im 20. Jahrhundert«, IfZ München, 17. Die westdeutschen Gewerkschaften und der »Strukturbruch«. Der Februar DGB, die IG CPK und die HBV in den 1970er Jahren, Vortrag im i Rahmen der Tagung Geschichtsprojekte der Hans-Böckler-Stiftung, Österreich und die DDR, Buchvorstellung: Kommentar f Düsseldorf, 2. und 3. März und Moderation, Österreichisches Kulturforum Berlin, z — 14. März j Die westdeutschen Gewerkschaften und der »Strukturbruch«. Der a h DGB, die IG CPK und die HBV in den 1970er Jahren, Vortrag im Rah- Die Bundesrepublik Deutschland und die KSZE (1972– r men des Auftaktworkshops des Kollegs »Soziale Folgen des Wandels 1975), Vortrag im Rahmen des Symposiums »Die Grund- e s der Arbeitswelt in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts«, Zentrum lagen der Ost- und Entspannungspolitik in der Ära b für Zeithistorische Forschung, Potsdam, 17. März Breschnew 1964–1975«, Moskau, 28. April e r i Angela Merkel, The Most Powerful Woman in Europe. The Rise of an Die Schlussakte von Helsinki und der KSZE-Folgepro- c h Extraordinary Politician, Vortrag im Rahmen der Warburg Speaking zess. Die bemerkenswerte Karriere eines umkämpften t Tour des American Council on Germany, Jonathan Club, Los Ange- Konzepts, Vortrag im Rahmen der Hildesheimer Euro- 2 les, 6. November pagespräche, Hildesheim, 26. Juni 0 1 7 Rightwing Populism in Germany. The Rise of the Alternative für Europa und die deutsche Einheit, Buchvorstellung: Mo- Deutschland (AfD) and the political Situation after the Bundestags- deration, Bundesstiftung zur Aufarbeitung der SED-Dik- wahl, Vortrag im Rahmen der Warburg Speaking Tour des American tatur, Berlin, 28. September Council on Germany, Goethe Institut, San Francisco, 7. November; University of Washington, Seattle, 8. November; Brandeis University, Die DDR – wirklich eine Chance?, Podiumsdiskussion im Waltham/Boston, 10. November Rahmen der Jahrestagung der Gesellschaft für Deutsch- landforschung »Die DDR im Fokus«, Berlin, 13. Oktober PEER VOLKMANN Bernhard Vogel als Deutschland- und Ostpolitiker, Vor- Heinrich Brüning: Politischer Ratgeber im Exil und für das Nach- trag im Rahmen der Buchvorstellung »Bernhard Vogel: kriegsdeutschland, Vortrag im Rahmen der Wissenschaftlichen Ta- Brückenbauer zwischen Ost und West«, Berlin, 6. No- gung »Politiker ohne Amt. Ungebetene Ratgeber, Intriganten und vember Elder Statesmen«, Friedrichsruh, 9. November The INF Treaty of 1987: A Reappraisal, Tagung des Ber- NIELS WEISE liner Kollegs Kalter Krieg, des IfZ, der Universität Mann- heim und der Willy-Brandt-Stiftung: Organisation und Personelle Kontinuität in Ministerien auf Bundesebene nach der NS- Moderation, Berlin, 30. November bis 2. Dezember Zeit, Vortrag im Rahmen des Deutsch-Kolumbianischen Seminars der Universitäten Konstanz und Santo Tomás »Vergangenheitsbe- The GDR, Gorbachev, and the INF Treaty, Vortrag im wältigung durch Übergangsjustiz in Deutschland und Kolumbien«, Rahmen der Tagung »The INF-Treaty of 1987: A Re- IfZ München, 20. Juni appraisal«, Berlin, 1. Dezember

Einordnung des Atom- und Forschungsministeriums, Vortrag im ANDREAS WIRSCHING Rahmen des Workshops »Zukunftsorientierung und NS-Vergan- genheit« zum Forschungsprojekt »NS-Belastungen im bundes- Der überforderte Frieden. 1919 und das 20. Jahrhun- deutschen Atom- bzw. Forschungsministerium, 1955–1972«, IfZ dert, Einführung zu einem Vortrag von Jörn Leonhard München, 10. Oktober (Forschungsstipendiat des IfZ beim Historischen Kolleg), Historisches Kolleg, München, 16. Januar Zukunftsorientierung und NS-Vergangenheit, Workshop zum For- schungsprojekt »NS-Belastungen im bundesdeutschen Atom- bzw. Was wäre, wenn das demokratische Europa scheitert? Forschungsministerium, 1955–1972«: Organisation und Einfüh- Szenarien für Europa, Vortrag und Diskussion im Rah- rung, IfZ München, 10. und 11. Oktober men der »salonfestival«-Reihe »Kluge Köpfe zu Gast«, Bad Homburg, 19. Januar vorträge und podiumsdiskussionen 134

Traditionsbruch als Herausforderung, Festvortrag im Wie gefährdet ist unsere Demokratie?, Vortrag im Rahmen einer Rahmen des Neujahrsempfangs der schwäbischen Wirt- Abendveranstaltung für die Mitglieder und Gäste des Münchner Her- schaft, Kongress am Park Augsburg, 24. Januar renclubs, München, 20. April

Große Erwartungen – 1919 und die Neuordnung der Orte der Demokratie, Moderation einer Podiumsdiskussion mit Bun- Welt, Kolloquium unter Leitung von Jörn Leonhard (Sti- despräsident Frank-Walter Steinmeier und Nachwuchswissenschaft- pendiat des IfZ beim Historischen Kolleg): Begrüßung ler/innen und Studierenden der Ludwig-Maximilians-Universität, und Kommentar im 4. Panel, Historisches Kolleg, Mün- LMU München, 26. April chen, 25. und 27. Januar Was die Populisten so gefährlich macht, Podiumsdiskussion im Rah- Schuld, Leid und Erinnerung. Der Historiker Gilad Mar- men der Veranstaltung »DER SPIEGEL live an der Zeppelin-Univer- galit über die Gedenkkultur in Deutschland nach dem sität«, Friedrichshafen, 27. April Zweiten Weltkrieg, Buchpräsentation und Podiumsdis- kussion: Moderation, IfZ München, 2. Februar Der transatlantische Faktor, oder: Gehört die Welt den USA?, Vortrag d im Rahmen des 8. Nell-Breuning-Symposiums, Kulturhalle der Stadt o k Nationalstaat und europäische Integration in Geschichte Rödermark, 29. April u und Gegenwart, Vortrag im Rahmen der Abschlussver- m e anstaltung des »Unitags für hochbegabte und besonders Staats-Organisation. Ministerialbürokratie in Deutschland zwischen n leistungsfähige Gymnasiastinnen und Gymnasiasten« Normalität und Ausnahmezustand, Einführung zu einem Vortrag t a der Ludwig-Maximilians-Universität, LMU München, von Stefanie Middendorf (Förderstipendiatin am Historischen Kol- t 10. Februar leg), Historisches Kolleg, München, 8. Mai i o n Demokratien unter Hochdruck. Stehen wir vor einer »Cultural Turn« und NS-Forschung. Zwischenbilanz und Perspek- Zeitenwende in Europa?, Vortrag und Diskussion im tiven, Podiumsdiskussion im Rahmen der neuen IfZ-Veranstal- Rahmen einer Veranstaltung aller parteinahen Bildungs- tungsreihe »VfZ-Podium Zeitgeschichte«: Begrüßung, IfZ München, einrichtungen in Schleswig-Holstein, Universität Kiel, 15. Mai 14. Februar Die Gegenwart der Geschichte – Das Historische Quartett, Podiums- Gespaltene Erinnerung. Die Deutschen und der Zwei- diskussion, Literaturhaus München, 16. Mai te Weltkrieg, Vortrag im Rahmen einer öffentlichen Ge- denkstunde zum 73. Jahrestag der Bombardierung der Nazi Legacies? The Question of Continuities in Postwar Germany, Stadt Augsburg im Februar 1944, Rathaus Augsburg, Jahresvortrag der German History Society, Deutsches Historisches 23. Februar Institut London, 18. Mai

Aufstieg rechter Bewegungen in den 1920er Jahren und Albert Speer. Eine deutsche Karriere, Buchpräsentation mit Podi- heute: Wie gefährdet ist unsere Demokratie?, Auftakt- umsdiskussion: Moderation, IfZ München, 31. Mai vortrag und Podiumsdiskussion im Rahmen der Reihe »Wehret den Anfängen! Recherchen zum Rechtspopu- Europa nach dem Boom: Der zeithistorische Blick auf die Integra- lismus«, NS-Dokumentationszentrum München, 6. März tionsgeschichte, Vortrag im Rahmen der Jahrestagung des Arbeits- kreises für Rechtswissenschaft und Zeitgeschichte, Akademie der Soziale Folgen des Wandels der Arbeitswelt in der 2. Hälfte Wissenschaften und der Literatur Mainz, 2. Juni des 20. Jahrhunderts, Auftakt-workshop des gleichna- migen Graduiertenkollegs: Moderation des 1. Panels, Zukunft Europa, Podiumsdiskussion im Rahmen einer Veranstaltung Zentrum für Zeithistorische Forschung, Potsdam, von Pulse of Europe Frankfurt, Lessing-Gymnasium, Frankfurt am 17. März Main, 6. Juni

60 Jahre Römische Verträge – die Geburtsstunde der Zahlt Europa mit der Renationalisierung den Preis für die Globalisie- Europäischen Union. Integration trotz Krise?, Impuls- rung?, Podiumsdiskussion im Rahmen des Körber History Forums vortrag und Podiumsdiskussion im Rahmen der Reihe 2017, Humboldt-Carrée, Berlin, 17. Juni »Crisis Talks« des Leibniz-Forschungsverbunds »Krisen einer globalisierten Welt«, Hessische Landesvertretung »Ist das Geschichte oder kann das weg?« Familienerinnerungen aus bei der EU, Brüssel, 29. März dem Nationalsozialismus aufarbeiten und bewahren, Tagung: Be- grüßung und Moderation eines Experten-Gesprächs und eines In- Faut-il connaître la fin de l'histoire? A propos de la préhis- formationsforums für Nachfahren, Literaturhaus München und IfZ toire européenne du temps présent, Vortrag im Rahmen München, 22. und 23. Juni der Reihe »Comment écrire l’histoire de l’Europe«, Deut- sches Historisches Institut Paris, 30. März 135

Getrennte Wege nach dem Nationalsozialismus? Vergleichende Per- Interaktionsräume deutsch-französischer Wirtschaftseli- spektiven auf die Innenministerien in Bonn und Ost-Berlin, Tagung ten, 1920–1950 / Les espaces d’interaction entre les éli- im Rahmen eines Geschichtsprojekts des IfZ und des Zentrums für tes économiques françaises et allemandes, 1920–1950, Zeithistorische Forschung im Auftrag des BMI: Einführung, zusam- Kolloquium: Moderation des 3. Panels, Deutsches Histo- menfassender Vortrag und Podiumsdiskussion, Bundesministerium risches Institut Paris, 22. September des Innern, Berlin, 26. Juni Der Historiker als Arzt? Die deutsch-italienischen Be- Über den Zustand unserer Demokratie, Festvortrag im Rahmen einer ziehungen und die Historikerkommission – eine Bi- Festveranstaltung anlässlich der Jahresversammlung des Stifterver- lanz, Podiumsdiskussion anlässlich des 5. Jahrestages bandes für die Deutsche Wissenschaft e. V., Paulskirche, Frankfurt der Übergabe des Schlussberichts der Deutsch-Italieni- am Main, 27. Juni schen Historikerkommission: Moderation, IfZ München, 28. September Neuere Arbeiten zur Zeitgeschichte, Doktorandenkolloquium des IfZ bzw. der Ludwig-Maximilians-Universität (Lehrstuhl Wirsching), der Germany and German-French-Relations as Part of a Universität Bonn (Lehrstuhl Scholtyseck), Mainz (Lehrstuhl Rödder) »Global History«, Vortrag im Rahmen des Panels »Natio- i f und Paris-Sorbonne (Lehrstuhl Miard-Delacroix): Moderation des nal – Transnational – Global? German-French Relations z 1. Panels, LVR-Institut für Landeskunde und Regionalgeschichte, as a »Historiographical Problem« anlässlich der Jahres- — j Bonn, 29. Juni konferenz der German Studies Association, Atlanta/USA, a 7. Oktober h r Geschichte der Demokratie im 20. Jahrhundert, Moderation einer e Festveranstaltung anlässlich des 70. Geburtstags von Udo Wengst Von der »Lügenpresse« zur »Lügenwissenschaft«? Zur s b (Stellvertretender Direktor a. D. des IfZ), IfZ München, 3. Juli Relevanz der Zeitgeschichte als Wissenschaft heute, e Festvortrag im Rahmen der Festveranstaltung »25 Jahre r i Die Russische Revolution 1917, Jahreskolloquium der Gemeinsa- Zentrum für Zeithistorische Forschung«, Potsdam, c men Kommission für die Erforschung der jüngeren Geschichte der 12. Oktober h t deutsch-russischen Beziehungen: Moderation des 4. Panels, Russi- 2 sche Akademie der Wissenschaften, Moskau, 7. Juli Die Zukunft der Zeitgeschichte, Podiumsdiskussion im 0 Rahmen der Festveranstaltung »25 Jahre Zentrum für 1 7 Albert Speer. Architekt, Rüstungsminister – und unpolitischer Tech- Zeithistorische Forschung«, Potsdam, 12. Oktober nokrat?, Buchpräsentation mit Podiumsdiskussion: Moderation, NS-Dokumentationszentrum München, 10. Juli Der Nationalstaat vor der Globalisierung, oder: Wie ver- ändert die Globalisierung die Zeitgeschichtsschreibung Präsentation von Band Kabinett Ehard III/2 (1952) der Edition »Die des Nationalen?, Vortrag im Rahmen des Workshops Protokolle des Bayerischen Ministerrats 1945–1962«, herausgege- »Was erklärt die ›Globalisierung‹? Ein Gespräch über ben von der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akade- Deutungsmöglichkeiten der jüngsten Zeitgeschichte«, mie der Wissenschaften und der Generaldirektion der Staatlichen Tübingen, 14. Oktober Archive Bayerns, Begrüßung und Einführungsvortrag, Historisches Kolleg, München, 11. Juli Über den Zustand unserer Demokratie, Vortrag im Rah- men einer Veranstaltung der Sparkassenakademie Bay- Städtische Verwaltung und NS-Regime – Geschichte einer Kollabora- ern für Vorstände bayerischer Sparkassen, Tegernsee, tion, Vortrag zum Auftakt der Reihe »Epoche unter dem Hakenkreuz« 18. Oktober der Historischen Gesellschaft Coburg und der Volkshochschule Co- burg, Rathaus der Stadt Coburg, 13. Juli Schuld und Sühne? Reaktionen der katholischen Kir- chenführung zu Nürnberger Prozessen und Entnazifi- Der Weg zum wiedervereinigten Deutschland im europäischen Kon- zierung 1945–1955, Einführung zu einem Vortrag von text, Impulsvortrag und Diskussion im Rahmen der Klausurtagung Gerald Steinacher (Honorary Fellow am Historischen »Gedenken und Jahrestage 2018 und 2019« des Bundespräsidial- Kolleg), Historisches Kolleg, München, 23. Oktober amts, Schloss Bellevue, Berlin, 20. Juli Präsentation des Projekts »Aufarbeitung der Nachkriegs- Akten zur Auswärtigen Politik der Bundesrepublik Deutschland, geschichte des BMI und des MdI bezüglich möglicher Band 1986, Buchpräsentation mit Podiumsdiskussion: Moderation, personeller und sachlicher Kontinuitäten zur NS-Zeit« Haus der Geschichte der Bundesrepublik Deutschland, Bonn, für interessierte ehemalige und aktuelle BMI-Mitarbeiter/ 6. September innen, Einführung und Zusammenfassung der Diskussi- onen an verschiedenen Thementischen, Bundesminis- »Wir wollen mehr Demokratie wagen.« Antriebskräfte, Realität und terium des Innern, Bonn, 24. Oktober Mythos eines Versprechens, Konferenz anlässlich des 25. Todesta- ges von Willy Brandt: Kommentator im 4. Panel, Haus der Leibniz- Grundsteinlegung für Neubau der Dokumentation Ober- Gemeinschaft, Berlin, 20. September salzberg, Grußwort, Berchtesgaden, 30. Oktober

vorträge und podiumsdiskussionen 136

Gemeinschaften der Gewalt? Eine Emotionsgeschich- JÜRGEN ZARUSKY te der Ausschreitungen in Deutschland, Großbritan- nien und Frankreich im Ersten Weltkrieg, Moderation Vystavka »Vojna na uničtoženie« – pazmyšlenija ob izmenenijach v eines Vortrags von Sven Oliver Müller im Rahmen des obščestvennom pamjati o vojne protiv SSSR v Germanii, 20 let spustja gemeinsamen Kolloquiums des IfZ und des Lehrstuhls [Die Ausstellung »Vernichtungskrieg« – Überlegungen zur Verände- für Zeitgeschichte der Ludwig-Maximilians-Universität rung des gesellschaftlichen Gedächtnisses über den Krieg gegen die im Wintersemester 2017/18, IfZ München, 8. November UdSSR in Deutschland, 20 Jahre danach], Vortrag bei der Konferenz »Preodolenie prošlogo v Germanii i Rossii: opyt i uroki na buduščee Die Hüter der Begriffe. Politische Sprachen des Kon- (pamjati professora A. I. Boroznjaka) [Vergangenheitsbewältigung in servativen in Großbritannien und der Bundesrepublik Deutschland und Russland: Erfahrung und Lehren für die Zukunft Deutschland, 1945–1980, Buchpräsentation und Podi- (zum Gedenken an Professor A. I. Boroznjak)] sowie Leitung einer umsdiskussion: Moderation, Historisches Kolleg, Mün- Sektion, Lipezk/Russland, 16. Februar chen, 9. November Zwangsarbeit in der Erinnerung in Böhmen und Bayern, Podiums- d Von Bonn nach Berlin: Ist Zeitgeschichte Vorgeschichte diskussion, Tschechisches Zentrum München, 6. März o k der Gegenwart?, Vortrag im Rahmen der Ringvorlesung u »Von Bonn nach Berlin. Kontinuität und Transformation »Geschichte, die noch qualmt«. Erinnerungskonflikte in Europa, Vor- m e der Republik«, Universität Bonn, 14. November trag im Rahmen der Veranstaltungsreihe »Drinnen oder draußen? Zu- n sammenleben in Europa« des Kulturreferats der Landeshauptstadt t a Deutschland und Russland – Konflikt und Kooperation München, Gasteig, München, 8. März t in historischer Perspektive, Grußwort und Podiumsdis- i o kussion im Rahmen einer Festveranstaltung zum 20-jäh- Rossijskaja revoljucija v sovremennoj istoriografiii obščestvennom n rigen Bestehen der Gemeinsamen Kommission für die mnenii Germanii [Die Russische Revolution in der aktuellen Ge- Erforschung der jüngeren Geschichte der deutsch-russi- schichtsschreibung und der öffentlichen Meinung in Deutschland], schen Beziehungen, Deutsch-Russisches Museum Ber- Vortrag im Rahmen der Internationalen wissenschaftlichen Konfe- lin-Karlshorst, 29. November renz »Stoletie Revoljucii 1917 goda v Rossii« [Hundertster Jahrestag der Revolution von 1917 in Russland], Moskau, 29. März Der INF-Vertrag von 1987. Warum Abrüstung kein Hirn- gespinst ist, Podiumsdiskussion im Rahmen der Tagung »Hitlers erster Feind. Der Kampf des Konrad Heiden«, Podiumsge- »The INF Treaty of 1987: A Re-Appraisal« des Berliner spräch mit Stefan Aust, IfZ München, 25. April Kollegs Kalter Krieg, Humboldt-Universität zu Berlin, 30. November Die Evakuierung der Deutschen aus der Slowakei 1944/45. Verlauf und Deutungen, Kontexte und Vergleich, Workshop: Abschlusskom- Die Gegenwart der Geschichte – Das Historische Quar- mentar (mit Mathias Beer und Martin Pekár), Collegium Carolinum, tett, Podiumsdiskussion, Literaturhaus München, München, 28. April 14. Dezember Ansprache bei der Gedenkfeier für die am ehemaligen SS-Schieß- HANS WOLLER platz Hebertshausen ermordeten sowjetischen Soldaten, Dachau 30. April Die Resonanz der Oktoberrevolution in Italien nach 1917, Vortrag im Rahmen der Jahrestagung der Gemeinsamen Cultural Turn und NS-Geschichte, Podium Zeitgeschichte der VfZ: Kommission für die Erforschung der jüngeren Geschich- Moderation, IfZ München, 15. Mai te der deutsch-russischen Beziehungen Moskau, 7. Juli Nach der Revolution: Russland im »Vorwärts« 1917–1933, Vortrag Gefährdete Demokratie, Vortrag im Rahmen der Tagung im Rahmen der Tagung »Das Projekt ›Vorwärts‹ bis 1933. Eine his- »Gefährdete Demokratie«, Freie Universität Bozen, 12. torische Quelle wird digitalisiert«, Bonn, 17. Mai Oktober Aufarbeitung der NS-Diktatur: Stärkung der NS-Gedenkstättenar- Mugabe – ein afrikanischer Tyrann, Buchvorstellung: beit und Würdigung aller NS-Opfergruppen, Fachgespräch des Aus- Einführung und Moderation, IfZ München, 19. Oktober schusses für Kultur und Medien des Deutschen Bundestages, Berlin, 31. Mai Die Resonanz der Oktoberrevolution in Italien nach 1917, Vortrag im Rahmen des internationalen Symposi- Das Konzentrationslager Dachau / Die Häftlingsgruppen der »Aso- ums »Verheißung und Bedrohung: Die Oktoberrevoluti- zialen« und »Berufsverbrecher«, Seminartag für Stipendiaten der on als globales Ereignis«, Stiftung Ettersberg in Weimar, Friedrich-Ebert-Stiftung (zusammen mit Doris Danzer und Annette 28.Oktober Eberle), Dachau, 10. Juni

Gerd Müller. Weltstar wider Willen, Vortrag im Rahmen der Besprechung der Forschungsabteilung, IfZ Mün- chen, 23. November 137

Stefan Aust stellte im Gespräch mit i f Jürgen Zarusky seine Biografie über z Konrad Heiden vor. Dessen Nachlass — wird im IfZ-Archiv aufbewahrt. j a h r e s b Erinnerung an die Opfer des NS-Regimes in München. Diskurs und Laudatio auf Ernst Grube bei der Verleihung des Ge- e Perspektiven, Podiumsdiskussion im Rahmen des Fachkolloqui- org-Elser-Preises, München, 7. November r i ums »Wer ist Opfer des Nationalsozialismus?«, München, Gasteig, c 19. Juni Die deutsche Sozialdemokratie und die Russische Revo- h t lution, Vortrag im Rahmen der Tagung »Die Sowjetunion 2 Ist das Geschichte oder kann das weg?, Tagung: Expertengespräch, und Deutschland im 20. Jahrhundert. Revolution, Krieg, 0 Literaturhaus, München, 22. Juni Suche nach Verständigung«, Münchner Volkshoch- 1 7 schule, 10. November Der Tag, als der Krieg begann: Der 22. Juni 1941 und der deutsche Vernichtungskrieg gegen die Sowjetunion in heutigen Erinnerungen, Walter Klingenbeck (1924–1943). Ein Münchner Jugend- Podiumsgespräch, Kopelew-Forum, Köln, 29. Juni widerständler aus dem katholischen Milieu, Vortrag im Rahmen der Tagung »Vergessene katholische Wider- Putins Russland, Vortrag, Volkshochschule im Norden des Landkrei- standskämpfer in Bayern«, Katholische Akademie in ses München, 13. Juli Bayern, München, 14. November

11. Aldersbacher Schreib-Praxis-Seminar, Leitung (mit Hans Woller Die deutsche Sozialdemokratie und die Russische Re- und Thomas Schlemmer), Aldersbach, 24. bis 28. Juli volution, Vortrag im Rahmen der Veranstaltung »Die Russische Revolution und die Geschichte des 20. Jahr- Erfolgreiche Beispiele deutsch-polnischer, polnisch-russischer und hunderts – Erfahrung und Einsichten der Sozialdemokra- russisch-deutscher Geschichtsdialoge, Vortrag im Rahmen des Ex- tie« der Historischen Kommission beim Parteivorstand pertenseminars »Polen-Deutschland-Russland: Wie können wir re- der SPD, Willy-Brandt-Haus Berlin, 20. November spektvoll über die gemeinsame Geschichte sprechen?«, Warschau, 21. September Sind Gedenkstätten museumsreif?, Podiumsdiskussion aus Anlass des 65-jährigen Bestehens der Gedenkstätte Die russische Revolution und ihre Folgen, Vortrag, Volkshochschule Bergen-Belsen, Celle, 21. November im Norden des Landkreises München, 26. September Sovetsko-germanskaja vojna 1941–1945 gg. v obščest- 100 Jahre Russische Revolution, Vortrag, Wittelsbacher Gymnasium, vennom soznanii sovremennoj FRG [Der deutsch-so- 23. Oktober wjetische Krieg 1941–1945 im gesellschaftlichen Bewusstsein der heutigen Bundesrepublik], Vortrag im Die deutsche Sozialdemokratie und die Russische Revolution, Vor- Rahmen der Zehnjahresfeier des Voronežer Zentrums trag im Rahmen des Kolloquiums des Lehrstuhls für Vergleichende für Oral History, Voronež’/Russland, 13. Dezember Politikwissenschaft mit dem Zentralinstitut für Mittel- und Osteuro- pastudien »Machtkalkül? Furcht? Faszination? – Deutschland und die russische Revolution von 1917«, Katholische Universität Eich- stätt, 6. November

vorträge und podiumsdiskussionen 138

Mitarbeit in wissenschaftlichen Kommissionen und Beiräten

d Frank Bajohr institutionelle, konzeptionelle und raumplanerische (Dis-) o k Kontinuitäten« der Akademie für Raumforschung und u m Vorsitzender des Wissenschaftlichen Beirats Landesplanung (ARL) e n des Instituts für schleswig-holsteinische Zeit- Mitglied der Leitungsgruppe des Editionsprojektes »Das t und Regionalgeschichte (IZRG) Grundgesetz. Dokumentation seiner Entstehung« a t Mitglied des Wissenschaftlichen Beirats der i o Stiftung Denkmal für die ermordeten Juden Eu- MICHAEL BUDDRUS n ropas Mitglied des Wissenschaftlichen Beirats der Mitglied der Historischen Kommission für Mecklenburg Gedenk- und Bildungsstätte Haus der Wann- see-Konferenz Axel Drecoll Mitglied des Fachbeirats »NS-verfolgungsbe- dingt entzogenes Kulturgut« der Klassik Stiftung Mitglied des Runden Tischs »Gedenkstätten und zeithis- Weimar e.V. torische Einrichtungen« im Bayerischen Staatsministerium Mitglied des Wissenschaftlichen Beirats des für Bildung und Kultus, Wissenschaft und Kunst Prora-Zentrums e.V. Mitglied des Gründungsbeirats des Dokumentationszen- Mitglied des Wissenschaftlichen Beirats der trums Neulandhalle Erinnerungs-, Bildungs- und Begegnungsstätte Mitglied des Wissenschaftlichen Beirats der »Denkstätte« Alt Rehse e.V. Weiße Rose der Universität Weingarten Mitglied des International Advisory Boards der Gutachter der DFG Publication Series des NIOD (Institute for War, Holocaust and Genocide Studies, Amsterdam) Albert A. Feiber

MAXIMILIAN BECKER ­Mitglied des erweiterten Beraterkreises des Museums für bayerische Geschichte ­Gutachter für den Jubiläumsfonds der Öster- Vertreter der Dokumentation Obersalzberg im Verbund reichischen Nationalbank »NS-Großanlagen«

Magnus Brechtken Frieder Günther

Mitglied des Beirats der Prinz-Albert-Gesell- Mitglied des Arbeitskreises für Rechtswissenschaft und schaft Zeitgeschichte an der Akademie der Wissenschaften und Mitglied des Beirats der Stiftung Bayerische der Literatur Mainz Gedenkstätten Mitglied des Expertengremiums Gedenkstätten- CHRISTIAN HARTMANN förderung des Bundes Mitglied im Forschungsverbund Provenienz- Mitglied des Internationalen Wissenschaftlichen Beirats der forschung Bayern französischen Ausgabe von »Hitler, Mein Kampf. Eine kriti- Mitglied im Wissenschaftlichen Beirat des sche Edition« Projekts »Von der RAG zur ARL: Personelle, 139

Dierk Hoffmann Simone Paulmichl

Wissenschaftlicher Berater des Bundesverwaltungsamts Mitglied im Arbeitskreis Presse der Leibniz-Ge- (Außenstelle Hamm) meinschaft Mitglied des wissenschaftlichen Beirats des Deutsch- Mitglied der Arbeitsgemeinschaft Öffentlichkeits- Russischen Museums Berlin-Karlshorst arbeit des Kompetenzverbundes »Historische Wissenschaften München« Johannes Hürter Ilse Dorothee Pautsch Mitglied der Deutschen Kommission für Militärgeschichte (Deutsche Sektion der Commission Internationale d’His- Mitglied der Arbeitsgruppe des Berliner Kollegs toire Militaire) Kalter Krieg Mitglied der Bewertungskommission zur Verleihung des Mitglied des International Committee of Editors of i f Förderpreises für Militärgeschichte und Militärtechnikge- Diplomatic Documents z — schichte j a RAINER KARLSCH Florian Peters h r e Mitglied der Historikerkommission der Adidas AG Mitarbeit im »Leibniz-Netzwerk Östliches Europa« s b Mitglied der gemeinsamen Arbeitsgruppe des Bundesmi- Experte für »Leibniz im «: Der lange e r nisteriums für Wirtschaft und Energie, der Wismut GmbH, Schatten der Transformation. Zeithistorische Pers- i des Freistaats Sachsen und des Landes Thüringen zum pektiven auf den Rechtspopulismus in Polen und c h »Wismut-Erbe« Ostmitteleuropa t 2 0 Caroline Lamey-Utku CHRISTIAN RAU 1 7

Mitglied in der Arbeitsgemeinschaft der Gedenkstätten- Experte für »Leibniz im Bundestag«: Wohin geht bibliotheken (AGGB) die DDR-Forschung? Alte und neue Perspektiven auf das »andere« Deutschland Andrea Löw Thomas Schlemmer Mitglied des Beirats des Zentrums für Interdisziplinäre Polenstudien Wissenschaftlicher Berater des Bundesverwal- Mitglied der Kommission für die Geschichte der Deutschen tungsamts (Außenstelle Hamm) in Polen Wissenschaftlicher Berater der kath. Kirchenge- SILKE MENDE meinde St. Sixtus bezüglich des Umgangs mit der Gedenktafel für die Gefallenen des Freikorps Mitglied des Deutsch-Französischen Komitees für die Erfor- Oberland an der Weinbergkapelle schung der deutschen und französischen Geschichte des 19. und 20. Jahrhunderts Daniel Schlögl

Sylvia Necker Mitglied im Arbeitskreis Bibliotheken und Infor- mationseinrichtungen der Leibniz-Gemeinschaft Berufenes Mitglied der Deutschen Akademie für Städtebau Mitglied im Arbeitskreis Open Access der Leibniz- und Landesplanung (DASL) Gemeinschaft Mitglied des Fachbeirats der Wissenschaftlichen Samm- Mitglied der AG LeibnizOpen der Leibniz-Gemein- lungen zur Bau- und Planungsgeschichte der DDR im Leib- schaft niz-Institut für Regionalentwicklung und Strukturplanung Mitglied im Beirat der Arbeitsgemeinschaft der (IRS), Erkner Spezialbibliotheken e. V. (ASpB) Mitglied des Vorstands der Gesellschaft für Stadtgeschichte Mitglied im Beirat des Bayerischen Bibliotheks- und Urbanisierungsforschung (GSU) verbandes (BBV) im Deutschen Bibliotheksver- Mitglied des Sprecherinnenrats des AK Chancengleichheit band e. V. (AK-C) der Leibniz-Gemeinschaft

Mitarbeit in wissenschaftlichen Kommissionen und Beiräten 140

Mitglied im Beirat für den Fachinformations- Niels Weise dienst (FID) Geschichtswissenschaft der Bay- erischen Staatsbibliothek und des Deutschen Mitglied der Kommission zur Überprüfung der Straßenna- Museums men und städtischen Ehrungen, Rat der Stadt Würzburg Mitglied der Koordinierungsgruppe des Forums Experte für »Leibniz im Bundestag«: NS-Aufarbeitung in Spezialbibliotheken in Bayern Bundesministerien und oberen Bundesbehörden. Stand Mitglied in den Facharbeitsgruppen »Neuere und Perspektiven der Forschung Geschichte« und »Zeitgeschichte« in CLARIN-D Hermann Wentker Michael Schwartz Ordentliches Mitglied der Historischen Kommission zu Berlin Vorsitzender des Fachbeirats der Bundesstiftung Mitglied des Wissenschaftlichen Kuratoriums der Stiftung d Magnus Hirschfeld Gedenkstätten Buchenwald und Mittelbau-Dora o k Mitglied des Kuratoriums der Akademie Mittel- Mitglied des Beirats der Gedenkstätte Berlin-Hohenschön- u m europa e. V. hausen e n Mitglied einer Auswahlkommission des DAAD Mitglied des Beirats der Stiftung Berliner Mauer t (Stellenbesetzung von Gastwissenschaftler-Stel- Mitglied des Beirats des Deutsch-Deutschen Museums a t len im Vereinigten Königreich) Mödlareuth i o Mitglied des Kuratoriums der Stiftung Ernst-Reuter-Archiv n Elke Seefried Mitglied der Unabhängigen historischen Kommission zur Geschichte der CDU in Thüringen von 1945 bis 1990 Mitglied des Stiftungsrats der Max-Weber-Stiftung Mitglied der Arbeitsgruppe des Berliner Kollegs Kalter Krieg Mitglied des Kuratoriums der Stiftung Wolf-Erich- Mitglied des Auswahlgremiums zur Findung einer neuen Kellner-Gedächtnispreis Museumsleitung des AlliiertenMuseums Berlin Mitherausgeberin des »Jahrbuchs zur Liberalis- Teilnahme an der Sitzung des Trägervereins des mus-Forschung« Deutsch-Russischen Museums Berlin-Karlshorst (in Vertre- Mitglied des Beirats des Projekts »Westdeutsche tung von Andreas Wirsching), 3. November Gewerkschaften und der Strukturbruch der Teilnahme an der Sitzung des Trägervereins des Alliierten- 1970er Jahre« der Hans-Böckler-Stiftung Museums Berlin (in Vertretung von Andreas Wirsching), Mitglied des Beirats der Stiftung Bundespräsi- 7. Dezember dent-Theodor-Heuss-Haus Stellvertretende Vorsitzende des Berliner Kollegs Andreas Wirsching Kalter Krieg Mitglied der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, SEBASTIAN VOIGT München Mitglied der Historischen Kommission bei der Bayerischen Mitglied der Kommission »Erinnerungskulturen Akademie der Wissenschaften, München der sozialen Demokratie« des Deutschen Ge- Vorsitzender des Universitätsrats der Universität Augsburg werkschaftsbundes Stellvertretender Vorsitzender der Kommission für Ge- Mitglied des Fachbeirats des Forschungsprojekts schichte des Parlamentarismus und der politischen Partei- »Erzählungen zwischen Schöpfung und Eschöp- en, Berlin fung« (Ilse Nagelschmidt, Universität Leipzig) Deutscher Co-Vorsitzender der Gemeinsamen Kommis- sion für die Erforschung der jüngeren Geschichte der Petra Weber deutsch-russischen Beziehungen Vorsitzender des Kuratoriums des Historischen Kollegs, Mitglied des Wissenschaftlichen Beirats der Stif- München (bis 16. Oktober) tung Reichspräsident Friedrich-Ebert-Gedenk- Mitglied des Deutsch-Französischen Komitees für die Erfor- stätte schung der deutschen und französischen Geschichte des Mitglied des Projekt-Beirats der Hans-Böckler- 19. und 20. Jahrhunderts Stiftung »Die Mitbestimmungspraxis der Betriebs- Mitglied des Arbeitskreises für Rechtswissenschaft und räte im Aufsichtsrat in der Weimarer Republik« Zeitgeschichte an der Akademie der Wissenschaften und der Literatur Mainz 141

Mitglied des Stiftungsrats der Max Weber Stiftung-DGIA, Mitherausgeber des »Journal of Modern Europe- Bonn (bis 24. November) an History« Mitglied des Wissenschaftlichen Beirats des Instituts für Mitglied des Herausgeber-Beirats der Zeitschrift Weltgeschichte der Russischen Akademie der Wissen- für Staats- und Europawissenschaften schaften, Moskau Korrespondierendes Mitglied des Redaktionskomi- Mitglied des Wissenschaftlichen Beirats der Stiftung Deut- tees der Online-Zeitschrift »Histoire@Politique« sches Historisches Museum, Berlin Gutachtertätigkeit für die DFG Mitglied des Wissenschaftlichen Beirats des Hauses der Geschichte der Bundesrepublik Deutschland, Bonn Jürgen Zarusky Mitglied des Kuratoriums des Collegium Carolinum, Mün- chen Mitglied des Kuratoriums und des Fachbeirats Po- Mitglied des Fachbeirats Wissenschaft in der Bundesstif- litische Bildung der Münchner Volkshochschule tung zur Aufarbeitung der SED-Diktatur, Berlin Mitglied der Jury des Studienpreises des Comité i f Mitglied des Wissenschaftlichen Beirats im Bayerischen International de Dachau z — Wirtschaftsarchiv, München Gemeinsame Kommission für die Erforschung j a Mitglied des Beirats der Edition »Fraktionen im Deutschen der jüngeren Geschichte der deutsch-russischen h Bundestag« der Kommission für Geschichte des Parlamen- Beziehungen r e tarismus und der politischen Parteien, Berlin s b Mitglied der Direktorenrunde des Kompetenzverbunds His- e r torische Wissenschaften München i Mitglied des Wissenschaftlichen Beirats des Zentrums für c h Israel-Studien an der Ludwig-Maximilians-Universität Mün- t chen 2 0 Mitglied des beratenden Kuratoriums anlässlich der Erwei- 1 7 terung der Dokumentation Obersalzberg Mitglied der Kommission »Coburger Stadtgeschichte in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts« Mitglied des Wissenschaftlichen Beirats zur Studie »Die Re- gensburger Domspatzen. Geschichte der Erziehungspraxis, ihrer personell-institutionellen Grundlagen und ihrer Wahr- nehmung seit den 1920er Jahren« Mitglied der Arbeitsgruppe des Leopoldina-Projekts »Mit Sicherheit mehr Sicherheit? Perspektiven für die Sicher- heitspolitik der Welt in 2035« Hauptherausgeber der »Akten zur Auswärtigen Politik der Bundesrepublik Deutschland« Mitherausgeber der »Vierteljahrshefte für Zeitgeschichte« Mitherausgeber der Reihe »Diktatoren des 20. Jahrhun- derts« Mitherausgeber der Edition »Die Verfolgung und Ermor- dung der europäischen Juden durch das nationalsozia- listische Deutschland 1933–1945« und der englischen Ausgabe »The Persecution and Murder of the European Jews by Nazi Germany 1933–1945« Mitherausgeber und Mitglied des Internationalen Wissen- schaftlichen Beirats der französischen Ausgabe der Edition »Hitler, Mein Kampf. Eine kritische Edition« Mitherausgeber der Buchreihe »Historische Grundlagen der Moderne« Mitherausgeber der Buchreihe »Moderne Geschichte und Politik«

Mitarbeit in wissenschaftlichen Kommissionen und Beiräten 142

Medienauskünfte, Gastbeiträge, wissenschaftliche Beratungstätigkeit für Film und Fernsehen

d KEITH R. ALLEN Rundschau (5. Januar), BBC Radio 5 (8. Januar), rbb o k radioeins (9. Januar), Newstalk-Radio (10. Januar), ARA u m Stasi Files on Trial, Gastbeitrag, Sources and (11. Januar) e n Methods, Woodrow Wilson International Center Zu den Sanierungsplänen für das Haus der Kunst, Inter- t for Scholars, 6. März view, Abendzeitung, 30. Januar a t A Spy Chief Defects. Europe’s Defense and Otto Demokratische Kultur und NS-Vergangenheit. Politik, i o John’s Flight, Gastbeitrag, The Conversation, Personal, Prägungen in Bayern 1945–1975, Interviews n 29. August im Rahmen der Pressekonferenz zum Auftakt des For- Germany Tried Extreme Vetting during the Cold schungsprojekts, 6. März War, Gastbeitrag, Washington Post, 20. September Biografie »Albert Speer. Eine deutsche Karriere«, Inter- views und Gespräche, Die Zeit (19. April), heute journal Frank Bajohr (20. April), Saarländischer Rundfunk (18. Mai), Deutsch- landfunk (24. Mai), 3sat Kulturzeit (26. Mai), Focus Online Holocaust Studies? Warum gab es in Deutsch- (29. Mai), ORF Hörfunk (29. Mai), Katholische Nachrich- land lange keine Lehrstühle? Interview, Deutsch- tenagentur (29. Mai), Der Spiegel (23. Mai), taz (2. Juni), landfunk Kultur, 25. Januar MDR Fernsehen (21. Juni), Stuttgarter Zeitung/Stuttgar- Der Holocaust als offenes Geheimnis, Interview, ter Nachrichten (27. Juni), WDR 5 (29. Juni), MDR Radio Österreich 1, 28. März (29. Juni), Münchener Merkur (3. Juli) Radio 94.5 (8. Juli), Holocaust-Forschung in München, Pressekon- Berliner Zeitung (10. Juli), Deutsche Welle (7. August), ferenz des IfZ, der Ludwig-Maximilians-Universi- SWR 1 (9. August), Kölner Stadt-Anzeiger (19. September), tät und des Bayerischen Staatsministeriums für ZDF-Sendung: Markus Lanz, Hamburg, 24. Oktober, NDR Bildung und Kultus, Wissenschaft und Kunst, IfZ Das Gespräch und NDR Journal (13. November), Hanno- München, 9. November versche Allgemeine Zeitung (13. November) Das Heydrich-Attentat und dessen Folgen, Bayerischer GILES BENNETT Rundfunk, 17. Mai Radioreportage zum Thema »Reichsbürger«, Interview, Eingeschleust nach Auschwitz. , Bayern 2 (radioWelt), 26. Mai Interview, Bayerischer Rundfunk (radioWissen), »Entartete Kunst« 80 Jahre nach Eröffnung der Ausstel- 16. Januar lung, dpa, 10. Juli Neuer Blick auf die Wannsee-Konferenz. Die Die Rolle von Kanzlerin Angela Merkel im Zusammenhang Planung der »Endlösung« lief anders ab, als wir mit dem Pariser Klimaschutzauskommen, El Mercurio bisher dachten, Interview, Focus, 20. Januar (Chile), 29. Juni Erforschung der NS-Vergangenheit des Bundeskanzler- Magnus Brechtken amtes, Interview, SWR 2, 16. August Zur Regierungsbildung nach den Bundestagswahlen in Hitler, Mein Kampf – eine kritische Edition, Inter- Deutschland, Interview, El Mercurio (Chile), 25. September views, BBC World Service (3. Januar), BBC News Von der Reichsbank zur Bundesbank, Pressekonferenz der Hours (3. Januar), CNN (4. Januar), WION Indien Bundesbank, Frankfurt, 3. November (4. Januar), MDR Aktuell (5. Januar), i-news- The Year 1937 in the Nazi Era, Interview, Kristeligt Dagblad, paper (5. Januar), BFBS Radio (5. Januar), BR 10. November 143

Erinnerungskultur, Zivilgesellschaft und Resilienz, Essay, BERNHARD GOTTO SWR2, 13. November Machbarkeitsstudie Forum Recht in Karlsruhe, Pressekon- Quel passé nazi dans l’administration de Ba- ferenz, Karlsruhe, 4. Dezember vière?, Interview, Radio France International Dokumentation zu »Guilty architecture«, Interview, BBC (Accents d’Europe), 21. April Radio, 20. Dezember Enttäuschung gehört zum demokratischen Wett- bewerb dazu, Interview, Katholische Nachrich- Axel Drecoll ten-Agentur, abgedruckt von Welt online, 3. August Keine Schande, Interview, Süddeutsche Zeitung, 21. Januar Menschen in München: Axel Drecoll (Erinnerungsort Ober- FRIEDER GÜNTHER salzberg), Porträt, München TV, 15. Februar Menschen & Mächte-Dokumentation »Hitler und die Kinder Amt des Bundespräsidenten. Die Macht des i f vom Obersalzberg«, Interviews (mit Albert Feiber und Sonja- Wortes, Interview, Deutschlandfunk (Hinter- z — Maria Herzl-Förster), BR/ORF, 21. März grund), 10. Februar j a Der Obersalzberg soll im Mittelpunkt stehen, Interview, h Berchtesgadener Anzeiger, 21. März Christian Hartmann r e »Dark Tourism« in KZ-Gedenkstätten – Nach Auschwitz des s b Gruselns wegen?, Interview, Deutschlandfunk, 12. Juli Berater in wichtiger Mission, Interview, Einsatz. e r Wat te doen met Hitlers huis?, Artikel über das Geburtshaus Bundeswehr.de, 27. März i Hitlers in Braunau und die Dokumentation Obersalzberg, Ich sehe Schnittmengen zwischen Trump und c h Interviews (mit Mathias Irlinger), Trouw (Niederländische Hitler, Interview, SZ-Magazin.de, 29. März t Tageszeitung), 12. August Hitler, Mein Kampf – eine kritische Edition, In- 2 0 In Bayern soll ein Dokumentationszentrum über Hitler ent- terview, Xinhua (chinesische Nachrichtenagen- 1 7 stehen – aber die Zeugen fehlen, Interview, Neue Zürcher tur), 3. Mai Zeitung, 12. September Die Panzertruppe der deutschen Wehrmacht, Hitler-Itinerar, Interview (mit Johannes Hürter) für französi- Interview, israelischer Filmemacher Grigory sche Filmdokumentation, Label News, 28. September Manyuk, 24. Juli Deutsche Kriegsgefangene im Zweiten Weltkrieg, Albert A. Feiber Interview, History-TV (UK), 8. August Der Luftkrieg der Jahre 1939 bis 1945, Inter- Menschen & Mächte-Dokumentation »Hitler und die Kinder view, Radio Hessen 2 Kultur, 1. September vom Obersalzberg«, Interviews (mit Axel Drecoll und Son- Vergangenheitsbewältigung in Deutschland, ja-Maria Herzl-Förster), BR/ORF, 21. März Interview, Xinhua (chinesische Nachrichten- Hitler und Berchtesgaden in den 1920er Jahren, Beratung agentur), 3. September für Buchprojekt Die fünf Prozent, die jeder nennt …, Buchrezen- Fundstücke vom Obersalzberg, Pressekonferenz (mit Sven sion, FAZ, 29. September Keller und Sylvia Necker), Berchtesgaden, 6. Juli Letzter Preuße verteidigt Bonner Demokratie, Fundstücke für die neue Dauerausstellung, Interview, Re- Buchrezension, FAZ, 18. Oktober gionalfernsehen Oberbayern, 10. Juli Hitler, Mein Kampf – eine kritische Edition, Inter- Fundstücke für die neue Dauerausstellung, Interview, Ober- view, Zeitschrift »SchulVerwaltung«, Heft XI/17 bayerisches Volksblatt, Berchtesgadener Anzeiger, 8. Juli Volkstrauertag/Erinnerung an die Wehrmacht, Privates aus der NS-Zeit, Interview, Bayerisches Fernsehen, Interview, Internet-Portal Medusa (RU), 28. No- 6. Juli vember TIM GEIGER

Was verbinden Sie mit der Adenauer-Ära? Zum 50. Todes- tag Konrad Adenauers, Interview, RBB-Kulturradio (»Tages- thema«), 19. April Hans-Dietrich Genscher, Konzeptionsgespräch (mit Agnes Bresselau von Bressensdorf), Vincent TV Berlin, 11. De- zember

Medienauskünfte, Gastbeiträge, wissenschaftliche Beratungstätigkeit für Film und Fernsehen 144

Sonja-Maria Herzl-Förster Wie groß ist das Gefährdungspotenzial der AfD für die CSU?, Interview, Deutsche Welle, 25. September Menschen & Mächte-Dokumentation »Hitler und »1968« in München, Interview, Bayerisches Fernsehen, die Kinder vom Obersalzberg«, Interviews (mit 29. September Axel Drecoll und Albert Feiber), BR/ORF, 21. März Ist die Demokratie in unserer westlichen Gesellschaft ge- Gedenkstättenpädagogik und rechtsextreme Strö- fährdet?, Interview, Südtirol Digital-Fernsehen, 12. Oktober mungen/Obersalzberg und Braunau am Inn, In- terview, Österreichischer Gedenkdienst, 19. April MICHAEL SCHWARTZ

Johannes Hürter Flucht und Vertreibung 1945/46, Interview, Dorstener Zei- tung, 24. Januar Zur Dresdner Rede von Björn Höcke, Interview, Der Paragraph 175: Langes Warten auf Gerechtigkeit für d Schweizer Radio SRF (»Echo der Zeit«), 19. Januar Homosexuelle, Interview, Deutschlandfunk, 25. Januar o k Ehrenwert ist allein der Widerstand, Standpunkt Sexualität im Wandel der Zeit, Interview, Südwestrundfunk u m zum Thema »Bundeswehr und Wehrmacht«, (SWR), 8. Februar e n Gastbeitrag, Allgemeine Zeitung Mainz/Darm- Anerkennung für die Opfer des Paragraphen 175, Presse- t städter Echo/Wiesbadener Kurier, 1. Juli konferenz der Bundesstiftung Magnus Hirschfeld, Verein a t Was wäre, wenn Hitler den Krieg gewonnen hät- der Auslandspresse, Berlin, 28. April i o te? Interview, Salzburger Nachrichten, 26. Au- Rohingya in Myanmar – Ethnische ›Säuberung‹ oder n gust Genozid?, Hintergrundgespräch, Frankfurter Allgemeine 40 Jahre »Deutscher Herbst«, Interview, Bayern Zeitung (FAZ), 30. Oktober 2 (»radioWissen«), 4. September ELKE SEEFRIED Sven Keller Zukunftsforschung: Visionen der Wissenschaftler, Interview, Rudolf-August Oetker – Wirtschaftsboss mit SWR, 25. Januar Nazi-Vergangenheit, Interview, BR 2 (Notizbuch/ Immer Fünf vor Zwölf: Wie die Deutschen in die Zukunft Topthema), 20. September blicken, Diskussion (mit Harald Welzer und Joachim Rad- kau), SWR2 Forum, 2. März Sylvia Necker »Es ist eine Zäsur«, Interview zur Bundestagswahl, Cicero Online, 30. September Der Reiz der Geschichte, Interview, Magazin Flow, März-Ausgabe MARTINA STEBER Fundstücke vom Obersalzberg, Pressekonferenz (mit Albert Feiber und Sven Keller), Berchtesga- Der Kampf ums Konservative. Politische Sprache in den den, 6. Juli 60ern und 70ern, Deutschlandfunk (Zeitfragen), 22. No- Die große Bergstraße ist die seltsamste Straße vember der Stadt, Interview, Hamburger Abendblatt, 15. Dezember NIELS WEISE Ich gehe mit Wehmut, Interview, Passauer Neue Presse, 18. Dezember NS-Kontinuitäten in der Bundesrepublik, Interview, Living Memory Productions (John Friedman/Hugo Macgregor), THOMAS SCHLEMMER 14. März

Zur Klage der Rechtsanwälte Rainer und Christine ANDREAS WIRSCHING Roth gegen das Gebietskartell von CDU und CSU, Interview, Deutsche Welle, 2. Januar Infamer Vorwurf, Interview zur Edition »Hitler, Mein Zur Winterklausur der CSU-Landesgruppe im Kampf«, SPIEGEL, 7. Januar Kloster Seeon, Interview, Domradio (Köln), En Allemagne, un best-seller qui a surpris ses éditeurs, 4. Januar Interview zur Edition »Hitler, Mein Kampf«, LE FIGARO, Warum gibt es keine Diktatorinnen?, Interview, 26. Januar ZDFinfo, 24. Februar 145

Akteneinsicht ins Jahr 1986, Interview, Deutschlandradio schen Staatsministeriums für Bildung und Kul- Kultur (Fazit), 26. Januar tus, Wissenschaft und Kunst, IfZ München, Historische Parallelen zwischen Amtsantritt von Donald 9. November Trump und der Machtergreifung Hitlers, Interview, dpa Was Demokratien stärkt. Nach dem Jamaika- Landesdienst Bayern, 23. Februar Aus reden alle von Weimar. Zu Recht?, Gastbei- Demokratische Kultur und NS-Vergangenheit, Pressekonfe- trag, Der Tagesspiegel, 26. November renz mit Wissenschaftsminister Ludwig Spaenle, München, Der Holocaust-Forschung wurde ein Bärendienst 6. März erwiesen, Gastbeitrag, Die Welt, 6. Dezember 60 Jahre Römische Verträge – historische und aktuelle Be- Kritische Online-Edition der Tagebücher Michael deutung, Interview, Redaktionsnetzwerk Deutschland, Kardinal von Faulhabers, Interview, Bayerisches 22. März Fernsehen (Rundschau), 27. Dezember »Hitler hätte Giftgas eingesetzt«, Interview zum Hitler-Assad- Vergleich des Trump-Sprechers Spicer, SPIEGEL, 15. April HANS WOLLER i f »Le Pen war der Prototyp des modernen Populisten«, Inter- z — view, Nürnberger Nachrichten, 21. April Die Geschäfte des Vatikans mit dem Teufel, j a Auftakt der Essayreihe »Weimarer Verhältnisse? Sieben Bei- Rezension, Süddeutsche Zeitung, 2. Januar h träge zur Demokratie in Deutschland« (Kooperation des IfZ r e mit FAZ und BR), Interview, Bayerischer Rundfunk (Kultur- JÜRGEN ZARUSKY s b journal am Sonntag), 23. April e r Appell an die Vernunft, Gastbeitrag zum Auftakt der Essay- »Bei Entnazifizierungsakten ist Skepsis ange- i reihe »Weimarer Verhältnisse? Sieben Beiträge zur Demo- bracht«, Interview zur Debatte um den Ickinger c h kratie in Deutschland«, Frankfurter Allgemeine Zeitung, Architekten und Nationalsozialisten Paul Wenz, t 24. April; Nachdruck in: liberal – Das Magazin für die Frei- Isar-Loisachbote, 28./29. Januar 2 0 heit 4/2017, Juni Eine Geschichte, die noch qualmt – Russische 1 7 Zum Tod von Helmut Kohl, Interview, Deutsche Welle Erinnerung an die Revolution von 1917, Inter- (Fernsehen), 16. Juni view, MDR, 4. März Weimarer Verhältnisse?, Gastbeitrag zum Abschluss der Es- »Wir versuchen Brücken zu bauen«: Die Vier- sayreihe »Weimarer Verhältnisse? Sieben Beiträge zur De- teljahrshefte für Zeitgeschichte und die Zu- mokratie in Deutschland«, Frankfurter Allgemeine Zeitung, sammenarbeit von deutschen und russischen 18. September Historikern, Interview, Süddeutsche Zeitung Die Wahl und die Weimarer Republik. Identität in der Krise, (»Leute«), 8. März Interview, taz.de, 23. September Die Rettung. Wie ein jüdischer Junge den Wahlanalysen zur Bundestagswahl 2017, Studiogast, Bay- NS-Terror in Minsk überlebte: 9. Folge der ern 2 (Kulturjournal), 24. September SZ-Serie 75 Jahre ›Operation Barbarossa‹, Republik auf dem Sonderweg – Wie historisch ist der Gastbeitrag, Süddeutsche Zeitung, 22./23. April Rechtsruck?, Interview, Deutschlandfunk (Kulturfragen), Stellenwert des deutsch-sowjetischen Kriegs in 2. Oktober der deutschen Erinnerungskultur: Немецкий Gespaltenes Deutschland – was uns eint und was uns доктор истории Юрген Царуски: «Появление trennt, Interview zum Tag der deutschen Einheit, Hessi- на трибуне Бундестага школьника меня очень scher Rundfunk (hr-iNFO), 2. Oktober тревожит» [Deutscher Historiker Jürgen Zarus- Was haben wir von den 68ern geerbt?, Doppelinterview (mit ky: »Der Auftritt eines Schülers im Bundestag Armin Nassehi), LMU-Forschungsmagazin »Einsichten« beunruhigt mich«], Interview, Gorkom 36, 2/2017, Oktober 26. Dezember, auch erschienen in der Voronežer Separatismusdebatte zwischen Spanien und Katalonien online-Zeitschrift »Bereg« Рубрика: Культура und die Frage nach Heimat und Identität im historischen – 96 (2171) unter dem Titel: Знаки памяти. Vergleich, Interview, Bayern 2 (radioWelt), 9. Oktober Немецкий доктор истории – о «проклятой Im Schatten, Interview zur Geschichte des IfZ, Süddeut- войне», нацистском режиме и синдроме sche Zeitung, 21. Oktober амбивалентности [Erinnerungszeichen. Ein Geschichte der Weimarer Republik, Interview, SPIEGEL TV, deutscher Historiker über den »verdammten 26. Oktober Krieg«, das Naziregime und das Syndrom der Holocaust-Forschung in München, Pressekonferenz des Ambivalenz]. IfZ, der Ludwig-Maximilians-Universität und des Bayeri-

Medienauskünfte, Gastbeiträge, wissenschaftliche Beratungstätigkeit für Film und Fernsehen 146 11 gremien und personal

g r e m i e n u n d p e r s o n a l 147

Stiftungsrat

Bund: Ministerialrätin Dr. Angelika Willms-Herget (bis August), Sachsen: Ministerialrat Christoph Meier, Stellv.: Dr. Caroline Ministerialrätin Dr. Gisela Helbig (seit September), Stellv.: Wagner Dr. Martin Schulte (BMBF); Ministerialrat Ulrich Weinbrenner, Schleswig-Holstein: Ministerialdirigentin Dr. Heide Ahrens (bis Stellv.: Ministerialrätin Dr. Monika Schmitt-Vockenhausen Januar), Stellv.: vakant (BMI); Vortragende Legationsrätin Prof. Dr. Elke Freifrau von Wissenschaftlicher Beirat des IfZ: Prof. Dr. Joachim Scholty- Boeselager, Stellv.: Vortragender Legationsrat Dr. Johannes seck, Stellv.: Prof. Dr. Hélène Miard-Delacroix Frhr. von Boeselager (AA) Bayern: Ministerialdirektor Dr. Peter Müller, Stellv.: Ministerial- Vorsitzender: Ministerialdirektor Dr. Peter Müller rat Dr. Georg Brun i f Baden-Württemberg: Ministerialrat Dr. Helmut Messer, Stellv.: Stellvertretende Vorsitzende: Ministerialrätin Dr. Angelika z — Martina Ritter Willms-Herget (bis August), seither vakant j a Berlin: Referatsleiterin Ellen Fröhlich (seit März), Stellv.: vakant h Ministerialrat Harald Topel, Stellv.: vakant Der Stiftungsrat tagte am 21. April und am 27. Oktober im IfZ r Brandenburg: e Hessen: Ministerialrätin Dr. Ulrike Mattig, Stellv.: vakant in München. s b Nordrhein-Westfalen: Ministerialdirigentin Dr. Beate Wieland, e r Stellv.: Referatsleiterin Anette Baron i c h t 2 0 1 7

wissenschaftlicher beirat

Prof. Dr. Elizabeth Harvey Ehrenmitglieder: Prof. Dr. Günther Heydemann Prof. Dr. Helmut Altrichter, Prof. Dr. Klaus Hildebrand, Prof. Dr. Dr. Michael Hollmann Dr. h. c. mult. Hans Maier, Prof. Dr. Dr. h. c. Rudolf Morsey, Prof. Dr. Frank-Lothar Kroll Prof. Dr. Dr. h. c. Konrad Repgen (verstorben am 2. April 2017), Dr. Margit Ksoll-Marcon Prof. Dr. Dr. h. c. Hans-Peter Schwarz (verstorben am 14. Juni Prof. Dr. Hélène Miard-Delacroix 2017), Prof. Dr. Georges-Henri Soutou Prof. Dr. Dietmar Neutatz Prof. Dr. Kiran Klaus Patel (berufen im April 2017, Vorsitzender: Mandat beginnt am 1. 3. 2018) Prof. Dr. Joachim Scholtyseck Prof. Dr. Werner Plumpe Prof. Dr. Cornelia Rauh Stellvertretende Vorsitzende: Prof. Dr. Andreas Rödder Prof. Dr. Hélène Miard-Delacroix Prof. Dr. Ute Schneider (berufen im April 2017, Mandat beginnt am 1. 3. 2018) Beiratsausschuss: Prof. Dr. Joachim Scholtyseck Prof. Dr. Joachim Scholtyseck (Vorsitzender) Prof. Dr. Alan E. Steinweis Prof. Dr. Hélène Miard-Delacroix (Stellvertretende Vorsitzende) Prof. Dr. Margit Szöllösi-Janze Prof. Dr. Frank-Lothar Kroll Prof. Dr. Michael Wildt Prof. Dr. Margit Szöllösi-Janze

Außerordentliche Mitglieder mit Gaststatus Die Jahressitzung des Beirats fand am 9. und 10. März im IfZ ab 1.3.2018 (berufen im April 2017): in München statt. Der Beiratsausschuss tagte am 9. März und Prof. Dr. Julia Angster, Prof. Dr. Philipp Gassert, am 20. Oktober. Prof. Dr. Dominik Geppert

stiftungsrat / wissenschaftlicher beirat 148

Engagement in der Leibniz-Gemeinschaft

as Institut für Zeitgeschichte ist Mitglied der Leibniz-Ge- Ferner engagierte sich das IfZ auf dem Gebiet der Forschungs- meinschaft und engagiert sich seit vielen Jahren in infrastruktur. IfZ-Bibliotheksleiter Daniel Schlögl ist Mitglied im D Gremien, Arbeitsgruppen und gemeinsamen Veran- Leibniz-Arbeitskreis Bibliotheken und Informationseinrichtun- staltungen. Die Institutsleitung nahm an den drei Sitzungen gen sowie im Arbeitskreis Open Access und in der AG Leib- der Sektion A teil, die im Mai im Leibniz-Institut für Wissens- nizOpen der Leibniz-Gemeinschaft. Archivleiter Klaus Lankheit g medien in Tübingen, im September im Leibniz-Institut für Pä- engagierte sich im Arbeitskreis der Archive der Leibniz-Gemein- r e dagogik der Naturwissenschaften und Mathematik in Kiel und schaft. Die Leiterin der Presse- und Öffentlichkeitsarbeit, Simo- m i im November im Rahmen der Leibniz-Jahrestagung in Berlin ne Paulmichl, ist aktiv im Arbeitskreis Presse. Zudem stehen die e n stattfanden. Ebenso ist das Institut aktiv an einer Reihe von In- Mitglieder des IfZ-Betriebsrats regelmäßig mit ihren Kollegin- u itiativen beteiligt, u. a. an den Leibniz-Forschungsverbünden nen und Kollegen an anderen Leibniz-Instituten in Verbindung. n d »Historische Authentizität« und »Krisen einer globalisierten Intensiv brachte sich das IfZ in Gleichstellungsfragen im p Welt« sowie am Gesprächskreis »Osteuropaforschung in der Rahmen der Leibniz-Gemeinschaft ein: Die Gleichstellungsbe- e r Leibniz-Gemeinschaft«. Gemeinsam mit dem Verbund »His- auftragte Sylvia Necker wirkte bis Jahresende als Mitglied des s torische Authentizität« sowie dem Zentrum für Zeithistorische Sprecherinnenrats des Arbeitskreises Chancengleichheit (für o n Forschung in Potsdam (ZZF), dem Institut für Europäische Ge- die Sektion A). Elke Seefried war Mitglied der Projektgruppe a l schichte in Mainz, dem Georg-Eckert-Institut für internationale »Leibniz-Gleichstellungsstandards«, die Gleichstellungsgrund- Schulbuchforschung und der KZ-Gedenkstätte Dachau orga- sätze in der Leibniz-Gemeinschaft und einen Fragebogen für nisierte das IfZ im März die Tagung »Authentizität als Kapital die Erhebung zu Gleichstellungsstandards in den einzelnen In- historischer Orte« in Dachau. Erfolgreich gestaltete sich im Mai stituten erarbeitete. auch die Teilnahme mehrerer Wissenschaftlerinnen und Wis- senschaftler des IfZ am Programm »Leibniz im Bundestag«. Die vom IfZ angebotenen Themen wurden von Bundestagsab- geordneten vielfach nachgefragt.

Das IfZ ist Partner im Leibniz-Forschungsverbund »Krisen einer globalisierten Welt«. Andreas Wirsching bei der Veranstaltung »Crisis Talks« in der Hessischen Landesvertretung in Brüssel. 149

Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Instituts

Institutsleitung hard Gotto, Carlos A. Haas M. A., Dr. Christian Hartmann, Eva Karl 1. Staatsprüfung Lehramt, Eva Lütkemeyer M. A., Dr. Silke Direktor: Prof. Dr. Andreas Wirsching Mende, Franziska Nicolay M. A., Dr. Eva Oberloskamp, Chris- Stellv. Direktor: Prof. Dr. Magnus Brechtken tian Packheiser M. A., Pascal Pawlitta M. A., Sebastian Peters Zweite Stellv. Direktorin: Prof. Dr. Elke Seefried, M. A., Prof. Dr. Thomas Raithel, Dr. Maren Richter, Caroline Dipl. Betriebswirtin (FH) Rieger M. A., PD Dr. Thomas Schlemmer (Stellv. Chefredak- i f Referentin des Direktors: teur der Vierteljahrshefte für Zeitgeschichte), Rick Sebastia- z — Dr. Agnes Bresselau von Bressensdorf an Tazelaar M. A., Dr. Sebastian Voigt, Dr. Peer Volkmann, j a Sekretariat: Annette Wöhrmann (Prof. Dr. Wirsching), Dr. Yuliya von Saal, Franziska Walter M. A., 1. Staatsprüfung h Petra Bamberg (Prof. Dr. Brechtken), Renate Naeve-Hoffmann/ Lehramt, Dr. Petra Weber, Dr. Niels Weise, Dr. Hans Woller, r e Andrea Hopf (Prof. Dr. Seefried/Öffentlichkeitsarbeit), Kerstin Dr. Jürgen Zarusky (Chefredakteur der Vierteljahrshefte für s b Ackermann M. A. Zeitgeschichte) e r i c Redaktionsassistenzen: h Verwaltung Cathleen Beck (beurlaubt), Mirella Kraska M. A., Angelika t Reizle M. A., Barbara Schäffler M. A. 2 0 Leiterin: Christine Ginzkey, Dipl. Kfm. 1 7 Weitere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, wissenschaftliche Hildegard Maisinger, Ursula Puri, Elke Schindler, Karin Walraven, und studentische Hilfskräfte: Regina Wieringer, Karl Zacher, Therese Zwickl Dominik Aufleger B. A., Sybille Benker, Mario Boccia 1. Staats- prüfung Lehramt, Lisa Caspari B. A., Laura-Louise Gettmann EDV: Andreas Nagel M. A., Willy Zirm Dipl.-Inf. B. A., Konstantin Götschel M. A., Christina Holzmann B. A., Weitere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter: Anne-Kristin Hübner M. A., Ilker Iscan, Dr. Beata Dorota Lake- Petra Arlt, Eva Stempfhuber, Egon Kölbl berg, Felix Lieb M. A., Verena Matejka, Angela Müller B. A., Malte Müller M. A., Leo Nelson Neubauer, Tara Ohloff, Nadine Recktenwald M. A., Manuela Rienks M. A., 1. Staatsprüfung Lehramt, Caroline Schmid B. A., Silvia Wasmaier, Dorothea Presse- und Öffentlichkeitsarbeit Wohlfarth

Leiterin: Simone Paulmichl M. A. Wissenschaftliche Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, wissen- Archiv schaftliche Hilfskräfte: Kristina Milz M. A., Kerstin Schwenke 1./2. Staatsprüfung Leiter: Dr. Klaus A. Lankheit Lehramt, Matthias Bornschlegel M. A. Stellv. Leiterin: Dr. Esther-Julia Howell (bis 31.7.2017, ab 1.8.2017 Elternzeit), Dr. Cathrin Hermann (seit 1.8.2017)

Forschungsabteilung München Ute Elbracht M. A., Marion Großmann, Michaela Hartwig, Alexander Markus Klotz M. A., Heike Musculus, Mechthild Leiter: Prof. Dr. Johannes Hürter Neumüller, Dr. Isabel Pantenburg-Lankheit, Martina Seewald- Stellv. Leiterin: PD Dr. Martina Steber Mooser Dipl.-Bibl., Christian Simon B. A., Jeannette Strixner

Wissenschaftliche Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter: Sekretariat: Manuela Ostermeier Dr. Maximilian Becker, Matthias Bornschlegel M. A., M. Sc., Weitere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, wissenschaftliche Verena Brunel M. A., Dr. Annemone Christians, Vitalij Fastovskij und studentische Hilfskräfte: Monika Malessa, Nina Opfer, M. A., Dr. Nadine Freund, Sophie Friedl M. A., PD Dr. Bern- Jasmin Shahpoor, Franziska Steinbacher

mitarbeiterinnen und mitarbeiter des instituts 150

Bibliothek Beauftragter für das Fellowship-Programm: Giles Bennett M.A. Leiter: Dr. Daniel Schlögl Stellv. Leiterin: Caroline Lamey-Utku Dipl.-Bibl. Teamassistenz: Katarina Kezeric M. A.

Anne Dippl Dipl.-Bibl., Mattias Krebs Bibl. B. A., Ilse Schrei- Weitere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, wissenschaftliche ner, Martina Schürmann, Hedwig Straub Dipl.-Bibl., Michael und studentische Hilfskräfte: G. Volk Dipl.-Bibl. Maria Dechant B. A., Konstantin Eder B. A., Korbinian Rausch, Regina Sandler Sekretariat: Alexandra Marohn

Weitere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, wissenschaft- Forschungsabteilung Berlin g Leonhard Birnbacher r liche und studentische Hilfskräfte: e M. A., Johanna Heim, Johanna Hollesch, Julian Schleissing, Leiter: Prof. Dr. Hermann Wentker m i Fanny Solomayr e n Wissenschaftliche Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter: u Keith R. Allen PhD, Dr. Heike Amos, Dr. Michael Buddrus, n d Dokumentation Obersalzberg Dr. Katja Fuder, Dr. Georg Friedrich Günther, Stefanie Haupt p M. A., Prof. Dr. Dierk Hoffmann, Dr. Rainer Karlsch, Maria Kilwing e r Leiter: Dr. Axel Drecoll M. A., Wolf-Rüdiger Knoll M. A., Dr. Ingo Loose, Dr. Lutz Maeke, s Dr. Andreas Malycha, Dr. Dorota Mas, Dr. Caroline Pearce, o Stellv. Leiter und Kurator: n Albert A. Feiber M. A., Dipl.-Verw. (FH) Dr. Florian Peters, Dr. Christian Rau, Dr. Eva Schäffler, PD a l Dr. Elke Scherstjanoi, Prof. Dr. Michael Schwartz, Irina Stange- Kuratoren: Dr. Sven Keller, Dr. Sylvia Necker Siewert M. A., Julia Sittmann M. A., Max Trecker M. A.

Bildungsreferat: Mag. Sonja-Maria Herzl-Förster, Dr. Mathias Sekretariat: Ute Eichhorn Irlinger, Karin Wabro Bakk.phil. Manuela Starosta, Gabriele Tschacher

Wissenschaftliche Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter: Weitere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, wissenschaftliche Sebastian Peters M. A. und studentische Hilfskräfte: Moriz Behrmann B. A., Marco Wissenschaftliches Volontariat: Susanne Maslanka M. A. Demkiw, Bettina Frevert B. A., Jonas Jung B. A., Wilma Maurer, Sammlungsmanagement: Anja Deutsch M. A., Sora Young Silvio Michallek B. A., Wilma Schütze B. A., Eugenia Selkind Stöckl Dipl.-Museologin (FH) B. A., Yannik Sonnenberg Sekretariat: Eva-Maria Zembsch Weitere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, wissenschaftliche und studentische Hilfskräfte: Abteilung Auswärtiges Amt Korbinian Engelmann M. A., Anna Greithanner M. A., Monika Malessa, Fabio Raineri, Alina Schneider, Andreas Stelzl Leiterin: Dr. Ilse Dorothee Pautsch

Wissenschaftliche Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter: Zentrum für Holocaust-Studien Dr. Christoph Johannes Franzen, Dr. Tim Geiger, Dr. Jens J. Hof- mann, Dr. Mechthild Lindemann, Dr. Matthias Peter, Dr. Michael Leiter: Prof. Dr. Frank Bajohr Ploetz, Dr. Tim Szatkowski, Dr. Daniela Taschler, Dr. Carola Stellv. Leiterin: Dr. Andrea Löw Tischler

Wissenschaftliche Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter: Sekretariat: Jutta Bernlöhr Dr. Gaëlle Fisher, Laura Löbner M. A., Dr. Caroline Mezger, Christian Schmittwilken M. A., Anna-Raphaela Schmitz M. A., Weitere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, wissenschaftliche Kerstin Schwenke 1./2. Staatsprüfung Lehramt, Anna Ullrich und studentische Hilfskräfte: Anna May B. A., Paulina M. A. Szoltysik B. A., Sara Stammnitz B. A., Leonie Wieschollek 151

Neue Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter

i f z — Keith R. Allen ist seit Anfang Juni wissenschaftlicher Mitarbei- j a ter im Projekt zur Geschichte der Treuhandanstalt. Sein letztes h Buch, »Interrogation Nation. Refugees and Spies in Cold War arbeitet seit Juli als Diplom-Bibliothekarin am IfZ. r Anne Dippl e Germany«, wurde ebenfalls Anfang Juni vom Rowman & Little- Sie ist zuständig für die Erwerbung, Katalogisierung sowie s b field Verlag veröffentlicht. Seit 2010 ist er Gastprofessor an der Sacherschließung von Monografien und Aufsätzen. Des Weite- e r Berliner Dependance des Dartmouth College. ren ist sie im Auskunftsdienst tätig und berät die internen und i externen Bibliotheksbenutzer. Sie studierte Bibliothekswesen c h an der Fachhochschule Köln (Abschluss 2004) und war seit- t dem an verschiedenen Münchner Bibliotheken beschäftigt, 2 0 zuletzt bei den Monumenta Germaniae Historica sowie am 1 7 Zentralinstitut für Kunstgeschichte.

Maximilian Becker ist seit Juli wissenschaftlicher Mitarbeiter im Projekt »Edition der Reden Adolf Hitlers von 1933 bis 1945«. Er studierte Geschichte in München und war Doktorand am Max-Planck-Institut für europäische Rechtsgeschichte. Seine Dissertation schrieb er über die deutsche Justiz in den einge- gliederten Ostgebieten. Er war Research Fellow am Wiener Wie- Gaëlle Fisher ist seit Januar wissenschaftliche Mitarbeiterin am senthal Institut für Holocaust-Studien und wissenschaftlicher Zentrum für Holocaust-Studien und arbeitet dort an einem Pro- Mitarbeiter der Universität Wien (Lehrstuhl Sybille Steinbacher). jekt zum Holocaust in Rumänien. 2015 bis 2016 war sie Post- doc Fellow an der Universität Augsburg. Zuvor studierte und promovierte sie am University College London. In ihrer Disserta- tion befasste sie sich mit der Nachgeschichte des Zweiten Welt- krieges und des Holocaust am Beispiel von Vertriebenen und Holocaust-Überlebenden aus der Region Bukowina.

mitarbeiterinnen und mitarbeiter des instituts 152

g ist seit Dezember Mitarbeiterin im Projekt »Bun- r Nadine Freund e deskanzleramt«. Sie studierte in Kassel und arbeitete an der Uni- m i versität Kassel als wissenschaftliche Mitarbeiterin im Fachgebiet e n Neuere und Neueste Geschichte. In ihrer Dissertation setzte sie u sich mit der Verwaltungsjuristin und Leiterin des Deutschen Seit Dezember unterstützt Stefanie Haupt als wissenschaftliche n d Frauenrings (DFR), Theanolte Bähnisch (1899–1973), ausein- Projektassistentin das Team der Edition »Verfolgung und Ermor- p ander. Zuletzt untersuchte sie im Auftrag des Landes Hessen die dung der europäischen Juden durch das nationalsozialistische e r Geschichte des Regierungspräsidiums Kassel im NS. Deutschland 1933-1945« (VEJ). Zuvor arbeitete sie drei Jahre s in der Fotografischen Sammlung/Fotodokumentation des Jüdi- o n schen Museums Berlin. Ihr Studium der Geschichte und engli- a l schen Sprachwissenschaft absolvierte sie in Paderborn und an der Freien Universität Berlin.

Katja Fuder ist seit Mai wissenschaftliche Mitarbeiterin im Pro- jekt zur Geschichte der Treuhandanstalt in Berlin. Sie untersucht, wie Ideen und Entscheidungsprozesse im politisch-parlamenta- rischen Raum die Privatisierungspolitik geprägt haben. Nach ih- rem Studium der Volkswirtschaftslehre in Mannheim und Bonn promovierte sie in Wirtschaftsgeschichte an der London School Cathrin Hermann ist seit August als stellvertretende Archivleite- of Economics über die Privatisierung von Industriebeteiligungen rin im Haus tätig. Sie studierte Geschichte und Kunstgeschichte in Westdeutschland bis zur Wiedervereinigung. an den Universitäten Tübingen und Wien. Nach einer längeren Phase der selbstständigen Tätigkeit arbeitete sie im Archiv der Stadt Linz in verschiedenen Positionen. 153

Anfang Mai übernahm Andrea Hopf die Sekretariatsaufgaben für die Zweite Stellvertretende Direktorin und die Pressestelle. Sie ist Kauffrau für Bürokommunikation und hat zuvor sowohl Seit März ist mit der Bearbeitung des Projekts »Co- i Eva Karl f im öffentlichen Dienst als auch in den Medien gearbeitet. burg in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts« beschäftigt. z — Sie hat Geschichte und Anglistik an der Julius-Maximilians-Uni- j a versität Würzburg studiert und wurde dort zum Thema »Zu- h sammenbruch, Umbruch, Aufbruch. Ländliche Gesellschaft r e zwischen Ende und Anfang. Stadt- und Landkreis Dinkelsbühl s b 1943–1948« promoviert. Sie war außerdem als Projektkraft im e r Archivwesen sowie in der musealen Ausstellungsarbeit tätig. i c h t 2 0 1 7

Mathias Irlinger betreut seit März als Bildungsreferent Schul- klassen und Seminargruppen ebenso wie Einzelbesucher in der Dokumentation Obersalzberg und entwickelt das Bildungs- angebot weiter. Zudem arbeitet er an der Neukonzeption der Dauerausstellung mit. Er studierte Geschichte und Politik in München und Exeter und schrieb seine Abschlussarbeit zum Obersalzberg nach 1945. Er promovierte 2017 an der LMU Rainer Karlsch ist seit Mai Mitarbeiter im Projekt zur Geschich- über Kommunale Infrastruktur- und Versorgungseinrichtungen te der Treuhandanstalt. Er hat als Wirtschafts- und Unterneh- in München 1933 bis 1945. menshistoriker an der Humboldt-Universität zu Berlin, der Historischen Kommission und der Freien Universität Berlin ge- arbeitet und war einige Jahre als Freiberufler tätig. In seinen Publikationen hat er sich u. a. mit der Geschichte der Repara- tionen, des Uranbergbaus der Wismut AG und verschiedener Großunternehmen aus der Öl- und Gaswirtschaft befasst.

mitarbeiterinnen und mitarbeiter des instituts 154

Katarina Kezeric unterstützt seit März das Zentrum für Holo- caust-Studien als Teamassistenz in Teilzeit. Zu ihren Aufgaben g gehören die Organisation von Tagungen, die Betreuung des r e Social-Media-Auftritts des Zentrums und alle anfallenden Tätig- m i keiten, um den reibungslosen Büroalltag ihrer Zentrumskollegen e n zu sichern. Sie war zuvor Social-Media-Redakteurin bei einem Beata Lakeberg ist seit Anfang Mai Forschungskoordinatorin u Verlag und arbeitet neben ihrer Tätigkeit im IfZ als freie Social- des Projekts »Die Geschichte der Treuhandanstalt«. Sie hat Ge- n d Media- und Online-Marketing-Beraterin. schichte an der Nikolaus Kopernikus Universität in Toruń/Thorn p studiert und an der Carl von Ossietzky Universität in Oldenburg e r promoviert. Nach der Promotion arbeitete sie als Lehrbeauftrag- s te an der Universität Oldenburg, als beeidigte Dolmetscherin o n und Übersetzerin für Polnisch sowie bei Ancestry.com, wo sie a l die Archive und Bibliotheken zum Thema Digitalisierung beriet.

Wolf-Rüdiger Knoll hat in Berlin und Budapest Geschichte, Volkswirtschaftslehre sowie Politikwissenschaft studiert. Von 2015 bis 2017 arbeitete er als wissenschaftlicher Mitarbei- ter in der Gedenkstätte Point Alpha. Sein Promotionsvorha- ben im Rahmen des Forschungsprojekts zur Geschichte der Treuhandanstalt trägt den Arbeitstitel: »Akteursstrukturen und Eva Lütkemeyer ist seit Mai als wissenschaftliche Mitarbeiterin Privatisierungspraxis in der Transformation: Die Arbeit der Treu- im Projekt zur Erforschung der Geschichte der Treuhandan- handanstalt im Land Brandenburg 1990–1994«. stalt beschäftigt und arbeitet an ihrer Dissertation zum Thema »Transformation der ostdeutschen Werftindustrie nach 1989«. Sie studierte in Oldenburg, Bremen und München und schloss ihren Master im Fach Geschichte an der Ludwig-Maximili- ans-Universität mit einer Thesis zu weiblicher NS-Täterschaft in der Nachkriegsstrafverfolgung ab. 155

Dorothy Mas ist Projektassistentin der englischsprachigen Edition »Judenverfolgung 1933–1945«. Sie wurde 2017 an der Royal Holloway University of London zum Thema nationalso- i f zialistische Eliteschulen promoviert. 2016 war sie Praktikantin Silke Mende ist seit Oktober wissenschaftliche Mitarbeiterin am z — beim Verlag Hentrich & Hentrich, von 2007 bis 2008 Archiv- IfZ und bereitet ein Projekt zur Geschichte des europäischen j a assistentin an der Clara Thomas Archives & Special Collections Parlamentarismus im letzten Drittel des 20. Jahrhunderts vor. h in Toronto. Sie hat Geschichts- und Europawissenschaften an Sie war akademische Rätin auf Zeit am Seminar für Zeitge- r e der Karl-Ruprechts-Universität Heidelberg und der York Uni- schichte der Universität Tübingen. Dort hat sie ihre Dissertation s b versity in Kanada studiert. über die Formierung der westdeutschen Grünen verfasst und e r zur Geschichte der Francophonie im 19. und 20. Jahrhundert i gearbeitet. Sie ist assoziierte Forscherin am Centre d’Histoire c h de Sciences Po. Paris. t 2 0 1 7

Susanne Maslanka ist seit Mai wissenschaftliche Volontärin der Dokumentation Obersalzberg. Sie arbeitet überwiegend an der Neukonzeption der Dauerausstellung. An der LMU München absolvierte sie ihr Masterstudium »Osteuropastudien«, zuvor Caroline Mezger ist seit Januar wissenschaftliche Mitarbeiterin studierte sie in Passau und Vilnius. Ihre Masterarbeit behan- im Zentrum für Holocaust-Studien. Sie absolvierte an der Yale delt die formaldemokratische Institution des Parlaments im au- University ihren Bachelor und an der Central European Univer- toritären Belarus seit 1994. Erfahrungen in der Vermittlung von sity in Budapest ihren Master in Geschichte. 2016 promovier- NS-Geschichte konnte sie im Projekt »Münchner Leerstellen« te sie am Europäischen Hochschulinstitut in Florenz. In ihrem sammeln. neuen Projekt erforscht sie den Holocaust in der multiethni- schen Vojvodina aus der Perspektive jüdischer Opfer und deut- scher Vertriebener.

mitarbeiterinnen und mitarbeiter des instituts 156

Seit Juli ist Pascal Pawlitta wissenschaftlicher Mitarbeiter im Projekt »Geschichte der Nachhaltigkeit(en)«. In seinem Promo- g tionsvorhaben erforscht er die Entstehung der internationalen r e Klimapolitik. Er studierte Neuere und Neueste Geschichte, Po- Seit Oktober verstärkt Sebastian Peters als wissenschaftlicher m i litik- und Rechtswissenschaft in Münster und war daneben im Mitarbeiter das Team der Dokumentation Obersalzberg bei der e n Bereich der Digital Humanities und der historisch-politischen Neukonzeption der Dauerausstellung. Er schloss sein Studium u Bildung tätig. Seine Masterarbeit befasste sich mit der media- der Geschichte und Politikwissenschaft in München und May- n d len Thematisierung von Inoffiziellen Mitarbeitern der Stasi nach nooth (Irland) 2016 ab. In seiner Masterarbeit untersuchte er p 1990. die Handlungsspielräume der während der NS-Zeit verfolgten e r Kunsthändlerin Anna Caspari. Anschließend arbeitete er am IfZ s für das Projekt Provenienzrecherche Gurlitt. o n a l

Caroline Pearce ist wissenschaftliche Projektkoordinatorin der englischsprachigen Edition »Judenverfolgung 1933–1945«. 2003 bis 2017 war sie als Hochschuldozentin für Germanic Studies an der Universität Sheffield tätig und vorher als Über- setzerin. Sie hat Germanistik und Romanistik an der Universi- Eva Schäffler ist seit Juli Mitarbeiterin im Projekt »Die Ge- tät Oxford studiert (BA/MA) und an der Universität Birmingham schichte der Treuhandanstalt« und forscht zum tschechischen promoviert. Sie ist Autorin zahlreicher Publikationen zur Aus- Privatisierungsprozess. Sie studierte Geschichte, European Stu- einandersetzung mit dem Nationalsozialismus und Holocaust dies und Bohemistik und promovierte zum Thema »Paarbezie- in Deutschland. hungen in Ostdeutschland vom Spät- zum Postsozialismus«. 2010 bis 2016 war sie wissenschaftliche Mitarbeiterin an der Universität Salzburg. 2016/17 arbeitete sie als Netzwerkmana- gerin bei der EUREGIO EGRENSIS Arbeitsgemeinschaft Bayern e.V. in Marktredwitz. 157

Seit Januar ist Christian Schmittwilken wissenschaftlicher Mit- arbeiter am Zentrum für Holocaust-Studien. Er hat Geschichte i f und Skandinavistik in Münster, Trondheim und Berlin studiert z — und war als freier Mitarbeiter für die HU Berlin und das DHI j a London tätig. Anschließend absolvierte er ein wissenschaftli- Kerstin Schwenke ist seit Januar wissenschaftliche Mitarbeite- h ches Volontariat bei der Stiftung Topographie des Terrors und rin am Zentrum für Holocaust-Studien und unterstützt die Öf- r e kuratierte u. a. die Ausstellung »Massenerschießungen. Der Ho- fentlichkeitsarbeit des IfZ. Sie studierte Geschichte, Germanistik s b locaust zwischen Ostsee und Schwarzem Meer 1941–1944«. und Erziehungswissenschaften in München und Salamanca. e r Nach dem 2. Staatsexamen arbeitete sie für die KZ-Gedenk- i stätte Dachau und das NS-Dokumentationszentrum München, c h bevor sie gefördert durch ein Stipendium der Heinrich-Böll-Stif- t tung mit der Arbeit an ihrer Dissertation »Besuche in national- 2 0 sozialistischen Konzentrationslagern« begann. 1 7

Seit Januar arbeitet Anna-Raphaela Schmitz als wissenschaft- liche Mitarbeiterin im Zentrum für Holocaust-Studien an ihrem Promotionsprojekt. Darin beschäftigt sie sich mit Rudolf Höß, dem Kommandanten des KZ Auschwitz-Birkenau. Ihr Magister- studium der Geschichts- und Politikwissenschaften absolvierte Carola Tischler arbeitet seit Januar in der Abteilung im Aus- sie in Trier und Bologna und schloss den Masterstudiengang wärtigen Amt an der Edition »Deutschland und die Sowjet- Holocaust Communication and Tolerance in Berlin ab. Seit union 1933–1941. Dokumente aus russischen und deutschen 2013 arbeitete sie als wissenschaftliche Hilfskraft im Zentrum Archiven«. Das mehrbändige Werk entsteht im Auftrag der Ge- für Holocaust-Studien. meinsamen Kommission für die Erforschung der jüngeren Ge- schichte der deutsch-russischen Beziehungen und wird von ihr zusammen mit dem Kommissionsmitglied Sergej Slutsch herausgegeben. Ihre Schwerpunkte sind die deutsch-sowjeti- schen Beziehungen und das deutsche Exil in der Sowjetunion.

mitarbeiterinnen und mitarbeiter des instituts 158

Auszeichnungen

Magnus Brechtken erhielt für sein Werk »Albert Speer – Eine deutsche Karriere« den mit 15.000 Euro dotierten NDR Kultur Sachbuchpreis für das beste deutschsprachige Sach- buch des Jahres 2017. Die mit Repräsentanten aus Wissen- schaft, Medien und Kultur besetzte Jury wählte aus einer Liste von 263 durch die Verlage eingereichten Titeln. Sie entschied sich, so die Begründung, für Brechtkens Buch als »ein akri- bisch recherchiertes und spannend geschriebenes Werk, das Max Trecker studierte Geschichte und Volkswirtschaftslehre an weit über eine Biografie von Hitlers Rüstungsminister hinaus- der LMU München und CEU Budapest. Er promovierte 2017 geht«. g an der Graduiertenschule für Ost- und Südosteuropastudien r e über die Koordinierung der Wirtschaftsbeziehungen zwischen Elke Seefried erhielt im Januar an der Universität Heidel- m i Ost und Süd im Rat für gegenseitige Wirtschaftshilfe. Seit Mai berg die renommierte Marsilius-Medaille. Sie ist mit der Einla- e n ist er wissenschaftlicher Mitarbeiter im Projekt zur Geschichte dung zu einer Vorlesung verbunden, die einen Brückenschlag u der Treuhandanstalt und forscht dort zur Mittelstandspolitik in der Wissenschaftskulturen sowie zwischen Wissenschaft und n d Ostdeutschland nach 1989. Öffentlichkeit repräsentiert. Elke Seefried sprach über »Zukünf- p te. Eine Geschichte der Zukunftsforschung seit 1945«. Sie ord- e r nete die Versuche, die Zukunft vorauszusehen, in ihre langen s Traditionslinien ein, thematisierte den Einfluss des Kalten Krie- o n ges auf Prognose- und Planungsprozesse und zeigte auf, wie a l sich die Zukunftsforschung aus der Überzeugung entwickelte, »Zukünfte« voraussagen und steuern zu können.

Ausgeschieden

Annemone Christians war seit dem 1. Juli 2013 wissen- schaftliche Mitarbeiterin im Forschungsprojekt »Das Private im Nationalsozialismus«. Neben der Arbeit an ihrem Post- doc-Projekt »Das Private vor Gericht«, das sie 2017 abschlie- Karin Wabro ist seit November als Bildungsreferentin in der ßen konnte, engagierte sie sich in vielen anderen Bereichen Dokumentation Obersalzberg tätig. Sie konzipiert neue Vermitt- des Projekts und des Instituts, etwa in der Öffentlichkeitsar- lungsangebote und betreut Schulklassen und Seminargruppen beit, als Redakteurin der sehepunkte und als Stellvertretende im Rahmen von Führungen und Workshops. Sie hat Kunstge- Gleichstellungsbeauftragte. Annemone Christians ist nun als schichte in Salzburg studiert und arbeitet für die Museen der wissenschaftliche Mitarbeiterin am Lehrstuhl von Andreas Wir- Stadt Linz und das Salzburg Museum an der Entwicklung und sching (LMU München) in der DFG-Forschergruppe »Koope- Umsetzung museumspädagogischer Konzepte mit Schwer- ration und Konkurrenz in der Wissenschaft« tätig. punkt Zeitgeschichte. Marion Großmann übernahm im August 2015 die Ver- antwortung für die Werkstatt, die Magazine sowie den Mikro- film- und Zeitungslesesaal des Archivs. Als erste ausgebildete Fachangestellte für Medien- und Informationsdienste in dieser Funktion förderte sie Optimierungen und Neuerungen, die sie Habilitationen mit der Archivleitung zügig umsetzte. Die reibungslose Zusam- menarbeit mit der Digitalisierungsstation steigerte die Leistung Bernhard Gotto hat sich am 6. Februar an der Ludwig-Ma- beider Bereiche. Marion Großmann schied zum September ximilians-Universität München mit der Studie »Enttäuschung 2017 aus, um ein Studium aufzunehmen. in der Demokratie. Eine Erfahrungsgeschichte der Demokra- tie in der Bundesrepublik während der 1970er und 1980er Maria Kilwing war seit dem 15. Januar 2011 als Projekt- Jahre« habilitiert. assistentin in der Edition »Judenverfolgung 1933–1945« tätig. 159

Dort war sie zunächst für die Verwaltung der Finanzen der Edi- Hedwig Straub hat sich mit dem 31. Mai in den Ruhe- tion zuständig. Mit der Einführung eines datenbankgestützten stand verabschiedet. Seit November 1977 als Bibliothekarin Redaktionssystems ging eine weitreichende Umstrukturierung im IfZ tätig, prägte sie mit ihrer äußerst präzisen und konzent- der Editionsarbeit einher, an der Maria Kilwing maßgeblich be- rierten Arbeitsweise jahrzehntelang sämtliche Aufgabenberei- teiligt war. Zudem hat sie die Endredaktionen mehrerer Bände che der Bibliothek. Besonders in der Zeit nach ihrer Rückkehr begleitet und die Arbeit der beteiligten externen Bandbear- aus einer vierjährigen Familienpause mit Italienaufenthalt in beiterinnen und -bearbeiter, von studentischen Hilfskräften, den 1980er Jahren begleitete sie souverän die grundlegende Lektorinnen, Satz, Korrektur und Verlag koordiniert. Durch ihr Veränderung einer Bibliothek mit Zettelkatalogen und Leih- historisches Wissen und ihre russischen und tschechischen scheinen hin zu einem komplexen digitalen Bibliothekssys- Sprachkenntnisse war sie an der Edition vor allem bei den tem mit neuen Regelwerken und wachsenden technischen Bänden 6, 8, 11, 13 und 14 stark beteiligt, die sie teils auch Herausforderungen. Wesentlich weiterentwickeln konnte sie inhaltlich mitgeprägt hat. Maria Kilwing hat eine neue Tätigkeit dabei die hauseigene Systematik. Über das IfZ hinaus wirkte in der Kulturabteilung des Auswärtigen Amts übernommen. Hedwig Straub einige Jahre als Mitglied der Arbeitsgruppe i f Sacherschließung in der Kommission für Erschließung des z — Renate Naeve-Hoffmann war seit April 2006 im Bereich Bayerischen Bibliotheksverbundes. j a des Direktionssekretariats am Institut für Zeitgeschichte tätig. h Sie arbeitete viele Jahre für den Stellvertretenden Direktor Udo trat 1994 ins Institut für Zeitgeschichte r Jeannette Strixner e Wengst und übernahm allgemeine Aufgaben des Direktions- ein und unterstützte zunächst das Editionsteam um Elke Fröh- s b sekretariats sowie der Stabsstelle Öffentlichkeitsarbeit. Renate lich-Broszat bei der Herausgabe der Tagebücher von Joseph e r Naeve-Hoffmann betreute einen Bereich der Publikationsver- Goebbels. Seit 1996 baute sie zusammen mit Klaus Lank- i träge sowie die Organisation der Praktikantinnen und Prakti- heit das Hausarchiv des Instituts in seiner heutigen Form auf c h kanten des Hauses. Sie engagierte sich zudem in hohem Maße und übernahm die Betreuung der Zentralregistratur. Ende des t für das soziale Zusammenleben des Instituts und war ent- Jahres 2017 schied sie mit Erreichen der Altersgrenze aus 2 0 scheidend bei der Organisation des jährlichen Sommerfestes dem Dienst. Neben ihrer zuverlässigen und ruhigen Art wur- 1 7 und der beliebten Bücherverlosung zur Weihnachtsfeier be- de sie auch für ihre meistens in gereimter Form vorgetragenen teiligt. Mit Ablauf des Oktober 2017 ist sie in den verdienten Festbeiträge geschätzt. Unvergessen ist die Modenschau zum Ruhestand gewechselt. 50-jährigen Jubiläum des Instituts, bei der Originalkleider aus den 40er bis 70er Jahren aus Jeannette Strixners Privatsamm- Sylvia Necker arbeitete vom 1. April 2014 bis zum 31. De- lung von Kolleginnen vorgeführt wurden. zember 2017 in der Abteilung Dokumentation Obersalzberg. Sie war als Kuratorin für die Konzeption der neuen Daueraus- Hans Woller zählte seit 1980 zu den wissenschaftlichen stellung mitverantwortlich. Durch ihre fundierten Kenntnisse Mitarbeitern des Instituts für Zeitgeschichte, dem er mit ei- im Bereich der NS-Geschichte und ihre Erfahrungen im muse- ner Unterbrechung für einen Forschungsaufenthalt am Deut- alen Bereich konnte sie dem Projekt wichtige Impulse geben. schen Historischen Institut in Rom zwischen 1985 und 1988 Als Gleichstellungsbeauftragte engagierte sich Sylvia Necker bis zu seinem altersbedingten Ausscheiden am 31. August intensiv und erfolgreich für die Mitarbeiterinnen und Mitar- angehörte. Mit seinem Namen verbunden sind große For- beiter des Instituts. Ein Resultat ihrer Arbeit zeigte sich 2016 schungsprojekte wie »Politik und Gesellschaft in der ameri- in der Verleihung des Total E-Quality-Prädikats an das IfZ. Sie kanischen Besatzungszone« oder »Gesellschaft und Politik in setzt ihre wissenschaftliche Karriere seit Anfang 2018 an der Bayern 1949 bis 1973«. Darüber hinaus machte sich Hans Universität Nottingham fort. Woller als Experte für die Geschichte Italiens und des italie- nischen Faschismus, als Biograf Benito Mussolinis sowie als Christian Simon war von April 2015 bis Oktober 2017 der Chefredakteur der Vierteljahrshefte für Zeitgeschichte einen erste Ansprechpartner der Archivbesucherinnen und -besu- Namen. Er versah dieses Amt von 1993 bis 2015 – länger als cher in der Archivauskunft und half ihnen gleichermaßen kom- jeder andere Chefredakteur vor ihm. Mit Hans Woller hat eine petent und freundlich. Daneben bearbeitete er schriftlich 600 prägende Figur das Institut für Zeitgeschichte verlassen. Kol- weitere Anfragen und erschloss mehr als 400 Gerichtsakten leginnen und Kollegen, Gäste des Instituts und Autoren der und Nachlassbände. Er war Vertreter des Instituts beim Not- Vierteljahrshefte werden ihn nicht zuletzt wegen seines Talents fallverbund der Münchner Archive und legte die Grundlagen zur ebenso kreativen wie wohlwollenden Kritik vermissen. des vorbeugenden und schadensmindernden Kulturgutschut- zes bei Archiv und Bibliothek. Christian Simon setzt seine Kar- riere im Bereich des Landesarchivs Thüringen fort.

mitarbeiterinnen und mitarbeiter des instituts 160 12 Innere Organisation

i n und Finanzen n e r e o r g a n i s a t i o n u n d f i n a n z e n 161

Verwaltung

i f z — ie Verwaltung des IfZ ist für das Programmbudget und nicht nur durch das konstant hohe Buchungs- und Abrech- j a die Finanzen ebenso zuständig wie für Personal, Dritt- nungsaufkommen gefordert, sondern auch durch einen ste- h mittel- und Vertragsmanagement. Hinzu kommen die tigen Anstieg der Bearbeitung von Dienstreisen der leitenden r e D s Zentralen Dienste mit dem Gebäudemanagement, welches ne- und forschenden Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Insti- b ben den klassischen Hausmeistertätigkeiten auch die Betreu- tuts. Deren Präsenz wird an den unterschiedlichen Standor- e r ung komplexer Anlagen der Veranstaltungs- und Medien- sowie ten in diversen Projektzusammenhängen wie auch innerhalb i der Kälte- und Wärmetechnik am Hauptsitz in München um- der Leibniz-Gemeinschaft und im Zuge der zunehmenden Gre- c h fasst. Ebenfalls bei der Institutsverwaltung liegt die Zuständig- mienarbeit immer wichtiger. t keit für weitere Räumlichkeiten des IfZ in München, Berlin und Der Haushalt des IfZ setzt sich aus Zuschüssen des Bun- 2 0 Berchtesgaden. Auch der EDV-Bereich gehört organisatorisch des, der Länder sowie aus Eigeneinnahmen und Drittmitteln 1 7 zur Verwaltung und ist sowohl für die Funktionsfähigkeit von zusammen. Die Bewirtschaftung erfolgt auf der Grundlage ei- Hard- und Software im Institut als auch für die Sicherheit unse- nes Programmbudgets. Das Haushaltsvolumen betrug im Be- rer Netzwerke und der internetbasierten Anwendungsprogram- richtsjahr gerundet insgesamt 15.592.000 Euro. In diesem me verantwortlich. Betrag sind Drittmittel in Höhe von rund 5.308.000 Euro ent- halten. Für die Verwaltung stellte auch 2017 die zunehmende Raumknappheit an den Standorten des Instituts in München und Berlin eine Herausforderung dar. Ende des Jahres muss- Alle Verwaltungsabläufe werden zentral von München aus ge- ten weitere Räume in unmittelbarer Nachbarschaft des IfZ in steuert. Zu den Aufgaben des Verwaltungsteams im Perso- München angemietet werden, um Arbeitsplätze für zusätzliche nalbereich gehört die Organisation der Einstellungsprozesse Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter für mehrere neue Projekte ab ebenso wie die Arbeiten am Ende von Arbeitsverhältnissen, Januar 2018 zur Verfügung zu haben. über die laufenden Aufgaben bis hin zur Zuständigkeit für Als moderne Verwaltung sehen wir unsere Aufgaben Rechtsfragen und Personalentwicklung. Aufgrund der stetig insbesondere darin, mit hoher Planungs- und Umsetzungs- zunehmenden Anzahl an Forschungsprojekten steigt auch die kompetenz und in enger Abstimmung mit der Direktion die Anzahl unserer befristet beschäftigten Mitarbeiterinnen und wissenschaftlichen und nicht wissenschaftlichen Leitungskräf- Mitarbeiter sowie der Hilfskräfte und Praktikanten. Der daraus te und die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter aller Abteilungen resultierende erhebliche Mehraufwand wird von der Personal- unter Berücksichtigung des rechtlichen, finanziellen und per- verwaltung professionell und souverän gemeistert. Insgesamt sonellen Rahmens dabei zu unterstützen, ihre wissenschaft- arbeiteten am 31.12.2017 (Stichtag) 133 wissenschaftliche lichen und strukturellen Ziele zu erreichen. Dabei beziehen Mitarbeiterinnen/Mitarbeiter und nichtwissenschaftliche Be- wir möglichst frühzeitig den Betriebsrat, die Betriebsobleute schäftigte sowie ca. 47 wissenschaftliche, studentische und in Berlin, die Gleichstellungsbeauftragten und die Vertrauens- sonstige Hilfskräfte am Institut. frauen in Berlin mit ein. Für inzwischen 41 Drittmittelprojekte (Stichtag: 31.12. 2017) liegt die Sachbearbeitung von der Kalkulation über Mit- telabrufe, projektbezogene Buchhaltung, Reisekostenabrech- nung bis hin zum Verwendungsnachweis bei den Kolleginnen der Drittmittelverwaltung. Der Buchhaltungsbereich wurde

verwaltung 162

EDV und Internet

1. Netzwerk der Serverbetreuung (Wartung, Updates, Sicherheit), der Das Netzwerk des Instituts für Zeitgeschichte (IfZ) umfasst ge- Datenbankpflege (Faust, MySQL, MS-SQL), der zentra- genwärtig neun Standorte mit insgesamt 264 Clients und 60 len Datensicherung/Langzeitarchivierung und der Soft- Server (Stand: Dezember 2017). Im Rechenzentrum in Mün- wareentwicklung bzw. Programmierung. chen befinden sich die zentralen Server, deren Dienste auch Der zweite Kernbereich besteht aus der Betreuung der von allen Standorten aus nutzbar sind. Die Server werden unter verschiedenen Onlineaktivitäten des IfZ. In diesen Be- den Betriebssystemen Linux und Windows betrieben. Zuneh- reich fallen die verschiedenen Digitalisierungsprojekte von mend werden virtualisierte Server (VM-Ware) im Netz einge- Archiv, Bibliothek und der Redaktion der Vierteljahrshefte, i setzt. die Homepage (redaktionelle Aufgaben) und Onlinedaten- n n banken (Programmierung, Pflege). e r 2. Systemadministration Der dritte Kernbereich ist die Anwenderbetreuung (Pro- e Die allgemeinen Aufgaben der Systemadministration gliedern blembewältigung, Hilfestellung, Softwareberatung und o sich in mehrere Kernbereiche: -aktualisierung sowie die Schulung von Mitarbeiterinnen r g Den ersten Kernbereich bildet die Bereitstellung, Wartung und Mitarbeitern) an neun Standorten. a n und der Ausbau einer modernen IT-Infrastruktur, die die Der vierte Kernbereich umfasst die strategische IT-Pla- i s Anforderungen der verschiedenen Abteilungen und der nung des IfZ. Hierzu gehören Budgetverwaltung, a Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Instituts erfüllen Bestellung und Einkauf von Hard- und Software, Lizenz- t i kann. Hierzu gehören die Bereiche der Hardwarepflege verwaltung, Prüfung neuer Programme sowie die Außen- o n (Reparaturen, Abwicklung von Garantiefällen, Austausch), vertretung des Instituts in IT-Angelegenheiten. u n d f i n a n z e n Entwicklung der Hardwareausstattung 2007-2017 (München, Forschungsabteilung Berlin, Zentrum für Holocaust-Studien, Dokumentation Obersalzberg, Edition Faulhaber)

400

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Drucker Server Clients Gesamt 163

betriebsrat

er Betriebsrat des Instituts für Zeitgeschichte in Mün- funktions-Kopiergeräte konnte zeitnah eine Betriebsvereinba- chen bestand im Berichtsjahr aus folgenden Mitglie- rung zum Beschäftigtendatenschutz abgeschlossen werden. D dern: Ute Elbracht (Vorsitzende), Karl Zacher und Im Juli trafen sich die Münchner Betriebs- und Perso- Thomas Schlemmer (Stellvertretende Vorsitzende), Michaela nalräte der Leibniz-Einrichtungen Institut für Zeitgeschichte, Hartwig, Alexandra Marohn, Barbara Schäffler und Sebastian ifo Institut für Wirtschaftsforschung, Deutsches Museum und Voigt. Das Ersatzmitglied Sven Keller war aktiv in die Betriebs- Deutsche Forschungsanstalt für Lebensmittelchemie zum all- ratsarbeit eingebunden. gemeinen Austausch und dem besonderen Schwerpunktthema Änderungen der Arbeitsstättenverordnung. Ute Elbracht und Michaela Hartwig nahmen im September an der dreitägigen i f Schulung der Betriebs- und Personalräte der Leibniz-Gemein- z — schaft in Haltern/NRW teil. j a Betriebsversammlungen fanden in regelmäßigen Abständen Als Betriebsobmann in der Abteilung des Instituts für Zeit- h statt. Ebenso regelmäßig kam es zu Gesprächen des Betriebs- geschichte im Auswärtigen Amt in Berlin fungierte Tim Gei- r e rats mit der Institutsleitung, häufiger noch mit der Verwal- ger mit Mechthild Lindemann als seiner Stellvertreterin. In der s b tungsleiterin und der Gleichstellungsbeauftragten. Der BR war Forschungsabteilung Berlin hatte Michael Buddrus dieses Amt e r in Bewerbungsverfahren eng eingebunden; alle Bereiche der inne. Seine Stellvertreterin war Ute Eichhorn. i Mitbestimmung werden beachtet. Ein Schwerpunkt der Be- Dem Gesamtbetriebsrat (GBR) gehörten folgende Mitglieder c h triebsratsarbeit war weiterhin das betriebliche Gesundheitswe- an: Ute Elbracht (Vorsitzende), Thomas Schlemmer (Stellvertre- t sen. Wie bereits in den Jahren zuvor setzte sich der Betriebsrat tender Vorsitzender), Michael Buddrus und Tim Geiger. Die Ge- 2 0 für die Umsetzung der gesetzlich vorgeschriebenen Gefähr- samtbetriebsratsmitglieder standen in regelmäßigem Kontakt. 1 7 dungsbeurteilung »Psychische Belastungen am Arbeitsplatz« Standortübergreifende Anliegen thematisierte der Gesamtbe- ein, die im Dezember stattfand. Zur Einführung neuer Multi- triebsrat in mehreren Gesprächen mit der Institutsleitung.

besondere aufgaben

Gleichstellungsbeauftragte: Eine ganz besondere Aufgabe hat sich Dr. Sylvia Necker Karl Zacher gestellt: (Stellvertretung Dr. Annemone Christians, Der stellvertretende Anna Ullrich M. A.) Betriebsratsvorsitzende betreut im IfZ die Aktion »Deckel gegen Polio«. Sicherheitsbeauftragter: Auch 2017 haben die Kolleginnen und Kollegen Michael Volk Dipl.Bibl. wieder säckeweise Kunst- stoffdeckel gesammelt, Ombudsmann für gute wissenschaftliche Praxis: um damit ein gemein- nütziges Projekt gegen Dr. Hans Woller Kinderlähmung zu unterstützen. Datenschutzbeauftragte: Dr. Esther-Julia Howell

Brandschutzbeauftragter: Dr. Klaus A. Lankheit

Sprecherin der Doktorandinnen und Doktoranden: Anna Raphaela Schmitz M. A. (Stellvertretung: Caroline Rieger M. A.)

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Impressum

Herausgeber: Esther-Julia Howell (S. 51) Institut für Zeitgeschichte Mathias Irlinger (S. 60 oben) München – Berlin Kilian Pfeiffer (S. 60 unten) Prof. Dr. Andreas Wirsching Sora Stöckl (S. 61) Leonrodstraße 46 b Karin Wabro (S. 62) 80636 München Werk5 (S. 64) Denys Sukhinin, bpb (S. 65 oben) Redaktion: Martin Wiesche (S. 65 unten) Simone Paulmichl, Jens Jeske (S. 66 oben und unten) Kristina Milz, Margrit Schmidt (S. 69) Kerstin Schwenke Sophie Lange (S. 73) Aleksandr Nikitjaev (S. 76) Lektorat: Anna Ullrich (S. 86) Angelika Reizle Kristina Milz (S. 94) Kalispera Dell (http://www.panoramio.com/photo/ Bildnachweis: 116139835) [CC BY 3.0 (http://creativecommons.org/ Marie-Theres Reisser (Titel, S. 4, 6, 8, 15, 50, licenses/by/3.0)], via Wikimedia Commons (S. 96) 74, 82, 88, 92, 106, 160, Rückseite) Orla Connolly (S. 97 oben) Bundesarchiv (S. 11: Bild 146II-732, Kerstin Schwenke (S. 97 unten) S. 18: Bild 146-1972-033-15/Gebrüder Haeckel, Stiftung Bundespräsident-Theodor-Heuss-Haus S. 25: B 145 Bild-P001503/Prof. Arntz, E. Burow, (S. 99, 102) S. 30: B 145 Bild-F040741-0020/Lothar Schaack, Bundesstiftung Aufarbeitung (S. 103) S. 37: Bild 145-F089027-0026/Joachim F. Thurn, Marsilius-Kolleg der Universität Heidelberg, Tobias S. 39: Bild 183-1990-1219-006/Klaus Franke, Schwerdt (S. 104) S. 40: Bild 183-T0829-423/Hubert Link, Bundeskanzler-Willy-Brandt-Stiftung (S. 105) S. 72: B 145 Bild-F014922-0009/Ludwig Wegmann) Joachim Liebe (S. 114) Privatarchiv von Koenig (S. 12) Hélène Miard-Delacroix (S. 146) Sammlung Scherstjanoi (S. 13) Eric Berghen (S. 148) Frank Rumpenhorst (S. 19) Simone Paulmichl (S. 163) Alexander Markus Klotz (S. 21, 53, 101) Sven Hilbrandt (S. 23, 24) Gestaltung: Michael Volk (S. 28, 57, 58, 137) Reisserdesign, München: Marie-Theres Reisser, Michael Philipp, WZU (S. 33 rechts und links) Rosali Thomas, Andreas Werner Hans Weingartz (Own work) [CC BY-SA 3.0 de (http://creativecommons.org/licenses/by-sa/3.0/de/ Druck: deed.en)], via Wikimedia Commons (S. 34) Lanarepro, Südtirol Jennifer Zumbusch, Stiftung Haus der Geschichte der Bundesrepublik Deutschland (S. 44) ISSN: Erzbischöfliches Archiv München, 2196-0313 Fotograf: Michael Greßberger (S. 46) Hugo Jäger, IfZ-BA-00024036 (S. 47) München, Mai 2018

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S. 4 Kirschblüte im Garten hinter dem Bücherturm des IfZ S. 6 Farbspiel in den Büroräumen der 1. Etage S. 7 »Bändlmappen«: Darin werden Zeitungen und Zeitschriften zur Bindung vorbereitet. S. 50 Leihscheinablage in der Werkstatt des Archivs S. 74 Bücherlager für IfZ-Publikationen S. 82 Patchpanel im Serverraum der EDV S. 88 Werkstatt des Haustechnikers S. 92 Piktogramme für die Beschilderung von Funktionsräumen S. 94 Mikrofon im Vortragssaal S. 106 Ausgemusterte Festplatten Vorneweg S. 146 Sitzung des Wissenschaftlichen Beirats S. 160 Stempelhalter in der Verwaltung Forschung ist das Kerngeschäft des Instituts für Zeitgeschichte. Damit die Wissenschaft auf Hochtouren laufen kann, braucht es auch einen gut geölten »Maschinenraum«, in dem viele kleine und große Räder ineinandergreifen. Die Fotoserie, mit der wir die einzelnen Kapitel unseres Jahresberichts einleiten, wirft einen Blick hinter die Kulissen und zeigt verborgene Orte und Utensilien aus dem Arbeitsalltag in unserer Münchner Zentrale. Für neugierige Leserinnen und Leser gibt es auf der letzten Seite die Auflösung. Institut für Zeitgeschichte Forschung – Debatte – Wissenstransfer 2 0

Institut für Zeitgeschichte München – Berlin Leonrodstr. 46 b 80636 München Tel.: 089/12688-0 Fax: 089/12688-191 1 [email protected] www.ifz-muenchen.de

Abteilungen Forschungsabteilung Berlin Abteilung im Auswärtigen Amt Dokumentation Obersalzberg Institut für Zeitgeschichte Institut für Zeitgeschichte Salzbergstr. 41 München – Berlin Edition der Akten zur 83471 Berchtesgaden Finckensteinallee 85-87 Auswärtigen Politik der Tel.: 08652/9479-60 7 12205 Berlin Bundesrepublik Deutschland Fax: 08652/9479-69 c/o Auswärtiges Amt Tel.: 030/843705-0 [email protected] Referat 117 an IfZ-AAPD Fax: 030/843705-20 www.obersalzberg.de 11013 Berlin [email protected] Tel.: 030/5000-4398 Fax: 030/5000-3817 [email protected]