Gemeinde Lossatal

Bebauungsplan „Milchviehanlage und Ackerbaubetrieb in

Begründung mit Umweltbericht

- Vorentwurf -

Planträger: Gemeinde Lossatal Rathaus Falkenhain Karl-Marx-Straße 14 04808 Lossatal e-Mail: [email protected] www.lossatal.eu

Planverfasser: Stadt- und Landschaftsplanung Dipl.-Ing. Rainer Dubiel Architekt für Stadtplanung Mauerstraße 6 06886 Lutherstadt Wittenberg Tel. 03491-420785 Fax 03491-420786 e-Mail: [email protected]

Bearbeiter: Dipl.-Ing. Rainer Dubiel Architekt für Stadtplanung

Dipl.-Ing. (FH) Katja Hübner Landespflegerin

Bearbeitungsstand: 21.12.2020

Gemeinde Lossatal Bebauungsplan „Milchviehanlage und Ackerbaubetrieb in Falkenhain“ • Begründung mit Umweltbericht 21.12.2020

Inhaltsverzeichnis

Seite

1 Einleitung ...... 4 1.1 Ausgangssituation, Planungsanlass und Zielstellung ...... 4 1.2 Übergeordnete Planungen ...... 5 1.2.1 Raumordnung, Landesentwicklungsplan ...... 5 1.2.2 Raumordnung, Regionalplanung ...... 6 1.2.3 Flächennutzungsplan ...... 8 1.2.4 Schutzgebiete ...... 8 1.2.5 Flurneuordnungsverfahren ...... 8 1.3 Rechtsgrundlagen ...... 8 1.4 Plangrundlagen ...... 9

2 Abgrenzung und Beschreibung des Plangebietes ...... 9 2.1 Abgrenzung des Plangebietes ...... 9 2.2 Beschreibung des Plangebietes ...... 10

3 Planvorhaben ...... 11 3.1 Ziel und Zweck des Bebauungsplans ...... 11 3.2 Beschreibung des Planvorhabens ...... 12

4 Planinhalt und Festsetzungen ...... 13 4.1 Art der baulichen Nutzung ...... 13 4.2 Maß der baulichen Nutzung ...... 14 4.3 Überbaubare Grundstücksflächen und Bauweise ...... 14 4.4 Verkehrsflächen ...... 15 4.5 Flächen für Maßnahmen zum Schutz, zur Pflege und Entwicklung von Boden, Natur und Landschaft (§ 9 Abs. 1 Nr. 20 BauGB) ...... 15 4.6 Flächen zum Anpflanzen von Bäumen, Sträuchern und sonstigen Bepflanzungen...... 16 4.7 Flächen mit Bindungen für die Erhaltung von Bäumen und Sträuchern ...... 17 4.8 Sonstige Planzeichen ...... 17 4.9 Nachrichtliche Übernahmen und Hinweise...... 18

5 Umweltbericht ...... 18

6 Kosten / Finanzierung / Durchführung ...... 19

7 Flächenbilanz ...... 19

8 Verfahrensvermerke ...... 20

9 Literatur / Planungsgrundlagen / Gesetze ...... 22

Abbildungen

Abb. 1: Lage im Gemeindegebiet, Ortsteil Falkenhain ...... 4

Abb. 2: Ausschnitt Karte 7 - Biotopverbund LEP 2013 ...... 6

Abb. 3: Ausschnitt Karte 14 – Raumnutzung Regionalplan ...... 7

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Abb. 4: Geltungsbereich des Bebauungsplans gemäß Aufstellungsbeschluss ...... 9

Abb. 5: Realnutzung Plangebiet, Luftbild 2018 ...... 10

Tabellen

Tab. 2: Flächenbilanz nach der Art der Nutzungen ...... 19

Karten /Pläne

313/1 Planzeichnung Bebauungsplan - Vorentwurf, M 1:1.000

Anlagen

• Umweltbericht zum Bebauungsplan „Milchviehanlage und Ackerbaubetrieb in Falkenhain“, AZ: Falkenhain.2020.01, IfU GmbH, Frankenberg, 21.12.2020

Fachgutachten:

• Artenschutzfachliche Betrachtung zum Bebauungsplan-Verfahren „Milchviehanlage und Ackerbaubetrieb in Falkenhain“, IfU GmbH, Frankenberg, 21.12.2020

• Immissionsprognose für Geruch, Ammoniak, Stickstoff und Staub zum Bebauungsplan „Milchviehanlage und Ackerbaubetrieb in Falkenhain“, IfU GmbH, Frankenberg, 16.12.2020

• Prüfung der FFH-Verträglichkeit zum Bebauungsplan „Milchviehanlage und Ackerbaubetrieb in Falkenhain“, IfU GmbH, Frankenberg, 18.12.2020

• Schallimmissionsprognose im Rahmen des in Aufstellung befindlichen Bebauungsplans „Milchviehanlage und Ackerbaubetrieb in Falkenhain“, SLG Prüf- und Zertifizierungs GmbH, Hartmannsdorf, 16.12.2020

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1 Einleitung

1.1 Ausgangssituation, Planungsanlass und Zielstellung

Die Gemeinde Lossatal beabsichtigt die Aufstellung des Bebauungsplans „Milchviehanlage und Ackerbaubetrieb in Falkenhain“. Dazu fasste der Gemeinderat am 18.05.2020 den Aufstellungsbeschluss (Beschluss-Nr.: 178/20-GR). Der ursprüngliche Titel des Bebauungsplans „Erweiterung und Umbau der Milchviehanlage in Falkenhain“ wurde mit dem Vorentwurf des Bebauungsplans modifiziert, um dem räumlichen Geltungsbereich des Bebauungsplans unter Einschluss der Betriebsflächen des Ackerbaubetriebes zu entsprechen.

Das Plangebiet des Bebauungsplans umfasst bebaute und unbebaute Grundstücksflächen am Nieschweg 2 in der Gemarkung Falkenhain mit einer Flächengröße von ca. 9,56 ha. Es befindet sich nordöstlich der Ortslage Falkenhain.

Abb. 1: Lage im Gemeindegebiet, Ortsteil Falkenhain

Geobasisdaten: © GeoBasis-DE/GeoSN

Die Milchproduktion Boermann-Lossatal GmbH & Co. KG beabsichtigt die Umstrukturierung und Erweiterung ihres Produktionsstandortes im Ortsteil Falkenhain der Gemeinde Lossatal. Wesentliche Bestandteile des Planvorhabens sind

• die Errichtung eines Offenstalls als Anbau an den bestehenden Stall 4 (Weidehaus), • die Umnutzung eines vorhandenen Lagers zum Kälberstall, • die Errichtung eines weiteren Kälberstalls (1 und 2), • die Erweiterung der Fahrsiloflächen und • der Neubau eines Gülle-/Gärrestlagerbehälters.

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Mit dem Vorhaben geht eine Erhöhung der Tierkapazität des Standortes von 1.358 auf 1.758 Rinder einher.

Das Betriebsgelände der Milchviehanlage umfasst eine Fläche von 67.239 m².

Das Planvorhaben unterliegt der Genehmigungspflicht nach § 16 des Bundes-Immissionsschutzgesetzes (BImSchG) – wesentliche Änderung genehmigungsbedürftiger Anlagen. Nach behördlicher Feststellung des Umweltamtes, Sachgebiet Immissionsschutz beim Landkreis mit Schreiben vom 28.06.2019 ist für die planungsrechtliche Sicherung des Vorhabens die Aufstellung eines Bebauungsplans erforderlich. Die Planflächen befinden sich im unbeplanten Außenbereich nach § 35 BauGB.

Am Standort befindet sich in unmittelbarer Nachbarschaft zur Milchviehanlage das Betriebsgelände der Ackerbau GbR, Nieschweg 2a, 04808 Lossatal OT Falkenhain mit einer Flächengröße von 25.130 m². Beide Betriebe sind aus einer ehemaligen Landwirtschaftlichen Produktionsgenossenschaft hervorgegangen und stehen heute in geschäftlicher Kooperation zueinander. Räumlich sind sie als eine zusammenhängende bauliche Nutzung im Außenbereich anzusprechen, die sich deutlich vom im Zusammenhang bebauten Ortsteil Falkenhain absetzt. Aus städtebaulicher Sicht ist die Aufstellung des Bebauungsplans für beide Betriebe geboten.

Das Plangebiet umfasst deshalb sowohl die Grundstücksflächen der Milchproduktion des Vorhabenträgers in der Gemarkung Falkenhain mit einer Fläche von 67.239 m² (6,72 ha) als auch die Grundstücksflächen der Ackerbau GbR in der Gemarkung Falkenhain mit einer Fläche von 25.130 m² (2,51 ha). Einbezogen sind die Grundstücksflächen der Biogasanlage und darüber hinaus öffentliche Verkehrsflächen des Nieschweges.

Für den Ortsteil Falkenhain besteht kein rechtswirksamer Flächennutzungsplan. Ein Aufstellungsverfahren für den Flächennutzungsplan der Gemeinde Lossatal ist derzeit nicht anhängig. Ein Bebauungsplan kann gemäß § 8 Abs. 4 BauGB aufgestellt werden, bevor der Flächennutzungsplan aufgestellt ist, wenn dringende Gründe es erfordern und wenn der Bebauungsplan der beabsichtigten städtebaulichen Entwicklung des Gemeindegebietes nicht entgegenstehen wird (vorzeitiger Bebauungsplan). Diese Regelung findet für den Bebauungsplan Anwendung.

Die Gemeinde Lossatal unterstützt das Vorhaben im Rahmen ihrer Bauleitplanung auf der Grundlage eines städtebaulichen Vertrages. Die Aufstellung des Bebauungsplans erfolgt im Regelverfahren. Es liegen keine Anhaltspunkte für die Anwendung des vereinfachten Verfahrens vor.

Der Bebauungsplan ist nach den Bestimmungen des § 2 Abs. 4 BauGB einer strategischen Umweltprüfung zu unterziehen. Die Ergebnisse werden in Form eines Umweltberichtes Bestandteil der Begründung. Für die Belange des Naturschutzes und der Landschaftspflege sind die erforderlichen Ausgleichs- und Ersatzmaßnahmen zur Kompensation des Eingriffs in den Naturhaushalt und das Landschaftsbild zu ermitteln und zu bestimmen.

1.2 Übergeordnete Planungen

1.2.1 Raumordnung, Landesentwicklungsplan

Am 14. August 2013 wurde der Landesentwicklungsplan Sachsen (Landesentwicklungsplan 2013 – LEP 2013) von der sächsischen Staatsregierung verordnet. Diese Verordnung trat am Tage nach ihrer Verkündung in Kraft. Die Ziele und Grundsätze des Landesentwicklungsplans sind bei der Aufstellung von Bauleitplänen zu beachten. Die Bauleitpläne sind den Zielen der Raumordnung anzupassen (§ 1 Abs. 4 BauGB).

Die Gemeinde Lossatal liegt im ländlichen Raum und gehört zum Mittelbereich . Die Stadt Wurzen ist Mittelzentrum. Administrativ gehört die Gemeinde Lossatal zum Landkreis Leipzig.

Naturräumlich ist die Gemeinde Lossatal dem Nordsächsischen Platten- und Hügelland zuzuordnen. Nördlich grenzt das Gebiet der Düben-Dahlener Heide an.

Die Agrarräume um die Ortslage Falkenhain sind zu erhalten. Es handelt sich um ein Gebiet mit überwiegenden Bodenwertzahlen von 51 – 70.

Nördlich verläuft das Bachtal der , welches als FFH-Gebiet ausgewiesen ist.

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Abb. 2: Ausschnitt Karte 7 - Biotopverbund LEP 2013

Quelle: Landesentwicklungsplan Sachsen 2013

1.2.2 Raumordnung, Regionalplanung

Die Gemeinde Lossatal gehört zum Regionalen Planungsverband Leipzig-Westsachsen.

Für das Gebiet des Regionalen Planungsverbandes liegt der Regionalplan Westsachsen 2008 vor.

Am 07. Mai 2020 hat die Verbandsversammlung des Regionalen Planungsverbands Leipzig-Westsachsen mit Beschluss Nr. VII/VV/02/01/2020 die im Ergebnis der Abwägung zur vorangegangenen Beteiligung erforderlichen festlegungsrelevanten Planänderungen zum Regionalplan Leipzig-Westsachsen im Zuge der Gesamtfortschreibung des Regionalplans Westsachsen 2008 zur Beteiligung der Öffentlichkeit und der in ihren Belangen berührten Stellen freigegeben (Entwurf Stand 13.03.2020).

Der räumliche Geltungsbereich des Regionalplans Leipzig-Westsachsen umfasst das gesamte Gebiet des Regionalen Planungsverbands Leipzig-Westsachsen.

Inhaltliche Bestandteile des Planwerks sind Festlegungen

- zur raumstrukturellen Entwicklung, - zur Regional-, Siedlungs- und Wirtschaftsentwicklung, - zur Verkehrsentwicklung, - zur Freiraumentwicklung, - technischen Infrastruktur und - zur Daseinsvorsorge.

Die Festlegungen des Entwurfs des Regionalplans sind als in Aufstellung befindliche Ziele der Raumordnung und Regionalplanung bei der Aufstellung der Bauleitplanungen durch die Gemeinden zu berücksichtigen.

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Nach der Raumstruktur liegt die Gemeinde Lossatal im ländlichen Raum. Sie besitzt keine Zentrumsfunktion und keine besondere Gemeindefunktion. Sie gehört zum grundzentralen Verflechtungsbereich des Mittelzentrums Wurzen. Siedlungsstrukturell ist Falkenhain ein gemeindlicher Versorgungs- und Siedlungskern.

Der Niederungsbereich des Lossabachs ist als Vorranggebiet für den Arten- und Biotopschutz ausgewiesen. Der Bereich gehört zum FFH-Gebiet „Lossa und Nebengewässer“ des Europäischen Schutzgebietssystems Natura 2000.

Die landschaftliche Erlebniswirksamkeit wird für den Standort des hier in Aufstellung befindlichen Bebauungsplans „Milchviehanlage und Ackerbaubetrieb in Falkenhain“ als gering ausgewiesen.

Abb. 3: Ausschnitt Karte 14 – Raumnutzung Regionalplan

Quelle: Regionaler Planungsverband Leipzig-Westsachsen

Zur Freiraumnutzung und Landwirtschaft enthält der Regionalplan u.a. folgende Grundsätze (G) und Ziele (Z), die für den Geltungsbereich des Bebauungsplans in Falkenhain zutreffend sind:

G 4.2.1.1

Die Landwirtschaft in der Region soll unter Beachtung der Belastbarkeit des Naturhaushalts so erhalten und entwickelt werden, dass sie nachhaltig ihre Aufgaben

• zur Sicherung von Wertschöpfung und Einkommen im ländlichen Raum, • zur Versorgung der Bevölkerung mit Nahrungsmitteln und der Wirtschaft mit Rohstoffen, • zur Sicherung der natürlichen Lebensgrundlagen und der biologischen Vielfalt, • zur Kulturlandschaftspflege und Erholungsvorsorge sowie • zur Gewinnung erneuerbarer Energien

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wahrnehmen kann.

Z 4.2.1.10

Auf die Erhaltung vorhandener Produktionsstandorte der Tierhaltung ist unter Beachtung künftiger Markt- und Absatzbedingungen sowie ökologischer Erfordernisse hinzuwirken.

Der Standort des Bebauungsplans „Milchviehanlage und Ackerbaubetrieb in Falkenhain“ liegt außerhalb von Vorrang- oder Vorbehaltsgebieten der Landwirtschaft.

1.2.3 Flächennutzungsplan

Für das gesamte Gemeindegebiet der Gemeinde Lossatal bzw. den Ortsteil Falkenhain liegt kein Flächennutzungsplan vor.

Der Bebauungsplan wird als vorzeitiger Bebauungsplan gemäß § 8 Abs. 4 BauGB aufgestellt.

1.2.4 Schutzgebiete

Der Geltungsbereich des Bebauungsplans liegt südlich und teilweise innerhalb des FFH-Gebietes 198 „Lossa und Nebengewässer“. Durch die IfU GmbH wurde eine FFH-Verträglichkeitsprüfung für das Planvorhaben durchgeführt (siehe Anlage). Im Ergebnis wird eine Verträglichkeit attestiert.

Das FFH-Gebiet ist Teil der Gebietskulisse des Landschaftsschutzgebietes „Dahlener Heide“. Das Gebiet erstreckt sich weiträumig nordöstlich des Plangebietes des Bebauungsplans. Eine Teilfläche liegt innerhalb des Landschaftsschutzgebietes.

1.2.5 Flurneuordnungsverfahren

Der Geltungsbereich des Bebauungsplans liegt vollständig innerhalb des Verfahrensgebietes des Bodenordnungsverfahrens Nr. 290051 Falkenhain. Es handelt sich um ein Regelneuordnungsverfahren nach §§ 1, 4 und 37 Flurbereinigungsgesetz (FlurbG), welches am 17.09.1997 angeordnet wurde. Das Verfahrensgebiet umfasst die Gemarkungen Falkenhain, Heyda, Dornreichenbach und Frauwalde mit einer Größe von 544 ha.

1.3 Rechtsgrundlagen

Der Bebauungsplan basiert u.a. auf nachfolgenden Rechtsgrundlagen:

• Baugesetzbuch (BauGB) in der Fassung der Bekanntmachung vom 3. November 2017 (BGBl. I S. 3634), zuletzt geändert durch Artikel 2 des Gesetzes vom 8. August 2020 (BGBl. I S. 1728),

• Sächsische Bauordnung (SaechsBO) in der Fassung der Bekanntmachung vom 11. Mai 2016 (SächsGVBl. S. 186), zuletzt durch Artikel 2 des Gesetzes vom 11. Dezember 2018 (SächsGVBl. S. 706),

• Verordnung über die bauliche Nutzung der Grundstücke (Baunutzungsverordnung - BauNVO) in der Fassung der Bekanntmachung vom 21. November 2017 (BGBl. I S. 3786),

• Verordnung über die Ausarbeitung der Bauleitpläne und die Darstellung des Planinhalts (Planzeichenverordnung - PlanZV) vom 18. Dezember 1990 (BGBl. I S. 58), zuletzt geändert durch Artikel 3 des Gesetzes vom 4. Mai 2017 (BGBl. I S. 1057).

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1.4 Plangrundlagen

Die Planzeichnung des Bebauungsplans wurde angefertigt auf der Plangrundlage im Maßstab 1:1.000, erstellt durch das Vermessungs- und Ingenieurbüro R. Kluge (ÖBVI), Stand 20.04.2020, Lagebezugssystem ETRS89, GRS 80-Ellipsoid (LS 489), Höhenbezug DHHN2016 (NHN). Sie entspricht den derzeitigen topographischen Verhältnissen und beinhaltet die Angaben aus dem Liegenschaftskataster.

Zu Übersichtszwecken finden weiterhin Geobasisdaten (Digitale Orthophotos, Topographische Karten) des Staatsbetriebs Geobasisinformation und Vermessung Sachsen Verwendung.

Geobasisdaten: © GeoBasis-DE/GeoSN

2 Abgrenzung und Beschreibung des Plangebietes

2.1 Abgrenzung des Plangebietes

Der Geltungsbereich des Bebauungsplanes umfasst in der Gemarkung Falkenhain die Flurstücke 505/b, 505/2, 505/4, 505/6, 505/9, 505/11, 505/17, 509/3, 509/4, 509/7, 523 (Teilfläche) und 524.

Die Gesamtgröße des Geltungsbereiches beträgt ca. 95.570 m² (9,55 ha).

Die Plangebietsflächen befinden sich zum größten Teil im Eigentum der Milchproduktion Boermann-Lossatal GmbH & Co. KG sowie zu einem kleineren Teil der Ackerbau GbR Falkenhain. Die Verkehrsfläche des Nieschweges gehört der Gemeinde Lossatal.

Abb. 4: Geltungsbereich des Bebauungsplans gemäß Aufstellungsbeschluss

Quelle: Gemeinde Lossatal

Geobasisdaten: © GeoBasis-DE/GeoSN

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2.2 Beschreibung des Plangebietes

Das Plangebiet des Bebauungsplans befindet sich nordöstlich der Ortslage Falkenhain. Es handelt sich überwiegend um bebaute bzw. befestigte Flächen der Milchviehanlage sowie des Ackerbaubetriebes Falkenhain. Die beiden Betriebe sind aus der Landwirtschaftlichen Produktionsgenossenschaft Falkenhain hervorgegangen. Der nördliche Teil umfasst die Milchviehanlage, der südliche Teil einschließlich der Lagerhallen am Nieschweg gehört zur Ackerbau GbR. Im Nordosten des Betriebsgeländes wurde die Milchviehanlage mit einer Biogasanlage mit Blockheizkraftwerk ergänzt.

Innerhalb des Betriebsgeländes befinden sich Stallanlagen für Rinder, Melkstände und Milchtankanlagen, Lagerhallen, Lagerplätze, Siloanlagen, Gülle- und Gärrestbehälter, Gebäude und Flächen zur Unterstellung von Landmaschinen, Waschplatz für Landmaschinen, Geschäfts- und Büroräume, Mitarbeiter- und Sozialräume, Wohnung für Betriebsleiter, Tankstelle mit Diesel und Heizöl für den Eigenverbrauch, Photovoltaikanlagen auf Dächern. Die Höhe der Gebäude und baulichen Anlagen beträgt bis zu 10 m über Oberkante Gelände.

Im Norden wurde im Jahr 2020 für die anfallenden Niederschlagsmengen auf den Dachflächen sowie auf den befestigten Verkehrsflächen ein Regenrückhaltebecken mit Versickerung und Anschluss an den Lossabach errichtet. Für die Gebäude und baulichen Anlagen sowie die Biogasanlage wurden zahlreiche Genehmigungen nach dem Bauordnungsrecht, dem Immissionsschutzrecht und dem Wasserrecht erteilt. Die Milchviehanlage hat eine Kapazität von derzeit 1.358 Rindern.

Abb. 5: Realnutzung Plangebiet, Luftbild 2018

Geobasisdaten: © GeoBasis-DE/GeoSN

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Insgesamt besteht im Betriebsgelände ein relativ hoher Bebauungs- und Versiegelungsgrad. Der Anteil an unbefestigten Grünflächen ist vergleichsweise gering. Sie befinden sich in den Randbereichen. Sichtabschirmende Gehölzflächen mit Strauch-/Baum-Hecken wurden nördlich entlang der Güllebecken sowie südlich auf Erdwällen entlang der Einfriedungen angelegt. Die unbestockten Grünflächen werden von Gras- und Ruderalfluren bestimmt.

Die Erschließung des Plangebietes ist über den Nieschweg gesichert. Dieser verläuft unmittelbar westlich des Betriebsgeländes. Der Nieschweg ist eine öffentliche Verkehrsfläche der Gemeinde Lossatal. Er ist bituminös befestigt mit einer Fahrbahnbreite von ca. 4,75 m bis 6 m. Im Norden mündet der Nieschweg auf die Staatsstraße 23/ Schildauer Straße. Es bestehen insgesamt vier befestigte Zufahrten zu den Betriebsflächen.

Das Gelände innerhalb des Plangebietes ist relativ eben; es ist von Süden (ca. 140 m NHN) nach Norden zur Talaue des Lossabachs (ca. 133 m NHN) leicht abfallend. Entlang der südlichen bzw. südöstlichen Grenze des Geltungsbereichs wurden auf dem Betriebsgelände der Ackerbau GbR bis zu 2 m hohe Erdwälle zur Abschirmung gegenüber der Ortslage Falkenhain angelegt.

Die unmittelbare Umgebung des Plangebiets wird von ausgedehnten Ackerflächen eingenommen. Südwestlich erstreckt sich die Ortslage Falkenhain mit dem Sportplatz, der Sporthalle und anschließenden Wohn- bzw. Dorfgebieten.

3 Planvorhaben

3.1 Ziel und Zweck des Bebauungsplans

Die Planung ist auf die planungsrechtliche Sicherung der gewerblichen und landwirtschaftlichen Nutzung mit ihren baulichen Anlagen sowie weiteren geplanten Bauvorhaben ausgerichtet. Die baulichen Nutzungen sollen als sonstige Sondergebiete gemäß § 11 BauNVO festgesetzt werden.

Anlass für die Aufstellung des Bebauungsplans sind bauliche Maßnahmen der Milchproduktion Boermann-Lossatal GmbH & Co. KG zur Umstrukturierung und Erweiterung ihres Produktionsstandortes im Ortsteil Falkenhain. Das Erfordernis zur Aufstellung des Bebauungsplans ergibt sich aus der Lage des Standortes im Außenbereich gemäß § 35 BauGB. Der Betrieb der Milchviehanlage gilt nicht als privilegiert im Sinne von § 35 Abs. 1 Nr. 1 und Nr. 4 BauGB.

Die Betriebe der Milchviehanlage einschließlich Biogasanlage sowie die Ackerbau GbR sind seit Jahrzehnten am Standort ansässig. Sie sind ein wichtiger wirtschaftlicher Faktor für die Gemeinde Lossatal. In den Betrieben sind insgesamt mehr als 30 Arbeitskräfte beschäftigt. Insofern haben sie auch eine arbeitsmarkt-politische Bedeutung für die Gemeinde.

Durch die räumlich-funktionelle Verflechtung beider Betriebe ist die Einbeziehung der Ackerbau GbR in den Geltungsbereich des Bebauungsplans städtebaulich geboten. Eine isolierte Betrachtung der Milchviehanlage greift zu kurz für die Auswirkungen geplanter Baumaßnahmen auf die Umwelt und führt u.U. an den Schnittstellen beider Betriebe zu bauordnungsrechtlichen oder planungsrechtlichen Spannungen. Durch die Einbeziehung erfolgt eine übergreifende Betrachtung mit entsprechenden Festsetzungen zur konfliktfreien Bewältigung.

Die Ackerbau GbR verfolgt die Zielstellung, ihre Betriebsflächen am Standort für weitere Gebäude und bauliche Anlagen im Sinne der Angebotsplanung zu sichern, ohne aktuell konkrete Bauvorhaben zu verfolgen. Optional geht es beispielsweise um die Errichtung eines weiteren Getreidesilos.

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3.2 Beschreibung des Planvorhabens

Die Aufstellung des Bebauungsplans erfolgt als Angebotsplan. Zwar sind konkrete Bauvorhaben der Milchproduktion Boermann-Lossatal GmbH & Co. KG der Anlass der Planaufstellung, jedoch ist ein durchgehender Vorhabenbezug nicht gegeben. Der Bebauungsplan setzt für seinen Geltungsbereich einen Rahmen für weitere Bauvorhaben sowohl nach der Art als auch nach dem Maß der baulichen Nutzung. Maßgeblich dafür sind die Erfordernisse der Betriebe im Geltungsbereich sowie die Umweltverträglichkeit.

Die Milchproduktion Boermann-Lossatal GmbH & Co. KG plant konkrete Bauvorhaben: • die Errichtung eines Offenstalls als Anbau an den bestehenden Stall 4 (Weidehaus), • die Umnutzung eines vorhandenen Lagers zum Kälberstall, • die Errichtung eines weiteren Kälberstalls (1 und 2), • die Erweiterung der Fahrsiloflächen und • der Neubau eines Gülle-/Gärrestlagerbehälters.

Die Vorhaben haben eine Erhöhung der Tierkapazität des Standortes von 1.358 auf 1.758 Rinder zum Ziel. Sie unterliegen der Genehmigungspflicht nach § 16 des Bundes-Immissionsschutzgesetzes (BImSchG) – wesentliche Änderung genehmigungsbedürftiger Anlagen. Der Antrag auf Genehmigung wurde durch den Bauherrn bei der zuständigen Immissionsschutzbehörde des Landkreises Leipzig mit Schreiben vom 26.03.2019 eingereicht. Für die planungsrechtliche Zulässigkeit macht sich die Aufstellung des Bebauungsplans erforderlich. Das Genehmigungsverfahren nach § 16 BImSchG ist bis zur Inkraftsetzung des Bebauungsplans ruhend gestellt.

Die Planfestsetzungen berücksichtigen den baulichen Bestand und sind darüber hinaus auf die Ausnutzung der Betriebsflächen der Betriebe am Standort ausgerichtet nach den absehbaren betrieblichen Erfordernissen. Diese implizieren einen möglichen Zuwachs an Gebäuden und baulichen Anlagen und führen perspektivisch zu einer Verdichtung der bestehenden Bausubstanz. Die Inanspruchnahme von Zuwachsflächen, welche in den bislang unberührten Außenbereich zielen, soll weitestgehend vermieden werden. Vorgesehen ist jedoch die bauliche Erweiterung in östlicher Richtung (Flurstück 509/7) für die Errichtung eines neuen Gärrestbehälters.

Die bauliche Entwicklung soll in Richtung der Ortslage Falkenhain jedoch nicht erfolgen. Die bestehenden Abstandsverhältnisse der Betriebsanlagen bzw. Betriebsflächen zur nächstgelegenen Wohnbebauung sollen beibehalten werden. Ein Heranrücken soll aus Gründen des Immissionsschutzes verhindert werden.

Die Erschließung des Plangebietes ist über den Nieschweg als gemeindliche Straße gesichert. Dieser verbindet die Ortslage Falkenhain mit der nördlich verlaufenden Staatsstraße 23. Die geplanten Sondergebiete des Bebauungsplans sind über vier bestehende Zufahrten an den örtlichen sowie überörtlichen Verkehr angeschlossen. Die unmittelbar an den Nieschweg angrenzenden Betriebsflächen vor den Silogebäuden werden für den ruhenden Verkehr genutzt (Mitarbeiter, Besucher). Daran wird festgehalten.

Die Betriebsflächen sind medientechnisch über die örtlichen Versorgungsanlagen erschlossen mit Strom, Trinkwasser und Telekommunikationslinien. Für die energetische Eigenversorgung stehen darüber hinaus die Biogasanlage mit BHKW und die Photovoltaikanlagen auf Dächern zur Verfügung. Darüber hinaus gehender Bedarf ist derzeit nicht ablesbar.

Zur Schmutzwasserentsorgung besteht kein Anschluss an eine zentrale Abwasserentsorgung. Auch perspektivisch bleibt der Standort dezentral, d.h. für die Schmutzwasserentsorgung sind durch die Betriebe eigene Kläranlagen bzw. Sammelgruben nach den geltenden Vorschriften zu betreiben. Das Niederschlagswasser von befestigten Flächen und Dächern wird in das im Jahr 2020 nördlich errichtete Regenrückhaltebecken geleitet, zur Versickerung gebracht bzw. in den Lossabach verzögert abgeleitet.

Für den Brandschutz steht auf dem Betriebsgelände der Milchviehanlage ein Feuerlöschteich mit einem Fassungsvermögen von 200 m³ zur Verfügung. Diese Löschwassermenge ist sowohl für den Grundschutz als auch für den Objektschutz ausreichend.

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Der Bebauungsplan bereitet Eingriffe in den Naturhaushalt und das Landschaftsbild vor. Im Rahmen der Umweltprüfung werden die Eingriffsfolgen ermittelt und Maßnahmen zur Vermeidung und Minderung sowie für den Ausgleich und Ersatz festgesetzt.

4 Planinhalt und Festsetzungen

4.1 Art der baulichen Nutzung (§ 9 Abs. 1 Nr. 1 BauGB i.V.m. § 11 BauNVO)

Die Betriebsflächen im Geltungsbereich des Bebauungsplans werden als sonstige Sondergebiete gemäß § 11 BauNVO festgesetzt, da sie sich von den Baugebieten nach den §§ 2 bis 10 BauNVO deutlich unterscheiden. Für die Betriebsflächen der Milchviehanlage einschließlich Biogasanlage wird ein Sondergebiet mit der Zweckbestimmung „Milchviehanlage“, Kurzschrift „MVA“ und für die Betriebsflächen der Ackerbau GbR wird ein Sondergebiet mit der Zweckbestimmung „Ackerbau“ festgesetzt.

Die Zulässigkeit von Bauvorhaben wird mit textlichen Festsetzungen innerhalb der Sondergebiete differenziert festgesetzt. Die zulässigen Bauvorhaben entsprechen den spezifischen Nutzungsanforderungen der bestehenden Betriebe. Andere, darüber hinaus gehende Nutzungen sind nicht zulässig. Die textlichen Festsetzungen zur Art der baulichen Nutzungen sind wie folgt getroffen:

Art der baulichen Nutzung § 9 Abs. 1 Nr. 1 BauGB in Verbindung mit § 11 BauNVO Sondergebiet „Milchviehanlage“ - MVA (sonstiges Sondergebiet gemäß § 11 BauNVO) Das Sondergebiet (SO1) mit der Zweckbestimmung „Milchviehanlage“ - MVA dient der Unterbringung einer Milchviehanlage. Innerhalb des Sondergebietes sind Gebäude und bauliche Anlagen zulässig für: • Wirtschaftsstellen landwirtschaftlicher oder gewerblicher Tierhaltungsbetriebe für maximal 1.758 Rinder, • Stallanlagen, • Melkstände und Milchtankanlagen, • Lagerhallen, Lagerplätze und Siloanlagen, • Gülle- und Gärrestanlagen, • Geschäfts- und Büroräume, • Mitarbeiter- und Sozialräume, • Wohnungen für Betriebsleiter, • Eigenverbrauchstankstelle für Dieselkraftstoff und Öllager, • Hallen und Flächen zur Unterstellung von Landmaschinen, • Waschplatz für Landmaschinen, • Photovoltaikanlagen auf Dach- und Außenwandflächen, • Biogasanlagen aus landwirtschaftlichen Rohstoffen mit Fermenter und Gärrestbehälter, • Verbrennungsanlagen, Gasturbinen und Generatoren zur Gewinnung von Elektroenergie aus der Verbrennung von Biogas, Blockheizkraftwerke, einschließlich Nebenanlagen, Garagen und Stellplätze.

Sondergebiet „Ackerbau“ (sonstiges Sondergebiet gemäß § 11 BauNVO) Das Sondergebiet (SO2) mit der Zweckbestimmung „Ackerbau“ dient der Unterbringung eines landwirtschaftlichen Betriebs für den Ackerbau. Innerhalb des Sondergebietes sind Gebäude und bauliche Anlagen zulässig für: • Lagerhallen, Lagerplätze und Siloanlagen, • Geschäfts- und Büroräume,

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• Mitarbeiter- und Sozialräume, • Wohnungen für Betriebsleiter, • Eigenverbrauchstankstelle für Dieselkraftstoff und Öllager, • Hallen und Flächen zur Unterstellung von Landmaschinen, • Waschplatz für Landmaschinen, • Photovoltaikanlagen auf Dach- und Außenwandflächen, einschließlich Nebenanlagen, Garagen und Stellplätze.

4.2 Maß der baulichen Nutzung (§ 9 Abs. 1 Nr. 1 BauGB i.V.m. §§ 16 – 21 BauNVO)

Das Maß der baulichen Nutzung wird für die Baugebiete in der Planzeichnung mit der Grundflächenzahl (GRZ) und der zulässigen Höhe der baulichen Anlagen bestimmt. Die Maßzahlen berücksichtigen die örtlichen Verhältnisse sowie die für die geplanten Nutzungszwecke der Neubauten erforderlichen Größen. Die allgemeinen Anforderungen an gesunde Wohn- und Arbeitsverhältnisse sind gewahrt.

Die Höhe der baulichen Anlagen ist durch die maximal zulässige Gebäudehöhe als absolute Höhe in Meter über NHN festgesetzt. Die Geländehöhe variiert zwischen ca. 133 m ü NHN im nördlichen Teil und ca. 140 m ü NHN im südlichen Teil. Für beide Sondergebiete wird die zulässige Höhe mit 155 m ü NHN begrenzt. Damit können Gebäude bis zu 22 m über Oberkante Gelände errichtet werden. Der überwiegende Teil der überbaubaren Grundstücksflächen liegt auf einem Höhenniveau von ca. 138 m ü NHN. Demzufolge sind Gebäudehöhen bis zu ca. 17 m über OK Gelände möglich. Im Bestand sind die Getreidelager und Hallen der Ackerbau GbR mit Firsthöhen von ca. 148 m ü NHN (ca. 10 m über OK Gelände) die maßstabsbestimmenden Gebäude. Das Silo der Biogasanlage ist mit ca. 151 m ü NHN aktuell das höchste Bauwerk. Der geplante Gärrestbehälter ist mit einer Höhe von ca. 155 m ü NHN angegeben.

Die Grundflächenzahl (GRZ) bezeichnet den Anteil des Baugrundstücks, der von baulichen Anlagen überdeckt werden darf (§ 19 BauNVO). Festgesetz ist die GRZ 0,8 für beide Sondergebiete. Das entspricht der Obergrenze für sonstige Sondergebiete gemäß § 17 BauNVO.

Die Zeichnerisch festgesetzten Maße der baulichen Nutzung werden durch folgende textliche Festsetzungen ergänzt:

Maß der baulichen Nutzung § 9 Abs. 1 Nr. 1 BauGB in Verbindung mit §§ 16 bis 21a BauNVO

Höhe der baulichen Anlagen

Die maximal zulässigen Höhen der baulichen Anlagen innerhalb der Sondergebiete sind mit der Gebäudehöhe in Meter über NHN zeichnerisch festgesetzt. Dabei gilt als Gebäudeoberkante bei geneigten Dächern die Firsthöhe und bei Flachdächern die Oberkante des Hauptgesimses.

Über die festgesetzten Höhenbegrenzungen der baulichen Anlagen hinaus, sind untergeordnete Gebäudeteile (z.B. Schornsteine und Aufzugsanlagen) sowie Funkanlagen ausnahmsweise zulässig.

4.3 Überbaubare Grundstücksflächen und Bauweise (§ 9 Abs. 1 Nr. 2 BauGB und §§ 22 – 23 BauNVO)

Die überbaubaren Grundstücksflächen in den Baugebieten sind mit Baugrenzen zeichnerisch festgesetzt (§ 23

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Abs. 1 BauNVO). Gebäude oder Gebäudeteile dürfen diese nicht überschreiten. Ein Vortreten von Gebäudeteilen in geringfügigem Ausmaß kann gemäß § 23 Abs. 3 BauNVO zugelassen werden (z.B. Erker, Balkone).

Die Lage und Anordnung der Baugrenzen orientiert sich am Gebäudebestand. Die Gliederung in einzelne Baufelder berücksichtigt notwendige Fahrgassen und Freiflächen, die für die Feuerwehr und Rettungsfahrzeuge im Falle eines Brandes oder einer Havarie freizuhalten sind.

Aufgrund der bestehenden und geplanten Bebauungs- und Nutzungsstruktur ist die Festsetzung der Bauweise nicht erforderlich. Es ergeben sich keine Anhaltspunkte für prägende Bauweisen. Im Bestand überwiegt die offene Bauweise. Das südliche Stallgebäude gehört teilweise der Milchproduktion Lossatal und teilweise der Ackerbau GbR. Für die bauordnungsrechtliche Zulässigkeit wurde für die Flurstücke 505/9 und 505/17 eine Vereinigungs- Baulast bestellt.

Eine Beschränkung von Nebenanlagen, Garagen und Stellplätzen ist nicht erforderlich. Diese baulichen Anlagen sind auch außerhalb der zeichnerisch festgesetzten Baugrenzen zulässig (§ 14 Abs. 1 BauNVO), sofern nicht andere öffentlich-rechtliche Belange entgegenstehen.

4.4 Verkehrsflächen (§ 9 Abs. 1 Nr. 11 BauGB)

Der Nieschweg wurde als öffentliche Verkehrsfläche in den Geltungsbereich des Bebauungsplans einbezogen. Er sichert die Erschließung des Plangebietes mit Anschluss an das örtliche und überörtliche Verkehrssystem. Es bestehen 4 Grundstückszufahrten zu den Betriebsflächen. Baulastträger des Nieschweges ist die Gemeinde Lossatal. Der Ausbaugrad mit bituminöser Bauweise und Fahrbahnbreiten zwischen ca. 4,75 und 6 m ist für die aktuellen und absehbaren Anforderungen ausreichend. Durch den Bebauungsplan ergeben sich keine signifikanten Erhöhungen des Verkehrsaufkommens.

4.5 Flächen für Maßnahmen zum Schutz, zur Pflege und Entwicklung von Boden, Natur und Landschaft (§ 9 Abs. 1 Nr. 20 BauGB)

Im Geltungsbereich des Bebauungsplans machen sich Maßnahmen erforderlich, um artenschutzrechtliche Verbotstatbestände nach § 44 BNatSchG zu vermeiden. Grundlage bilden die Ergebnisse der Artenschutzfachlichen Betrachtung zum Bebauungsplan gemäß Anlage.

Die Vermeidungsmaßnahmen werden wie folgt textlich festgesetzt:

Flächen und Maßnahmen zum Schutz, zur Pflege und zur Entwicklung von Boden, Natur und Landschaft (§ 9 Abs. 1 Nr. 20 BauGB)

Artenschutzrechtliche Maßnahmen

Folgende Maßnahmen zur Vermeidung sind erforderlich, um Gefährdungen von Tierarten des Anhangs IV der FFH-Richtlinie und von europäischen Vogelarten zu vermeiden oder zu mindern.

VASB1: Bauzeitenregelung

Baufeldfreimachungen sowie der Abriss oder Umbau von bestehenden Gebäuden sind zur Vermeidung der Verbotstatbestände des § 44 Abs. 1 Nr. 1 BNatSchG für die nachgewiesenen Vogelarten nur außerhalb der Zeit vom 01. März bis 30. September durchzuführen.

Aufgrund der klar definierten Vogelarten ist eine Abweichung davon unter aktueller Besatzprüfung im Rahmen der Ökologischen Baubegleitung (ÖBB) möglich.

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VASB2: Erhalt der Heckenstrukturen

Die vorhandenen Heckenstrukturen nördlich der Güllebecken sind als Niststätten für Gebüschbrüter dauerhaft zu erhalten und zu pflegen. Die Flächen für die Erhaltung der Bäume und Sträucher sind mit einer Randsignatur zeichnerisch festgesetzt.

VASB3: Besatzkontrolle Zauneidechse

Zur Vermeidung der Tötung oder Verletzung von Zauneidechsen sind die Baufelder jeweils vor der Baufeldfreimachung durch einen Reptilienschutzzaun abzugrenzen und auf Besatz durch die Zauneidechse zu kontrollieren. Werden Individuen festgestellt, sind diese zu entnehmen und in ungefährdete Bereiche des Plangebiets umzusetzen. Der Schutzzaun ist für die Dauer der Bauarbeiten zu belassen.

Ökologische Baubegleitung

Die Umsetzung sämtlicher artenschutzrechtlicher Maßnahmen ist durch Fachpersonal im Rahmen einer ökologischen Baubegleitung vorzunehmen.

4.6 Flächen zum Anpflanzen von Bäumen, Sträuchern und sonstigen Bepflanzungen (§ 9 Abs. 1 Nr. 25a BauGB)

Im östlichen Bereich des Plangebietes ist entlang der Grenze des Geltungsbereiches die Anlage eines Erdwalls vorgesehen. Dieser umgrenzt die Freifläche um den geplanten Gärrestbehälter. Im Fall einer Leckage oder Havarie soll der Austrag der Gärreste in die benachbarten Landwirtschaftsflächen verhindert werden. Gleichzeitig erfüllt der Erdwall eine visuell abschirmende Wirkung. Diese soll durch die Anpflanzungen von Sträuchern und Bodendeckern zur Minderung der Beeinträchtigung des Landschaftsbildes verstärkt werden. Darüber hinaus erfüllen die Strauchpflanzungen wichtige ökologische Funktionen insbesondere für Gebüsch brütende Vogelarten. Die Pflanzungen sind naturschutzrechtliche Ausgleichsmaßnahmen für die weitere Bebauung und Versiegelung im zulässigen Rahmen der Planfestsetzungen.

Die Pflanzgebotsfläche von ca. 3.250 m² ist im Plan zeichnerisch und textlich festgesetzt.

Anpflanzungen von Bäumen, Sträuchern und sonstigen Bepflanzungen (§ 9 Abs. 1 Nr. 25 a BauGB)

In den zeichnerisch festgesetzten Flächen sind Sträucher und Bodendecker zu pflanzen und dauerhaft zu unterhalten. Es sind ausschließlich Gehölzarten der beigefügten Pflanzliste zu verwenden. Die Pflanzqualität soll mindestens für Sträucher 2xv, 80-100 cm betragen.

Alle Pflanzungen sind für die Dauer von insgesamt 3 Jahren (1 Jahr Fertigstellungspflege, 2 Jahre Unterhaltungspflege) zu pflegen und zu wässern. Abgängige Gehölze sind gleichwertig zu ersetzen.

Pflanzliste

Botanischer Name Deutscher Name

Sträucher

Cornus mas Kornelkirsche

Cornus sanguinea Roter Hartriegel

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Corylus avellana Haselnuss

Crataegus laevigate Zweigriffliger Weißdorn

Crataegus monogyna Eingriffliger Weißdorn

Ligustrum vulgare Gewöhnlicher Liguster

Prunus spinosa Schlehe

Rosa canina Hundsrose

Rosa div. spec. div. Wildrosen

Rhamnus cathartica Purgier-Kreuzdorn

Salix caprea Sal-Weide

Die Beschränkung auf die Arten der beigefügten Pflanzliste soll sicherstellen, dass nur heimische und Standort verträgliche Arten verwendet werden.

4.7 Flächen mit Bindungen für die Erhaltung von Bäumen und Sträuchern (§ 9 Abs. 1 Nr. 25b BauGB)

Aus ökologischen und artenschutzrechtlichen Gründen sowie aus Gründen des Immissionsschutzes und des Landschaftsbildes sind die heckenartigen Gehölze nördlich der Güllebecken zu erhalten, zu pflegen und zu entwickeln. Die Flächen sind im Plan mit einer Randsignatur zeichnerisch festgesetzt. Ergänzend wird folgende textliche Festsetzung als artenschutzrechtliche Vermeidungsmaßnahme getroffen:

VASB2: Erhalt der Heckenstrukturen

Die vorhandenen Heckenstrukturen nördlich der Güllebecken sind als Niststätten für Gebüschbrüter dauerhaft zu erhalten und zu pflegen. Die Flächen für die Erhaltung der Bäume und Sträucher sind mit einer Randsignatur zeichnerisch festgesetzt.

4.8 Sonstige Planzeichen

Die Grenze des räumlichen Geltungsbereiches des Bebauungsplans ist nach Nr. 15.13 der Anlage zur Planzeichenverordnung (PlanZV) dargestellt.

Die Legende der Planzeichnung erklärt den Festsetzungsschlüssel für die Baugebiete (Nutzungsschablone).

Die festgesetzten Sondergebiete sind hinsichtlich der Art der baulichen Nutzung getrennt. Die Grenze zwischen den Gebieten ist mit dem Planzeichen Nr. 15.14 gemäß Planzeichenverordnung zeichnerisch dargestellt. Sie verläuft auf der Eigentumsgrenze zwischen der Milchproduktion Boermann-Lossatal GmbH & Co. KG und der Ackerbau GbR.

Die Planzeichnung enthält Maßangaben, welche die Lesbarkeit verbessern und die geometrisch einwandfreie Übertragung in die Örtlichkeit sichern sollen. Dies betrifft insbesondere Angaben zur Lage der Baugrenzen.

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4.9 Nachrichtliche Übernahmen und Hinweise

Der Geltungsbereich des Bebauungsplans liegt am Rand und teilweise innerhalb von Schutzgebieten. Es handelt sich um das FFH-Gebiet 189 „Lossa und Nebengewässer“ sowie um das Landschaftsschutzgebiet (LSG) „Dahlener Heide“. Die Grenzen der Schutzgebiete wurden nachrichtlich im Plan zeichnerisch dargestellt. Sie haben keinen identischen Verlauf. Bezüglich der Auswirkungen des Planvorhabens auf die Schutzgebiete wird auf die Ergebnisse der Umweltprüfung im Umweltbericht zum Bebauungsplan verwiesen.

Nachfolgende Hinweise sind bei der Realisierung von Bauvorhaben im Geltungsbereich des Bebauungsplans besonders zu berücksichtigen:

Abwasserentsorgung

Der Geltungsbereich des Bebauungsplans ist nicht an die zentrale Schmutzwasserentsorgung angeschlossen. Die Entsorgung der nicht an die zentrale Kanalisation des Eigenbetriebes der Gemeinde Lossatal angeschlossenen Gebiete erfolgt als dezentrale Abfuhr. Sie findet als Mobile Entsorgung von Fäkalschlamm aus vollbiologischen Hauskläranlagen und von Fäkalwasser aus abflusslosen Gruben statt. Die Abfuhr des Fäkalschlammes erfolgt über die Firma Reimann aus Oschatz.

Der Grundstückseigentümer ist verpflichtet, die Kleinkläranlage ordnungsgemäß zu betreiben und regelmäßig durch einen Sachkundigen die Wartung durchführen zu lassen. Dem Wirtschaftsbetrieb sind die Wartungsprotokolle innerhalb von zwei Wochen nach erfolgter Wartung unaufgefordert zu übergeben.

Das Niederschlagswasser, welches nicht auf dem Grundstück versickert werden kann, ist dem nördlich errichteten Regenrückhaltebecken zuzuführen. Von dort gelangt es mit gedrosseltem Abfluss in den Lossabach oder versickert vorher.

5 Umweltbericht

Der Bebauungsplan wurde gemäß § 2 Abs. 4 BauGB einer strategischen Umweltprüfung unterzogen. Die darin ermittelten Belange des Umweltschutzes, einschließlich des Naturschutzes und der Landschaftspflege nach § 1 Abs. 6 Nr. 7 und § 1a BauGB werden im Umweltbericht zusammenfassend beschrieben und bewertet. Es werden im Umweltbericht erforderliche Maßnahmen zur Vermeidung und Minderung sowie zum Ausgleich unvermeidbarer erheblicher Auswirkungen ermittelt. Die wesentlichen Maßnahmen wurden als Festsetzungen in den Bebauungsplan eingestellt.

Für die Prognose der voraussichtlichen Auswirkungen der Planung auf die Umwelt wurden verschiedene Fachgutachten erstellt, welche als Anlage beigefügt sind. Die Ergebnisse sind Bestandteil des Umweltberichtes.

Nach § 2a BauGB bildet der Umweltbericht einen gesonderten Teil der Begründung. Aufgrund seines Umfangs ist dieser Umweltbericht als Anlage beigefügt.

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6 Kosten / Finanzierung / Durchführung

An der Planung sowie deren baulicher Realisierung besteht ein öffentliches Interesse. Die Planfestsetzungen des Bauleitplans sichern den baulichen Bestand der ansässigen Betriebe und darüber hinaus eine geordnete städtebauliche Entwicklung. Einzelne Baumaßnahmen im Plangebiet sollen zeitnah realisiert werden.

Die Grundstücksflächen der Baugebiete innerhalb des Geltungsbereiches des Bebauungsplans befinden sich im Eigentum der ansässigen Betriebe der Milchproduktion sowie der Ackerbau GbR. Maßnahmen zur Bodenordnung gemäß § 45 ff. BauGB (Umlegungsverfahren) werden durch den Bebauungsplan nicht begründet.

Die Kosten für die Planung und Realisierung sowie weitere damit im Zusammenhang entstehende Kosten werden durch die begünstigten Betriebe innerhalb des Geltungsbereiches getragen. Entsprechende Regelungen trifft der städtebauliche Vertrag zwischen den Betrieben und der Gemeinde Lossatal.

7 Flächenbilanz

Nach den Festsetzungen des Bebauungsplans zur Art der Nutzungen ergibt sich folgende Flächenbilanz:

Art der Nutzung Flächenbezeichnung Flächengröße Flächengröße Flächenanteil in m² in ha in %

Sonstige Sondergebiete SO 1 - MVA 66.758 6,676 SO 2 - Ackerbau 25.544 2,554 Bauflächen Summe 92.302 9,230 71,8%

Öffentliche Straßenverkehrsfläche Nieschweg 3.268 0,327 Verkehrsflächen Summe 3.268 0,327 0,1%

Plangebiet gesamt Summe 95.570 9,557 100,0%

Tab. 1: Flächenbilanz nach der Art der Nutzungen

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8 Verfahrensvermerke

1. Der Gemeinderat der Gemeinde Lossatal hat in seiner Sitzung am 18.05.2020 unter der Beschluss-Nummer 178/20-GR die Aufstellung des Bebauungsplanes „Erweiterung und Umbau der Milchviehanlage in Falkenhain“ gemäß § 2 Abs. 1 BauGB beschlossen. Der Aufstellungsbeschluss ist am 24.06.2020 im Amtsblatt der Gemeinde Lossatal bekannt gemacht worden.

2. Die frühzeitige Beteiligung der Öffentlichkeit nach § 3 Abs. 1 BauGB ist durch Auslegung der Vorentwurfsplanung des Bebauungsplans in der Fassung vom ………………… in der Zeit vom …………………… bis …………………………… im Rathaus in Falkenhain erfolgt. Die frühzeitige Beteiligung der Öffentlichkeit ist am …………………………… ortsüblich bekannt gemacht worden.

3. Die frühzeitige Abstimmung mit den benachbarten Gemeinden gemäß § 2 Abs. 1 BauGB und die Beteiligung der von der Planung betroffenen Behörden und sonstigen Träger öffentlicher Belange gemäß § 4 Abs. 1 und 2 BauGB erfolgte mit Schreiben vom ……………………. Die benachbarten Gemeinden, Behörden und sonstigen Träger öffentlicher Belange wurden bis zum ……………………… zur Abgabe einer Stellungnahme aufgefordert.

4. Der Gemeinderat der Gemeinde Lossatal hat am …………………… den Entwurf des Bebauungsplans „Milchviehanlage und Ackerbaubetrieb in Falkenhain“ in der Fassung vom ………………….. mit Begründung und Umweltbericht beschlossen (Beschluss Nr. …………………………..) und zur öffentlichen Auslegung bestimmt. Dieser Beschluss ist am …………………….. im Amtsblatt der Gemeinde Lossatal bekannt gemacht worden.

5. Der Entwurf des Bebauungsplanes „Milchviehanlage und Ackerbaubetrieb in Falkenhain“ in der Fassung vom …………………….., bestehend aus der Planzeichnung (Teil A) und dem Text (Teil B) sowie der Begründung mit Umweltbericht und Grünordnungsplan haben gemäß § 3 Abs. 2 BauGB in der Zeit vom …………………… bis …………………………… während folgender Zeiten: montags 9.00 bis 12.00 Uhr und 13.00 bis 16.00 Uhr dienstags 9.00 bis 12.00 Uhr und 13.00 bis 18.00 Uhr mittwochs 9.00 bis 12.00 Uhr und 13.00 bis 16.00 Uhr donnerstags 9.00 bis 12.00 Uhr und 13.00 bis 16.00 Uhr freitags 9.00 bis 12.00 Uhr öffentlich ausgelegen. Die öffentliche Auslegung ist mit dem Hinweis, dass Anregungen von jedermann während der Auslegungsfrist schriftlich zur Niederschrift vorgebracht werden können, am ……………………. ortsüblich bekannt gemacht worden.

6. Die von der Planung betroffenen Behörden und sonstigen Träger öffentlicher Belange sowie die Nachbargemeinden sind mit Schreiben vom …………………….. zur Abgabe einer Stellungnahme bis zum …………………………….. aufgefordert worden.

7. Der Gemeinderat der Gemeinde Lossatal hat die vorgebrachten Anregungen der Bürger sowie die Stellungnahmen der Behörden und sonstigen Träger öffentlicher Belange gemäß § 1 Abs. 7 BauGB am …………………………. geprüft (Beschluss Nr. ……………………). Das Ergebnis ist mitgeteilt worden.

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8. Der Bebauungsplan „Milchviehanlage und Ackerbaubetrieb in Falkenhain“, bestehend aus der Planzeichnung (Teil A) und den textlichen Festsetzungen (Teil B), wurde am …………………… vom Gemeinderat der Gemeinde Lossatal unter der Beschluss-Nummer ………………………… als Satzung beschlossen. Die Begründung zum Bebauungsplan wurde gebilligt.

9. Die Bebauungsplansatzung ist gemäß § 10 Abs. 2 BauGB genehmigt worden durch Verfügung der höheren Verwaltungsbehörde vom ……………………………., Aktenzeichen …………………………………..

10. Die Bebauungsplansatzung, bestehend aus der Planzeichnung (Teil A) und dem Text (Teil B) wird hiermit ausgefertigt. Mit der Ausfertigung wird beglaubigt, dass die für die Rechtswirksamkeit maßgebenden Anforderungen zu diesem Bebauungsplan mit dem Willen des Satzungsgebers übereinstimmen.

11. Die Satzung des Bebauungsplanes sowie die Stelle, bei der der Plan während der Dienststunden von jedermann eingesehen werden kann und über den Inhalt Auskunft zu erhalten ist, sind am ………………………. ortsüblich bekannt gemacht worden. In der Bekanntmachung ist auf die Geltendmachung der Verletzung von Verfahrens- und Formvorschriften und von Mängeln der Abwägung sowie auf die Rechtsfolgen (§ 214 - 216 BauGB) und weiter auf Fälligkeit und Erlöschen von Entschädigungsansprüchen (§ 44 Abs. 3 Satz 1 und Satz 2 sowie Abs. 4 BauGB) hingewiesen worden. Die Satzung ist am…………………………… in Kraft getreten.

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9 Literatur / Planungsgrundlagen / Gesetze

- Baugesetzbuch (BauGB) in der Fassung der Bekanntmachung vom 3. November 2017 (BGBl. I S. 3634), zuletzt geändert durch Artikel 2 des Gesetzes vom 8. August 2020 (BGBl. I S. 1728) ▪ - Bundes-Immissionsschutzgesetz (BImSchG) in der Fassung der Bekanntmachung vom 17. Mai 2013 (BGBl. I S. 1274), zuletzt geändert durch Artikel 103 der Verordnung vom 19. Juni 2020 (BGBl. I S. 1328)

- Gesetz über Naturschutz und Landschaftspflege (Bundesnaturschutzgesetz - BNatSchG) in der Fassung vom 29.07.2009 (BGBI. I S. 2542), zuletzt geändert durch Artikel 290 der Verordnung vom 19. Juni 2020 (BGBl. I S. 1328)

- Gesetz über Naturschutz und Landschaftspflege im Freistaat Sachsen (Sächsisches Naturschutzgesetz - SächsNatSchG) vom 6. Juni 2013 (SächsGVBl. S. 451), zuletzt geändert durch Artikel 8 des Gesetzes vom 14. Dezember 2018 (SächsGVBl. S. 782)

- Gesetz über die Umweltverträglichkeitsprüfung (UVPG) in der Fassung der Bekanntmachung vom 24. Februar 2010 (BGBl. I S. 94), zuletzt geändert durch Artikel 117 der Verordnung vom 19. Juni 2020 (BGBl. I S. 1328)

- Gesetz über die Umweltverträglichkeitsprüfung im Freistaat Sachsen vom 25. Juni 2019 (SächsGVBl. S. 525), zuletzt geändert durch Artikel 2 des Gesetzes vom 20. August 2019 (SächsGVBl. S. 762)

- Gesetz zum Schutz vor schädlichen Bodenveränderungen und zur Sanierung von Altlasten (Bundes- Bodenschutzgesetz - BBodSchG -) vom 17.03.1998 (BGBI. I S. 502), zuletzt geändert durch Artikel 3 Abs. 3 der Verordnung vom 27. September 2017 (BGBI. I S. 3465)

- Landesentwicklungsplan 2013 vom 14. August 2013 (SächsGVBl. S. 582)

- Regionaler Planungsverband Leipzig-Westsachsen, Regionalplan Westsachsen 2008, in Kraft getreten am 25.07.2008

- Richtlinie 2001/42/EG des Europäischen Parlaments und des Rates vom 27. Juni 2001 über die Prüfung der Umweltauswirkungen bestimmter Pläne und Programme

- Richtlinie 92/ 43/ EWG des Rates vom 21. Mai 1992 zur Erhaltung der natürlichen Lebensräume sowie der wildlebenden Tiere und Pflanzen (FFH-Richtlinie), zuletzt geändert am 20.11.2006

- Richtlinie 2009/147/ EG des europäischen Parlaments und des Rates vom 30.11.2009 über die Erhaltung wildlebender Vogelarten (Vogelschutz-Richtlinie), Amtsblatt der Europäischen Union (ABl. L 20/7 vom 26.01.2010), in Kraft seit dem 15.02.2010

- Sächsische Bauordnung (SaechsBO) in der Fassung der Bekanntmachung vom 11. Mai 2016 (SächsGVBl. S. 186), zuletzt durch Artikel 2 des Gesetzes vom 11. Dezember 2018 (SächsGVBl. S. 706), ▪ - Umweltinformationsgesetz (UIG) in der Fassung der Bekanntmachung vom 27.10.2014 (BGBl. I S. 1643), zuletzt geändert durch Artikel 2 des Gesetzes vom 20. Juli 2017 (BGBl. I S. 2808)

- Umwelt-Rechtsbehelfsgesetz (UmwRG) in der Fassung der Bekanntmachung vom 23. August 2017 (BGBl. I S. 3290), zuletzt geändert durch Artikel 4 des Gesetzes vom 17. Dezember 2018 (BGBI. I S. 2549)

- Verordnung über die bauliche Nutzung der Grundstücke (Baunutzungsverordnung - BauNVO) in der Fassung der Bekanntmachung vom 21. November 2017 (BGBl. I S. 3786)

- Verordnung zum Schutz wild lebender Tier- und Pflanzenarten (Bundesartenschutzverordnung - BArtSchV) vom 16 02.2005 (BGBI. I S. 258, ber. S. 896), zuletzt geändert durch Artikel 10 des Gesetzes vom 21.01.2013 (BGBl. I S. 95)

- Verordnung über die Ausarbeitung der Bauleitpläne und die Darstellung des Planinhalts (Planzeichenverordnung - PlanzV) vom 18. Dezember 1990 (BGBl. I S. 58), zuletzt geändert durch Artikel 3 des Gesetzes vom 04.05.2017 (BGBl. I S. 1057)

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