Seit neun Jahren ist Riccardo Chailly iCH BRAUCHe Gewandhauskapellmeister. Dass er es iMMeR WeNiGeR überhaupt geworden ist, daran hat auch Richard Strauss »Schuld«. Mehr WoRte im Folgenden.

32 interview Herr Chailly, wie hat sich das Gewand- weit ein Referenzorchester, was nicht al- ich nie vergessen werde. Es war ein posi- hausorchester seit 2005 verändert? lein das Mahler-Spielen, sondern auch tiver Tsunami des Klangs gegen meinen Riccardo Chailly: Ich weiß nicht genau, das Mahler-Verstehen betrifft. Körper. Da habe ich gedacht, mein Gott, wie viele Musiker seitdem gewechselt Mein zweiter Wunsch war, die Flexibili- bin ich bei den Engeln, habe ich meine haben. Ich schätze, es sind um die 30. tät des Orchesters im Umgang mit zeit- Beine überhaupt noch auf der Erde? Ich genössischer Musik zu erhalten und zu war fast schockiert von der Schönheit, Genauso ist es. steigern. Unsere Musiker sind nie gegen der Kraft und dem Ensemblespiel. Chailly: 30 Musiker sind viel. Jeder Neue Neue Musik, hegen da keinerlei Vorurtei- 20 Jahre später habe ich in »Don bringt einen positiven Einfluss von fri- le. Sie kommentieren ein neues Stück Juan« dirigiert, und ein ehemaliger Kon- scher Attitüde, täglichem Engagement gern nach der ersten Probe, und ich sehe zertmeister, der 1986 mit dabei gewesen und gespannter Neugier mit, was sehr in ihren Gesichtern, ob es ihnen gefällt war, sagte mir danach: »Gott sei Dank, wichtig für die Probenarbeit und auch oder nicht. Aber ihre innere Haltung ist das Feuer ist geblieben!« Das ist die Ant- die Disziplin ist. Das Erfolgsgeheimnis große Offenheit. Das zu spüren, ist groß- wort auf Ihre Frage und zugleich darauf, des Gewandhausorchesters aber ist: Die artig für mich. Wenn ein Orchester eine warum ich meinen Vertrag in Leipzig neuen Musiker wissen von vornherein, mentale Grenze zeigt, dann ist es kompli- jetzt bis 2020 verlängert habe: Solange dass sie sich integrieren sollen in den un- ziert für den Chefdirigenten, eine positi- das Feuer da ist, hat es Sinn für mich wei- vergleichbaren Klang – und zwar so, dass ve Haltung zu entwickeln. Das habe ich terzumachen. es gar nicht zu spüren ist. Die Klangkul- nie gespürt hier in Leipzig. tur, die weltweit immer wieder gelobt Ein dritter Schwerpunkt war, auch im Dennoch wird sich in den 28 Jahren eini- wird, ist die Hauptsache für uns. Ich sage klassischen Repertoire andere Wege zu ges verändert haben. Das Orchester ist »uns«, weil ich bei den Probespielen mit nehmen. Von haben internationaler geworden ... mindestens 70 oder 80 Kollegen des Or- wir die Urfassungen seiner Sinfonien Chailly: Das ist wahr. hat ei- chesters im Großen Saal sitze. Das ist und Ouvertüren gespielt und ihn damit nen unglaublichen Push gegeben zur In- wohl die größte Findungskommission in neuer Weise und mit neuen Ideen prä- ternationalität des Orchesters. Ich würde der Welt. Wir wollen, dass der Klang sentiert. Im Zusammenhang mit dem sagen, war der Mann der eben nicht verändert wird, sondern be- Mahler-Schwerpunkt war es für mich Jahrhundertwende und Kurt Masur der wahrt bleibt. Aber verändern darf und auch interessant, Mann des 20. Jahrhunderts. Beide haben soll sich das technische Niveau, die in- durch Gustav Mahlers Augen zu sehen – dem Orchester Prestige und Renommee strumentale Bravour. Und die ist tatsäch- obwohl ich nicht immer einverstanden verschafft und zugleich große Erwartun- lich höher geworden. Wir haben mit die- bin mit Mahlers Schumann-Bearbeitun- gen provoziert. Wo immer wir heute gas- sen neuen, wunderbaren Musikern die gen. Hier und da ist er für mich zu radi- tieren, erwartet man von uns höchste Or- Virtuosität des Orchesters insgesamt ge- kal mit seinen Ideen und zu extrem mit chesterkultur. Aber wir gehen sogar noch steigert. den Änderungen der Dynamik oder in einen Schritt weiter und nehmen immer der Reduzierung der Orchestration. höhere Risiken auf uns: In London, Paris Welchen Stempel haben Sie dem Orches- und Wien haben wir einen neuen, teils ter in den knapp neun Jahren aufge- Ihre erste Begegnung mit dem Gewand- schockierenden, nicht nur Enthusiasmus drückt? hausorchester liegt 28 Jahre zurück. Heute hervorrufenden Beethoven-Zyklus ge- Chailly: Die Hauptsache ist das Gewand- sind noch 50 Musiker aus dieser Zeit da- spielt. Das war ein Riesenerfolg. Danach hausorchester und nicht Chailly. Wir sind bei. Wie hat sich das Orchester seitdem haben wir uns gefragt: Kann man so et- gemeinsam in einige neue Richtungen verändert? was überhaupt wiederholen? Und wir ha- gegangen. Thema Nummer eins war da- Chailly: Auf meinen Notizen für unser ben es an gleicher Stelle mit unserem bei . Seine Musik ist seit Gespräch steht als Punkt Nummer eins: Brahms-Zyklus geschafft, Gott sei Dank. ein Schwerpunkt des Or- »Salzburg 1986, Probe im Ballettsaal, Don Das Orchester kennt mich inzwischen chesters. Walter war nur dreieinhalb Jah- Juan«. Der Beginn meiner Zusammenar- gut. Ich brauche immer weniger Worte, re Gewandhauskapellmeister, aber er hat beit mit diesem Orchester war Richard oft reicht ein Blick oder eine Geste. Dank sich sehr für Mahler eingesetzt. Ich woll- Strauss. Ein unglaublich heikler Auftakt: seiner spezifischen musikalischen Kultur, te dem, was auch danach mit Václav Neu- Der erste Takt des »Don Juan« gehört zu die aus dem Spielen von Oper, sinfoni- mann und Kurt Masur entwickelt worden den schwierigsten Stellen in der Musikli- scher und Barockmusik entstanden ist, ist, eine noch tiefere, nachhaltigere Prä- teratur und ist eine Prüfung für jeden Di- besitzt das Orchester enorm viel Intuiti- gung verleihen. Das haben wir geschafft. rigenten. Und was bekam ich? Eine Welle on. Diese Extradimension erlaubt es uns, Das Gewandhausorchester ist heute welt- von den Streichern, eine Explosion, die gemeinsam immer höhere Risiken einzu-

interview 33 halbleer. Und ich erinnere mich an die Kommentare der holländischen Musiker, die so stolz und verwöhnt sind mit ihrem Klang zu Hause. Sie haben mir gesagt: Es ist eine der seltenen Situationen in einem modernen Saal, wo wir unsere Klangidentität wiedererkennen. Das ist ein Kompliment an den Saal, mit dem ich völlig einverstanden bin. Für mich ist der Klang des Gewandhausorchesters im Zu- sammenhang mit dem Saal eine unserer Stärken. Wenn Gastorchester herkom- men, wie es beim Mahler-Festival 2011 geschehen ist, dann sind sie immer über- rascht, wie spektakulär dieser Saal klingt. Bekanntlich hat Richard Strauss seine Tondichtung »Ein Heldenleben« und dem Concertgebouw- gehen, gemeinsam neue Interpretatio- golden dunkle Farbe?« Die Musiker ken- Orchester gewidmet. Seit dieser Zeit ge- nen zu erarbeiten, und das macht meine nen das schon auswendig und verstehen hört Strauss zum Repertoire in Amster- Zeit in Leipzig für mich persönlich so sofort. Das ist wie eine Tür: Momentan dam, und das war selbstverständlich konstruktiv. ist sie geschlossen. Ich bitte, sie zu öff- auch in meiner Zeit als Chefdirigent dort nen, und auf der Stelle bekomme ich den so. Wie helfen Sie dem Orchester, die eigene Wunsch erfüllt. Klangidentität zu bewahren? Auf der 16-CD-Box »The Art of Riccardo Chailly: Das Klangbewahren geschieht Richard Strauss war nicht nur Ihre erste Chailly« ist zwar sehr viel Musik des aus meiner Sicht durch das Repertoire. Begegnung mit dem Gewandhausorches- 20. Jahrhunderts zu finden ... Das klassische, romantische, spätroman- ter, sondern auch mit dem Gewandhaus. Chailly: ... aber kein Strauss. Ich habe kei- tische und das barocke Repertoire – sie Sie gastierten mit dem Concertgebouw- ne Note von ihm aufgenommen. bilden das Herz der Klangidentität des Orchester in Leipzig mit einem reinen Gewandhausorchesters. Ich bringe meine Strauss-Programm. Erinnern Sie sich? Warum nicht? Chailly: Darauf habe ich keine rationale Antwort. Sicher hängt das mit meiner Ent- » Richard Strauss ist der König der Illusion scheidung für Mahler zusammen. Strauss und Mahler haben sich gekannt und wa- in seinen Tondichtungen: Was man ren befreundet, und beide sind Klangzau- berer gewesen, der eine in Tondichtungen, erwartet, bekommt man nicht.« der andere in Sinfonien. Dabei besteht al- lerdings eine große Diskrepanz zwischen beiden Stilen. Das fasziniert mich zwar Vision und meine Attitüde als Musiker Chailly: Das war lange vor meiner Zeit als sehr, aber seit 20 Jahren oder sogar schon ein, also die rhythmische Disziplin, die Gewandhauskapellmeister, richtig? War länger habe ich meine Priorität auf Mahler Klarheit des Klangs und die Durchsichtig- »Zarathustra« dabei? gesetzt. Das ist derzeit auch in Leipzig keit als Konsequenz aus der Klarheit des noch so. Ich sehe jedoch nicht, warum wir Rhythmus. Alle diese Elemente gehören Das war 1997, eine Sonntagsmatinee im später nicht auch an Strauss-Einspielun- mit zur Identität des Klangs. Wobei unser Rahmen des MDR-Musiksommers, und Sie gen denken sollten. Ziel stets ist, die sogenannte Altgoldfarbe haben »Guntram«-Vorspiel, »Tod und Ver- des Orchesters zu bewahren. Wenn das in klärung« und »Don Quixote« gespielt. Richard Strauss hat das Gewandhausor- der Probe klanglich nicht genügend klar Chailly: Zuerst erinnere ich mich an zwei chester selbst dirigiert, mit ihm seine ist, breche ich ab und frage: »Wo ist Ihre Dinge: einen wunderbaren Saal, aber f-Moll-Sinfonie aufgeführt. Das war sein

34 interview Dabei gilt der letzte Satz nicht gerade als Meisterleistung. Chailly: Der erste Satz ist sensationell. Ein Universum! Aber das Finale ist auch für mich eher eine Enttäuschung. Viel- leicht ist das der Grund, warum ich mehr Interesse zum Beispiel an »Macbeth« habe. Dieses Stück habe ich noch nicht dirigiert und würde es gern in Leipzig spielen.

Abgesehen von »Aus Italien« – wie ist das Verhältnis der Italiener zur Musik von Ri- chard Strauss? Chailly: Man kennt durch die Mailänder Scala selbstverständlich in erster Linie seine Opern. Ich erinnere mich gut an meine ersten Begegnungen mit dem Opernkomponisten Strauss in der Scala: erster Auftritt als Dirigent und Komponist »Ist dies etwa der Tod?« Wenn die Sopra- In den 70er Jahren erlebte ich dort eine in Leipzig. Zwei Monate später debütierte nistin das gesungen hat, ertönt das Ver- wunderschöne »Arabella« unter Leitung er auch in Mailand mit diesem Werk. klärungsthema aus »Tod und Verklä- von Wolfgang Sawallisch, gefolgt von Chailly: Wirklich? Das habe ich nicht ge- rung«. Das ist eine Verbindung zum Carlos Kleibers legendärem »Rosenkava- wusst. Die f-Moll-Sinfonie war meine al- Gedenken an das, was der Tod einmal lier« und Zubin Mehtas »Salome« mit lererste Begegnung mit Strauss – in Mai- sein wird. »Till Eulenspiegel« hingegen Gwyneth Jones. 1977 gastierte ich in San land, gespielt vom RAI-Orchester. Ich ist ein Spaß, eine Groteske, ein humor- Francisco und erlebte dabei als Zuhörer mag diese Sinfonie mit ihrem Blick auf volles Stück. Doch Strauss ist der König eine tief beeindruckende Aufführung Schumann und Brahms sehr. der Illusion in seinen Tonpoemen: Was von »Ariadne auf Naxos«, dirigiert von man erwartet, bekommt man nicht. Erst dem exzellenten János Ferencsik. In den Im Gewandhaus ist sie seitdem nie wieder baut er eine spezifische Stimmung auf, 80er Jahren hörte ich wiederum in der gespielt worden. Würde es Sie nicht rei- lustig oder tragisch, dann blättert man Scala die »Vier letzten Lieder« mit Clau- zen, das Stück hier zur Wiederaufführung die Partiturseite um – und etwas total dio Abbado und und in zu bringen? anderes kommt. Darum finde ich diese den 90er Jahren »Die Frau ohne Schat- Chailly: Leider habe ich im Zusammen- Kombination so interessant und passend. ten« mit Christoph von Dohnányi. Das hang mit dem Jubiläum nicht daran ge- Man soll eben nicht nur an den Abschied waren für mich unvergessliche Momente dacht. Aber man kann es ja auch später vom Leben denken, und da ist »Till Eu- als Zuhörer, diesen Klangmagier Strauss einmal auf unseren Spielplan setzen. lenspiegel« eine gute Alternative. Zudem nicht nur kennenzulernen, sondern von begreife ich dessen »Es war einmal«-The- ihm auch beeinflusst zu werden für spä- Sie dirigieren Anfang Juni zwei Strauss- ma als Antithese zum Todesthema in tere Ideen als Interpret. Geburtstagskonzerte in Leipzig. Darin »Tod und Verklärung«. steht »Tod und Verklärung« vor »Till Eu- Haben Sie selbst schon Opern von Richard lenspiegel«. Was hat es mit dieser unge- Welches Werk von Strauss fehlt in Ihrem Strauss einstudiert und dirigiert? wöhnlichen Reihenfolge auf sich? Repertoire, welches möchten Sie unbe- Chailly: Nur die Schlussszene aus »Salo- Chailly: Für mich sind das zwei Seiten ei- dingt noch dirigieren? me«, konzertant in Zürich und Amster- ner Medaille. Zunächst haben wir eine Chailly: Noch nicht dirigiert habe ich, ob- dam. tragische, tief berührende Komposition wohl ich es fast auswendig kenne, »Aus über den Tod. Knapp 60 Jahre später ver- Italien«. Komisch, nicht wahr? Als Italie- In Bologna gab es keine einzige Strauss- wendete Strauss ein Thema aus dieser ner! Ich habe dieses Stück in den 70er Oper mit Ihnen am Dirigentenpult? Tondichtung noch einmal. »Im Abend- Jahren viele Male in Mailand gehört, Chailly: Nein. Aber an Bologna habe ich rot« heißt eines der »Vier letzten Lie- auch vom RAI-Orchester mit dem jungen eine andere Erinnerung: Dort habe ich in der«, und die letzten Worte darin lauten: . Er hat es geliebt. den 80er Jahren »Capriccio« unter dem

interview 35 Symphony Orchestra. Nicht vergessen darf man Rudolf Kempes Strauss-Zyklus mit der Staatskapelle Dresden. Wenn man den nicht kennt, dann gibt es ein Loch in der Strauss-Kultur! Auch Wolf- gang Sawallisch war für mich ein großer Strauss-Dirigent. Und als zehnten Na- men habe ich notiert: Kurt Masur. Seine »Ariadne« war für mich eine Entde- ckung. Und das Gewandhausorchester in dieser Aufnahme – ein Wunder!

Sie werden ab 2015 Gastdirigent und ab 2017 Generalmusikdirektor der Mailänder Scala sein. Ist »Salome« dort schon in die Planungen aufgenommen? Chailly: Ich habe sie dem neuen Inten- danten Alexander Pereira als Wunsch- stück mit genannt. Aber was die Mailän- jungen Christian Thielemann gehört. um ist diese Oper auch die einzige, bei der Scala erst einmal braucht, ist wieder Und ich war so beeindruckt, dass ich ihn der ich eine realistische Möglichkeit italienische Oper. Die ist in den zurück- zum Ersten Gastdirigenten berufen habe. sehe, sie wirklich einmal zu dirigieren. liegenden Jahren etwas zu kurz gekom- Das war das erste Mal, dass er eine solche men. Das interessiert mich selbstver- Ernennung erhalten hat. Wir sind gute Vor 25 Jahren hat Kurt Masur mit dem Ge- ständlich sehr. Ich bin in Italien Freunde seitdem – und leben jetzt beide wandhausorchester »Ariadne auf Naxos« aufgewachsen mit dem Repertoire von in Sachsen. Er ist ein toller Dirigent und eingespielt. Kennen Sie die Aufnahme? Verdi, Rossini, Puccini und Donizetti. ein toller Interpret der Musik von Ri- Chailly: Dank ihr steht Kurt Masur mit Und hier schließt sich auch ein Kreis: Ist chard Strauss. auf meiner persönlichen Referenzliste im deutschen Repertoire Mahler für der Strauss-Interpreten, von denen ich mich die erste Priorität, so ist es im itali- Welche Strauss-Opern stehen auf Ihrer am meisten gelernt habe und mit denen enischen Puccini. Ich möchte in Mailand Wunschliste als Dirigent? ich mich identifizieren kann. Nummer erreichen, dass wir dort alle elf Meister- Chailly: Nur die »Salome«. Vorletztes eins ist natürlich Richard Strauss selbst. werke, die er komponiert hat, auch re- Jahr wollte ich in Salzburg die Urfassung Es gibt eine TV-Aufzeichnung aus dem gelmäßig spielen. Vielleicht kann Giaco- der »Ariadne auf Naxos« dirigieren, Prinzregententheater in München, wie mo Puccini, die große Parallelfigur zu musste aber krankheitshalber absagen. er »Till Eulenspiegel« dirigiert. Mit ganz Gustav Mahler und Richard Strauss, auch Da hatte ich allerdings schon die Partitur einfacher, sparsamer Schlagtechnik ein gutes letztes Wort für dieses Ge- studiert und war ungemein fasziniert bringt er diese heikle Partitur zum Klin- spräch mit Ihnen sein. von dieser Kombination aus Schauspiel, gen. Das ist phänomenal! Dann folgen Interview: Claudius Böhm, Hagen Kunze Ballett und Oper. Ich persönlich finde das Erich und sowie Arturo viel spannender als die zweite Fassung. Toscanini. Obwohl dessen Strauss sehr In meinen Augen wäre das auch für eine synthetisch und klar ist, mag ich ihn, konzertante Aufführung mit reduzierten denn er spielt ihn doch mit großem Sinn Dialogen ein interessantes Stück. für die Musik. Weiter geht es mit Willem Mengelberg. Sein »Heldenleben«, das er Filmtipp Und was reizt Sie an »Salome«? mit den New Yorker Philharmonikern Paul Smacznys Film »Musik – eine Chailly: Ich habe die gesamte Partitur in- aufgenommen hat, ist eine legendäre Do- Reise fürs Leben. Der Dirigent tensiv studiert und liebe sie einfach. Es kumentation seiner Ideen als Interpret. Riccardo Chailly« wird am 11. März, gibt andere Meisterwerke – »Elektra« Nach ihm stehen auf meiner Liste Cle- 20 Uhr, im Gewandhaus voraufge- etwa, die vielleicht heikelste und provo- mens Krauss und . Bei Letzte- führt und am 23. März, 17.30 Uhr, kativste Oper von Straus. Aber mein Herz rem denke ich insbesondere an die auf »Arte« gezeigt. und meine Seele gehören »Salome«. Dar- Strauss-Aufnahmen mit dem Chicago

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