Project Acronym: SEE River Work package: WP4 – Application of the SEE River Toolkit on the River Corridor

Gewässerentwicklungskonzept Obere Drau II ‐ Mauthbrücke

08 STAKEHOLDER‐BETEILIGUNG

Protokolle

Regional Government of , Ministry of Agriculture, Forestry, Environment and Department 8 ‐ Environment, Water and Nature Protection Water Management, [email protected]

Gewässerentwicklungskonzept Obere Drau II Oberdrauburg – Mauthbrücke

Gewässerentwicklungskonzept Obere Drau II Oberdrauburg – Mauthbrücke

Stakeholder-Beteiligung Protokolle

Auftraggeber:

Amt der Kärntner Landesregierung Abteilung 8 – Unterabteilung Wasserwirtschaft Spittal/Drau Lutherstraße 6-8, 9800 Spittal/Drau

Bearbeitung:

ARGE REVITAL Integrative Naturraumplanung GmbH, Nußdorf 71, 9990 Nußdorf-Debant hydrophil iC GmbH, 10. Oktober Straße 23, 9500 Villach

DI Klaus Michor, DI Marian Unterlercher, DI Susanne Korber - REVITAL DI Dr. Peter Mayr, DI Stefan Sattler, DI Ingo Niederbichler – hydrophil ic

Unter Mitarbeit von:

DI Dr. Stephan Schober, AKL 8 – SchWW

Nußdorf-Debant, Villach, im November 2014

This SEE River publication reflects only the views of the authors. The Managing Authority of the South East Europe Transnational Cooperation Programme is not liable for any use that may be made of the information contained therein. ©SEE River project 2014

Stakeholder-Beteiligung Protokolle 2

Lendorf, 8. Oktober 2012 / 1. Lokaler Stakeholderworkshop

HAND IN HAND FOR RIVERS

Protokoll – 1. Lokaler Stakeholder‐Workshop

Begrüßung

Stephan SCHOBER und Herbert MANDLER (beide Amt der Kärntner Landesregierung Abt. 8) begrüßen die Teilnehmer, danken fürs Kommen und konstruktive zukunftsorientierte Beiträge.

Norbert SEREINIG (AKL 8) und Gregory EGGER (Umweltbüro) lassen sich entschuldigen. An Stelle von W. HONSIG‐ERLENBURG nimmt J. FARKAS am Workshop teil. Eine Teilnehmerliste liegt im Anhang bei.

Die Projekte SEE RIVER und SedAlp

Stephan SCHOBER (AKL Abt. 8 Uabt. Schutzwasserwirtschaft) berichtet kurz über die Projekte SEE River und SedAlp. Im Projekt SEE River wird das Flussraummanagement an der österreichi‐ 1 schen Drau im Allgemeinen und die Gewässerentwicklung der Oberen Drau im Speziellen (als Pilotregion) im lokalen bzw. regionalen Kontext betrachtet, im Rahmen von SedAlp wird der Sedimenthaushalt der Oberen Drau im überregionalen Fokus untersucht. Ein wesentliches Ziel von SEE River in Österreich (Kärnten) ist die Evaluierung, Aktualisierung und räumliche Erwei‐ terung des bestehenden, 20 Jahre alten Gewässerentwicklungskonzeptes Obere Drau, das die Handlungsschwerpunkte für die nächsten 20 Jahre enthält.

Einführung „GEK Obere Drau neu“

Klaus MICHOR (Revital) führt als Moderator durch die Veranstaltung. Als Einführung blickt er auf die bisherigen Schritte und Meilensteine der Gewässerentwicklung an der Oberen Drau zurück. In den letzten 20 Jahren wurden die Obere Drau auf 29,5 Flusskilometern Länge zu‐ mindest einseitig renaturiert (von Strukturierungen bis zu großen Aufweitung). Dies entspricht einem Anteil an der Gesamtstrecke von rund 43 %. Nun gilt es, das bestehende Gewässerent‐ wicklungskonzept (GEK; früher: GBK Gewässerbetreuungskonzept) fortzuschreiben. Dazu wur‐ den die bisherigen Maßnahmen zu 14 Maßnahmenstrecken gebündelt und in Form von Steck‐ briefen auf ihre Zielerfüllung aus Sicht von Wasserbau, Ökologie und Erholungsfunktion analy‐ siert. Die Zwischenergebnisse bilden eine Basis für den heutigen Workshop.

Im Rahmen des 1. Lokalen Stakeholder‐Workshops mit Experten und „Key Stakeholdern“, die seit Jahrzehnten an der Oberen Drau arbeiten, stehen im Mittelpunkt der Diskussion:  Was sind aus Sicht der Experten die Stärken und Vorteile der bisher umgesetzten Maßnahmen an der Oberen Drau?

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 Wo liegen aus Sicht der Experten die Schwächen und Problembereiche bei der Umsetzung von Maßnahmen an der Oberen Drau?  Was sind aus Sicht der Experten die wesentlichen Handlungsschwerpunkte, die in Zukunft an der Oberen Drau gesetzt werden sollen?

Diskussionsblock Wasserbau / Feststoffhaushalt / Abiotik

Helmut HABERSACK und Mario KLÖSCH (BOKU Wien, Institut für Wasserwirtschaft, Hydrologie und konstruktiven Wasserbau), die an der Oberen Drau u.a. ein umfangreiches morphologi‐ sches Monitoring und diverse wissenschaftliche Untersuchungen und Planungen durchgeführt haben, berichten über ihre planungsrelevanten Erkenntnisse aus Sicht der Abiotik.

Kernaussagen HABERSACK/KLÖSCH (ohne Anspruch auf Vollständigkeit):  Grundsätzlich gibt es verschiedene Möglichkeiten, die Sohleintiefung eines Flusses zu stoppen. Die an der Oberen Drau gewählte Form, nämlich Aufweitungen zu bauen, hat sich grundsätzlich bewährt und ist sinnvoll, solange ausreichend Geschiebe zur Verfü‐ gung steht. Eine endgültige Beurteilung der Maßnahmen an der Oberen Drau wird erst möglich sein, wenn ein Extrem‐Hochwasser stattgefunden hat. Die Bewährungsprobe steht noch aus.  Die Monitoringergebnisse zeigen, dass es lokal zu Tiefstellen (Kolken) kommen kann, auch wenn die mittlere Sohle gestiegen ist. Das Risiko eines Sohldurchschlages besteht 2 an der Oberen Drau jedoch nicht.  Fehlt Geschiebe mittel‐ bis langfristig, sind auch andere Konzepte zur Sohlstabilisierung anzudenken (z.B. Grobkornzugabe, im Extremfall Querwerke).  Das Thema „Sedimentmanagement“ wird in Ö und Europa künftig ein wichtiges Thema sein und an Bedeutung gewinnen. 2015 wird der NGP voraussichtlich ein Kapitel Fest‐ stoffhaushalt enthalten, bis 2021 soll es nachhaltige Maßnahmen geben.  Die Öffnung der Geschiebesperre Berger Feistritzbach ist als Best practice Beispiel zu sehen.  Für die Obere Drau besteht künftig die ernsthafte Gefahr, dass durch derzeit fünf ge‐ plante Kraftwerke im Oberlauf bzw. Einzugsgebiet der Drau Geschiebe zurückgehalten wird. Im Hinblick auf den Feststoffhaushalt sollte die Wasserwirtschaft Kärnten unbe‐ dingt Parteienstellung in den Behördenverfahren einfordern und auf die Risiken und Kosten eines reduzierten Feststoffeintrags für die Obere Drau aufmerksam machen. Auch die indirekte Beeinflussung des Europaschutzgebietes Obere Drau weiter flussab ist zu thematisieren. Kurt ROHNER und Norbert SEREINIG (Schutzwasserwirtschaft Kärnten) sind über die Kraftwerkspläne informiert. Betreffend Information zu den Kraftwerksplänen und einer diesbezüglichen Parteistellung ist ein Treffen mit den Kraftwerksbetreibern geplant.  Der Vorgang der Ufererosion und der Einfluss der Vegetationsentwicklung in Aufwei‐ tungen wurden an der Oberen Drau im Bereich Kleblach intensiv wissenschaftlich un‐ tersucht. Die gewonnenen Erkenntnisse, dass wachsende Schotterbänke den Flusslauf ans Ufer drängen und Erosion auslösen, sind für die Wahl der Ufersicherung relevant. Ebenso der Einfluss der Vegetation im Hinblick auf eventuelle Pflegeeingriffe.

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Diskussionsbeiträge (ohne Anspruch auf Vollständigkeit)

Thema Feststoffhaushalt:  MICHOR: Für die Entwicklung von Aufweitungsstrecken sind Untergrundverhältnisse mit entscheidend;  W. PETUTSCHNIG: An der Oberen Drau gibt es kein gezieltes Vegetationsmanagement; derzeit herrscht noch zu wenig Dynamik, dass den Lebensraumtyp Tamariskenflur auf Dauer gesichert wäre (am ehesten in Kleblach und Obergottesfeld);  HABERSACK: Geplante Iselkraftwerke (25% des Einzugsgebietes werden energie‐ wirtschaftlich genutzt) sind signifikant für die Geschiebesituation weiter flussab, da Geschiebe zurückgehalten wird. Damit das System der Aufweitungen weiter funktio‐ niert, braucht es zumindest den bisherigen Geschiebeeintrag von oben, aber die aktu‐ elle Geschiebebilanz in der Oberen Drau muss daher unbedingt gehalten bzw. verbes‐ sert werden; Geschiebeentnahmen bzw‐ rückhalt sollte unbedingt vermieden werden; derzeit braucht es noch keine Rampen;  FERLAN: In der Geschiebefrage ist die WLV in Osttirol unbedingt einzubeziehen; im EZG in Kärnten hat das Geschiebe nur wenig Kalkanteil;  J. PETUTSCHNIG: Qualität des Geschiebe hat sich flussab verändert; gebaggertes Ge‐ schiebe war früher bautechnisch verwertbar, heute sind die Korngrößen viel feiner; 3 Ursache: erodierte Feinsedimente aus Aufweitungen verringern die Korngrößen;  HABERSACK: Aussagen zu den Korngrößen gibt es aus den letzten 10 Jahren;  MANDLER: Wie groß ist die jährliche Geschiebefracht in Dellach?  HABERSACK: Korngröße > 2 cm: 3.000‐28.000 t/a; Korngröße < 2 cm: 40.000‐80.000t/a;  UNFER: Gibt es Gletschereinfluss bei Geschiebetransport?  HABERSACK: Gletschereinfluss ist sichtbar, an der Geschiebemessstelle in gibt es jeden Abend einsetzenden Geschiebetrieb; 10 Tage Geschiebetrieb im Fall von Kraft‐ werken können 100 Tage bei natürlichem Regime nicht ersetzen!  MAYR: Optimierte Geschiebe‐Spülkonzepte machen Wasserkraftnutzung unrentabler;

Thema Buhnen versus Leitwerke versus Längssicherungen:  HABERSACK: „Buhnenformeln“ funktionieren für die Begradigung von natürlichen Flüs‐ sen, umgekehrt nicht; Empfehlung: Kombination (Mischung) von Deckwerken und Kurzbuhnen (ev. auch als Hakenbuhne);  MANDLER: Buhnen wurden eingesetzt, um kostengünstig, ökologisch verträglich und einfach steuernd eingreifen zu können; haben sich grundsätzlich bewährt; Nachsiche‐ rungsarbeiten waren nur vereinzelt möglich; künftig wird man sich die Untergrundver‐ hältnisse genauer anschauen;  HABERSACK: Mit Buhnen kann man grundsätzlich alles erreichen; Wirkungsweise der verschiedenen Typen müsste im Rahmen eines Forschungsprojektes untersucht wer‐ den;

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Thema Aufweitungsbreiten  HABERSACK: Erfahrungen von den Extremhochwässern zeigen, dass bei Hochwasser links und rechts die 1‐3‐fache Breite ausgehend von der Regulierungsbreite (in Summe das 7‐fache der Regulierungsbreite) erforderlich wäre. Die Drau entsprach auch histo‐ risch nie dem stark verzweigten Typ eines Tagliamento oder Lech; dazu fehlt das kalk‐ haltige Geschiebe.  MICHOR: Das bisherige Konzept war, lokale Aufweitungen als ökologische Kernzonen zu schaffen; in Zukunft stellt sich die Frage ob man generell aufweiten sollte;  KOMPOSCH: Derzeit herrscht noch zu wenig Dynamik; ökologisch erforderliche Breite ist nicht gegeben;  MANDLER: Grundverfügbarkeit, finanzielle Mittel und der unmittelbare Handlungsbe‐ darf setzen enge Grenzen;  HABERSACK: Generelle Aufweitungen, wo möglich und sinnvoll (nicht sinnvoll z.B. in Dellach); Verbauungen beanspruchen derzeit zu viel Grund; besser kurze Buhnen ein‐ setzen und den gewonnenen Raum der Drau überlassen; Flächenverschwendung durch lange Buhnen – die Flächen sind meist von Goldruten bewachsen;  UNFER: Vorschlag ‐ in Bereichen, wo bis jetzt nichts passiert ist, die Ufersicherung he‐ rausnehmen und Naturufer, wo es möglich ist; Hinweis: nicht notwendige Steinsiche‐ rungen (z.B. entlang von Felsen) entfernen;  J. PETUTSCHNIG: Was wären die Auswirkungen, würde man die Drau um das 10fache aufweiten? Würde es wieder Anlandungen geben? 4  MAYR: Sobald das Geschiebe fehlt, geht der Fluss auch in Aufweitungen wieder in die Tiefe;  HABERSACK: langfristige Dynamik wäre nur möglich, wenn die Drau aus der Linienfüh‐ rung herausgenommen wird;  SCHOBER: In Abschnitten mit beschränkter Grundverfügbarkeit oder wo keine generel‐ le Aufweitung möglich ist, könnten schleifende Übergänge die Sohleintiefung vermin‐ dern;

Resümee und Empfehlungen:  Die Flussaufweitung bewährt sich als wasserbauliches Instrument zur Sohlstabilisie‐ rung. Voraussetzung ist jedoch ausreichender Geschiebeeintrag von flussauf.  Der Geschiebeeintrag aus dem Einzugsgebiet sollte verbessert werden und darf nicht durch wasserbauliche Maßnahmen oder energiewirtschaftliche Nutzung verringert werden.  Sedimentmanagement ist ein zentrales Thema der Zukunft. Als Instrument dafür sollte ein Geschiebemanagementkonzept für das gesamte Einzugsgebiet der Drau unter Ein‐ beziehung der WLV und der Energiewirtschaft ausgearbeitet werden. Insbesondere ist die WLV in Osttirol unbedingt mit einzubeziehen. Die Ergebnisse aus dem SedAlp Pro‐ jekt betrachten dabei den Feststoffhaushalt auf überregionaler Ebene und liefern da‐ bei einen wertvollen Input für das Maßnahmenkonzept an der Oberen Drau.  Bei Kraftwerksplanungen im Einzugsgebiet der Oberen Drau (inkl. Isel) sollte die Was‐ serwirtschaft Kärnten unbedingt Parteienstellung erhalten.

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 Einen Überblick über die Feststoffbilanz im Einzugsgebiet der Drau liefert das Projekt SedAlp. Habersack/ Klösch werden dazu für das GEK Neu Daten zur Verfügung stellen. Um Unterwassereintiefung am Ende von Aufweitungsstrecken zu vermeiden, sollten (dort wo vom Hochwasserschutz her möglich) generelle Aufweitungen („Korridorlö‐ sungen“) realisiert werden. Umsetzung von flussab nach flussauf ist empfehlenswert.  Ab der Möllmündung herrschen aufgrund des Geschiebedefizits und des grobes Ge‐ schiebes der Möll spezielle Planungsrahmenbedingungen; v.a. fehlt Geschiebematerial für Aufweitungen;  Bei künftigen Maßnahmenplanungen sind Bodenuntersuchungen und Geschiebeanaly‐ sen verstärkt zu berücksichtigen!  Bei der Wahl der Ufersicherungen sollten je nach Situation Kombinationen von Längs‐ werken und verschiedenen Buhnentypen zum Einsatz kommen. Dabei gilt, dass für die Sicherungen möglichst wenig Flussraum verbraucht wird. Dieser soll stattdessen für morphodynamische Prozesse zur Verfügung stehen. Ein Forschungsprojekt „3D‐ Modelluntersuchungen zur Wirkung verschiedener Buhnen‐ und Bauwerkstypen“ sol‐ len künftig den Planern die richtige Wahl erleichtern.  Der Gestaltung der Unterwasserbereiche von Ausweitungen ist künftig besonderes Au‐ genmerk zu schenken, um Eintiefungen zu verhindern, v.a. dort wo flussab im An‐ schluss keine generelle Aufweitung möglich ist;  Vegetationsmanagement in Aufweitungsstrecken ist weiter zu verfolgen.  Für den Fall, dass sich der Geschiebeinput weiter verschlechtert, sind alternative Sze‐ 5 narien zur Sohlstabilisierung anzudenken.  Grundsätzlich sind Mittelwasserregulierungen zu hinterfragen wo kein Schadenpoten‐ tial vorliegt. Beispielsweise bei Berg und wo durch die Mittelwasserregu‐ lierung anstehender Fels geschützt wird.

Fachdiskussion Aquatische Ökologie

Günther UNFER (BOKU Wien, Institut für Hydrobiologie und Gewässermanagement), der die Maßnahmen an der Oberen Drau seit 1992 in mehreren Monitorings wissenschaftlich begleitet hat, berichtet über ihre planungsrelevanten Erkenntnisse aus Sicht der aquatischen Ökologie (insbesondere Fische).

Kernaussagen UNFER (ohne Anspruch auf Vollständigkeit):  Die Restrukturierungen zwischen Oberdrauburg und unterliegen nur schwachem Schwall (10‐20 cm; aus dem KW Strassen‐Amlach) und greifen insgesamt gut. Hier erreicht die Drau den guten Zustand.  Außerhalb der Restrukturierungen zwischen Oberdrauburg und Sachsenburg ist der Zustand nach wie vor unbefriedigend; die sehr geringe Fisch‐Biomasse wirkt als KO‐ Kriterium;  Flussab Sachsenburg greifen die Restrukturierungen aufgrund des starken Schwalls und der Stauraumspülungen im Hinblick auf das Erreichen des guten Zustandes gemäß

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EG Wasserrahmenrichtlinie nicht, d.h. schlechter Zustand für die gesamte Drau flussab Sachsenburg;  Gesamtbestand hat sich gegenüber 2006 halbiert, von 2240 gefangenen Fischen auf 1113 Fische;  Die Äsche ist die zentrale Leitart in der Oberen Drau; 90% des Äschenbestandes sind genetisch rein; der Anteil der Äschen an der Artenverteilung ist zwar ungefähr gleich geblieben; die Bestände bzw. Biomasse sind aber insgesamt sehr gering (ca. 20 % des natürlichen Bestandes); die Population ist mittlerweile so gering, dass sie sich nicht mehr von selber erholen kann; die weitere Entwicklung der Äsche in der Oberen Drau ist daher ungewiss; Ursachen des Rückgangs (beginnend 1992, massiver Einbruch um 1998): Schwall, Rückgang der Äschenbestände in der Möll, ungünstige hydrologische Verhältnisse in einzelnen Jahren, …; Fortpflanzungserfolg der Äsche ist abhängig von den hydrologischen Bedingungen im Frühjahr; je geringer der Abfluss, desto höher der Reproduktionserfolg; dies bedeutet aber auch: je weniger Abfluss, desto größer der negative Einfluss des Schwalls auf die jungen Äschen; beide Faktoren wirken (leider) gegenläufig; mögliche Gegenmaßnahmen: Keine Entnahme von Adultfischen (v.a. keine Weibchen); Besatz kommt nicht in Frage (zu teuer, bringt nichts); Fischereiliches Managementkonzept ist notwendig!

 Bachforelle: Anteil hat sich halbiert 6  Aitel: Zunahme; ist zwar ein „Generalist“, aber auch ein „Strukturzeiger“; profitiert stark von strukturierte Bereichen mit Totholz;  Nase: ehemals typisch und häufig; derzeit nur einzelne Exemplare; durch die Kraftwer‐ ke sind traditionelle Laichwanderungen nicht mehr möglich; Zunahme der Nase würde helfen, den guten Zustand abzusichern;  Huchen: höchstgradig vom Aussterben bedroht; Artenschutzprojekt für den Huchen wäre notwendig und sinnvoll;  Die Nebengewässer beherbergen das klassische Spektrum an Fischarten; die Artenver‐ teilung passt;

Diskussionsbeiträge (ohne Anspruch auf Vollständigkeit)  W. PETUTSCHNIG: Fischfresser (ca. 300 Kormorane / 180 Abschüsse, Graureiher /113 Bp. in Kärnten 2012; Fischotter / Zunahme) sind für Rückgang der Fischfauna nicht re‐ levant;  UNFER: nur Kormoran ist relevant;  W. PETUTSCHNIG: Welche Empfehlungen zur Verbesserung der Fischfauna gibt es?  UNFER: Huchen: Besatz mit Eiern in Bereichen, die als Laichplatz geeignet sind (Siflitzbach, Radlach); Nase: Fischtreppen bringen für Nasen‐Population wenig, da die Nasen die traditionelle Wanderrouten nicht mehr kennen; Initialbesatz in Laichgewässern wäre sehr aufwän‐ dig;

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Generell: Naturufer schaffen; Blockwurf entfernen, wo nicht notwendig (z.B. zwischen Berg und Greifenburg)  SCHOBER: Welche Erkenntnisse ergeben sich aus der Schwallstudie für das neue GBK?  UNFER: Durch das Stranden bei Sunk sterben jährlich ca. 3 Mio. Jungäschen; die besten Überlebenschancen für Jungäschen bestehen in unterstromig angebundenen Buchten! Ein großes Problem stellen auch die Stauraumspülungen aus der Möll dar: In der Drau sedimentieren die ausgespülten Feinsedimentmengen in Aufweitungsbereichen ab und führen zu Kolmation der Schotterstrukturen bzw. des Interstitials.  MICHOR: In Schwallstrecken wieder eng zu regulieren, um das Stranden von Jungfi‐ schen zu vermeiden, ist keine langfristig sinnvolle Lösung. Auch wenn Aufweitungen in Schwallstrecken keinen Vorteile bringen, sollten sie dennoch als Konzept gegen Soh‐ leintiefung beibehalten werden; auf lange Zeit gesehen ist die Herstellung des Natur‐ zustandes die bessere Lösung;  ZINKE: Würde es ohne Restrukturierungen die Äsche in der Oberen Drau gar nicht mehr geben?  UNFER: Große Maßnahmen wie Kleblach oder Obergottesfeld bieten mit ihrer hohen Tiefenvarianz und den großen flachen Schotterbänken, die auch bei NW im Winter überströmt werden ideale Lebensraumvoraussetzungen für die Äsche u.a. Fische; klei‐ nere Maßnahmen wie Kleblach‐Lind sind bei NW nicht wirksam und daher weniger günstig; Wichtig wäre Revitalisierung der unteren Möll, um die Verluste in der Drau auszuglei‐ chen. Kann die Äsche in der Möll wieder erfolgreich reproduzieren und heranwachsen, 7 kann die Drau verstärkt durch aus der Möll auswandernde Äschen profitieren. Je grö‐ ßer also die Zahl in der Möll produzierter Jungäschen, desto stärker kann die Drau mit abwandernden Äschen beimpft werden. Ansonsten sind (abgesehen von der Schwallreduktion) kaum Maßnahmen möglich; sinnvoll wäre ein Fischereilicher Managementplan und als Vision die Reduktion des Schwalls;

Resümee und Empfehlungen:  Die Maßnahmenrichtung der Revitalisierungen stimmt aus Sicht der Fischökologie. V.a. große Maßnahmen mit hoher Habitatvielfalt, Strömungs‐ und Tiefenvarianz (Kleblach, Obergottesfeld) bieten ideale Lebensraumvoraussetzungen für die Äsche als Leitfisch.  Schwalleinfluss, Stauraumspülungen und Migrationshindernisse überdecken die positi‐ ven Effekte flussab von Sachsenburg.  Die Restrukturierungsmaßnahmen sollten fortgesetzt werden, wenn auch bevorzugt außerhalb der Schwallstrecke; aber auch in Schwallstrecken ist auf lange Zeit gesehen die Herstellung des Naturzustandes die beste Lösung;  Unterstromig angebundene Buchten sind in Schwallstrecken als Lebensraum für Fische am ehesten geeignet;  MICHOR: In Schwallstrecken wieder eng zu regulieren, um das Stranden von Jungfi‐ schen zu vermeiden, ist keine langfristig sinnvolle Lösung. Auch wenn Aufweitungen in Schwallstrecken keinen Vorteile bringen, sollten sie dennoch als Konzept gegen Soh‐

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leintiefung beibehalten werden; auf lange Zeit gesehen ist die Herstellung des Natur‐ zustandes die bessere Lösung;

8

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Fachdiskussion Terrestrische Ökologie

Christian KOMPOSCH (ÖKO‐Team, Graz) führt seit 2000 an der Oberen Drau Monitoringuntersuchungen an wirbellosen Tieren (Spinnen, Laufkäfer, Libellen etc.) durch. Er berichtet über planungsrelevante Erkenntnisse aus Sicht der terrestrischen Ökologie (insbe‐ sondere Spinnen und Laufkäfer als Indikatoren für Biodiversität).

Kernaussagen KOMPOSCH (ohne Anspruch auf Vollständigkeit):  Auensysteme sind mit 30.000 Arten davon 98,5 % Wirbellose die artenreichsten Land‐ schaften in Mitteleuropa: – untersuchte Arten sind Zeiger für die Biodiversität  Fließgewässer‐spezifische Libellenarten sind derzeit noch unterrepräsentiert;  Die Flussaufweitungen waren anfangs sehr dynamisch und wurden von charakteristi‐ schen Arten (z.B. verschiedene Wolfsspinnen und Laufkäfer) besiedelt; mittlerweile haben die dynamischen Prozesse nachgelassen, spezialisierte Arten verschwanden aus älteren Maßnahmen oder gingen zurück;  An der Oberen Drau sind die dynamisch geprägten Lebensräume derzeit noch zu klein für die dauerhafte Etablierung von Populationen seltener ripikoler Arten (z.B. Fluss‐ ufer‐Riesenwolfsspinne);  Heißländen und vegetationsarme besonnte Gewässerufer fehlen derzeit an der Unte‐ ren Drau;  Auenverbund und Ausmaß an dynamisch geprägten Flächen muss weiter verbessert 9 werden;  Empfehlungen: Was soll man tun: Schwallreduktion unumgänglich, spezifische Ufer‐ gestaltung erforderlich, Siedlungsfallen vermeiden  Priorität für Auwälder und Teiche – Stillgewässerbiotope und Auwälder vernetzen  Zu schmaler Baumstreifen, der nicht als Auwald zu bezeichnen ist, breitere Bereiche, die aber nicht vernetzt sind  Dichte der Lebensräume noch zu gering um stabile Population aufzubauen, momentan sind die Habitate auf einen schlanken, schmalen Schlauch verteilt, die bei einem Hochwasserereignis alle überströmt sind, Fluchthabitate fehlen  Dynamik im Fluss fehlt um langfristige Erfolge zu haben  Fehlen von Heißländen – Argument für benötigte Breite!  Fehlen von vegetationsfreien Uferabschnitten

Diskussionsbeiträge (ohne Anspruch auf Vollständigkeit)  HABERSACK: Die zeitweise Abnahme von Schotterflächen im Fluss ist ein natürlicher Prozess. An der Oberen Drau wird es aufgrund der Geschiebezusammensetzung (wenig Kalk, größere Geschiebefraktionen) niemals Furkationen geben wie an Lech oder Tagli‐ amento; die Obere Drau hatte immer vegetationsbestockte Inseln; siehe Isel als Refe‐ renz; um dynamische Prozesse möglichst lange zu erhalten, müsste man neben Auf‐ weitungen auch die Linienführung des Flusses ändern;  W. PETUTSCHNIG: Das N2000‐Gebiet hat ca. 1000 ha, davon sind ca. 500‐600 ha Au‐ wälder und ca. 350 ha Fluss; dazwischen liegen 2 m Höhenunterschied und es fehlen

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vegetationsfreie Schotterbänke als Habitate für die offen lebenden Arten – wie kann man solche Flächen, insbesondere Heißländen schaffen? Z.B. durch Schotterüberde‐ ckung im Sinne von Kleinmaßnahmen?  KOMPOSCH: Einfach das Flussvorland tiefer setzen;  J. PETUTSCHNIG: siehe Nebenarm Kleblach; bei entsprechenden Flussbreiten entste‐ hen Heißländen von selbst; man muss Geduld haben; sie sollten nicht künstlich gebaut werden; besser zusätzliche Flächen ankaufen und dafür in den vorhandenen Flächen weniger pflegen; Totholzzellen wären sehr wichtig; dazu sollte ein Uferbewirtschaf‐ tungskonzept erstellt werden, das die Nutzung der Auwälder regelt; auch der Ausbau des Stillgewässer‐Biotopverbunds führte zu einer sehr positiven Entwicklung und sollte weitergeführt werden;  W. PETUTSCHNIG: Ein Auwaldnutzungskonzept wurde bereits im ersten LIFE‐Projekt erstellt. Man sollte es aber bis Molzbichl verlängern.  W. PETUTSCHNIG: Ist das Wiederansiedlungsprojekt Flussufer‐Riesenwolfsspinne ge‐ scheitert?  KOMPOSCH: Das Potenzial ist da; bisher haben auch größere Hochwässer gefehlt, um die Dynamik hoch zu halten; auch das Potenzial für eine neue FFH‐Art (Carabus nodulosus, ein Laufkäfer) ist vorhanden; er braucht Feuchtwälder;

Resümee und Empfehlungen:  Die Wiederansiedlung von Zwergrohrkolben und Deutscher Tamariske war erfolgreich; vegetationsfreie Schotterbänke, besonnte vegetationsfreie Gewässerufer und Heiß‐ 10 länden stellen aber immer noch Mangelhabitate dar;  Die Erhaltung und Neuschaffung dieser Mangelhabitate ist wichtig, soll aber bevorzugt durch morphodynamische Prozesse und weniger durch Pflegeeingriffe sichergestellt werden; aufgrund der Geschiebesituation im EZG (wenig feinkörniges Kalkgeschiebe) sind an der Oberen Drau keine Verhältnisse wie am Lech oder Tagliamento zu erwar‐ ten, stattdessen sind bewachsene Schotterbänke durchaus typisch;  Um morphodynamische Prozesse möglichst lange hinauszuzögern, wären Laufverlage‐ rungen und Radiusänderungen notwendig;  Die Schaffung eines Augewässer‐Verbundes hat sich bewährt und soll weitergeführt werden.

Weitere Vorgehensweise

Diskussionsbeiträge (ohne Anspruch auf Vollständigkeit)  MICHOR: GEK soll auf bestehendes GBK aufgesetzt werden;  HABERSACK: Wenn für Maßnahmenplanung wenig Zeit zur Verfügung steht, inhaltlich „grob“ bleiben (Wo geht was?); genaue Umsetzung offen lassen;  SCHOBER: Prioritätenreihung ist notwendig (Beispiel GEK Lavant);  MANDLER: Grobkonzept sollte bis Weihnachten 2013 vorliegen; Schwerpunkte liegen auf der Hand: Hochwasserschutz Berg und Oberdrauburg, Aufweitungen flussab von Kleblach (je nach Flächenverfügbarkeit), Windschnurn oberhalb Spittal, etc.;  J. PETUTSCHNIG: Visionen sollten zugelassen werden!

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 MICHOR: bis Weihnachten 2013 wird der schutzwasserwirtschaftliche Handlungsbe‐ darf auf Plan festgelegt; bis Jänner 2014 kann GEK Entwurf mit „groben“ Maßnahmen vorliegen und an Experten verschickt werden;  ZINKE erläutert abschließend den internationalen Kontext des SEE River Projektes und die wesentlichen Teile dazu wie internationale Drau‐Analyse, neues Tool‐Kit für Fluss‐ korridor‐Management, internationaler Aktionsplan für den Drau‐Korridor und dessen Umsetzung durch Follow‐up‐Projekte; von internationaler Bedeutung für die gesamte Drau sei wohl insbesondere das Thema Sedimentmanagement; für den Toolkit‐Test (inklusive Formulierung einer lokalen Vision und Stakeholder‐Vereinbarung im Früh‐ jahr 2014) sei der gesamte Korridor einzubeziehen, nicht nur der heute reflektierte Flusslauf;  MICHOR, SCHOBER, MANDLER: bedanken sich fürs Kommen und für die wertvollen Diskussionsbeiträge. Das neue GEK wird keine Visionen verhindern!

 MICHOR schließt die Diskussion und bedankt sich für die konstruktive Diskussion.  SCHOBER bedankt sich bei den Teilnehmern und möchte im GEK auch den Visionen Raum geben.  MANDLER bedankt sich fürs Kommen und ist bestärkt darin, dass der bisherige Weg der Richtige war, auch wenn Nachjustierungen notwendig sind.

Resümee und Empfehlungen: 11  Siehe Anhang  Ausblick auf den weiteren Projektsablauf / Zeitplan „Überarbeitung GEK Obere Drau im Rahmen des SEE River Projektes

Anhang Teilnehmerliste Ausblick auf den weiteren Projektsablauf / Zeitplan „Überarbeitung GEK Obere Drau im Rah‐ men des SEE River Projektes“ Die Power‐Point‐Präsentationen der Referenten können auf Wunsch als pdf‐Dateien übermit‐ telt werden.

About the SEE River project SEE River Project is intended to reach a common agreement on river corridor management for harmonisation of both – development and conservation interests. This will be achieved by close cooperation of experts from wide range of fields from different countries and active involvement of stakeholders from local river areas and national or regional authorities. The project is introducing a new approach to river and land management by focusing on the river corridor as the selected, local river area where most pressures occur. Project activities and findings will result in the SEE River Toolkit, a generally applicable and innovative model and guidance on how to reach future sustainable use of river corridors by taking into account and harmonizing different stakeholder interests. To develop and implement the SEE River Toolkit, project research, field work and active in‐ volvement of stakeholders will be performed in river corridors of 6 SEE rivers: Drava, Bodrog, Neretva, Prut, Soča and Vjosa.

Full project name: Sustainable Integrated Management of International River Corridors in SEE Countries / Lead partner: Institute for Water of the Republic of / Value: 2,107,354.30 EUR / Funding: South‐East Europe Transnational Cooperation Programme / Duration: October 2012 to September 2014 / Web‐site: www.see‐river.net

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Möllbrücke, 6. März 2014 / 2. Lokaler Stakeholderworkshop

HAND IN HAND FOR RIVERS

Protokoll – 2. Lokaler Stakeholder‐Workshop Arbeitsworkshop

Begrüßung

MANDLER (AKL 8) begrüßt zur Veranstaltung.

Die Projekte SEE RIVER und SedAlp – Aktueller Stand

SCHOBER (AKL 8 Uabt. Schutzwasserwirtschaft) berichtet über den aktuellen Stand der Projek‐ te. In beiden Projekten ist die Obere Drau Pilotprojekt – die Abstimmung zwischen den Projek‐ ten läuft. Synergieeffekte werden genutzt. Schwerpunktthema im SedAlp‐Projekt ist die Erstel‐ lung einer länderübergreifenden Geschiebebilanz. Die Ergebnisse liefern einen wichtigen Da‐ 1 teninput für das GEK Obere Drau. Beim Projekt SEE River liegt der Schwerpunkt auf Diskussion und Stakeholderbeteiligung.

Aktueller Stand SedAlp – Geschiebe: Erste Analysen zur Geschiebebilanz liegen vor. Die Ergebnisse müssen allerdings noch harmo‐ nisiert und mit Verbund, Auswertungen der BOKU (u.a. zur Geschiebefalle Dellach), WLV (Zu‐ bringer) etc. abgeglichen werden. Ab Kleblach zeigt sich eine Tendenz zur Sohleintiefung. Für belastbare Aussagen werden die Querprofile derzeit weiter ins Vorland verlängert und die Analysen dadurch verfeinert. Über die Bedeutung der Zubringer für die Korngrößen in der Drau (Vergröberung des Materials) wird diskutiert.

Ausblick: Im September 2014 findet in Wien ein SEE‐Seminar für nationale Stakeholder statt. Dabei wer‐ den die Ergebnisse aus dem Pilotprojekt an der Drau und die Ergebnisse der anderen Pilotregi‐ onen einer breiteren Gruppe von Stakeholdern vorgestellt.

GEK Obere Drau neu – Aktueller Stand, Ziele des Workshops

MICHOR als Moderator begrüßt zur Veranstaltung und freut sich über das bunt gemischte Teilnehmerfeld mit Vertretern aus Universität, Planungsbüros, Verwaltung und Flussbaupraxis.

Vorgestellt und diskutiert wird der Erstentwurf des aktualisierten Maßnahmenprogramms für die Obere Drau.

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Maßnahmenentwurf – Vorstellung und Diskussion

Block 1: Planungsrahmenbedingungen/Handlungsbedarf Den Einstieg bildet der erste Block „Planungsrahmenbedingungen/Handlungsbedarf“.

Laut MICHOR bestimmen

1. Gesetze/Richtlinien inkl. Schutzgebietsverordnung – Natura 2000 2. Finanzierung/Förderungen 3. Erfahrungen aus den Projekten 1991‐2012 sowie 4. die Bedürfnisse der Gemeinden/die regionale Entwicklung

die Planungsrahmenbedingungen.

Zu 2) Finanzierung: MICHOR ortet eine künftig stärker werdende Bedeutung von Ausgleichs‐ und Ersatzmaßnahmen als Finanzierungsquelle für Maßnahmen an der Oberen Drau.

Zu 3) Aus den Erfahrungen 1991‐2012 (Diskussion WS I und Evaluierung) lassen sich aus fachli‐ cher Sicht folgende Handlungsschwerpunkte ableiten:  Hochwassergefährdete Siedlungen schützen  Sohleintiefung stoppen 2  Flussaufweitungen fortführen – bringen Synergieeffekte zwischen Hochwasserschutz, Ökologie und Erholung  Geschiebebewirtschaftung fortführen  Instandhaltung anpassen: werden die Freiheitsgrade vergrößert, muss auch die In‐ standhaltung angepasst werden (Stichwort: Nachjustieren)  Mangelhabitate (Augewässer, größere Auwäldern, Heißländen und vegetationsfreie Schotterbänke) entwickeln/pflegen  Monitoring zu Biotik und Abiotik fortführen  Erholungsfunktionelle Nutzung optimieren

Zu 4) Bedürfnisse der Gemeinden: Dazu werden am Abend im zweiten Workshop (Drauforum) die Gemeindevertreter befragt.

Block 2: Maßnahmen für den Hochwasserschutz und Block 3: Maßnahmen zur Sohlstabilisie‐ rung

MAYR (iC hydrophil) stellt Ansätze für neue Maßnahmen vor. Kernaussagen (ohne Anspruch auf Vollständigkeit):  Die Maßnahmen aus dem GBK 1997 sind noch immer gültig und wirksam. Sie sollen auch im neuen GEK fortgeschrieben werden; die Bezeichnungen der Maßnahmenty‐ pen sollen gleich bleiben.

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 Aktiver Hochwasserschutz: Aus den Gefahrenzonenplänen, die über die gesamte Stre‐ cke vorliegen, sind die notwendigen Hochwasserschutzmaßnahmen bekannt. Bei der Wahl des Maßnahmentyps wurden in den letzten Jahren an der Drau bevorzugt groß‐ flächige Geländeanpassungen vorgenommen (statt Dämmen).  Retention: Das Drautal wird flussab der Landesgrenze schon ab HQ2‐HQ10 geflutet, neue Retentionsräume können nur in sehr begrenztem Ausmaß dazugewonnen wer‐ den.  Die bisher umgesetzten Maßnahmen entwickeln sich gut, es hat aber noch immer kein großes Hochwasser gegeben.  Wichtige Kriterien für die künftige Maßnahmenplanung sind die Betrachtung des Ge‐ samtsystems inkl. Einzugsgebiet, die Modellierung längerer Abschnitte, die Prognose von Zwischenzuständen und die Flächenverfügbarkeit.  Neue Ansätze mit reduzierter Ufersicherung in Kombination mit  Diskussionslinie (gedachte Linie entlang der natürlichen Breitenentwicklung des Flusses bei deren Erreichen über die weiteren Schutzmaßnahmen nachgedacht wird);  Interventionslinie (gedachte Linie im Flussumland, aber darf nichts mehr passieren darf bzw. eingegriffen wird);  Nachsorgemaßnahmen;  Neue Modelle (mehrdimensionale Strömungsmodelle, Feststofftransportmodelle, Phy‐ sikalische Modelle) und neue Bemessungsansätze für die Ermittlung der optimalen Re‐ 3 gulierungsbreiten stehen als Planungsinstrumente zur Verfügung.  Die Auswirkungen des Klimawandels sind im Auge zu behalten (Korrektur der Hoch‐ wasserscheitelerwartungswerte);  Schon in der Planungsphase sind Untergrunduntersuchungen und Bodenaufschlüsse wichtig, beispielsweise durch Rammsondierungen;

Diskussionsbeiträge (ohne Anspruch auf Vollständigkeit):

Maßnahmentypen: Wie festlegen?  SEREINIG: Die bisher umgesetzten Aufweitungen haben sich als brauchbar erwiesen und können mit Adaptierungen auch in den nächsten Jahren angewendet werden. Wichtig ist aber auch der Blick auf das Gesamtsystem. Aus Sicht der Schutzwasserwirtschaft ist es wichtig, dass bei den großen Maßnahmen nicht permanent eingegriffen und nachjustiert werden muss, wenn sie ökologisch nicht rasch genug das gewünschte Ergebnis zeigen. Im Zuge von Instandhaltung können zwar kleinere Korrekturmaßnahmen gesetzt werden, ständiges Nachjustieren sollte nicht die Regel sein. Gibt es Zeigerfaktoren, wann bei einer Maßnahme intervenierend eingegriffen werden muss? Wie viel „Geduld“ hat man, damit sich die Maßnahmen ei‐ gendynamisch entwickeln können? Kurzfristige Dynamik nach den Eingriffen wechselt offensichtlich mit langfristiger „Trägheit“ ab. Erst große Hochwässer werden zeigen, wie es sich wirklich verhält. Aus Sicht der Schutzwasserwirtschaftlich müssen die Maßnahmen jedenfalls schon ab dem Zeitpunkt der Fertigstellung funktionieren, wenn Hochwässer kommen.

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 W. PETUTSCHNIG: Maßnahmen wurden oft ähnlich gebaut, haben sich aber nicht im‐ mer gleich entwickelt. Es hängt sehr vom anstehenden Material ab. Den Faktor Korn‐ größen sollte man künftig unbedingt stärker berücksichtigen.  KOMPOSCH: Geduld ist aus Sicht der Ökologie notwendig (Abwarten von Hochwässern für die Initiierung von dynamischen Prozessen), sie darf aber nicht überstrapaziert werden. Man sollte nicht zu lange abwarten, sonst sind bedrohte Arten früher Sukzes‐ sionsstadien (Pionierbesiedler) verschwunden.  SEREINIG: Detaillierte Pflegepläne sind durchaus sinnvoll und können im Rahmen der Instandhaltung umgesetzt werden.  UNFER: Wer ist für die Umsetzung des Natura 2000 Managementplanes zuständig?  W. PETUTSCHNIG: Laut Standarddatenbogen ist der Naturschutz verantwortlich. Man trachtet aber danach, die Maßnahmen gemeinschaftlich z.B. mit dem Wasserbau um‐ zusetzen.  J. PETUTSCHNIG: Weiß man, was bei bordvollem Abfluss/HQ10/HQ30 in den großen Aufweitungen passieren wird?  MAYR: Modelle können Seitenerosion noch nicht berechnen, da noch nicht Stand der Wissenschaft. Weidenaufwuchs ist sehr stabil und durch Hochwasser nicht mehr weg‐ erodiert werden.  J. PETUTSCHNIG: Lange große Aufweitungen sind besser als breite kurze. Um die not‐ wendigen Flächen zu bekommen, ist ein Flächenbesorgungskonzept notwendig.  UNFER: Man sollte das Potential für lange schmale Aufweitungen voll ausschöpfen, z.B. 4 im Bereich Berg‐Greifenburg die Ufersicherungen herausnehmen, weil hier kein schutzwasserwirtschaftlicher Handlungsbedarf besteht.  AIGNER: Man sollte Flächen im Umland absenken, um wieder großdimensionierte dy‐ namische Auwaldstandorte zu schaffen.  J. PETUTSCHNIG: Noch besser wäre, nicht nur das Vorland abzusenken, sondern gleich tief liegende Schotterbänke zu schaffen.  W. PETUTSCHNIG: Prozess ganz unten zu starten ist besser als Vorland abzusenken. Man hat dadurch auch weniger Neophyten. Entscheidend ist die Grundverfügbarkeit.  MICHOR: Die Einrichtung eines Flächenpools und ein Vorkaufsrecht der WW für fluss‐ nahe Fläche wären sinnvoll.  KOMPOSCH: Ein Auwaldverbund ist genauso notwendig wie ein Gewässerverbund.  J. PETUTSCHNIG: Besteht in Obergottesfeld die Gefahr, dass das Grundwasser steigt?  MAYR: Die Evaluierung zeigt, dass die Sohle der Drau steigt, die Sohle im Nebenarm aber nach unten geht; genauere Untersuchungen fehlen; die Modelle zeigen, dass es funktioniert;  MANDLER: Derart große Maßnahmen (mit 30 ha) wie in Obergottesfeld werden in Zu‐ kunft kaum mehr möglich sein.  W. PETUTSCHNIG: Für Grundankauf sollte mehr Personal zur Verfügung stehen.  SCHOBER: Wichtig ist die Adaptierung der Aufweitungen durch möglichst lange, schmale Auslaufbereiche am unteren Ende.  W. PETUTSCHNIG: Ist Kolk am Ende der Aufweitung in Kleblach ein Problem?  MANDLER. Derzeit noch nicht.

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 MAYR: Problem Kolkbildung am Ende von Aufweitungen kann man geometrisch lösen.

Maßnahmentypen: Wo zuordnen?  MICHOR: Stellen, wo Zubringer einmünden und Geschiebe eingetragen wird, bieten sich als untere Enden von Aufweitungen an, da hier die Gefahr der Kolkbildung mini‐ miert ist.  MANDLER: Die Maßnahmen gegen Sohleintiefung aus dem GBK wurden weitgehend realisiert, ausgenommen der Abschnitt oberhalb von Oberdrauburg. Hier besteht noch Handlungsbedarf für Aufweitungen.

Wie viel muss man sichern, gibt es Handlungsspielraum?  MAYR: Anzudenken ist eine Grundsicherung mit kleinräumigen Adaptierungen nach Bedarf.  SEREINIG: Hochwasserschutz muss bei Hochwasser auch sicher funktionieren.  W. PETUTSCHNIG: man sollte versuchen, eine möglichst große Flächen entlang des Flusses zu kaufen und im Umland eine Interventionslinie mit Längswerken sichern.  MAYR: Die Sicherung der Interventionslinie darf nicht längs erfolgen, da sich sonst der Fluss an die Sicherung anlegt. Besser ist eine punktweise Quersicherung mit versteck‐ ten Buhnen. Die alte Ufersicherung könnte man (z.B. als verdeckte Querwerke) im Hin‐ terland einbauen. 5  MANDLER: Mit Buhnen hat man bessere Steuerungsmöglichkeiten.  HAUER: Die Gefahr, dass die Buhnen entlang der Interventionslinie nicht wirken, be‐ steht nicht, da der Fluss nicht allzu stark pendeln wird.  MICHOR: Die Erfahrung zeigt (siehe Salzach), dass teilweise gar keine Sicherungen notwendig sind, sofern keine Infrastrukturen in Flussnähe liegen und Flächenreserven (ÖWG) vorhanden sind.  MANDLER: Derartige Bereiche sind kleinräumig auch an der Oberen Drau denkbar. In Bereichen, wo keine Sicherung notwendig ist (z.B. entlang von Felsufer), kann man die Berollung entfernen. Das spart auch Instandhaltungsaufwand.  SCHOBER: Dieser Denkansatz verlangt eine neue Form der Instandhaltung. Es wird kei‐ ne Endzustand hergestellt, sondern bei Bedarf instandgehalten und nachgebessert.

Monitoring: Welche Daten und Erkenntnisse sollten einfließen?  HAUER: Der Einfluss der Zubringer auf die Korngrößenverteilung sollte stärker in die Maßnahmenplanung einbezogen werden. Auch die Wirksamkeit der potenziellen Laichplätze in Verbindung mit dem Geschiebeeintrag aus den Zubringern sollte unter‐ sucht werden. Die Daten der WLV zu den Korngrößen im Mündungsbereich der Zu‐ bringer sollten genutzt werden.  J. PETUTSCHNIG: Diese Daten sind erhoben und weitgehend bekannt. Am stärksten ist die Dynamik immer kurz nach dem Bau, dann stabilisiert sich das System. Erst nach ei‐ nem großen Hochwasserereignis können aussagekräftige Schlüsse gezogen werden.

Flächenverfügbarkeit und Maßnahmenplanung:

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 MICHOR: Schon vor 15‐20 Jahren dachte man, dass keine Flächen verfügbar wären, aber man hat dennoch Flächen ankaufen und viele Maßnahmen umsetzen können.  J. PETUTSCHNIG: Flächen sind nach wie vor verfügbar. Aber es wird sehr schwer wer‐ den, ausreichend Flächen für große zusammenhängende Maßnahmen zu bekommen. Man sollte sich ein Instrument bzw. Modell überlegen, wie man weiterhin zu Flächen kommt.  MANDLER: Die Flächen der Verbund sind leider aufgebraucht; diese waren bis jetzt ei‐ ne wichtige Grundlage des Flächenerwerbs. Man sollte grundsätzlich jede Chance nut‐ zen, um Flächen anzukaufen. Dazu sollte ein Flächenpool geschaffen werden.  MICHOR: Soll an der Oberen Drau ein landesweiter Pool für Ausgleichs‐ und Ersatz‐ maßnahmen eingerichtet werden?  KOMPOSCH: Nein. Ausgleichs‐ und Ersatzmaßnahmen sollten – Harald Plachter und in‐ ternationalen Standards folgenden – besser dezentral in der Nähe des tatsächlichen Eingriffs umgesetzt werden. Eine Konzentration der Ausgleichs‐ und Ersatzmaßnahmen im Oberen Drautal und Umgebung auf weitere Aufweitungsmaßnahmen an der Obe‐ ren Drau sind allerdings legitim und zielführend.  AIGNER: Die Wasserwirtschaft sollte vorinformiert werden, wenn Grund zu verkaufen ist und ein Vorkaufsrecht für flussnahe Grundstücke besitzen.  MICHOR: In das GEK könnte man einen Plan integrieren, der die für Maßnahmenum‐ setzungen interessanten Flächen ausweist.  MANDLER: Man könnte (z.B. den Kammern) stärker kommunizieren, dass Interesse be‐ 6 steht, flussnahe Flächen zu kaufen.  SCHOBER: Ideal wäre ein Flächenpool – begleitet durch Information der Gemeinden.

Zeitplan:  SCHOBER: Die Detailanalysen zur Sohlentwicklung werden bis zum Ende des SEE‐River‐ Projektes nicht abgeschlossen sein. Die vorhandenen Erkenntnisse reichen aber aus, um einen GEK‐Entwurf im SEE‐Projekt abzugeben. Im Anschluss an SEE wird eine Op‐ timierung nachgeschaltet, die die ausstehenden Analysen berücksichtigt. Realistischer Abschluss des GEK: Mitte 2015.

Stärkere Einbindung von großen Zubringern (Drau in Osttirol, Möll):  SCHOBER: Es gibt laufende Gespräche zwischen den Wasserwirtschaftsabteilungen in Tirol und Kärnten. Der Leiter des Wasserbauamtes in Lienz (Osttirol), Walter Hopfgart‐ ner, war beim Nationalen Stakeholder‐Workshop dabei; zur Präsentation des GEK am Ende des SEE‐Projektes wird er wieder eingeladen. Das Land Kärnten hat ein schriftli‐ ches Ersuchen um Parteiengehör / Parteistellung beim geplanten Isel‐Kraftwerk einge‐ bracht.  MICHOR: Kann man davon ausgehen, dass bei Realisierung des geplanten Isel‐ Kraftwerks gleich viel Geschiebe in die obere Drau kommt? Laut Wasserrahmenrichtli‐ nie und neuem NGP besteht die Möglichkeit, dass Geschiebedurchgängigkeit gefordert werden kann.  HAUER: Das Projekt Sed‐Alp wird Aussagen dazu liefern.

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 Präambel zum Geschiebe: Im das GEK soll eine Präambel aufgenommen werden mit folgenden Inhalten: a) Das GEK‐Maßnahmenprogramm ist nur gültig unter der Voraussetzung, dass die Ge‐ schiebesituation gleich bleibt; b) Mit der WLV ist eine enge Zusammenarbeit im Bezug auf Geschiebe/Zubringer not‐ wendig, um die Geschiebesituation in der Drau zu verbessern.

4) Block Maßnahmen Ökologie und 5) Block Maßnahmen Erholungsfunktion

MICHOR stellt die im GEK geplanten ökologischen und erholungsfunktionellen Maßnahmen vor. Folgende Maßnahmentypen sind vorgesehen:  Maßnahmen zur ökomorphologischen Verbesserung in Strecken mit überdurchschnitt‐ licher Eintiefung  Maßnahmen zur ökomorphologischen Verbesserung in Strecken mit unterdurch‐ schnittlicher Eintiefung  Maßnahmen zur ökomorphologischen Verbesserung in relativ stabilen Strecken  Sonstige Maßnahmen zur ökomorphologischen Verbesserung im Fluss  Maßnahmen an Zubringern  Stillgewässer‐Verbund  Ausweisung ökologischer Kernzonen 7  Auwald‐Verbund: v.a. Schaffung von Weichholzauen auf Waldfächen im ÖWG  Maßnahmen für Schutzgüter  Maßnahmen gegen Schwall  Einrichtung Naherholungszonen / Besucherinformation  Einrichtung Boot‐Ein‐ und Ausstiegsstellen

Diskussionsbeiträge (ohne Anspruch auf Vollständigkeit):

Fischereiliche Bewirtschaftung der Oberen Drau:  UNFER informiert, dass bei einem Treffen aller fischereilichen Bewirtschafter der obe‐ ren Drau ein Moratorium zum Schutz der Äsche beschlossen wurde. Demnach werden in den nächsten 10 Jahren keine Äschen mehr aus der oberen Drau entnommen! Da‐ mit möchte man die Laichtierzahl erhöhen und die derzeit kritische Äschenpopulation stärken, nachdem Besatzmaßnahmen keinen Erfolg gebracht haben. Unterstützend dazu wird der Kormoran weiter bejagt.

Funktionieren die Laichplätze?  UNFER: Die Laichplätze funktionieren gut. Bekannte Laichpätze liegen an Möll‐ und Siflitzbachmündung. Viele Laichplätze sind aber noch unbekannt. Typisch für das Laichverhalten der Äsche ist das „Homing“. D.h. dass erwachsenen Fische zum Laichen immer dorthinzurückkehren, wo sie aufgewachsen sind.

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 Der Huchen ist in der oberen Drau kurz vor dem Aussterben. Hier wäre Initialbesatz an geeigneten Stellen auf jeden Fall wünschenswert.

Maßnahmenplanung und Schwall:  HAUER: Die obere Drau dient derzeit als Fallbeispiel im Rahmen einer Schwall‐Studie. Untersucht wird, ob und wieweit verschiedene betriebstechnische Maßnahmen (ver‐ ringerte Sunkgeschwindigkeit), Morphologien (z.B. unterschiedliche Kiesbankformen) und Bautypen den Schwalleinfluss (z.B. Stranden von Jungfischen) minimieren können. Einige bisherige Erkenntnisse: Je flacher eine Schotterbank und je grober das Substrat, desto größer ist das Strandungsrisiko; unterstromig angebundene Buchten haben ein vergleichsweise geringes Strandungsrisiko. Ergebnisse der Studie sind bis Sommer 2014 zu erwarten und könnten allenfalls im GEK berücksichtigt werden.  W. PETUTSCHNIG: Welche Strukturen sollen erzeugt werden?  UNFER: Die Äsche braucht flache Schotterbänke bei allen Wasserständen und Abflüs‐ sen. Die Zunahme von Aitel und Strömer ist ein Hinweis auf Strukturreichtum im Fluss (v.a. Totholz). Derzeit besteht an der oberen Drau ein Strukturdefizit bei winterlichem Niederwasser; die Drau ist nur ein schmaler Schlauch, wertvolle Lebensräume sind bei Niederwassers nicht benetzt. Bei Detailplanungen sollte man darauf reagieren.  W. PETUTSCHNIG: Strukturen wie z.B. umgestürzte Bäume/Totholz sollte man im Flussbett erhalten!  KOMPOSCH: Aufweitungen in stark schwallbeeinflussten Strecken sollten eine geringe‐ re Priorität bekommen als solche oberhalb von Sachsenburg, wo der Schwalleinfluss 8 geringer ist. Wenn Aufweitungen in Schwallstrecken, dann steilere Ufer vorsehen, die Rückzugsmöglichkeit für ripikole Spinnentiere und Insekten bieten – flache Schotter‐ bänke wirken hier als Siedlungsfallen. .  UNFER: Im Hinblick auf den Schwall könnte man die untere Möll als Laich‐ und Rück‐ zugsraum für die Äsche entwickeln und ökologisch aufwerten; damit könnte man auch den Bereich flussab Sachsenburg verbessern. Als generelle Maßnahme ins GEK auf‐ nehmen!  FRIEDL: Die Schwallproblematik wird auf Basis von WRRL und NGP in näherer Zukunft nicht gelöst werden. Erst bis 2027 sind Maßnahmen gefordert.

Wieviel Eigendynamik, wieviel Gestaltung?  KOMPOsCH: Derzeit besteht noch ein großes Defizit an Dynamik an der Oberen Drau: die anspruchsvollsten und naturschutzfachlich höchst wertvollen Schutzgüter unter den Spinnentieren und Insekten (ripikole Pionierbesiedler) können unter den derzeiti‐ gen Rahmenbedingungen nicht dauerhaft überleben.  SCHOBER: Der Franziszeische Kataster zeigt gar nicht so viel Dynamikflächen. Vielleicht sind die Erwartungen zu hoch.  J. PETUTSCHNIG: Der Franziszeische Kataster zeigt auch große Verzweigungstrecken.  MICHOR: Unter den vorhandenen Rahmenbedingungen (Flächenverfügbarkeit) wurde schon das Maximum herausgeholt. Für weitere Verbesserungen sind mehr Flächen notwendig. Punktuell können Maßnahmen nachjustiert werden (Dellach, Radlach).

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Damit kann man zusätzliche Mangelhabitate schaffen. Oft fehlen nur kleine Schritte, damit das System von selber funktioniert.

Abschlussrunde ‐ Stellungnahmen der Teilnehmer: Wie soll das Maßnahmenprogramm wei‐ tergeführt werden? Was sollte im GEK besonders berücksichtigt werden?

 KERSCHBAUMER: Die Mobilisierung von Geschiebe aus den Seitenzubringern und Ufererosion sollte forciert werden; bringt viele Vorteile, u.a. für Fische;  FRIEDL: Vom 1.5. bis 15.9. dürfen Drau und Möll gewerblich genutzt werden; eigene naturschutzrechtliche Ausnahmegenehmigung ist aber erforderlich! Als generelle Maßnahme sollte ein Betretungsverbot für Flachufer bis 1.5. (Ende der Laichzeit) in das GEK aufgenommen werden, um Bereiche zu schützen, die für das Ablaichen wertvoll sind. Auch eine schonende Befischung sollte gefordert werden;  J. PETUTSCHNIG: Neben Kleingewässern sollten auch größere Stillgewässer („Land‐ schaftsseen“) angelegt werden; diese sind wichtig für Edelkrebs, Dohlenkrebs, stagnophile Fischarten, Libellen etc.; ToDo: UNTERLERCHER schickt GEK Maßnahmen‐ entwurf an J. Petutschnig, der einzeichnet, wo größere Stillgewässer liegen könnten;  ZINKE: Nachhaltige Kommunikation über den großen Wert des Projektes ist wichtig;  UNFER: Mehr Naturufer, Blockwurf entfernen; besser lange und schmale Maßnahmen als kurze und breite Maßnahmen!  RITSCHER: Die Arbeit an der Oberen Drau soll nie ausgehen! 9  MANDLER: Zentraler Aspekt ist die Flächenverfügbarkeit, sonst wird die Umsetzung zunehmend schwierig. Ziel ist die Schaffung eines Flächenpools!  SCHOBER: Die Sohleintiefung ist entscheidender Faktor für das Maßnahmenprogramm. Zunächst gilt es, gute Grundlagen zu schaffen. Darauf aufbauend können die Eintie‐ fungsbereiche identifiziert und Aufweitungen soweit als möglich fortgeführt werden.  W. PETUTSCHNIG: Das GEK ist eine Ideenbörse. Jeder kann noch Ideen und Maßnah‐ men einbringen;  KOMPOSCH: Wie schaut das Leitbild aus? Wie weit sind sektoralen Ziele der einzelnen Fachbereiche erreicht? Was kann man für die Zielerreichung machen?  AIGNER: Standorte für bedrohte Arten sollten unbedingt gesichert werden.  MAYR: Untergrunderkundung und Feststoffbetrachtung sollten in Zukunft stärker be‐ rücksichtigt werden!  WARUM: Die Agrarbehörde wünscht sich weiterhin eine gute Zusammenarbeit zwi‐ schen Planern und Grundbesitzern und steht weiterhin als Partner und Vermittler zur Verfügung.  KORBER: Alle Maßnahmen sollten ins Maßnahmenkonzept aufgenommen werden.  UNTERLERCHER: Das neue LIFE Förderprogramm 2014‐2020 sollte wieder für die obere Drau genutzt werden. Es enthält erstmals eine neue Förderschiene für „Integrierte Projekte“.  ZINKE: Die obere Drau hat alle Voraussetzungen für ein „integriertes LIFE‐Projekt“; man sollte die Möglichkeiten ausloten.  MICHOR: Für die Zukunft braucht es weiterhin Mut und Leadership.

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Anhang  Anwesenheitsliste  Die Power‐Point‐Präsentationen der Referenten können auf Wunsch als pdf‐Dateien übermittelt werden.

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Möllbrücke, 6. März 2014 / 2. Lokaler Stakeholderworkshop

HAND IN HAND FOR RIVERS

Protokoll – 2. Lokaler Stakeholder‐Workshop DRAUFORUM

Begrüßung

Herbert MANDLER begrüßt die zahlreich erschienenen Teilnehmer. In der Vergangenheit wur‐ de bereits Vieles umgesetzt. Nun soll gemeinsam diskutiert werden, welche Maßnahmen und Projekte in Zukunft an der Oberen Drau realisiert werden sollen.

SEE RIVER und die Rolle der Oberen Drau darin – Aktueller Stand

Stephan SCHOBER stellt das Projekt SEE‐River vor und erläutert die Rolle der Drau in diesem Projekt. Ausgangsidee war die internationale Drau‐Deklaration, die im Rahmen des 2. LIFE‐ 1 Projektes 2008 in Maribor unterzeichnet wurde. Die integrative Zusammenarbeit an der obe‐ ren Drau ist Vorbild für Europa und soll auch in anderen Ländern angewandt werden. Außer‐ dem spielen EU‐Richtlinien in der Planungskultur eine immer größere Rolle. Diese sollen in den neuen Maßnahmenkatalog für das neue Gewässerentwicklungskonzept (GEK) einfließen.

Ein neues Gewässerentwicklungskonzept für die Obere Drau – Ziele, Maßnahmen, Prioritäten für die nächsten 20 Jahre

Klaus MICHOR hält anhand einer Präsentation Rückblick auf die Ausgangssituation 1991, zeigt Maßnahmenbeispiele der letzten 22 Jahre Drau‐Revitalisierung und gibt einen Einblick in den Entwurf für das neue Gewässerentwicklungskonzept. Der Vortrag gibt Impulse für die nachfol‐ gende Diskussion. Folgende Fragen stehen dabei im Mittelpunkt:

Frage 1: Was ist in den letzen 20 Jahren der Umsetzung von Drau‐Projekten an positiven und negativen Entwicklungen passiert?

Frage 2: Welche Schwerpunkte sollen künftig an der Drau gesetzt werden?

Die Power‐Point‐Präsentation liegt im Anhang bei.

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Drauforum – Diskussion der vorgestellten Ziele, Maßnahmen und Prioritäten

Diskussionsbeiträge (ohne Anspruch auf Vollständigkeit):  Jakob FROHNER (Stadtgemeinde Spittal / Dr.): wünscht sich Verlegung des Radweges näher zur Drau; ist im Stadtentwicklungskonzept enthalten; weitere Anliegen betref‐ fen: Liesermündung, Verlegung des Radweges im Bereich Mauthbrücken, etc.  Johannes PIRKER (Gemeinde Dellach i.Dr.): Erholungszone DrauOase wird gut ange‐ nommen; auch Raftingcenter hat sich angesiedelt; die Drau ist ein wichtiger Erholungs‐ raum; Problem: auf Osttiroler Seite erfolgt kein Hochwasserrückhalt; Osttirol sollte in das GEK einbezogen werden; es sollte auch dort Retentionsraum geschaffen werden;  Peter MAYR (iC Hydrophil; Planer): Der Raum Osttirol wirkt bei Extremhochwasser so‐ gar sehr gut als Retentionsraum, weil Dämme in Osttirol bei Extrem‐Hochwasser (HQ100) übergehen; bis zu 100 m3/s werden zurückgehalten; das bedeutet Retenti‐ onswirkung zur besten Zeit;  Josef FERCHER (Gemeinde ): Man ist mit der Situation zufrieden; Tümpel wur‐ den angelegt; der Rastplatz an der Drau wird gut angenommen; allenfalls könnte man ihn vergrößern;  Wilfried PICHLER (Bgm., Marktgemeinde Sachsenburg): Die Gemeinde Sachsenburg ist mit den umgesetzten und geplanten Maßnahmen sehr zufrieden; das Steinkorsett der Drau wurde entfernt; Erholungsraum wurde geschaffen; mit der Aufweitung Obergot‐ tesfeld hat Sachsenburg die größte Aufweitung Österreichs; großes Anliegen: Das 2 Schwellproblem (bis 1 m Wasserspiegelschwankungen) sollte verstärkt berücksichtigt werden; die Variante Schwallausleitungskraftwerk (Tunnel bis Mauthbrücken) sollte angedacht werden;  Heinrich GERBER (Gemeinde ): Die Gemeinde Baldramsdorf war von An‐ fang an dabei; bisher wurde viel investiert; Probleme: der Goldbrunnteich verlandet zusehends; sollte ausgebaggert werden; die Aufweitung Rosenheim wächst zu; die Be‐ völkerung wünscht sich das Gebiet als Naherholungszone; es entsteht jedoch ein Kon‐ flikt u.a. mit Jägerschaft und Naturschutz; Wunsch der Gemeinde: Das Gebiet sollte freigeschnitten werden; weiterer Wunsch: Verbindungsbrücke Baldramsdorf – Spittal; Schwallbelastung sorgt für Unmut bei örtlichen Fischern; die beste Lösung wäre der Bau eines Schwallausleitungskraftwerks (Variante 9 entsprechend einer früheren Stu‐ die);  J. PETUTSCHNIG: Der Goldbrunnteich verlandet, weil er schon alt ist, daher im Unter‐ grund stark abgedichtet (kolmatiert) ist und folglich wenig Grundwasseraustausch be‐ steht; außerdem gibt es Nährstoffeinträge aus der Landwirtschaft;  Karlhans OGERTSCHNIG (Verbund): Die Möglichkeiten zur Schwalldämpfung sind be‐ schränkt; denkbar sind bauliche Maßnahmen (Ausgleichsbecken), Anpassung der Be‐ triebsweise; ein Schwallausleitungskraftwerk ist derzeit nicht wirtschaftlich;  Wolfgang KRENN (Gemeinde Berg): Wie reagiert Feistritzbach bei einem Extremereig‐ nis? Derzeit liegt fast das gesamte Material aus der Sperre im Bachbett; bei starken Niederschlägen wird der Schotter in die Drau gelangen; unklar ist, wie die Drau rea‐ giert;

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 Hans HUBER/Josef FERCHER (Gemeinde Lendorf): Was passiert auf der Fläche in Windschnurn?  Herbert MANDLER: 2013 wurde ein Schulprojekt realisiert; die Fläche ist 12 ha groß und dient mittelfristig als Ersatzfläche für den Ausbau der B100 im Bereich Dellach; derzeit wird die Fläche noch extensiv landwirtschaftlich genutzt, da mit dem B100 Straßenbau noch nicht begonnen wurde und daher kein Handlungsbedarf besteht; die Fläche wird jedenfalls in das GEK aufgenommen;  Ewald TSCHABITSCHER: Wie kann man einheimische Betreibe künftig einbinden? Wie erfolgen Ausschreibungen künftig? Wie viele verschiedene Firmen sind in den letzten 10 Jahren zum Zug gekommen?  Herbert MANDLER: Vergaben sind an das Bundesvergabegesetz gebunden; ab einer bestimmter Größe muss öffentlich ausgeschrieben werden; wenn die voraussichtli‐ chen Kosten unterhalb des gesetzlich festgelegten Schwellenwertes liegen, wird die Arbeit in der Region vergeben; dennoch kommen auch bei großen öffentlichen Aus‐ schreibungen oft regionale Firmen zum Zug, weil sie Vorteile durch gute Kenntnis der örtlichen Verhältnisse haben; in den letzten 10 Jahren wurden ca. 10‐15 regionale Fir‐ men beauftragt;  Klaus MICHOR: Die obere Drau ist mittlerweile europaweit bekannt. Jährlich besuchen (internationale) Exkursionen die Drau; dies sorgt für Bekanntheit und ist Werbung für die Region.  Vorschläge aus der Runde: Das obere Drautal ist einzigartig und hat hohe Lebensquali‐ tät; um dies bekannter zu machen, ist mehr Medienarbeit notwendig (z.B. Beitrag in 3 Kärnten heute; Radiobeiträge); der Radweg müsste näher zur Drau (Bsp. Berg);  Bgm. Wilfried PICHLER: Die Drautaler Flößertage sind international präsent; die Drau‐ Flößer sind auch als Botschafter der Oberen Drau international unterwegs;  Klaus MICHOR: Sollte man Drau‐Besucherzentrum am Radweg andenken?  Josef FERCHER (Gemeinde Lendorf): Informationsstand ist wichtig, ein weiteres Muse‐ um ist aber nicht notwendig;  Klaus MICHOR: Künftig soll nach dem Vorbild Deutschland ein Flächenpool für flussna‐ he Flächen entlang der Drau aufgebaut werden; damit soll die Grundlage für weitere Revitalisierungsmaßnahmen geschaffen werden. Aufruf: Wenn Gemeinden Kenntnis über Flächenangebot erhalten, bitte bei der Wasserbauverwaltung melden! Auch Po‐ litik sollte auf regionaler Ebene einbezogen werden;  Sepp WARUM (Agrarbehörde): Im Zuge eines Z‐Verfahrens können Flächen zur Drau hin getauscht werden; dies geht auch bei kleineren Flächen; das Land Kärnten bietet Unterstützung an;  Paul ORTNER (Verbund): Es braucht verantwortliche Person, die nur für den Flächen‐ pool da ist;  Ausblick und weitere Vorgangsweise (Klaus MICHOR):  Gewässerentwicklungskonzept (GEK) wird bis Herbst 2014 ausgearbeitet  Priorität hat der Hochwasserschutz  Ökologische Maßnahmen werden umgesetzt, soweit Förderung bereit gestellt wird

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 Herbert MANDLER: bedankt sich für Interesse und Diskussion; das GEK soll im Laufe des Jahres 2014 abgeschlossen werden und wird dann noch einmal in größerem Rah‐ men präsentiert; eine Einladung erfolgt; Anregungen sind jederzeit willkommen;

Anhang  Anwesenheitsliste  Power‐Point‐Präsentation

About the SEE River project SEE River Project is intended to reach a common agreement on river corridor management for harmonisation of both – development and conservation interests. This will be achieved by close cooperation of experts from wide range of fields from different countries and active involvement of stakeholders from local river areas and national or regional authorities. The project is introducing a new approach to river and land management by focusing on the river corridor as the selected, local river area where most pressures occur. Project activities and findings will result in the SEE River Toolkit, a generally applicable and innovative model and guidance on how to reach future sustainable use of river corridors by taking into account and harmonizing different stakeholder interests. To develop and implement the SEE River Toolkit, project research, field work and active in‐ volvement of stakeholders will be performed in river corridors of 6 SEE rivers: Drava, Bodrog, Neretva, Prut, Soča and Vjosa.

Full project name: Sustainable Integrated Management of International River Corridors in SEE Countries / Lead partner: Institute for Water of the Republic of Slovenia / Value: 2,107,354.30 EUR / Funding: South‐East Europe 4 Transnational Cooperation Programme / Duration: October 2012 to September 2014 / Web‐site: www.see‐river.net

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