Die Stadtdebatte Alte – Neue Liebe?

Die Ausgangssituation – Der Dialogprozess – Jahrelange Kontroverse crossmediales Konzept, hohe Beteiligung Der Raum zwischen Fernsehturm, und zwischen Ma- Insgesamt diskutierten über 10.000 Berliner*innen und rienkirche und Berliner Rathaus ist das letzte prominente Besucher*innen von außerhalb ein Dreivierteljahr lang im Gebiet der Innenstadt, dessen Nutzung und Gestaltung Rahmen des Dialogprozesses über die Zukunft der Berliner noch nicht fest steht. Hier treffen sehr unterschiedliche Mitte. In über zwanzig verschiedenen Formaten konnten Gruppen, vielfältige Nutzungsansprüche und gegensätz- sich Bürger*innen verschiedenster Hintergründe in den liche Positionen aufeinander. Die Senatsverwaltung für Dialog einbringen. Stadtentwicklung und Umwelt initiierte im Frühjahr 2015 im Auftrag des Berliner Abgeordnetenhauses eine ergeb- nisoffene Stadtdebatte. Nach einem dreiviertel Jahr inten- siver Diskussion gibt es nun eine gemeinsame Vision für die Berliner Mitte.

Status Quo – »Geschichtsvergessene Einöde« »Grüne Oase«? Das Areal zwischen Fernsehturm und Spree ist der Grün- dungskern . Wo ehemals enge Gassen und Fachwerk- Partizipatives Theater im Rahmen der Stadtdebatte © Andreas Kermann häuser das Stadtbild prägten, führten die Zerstörungen

des Zweiten Weltkriegs und die Planungen der DDR-Moder- Um von Beginn an wichtige Akteure einzubinden, wurde ne zu einer großen gestalteten Freifläche. Marienkirche, ein namhaft besetztes Kuratorium berufen. Persönlichkei- Neptunbrunnen und das Berliner Rathaus sind als histori- ten aus Fach- und Stadtöffentlichkeit haben den Prozess sche Wahrzeichen auf dem Platz integriert. Für die einen intensiv begleitet. Zudem waren die stadtentwicklungs- ist die Mitte eine »geschichtsvergessene Einöde ohne Auf- politischen Sprecher der fünf Berliner Abgeordneten- enthaltsqualität«. Anderen dient sie als nicht-kommerzi- hausfraktionen beteiligt. Zur Unterstützung des Beteili- elle »grüne Oase« inmitten des Großstadtgetümmels. gungsverfahrens unterzeichneten sie öffentlich auf der Der Raum zwischen Fernsehturm, Spree und zwischen Ma- Auftaktveranstaltung ein Dialogversprechen. Die Agentur rienkirche und Berliner Rathaus ist das letzte prominente Zebralog wurde beauftragt, um alle Aktivitäten zu koor- Gebiet der Innenstadt, dessen Nutzung und Gestaltung dinieren und den Prozess zu steuern. noch nicht fest steht.

© Senatsverwaltung für Stadtentwicklung und Umwelt; Philipp Meuser

Unbenannt-1 1 08.11.2016 07:32:54 Die Stadtdebatte Alte Mitte – Neue Liebe?

Eine gemeinsame Vision – 10 Bürgerleitlinien für die Berliner Mitte Die Stadtdebatte Berliner Mitte 2015 ging mit dem Ab- schlussforum am 28. November zu Ende. Was wurde in die- ser Zeit erreicht?

• Die Mehrheit der Bürger*innen will einen »Ort für Alle«, frei von Kommerzialisierung und mit Raum für kultu- relle Aktivitäten und politische Auseinandersetzungen. © die-projektoren.de/Jörg Farys

• Eine vollständige Bebauung wurde abgelehnt. Viel- mehr setzen die Bürger*innen auf die Weiterentwick- lung und Nutzung der vorhandenen Freiräume.

• Das Spreeufer soll für den Aufenthalt geöffnet und der Verkehr beruhigt werden.

Parlamentarischer Beschluss © die-projektoren.de/Jörg Farys des Berliner Abgeordnetenhauses Senator Andreas Geisel und Senatsbaudirektorin Regula Lüscher bilanzieren die Stadtdebatte als großen Erfolg. Nach einem Dreivierteljahr Diskussion konnten die ge- gensätzlichen Positionen von einer historischen Rekons- truktion der »Alten Mitte« und der Freiraumerhaltung zu einem differenzierteren Bild gelangen. Mit den Leitlinien wurden dem Berliner Abgeordnetenhaus eindeutige Aus- © die-projektoren.de/Jörg Farys sagen übergeben. Am 9. Juni 2016 beschloss das Abgeord- netenhaus diese Bürgerleitlinien mit der Zustimmung al- ler Fraktionen. Das Abgeordnetenhaus erkennt damit die Ergebnisse des Dialogprozesses zur historischen Mitte an. Außerdem beschloss das Abgeordnetenhaus eine Prozes- sempfehlung zur zukünftigen Bürgerbeteiligung im wei- teren Planungsverfahren.

Ausstellung im öffentlichen Raum © Veronika Brugger

© die-projektoren.de/Jörg Farys

Unbenannt-1 2 08.11.2016 07:32:59 Das Verfahren Ein Überblick

Ablauf Zahlen und Fakten Ziel der Stadtdebatte »Alte Mitte – Neue Liebe?« war es • über 88.000 Besucher/innen online über neue Nutzungs- und Entwicklungsmöglichkeiten der • über 2.000 Teilnehmende der Dialogformate Berliner Mitte zu diskutieren. Über 20 Veranstaltungen • über 7.500 Beiträge in zwei Online-Dialogen/ (vor Ort und digital) wurden im Rahmen von verschiede- Online-Umfragen nen Formaten in zwei Dialogphasen durchgeführt. • über 3.000 beteiligte Passanten

18. April bis 5. September 2015 Projektbeteiligte Erste Dialogphase • Das Berliner Abgeordnetenhaus ist der Auftraggeber In der ersten Dialogphase wurden Berliner*innen und Be- für die Platzgestaltung und den Beteiligungsprozess. sucher*innen gefragt, wie sie das Areal zwischen Fern- Die Senatsverwaltung für Stadtentwicklung und Um- sehturm und Spree wahrnehmen und was sie sich für die welt ist im Auftrag des Abgeordnetenhauses federfüh- zukünftige Entwicklung wünschen. Die Diskussions-Ergeb- rend für den Dialogprozess zuständig. nisse wurden in 15 Thesen zur Berliner Mitte zusammen- • Das von der Senatsbaudirektorin einberufene Kurato- gefasst, die beim Halbzeitforum am 5. September vorge- rium Berliner Mitte stellt als »Wächter des Prozesses« stellt und diskutiert wurden. die Qualität, Fairness, Ergebnisoffenheit und Transpa- renz des Beteiligungsverfahrens sicher. 5. September bis 28. November 2015 • Die Dialogbotschafter*innen wurden von den Teilneh- menden als Bürger*innenvertreter gewählt. Sie küm- Zweite Dialogphase merten sich innerhalb der Stadtdebatte um eine in- In der zweiten Dialogphase wurden die konsensfähigen haltliche Kontinuität. Thesen weiter konkretisiert. Als Ergebnis konnten sich • Zahlreiche interessierte Bürger*innen haben die Einla- die Teilnehmenden der Stadtdebatte zum Abschluss der dung angenommen und online und vor Ort zugesehen, Stadtdebatte auf 10 Bürgerleitlinien zur Bedeutung und diskutiert, geplant und ihre Ideen eingebracht. Rolle der Berliner Mitte einigen.

© cocreativeflow.com/Sabine Soeder

Unbenannt-1 3 08.11.2016 07:33:02 Das Verfahren Die Einzelformate

Auftaktveranstaltung Fachkolloquien

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»Sie alle sind Experten« – mit diesen Worten haben Andreas In drei Fachkolloquien diskutierten je ca. 100 Fachex- Geisel, Senator für Stadtentwicklung und Umwelt, und Re- pert*innen und Bürger*innen. Impulse aus Fachdiszipli- gula Lüscher, Senatsbaudirektorin, die Stadtdebatte zur nen bereicherten die Stadtdebatte ebenso wie die Zusam- Berliner Mitte offiziell eröffnet. Mehr als 400 Bürger*in- menschau bereits existierender Konzepte. nen waren vor Ort um über Gegenwart und Zukunft des Ortes zwischen Fernsehturm und Spree zu sprechen. Die stadtentwicklungspolitischen Sprecher*innen der Frakti- Bürgerwerkstätten onen im Berliner Abgeordnetenhaus unterzeichneten ein »Dialogversprechen« zur Ergebnisoffenheit und transpa- renten Information.

Online-Dialoge

Inhaltliches Kernstück der Stadtdebatte waren neben den Online-Dialogen die beiden Bürgerwerkstätten. Jeweils rund 100 - 200 Bürger*innen stellten einen Tag lang Pers- Insgesamt über 88.000 Besucher*innen informierten sich pektiven und Ansichten zur Berliner Mitte dar. Die Teilneh- über ein Jahr lang online über die Stadtdebatte. Über 7500 menden beschrieben die Berliner Mitte als Ort der Begeg- Beiträge wurden dabei in einer Online-Umfrage und zwei nung, Ort der Erholung, als städtisches Gemeingut und Online-Dialogen eingebracht. als Ort der kulturellen Kreativität.

© die-projektoren.de/Jörg Farys

Unbenannt-1 4 08.11.2016 07:33:05 Das Verfahren Die Einzelformate

Partizipative Theater Ausstellung

Vom Fernsehturm im Osten bis zum Marx-Engels-Stand- Drei Theateraufführungen sprachen die Leute vor Ort an. bild im Westen bildeten sechs Ausstellungsstationen ei- Durch Interaktionen mit den Schauspieler*innen äußerten nen Parcours durch die Berliner Mitte. sich die Passanten – jeweils ca. 500 bis 1000 - spontan zu den Qualitäten und Schwachpunkten des Ortes und emp- fanden das Areal überwiegend als attraktiv. Halbzeitforum

Erkundungstouren

Auf dem Halbzeitforum am 5. September 2015 wurden die Themen, die in der ersten Phase der Stadtdebatte entstan- den sind, in Form von Thesen zusammengetragen und dis- kutiert.

Abschlussforum Es fanden neun Erkundungstouren mit insgesamt ca. 150 Teilnehmenden statt. Diese führten von Beobachtungen zur Stadtnatur, über eine Raumerfahrung durch Bewe- gungschoreographien bis hin zu einem Streetartworkshop für Jugendliche. Nahezu alle Teilnehmenden votierten ge- gen eine Bebauung des Areals.

Nach fast einem Jahr Diskussion wurden auf dem Ab- schlussforum die Ergebnisse der Stadtdebatte zusam- mengetragen und zu zehn Bürgerleitlinien formuliert.

© die-projektoren.de/Jörg Farys

Unbenannt-1 5 08.11.2016 07:33:09 Die Bürgerleitlinien Le itlinien 1–3

Bürgerleitlinie 1 Die Berliner Mitte ist ein Ort für alle, an dem vielfältige Nutzungen möglich sind. Berliner*innen und Besucher*innen können hier abwechslungsreiche und offen zugängliche Angebote nutzen.

Die Berliner Mitte ist ein Treffpunkt für alle. Anwohner*innen, Kinder und Jugendliche, Ältere, Tou- rist*innen, Arbeitende und Studierende aus der Umgebung, Obdachlose und Berliner*innen aus allen Bezirken halten sich hier gerne auf und können für sie ansprechende Angebote nutzen. Die Berliner Mitte ist ein Ort der Vielfalt, sozialen Offenheit und Kreativität. Der Raum zwischen Fern- sehturm und Spree ist ein öffentlicher Raum und bietet eine attraktive öffentliche Infrastruktur.

Der Raum ist niedrigschwellig und barrierefrei gestaltet. Es gibt öffentliche WCs, Wasserspender, kostenloses W-Lan und für alle verfügbare Sitzmöglichkeiten. Ein Platzmanagement kümmert sich um das soziale und kulturelle Miteinander. Grün und Freiflächen werden angemessen gepflegt. Für Anwohner*innen bleibt die Berliner Mitte deren »zweites Wohnzimmer« und deren »Kiez«.

Besucher*innen und Berliner*innen erfahren etwas über Geschichte und anderes Wissenswertes zur Berliner Mitte. Obdachlose und sozial bedürftige Personen sind auf dem Platz willkommen. Kinder und Jugendliche halten sich gerne auf dem Areal auf.

© Andreas Kermann

Bürgerleitlinie 2 Die Geschichte der Berliner Mitte wird zukünftig besser sicht- und erlebbar gemacht. Durch abwechslungsreiche Erinnerungselemente wird die vielfältige und vielschichtige Historie des Ortes verdeutlicht.

Die Geschichte des Ortes ist im Zusammenhang mit Stadt- und Weltgeschichte erfahrbar: Es wird beispielsweise daran erinnert, dass der Ort der Gründungskern der Stadt ist. Ebenso wird an die wechselhaften Epochen erinnert, die den Ort danach prägten (Mittelalter, Preußisches König- reich, Kaiserreich, 20. Jahrhundert mit Enteignungen, Kriegszerstörungen, Neugestaltung der Mit- te zur DDR-Zeit sowie die Nach-Wende-Zeit).

Die Erinnerungskultur geht aus von den existierenden historischen Wahrzeichen, die bereits jetzt viel über die Geschichte des Ortes erzählen: allen voran die Marienkirche, das Berliner Rathaus und der Fernsehturm. Abwechslungsreiche Erinnerungselemente knüpfen an diese bereits sichtba- re Geschichte an und vertiefen sie.

© Michael Lindner/WBM

Bürgerleitlinie 3 Die Berliner Mitte, insbesondere der Platz vor dem Berliner Rathaus, öffnet sich als Ort der Demokratie für politische Debatten.

Die Berliner Mitte ist mit dem Roten Rathaus ein wichtiger Ort der Demokratie und politischen De- batte. Hier findet Begegnung und Dialog zwischen Bürger*innen und Politik statt. Der Raum vor dem Roten Rathaus ist ein Versammlungsort, Platz für Kundgebungen und Demonstrationen, bie- tet aber auch Informationsmöglichkeiten und Raum für Aktivitäten von Einzelpersonen und bür- gerschaftlichen Initiativen.

© Allie Caulfield

Unbenannt-1 6 08.11.2016 07:33:15 Die Bürgerleitlinien Leitlinien 4–6

Bürgerleitlinie 4 Die Berliner Mitte ist ein Ort der Kultur und Kreativität. Vielfältige, auch experimentelle Kunstformen ermöglichen abwechslungsreiche Erlebnisse und einen inspirierenden Aufenthalt.

Die Berliner Mitte ist ein Ort, an dem die vielfältige Kultur der Stadt sichtbar ist. Berliner*innen und Tourist*innen gestalten und erleben hier Straßenkunst, Märkte, Ausstellungen, Theater und Kon- zerte und können sich inspirieren lassen, weiterbilden und informieren. Kunst und Kultur können in der Berliner Mitte auf diverse Arten präsentiert werden und sind für die Öffentlichkeit kostenlos und frei zugänglich.

© Rachel Roze

Bürgerleitlinie 5 Die Berliner Mitte bleibt ein öffentlicher, grundsätzlich nicht-kommerzieller Ort.

In der Berliner Mitte kann man sich aufhalten, ohne konsumieren zu müssen. Kleine Cafés und Gas- tronomie, idealerweise mit regionalem Ursprung, ergänzen die kostenlosen Angebote Freiflächen und bestehende Gebäude der Berliner Mitte werden für öffentliche politische, soziale und kulturel- le Zwecke genutzt, z.B. als Bibliothek, Museum, für Ausstellungen und vielfältige Debatten.

Die Grundstücke auf dem Areal zwischen Fernsehturm und Spree bleiben in öffentlicher Hand. Die Geschichte der Enteignungen von privaten Grundstücken wird aufbereitet.

© Stephan Kurr

Bürgerleitlinie 6 Die Berliner Mitte dient als »Grüne Oase« der Erholung, der Nach- haltigkeit und dem Stadtklima. Der heutige Anteil an Grünflächen soll nicht verringert werden. Die Grünflächen werden aufgewertet, ansprechend gestaltet und gepflegt.

Die Berliner Mitte ist und bleibt ein grüner Ort und ein Ort der Erholung. Man findet auf dem ge- Die öffentliche Sicherheit wird, beispielsweise durch eine angemessene Beleuchtung, gewährleis- samten Areal ausreichend Sitzflächen und diverse Möglichkeiten zu Sport und Spiel. Die derzeit tet. Die Mitte ist nach ökologischen Gesichtspunkten gestaltet und verbindet Grün- und Wasserflä- existierenden Grünflächen werden erhalten, durch attraktive und vielfältige Gestaltung aufgewer- chen, z.B. an den Wasserkaskaden am Fuße des Fernsehturms und am Spreeufer. Die Berliner Mit- tet und sind gut gepflegt. te wird seiner stadtklimatischen Bedeutung gerecht und, ist nur in geringem Maße versiegelt.

© Maria Simons

Unbenannt-1 7 08.11.2016 07:33:23 Die Bürgerleitlinien Leitlinien 7–10

Bürgerleitlinie 7 Die Berliner Mitte wird verkehrsberuhigt. Sie wird leiser. Auch wird sie zukünftig besser mit den umliegenden Stadtvierteln vernetzt.

Die Berliner Mitte ist mit den dort möglichen Nutzungen eine attraktive Ergänzung der umlie- genden Quartiere. Sie bildet ein Pendant/Gegenstück zu , und Hum- boldtforum. Dazu sind die Übergänge zwischen Marx-Engels-Forum und Rathausforum, ins Niko- laiviertel und in andere angrenzende Quartiere für Passanten und Fahrradfahrer barrierefrei. Die Spandauer und Karl-Liebknecht-Straße sind verkehrsberuhigt.

Ausschnitt aus Potentialanalyse Rathausforum (2011): Bewegungsströme © Urban Catalyst Studio

Bürgerleitlinie 8 In der Berliner Mitte wird die Nähe zum Wasser spürbar. Das Spree- ufer wird für den Aufenthalt geöffnet, die Wasserkaskaden am Fernsehturm laden auch zukünftig zum Verweilen ein.

Der Zugang zur Spree ist für alle offen. Bänke und ein Café bieten Sitzmöglichkeiten. Gleichzeitig stehen auch hier nicht-kommerzielle Nutzungen im Mittelpunkt. Die Verbindung von Marx-En- gels-Forum und Uferbereich wird beispielsweise durch Stufen gestaltet und mit Grünflächen be- grenzt. Sowohl die Spree samt Uferbereich als auch die Wasserkaskaden vor dem Fernsehturm und der Neptunbrunnen bilden ein Gesamtkonzept aus Wasser- und Grünflächen.

© Andreas Kermann

Bürgerleitlinie 9 Sichtbeziehungen zwischen Fernsehturm und Spree sowie Berliner Rathaus und Marienkirche bleiben erhalten und werden weiterentwickelt.

Berliner*innen und Berlinbesucher*innen erleben die Berliner Mitte als Ensemble aus verschie- denen geschichtlichen Epochen und Architekturstilen. Der Fernsehturm, das Rote Rathaus, Hum- boldtforum und Marienkirche sind gut zugänglich und durch Sichtbeziehungen in räumlicher Ver- bindung.

© die-projektoren.de/Jörg Farys

Bürgerleitlinie 10 Die Berliner Mitte wird beständig weiterentwickelt. Durch flexible und temporäre Nutzungen bleibt der Ort zukunftsfähig und dynamisch.

Die Berliner Mitte ist ein Ort des Wandels - in der Vergangenheit wie in der Zukunft. Der Ort bietet Raum für flexible und temporäre Nutzungen. Dafür werden Infrastrukturen und Einrichtungen ge- schaffen. Pavillons, temporäre Podeste und Ähnliches können für verschiedene Zwecke an unter- schiedlichen Orten aufgebaut und anschließend wieder abgebaut werden. Auch die vorhandenen Gebäude werden für temporäre Nutzungen geöffnet. Bürger*innen, Initiativen und andere zivil- gesellschaftliche Akteure begleiten zukünftig zusammen die Entwicklung der Berliner Mitte. Ein Steuerungsgremium, kümmert sich um die zukünftigen Nutzungen.

© Tal Peled

Unbenannt-1 8 08.11.2016 07:33:28 Die Bürgerleitlinien Strittige und abgelehnte Thesen

Thesen aus dem Prozess, die strittig blieben

• Die Berliner Mitte soll als Freiraum erhalten bleiben. Sie darf demzufolge nicht bebaut werden.

• Die Berliner Mitte soll durch eine Teilbebauung abwechslungsreich gestaltet und in das vorhandene Umfeld integriert werden.

• Die Marienkirche soll durch eine Bebauung räumlich gefasst werden. Sie braucht einen gestalteten Vorplatz und muss zur Karl-Liebknecht- Straße besser abgeschirmt werden.

Thesen, die überwiegend abgelehnt wurden

• Die Freifl ächen der Berliner Mitte sollen annäherungsweise komplett bebaut werden.

• Dabei soll eine ausgewogene Mischung zwischen Wohnbebauung, Gewerbe und Gastronomie sowie Stadtplätzen geschaff en werden.

• Die Geschichte der Stadt soll durch eine Komplettbebauung auf dem historischen Stadtgrundriss mit einzelnen Leitbauten nach historischem Vorbild erlebbar gemacht werden.

Die ausführliche Version der Bürgerleitlinien und eine Die Berliner Stadtdebatte 2015 ist ein Projekt der Ausstellungsimpressum Zusammenstellung der Diskussion zu jeder einzelnen Senatsverwaltung für Stadtentwicklung und Umwelt Leitlinie fi nden Sie unter http://stadtdebatte.berlin.de. und wird vom Kuratorium Berliner Mitte begleitet. Texte Senatsverwaltung für Stadtentwicklung und Umwelt; Geschäftsstelle Stadtdebatte Berliner Mitte 2015 Geschäftsstelle Stadtdebatte Berliner Mitte 2015

Zebralog GmbH & Co. KG Grafi kdesign www.zebralog.de Maria Simons

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