Die Mediale Funktion Von Statistischen Indizes
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Die mediale Funktion von statistischen Indizes vorgelegt von Martin H. Badicke M.A. geb. in Dresden von der Fakult¨atI { Geistes- und Bildungswissenschaften der Technischen Universit¨atBerlin zur Erlangung des akademischen Grades Doktor der Philosophie - Dr. phil. - genehmigte Dissertation Promotionsausschuss: Vorsitzender: Prof. Dr. Walter Sendlmeier Gutachterin: Prof. Dr. Gisela M¨uller-Plath Gutachter: Prof. Dr. Norbert Bolz Tag der wissenschaftlichen Aussprache: 4. Juli 2017 Berlin 2017 Eidesstattliche Erkl¨arung Hiermit versichere ich, dass ich, Martin H. Badicke, die vorliegende Arbeit mit dem Titel Die mediale Funktion von statistischen Indizes\ selbstst¨andig verfasst und keine " anderen als die angegebenen Quellen und Hilfsmittel benutzt habe. Alle Ausfuhrungen,¨ die anderen ver¨offentlichten oder nicht ver¨offentlichten Schriften w¨ortlich oder sinngem¨aß entnommen wurden, habe ich kenntlich gemacht. Die Arbeit hat in gleicher oder ¨ahnlicher Fassung noch keiner anderen Prufungsbeh¨ ¨orde vorgelegen. Ort, Datum: Unterschrift: i \Thanks to my solid academic training, today I can write hundreds of words on virtually any topic without possessing a shred of information, which is how I got a good job in journalism." Dave Barry Abstract The increasing number of indexes (composite indicators) in general and in media in particular seems to be a striking phenomenon concerning the communication of complex and multi-dimensional issues. Against the background of this communication activity the index generated by statistical methods is evidently a challenging object of research for media science and will be explored in this thesis. The objective of the analysis of the medial function of indexes will be pursued in two separate research directions, which reveal to be interdependent. The first one is concerned with the presence of indexes in media themselves. It will be analysed which indexes are treated and which function they fulfil in the given context. Initially detached, the second consideration pursues the question to what extent the index can be considered a (communication) medium in itself and which communication features are related to this aspect. The guiding approach of this thesis is an interdisciplinary method, where theories and instruments of different disciplines are combined within the frame of media science, after all philosophy, theory of science, history of science, sociology, informatics and statistics. An important finding of this interdisciplinary approach is that the medial function of indexes is strongly related to the structure of the measurement process in natural sciences and to its historical evolution. In the present thesis, this relation will be explored in depth and the actual prevailing conceptual ambiguities in the media (concerning indexes) will be illustrated in detail. Furthermore, on the basis of a detailed analysis of the mathematical-statistical construction methods of indexes a conceptual framework will be laid down in order to identify and evaluate factors, which influence the probability of communicational acceptance of indexes. Objectivity, reputation, transparency und trust reveal to be the important factors. Based on this theoretical discussion related to the construction and function of indexes as well as the basic conceptual framework and methods developed in the first chapters a quantitative content analysis for selected media has be conducted. For this reason, a specific innovative analytical tool has been developed by which also future content analysis might take advantage. The theoretical and empirical results show, that communication about indexes and by indexes is intrinsically imprecise, but allow to increase the probability to accept communication. In this sense the thesis show a third medial function of an index, which opens further possibilities of research. Zusammenfassung Ein auff¨alliges Ph¨anomenim Zusammenhang mit der Kommunikation komplexer und mehrdimensionaler Sachverhalte ist die zunehmende Zahl von statistischen Indizes im Allgemeinen sowie in den Verbreitungsmedien im Besonderen. Vor dem Hintergrund dieser Kommunikationsleistung stellt der Index einen evident medienwissenschaftlichen Forschungsgegenstand dar, dem im Rahmen dieser Dissertation nachgegangen wird. Ziel der Arbeit ist die Analyse der medialen Funktion statistischer Indizes, die aus zwei Fragerichtungen jeweils einzeln sowie in gegenseitiger Abh¨angigkeit durchgef¨uhrt wird. Die erste Betrachtung konzentriert sich auf die Funktion von Indizes innerhalb der Verbreitungsmedien: Es wird untersucht, in welchem Kontext Indizes aufgegriffen werden und welche Funktionen sie dabei erf¨ullen. Zun¨achst losgel¨ostdavon geht die zweite Betrachtung der Frage nach, ob Indizes selbst als (Kommunikations-)Medium betrachtet werden k¨onnenund welche kommunikativen Eigenschaften damit einherge- hen. Als Methode findet ein interdisziplin¨aresVorgehen Verwendung, wobei die Theo- rien und Werkzeuge verschiedener Disziplinen innerhalb eines medienwissenschaftlichen Rahmens zusammengef¨uhrtwerden. Dabei handelt es sich um Begriffe und Methoden aus der Philosophie, Wissenschaftstheorie, Wissenschaftsgeschichte, Soziologie, Infor- matik und Statistik. Eine wesentliche Erkenntnis dieser interdisziplin¨arenBetrachtung ist es, dass die mediale Funktion von Indizes nicht unabh¨angigvom Bezug des Index auf den naturwissenschaftlichen Messprozess sowie dessen historischer Entwicklung ist. In der vorliegenden Arbeit wird dieser Bezug herausgearbeitet, Begrifflichkeiten wer- den pr¨azisiertsowie aktuell vorherrschende terminologische Unklarheiten in den Verbre- itungsmedien aufgezeigt. Zudem wird mit einer statistisch/mathematischen Betrachtung der Konstruktionsmethoden von Indizes eine Grundlage geschaffen, um Faktoren zu identifizieren und zu bewerten, die die Wahrscheinlichkeit f¨urdie Annahme einer Kom- munikation von Indizes beeinflussen. Objektivit¨at,Reputation, Transparenz und Ver- trauen treten dabei als wichtige Faktoren hervor. Auf Basis der theoretischen Auseinan- dersetzung mit der Konstruktion und Funktion von Indizes sowie den dabei erarbeiteten Begrifflichkeiten und Methoden wird anschließend eine quantitative Inhaltsanalyse f¨ur ein ausgew¨ahltesVerbreitungsmedium durchgef¨uhrt.F¨urdie Inhaltsanalyse wurde ein neuartiges Analysetool entwickelt, von dem auch k¨unftigeinhaltsanalytische Arbeiten profitieren k¨onnen.Die empirischen und theoretischen Ergebnisse der Analyse verdeut- lichen, dass die Kommunikation mit und ¨uber Indizes unpr¨aziseist, jedoch erlauben es Indizes, die Wahrscheinlichkeit zur Annahme einer Kommunikation zu erh¨ohen.Daraus folgend erarbeitet die Dissertation eine dritte mediale Funktion von Indizes im instru- mentellen Sinne, die weiteren Forschungen einen Ankn¨upfungspunktbietet. Inhaltsverzeichnis Eidesstattliche Erkl¨arung i Abstract iii Zusammenfassung iv Inhaltsverzeichnis v Abbildungsverzeichnis x Tabellenverzeichnis xii Abk¨urzungen xiv 1 Einleitung 1 1.1 Einleitung .................................... 1 1.2 Relevanz ..................................... 12 1.3 Gegenstand ................................... 13 1.4 Forschungsziel und Forschungsfragen ..................... 14 1.5 Forschungsstand ................................ 16 1.6 Methodisch-theoretisches Vorgehen ...................... 18 1.7 Literatur und Material ............................. 20 1.8 Aufbau der Arbeit ............................... 21 2 Der Messprozess und die Bildung quantitativer Begriffe 26 2.1 Der Ursprung quantitativer Begriffe ..................... 27 2.2 Der Messprozess nach B¨ohme ......................... 29 2.2.1 Quantifizierung ............................. 31 2.2.2 Metrisierung .............................. 32 2.2.3 Gr¨oße .................................. 34 2.2.3.1 Extensionale und intensionale Gr¨oßen . 35 2.2.4 Die Skalentheorie nach Stevens .................... 36 2.2.4.1 Nominalskala ......................... 39 2.2.4.2 Ordinalskala ......................... 40 2.2.4.3 Intervallskala ......................... 41 2.2.4.4 Verh¨altnisskala und Absolutskala . 42 2.2.5 Zahlen und das numerische System . 43 2.3 Bezug von Indikatoren und Indizes zum Messprozess . 45 2.3.1 Indikatoren ............................... 46 v Inhaltsverzeichnis vi 2.3.2 Indizes .. ................................ 50 3 Evolution quantitativer Begriffe 56 3.1 Ursprunge¨ des Messens ............................. 57 3.1.1 Zahlen und Ziffern ........................... 57 3.1.2 Die Ursprunge¨ der Gr¨oßenbegriffe . 59 3.2 Von Gr¨oßenbegriffen zu Indikatoren und Indizes . 62 3.3 Zahlen in der Kommunikation ......................... 69 3.3.1 Kommunikation von objektivem Wissen . 71 3.3.1.1 Der Wandel der Objektivit¨at . 71 3.3.1.2 Die Ausdifferenzierung wissenschaftlicher Kommunikation 72 3.3.2 Objektivierungsleistung von Zahlen . 74 3.3.3 Zahlen und die Mobilisierung von Akzeptanz . 75 4 Die Konstruktion von Indizes 78 4.1 Funktionen und Probleme von Indizes .................... 79 4.2 Formalisierung des Indexproblems ...................... 81 4.3 Schritte der Indexkonstruktion ........................ 84 4.3.1 Theoretischer Rahmen ......................... 87 4.3.2 Variablenselektion ........................... 89 4.3.3 Datenqualit¨atsmanagement ...................... 91 4.3.3.1 Fehlende Daten ....................... 91 4.3.3.1.1 Arten von fehlenden Werten . 91 4.3.3.1.2 Fehlerursachen und ihre Konsequenzen . 93 4.3.3.1.3 Ausfallschema ................... 94 4.3.3.1.4 Quantifizierung des Datenausfalls . 94 4.3.3.2 Behandlung fehlender Daten . 95 4.3.3.2.1