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•nformationsdienst der Christlich Demokratischen Union Deutschlands Union in Deutschland Bonn, den 30. Juli 1980

Antwort auf Noch

DGB-Prüfsteine bis zur Der DGB hat, wie schon früher vor Bundes- Bundestagswahl tagswahlen, auch 1980 wieder den Parteien "Prüfsteine" zugeleitet. hat HEUTE FÜR DEN s"e für die CDU am 21. Juli beantwortet. Nachfolgend sein Brief an den DGB-Vorsitzen- WAHLKAMPF den Heinz Oskar Vetter. Die Stellungnahme • INFORMATIONEN *u den einzelnen Prüfsteinen wird als CDU- Schiedsstelle mißbilligt Extra (gelb) in dieser Ausgabe veröffentlicht. Strauß-Karikatur/ Koschnick sagte die Unwahrheit / Wer Sehr geehrter Herr Vetter, FDP wählt, hilft den Linken d'e Forderungen des Deutschen Gewerkschafts- auf die Beine / Die Sprache bundes zur Bundestagswahl 1980 habe ich mit der Jusos / Nach der Renten- 9roßem Interesse zur Kenntnis genommen. Sie täuschung 1976 jetzt die Steuertäuschung 1980. 9eben Gelegenheit, den konstruktiv-kritischen Dia- Seiten 3—5 lo9 zwischen DGB und CDU trotz des näherrük- • HÖRFUNK UND FERN- kenden Wahltermins fortzusetzen. SEHEN / Zustimmung und Das Vorwort zu den DGB-Prüfsteinen 1980 enthält Kritik an politischen Sendun- lejder nur zögernde Ansätze einer Bilanzierung gen äußern Seite 11 der Politik der letzten vier Jahre im Vergleich zur • DEM WÄHLER SAGEN / DGB-Meßlatte 1976. Ich bin erstaunt über die Be- Thema: Kriegsopferver- scheidenheit, mit der die Nichterfüllung zentraler sorgung Seite 13 9ewerkschaftlicher Forderungen durch die SPD/ • DOKUMENTATION / Die FPD-Bundesregierung gewertet wird. Die Aus- Union: Die Partei der Steuer- Sa9e im Vorwort ist mir unverständlich, daß im zahler grüner Teil Bereich der sozialen Sicherung negative Entwick- • CDU-EXTRA/Stellung- llJngen weitgehend verhindert worden seien. Es nahme der CDU zu den darf nicht vergessen werden, daß SPD und FDP Forderungen des Deutschen d|e bruttolohnbezogene, dynamische Rente außer Gewerkschaftsbundes zur Bundestagswahl 1980 (Fortsetzung auf Seite 2) gelber Teil UiD 28 • 30. Juli 1980 • Seite 2

Kraft gesetzt haben. Nur die CDU/CSU zeigt deutlich, daß diese von der SPD/ vertrat im Deutschen Bundestag die Mei- FDP-Mehrheit im Deutschen Bundestag nung der Gewerkschaften, daß dieses nicht erfüllt wurden. . Kernstück unserer sozialen Sicherung In den Jahren 1949—1969 wurde unter nicht demontiert werden dürfe. SPD und Konrad Adenauer, Ludwig Erhard, Kurt FPD haben sich rücksichtslos über die Georg Kiesinger eine Politik betrieben, Meinung des DGB und der Union hin- die sich für die Arbeitnehmer überaus weggesetzt. positiv ausgewirkt hat. Auch bei einer Auch in anderen zentralen Problembe- Regierungsübernahme im Oktober 1980 reichen hat die Regierungskoalition vor- wird die Union ihre ganze Kraft zum rangige Arbeitnehmerinteressen miß- Wohle der Bürger und damit der Arbeit- achtet. So war sie unfähig, in den letz- nehmer einsetzen. Die CDU als Volks- ten Jahren die notwendige klare Ent- partei formuliert ihre Politik für alle scheidung für die Nutzung der Kern- Bürger und damit selbstverständlich energie zu treffen. Und entgegen der auch für die Arbeitnehmer. Dies wird Ankündigung in allen Regierungserklä- deutlich im Wahlprogramm der CDU/ rungen von 1969 bis heute, haben SPD CSU, das ich Ihnen beigefügt über- und FDP die Beteiligung der Arbeitneh- sende. mer am Produktiwermögen nicht voran- Die Stellungnahme der Union zu den gebracht. einzelnen Prüfsteinen übersende ich Ih- Auch die Tatsache, daß wesentliche nen beiliegend. Forderungen der 72er und 76er Wahl- Mit freundlichen Grüßen prüfsteine 1980 erneut erhoben werden, gez. Helmut Kohl

Unerträgliche SPD-Gesinnungspendelei Zwischen Wahlkampftaktik und linkem Gesinnungsopportunismus hin und her pendelnd ist die SPD zum gefährlichsten Unsicherheitsfaktor in der NATO geworden. Laut dpa vom 10. Juli hielt Regierender Bürgermeister Dietrich Stobbe eine „Erweiterung der Aufgabenstellung des westlichen Bünd- nisses über den NATO-Bereich hinaus" für notwendig. Demgegenüber bezeich- nete der stellvertretende Vorsitzende der SPD Wischnewski in einer Presseer- klärung am 15. Juli derartige Äußerungen, die eine Erweiterung des NATO- Bündnisses betreffen, als gefährlich für den Frieden. Daraufhin forderte der Vorsitzende der Berliner CDU-Fraktion, Heinrich Lum- mer, den Regierenden Bürgermeister auf, die Politiker der CDU/CSU, die sich für eine Überprüfung des Aufgabenbereiches der NATO eingesetzt hatten, gegen den Vorwurf in Schutz zu nehmen, dadurch würde eine Gefährdung des Friedens entstehen. „Das Bemühen der SPD, die Friedenspolitik für sich zu monopolisieren und die Angst zum ersten Wahlkampfmittel zu erheben, führt diese Partei zu ständigen Widersprüchen und grotesken Verdrehungen der Tatsachen. Wenn die SPD an einem Wahlkampf ohne Diffamierungen interessiert ist, dann muß Herr Stobbe den stellvertretenden SPD-Vorsitzenden Wischnewski korrigieren." UiD 28 • 30. Juli 1980 • Seite 3

Liebe Freunde, • WAHLKAMPF- unsere Mitglieder und Freunde verfol- INFORMATIONEN gen Nachrichten- und Magazinsendun- gen in Hörfunk und Fernsehen mit kriti- scher Aufmerksamkeit. Zustimmungen Schiedsstelle mißbilligt und Kritik zu Sendungen erreichen das Strauß-Karikatur KAH brieflich und telefonisch. D'e CDU begrüßt die Entscheidung der Meine Bitte ist heute, sich auch direkt 9emeinsamen Schiedsstelle für die an die Sender zu wenden. Deshalb ver- Bundestagswahl 1980, eine in der so- öffentlichen wir heute im UiD die An- 2'aldemokratischen Wochenzeitschrift schriften der Rundfunk- und Fernsehan- •Vorwärts" am 10. Juli erschienene Ka- stalten in der Bundesrepublik Deutsch- r'katur über den Spitzenkandidaten von land. Ich weiß, daß Lob und begründete CDU und CSU Franz Josef Strauß, zu Kritik von den Sendern erwünscht sind Mißbilligen. Die Union betrachtet den und daß man dort nicht einfach darüber sPruch der Schiedsstelle als wirkungs- hinweggehen kann. Ich wäre Ihnen vollen Beitrag, Auswüchse im Bundes- auch dankbar, wenn Sie eine Kopie tagswahlkampf zu vermeiden. Was sich Ihres Schreibens zur Kenntnisnahme irT1 Vorfeld dieser Auseinandersetzung unserer Abt. Medienpolitik (Konrad- ^getragen hatte, ließ Schlimmes ver- Adenauer-Haus, 5300 Bonn 1) zugehen muten. lassen würden. Wir haben im UiD eine neue Rubrik eingefügt. „Hörfunk und £n die SPD und die ihr nahestehenden Fernsehen im Wahlkampf", in der über ^reise ergeht erneut der Appell, die wichtige Sendungen in den kommen- 9estartete Diffamierungskampagne ge- den Wochen berichtet wird. 9en Franz Josef Strauß zu stoppen. Es wird den Sozialdemokraten auch nicht In der letzten Zeit werden viele Mei- pelingen, diese Schmutzarbeit andere nungsumfragen veröffentlicht, mit z. T. besorgen zu lassen und sich auf ver- für die Union nicht günstigen Ergebnis- deckte, aber wohlwollende Unterstüt- sen. Bitte bedenken Sie dabei immer, zung dieser Aktionen zu beschränken. daß es seriöse und weniger seriöse Es wird dem politischen Gegner nicht Meinungsbefragungsinstitute gibt. Be- ^rborgen geblieben sein, daß sich in denken Sie aber vor allem, daß alle c'®r Bevölkerung zunehmendes Unver- demoskopischen Institute ein Riesen- ständnis über die Rufmordkampagne problem haben, ihre sog. „Ron-Zahlen" 9e9en den bayerischen Ministerpräsi- richtig zu „gewichten". Deshalb sollten denten und Spitzenkandidaten der Sie die veröffentlichen Zahlen nicht für Union breitmacht. Darüber sollte er bare Münze nehmen. Bei der NRW- Andenken. Wahl haben sich fast alle Institute gründlich verschätzt. Koschnick sagte die Das hervorragende Kommunalwahler- gebnis vor kurzem in Baden-Württem- Unwahrheit berg hätte uns kein Institut zugetraut. &'e CDU/CSU in Bonn hat den Bremer Bürgermeister Koschnick (SPD) aufge- Es lohnt sich zu kämpfen, schließlich 0rdert, sich beim Bundestag und auch geht es am 5. Oktober um sehr viel. e'm Generalinspekteur der Bundes- Ihr Ulf Fink UiD 28 • 30. Juli 1980 • Seite 4 wehr, General Brandt, zu entschuldi- Mai im Bundestag behauptet, es habe gen. Koschnick soll gleichzeitig klären, vor dem Abend des 5. Mai keinerlei ob er bei seiner Rede im Bundestag am Hinweis darauf gegeben, daß in Bremen 13. Mai falsch informiert gewesen ist mit gewalttätigen Ausschreitungen zu oder wissentlich die Unwahrheit gesagt rechnen sei. Auch der Wahrheitsgehalt hat. dieser Behauptung ist nach den nun Am 13. Mai 1980 hatte Koschnick in der vorliegenden Aussagen zweier MAD- Debatte über die Krawalle bei der Ge- Beamter vor dem Untersuchungsaus- löbnisfeier der Bundeswehr in Bremen schuß des Deutschen Bundestages ins erklärt, es habe „keine Kontakte zwi- Zwielicht geraten. schen den demokratischen Jugendor- Als Präsident des Bremischen Senats- ganisationen, insbesondere nicht zwi- dem alle relevanten Informationen vor' schen Jusos und Gewerkschaftsjugend lagen, mußte Koschnick ohne Zweifel und dem KBW gegeben", und es könne bereits vor dem 5. Mai mit Störungen auch keinerlei Verbindung zwischen rechnen, die weit über die Demonstra- Jungsozialisten und DGB-Jugend auf tionen anläßlich einer vorhergegange- der einen und Chaoten und KBW auf nen Gelöbnisfeier in Flensburg hinaus- der anderen Seite hergestellt werden. gehen würden. Ein entsprechender vertraulicher Be- richt des Generalinspekteurs der Bun- deswehr sei — so Koschnick am 13. Wer FDP wählt, hilft den Mai im Bundestag — erwiesenermaßen Linken auf die Beine nicht zutreffend. Die FDP könne die Machtausweitung Diese Aussage war objektiv unwahr. der SPD und insbesondere ihres linken Jungsozialisten und Vertreter der DGB- Flügels nicht verhindern. Je länger die- se Koalition dauere, um so mehr werde die Stellung der Linksextremisten aus- Weltmeister gebaut. Dies gab Graf Beissel, bisher Die Sowjets haben in Moskau einen prominentes FDP-Mitglied und ehemal'' Weltrekord im Schießen aufgestellt. ger Bundestagskandidat der ehemajs Glückwunsch. Nur: Wozu brauchen die liberalen Partei im damaligen Wahlkreis Sowjets Olympische Spiele, um zu be- Schleiden/Düren als Grund für seinen weisen, daß sie Weltmeister im Schie- kürzlichen Austritt aus der FDP an, dej ßen sind? er seit 1952 angehört hatte. Graf Beissej Aus: Die Welt, 21.7. 80 erklärte, die Wandlung der Partei se| „natürlich auf die jahrelange Koalition mit der SPD zurückzuführen. Jetzt se> Jugend hatten nicht nur mit DKP-Grup- es so, daß die FDP als Koalitionspart' pen, sondern auch mit Anhängern des ner der SPD indirekt sogar die eigen' KBW und anderen Chaoten Gespräche tumsfeindlichen Tendenzen des linken geführt und über gemeinsame „Maß- Flügels der SPD stärke. Beissel zjr nahmen" gegen die Bundeswehrfeier Kölnischen Rundschau: „Je länger die beraten. Koschnick mußte dies nach Koalition SPD/FDP andauert, um s° den ihm zu diesem Zeitpunkt vorliegen- mehr dringt auch das Gedankengut der den Informationen wissen. linken Machthaber in die Medien e'n' Darüber hinaus hat Koschnick am 13. Jeder, der solche Strömungen stärkt- UiD 28 • 30. Juli 1980 • Seite 5

Nach der Rententäuschung 1976 letzt die Steuertäuschung 1980 Die jetzt vom SPD-Finanzexperten Gobrecht vorgestellten Steuerpläne der SPD zeigen, daß die SPD dem Bürger die gerade gewährten Steuererleichterun- 9en durch eine ganze Welle von Steuererhöhungen in der nächsten Legislatur- Periode wieder wegnehmen will. So sollen nicht nur die Verbrauchsteuern auf breiter Front erhöht werden, sondern auch der bewährte Bauherren-Paragraph 7b soll in der jetzigen Form nicht mehr gelten. Außerdem sind die höhere Besteuerung des Grundvermögens sowie die Umlegung der Kfz-Steuer auf die Mneralölsteuer vorgesehen, was den Liter Kraftstoff um rd. 14 Pfennig verteu- ern würde. Kaum ist das Steuerpaket 1981 verabschiedet, so ist nun jedem klar, daß die SF>D den Marsch in den Abgaben- und Steuerstaat nicht aufgegeben hat, sondern verstärkt fortsetzen will — nach der Wahl. Treten doch neben die angekündigten Steuererhöhungen noch eine Reihe weiterer Belastungen, die s'ch aus den Beschlüssen des SPD-Parteitags in Essen ergeben: So sollen die °eitragsbemessungsgrenzen für aufstrebende Mittelschichten angehoben, die Abgaben für die Lohnzuschläge in die Sozialversicherungspflicht einbezogen Und eine investitionshemmende „Maschinensteuer" eingeführt werden. Finanz- Minister Matthöfer sprach zudem davon, daß auch die Steuern von Bauern und Selbständigen wieder „ein klein wenig" erhöht werden sollen („Stern" vom 10. Juli 1980). G©ht es nach dem Willen der SPD, so sollen die Steuerzahler ab 1981 die Zeche jjer verfehlten und unsoliden Finanzpolitik der letzten Jahre zahlen. Der Bundesfinanzminister braucht sich angesichts dieser Lage nicht zu wundern, Wenn die Bürger dem soeben verabschiedeten Steuerpaket 1981 nicht so recht Jrauen. Nach der Rententäuschung von 1976 kündigt sich jetzt die Steuer- und F'nanztäuschung 1980 an.

Macht sich quasi zum Handlanger die- feindlichem Einwirken gegen die Bun- Ser linken Politik." deswehr" angezeigt. In der Null-Num- mer der von ihm verlegten neuen Zei- e tung „Lahn-Dill-Bote" heißt es in einem, ^' Sprache der Jusos allerdings nicht von ihm verfaßten Arti- ^üdiger Kreissl, Juso-Unterbezirksvor- kel: „Jeder Soldat ist ein berufsmäßi- ^zender im Lahn-Dill-Kreis, Mitglied ger, trainierter Mörder; jeder Ausbilder er Wetzlarer SPD und Jungverleger ein Anstifter zu Mordtaten, jeder Luft- Urde zusammen mit seinen Autoren waffenpilot ein potentieller Bomben- e9en einer Artikelserie über Soldaten- bastler, jeder Musiker einer Militärka- Ur n Uncj Bundeswehr von einem Bun- pelle ein ,Public-Relations-Mann des ^swehrmajor wegen Beleidigung und Todes'. Jede Armee .ist eine Terror- "^törpropaganda sowie verfassungs- bande'." UiD 28 • 30. Juli 1980 • Seite 6

Obgleich das Bundesverfassungsge- ZIVILDIENST rieht im Frühjahr 1978 die von SPD und FDP durchgesetzte „Postkarte-genügt' Regelung" nachdrücklich für verfas- Apels späte sungswidrig erklärt und die alte Proze- dur mit strengem Anhörungsverfahren Erkenntnisse (nicht: „Gewissensprüfung") wieder 'n Der Bundesminister der Verteidi- Kraft gesetzt hatte, verfochten gewichti' gung, , hat sich in einem ge Teile beider Koalitionsparteien eine 5 Rundfunkinterview zur verpatzten „Brief-genügt-Version", ohne allerding Neuregelung des Wehrdienst- dabei auch nur entfernt an eine Erhö- verweigererrechts geäußert. Dabei hung der Ersatzdienstdauer zu denken- sind ihm einige bemerkenswerte Wären diese Vorstellungen in der letz- Erkenntnisse gekommen. ten Sitzungswoche der ablaufenden Le- Erkenntnis Nummer eins: Man sollte gislaturperiode — dem Wunsch der die „Gewissensprüfung" von Wehr- SPD-Fraktionsführung entsprechend —' 11 dienstverweigerern eigentlich ganz Gesetz geworden, dann hätten sie n wegfallen lassen und fortan durch eine Wehrdienstverweigerer fortan mit Ei ' drastische Erhöhung der Zivildienstzei- schreibebrief von der Wehrpflicht ver- ten die Spreu vom Weizen scheiden. abschieden können und dabei weiterhin Und die Erkenntnis Nummer zwei: Es nur sechzehn Monate Zivildienst abzU' werde nach seiner, Apels, Überzeugung leisten brauchen. Indes: selbst dieses keine schnelle Lösung des Problems — nach Ansicht der CDU/CSU an den geben. Im Gegenteil: „Diese Debatte Forderungen des BundesverfassungS' wird uns noch lange Zeit begleiten, und gerichtes glatt vorbeizielende — Gesetz e wir werden mit dem gegenwärtigen wurde von den Linken der SPD abg ' Recht noch längere Zeit leben müs- lehnt. sen." Die Frage ist also erlaubt, woher der Das gegenwärtige Recht sieht ein Bundesverteidigungsminister die Zuver- mündliches Anerkennungsverfahren sicht nimmt, für einen auf zwanzig Mo- e und einen Ersatzdienst von sechzehn nate hochgesetzten Zivildienst dies Monaten vor. Apels Vorschlag, dieses Linken gewinnen zu können. Wenn es Anerkennungsverfahren durch eine die Absicht der SPD oder ihrer maß' spürbare Erhöhung der Ersatzdienst- geblichen Repräsentanten gewesen dauer gewissermaßen überflüssig zu sein sollte, gegebenenfalls über einen machen, läßt allerdings völlig außer verschärften Ersatzdienst — beispielS' acht, daß es eine Neuregelung des weise von etwa vierundzwanzig Mona' 5 Wehrdienst- und Zivildienstgesetzes ten Dauer — die „unechten" Krieg ' längst gäbe, wenn sich in seiner Partei, dienstverweigerer auszufiltern, dann der SPD, nicht bis zuletzt zäher Wider- hätten sie beizeiten entsprechende VC' e stand gegen jede Erhöhung der Zivil- schlage unterbreiten müssen; denn di ' r dienstzeit überhaupt gezeigt hätte, stell- ser „zweite Weg" war ja stets mit in de te der Vorsitzende der Arbeitsgruppe Diskussion. Verteidigung, MdB Willi Weißkirch, in Der Bundesminister der Verteidigung Bonn fest. hat also nichts Neues präsentiert. UiD 28 • 30. Juli 1980 • Seite 7

• ABRÜSTUNG Schmidt läßt sich von Breschnew ausspielen

[JH schlechtem Gewissen und unter nach und jetzt nach Mißachtung der Loyalität, mit der Leonid Breschnew, würde nach Klärung die Opposition die MBFR-Position der Frage der östlichen Ausgangsdaten ^er Bundesregierung auch in den bei einem Truppenabbauvertrag im öst- atzten vier Jahren konstruktiv und lichen und westlichen Teil des Reduzie- ^eingeschränkt mitgetragen hat, rungsgebietes zwar gemäß dem NATO- ^rschweigt die Bundesregierung Vorschlag je eine kollektive — also bisher den zweiten Teil des nicht national aufgegliederte — Höchst- [Jeuesten östlichen Schachzuges stärke von je 700 000 Mann der Land- be' den Wiener Truppenabbau- streitkräfte verbleiben. Aber — und hier ^«"handlungen, stellte MdB Alois steckt die Brisanz des Schmidt- Wertes in Bonn fest. Breschnew-Plans — Ost und West wür- den sich verpflichten, daß kein Staat Kl ur die Zeitungen „Le Monde" und über mehr als die Hälfte der Landstreit- ^ „Die Welt" berichteten darüber: kräfte im MBFR-Raum, also mehr als Moskau schlug am 10. Juli 1980 in Wien 350 000 Soldaten verfügen dürfte. Diese nic ht nur den Abzug von 20 000 sowjeti- Einschränkung wäre ein politisches Ver- Sc hen und 13 000 amerikanischen Sol- hängnis ersten Ranges: es würde ein lten aus dem MBFR-Reduzierungs- MBFR-Abkommen praktisch zu einem u [f m (Bundesrepublik/Benelux/DDR/ Ost-West-Vertrag über die Bundeswehr j^SSR/Poien) vor; vielmehr machte machen, über deren Umfang Moskau in ^°skau sich außerdem „als Ergeb- Zukunft ein Mitspracherecht hätte. Der nis der kürzlichen Gespräche Teufel steckt auch hier im Detail: Schmidt—Breschnew" — so die So- wJets in Wien — einen höchst gefährli- — Diese Bestimmung träfe im Osten chen Vorschlag von Bundeskanzler nur die Streitkräfte der Sowjetarmee im Schmidt zu eigen, den dieser in der Gebiet DDR/CSSR/Polen. ^brüstungsdebatte des Bundestages — Die gleiche Bestimmung träfe im Vorn 9. März 1979 als „persönliche Vor- Westen jedoch nur die nationalen Be- stellung" erstmalig signalisiert und den stände der Bundeswehr. der Berliner SPD-Parteitag vom Dezem- ber 1979 offiziell übernommen hatte; Denn nur die Sowjetarmee liegt über 6|nen Vorschlag, den aber die NATO, der geplanten Höchststärke von 350 000 die CDU/CSU und Außenminister Gen- Mann, die Bundeswehr bei etwa 350 000 fer bisher strikt ablehnen, Mann. Alle anderen Landstreitkräfte lie- jj^rum ist der Vorschlag Schmidt— gen weit darunter: Amerikaner, Englän- reschnew so gefährlich? Ginge es der, Kanadier, Niederländer, Belgier UiD 28 • 30. Juli 1980 • Seite 8

Auch die FDP stil- und taktlos Zu der Entgleisung von Bürgermeister Lüder (FDP) bei der Gedenkveranstal- tung zum 20. Juli 1944 erklärte Helmut Kohl: Es war ein Zeichen ganz außer- gewöhnlicher Stil- und Taktlosigkeit, daß die FDP nun auch die Gedenkfeier für die Männer des Widerstandes am 20. Juli für Zwecke einer ebenso ge- schmacklosen wie unredlichen Wahlpropaganda mißbraucht hat. Ausgerechnet an der Hinrichtungsstätte in -Plötzensee hat der gegenwärtig amtierende Bürgermeister von Berlin das Andenken an die Opfer des Widerstandes in die tagespolitische Auseinandersetzung hineingezerrt. Man muß sich schämen für die Partei von Theodor Heuss und Thomas Dehler, daß so etwas möglich geworden ist und daß es der gegenwärtigen Partei- führung offenbar an Stilempfinden und Souveränität fehlt, eine solche Entglei- sung zu korrigieren. Vorfälle dieser Art tragen einmal mehr dazu bei, ge- schichtliches Bewußtsein und demokratische Gemeinsamkeit in unserem Land bis zur Unkenntlichkeit zu zerreden. Lüder hatte dem Kanzlerkandidaten der CDU/CSU vorgeworfen, daß er in der Auseinandersetzung mit dem politischen Gegner sich des rassistischen Sprach- gebrauchs der Nationalsozialisten bediene. Er spielte auf den Satz an, „mit Ratten und Schmeißfliegen führt man keine Prozesse", mit dem Franz Josef Strauß am 29. Juli 1978 einen verleumderischen Angriff des Autors Engelmann abwehren wollte, der ihm eine braune Vergangenheit anzuhängen versucht hatte.

und Luxemburger im Westen sowie Po- wjetischen Streitkräfte in Deutschland" len, Tschechoslowaken und reguläre — so die offizielle Bezeichnung — auch r DDR-Streitkräfte im Osten. im Rahmen der Sonderrechte der vie Die Tücke des Vorschlags Schmidt— Siegermächte zu sehen ist. Breschnew liegt in der Unvergleich- — Die Bundeswehr hat kein vergleich- lichkeit der Armee der Kernwaffengroß- bares Hinterland; Aufstockungen übel" macht Sowjetunion, die nur teilweise im eine Höchstgrenze hinaus lägen offen MBFR-Raum steht, und der Bundes- zutage. wehr, der nichtnuklearen Bundesrepu- Die NATO-intemen Überlegungen, mj1 blik Deutschland, die ganz im MBFR- denen Schmidt seinen Vorschlag sei' Raum steht. nerzeit begründete, sind den Sowjets — Die Sowjets verfügen über ein wei- gleichgültig. In ihren Augen zählt das e tes Hinterland östlich des MBFR-Rau- objektive Resultat: es schwächt di mes und damit über schnelle Rückfüh- westliche Verhandlungsposition in Wien rungsmöglichkeiten, die kaum zu kon- erheblich zugunsten des sowjetischen trollieren sind. Ihre Streitkräfte haben Zieles, nämlich mit Hilfe eines MBFR" neben ihrem militärischen Bedrohungs- Abkommens ein Mitspracherecht übe1" und ihrem politischen Unterdrückungs- die Bundeswehr und damit über die auftrag auch eine völkerrechtliche Son- westliche Sicherheitspolitik zu gewin' derstellung, weil die „Gruppe der so- nen. UiD 28 - 30. Juli 1980 • Seite 9

THEMEN DES TAGES Wähler fragen — hier ist die richtige Antwort

D/e Bundesregierung ist angeblich be- mehr zur Deckung des Schuldendien- reit, ein neues Konjunkturprogramm zu stes ausreicht; der finanzielle Hand- Verabschieden. Mit dieser Ankündigung lungsspielraum der Bundesregierung hat Bundesfinanzminister Matthöfer wäre völlig erschöpft. (SPD) auf eine entsprechende Forde- Gegenwärtig besteht kein Bedarf an rur>g des IG-Metall-Vorsitzenden Lode- neuen Ausgabenprogrammen. Um den rsr reagiert. Können derartige Program- außenwirtschaftlich bedingten Gefahren me denn tatsächlich Arbeitslosigkeit begegnen zu können, kommt es viel- Gemsen und die Konjunktur wieder an- mehr darauf an, weitere binnenwirt- kurbeln? e schaftliche Kostensteigerungen zu ver- ^ in, diejenigen, die heute ein neues hindern, an der gezielten Steuerentla- tätliches Ausgabenprogramm for- er stungspolitik festzuhalten und durch i n, haben aus der Entwicklung der eine deutliche Verringerung der Ausga- eteten Jahre offensichtlich nichts ge- err bensteigerungen eine Konsolidierung >t. Die zahlreichen Ausgabenpro- der öffentlichen Haushalte in die Wege 9ramme, die SPD und FDP ab Mitte der s zu leiten. Durch eine maßvolle Preis- 'ebziger Jahre in Gang gesetzt haben, und Lohnpolitik müßten auch die Tarif- jj'aren zwar alle mit wohlklingenden Eti- partner den aktuellen konjunkturellen ketten versehen, jedoch nicht geeignet, Erfordernissen Rechnung tragen. ä'e konjunkturelle Entwicklung spürbar ^zukurbeln. Die Belebung der privaten nv estitionen, des Motors für das Wirt- Reicht es eigentlich nicht aus, wenn wir schaftswachstum, setzte erst ein, nach- über den weiteren Bau von Kernkraft- clern die Bundesregierung die Forde- rur werken erst in ein paar Jahren ent- >gen der Union nach gezielten steu- scheiden? er|ichen Entlastungen, insbesondere im ^Iragsunabhängigen Bereich, erfüllt Nein, die drastischen ölpreissteigerun- hatte. gen innerhalb sehr kurzer Zeit haben Ie konjunkturpolitischen etikettierten uns allen deutlich vor Augen geführt, ^Us9abenprogramme sind der Haupt- daß die Lösung des Energieproblems grund für die unvertretbar hohe Ver- zu einer existenziellen Herausforderung schuldung des Bundes, die seit 1974 unserer Zeit geworden ist. Die rechtzei- ^0r> rund 64 Milliarden Mark auf nun- tige Sicherung der zukünftigen Ener- mehr über 220 Milliarden Mark gestie- gieversorgung der Bundesrepublik 9©n ist. Ein neues Konjunkturprogramm Deutschland zu tragbaren Preisen ist |>atte zur Fo|ge daß bereits 1982 die Voraussetzung für ettokreditaufnahme des Bundes nicht — wirtschaftliches Wachstum, UiD 28 • 30. Juli 1980 • Seite 10

— Vollbeschäftigung, dert und 150 000 zusätzliche Bergarbei- — Humanisierung der Arbeitswelt, ter eingestellt werden. — Erhaltung des sozialen Netzes, Dies ist nicht zu schaffen, denn nur ein — Sicherung der politischen Stabilität. kleiner Teil der erforderlichen Kohle- Während der achtziger Jahre sind in menge könnte wegen der hohen Kosten der Bundesrepublik Deutschland große aus deutscher Produktion zur Verfü- energiepolitische Anpassungen notwen- gung gestellt werden. Der weit überwie- dig, wozu die Weichen wegen der lang- gende Teil müßte unter neuen Abhän- fristigen Planung bereits heute gestellt gigkeiten und Risiken auf dem Welt- werden müssen. Die Entwicklungs- und kohlemarkt gekauft werden. Vorlaufzeiten im Energiesektor dauern Zudem drohen der Umwelt durch die bis zu 20 Jahren. Allein die Zeit zwi- vermehrte Verteuerung der Kohle schen Planungsbeginn und voller Lie- schwere Belastungen. Die Verunreini- ferfähigkeit beträgt z. B. bei Kernkraft- gung der Erdatmosphäre mit Schwefel- werken 10 Jahre, bei Kohlekraftwerken dioxyd, Stickstoffen, Staub und Kohlen- 6—8 Jahre. monoxyd würde hierdurch drastisch an- Eine ehrliche und verantwortungsbe- steigen. wußte Politik muß daher deutlich ma- Außerdem ist der Einsatz von Kohle im chen, daß die Energieprobleme nur zu Grundlastbereich der Kraftwerke zu lösen sind, wenn trotz sparsamen und teuer. Kernenergie ist nämlich dort ko- rationellen Energieverbrauchs, trotz der stengünstiger. Die Kernenergie ist dar- Suche nach neuen Energien und trotz über hinaus die billigste Quelle für die des verstärkten Einsatzes der Kohle Erzeugung von Abwärme, durch die die nicht auf die friedliche Nutzung der Verflüssigung oder Vergasung von Koh- Kernenergie verzichtet werden kann. le erst eine wirtschaftliche Grundlage erhält. Um den steigenden Energiebedarf der Warum setzen wir in der Energieerzeu- Bundesrepublik Deutschland zu decken gung nicht hauptsächlich Kohle ein und und die Abhängigkeit unseres Landes decken den Restbedarf mit Kernener- vom Erdöl schrittweise zu verringern, gie? brauchen wir deshalb neue umwelt- freundliche Kohlekraftwerke und neue Wollte man anstelle des weiteren Aus- Kernkraftwerke in einer sinnvollen ko- baus der Kernenergie zusätzliche Koh- stengünstigen Verbindung. lekraftwerke bauen, ergäben sich schwerwiegende Probleme: Heute wer- Die Behauptung, daß wir nur einen den in deutschen Kraftwerken bereits ,,Restbedarf" an Energie durch Kern- etwa 100 Millionen t Steinkohleeinhei- kraft befriedigen und uns vor allem auf ten fossiler Energieträger verbrannt. Kohle und Sparmaßnahmen verlassen Bei einem Verzicht auf Kernenergie sollten, ist eine bewußte Irreführung der müßten im Jahr 2000 jährlich rund 200 Öffentlichkeit, mit der der Stillstand in Millionen t deutscher Steinkohle geför- der Energiepolitik verdeckt werden soll- UiD 28 • 30. Juli 1980 • Seite 11

HÖRFUNK U. FERNSEHEN IM WAHLKAMPF Zustimmung und Kritik an politischen Sendungen äußern

UiD beginnt in dieser Ausgabe eine nungsbildung, er verzerrt auch das Mei- Kolumne „Hörfunk und Fernsehen nungsklima in der Bundesrepublik •rn Wahlkampf". Darin werden wir Deutschland. über wichtige Sendungen in Hörfunk Die Journalisten tragen hierbei eine be- und Fernsehen unterrichten. In der sondere Verantwortung. Sie entschei- heutigen Kolumne sagen wir, wie den, was aus der Fülle von Meldungen die verantwortlichen Journalisten — zumal in Wählkampfzeiten — ausge- in den Sendern mit Lob und Kritik wählt, bevorzugt plaziert und überhaupt a us der Sicht des Hörers und zur Nachricht wird. Denn was nicht ge- Zuschauers am besten bekannt- sendet wird, findet — jedenfalls für die 9emacht werden können. Öffentlichkeit — einfach nicht statt. \#or und während der Wahlkampf- Ausgewogenheit heißt im übrigen nicht " Zeiten nimmt die Zahl der politi- journalistischer Eintopf oder Meinungs- schen Sendungen in Hörfunk und Fern- losigkeit. Auch in öffentlich-rechtlichen sehen zu. ARD und ZDF haben eine Anstalten muß Parteiergreifen möglich 9anze Reihe von Wahl-Sondersendun- sein, aber dies darf nicht zur Vernach- 9en geplant, über die wir in den näch- lässigung der Informationspflicht füh- sten UiD-Ausgaben unterrichten wer- ren. Meinung und Information sind im- ben. Auch diese werden wie in den mer klar zu trennen. Und wer Partei 'etzten Wochen und Monaten von unse- ergreift, der muß auch ertragen, daß en Freunden und Mitgliedern mit gro- seine Parteinahme als Parteinahme be- ßem Interesse aufmerksam und kritisch wertet wird. Auch Journalisten haben Erfolgt. kein Monopol auf eine übergeordnete Wahrheit. Denn nicht nur in Wahlkampfzeiten ist es selbstverständliches Gebot der öf- Wir merken in der CDU-Bundesge- fentlich-rechtlichen Anstalten, umfas- schäftsstelle sehr schnell, welches Echo send, fair und ausgewogen zu berich- eine Sendung gefunden hat. Viele teilen **ri. Immer hat die Öffentlichkeit einen uns ihre Zustimmung oder Kritik telefo- *ür die Meinungsbildung unverzichtba- nisch mit. Wir erhalten aber auch Ko- ren Anspruch darauf, zu Äußerungen pien von Briefen, die direkt an die Sen- der Regierung auch die Meinung der der gegangen sind. 2lJr Regierungskontrolle berufenen Op- Vielfach werden wir gefragt, wie der position zu hören. Und wer Stellung- Hörer am Radio oder der Zuschauer am nahmen der Union zu wichtigen Fragen Bildschirm seine Meinung den Verant- hicht wiedergibt, der verletzt nicht nur wortlichen in den Sendern zu Gehör die Chancengleichheit bei der Mei- bringen und Änderungen erreichen USD 28 • 30. Juli 1980 • Seite 12 kann. Wir meinen, der richtige Weg Saarländischer Rundfunk (SR) hierzu ist der Hörerbrief oder der Tele- Funkhaus Halberg fonanruf. Nicht nur, daß es das gute Postfach 10 50 Recht der Rundfunkteilnehmer ist, zu 6600 Saarbrücken sagen, wenn ihnen eine Sendung gefal- Telefon (06 81)60 21 len oder auch mißfallen hat. Auch die Sender Freies Berlin (SFB) Redakteure und Journalisten in den Masurenallee 8—14 Sendern nehmen telefonische oder 1000 Berlin 19 schriftliche Äußerungen ernst. So gibt Telefon (0 30) 30 81 es besondere hausinterne und detail- Süddeutscher Rundfunk (SDR) lierte Übersichten, über das Echo, das Neckarstraße 230 bestimmte Sendungen in der Öffentlich- Postfach 8 37 keit gefunden haben. 7000 Stuttgart 1 Und immer werden sich die verantwort- Telefon (0711)28 81 lichen Redakteure und Journalisten der Südwestfunk (SWF) Rundfunkanstalten mit Ihrer Zustim- Hans-Bredow-Straße mung oder Kritik auseinandersetzen 7570 Baden-Baden und auf Ihre Argumente eingehen. Sie Telefon (0 72 21)27 61 sollten deshalb die Möglichkeit, Ihre Westdeutscher Rundfunk (WDR) Meinung klar und deutlich zu äußern, Appellhof platz 1 immer nutzen. Postfach 1019 50 Viele von Ihnen haben uns um die An- 5000 Köln 1 schriften der Rundfunkanstalten gebe- Telefon (02 21)22 01 ten. Deshalb führen wir sie hier noch- Zweites Deutsches Fernsehen (ZDF) mals auf: Essenheimer Landstraße Bayerischer Rundfunk (BR) Postfach 40 40 Rundfunkplatz 1 6500 Mainz 1 8000 München 2 Telefon (0 61 31)7 01 Telefon (0 89) 5 90 01 (Hörfunk) Chefredaktion („heute", „heute- Telefon (0 89) 3 80 61 (Fernsehen) journal") Hessischer Rundfunk (HR) Unter den Eichen Bertramstraße 8 6200 Wiesbaden Postfach 31 11 Telefon (0 61 21)5311 6000 Frankfurt 1 Deutsche Welle (DW) Telefon (0611) 15 51 Bonner Straße 211 Norddeutscher Rundfunk (NDR) Postfach 10 04 44 ARD-aktuell („Tagessöhau" — „Tages- 5000 Köln 51 themen") Telefon (02 21) 2 03 01 Rothenbaumchaussee 132/134 Deutschlandfunk (DLF) 2000 Hamburg 13 Raderberggürtel 40 Telefon (0 40) 41 31 5000 Köln 51 Radio Bremen (RB) Telefon (02 21)3 70 71 Heinrich-Hertz-Straße 13 RIAS Berlin 2800 Bremen 33 Kufsteiner Straße 69 Telefon (04 21) 2 38 41 (Hörfunk) 1000 Berlin 62 Telefon (04 21) 42 71 (Fernsehen) Telefon (0 30) 8 50 31 UiD 28 • 30. Juli 1980 • Seite 13

DEM WÄHLER SAGEN Kriegsopferversorgung

Die SPD behauptet: drei Fraktionen gemeinsam beschlos- °'e Durchsetzung der Dynamisierung sen worden. der Kriegsopferleistungen sei ein histo- risches Verdienst der SPD/FDP-Koali- Thema: Rentenpolitik Won. CDU/CSU hätten sich gegen die Die SPD sagt: Jährliche Dynamisierung gesträubt. „Zugleich wollen wir Sozialdemokraten ($PD-Argumente für Redner '80, K 11) in der gesetzlichen Rentenversicherung eine Mindestrente einführen, die den Tatsache ist: notwendigen Lebensbedarf sicherstellt. £s war die Union, die die gesetzlichen Voraussetzung dafür ist allerdings, daß Grundlagen der Kriegsopferversorgung vorhandenes Einkommen voll ange- 9eschaffen hat: rechnet wird und die Kosten einer sol- 1950 das Bundesversorgungsgesetz chen Mindestrente nicht von der Soli- ""- 1953 die Verbesserung der Aus- dargemeinschaft getragen werden müs- 9leichs- und Eltemrenten sen." (Programm zur Rentenreform 1984) ""** 1960 mit dem 1. Neuordnungsgesetz 2lJr Kriegsopferversorgung die Einfüh- Tatsache ist: rur>g des Berufsschadensausgleichs Die SPD ist auf dem Wege zur Einheits- und der Schwerbeschädigtenzulage für rente. In ihrem Rentenprogramm ver- Erwerbsunfähige schleiert sie dieses Ziel durch eine "-* 1964 mit dem 2. Neuordnungsgesetz Vielzahl kleiner Schritte. 2lJr Kriegsopferversorgung die Ausdeh- Ein wesentlicher Schritt auf dem Wege nung des Berufsschadenausgleichs auf zur Einheitsrente ist die Forderung al|e Schwerbeschädigten und Einfüh- nach Einführung der allgemeinen Min- rurig des Schadensausgleichs für alle destrente. w'twen. Eine Mindestrente würde bedeuten: Den ersten Anstoß zur Dynamisierung — Die Leistungs- und Beitragsbezo- 5er Kriegsopferleistungen gab die genheit der Rente geht verloren. cDU/CSU-Bundestagsfraktion in ihrem — Fürsorgeprinzipien vermischen sich Gesetzentwurf zum 1. Anpassungsge- systemwidrig mit Versicherungsprinzi- setz 1969, in dem sie im §56 die jährii- pien. c^e Berichtspflicht über die wirtschaftli- — Bedürftigkeitsprüfungen, die bisher che und soziale Lage der Kriegsopfer dem Rentenrecht fremd sind, werden 'Orderte. Der später eingebrachte Ent- der Rentenversicherung auferlegt. wurf der Koalitionsparteien enthielt kei- Fazit: Die Mindestrente ist ein schwer- n e entsprechende Bestimmung. wiegender Angriff auf unser leistungs- D'e Dynamisierung ist dann von allen bezogenes Rentensystem. UiD 28 • 30. Juli 1980 • Seite 14 ARGUMENTE aus dem UiD ENTWICKLUNGSHILFE Die UiD-Dokumentation über den SPD-Parteitag in Berlin (2/1980) befaßt sich auf Seite 5 mit den Beschlüssen der SPD zur Nord-Süd-Politik. In der Bundes- tagsdebatte über die Afrika-Politik (UiD 3/1980, S. 5) warnt die CDU/CSU vor dem zunehmenden Engagement der UdSSR in Afrika und fordert die Verstär- kung der deutschen Außen- und Entwicklungspolitik auf diesem Erdteil. Jürgen G. Todenhöfer nimmt in UiD 7/1980, S. 8, zum Nord-Süd-Bericht der Brandt- Kommission Stellung. Auf der Außenpolitischen Fachtagung der CDU in Bonn fordert Helmut Kohl „Entwicklungshilfe nach politischen Kriterien" (UiD 10/ 1980, S. 14). In der entwicklungspolitischen Debatte des Bundestags antwortet Jürgen G. Todenhöfer auf die Frage: Was trennt uns in der Nord-Süd-Politik von der Bundesregierung und was verbindet uns? (UiD 17/1980, S. 7 f.). Im Wahlprogramm der CDU/CSU für die Bundestagswahl 1980 (grüner Teil der Parteitagsausgabe des UiD 19/1980) trägt das Kapitel II. 1.4 (S. 12 f.) die Über- schrift: Wir wollen eine Entwicklungspolitik der politischen, wirtschaftlichen und sozialen Verantwortung. Im April fordert der entwicklungspolitische Sprecher der Unionsfraktion Jürgen G. Todenhöfer die Bundesregierung auf, einen umfassenden „Flüchtlings- bericht" über die Dritte Welt vorzulegen (UiD 14/1980, S. 10). UiD 24/1980, S. 15, bringt Beispiele für die Vertreibungspolitik marxistischer Regime in der Dritten Welt und zeigt das Ausmaß des Elends von 12 Millionen Menschen, die auf der Flucht vor dem Marxismus sind.

GEMEINDEFINANZEN Nach dem „Alarmbrief" von Finanzminister Matthöfer über die Finanzlage des Bundes (UiD 6/1980, S. 7f) lassen sich die Anregungen der Union nicht länger als „Krisengerede" und „Panikmache" verhöhnen. Ministerpräsident warnt deshalb die Bundesregierung davor, „die selbst verschuldete Finanzkrise jetzt auf Kosten der Länder und Gemeinden lösen" zu wollen (UiD 13/1980, S. 1f), wie es schon zwei Monate später der Beschluß der Bundesregie- rung zur Finanzierung der EG-Mehrkosten von 2,5 Mrd. DM vorsieht (UiD 21/1980, S. 5f). Im Zusammenhang mit den Plänen der Bundesregierung, die EG-Mehrkosten auf Länder und Gemeinden abzuwälzen, macht der Bundesvorsitzende der KVP. Horst Waffenschmidt, auf die geschwächte Finanzsituation der Gemeinden auf' merksam und stellt fest: 1980 beträgt die Finanzierungslücke bei den Gemein- den 6 Milliarden Mark (UiD 22/1980, S. 11). Wer soll der SPD noch glauben? Sechs Fragen, die uns alle angehen IVor der letzten Bundestagswahl nannte 4 Die SPD behauptet Strauß gefährde Bundeskanzler Schmidt das Renten- den sozialen Frieden Die Wahrheit ist: . • problem ein .Problemchen'! Schmidt • Strauß war maßgeblich beteiligt als wortlich: „Wie lange wollen noch CDU und die CDU das Netz der sozialen Sicherheit j-SU im Namen Jesu Christi lügen in dieser knüpfte: die bruttolohnbezogene dynamische frage?" Schmidt nach der Wahl: „Ich habe Rente, die Arbeitslosenversicherung, die feinen Betrug begangen, weil ich die tatsäch- gesetzliche Krankenversicherung. Als Strauß J^nen Zahlen nicht gekannt habe" Wer Finanzminister war, hatten wir keine Inflation •«nachte die Wähler? keine Verschuldung des Bundes von über 225 Milliarden Mark, keine Massenarbeits- losigkeit Wer legt hier falsches Zeugnis ab 2 Vor der letzten Bundestagswahl hieß wider seinen Nächsten? die Parole von Schmidt Wehner, • Brandt und Bahr: »Wählt SPD, wir « In Bonn sagt Schmidt die Kernenergie •^en den Frieden sicherer gemacht". Heute - •% sei für die wirtschaftliche und soziale rundem der Frieden durch die sozialistische %#• Zukunft unseres Volkes unverzichtbar Mspannungspolitik nicht sicherer, sondern und müsse ausgebaut werden In den Ländern ^sicherer geworden ist - schüren sie Kriegs- aber wird der Bau von Kernkraftwerken von macht, diffamieren die Union und plakatieren seinen eigenen Parteifreunden blockiert und r* ahlt SPD, damit es keinen Krieg gibt"! Wer bekämpft von Eppler, Jansen Klose, Ravens, ^*«uliert hier auf die Vergeßlichkeit des Lafontaine usw. Wie lange will die SPD dieses Doppelspiel noch treiben? 6 Mehr als zwei Millionen Menschen fallen heute unter Sozialhilfe. Familien. 3 Herbert Wehner nennt die sowje- • mit Kindern, insbesondere Arbeiter- tische Rüstung „defensiv": Der Ein- familien werden vom Staat benachteiligt Ist • marsch in Afghanistan wird als „Vor- dies etwa ein Ruhmesblatt der SPD- j^ugung" verharmlost treibt sein Politik? y °PPelspiel mit dem Olympia-Boykott, und die ten S nennen den amerikanischen Präsiden- Wer soll der SPD da noch glauben? Ihre Poli- ein m "internationales Sicherheitsriako" Wer tik ist eine Mischung aus Unfähigkeit Halb- ?9entlich schwächt das Bündnis mit den wahrheit und sozialistischer Verblendung. Das ^srikanern, von dem unsere Freiheit Ziel: Verdummung der Bürger, damit er den ^*« Sicherheit abhängt? Marsch in den SPD-Staat nicht merkt ^ber diese Rechnung darf nicht aufgehen. Am 5. Oktober tl*ben die Bürger Gelegenheit, der SPD die richtige Antwort ** 9eben. Für Frieden und Freiheit CDU ~»Mue,-H»u. 53Ö0 Bonn 1 270 gsicher asozial II fundfrei WD 28 • 30. Juli 1980 • Seite 16

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Gruppierungen nicht abgehört oder obse viert werden soll. Aber wenn die Jus° ZITAT sogar mit dem KBW zusammenarbeiten' dann können sie sich gegen Erkenntnis zum Schutz des Staates kaum wehren. Die Lehren In Bremen rächen sich jetzt die ständig6 Kampagnen gegen die Verfassungsschirf von Bremen ämter überhaupt. Hätte in der Hansesta0 nicht zufällig noch der Militärische Ab- Was bisher nur ein Verdacht war, steht jetzt schirmdienst (MAD) gearbeitet, wäre 'das fest: Die Jungsozialisten in der SPD Bremen Chaos bei der Vereidigung noch grö°v' haben vor den blutigen Krawallen bei der geworden. u Bundeswehrfeier am 6. Mai auch mit den Die Jungsozialisten von Bremen haben n°c später gewalttätigen Kommunisten vom KBW vor den Krawallen versucht, die Aktion6 zusammengearbeitet, nicht nur mit den Mos- abzubiegen und alle Protestierer zu &n kau-treuen, orthodoxen Kommunisten von nicht gewalttätigen Veranstaltung zu &e j, der DKP. gen. Das ist nicht gelungen. Es war -— naC Die Jusos haben, obwohl Bremens SPD-Bür- 6 der anfänglichen Zusammenarbeit mit dit, germeister und andere so- brutalen KBW-Kommunisten — zu zialdemokratische Politiker das bestritten einen Trennungsstrich zu ziehen. haben, die KBW-Leute und auch die militan- Wenn die demokratischen Jungsozialist6 ten Störer von der „Bremer Bürgerinitiative auf Volksfrontbündnisse mit Kommunist6 gegen Atomkraft" (BBA) eingeladen und mit verzichten wollen, und daran gibt es ob6 ihnen diskutiert, um die Rekrutenvereidigung Zweifel, dann müssen sie sich von vornb6 zu verhindern oder zu stören. Das Volks- ein von den linksextremistischen GrupP6 frontbündnis war perfekt. distanzieren. Noch ein schweres politisches Versäumnis Gewöhnlich verlaufen Untersuchungs&ü kam im Untersuchungsausschuß des Bun- schüsse im Sande, zumindest werden ke'n ei destages ans Licht. Im Land Bremen findet Konsequenzen aus den Ergebnissen g { Verfassungsschutz überhaupt nicht mehr gen. Aus den Bremer Ereignissen darf n. statt, wenn auch nur ein einziger Jungsozia- der Schluß gezogen werden, die Komm^', list an einer zwielichtigen Veranstaltung be- sten zu isolieren, vor der Bundestags^ teiligt ist. und auch nachher. Es ist zwar richtig, daß bei demokratischen (Kölnische Rundschau, 23. Juli 1980)

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