biosphärenreservate in deutschland Natürlich nah

Vorwort

Die deutschen Biosphärenreservate repräsentie- Wir alle profitieren von der Stärkung der ren einzigartige Natur- und Kulturlandschaften. ­Biosphärenreservate. Sie sorgen dafür, unsere Diese faszinierenden Landschaften und wertvol- wertvollen Naturgüter zu schützen. Sie tragen zu len Ökosysteme erstrecken sich von der Ostsee zu einer regionalen Wertschöpfung bei und schaf- den Alpen, von Südostrügen bis zum Berchtesga- fen Arbeitsplätze in strukturschwachen ländli- dener Land. Eingebunden in das weltweite Netz chen Regionen. Sie bieten Raum für Freizeit und der UNESCO-Biosphärenreservate stehen sie für ­Erholung, vom Wandern und Radfahren bis hin international repräsentative Modellregionen. Sie zu sehr gebietsspezifischen Attraktionen, wie dem sollen eine nachhaltige Entwicklung in allen Wirt- Kahnfahren im Spreewald Schiffstouren schafts- und Lebensbereichen im Einklang mit der im W­ attenmeer. Auf diese Weise begeistern sie Natur fördern und ermöglichen. ­Menschen für Natur und Landschaft, sensibili- Das ist eine komplexe Aufgabe, die nur mit dem sieren für den schonenden Umgang damit und la- Engagement und dem Wissen der Menschen vor den dazu ein, eine natur- und umweltverträgliche Ort zu bewältigen ist. Dazu zählt, innovativen For- ­Entwicklung mit zu gestalten. men nachhaltiger Landnutzungen zu entwickeln und zu erproben. Auch die Energieerzeugung, die Vermarktung regionaler, umweltgerecht erzeug- ter Produkte und ein naturverträglicher Touris- mus sind wichtige Elemente. Sie tragen dazu bei, naturverträgliche Nutzungs- und Lebensweisen Dr. Barbara Hendricks in den Biosphärenreservaten zu etablieren und Bundesministerin für Umwelt, gleichzeitig die biologische Vielfalt zu erhalten. Naturschutz, Bau und Reaktorsicherheit ­Biosphärenreservate können damit als Modell­ gebiete zukunftsweisend für die langfristige Erhal- tung unserer Lebensgrundlagen sein. Im Programm „Der Mensch und die Biosphäre“ (B MA ) der UNESCO vernetzen sich mittlerwei- le weltweit über 600 Modellregionen in mehr als 110 Ländern. In Deutschland hat die UNESCO bislang 15 Biosphärenreservate anerkannt. Sie umfassen einen Anteil von etwa 3,5 Prozent der Landesfläche. Mit ihrem Reichtum an schützens- werten Pflanzen- und Tierarten sind die deutschen Biosphärenreservate neben den Nationalparks und Naturparks ein wichtiger Baustein für die Natio- nale Strategie zur biologischen Vielfalt. Der Bund unterstützt die Entwicklung der ­Biosphärenreservate durch die Förderung von Schutz- und Entwicklungsmaßnahmen, etwa im Rahmen von Naturschutzgroßprojekten. Hierbei zeigte sich beispielsweise, dass Biosphärenreser­ vate den Naturtourismus im ländlichen Raum 3 ­voranbringen können. 3 Vorwort Dr. Barbara Hendricks Bundesministerin für Umwelt, Naturschutz, Bau und Reaktorsicherheit

5 Interview: Biosphärenreservate – Auszeichnung und Auftrag zugleich Guido Puhlmann

Inhalt Biosphärenreservate

8 Wattenmeer

10 Schleswig-Holsteinisches Wattenmeer und Halligen

12 Hamburgisches Wattenmeer

14 Niedersächsisches Wattenmeer

16 Südost-Rügen

20 Schaalsee

24 Flusslandschaft Elbe

28 Niedersächsische Elbtalaue

30 Mittelelbe

32 Flusslandschaft Elbe – Brandenburg

34 Flusslandschaft Elbe – Mecklenburg-Vorpommern

36 Schorfheide-Chorin

40 Spreewald

44 Oberlausitzer Heide- und Teichlandschaft

48 Rhön

54 Vessertal-Thüringer Wald

58 Pfälzerwald-Nordvogesen

62 Berchtesgadener Land

66 Bliesgau

70 Schwäbische Alb

74 Karstlandschaft Südharz

78 Juwelen der Natur – die Nationalen Naturlandschaften

83 Impressum

4 Bau eines Heuschobers Was sind Biosphärenreservate und welche Aufga- im Biosphärenreservat Spreewald ben haben sie?

Biosphärenreservate sind eine Auszeichnung der UNESCO und gleichzeitig eine Chance für die beteiligten Regionen, weil in Biosphärenreserva- ten das Zusammenleben von Mensch und Natur beispielhaft erprobt wird. Sie haben den Auftrag, vielfältige Kulturlandschaften zu entwickeln, wert- volle Lebensräume zu erhalten und vor zerstö- Biosphärenreservate renden Eingriffen zu schützen. Ein ausgewogenes Verhältnis von menschlicher Nutzung und natür- lichen Kreisläufen ist das zentrale Ziel. Dabei wer- den klassische Schutzmaßnahmen mit modernen Auszeichnung Methoden der nachhaltigen Regionalentwicklung verbunden – wissenschaftlich basiert und mit Bil- dungsarbeit untersetzt. Selbstverständlich sollen und Auftrag zugleich Biosphärenreservate gleichzeitig auch für Bewoh- ner und Besucher attraktiv und (er)lebenswert sein. Biosphärenreservat – das ist eine Bezeichnung, die sich nicht von selbst erklärt, und auch das Modell, das dahinter steht, ist anspruchsvoll. Wie haben sich Biosphärenreservate entwickelt, Guido Puhlmann, Leiter des Biosphärenreservats Mittelelbe und wie ist die Idee entstanden? Vorstandsvorsitzender von EUROPARC Deutschland, dem Dachverband Das zwanzigste Jahrhundert war geprägt durch der Nationalen Naturlandschaften, erklärt deshalb im Gespräch, was eine bis dahin ungekannte industrielle Entwick- Biosphärenreservate sind und was sie so besonders macht. lung, die mit einem neuen, intensiven Natur- und Ressourcenverbrauch einherging. Als Antwort auf die zunehmend global sichtbaren Umweltschä- den, zum Beispiel den Kohlendioxidanstieg in 5 der Atmosphäre, hob die Generalkonferenz der Beispiel der Hirschkäfer, der Zerfallsstadien alter Bäume benötigt, welche sich vor allem in der Kern- zone noch finden lassen. Die Pflegezone nimmt mindestens 10 Prozent ein und dient dem Erhalt traditioneller Kulturlandschaften, zu denen zum Beispiel Heiden, artenreiche Wiesen oder natur- nah genutzte Wälder gehören können. Auch hier haben Naturschutzbelange Vorrang. In der Ent- wicklungszone, in der sich auch Siedlungen und teilweise sogar Städte befinden, gilt eine nachhalti- ge Entwicklung aller Nutzungen als das anzustre- bende Ziel. Hier soll die Vereinbarkeit der Nut- zung von Naturressourcen mit deren dauerhafter Erhaltung für die uns nachfolgenden Generationen demonstriert werden. Für Besucher interessant sind die Biosphärenreservate vor allem, weil sie zu den schönsten Landschaften der Welt gehören und hier ganz unmittelbar unzerstörte Natur und ihre Vielfalt erlebt werden kann.

Welche Rolle spielen Biosphärenreservate für die biologische Vielfalt und die Klimaanpassung in Deutschland?

Biosphärenreservate sind nationale und internatio- nale Hotspots für die biologische Vielfalt. Gerade in den vom Menschen extensiv genutzten Land- schaften ist der Reichtum an Arten besonders groß. Zugleich decken sie ein großes Spektrum deut- scher Landschaften ab, von den Halligen bis auf die Almen der Alpen. Mit ihrem Schutz bewahren wir nationales Naturerbe. Eine nachhaltige Land- nutzung, die ausdrücklich Ziel der Biosphärenre- servate ist, trägt auch zur notwendigen Anpassung 15. Juli 2009 UNESCO vor über 40 Jahren das internationale an den Klimawandel bei, z. B. beim naturnahen Bundeskanzlerin Dr. Angela Merkel Forschungs­programm „Man and Biosphere“ – Hochwasserschutz oder der Umsetzung neuer zu Gast bei den (MAB, „Der Mensch und die Biosphäre“) aus der Tourismuskonzepte in künftig nicht mehr schnee- Biosphärenreservaten Taufe. sicheren Mittelgebirgsregionen. Biosphärenreser- auf der BUGA Damals ging es um die Verbesserung unserer vate leisten aber ebenso viel beim aktiven Schutz Kenntnis von den Auswirkungen menschlicher des Klimas, etwa durch Ökolandbau oder den Ressourcennutzung auf die gesamte belebte Erd- Erhalt und die Wiederherstellung von naturnahen hülle. Inzwischen ist der reine Forschungs- und Wäldern und Mooren, mit denen klimaschädli- Schutzgedanke zugunsten einer Entwicklung der ches CO₂ gebunden werden kann. Hier erwarten Biosphärenreservate zu Modellregionen, in denen wir auch künftig Ideen und Initiativen, die auch auf fortschrittliche Konzepte für ein harmonisches andere Regionen erfolgreich übertragbar sind. Zusammenleben von Mensch und Natur entwi- ckelt und realisiert werden, in den Hintergrund Es gibt in Deutschland 15 UNESCO-Biosphären- gerückt. Die drängende Frage, wie eine nachhalti- reservate Welche Rolle spielt die UNESCO und ge Nutzung der natürlichen Ressourcen erfolgen was bedeutet die Anerkennung für die einzelnen kann, steht dabei im Mittelpunkt. Schutzgebiete?

Wie sind Biosphärenreservate strukturiert und Die UNESCO setzt mit dem MAB-Programm was macht sie für Besucher interessant? den inhaltlichen und organisatorischen Rahmen für alle Biosphärenreservate weltweit und ent- Die Internationalen Leitlinien für Biosphärenre- wickelt ihn gemeinsam mit über 110 beteiligten servate geben – entsprechend der Intensität der Ländern fort. Sie unterzieht die Biosphärenre- menschlichen Nutzung – eine Einteilung in Zo- servate mit Hilfe der beteiligten Nationalkomi- nen vor. In diesen spiegeln sich die Hauptaufgaben tees alle zehn Jahre einer Überprüfung – auch der Biosphärenreservate wider. In der Kernzone, das ist ein Sonderfall unter den internationalen die in Deutschland mindestens drei Prozent der Schutzgebietskategorien.­ Fläche beträgt, soll die natürliche Entwicklung Die Anerkennung ist Auszeichnung und Auf- von Gebieten ohne unmittelbaren menschlichen trag zugleich. Auszeichnung für Vielfalt, Eigenart Einfluss ermöglicht werden. Viele Arten benöti- und Schönheit einer Kulturlandschaft und Auftrag, gen Lebensräume, die in einer genutzten Kultur- Entwicklung nachhaltig zu gestalten, Veränderung 6 landschaft nur selten zugelassen werden, so zum zuzulassen, ohne die Qualität zu verringern. Warum gibt es nicht noch mehr Biosphärenreser- Kommunen und der Wirtschaft. Ich bin zuver- vate in Deutschland? Gibt es Widerstände? sichtlich, dass uns das gelingen wird. Das Konzept der Biosphärenreservate als Biosphärenreservate erfüllen mit den anspruchs- Modellregionen von Weltrang ist zeitgemäß, zu- vollen nationalen bzw. internationalen Kriterien kunftsorientiert und zielt auf Lösungen für welt- hohe qualitative Anforderungen. Als Modellre- weit drängende Probleme. Jedoch müssen wir über gionen sollen sie repräsentativ sein – mit neuen das Stadium der Leuchtturmprojekte, der Pioniere Gebieten werden bestehende Lücken im Netzwerk hinauskommen. Die großen Chancen, Ideen und geschlossen. Eine flächendeckende Ausdehnung Herausforderungen, die uns die UNESCO mit auf Deutschland wäre nicht sinnvoll und ist auch den Biosphärenreservaten bietet, müssen noch nicht möglich. Die Erfüllung der Kriterien allein mehr in der Mitte der Regionen und Bundeslän- reicht aber noch nicht aus, damit eine Region tat- der ankommen, sie müssen eine breitere Bewegung sächlich Biosphärenreservat wird. Genauso wich- werden und dazu brauchen wir die Unterstützung tig ist es, dass die dort lebende Bevölkerung diese aller gesellschaftlicher Gruppen und Sektoren. Idee möglichst breit unterstützt. Natürlich gibt es nicht immer nur Befürworter, sondern auch Skep- Was empfehlen Sie Besuchern? tiker und mitunter auch Ablehnung. Hier ist es unsere Aufgabe, einen offenen und intensiven Di- Als Erstes: Kommen Sie und entdecken Sie die alog zu führen und mit den großen Chancen, die deutschen Biosphärenreservate. Hier finden Sie ein Biosphärenreservat gerade für die Entwicklung sich selbst überlassene Natur, eine einzigarti- in strukturschwachen ländlichen Raum bietet, um ge Pflanzen- und Tierwelt sowie faszinierende Zustimmung zu werben. Das ist uns bislang auch Landschaften. Als Zweites aber die Bitte, dass Sie gut gelungen. Die 15 UNESCO-Biosphärenreser- sich rücksichtsvoll Mensch und Natur gegenüber vate in Deutschland zeigen dies anschaulich. verhalten. Seien Sie fair, die hohe Produkt- und Dienstleistungsqualität in den Biosphärenreserva- Wo liegt aus Ihrer Sicht die Zukunft der deut- ten sind einen angemessenen Preis wert. schen Biosphärenreservate?

Biosphärenreservate sind keine Eintagsfliegen. Das zeigt nicht nur das 40-jährige Jubiläum des MAB- Programms 2011, sondern auch die Tatsache, dass zwei der 15 Biosphärenreservate, Vessertal und Mittelelbe, bereits einen Staat – die DDR – über- lebt haben. Aber sie müssen „mit der Zeit gehen“, um ihre Berechtigung auch in Zukunft zu behal- ten. Das heißt konkret, dass sie Antworten auf die aktuellen Fragen der Gesellschaft finden und entsprechende Lösungen beispielhaft für andere umsetzen sollen. Stand vor Jahren noch wissen- schaftliches Monitoring zu den Auswirkungen menschlichen Tuns auf diese oder jene Art im Vor- dergrund, so erwarten wir heute konkrete Beispie- le, etwa wie wir lernen können, mit den natürlichen Ressourcen schonender umzugehen oder wie wirt- schaftliche und soziale Entwicklung in Zeiten der Überalterung der Gesellschaft und des Weggangs junger Leute in die Städte auch im ländlichen Raum möglich ist. Welchen Beitrag kann ein Biosphärenreser- vat zur Wertschöpfung in der Region leisten und welchen Beitrag der Wirtschaft braucht es, um diesen Kapitalstock Natur dauerhaft zu erhalten? Wie kann eine nachhaltige Nutzung erneuerbarer Guido Puhlmann, Leiter des Biosphären­ Energien gelingen, ohne dabei den Lebensraum reservats Mittelelbe von Mensch und Tier zu zerstören? Wie können und Vorstands­vor­ Biosphärenreservate daran mitwirken, den Verlust sitzender von EUROPARC Deutsch­land, Dach­ der biologischen Vielfalt umzukehren? Das sind verband der Nationalen Fragen, mit denen wir uns künftig weitaus mehr Naturlandschaften beschäftigen müssen. Die Qualität der Antwor- ten und ihre erfolgreiche Kommunikation wer- den darüber entscheiden, welchen Stellenwert die Biosphärenreservate im Verbund der Nationalen Naturlandschaften haben werden. Dazu brauchen wir die Unterstützung aller – von der Bundesre- 7 gierung und den Landesregierungen bis hin zu den Biosphärenreservate

Schleswig-Holsteinisches Wattenmeer und Halligen

Hamburgisches Wattenmeer

Niedersächsisches Wattenmeer das Auge schaut. Dazu Priele, Dünen und Strän­de – das Biosphärenreservat Hamburgisches Watten- meer ist ein Juwel der Natur und auch eine Kultur- landschaft. Die Insel Neuwerk – einer der ältesten Stadtteile Hamburgs und doch über 100 Kilome- ter entfernt vom Hamburger Rathaus – hat eine wechselvolle Geschichte: mittelalterlicher Fischer­ Meeresgrund trifft Horizont stütz­punkt, Anlaufstelle für Seeräuber, Bastion und Weideland. Die maritime Nutzung hat der Der weite Blick, die frische Luft und das herrliche 1556 eingedeichten Insel Neuwerk ihr Gesicht Gefühl, die Füße im weichen und belebenden Watt gegeben. Heute leben etwa 40 Menschen auf der zu kühlen, das ist für viele Menschen ein Genuss. Insel, die jährlich bis zu 100.000 Gäste versorgen. Gleichzeitig sind Wasser und Küste wichtige Le- Das Neuwerker Vorland mit seinen Grünländern bensräume für eine große Zahl von Tieren und und Salzwiesen besitzt große Bedeutung als Brut- Pflanzen. Die weltweite Einzigartigkeit des Wat- und Rastgebiet für Wat- und Wasservögel. Die tenmeers ist durch die Auszeichnung als Weltna- unbewohnten Inseln Scharhörn und Nigehörn turerbe durch die UNESCO noch einmal unter- wandern als Düneninseln Jahr für Jahr um zehn strichen worden. und mehr Meter in südöstliche Richtung, der na- türlichen Meeresdynamik folgend. Sie sind Stütz- punkte für viele Seevögel. Nigehörn ist das Küken Biosphärenreservat Schleswig-Holsteinisches im „Familienkreis“, denn Hamburgs jüngste Insel Wattenmeer und Halligen entstand erst 1989. Sie wurde in nur fünf Wochen Weltweit einzigartig – das sind die Halligen vor aus 1,2 Millionen Kubikmetern Sand aufgeschüttet der schleswig-holsteinischen Nordseeküste. Sie und unterliegt seitdem der natürlichen Dynamik sind Natur- und Kulturgut des ganzen Landes und einem absoluten Betretungsverbot. und unverzichtbare Wellenbrecher für die gesamte Westküste, dazu ein Highlight im Nordseetouris- Biosphärenreservat Niedersächsisches mus. Halligen sind kleine Inseln ohne Deich. Bei Wattenmeer hohen Wasserständen werden sie komplett von der Nordsee überflutet, dann ist „Land unter“. Die Dörfer in einer typischen Bauweise, Kirchen und Häuser stehen deshalb auf Warften, künstlich auf- Orgeln von überregionaler Bedeutung und das geschütteten Hügeln. In den Salzwiesen gibt es vie- Jahrhunderte währende Ringen des Menschen le Tiere und Pflanzen, die nur hier leben können. mit dem Meer auf der einen Seite, Marsch, Geest, Ob stürmische See, Vogelschwärme in der Luft, Moor und die hellen Sandstrände der Inseln auf üppige Salzwiesen oder frische Seeluft – der Natur der anderen – überspannt von einem unbeschreib- auf den Halligen entkommt keiner. Urlauber und bar weiten Himmel. Das explodierende Feuerwerk Tagesgäste genießen die eigenartige Landschaft der über dem Meer untergehenden Sonne nach zwischen Land und Meer und erleben zusammen einem sommerlichen Gewitter. Ruhe und Stille, mit Vogelkundlern aus aller Welt hautnah den Einkehr und das Besinnen auf sich selbst. Zug der Ringelgänse. Auch kulinarisch hat die Dies sind nur einige Facetten des Biosphären- Nationalpark- und Biosphärenreservatsregion viel reservates Niedersächsisches Wattenmeer. Das zu bieten: Krabben, Muscheln und Austern sowie Wattenmeer überrascht, denn es ist nach dem Tro- zahlreiche Fischsorten. Das nordfriesische Salz­ pischen Regenwald das zweitproduktivste Öko­ wiesen­lamm und der Dithmarscher Kohl zählen sys­tem der Welt. Millionen von Zugvögeln fressen ebenso zu den Spezialitäten der Region. sich hier die Fettreserven an, die sie für eine erfolg- reiche Brut in arktischen Gebieten oder für den Zug in die weit südlich liegenden Winterquartiere Biosphärenreservat Hamburgisches benötigen. Und das Wattenmeer ist Kinderstube Wattenmeer für viele Fischarten, die sich auch auf den heimi- In der Elbmündung vor Cuxhaven endlose Watt- schen Speisekarten wiederfinden. Das Watten- Ständiger Wandel: flächen auf dem Kleinen Vogelsand vor der Insel meer ist aber auch eine der wichtigsten Urlaubsre- Wolken und Wattenmeer 9 Neuwerk und am weiten Himmel Vögel, wohin gionen Deutschlands. Vogelkiek und Krabbenbrötchen

Montag : Ankunft in der Ferienwohnung auf Hal- lig Langeneß. Abends Spaziergang, Fischbröt- chen essen und im Café Pharisäer trinken. Dienstag: Fahrradtour über die Hallig und Be- such des Biosphären-Informationszentrums und des Heimatmuseums. Danach kleine Watt- wanderung und Vogelkiek mit der Schutzstati- on Wattenmeer. Schleswig-Holsteinisches Mittwoch: Schiffstour zur Hallig Hooge. Hallig- führung zur Kirche, zum Wattenmeerhaus und zum Königspesel. Gemütliches Teepunschtrin- Wattenmeer und Halligen ken im „Halligkrog“. Donnerstag: Sonnenschein! Wir genießen das Baden bei Hochwasser. Seeschwalben beobach- Fährfahrt und Wattenmeerhaus ten. Abends leckere Krabben essen. Freitag: Ausflug mit dem Picknickkorb und als Lektüre packen wir den „Schimmelreiter“ von Mit der Fähre von Schlüttsiel nach Hallig Hooge. Theodor Storm ein. Großes Glück: Die Kinder Am Fähranleger leihen wir uns Fahrräder, wenn es finden beim Muschelsammeln einen Bernstein! regnet, nehmen wir die Kutsche über die Hallig. Samstag: Frühstück bei Sonnenaufgang über dem Im Frühjahr und im Herbst rasten hier viele tau- Watt. Brachvogelrufe begleiten uns auf dem send Ringelgänse. Bei einer Halligführung lassen Weg zur Fähre zurück nach Schlüttsiel. wir uns Kirche, Königspesel und Naturschönhei- ten zeigen. Bei „Schietwetter“ kehren wir im Re- staurant auf der Hanswarft ein. Ein Besuch im Wattenmeerhaus der Schutzstation ist auch für Kinder ein Hit.

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Allgemeine Informationen Ein besonderer Genuss: auf dem Meeresboden spazieren gehen

Daten und Fakten

Lage: Nordseeküste Schleswig-Holsteins, von der dänischen Grenze bis zur Elbmündung Fläche: 4.431 Quadratkilometer Höhenlage: –  bis +  Meter Entwicklung: 1990 gegründet und durch die UNESCO anerkannt. Das Biosphärenreservat ist flächengleich mit dem Nationalpark (1985), umfasst aber zusätzlich auch die fünf großen, bewohnten Halligen. Landschaftstypen: Wattflächen, Inseln, Halligen, Dünen, Sandbänke, Priele, Salzwiesen und Meer

Biosphärenreservatsinformation

Landesbetrieb für Küstenschutz, Nationalpark Bücher und Karten und Meeresschutz Schleswig-Holstein/ Weltnaturerbe Wattenmeer Biosphärenreservatsverwaltung Schleswig- ISBN 978-3-529-05321-4 Holsteinisches Wattenmeer und Halligen Schlossgarten  Die Halligen  Tönning ISBN 978-3-7793-1114-0 Tel.  616-0, Fax - Inseln und Halligen nationalpark @ lkn.landsh.de im schleswig-holsteinischen Wattenmeer www.nationalpark-wattenmeer.de/sh/ ISBN 978-3-89876-422-3 biosphaerenreservat Nationalpark-Karten: Geschäftsstelle Biosphäre Sehkarte Westküste Schleswig-Holstein Schlossgarten  ISBN 978-3-926137-25-8  Tönning Tel.  616-36, Fax - Kreis Nordfriesland Topographische biosphaere @ halligen.de Kreiskarte 1 : 100.000 www.halligen.de ISBN 978-3-89130-374-0

Unterkünfte Anreise

Nordsee-Tourismus-Service GmbH Mit der Bahn: nach Heide (Anschluss nach Tel.  -, Fax   Büsum), Husum (Anschluss nach St. Peter- www.nordseetourismus.de Ording), Niebüll (Anschluss nach Dagebüll/Bus nach Schlüttsiel) oder Westerland. Mit dem Auto: A 23 Richtung Heide, dann auf der B 5 weiter nach Norden. Autoverladung nach Sylt in Niebüll. Fähren zu den Inseln und Halligen von den Häfen Dagebüll und Schlüttsiel.

Ringelgänse rasten auf dem Weg aus ihren Überwinterungsgebieten in die Brutgebiete 11 S alzwiese im Neuwerker Vorland

Inselrundgang und Wattwagen

Montag : Ankunft auf Neuwerk mit dem Fahrgast- schiff MS Flipper. Einzug in eine gemütliche Pension oder, besonders interessant für Fami- lien und Gruppen, in ein Heuhotel. Ein erster Inselrundgang auf dem Ringdeich zeigt uns, was wir alles noch genauer anschauen wollen. Dienstag: Weil es regnet, ausschlafen und einen Roman über Störtebeker lesen. Nachmittags mit „Friesennerz“ ein Besuch im Biosphärenre- servat- und Nationalpark-Haus. Achtung: Die Informationstafeln des Erlebnispfades enthal- ten viel Wissenswertes über das Biosphärenre- servat und den Nationalpark. Vielleicht noch einen Besuch im Bernsteinmuseum? Mittwoch: Die Sonne scheint. Vormittags Fit- nessprogramm: Also rauf auf den 700 Jahre alten Leuchtturm und Aussicht auf die Natur- und Kulturlandschaft genießen. Nachmittags auf einer Führung durch die renaturierten Salz­ wiesen im Ostvorland der Insel den Duft von Wiesen und Meer einatmen, Austernfischer und Brandseeschwalben mit frisch geschlüpften Jungen beobachten. Und: den legendären Hei- matabend der Insel am Mittwoch nicht verpas- sen! Lüder singt „Einmal Neuwerk noch seh’n“. Donnerstag: Früh raus und ganztags die Natur Hamburgisches Wattenmeer erkunden. Natur pur des Wattenmeeres in der Kernzone des Biosphärenreservats erle- ben. Wanderung mit dem Verein Jordsand zur Salzwiesen und Tideaquarium Vogel­insel Scharhörn. Freitag: Wanderung mit dem Ranger zum ­Kleinen Vogelsand, ein hoher Wattrücken im Norden Mitten im Watt liegen die Insel Neuwerk und die Neuwerks. Nach Stürmen findet man dort Düneninseln Scharhörn und Nigehörn. Neuwerk Bernstein. erreicht man je nach Wasserstand zu Fuß, mit einer Samstag: Nach einem morgendlichen Bad – bei Pferdekutsche oder mit dem Schiff. Bei einem Spa- Hochwasser – heißt es nachmittags leider ziergang auf dem Ringdeich, der Schutz vor den Abschied nehmen von Neuwerk. Bei Niedrig- Fluten bietet, lernt man die Insel kennen. Einen wasser fahren wir mit dem Pferde-Wattwagen herrlichen Überblick über das Biosphärenreservat durchs Watt nach Sahlenburg. Auf Wieder- bis zur Elbmündung und den großen Container- sehen im Biosphärenreservat Hamburgisches schiffen bietet der Leuchtturm, das älteste Wahr- Wattenmeer! zeichen der Insel. Am Weg zum 700 Jahre alten Turm liegt das Biosphärenreservat- und National- park-Haus mit einer Ausstellung zum Hamburgi- schen Wattenmeer und einem Tide­aqua­rium. Auf einem ausgepflockten Pfad durch die renaturier- ten Salzwiesen im Ostvorland der Insel sieht man Brut- oder Rastvögel aus nächster Nähe. Im Früh- jahr und Herbst lassen sich die Besonderheiten des Vogelzuges erleben. 12

Allgemeine Informationen

Daten und Fakten Bücher und Karten

Lage: in der Elbmündung, 10 Kilometer Nationalparkatlas Hamburgisches Wattenmeer vor Cuxhaven (Hamburger Exklave) (als PDF in Publikationen unter www.nationalpark-wattenmeer.de/hh/) Fläche: 117 Quadratkilometer Herzlich Willkommen in unserem Nationalpark Entwicklung: 1992 gegründet und durch die Nationalparkbroschüre Hamburgisches Wattenmeer UNESCO anerkannt. Das Biosphärenreservat (als PDF in Publikationen unter ist flächengleich mit der Nationalparkfläche von www.nationalpark-wattenmeer.de/hh/) 1990. Meerespiegellage bis + 6 Meter Höhenlage: Anreise Landschaftstypen: vom Elbe-Süßwasser beein­ flusste Wattflächen mit Sandinseln, Salzwiesen, Mit Bahn /Metronom oder Auto: nach Cuxhaven. Dünen und Grünland im Binnengroden Von dort gibt es drei Wege nach Neuwerk: zu Fuß von Sahlenburg (Busverbindung vom Bahnhof Cuxhaven), mit dem Pferdewattwagen Biosphärenreservatsinformation von Sahlenburg oder Duhnen (diverse Anbieter) oder mit dem Schiff „MS Flipper“ von Cuxhaven Biosphärenreservat-/Nationalpark-Verwaltung (Reederei Cassen Eils, Tel. 04721 32211, HamburgischesWattenmeer www.cassen-eils.de). c /o Behörde für Stadtentwicklung und Umwelt Neuenfelder Straße 19, 21109 Hamburg Tel. 040 42840-3392 www.nationalpark-wattenmeer.de/hh/ biosphaerenreservat Biosphärenreservat/Nationalpark-Station Neuwerk Turmwurt, 27499 Insel Neuwerk Tel. 04721 69271 np-station @ wattenmeer-hamburg.de Biosphärenreservat/Nationalpark-Haus Neuwerk 27499 Insel Neuwerk Tel. 04721 395349 np-haus.neuwerk @ hamburg.de

Unterkünfte

Turm Tel. 04721 29078 www.leuchtturmneuwerk.de

Haus Seeblick Wattwagenfahrt Tel. 04721 20360 nach Neuwerk www.seeblick-neuwerk.de Das alte Fischerhaus Tel. 04721 29043 www.neuwerk-hotel.de Nige Hus Tel. 04721 29561 www.inselneuwerk.de Hus Achtern Diek Tel. 04721 29076 13 www.husachterndiek.de Radtour und Rhabarberkuchen

Montag : Ankunft mit den Fahrrädern am Bahn- Niedersächsisches hof Bremerhaven. Mit der Fähre nach Norden- ham. Wir radeln am Deich nach Westen. Über- all gibt es nette Pensionen. Wattenmeer Dienstag: Fahrt zum Sehestedter Außendeichs- moor (Nationalparkstation) und nach Dangast. Sielhafenmuseum und Teestube Das alte Kurhaus in Dangast lockt mit seinem leckeren Rhabarberkuchen – es ist jedoch nur am Wochenende geöffnet. Übernachtung in Bei schönem Wetter empfiehlt sich eine Tagestour ­Varel (Dangast). von Neßmersiel zur Insel Baltrum. Mit einer von Mittwoch: Radtour am Jadebusen entlang. In Cä- einem Nationalpark-Wattführer geführten Grup- ciliengroden den 2010 errichteten behinderten- pe läuft man bei Niedrigwasser etwa acht Kilo- gerechten Salzwiesenerlebnispfad entdecken. meter durch das Watt zu der kleinsten der sieben Bei Regen steht ein Besuch des Nationalpark- ostfriesischen Inseln und hat dort ca. vier Stunden zentrums „Das Wattenmeerhaus“ in Wilhelms- Aufenthalt – Zeit, das „Dornröschen“ im Watten- haven auf dem Programm. meer zu erkunden. Bei Hochwasser geht es mit der Donnerstag: Das Tagesziel ist Harlesiel (Caroli- Fähre zurück ans Festland. nensiel). Ein Abstecher nach Minsen und der Nicht nur bei Regenwetter lohnt sich ein Be- Besuch im Nordseehaus lohnen sich. Nach der such im Sielhafenmuseum und Nationalpark- Ankunft haben wir uns ein Bad in der Nordsee Haus Carolinensiel. Danach lädt eine Teestube im verdient. historischen Sielhafen zur traditionellen ostfriesi- Freitag: Tagesausflug mit dem Schiff nach Wan- schen Teezeremonie. gerooge (ohne Räder). Fahrt mit der Inselbahn durch blühende Salzwiesen und spazieren ge- hen in duftender Dünenlandschaft. Samstag: Die letzte Etappe der Radtour führt in die malerische Bierstadt Jever.

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Allgemeine Informationen

Daten und Fakten

Lage: niedersächsische Nordseeküste, von der Elbmündung bei Cuxhaven bis zur niederländischen Grenze Fläche: 2.400 Quadratkilometer Höhenlage: Meereshöhe Entwicklung: 1992 gegründet und durch die UNESCO anerkannt. Das Biosphärenreservat umfasst das Gebiet des gleichnamigen Nationalparks (1986). Landschaftstypen: Wattflächen, Inseln mit Dünen, Strand und Salzwiesen, Moore, Heideflächen, Sandbänke, Priele und Meer

Biosphärenreservatsinformation Der Seehund – das wohl bekannteste Säugetier Nationalparkverwaltung des Wattenmeeres Niedersächsisches Wattenmeer Virchowstraße 1, 26388 Wilhelmshaven Tel. 04421 911-0, Fax -280 poststelle @ nlpv-wattenmeer.niedersachsen.de www.nationalpark-wattenmeer.de/nds/ Unterkünfte biosphaerenreservat Die Nordsee-Marketing GmbH Olympiastraße 1, Gebäude 6 Nationalpark-Zentrum Cuxhaven 26419 Schortens Tel. 04721 28681, Fax 69245 Tel. 04421 956099-0, Fax -9 nationalparkzentrum.cuxhaven @ ewetel.net kontakt @ die-nordsee.de www.Nationalpark-Wattenmeer-Cuxhaven.de

Nationalpark-Haus Seehundstation Norddeich Anreise Tel. 04931 8919, Fax 82224 Bahnhöfe zu den Inselfähren: Sande / Harlesiel info @ seehundstation-norddeich.de (nach Wangerooge), Esens (Spiekeroog und www.seehundstation-norddeich.de Langeoog), Norddeich / Mole (Norderney, Juist), Neßmersiel über Norddeich (Baltrum), Emden Nationalpark-Zentrum Wilhelmshaven Außenhafen (Borkum). Tel. 04421 9107-0, Fax -12 info @ wattenmeerhaus.de Weitere Zielbahnhöfe: Wilhelmshaven, Varel, www.wattenmeerhaus.de Nordenham, Bremerhaven, Cuxhaven. Mit dem Auto: über A 27, A 28, A 29 oder A 31 nach Bremerhaven, Cuxhaven, Wilhelmshaven, Bücher und Karten Sande, Varel, Emden, Norddeich. Vögel beobachten im Nationalpark Niedersächsisches Wattenmeer ISBN 978-3-7959-0910-9 Unterwegs auf Wangerooge ISBN 978-3-930333-19-6 Harlebucht erfahren (Radtouren) E in Schwarm www.harlebucht-erfahren.de Alpenstrandläufer 15 Biosphärenreservat Südost-Rügen Kultur, Landschaft, Meer und mehr

Südost-Rügen fasziniert durch ein so schönes diese erfreuliche Entwicklung der Robbenbestände wie abwechslungsreiches Wechselspiel von Land im gesamten Ostseeraum ermöglicht. und Meer, von Halbinseln, Landzungen und Zum verträglichen Wirtschaften an der Küste Küstenvorsprüngen, von Wald und waldfreien gehört die kleine Küstenfischerei – eine der öko- Bergkuppen und den Feldern der Landwirte. Auf logisch weniger bedenklichen Fischfangmethoden. kleinstem Raum – viele Biosphärenreservate sind Mit passivem Fanggerät wie Stellnetzen, Reusen größer – findet sich eine ungewöhnliche Vielfalt oder Langleinen werden Hering, Dorsch, Horn- an Standorten und Biotoptypen, wie zum Beispiel hecht, Flunder & Co. aus den Küstengewässern Kliffs, Strandwälle, Dünen und fast alle in Nord- vor Rügen gezogen. Im Wasser verweisen rote deutschland bekannten Moortypen oder mehrere Fähnchen auf Stellnetze, schwarze Fähnchen zei- Jahrhunderte alte Wälder. Der Mensch hat hier in gen Aalkörbe oder Langleinen an. den vergangenen fünf Jahrtausenden seine Spuren Rügen-Produkte werden in Hofläden und auf hinterlassen. Durch ihn entstanden Hudewälder, Märkten verkauft. Unter dem Gütesiegel des Rü- Heiden, Trockenrasen sowie Salz- und Feuchtwie- gen Produkte Verein e. V. werden Erzeugnisse und sen mit ihrer großen Artenvielfalt. Leistungen angeboten, die unter strenger Beach- Seit einigen Jahren kann man mit etwas Glück tung der Gebote des nachhaltigen Wirtschaftens wieder seltene „Gäste“ an den Küsten und in den erzeugt und veredelt werden. Es lohnt sich, die Bodden- und Ostseegewässern des Biosphärenre- ­Augen aufzuhalten. servats Südost-Rügen beobachten – Kegelrobben und Seehunde sind in dieses Gebiet zurückge- kehrt. Internationale Schutzmaßnahmen und die Verringerung der Meeresverschmutzung haben

Links: Das Pfarrwitwen­ haus in Groß Zicker

Rechts: Fischer am Strand von Binz 17 Fischerboote im Hafen von Thiessow Zisterzienser, Großer Zicker Rasender Roland und und Segelboote Caspar David Friedrich

Frühstück in Sellin. Danach Radtour nach Mönch- Samstag: Gemütliche Ferienwohnung in Göhren. gut. Der Weg führt über die Baaber Heide nach Spaziergang durch den Ort: Bäderarchitektur, Middelhagen. Kirche und Gutspark erinnern an Mönchguter Museen. die Zisterziensermönche. Auf dem Deich geht es Sonntag: Strandleben und Bummel über die nach Lobbe. Hier sollte man sich zum Mittages- Seebrücke. sen für ein Fischgericht aus heimischen Gewässern Montag: Mit dem „Rasenden Roland“, einer entscheiden. Weiter nach Groß Zicker. Besuch dampfgetriebenen Schmalspurbahn, zum Jagd- des Pfarrwitwenhauses. Danach Wanderung in schloss Granitz. Traumhafter Rundblick vom die Zicker Berge. Am Bakenberg genießt man den Turm. Wanderung durch die Granitz bis S­ ellin fantastischen Rundblick über Bodden und Ostsee, und am Strand weiter nach Göhren. Zum die Farben der Trockenrasen und die singenden Abendessen frischer Fisch. Feldlerchen. Entlang der Boddenküste geht es Dienstag: Mit dem „Rasenden Roland“ nach Put- über Klein Hagen und Alt Reddevitz zurück. Man bus. Abends ins Putbuser Theater. durchquert die Baaber Wiesen und verweilt am Mittwoch: Mit MS „Julchen“ auf die Insel . Baaber Bollwerk mit seinen bunten Segelbooten Geführte Wanderung durch das Natur­schutz­ und der Ruderfähre nach Moritzdorf. gebiet mit seinem beeindruckenden Urwald. Bitte beachten: Voranmeldung notwendig unter Telefon 038301 61896. Donnerstag: Ausflug zum Nationalpark . Wanderung an der Kreideküste auf den Spuren von Caspar David Friedrich. Freitag: Sonnenaufgang auf dem Bakenberg mit herrlichem Fernblick. Dann Koffer packen. Aber Rügen macht süchtig: Wir kommen wieder. 18 Allgemeine Informationen

Daten und Fakten Biosphärenreservatsinformation

Lage: Südostteil der Ostseeinsel Rügen in Biosphärenreservatsamt Südost-Rügen Mecklenburg-Vorpommern Circus 1 18581 Putbus Fläche: 228 Quadratkilometer Tel. 038301 8829-0; Fax -50 Höhenlage:  bis  Meter poststelle @ suedostruegen.mvnet.de www.biosphaerenreservat-suedostruegen.de Entwicklung: 1990 gegründet und im Jahr 1991 durch die UNESCO anerkannt. Landschaftstypen: Küstenlandschaft mit Unterkünfte und Führungen langen Sandstränden, tief eingeschnittenen Naturerlebnisverein Rügen e. V. Bodden, Steilküsten, Trockenrasen, Salzweiden, Zubzow  a Buchenwäldern, Äckern und Weiden  Trent Tel./ Fax   Bücher und Karten info @ naturerlebnis-ruegen.de www.naturerlebnis-ruegen.de Elisabeth v. Arnim Tourismuszentrale Rügen GmbH Elisabeth auf Rügen Bahnhofstraße  List-Verlag  Bergen auf Rügen ISBN 978-3-548-60247-9 Tel.  -, Fax  Rügen – Sagen und Geschichten info @ ruegen.de, www.ruegen.de Edition Temmen Naturerlebnis-Angebote ISBN 978-3-86108-409-9 René Geyer Insel Rügen / Insel Bäckertrift  Rad- und Wanderkarte  Lancken-Granitz Studioverlag Maiwald Tel.   ISBN 978-3-932115-26-4 info @ naturgeyer.de www.naturgeyer.de Schlösser und Herrenhäuser auf Rügen Edition Temmen, 3. Auflage., überarbeitet und aktualisiert 2011 Anreise ISBN 978-3-86108-912-4 Mit Bahn und Bus: über und Bergen Rügen – Strand & Steine nach Putbus, von dort mit dem „Rasenden Demmler-Verlag, 2. Auflage 2013 Roland“ bis Göhren oder Binz. Von Bergen auch ISBN 978-3-944102-00-9 mit dem Bus (Linien 20, 23 und 24) bis Klein Wilhelm Malte zu Putbus und seine Zicker oder Putbus (Linie 30). Fürstenresidenz auf der Insel Rügen Mit dem Auto: von Stralsund bis Bergen und über André Farin Verlag, 5. Auflage2 012 B  bis Mönchgut. Oder ab Altefähr über die ISBN 978-3-00-008844-X „Bäderstraße“ nach Putbus und Mönchgut. Das Schloss hinter dem Holunderbusch Thomas Helms Verlag, 3. Auflage, verändert und erweitert 2010 ISBN 978-3-940207-64-7

19 Biosphärenreservat Schaalsee Ruheplatz für Reisevögel

Moore und Seen, Felder, Weideland und Feucht- Puzzle aus Wäldern, Mooren und Feuchtwiesen, wiesen, naturnahe Buchenwälder und mittendrin satten Viehweiden und wogenden Feldern. Be- der Schaalsee. Er bildet den Kern des UNESCO sonders romantisch ist das Wandern unter dem Biosphärenreservats und gibt ihm seinen Namen. Blätterdach von Allee- und Waldbäumen oder ent- Er ist, wie die ganze Landschaft mit ihren vielen lang blühender Heckenwege. Dazu gibt es nach- Seen, ein Ergebnis der letzten Eiszeit. Der Ar- haltiges „Shopping“ und buntes Treiben auf dem tenreichtum der Landschaft und die mosaikartig Biosphären-Schaalsee-Markt vor dem Pahlhuus, vernetzten Klein- und Großbiotope mit vielen in der Saison an jedem ersten Sonntag im Monat. Mooren machen das Gebiet zwischen den Bal- Hier werden hochwertige Produkte von mehr als lungszentren Hamburg, Lübeck und Schwerin so 30 Erzeugern angeboten. Frisches Gemüse, Obst, einmalig. Trotz der Nähe zu den Städten gibt es Fleisch, Fisch, Eier und Käse aus eigener, oft auch hier Tiere, die an anderen Orten lange nicht ge- ökologischer Herstellung, kombiniert mit einem sehen wurden: Eisvogel, Seeadler und Fischotter regionalen Musik- und Kulturprogramm stehen sind dabei neben vielen anderen nur die prominen- auf dem Programm. Die Regionalmarke „Bio- testen Vertreter. sphärenreservat Schaalsee – Für Leib und Seele“ Menschen und ihre Kultur sind ein wichtiger ist ein Prädikat für regional und umweltgerecht Bestandteil des Biosphärenreservats Schaalsee erzeugte Produkte, Dienstleistungen und Initiati- und daher ist jeder Besucher herzlich willkommen. ven. Heute sind 88 Unternehmen mit der Marke Nach der Grenzöffnung hat sich die Region vom ausgezeichnet. Sie alle haben eines gemeinsam: touristischen Niemandsland zum Insidertipp für den Grundgedanken des Einklangs von Ökologie Naturfreunde gemausert: 150 km ausgeschilderte und Ökonomie und der Weiterentwicklung der Wander- und Radwege führen durch ein grünes Schaalsee-Region.

Links: Schaalsee bei Lassahn

Rechts: Blick vom Hochstand in Kneese 21 Schaalsee bei Zarrentin Auf dem Weg zu Kirchen Von Seepferden, Elfen und Käse und Räubern

Einen interessanten Start bietet das Pahlhuus in Montag: Auf der „Seepferdtour“ geht es mit Boot Zarrentin am Schaalsee. In der modernen Ausstel- und Kremser durch die Schaalseelandschaft lung erwartet Sie ein Tunnel des Lebens, ein digita- und zu Fuß durchs Kalkflachmoor. (www. les Bilderbuch und viele ungewöhnliche Einblicke schaalseetour.de) Danach Besichtigung des auf und in den Schaalsee. Im Pahlhuus können Pahlhuus und des Zarrentiner Klosters. Sie auch Wanderkarten erwerben und Fahrräder Dienstag: Elfentour oder lieber Räubertour? Den ausleihen. Die nähere Umgebung bietet ein viel- Tourenplan erhalten Sie im Pahlhuus. fältiges Programm für eine Fahrradtour: Beobach- Mittwoch: Vom Beobachtungsturm in Klocks- tungstürme in Klocksdorf und Kneese, hausge- dorf, Wasservögel und Seeadler auf dem Rög- machter Käse in Rögnitz, historische, sehenswerte geliner See beobachten. Danach Besuch des Kirchen in Lassahn, Zarrentin, Neuenkirchen und Museums über die innerdeutsche Grenze Döbbersen. Wandern Sie auf eigene Faust oder (www.grenzhus.de). nehmen Sie an einer Wanderung mit den Rangern Donnerstag: Besichtigung des mittelalterlichen des Biosphärenreservats teil – auf jeden Fall erle- Klosters in Rehna (www.kloster-rehna.de). ben Sie einen unverwechselbaren Tag abseits des ­Danach Besuch des Agrarmuseums in Breesen. Alltags. Freitag: Radtour nach Rögnitz, hier gibt es gleich zwei Ziegenhöfe. „Kunst und Käse“ im alten Gutshaus (www.kunstundkaese.de) und den Ziegenhof Schult (www.ziegenhof-schult.de). Bei beiden kann man leckeren Ziegenkäse kaufen. Samstag und Sonntag: Elfenwochenende. Ent- decken Sie die Elfen bei einer Wanderung auf märchenhaften Uferpfaden und gestalten Sie mit Ihren eigenen Händen Ihre ganz persönli- 22 che Elfe in einem Modellierkurs (www.schaal- see-lebens-art.de).

Allgemeine Informationen

Daten und Fakten Bücher und Karten

Lage: in Mecklenburg-Vorpommern an der Wanderkarte Biosphärenreservat Schaalsee Landesgrenze zu Schleswig-Holstein ISBN 978-3-932115-02-8 Fläche: 9 Quadratkilometer Wanderkarte Naturpark Lauenburgische Seen ISBN 978-3-932115-31-8 Höhenlage:  bis  Meter Die Biosphärenreservatsverwaltung versendet Entwicklung: 1990 als Naturpark gegründet, im Faltblätter gegen Rückporto. Jahr 2000 als UNESCO-Biosphärenreservat anerkannt. Landschaftstypen: tiefe Seen, kalkreiche Anreise Sümpfe und Moore, Buchenwälder, Erlen- Mit Bahn und Bus: Die nächsten Bahnhöfe und Eschenwälder, Bruchwälder, Magerrasen, sind in Hagenow, Ratzeburg und Rehna. Grünland, Alleen und Hecken, Äcker und Felder Von Hagenow aus erreichen Sie Zarrentin mit dem Bus (www.lvg-hagenow.de). Biosphärenreservatsinformation Mit dem Auto: über die Autobahnen A  (Abfahrt Zarrentin) und A  (Abfahrt Biosphärenreservatsamt Schaalsee-Elbe Lüdersdorf ). Aus Richtung Lübeck über Wittenburger Chaussee  Ratzeburg nach Zarrentin.  Zarrentin Tel.  -, Fax - [email protected] www.schaalsee.de Förderverein Biosphäre Schaalsee e. V. Hauptstraße   Zarrentin kontakt @ kranich-schutz.de www.foerderverein-biosphaere-schaalsee.de

Unterkünfte

Tourismusverband Mecklenburg-Schwerin Tel.   oder - www.mecklenburg-schwerin.de Unterkünfte der Regionalmarke Biosphärenreservat Schaalsee – Für Leib und Seele www.schaalsee.de

Biosphäre Schaalsee Markt vor dem PAHLHUUS

23 Biosphärenreservate Niedersächsische Elbtalaue Mittelelbe Flusslandschaft Elbe – Brandenburg Flusslandschaft Elbe – Mecklenburg-Vorpommern Biosphärenreservat Niedersächsische Elbtalaue Die naturnahen Elbufer und ihre Auewiesen mit Altarmen und Stillgewässern in Niedersachsen Weltkultur an wilden Ufern sind Jahr für Jahr Zwischenstation für Zugvögel, die hier in großen Schwärmen Kraft für den Wei- Die Elbe ist Deutschlands drittgrößter Strom. terflug tanken. Die Niedersächsische Elbtalaue ist Ein gewaltiger „Bursche“, der allein im UNESCO- Teil eines der bedeutendsten Vogelrastgebiete im Biosphärenreservat Flusslandschaft Elbe auf 400 norddeutschen Raum. Zwischen Oktober und Kilo­metern Länge fünf Bundesländer Deutsch- März halten sich hier bis zu 100.000 nordische lands passiert und der einer der letzten naturnahen Gänse und 3.000 Sing- und Zwergschwäne auf. Flüsse Mitteleuropas ist. Er macht es Neugierigen Die anliegenden Raps- und Getreideäcker im Um- oft sehr leicht, ihn zu entdecken, sei es zu Fuß oder feld bieten für die Vögel ein attraktives, energierei- per Fahrrad, denn die flankierenden Wege sind ches Nahrungsangebot – in der Vergangenheit oft gut ausgebaut. Die Vielfalt der verschiedenen Le- zur Sorge der Landwirte. Mit einem EU-kofinan- bensräume in der naturnahen Stromaue und den zierten Förderprogramm wurde ein wirkungsvolles angrenzenden Marschen, Nebenflussniederungen Gastvogelmanagement entwickelt, das ein gelunge- und Geestflächen ist beeindruckend und Grundla- nes Beispiel für die Annäherung der Interessen von ge für einen großen Artenreichtum. Dunkle Hart- Landwirtschaft und Naturschutz ist und deutlich holzauenwälder, Binnendünen, steile Geestkanten, macht, wie die ganz praktische Arbeit in einem ausgedehnte Wiesenlandschaften, viele Gewässer Biosphärenreservat aussieht. mit Röhrichten und Verlandungszonen sowie Auch an anderen Stellen wurden die Interes- Moore prägen das Bild der Elbaue. Zahlreiche sen von Naturschutz und Wirtschaft vereint, so Pflanzen und Tiere, darunter auch viele bedrohte z. B. im Tourismus. Ob Wandern, Angeln, Reiten, Arten, leben hier. Schiffsausflüge, Kanutouren oder Radtouren, zu Der Biber – vor Jahrzehnten fast ausgestor- allen Jahreszeiten hat die Elblandschaft etwas zu ben – hat sich den gesamten Stromlauf als Lebens- bieten. Neben der Bewahrung und Pflege des re- raum zurückerobert. Weißstörche im Grünland gionalen Natur- und Kulturerbes werden auch Ar- gehören zum täglichen Bild des Sommers. Neben beitsplätze geschaffen und erhalten – ein wichtiger den 200 Brutvogelarten nutzen im Winter nordi- Nebeneffekt. Mit wachsender Besucherzahl hat sche Gänse und Schwäne das Gebiet zur Rast und sich in kurzer Zeit ein umfangreiches Service- und Überwinterung. Informationsangebot im Umfeld der touristischen Die Landschaft bietet dem Gast auch ein gutes Routen entwickelt. Dazu gehören Fahrradverleih, Stück Kulturgeschichte. Als Beispiel sei das Welt- Reparaturservice, regionaltypische gastronomische kulturerbe Gartenreich Dessau-Wörlitz genannt, Angebote, Unterkünfte in Hotels, Heuhotels und in dem man sich von der historischen Landschafts- Radlerpensionen, Fahrdienste und Rufbusse und gestaltung verzaubern lassen kann. viele andere Angebote. Auch Hochwasser und Deichbau sind Teil der Kulturgeschichte. Die Zeichen für Deichrückver- Biosphärenreservat Mittelelbe legungen stehen nach den Elbefluten August 2002 und Juni 2013 nicht nur gut, sie werden an meh- Das Biosphärenreservat Mittelelbe gehört schon reren Stellen in Biosphärenreservat Mittelelbe seit über 30 Jahren zum weltweiten Netz der bereits verwirklicht. So z. B. innerhalb des Natur- Biosphärenreservate. Nicht der einzige, aber ein schutzgroßprojektes „Mittlere Elbe“ nahe Lödde- wichtiger Grund hierfür ist ein überaus sympa- ritz und in der Muldeaue bei Priorau. Der Erhalt thisches Tier, das jedes Kind kennt: der Biber, ge- und die Wiederherstellung natürlicher Überflu- nauer der Elbebiber. Ungefähr 1.200 davon gibt es tungsräume sind wesentlicher Teil eines modernen im Biosphärenreservat heute und das ist fast ein Hochwasserschutzes und rücken die Aufgabe des Wunder, denn um 1920 gab es nur noch ganz we- Biosphärenreservats als Modellregionen für einen nige, kaum zählbare Individuen. Auch wenn sich behutsamen Umgang mit unseren natürlichen der Bestand wieder gut erholt hat, ist der Elbebi- 25 Ressourcen ins öffentliche Bewusstsein. ber weiterhin eine streng geschützte Art gemäß Bundesnaturschutzgesetz. Der Biber hat seine Dessau-Wörlitz ist seit dem Jahr 2000 UNESCO- Heimat in einer Region, die die bedeutendsten Weltkulturerbe der Menschheit. Hartholzauenwälder in Mitteleuropa hat. Die Aue und ihre natürlich geformten und gewach- senen Strukturen sind ein nicht zu ersetzender Biosphärenreservat Fluss­ Lebensraum für eine Vielzahl an Säugetierarten, landschaft Elbe – Brandenburg Wasservögeln und Insekten. Auch Obstgehölze, Stromtalpflanzen (z. B. Brenndolde, Blauweide- In der norddeutschen Tiefebene wird die Elbe zum rich) und seltene Orchideenarten finden sich in der breiten Strom, der weitläufig seine Mäander zieht Flusslandschaft. und Ufer und Elbvorland im Rhythmus seines Das Biosphärenreservat Mittelelbe ist eine be- Hochwassers prägt – Jahr für Jahr. Um mehr als wirtschaftete Kulturlandschaft, von Menschen ge- sieben Meter kann der Wasserstand des Flusses prägt, gestaltet, genutzt und verändert und das in schwanken. Der Strom formt leuchtende Sand- sehr besonderer Form und schon seit langer Zeit: bänke, Flutrinnen und Altarme. Die knorrigen Während der Regentschaft von Fürst Leo­pold III. Reste alter Auwälder sind ebenfalls sein Werk. Die Friedrich Franz von Anhalt-Dessau (1740 – 1817) unterschiedlichen Lebensbedingungen an der Elbe entstand in der Elbaue zwischen Dessau und Wör- und ihren Nebenflüssen Karthane, Stepenitz und litz eine Kulturlandschaft nach dem Vorbild eng- Löcknitz werden von oft seltenen Pflanzen und lischer Landschaftsgärten. Diese Anlagen standen Tieren genutzt. Sie haben sich an extreme Nässe nach dem Leitmotiv der Aufklärung jedermann oder Trockenheit angepasst – manchmal auch an offen. Sie sollten „das Schöne mit dem Nützlichen beides. Schön, dass mit der Elbdeichrückverlegung verbinden“. Die Obstbaumalleen, Solitärbäume, bei Lenzen ca. 420 Hektar neuer Überflutungs- Deichanlagen, Schlösser, Landschaftsparks und raum geschaffen wurden! Kleinarchitektur sind als Gesamtkunstwerk bis In der Brutzeit sind mancherorts – wie z. B. heute erhalten. im Rambower Moor – Kraniche zu sehen und Weitere zwei Weltkulturerbestätten, darunter zu hören. Den Weißstorch zu sehen braucht man das Dessauer Bauhaus, zeigen großartige Kul- nur wenig Glück: Nirgendwo sonst in Deutsch- turleistungen vergangener Jahrhunderte. Auch land ist er in so hoher Dichte anzutreffen! Im Eu- das tausendjährige Tangermünde, die Dom- und ropäischen Storchendorf Rühstädt z. B. brüten Kaiserstadt Magdeburg und das einzigartige Klos- jedes Jahr mehr als 30 Paare. Zu den gefiederten „Land unter“ in der ter Jerichow sind herausragende Orte mensch- Wintergästen zählen mehrere tausend Sing- Weichholzaue zwischen Dömitz und Rüterberg lichen Wirkens im Gebiet. Das Gartenreich schwäne sowie eine ungewöhnlich hohe Zahl an E in Trupp Graugänse Raufußbussarden, Schwimmenten und Korn- Dömitz wachsen zum Beispiel Silbergras, Grasnel- weihen. Riesige Schwärme von Saat- und Bless- ke, Grannen-Ruchgras, Ähriger Blauweiderich und gänsen, Kiebitzen und Kranichen halten sich zu Ohrlöffel-Leimkraut sowie junge Weichholzauen den Zugzeiten im Gebiet auf. Ganzjährig und na- mit verschiedenen Weidenarten und Schwarz- türlich auch mit etwas Glück ist der Seeadler zu Pappeln – Pflanzen, die vereinzelt vorkommen sehen. Ein fast geschlossener Waldgürtel begleitet und ganz besondere Ansprüche stellen. den großen Strom, bietet weitere Lebensräume für Ein anderer Lebensraum, der einen Besuch Tiere und Pflanzen. Den Naturreichtum, die back- lohnt, sind die Binnendünen, eine der landschaft- stein- und fachwerkgeprägten Dörfer und Städte, lichen und geologischen Besonderheiten im Bio- die Schönheit der Landschaft und die vielfältigen sphärenreservat Flusslandschaft Elbe. Rund 45 Angebote für Leib und Seele wissen immer mehr Meter hoch über dem Meerespiegel, 600 Meter Gäste und Bewohner zu schätzen. breit und rund zwei Kilometer lang, liegt die größte als „Elbtaldüne“ bei Klein Schmölen. Ein Dünen- Biosphärenreservat Lehrpfad führt auf den höchsten Punkt und von dort bietet sich eine beeindruckende Aussicht auf Flusslandschaft Elbe – das weite Elbetal. Auch die teilweise vegetationslo- Mecklenburg-Vorpommern sen Binnendünen bei Boizenburg-Gothmann ent- standen zum Ende der letzten Eiszeit und prägen „Ein Urstromtal in seiner ganzen Breite“ – das noch immer die weite Auenlandschaft. Motto des Biosphärenreservats Flusslandschaft Besondere Mühe gibt man sich an der meck- Elbe – Mecklenburg-Vorpommern beschreibt lenburgischen Elbe mit einem Modellprojekt zur zum einen die verschiedenen durch die Eiszeiten Erprobung extensiver Weidehaltung mit alten, geprägten Lebensräume im Elbetal, das von weiten vom Aussterben bedrohten Rinderrassen, darun- Flussauen und kleinen Nebenflüssen, Grünland, ter „Deutsches Schwarzbuntes Niederungsrind“, Elbuferhängen, Binnendünen und Heiden geprägt „Deutsches Shorthorn“ und „Rotbunte Doppel- ist und zum anderen die Tiere, die hier dauerhaft nutzung“. Ziel sind die Symbiose von extensiver oder auch nur im Rahmen einer Zwischenlan- Landwirtschaft und Naturschutz sowie die Siche- dung leben. Seltene Pflanzen finden sich hier viel- rung der genetischen Vielfalt von alten Rinderras- fach. Zwischen den sandigen Buhnenfeldern des sen, von denen heute viele bereits ausgestorben Elbstroms und dem Rand einer regelmäßig über- oder vom Aussterben bedroht sind. 27 fluteten Aue in der Nähe der kleinen Hafenstadt Blick auf die Elbe vom Weinberg in Hitzacker Baden, Boote und das Grüne Band

Montag: Stadtbesichtigung Bleckede, Bio­ Niedersächsische Elbtalaue sphaerium Elbtalaue, Radtour durch die Marschhufendörfer. Dienstag: Erlebnis „Grünes Band“ in Konau-Po- Marschhufendörfer und pelau, Archezentrum in Neuhaus und Wander- Storchennester düne in Stixe. Mittwoch: Hitzacker: Archäologisches Zent- rum, Wanderung „Zwischen Weinberg und Im Sommer empfiehlt sich eine Radtour zu Familie Wolfsschlucht“. Storch (42 km). Von Hitzacker aus setzt man mit Donnerstag: Ausstellung „Sei (k)ein Frosch“ in der Elbfähre nach Herrenhof über. Stromauf geht Dannenberg, Amphibien-Radrundweg in der es an Marschhufendörfern und vielen Storchen- Dannenberger Marsch. nestern vorbei zum verwunschenen Schlosspark Freitag: Baden und Boot fahren am Gartower See, Wehningen. Auf der eindrucksvollen Elbebrücke Höhbeck-„Besteigung“, Nemitzer Heide. bei Dömitz wechselt man wieder auf die ande- Samstag: Radtour „Grenzlehrpfad“, Grenzland- re Elbseite und kehrt mit herrlicher Aussicht auf museum Schnackenburg. das Elbvorland nach Hitzacker zurück. Im Winter locken der Besuch der Ausstellung „Naturerleben an der Elbe“ im Biosphaerium Elbtalaue in Blecke- de und die Beobachtung der riesigen Rastvogel- schwärme in der Neuhäuser Elbmarsch.

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Allgemeine Informationen

Daten und Fakten S chafbeweidung Lage: Elbe zwischen Schnackenburg und auf dem Elbdeich Lauenburg, 50 Kilometer südöstlich von bei Wussegel Hamburg in Niedersachsen Fläche: 568 Quadratkilometer Höhenlage: 5 bis 109 Meter Entwicklung: 1997 gegründet und von der UNESCO anerkannt. Landschaftstypen: Flussauen mit Feuchtgrünland, Altwässern und Auwaldresten; Binnendünen mit Kiefernwäldern

Biosphärenreservatsinformation

Archezentrum Amt Neuhaus Am Markt 5 19273 Neuhaus Tel. 038841 759614 archezentrum @ amt-neuhaus.de www.archezentrum-amt-neuhaus.de Biosphärenreservatsverwaltung Bücher und Karten Niedersächsische Elbtalaue Am Markt 1 Leben am Fluss: Am Lauf der Elbe – 29456 Hitzacker von Lauenburg bis Schnackenburg Tel. 05862 9673-0, Fax -20 ISBN 978-3-922639-20-6 info @ elbtalaue.niedersachsen.de Elbtalaue – Landschaft am großen Strom www.elbtalaue.niedersachsen.de ISBN 978-3-9801641-8-4 Biosphaerium Elbtalaue – Schloss Bleckede Elbe-Radweg, Teil 2 Schlossstraße 10 ISBN 978-3-85000-079-6 21354 Bleckede Tel. 05852 9514-0 info @ biosphaerium.de Anreise www.biosphaerium.de Mit der Bahn: bis Lauenburg und Dannenberg. Unterkünfte Mit dem Auto: über die B 5, B 191, B 195 und B 216. Elbtalaue-Wendland Touristik GmbH, Lübeln Tel. 05841 9629-0 Tourist-Info im Biosphaerium Elbtalaue, Bleckede Tel. 05852 9514-0 Unterkünfte der „Partnerbetriebe des Biosphärenreservates“ www.flusslandschaft-elbe.de

29 Auf Luthers Spuren und Besuch beim Fischer

Montag: Wittenberg, kultureller und kulinarischer Spaziergang auf Luthers Spuren durch die Wit- tenberger Innenstadt, nachmittags Weiterfahrt nach Wörlitz und Besuch des Wörlitzer Parks. Dienstag: Stadt Dessau-Roßlau: Besichtigung der Welterbestätten Park Luisium und Park Geor- Mittelelbe gium in Dessau. Besuch des Bauhauses und der Meisterhäuser in Dessau. Abendlicher Restau- rant- oder Theaterbesuch in Dessau. Zuerst das Schloss Mittwoch: Kapenniederung: Besuch des Auen- und dann die Biber hauses und der Biberfreianlage auf dem Gelän- de der Biosphärenreservatsverwaltung Mittel­ elbe. Nachmittags Auwald-Wanderung mit der Vormittags Besuch im Wörlitzer Park. Man er- Naturwacht rund um Lödderitz. fährt, wie im Gartenreich Dessau-Wörlitz frü- Donnerstag: Mit dem Fahrgastschiff nach Mag- her wie heute „das Schöne mit dem Nützlichen“ deburg. Radpartie zur Trogbrücke am Wasser- ­verbunden wird. Dann gepflegtes Mittagessen straßenkreuz. Weiterfahrt nach Tangermünde. im „Küchengebäude“ des Schlosses in Wörlitz. Freitag: Besichtigung der historischen Altstadt ­Anschließend Besuch der einzigartigen Biberfrei- von Tangermünde, nachmittags Wanderung auf anlage und des Informationszentrums Auenhaus dem Naturpfad im Naturschutzgebiet „Bucher der Biosphärenreservatsverwaltung. In den Außen- Brack – Bölsdorfer Haken“. anlagen und in dem nach historischem Vorbild an- Samstag: Nach Havelberg zum Haus der Flüsse, gelegten Bauerngarten sind im Sommer zahlreiche abends Orgelkonzert im Havelberger Dom. Schmetterlinge und Libellen zu bestaunen. Sonntag: Bootsfahrt auf der Havel, Elbebiber be- obachten. Besuch beim Fischer. Zum Abendes- sen Havelzander.

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Allgemeine Informationen Der Schnittkegel verrät die Anwesenheit des Elbebibers.

Daten und Fakten

Lage: Elbtalniederung und Elbe-Mulde-Tiefland in Sachsen-Anhalt Fläche: rund 1.260 Quadratkilometer Höhenlage: 65 bis 55 Meter ü. NN Entwicklung: 1979 wurden Teile des heutigen Biosphärenreservats von der UNESCO anerkannt. Das Gebiet wurde 1988 um die Kulturlandschaft Gartenreich Dessau-Wörlitz erweitert, die im Jahr 2000 den UNESCO- Weltkulturerbestatus erhielt. 1997 Erweiterung auf den gesamten Flusslauf der Elbe in Sachsen- Anhalt und Anerkennung von der UNESCO zum Biosphärenreservat Flusslandschaft Elbe. Landschaftstypen u. a.: Flusstäler, Auwälder, Altwasser, Binnendünen, Feuchtgrünland, Bücher und Karten historische Kulturlandschaften Ernst Paul Dörfler Biosphärenreservat Mittelelbe – Reiseführer Biosphärenreservatsinformation ISBN 978-3-89920-832-0 Biosphärenreservatsverwaltung Mittelelbe Thomas Weiss (Hrsg.) Kapenmühle, PF 1382, 06813 Dessau-Roßlau Das Gartenreich Dessau-Wörlitz – Kulturlandschaft Tel. 034904 4210 an Elbe und Mulde poststelle @ bioresme.mlu.sachsen-anhalt.de ISBN 978-3-939629-11-5 www.haus-der-fluesse.de Radwanderkarte Dessau-Roßlau und Umgebung www.flusslandschaft-elbe.de ISBN 978-3-928765-28-2 www.mittelelbe.com, www.gartenreich.net Radwanderkarte Tourismusregion Wittenberg Informationszentrum Auenhaus ISBN 978-3-928765-30-5 Am Kapenschlösschen 3, 06785 Oranienbaum-Wörlitz Christian Antz (Hrsg.) und Dana Trenkner Tel. 034904 40631 Reiseführer „Schöne Wilde Welt – Das UNESCO Biosphärenreservat Mittelelbe“ Haus der Flüsse ISBN 978-3-899232-18-9 Natura 2000 – Informationszentrum des Biosphärenreservates Mittelelbe Elbstraße 2, 39539 Havelberg Anreise Tel. 039387 609976 poststelle @ bioresme.mlu.sachsen-anhalt.de Mit der Bahn: über Glöwen, Stendal, Magdeburg, Dessau-Roßlau und Wittenberg. Unterkünfte Mit dem Auto: über die B 107, A 9 und A 2.

WelterbeRegion Anhalt-Dessau-Wittenberg e. V. Tel. 03491 402610 www.anhalt-dessau-wittenberg.de Magdeburger Tourismusverband Elbe-Börde-Heide e. V. Tel. 0391 738790, Fax 730799 www.elbe-boerde-heide.de

S chloss Wörlitz und Tourismusverband Altmark Schlosspark – künstle­ Tel. 039322 346-0, Fax 43233 rischer Inspirations­quell 31 www.altmarktourismus.de Biber, Filzschauwerkstatt und das Elblammessen

Flusslandschaft Elbe – Montagnachmittag: Anreise in der Lenzerwische. Eine Pension direkt am Deich. Spaziergang am Fluss. Brandenburg Dienstag: Radtour durch die Wische, Besichti- gung des Gutsspeichers in Eldenburg. Abends zu den Kranichen und Gänsen. Weißstörche und Mittwoch: Lenzen: Besichtigung Naturschutz- die Wunderblutkirche großprojekt Deichrückverlegung, Burg Lenzen, Naturlehrgarten, Filzschauwerkstatt, ehemali- ger DDR-Konsum. Start einer Radtour in Wittenberge, vorbei an Donnerstag: Stadtführung in Wittenberge, sehens­werter Industriearchitektur. Die Elbe auf- Bootstour auf der Elbe, Besuch des Europäi- wärts auf dem Deich, unterwegs Zwischenstopps schen Storchendorfes Rühstädt. Abends Well- an den „Haltepunkten Natur“ und weiter zum Eu- ness in der Wilsnacker Therme. ropäischen Storchendorf Rühstädt. Weißstorch- Freitag: Rundtour zu Fuß oder per Rad um das ausstellung im Besucherzentrum, Geschichtsroute Rambower Moor. im Dorf und / oder Spaziergang im Schlosspark, Samstag: Erkundung der Binnendüne Klein Mittagessen in einem der Gasthöfe. Weiter nach Schmölen, Besuch der Festung Dömitz, abends Gnevsdorf, Rast dort, wo die Havel in die Elbe Kultur in der Prignitz. mündet. Über Groß Lüben nach Bad Wilsnack Sonntag: Mit der Elbfähre ins Grenzlandmuse- („Erlebnistour“). Eis essen, Wunderblutkirche um Schnackenburg, Spaziergang im Gadower bestaunen. Erholung in der Wilsnacker Therme, Forst, Elblamm essen in einem Lokal. zurück nach Wittenberge, alternativ auch mit der Regionalbahn.

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Allgemeine Informationen S törche bei Rühstedt

Daten und Fakten

Lage: äußerster Nordwesten des Landes Brandenburg Fläche: 533 Quadratkilometer Höhenlage: 13,5 bis 54,5 Meter Entwicklung: 1990 als Naturpark gegründet, im Jahr 1997 als UNESCO-Biosphärenreservat anerkannt. Landschaftstypen: Elbtal mit Feuchtwiesen, Altwassern, Auwaldresten und Talsandflächen, Prignitz und Perleberger Heide

Biosphärenreservatsinformation

Besucherzentrum Rühstädt Neuhausstraße 9 Unterkünfte 19322 Rühstädt Tourismusverband Prignitz e. V. Tel. 038791 980-25, Fax 6718 Großer Markt 4 NABU-Besucherzentrum @ t-online.de 19348 Perleberg www.brandenburg.nabu.de Tel. 03876 30741920 , Fax 30741929 Besucherzentrum Burg Lenzen info @ dieprignitz.de Burgstraße 3 www.dieprignitz.de 19309 Lenzen Tel. 038792 5078100 oder 1221, Fax 80673 www.burg-lenzen.de Bücher und Karten info @ burg-lenzen.de Elisabeth von Falkenhausen Die Prignitz entdecken Verwaltung ISBN 978-3-930388-27-1 Ernst-Paul Dörfler Biosphärenreservat Wunder der Elbe Flusslandschaft Elbe-Brandenburg ISBN 978-3-7977-0454-2 Neuhausstraße 9 19322 Rühstädt Topografische Freizeitkarte Biosphärenreservat Tel. 038791 98010, Fax 98011 Flusslandschaft Elbe-Brandenburg br-flusslandschaft-elbe @ lugv.brandenburg.de ISBN 978-3-7490-4154-1 www.elbe-brandenburg-biosphaerenreservat.de Anreise

Mit der Bahn: Bahnhöfe Glöwen, Bad Wilsnack, Wittenberge, Karstädt. Weiter mit Fahrrad oder ÖPNV.

Deichrückverlegung im Naturschutzgroßprojekt Lenzener Elbtalaue 33 Deichwanderung Flusslandschaft Elbe – und Storchen-Radtour

Mecklenburg-Vorpommern Montag: Vierwald-Wanderung mit Panoramaaus- blick vom „Elwkieker“ und Grenzlandmuseum in Boizenburg / Vier. Dienstag: Storchen-Radtour vom Boizenbur- Von der Dorfrepublik ger Weidenschneck über den Deichweg in die Teldau . zur Festungsstadt Mittwoch: Fliesenmuseum Boizenburg, Altstadt- Führung, Wanderung auf dem Schwanenpfad, Binnendüne „Bollenberg“ bei Gothmann. Bei gutem Wetter bekommt man vom Aussichts- Donnerstag: Radtour vom Bahnhof Brahlstorf turm in Rüterberg einen umfassenden Eindruck zum englischen Landschaftspark Dammereez über die Flusslandschaft. Von hier aus empfiehlt und zur „Storkenkate“ in Preten. sich eine Wanderung durch die „Dorfrepublik“ und Freitag: Heimatmuseum Lübtheen, Waldbad zur Tongrube. Entlang des „Grünen Bandes“ geht Probst Jesar, Rundlingsdorf Vielank mit Brau- es auf dem ehemaligen Kolonnenweg und dem haus, Historischer Forsthof mit Waldmuseum Elbedeich weiter. Nicht nur zur Mittagszeit ist in Kaliß. die Dömitzer Hafengastronomie ein guter Tipp: Samstag: Kirchturm Blücher mit Ausstellung Auch eine kleine „Hafenrundfahrt“ mit großer und Aussichtsplattform hoch über der Fluss- Elbe-Schiffstour bietet sich hier an. Von Klein landschaft, Fahrradrundtour um den Polder Schmölen führt der Dünenlehrpfad zur größten Blücher – inkl. Abstecher bei Partnerbetrie- Binnendüne an der Elbe. „Im Grunde“ – die inno- ben (Ziegenhof, Bioobst zum Selber pflücken, vative Ausstellung des Informationszentrums auf Keramikwerkstatt). der Festung Dömitz – gibt tiefgründige Einblicke Sonntag: Festung Dömitz, Deichwanderung in unser Lebensfundament. Zu jeder Jahreszeit an der Elbe oder Müritz-Elde-Wasserstraße, geht die multimediale Schau dem menschlichen 34 Schiffsausflug auf der Elbe. Handeln und den Bedürfnissen auf den Grund.

Allgemeine Informationen

Daten und Fakten Bücher und Karten

Lage: südwestliches Mecklenburg, Rad- und Wanderkarte Elbetal rechtselbisch zwischen Lauenburg und Dömitz (Karte West /Ost) ISBN 978-3-932115-07-3 Fläche: 397 Quadratkilometer und 978-3-932115-06-6 Ein sandiges Erlebnis – Höhenlage: 6 bis 87 Meter der Dünen-Lehrpfad zur größten Binnendüne der Entwicklung: 1997 als UNESCO-Biosphären­ Anreise Flusslandschaft Elbe reservat anerkannt, seit 2015 auch als Biosphärenreservat nach Landesrecht gesichert. Mit der Bahn: Boizenburg / Elbe (www.fahrtziel-natur.de), Brahlstorf, Pritzier. Landschaftstypen: weiträumige Flussaue mit Nebenflüssen, Feuchtgrünland, Elbuferhängen Mit dem Auto: über die A 24, B 5, B 191 und B 195. und Binnendünen

Biosphärenreservatsinformation

Biosphärenreservatsamt Schaalsee-Elbe Wittenburger Chaussee 13 19246 Zarrentin Naturerlebnis mit Ranger bei einer Elbeschiffstour Tel. 038851 302-0, Fax -20 poststelle @ bra-schelb.mvnet.de

Unterkünfte

Tourismusverband Mecklenburg-Schwerin e. V. Alexandrinenplatz 7 19288 Ludwigslust Tel. 03874 666922, Fax 666920 www.mecklenburg-schwerin.de Unterkünfte der „Partnerbetriebe des Biosphärenreservates“ www.flusslandschaft-elbe.de

35 Biosphärenreservat Schorfheide-Chorin Kranichland mit weitem Horizont

Ein schöner, ein beeindruckender Widerspruch – Das Prüfzeichen des Biosphärenreservats Schorf- stilles, dünn besiedeltes Land mit Mooren, Seen, heide-Chorin zeichnet umweltgerecht erzeugte Wäldern und offenen Landschaften, geprägt durch Produkte und Dienstleistungen aus und stärkt die Nutzung des Menschen. Dieses Wirtschaften damit die regionalen Wirtschaftskreisläufe. Die hat eine Kulturlandschaft wachsen lassen, die auch Verbraucher können sicher sein, dass alle Produkte durch ihre Artenvielfalt charakterisiert wird. See-, überwiegend aus Rohstoffen aus dem Biosphären- Fisch- und Schreiadler ziehen Kreise. Kreuzotter, reservat umweltfreundlich erzeugt werden – ob es Schlingnatter und die europäische Sumpfschild- sich um Lebensmittel, Holzhäuser oder Wild han- kröte leben hier. Zahlreiche Seen, Moore und delt. Apropos Lebensmittel: Viel Energie steckt Erlenbrüche prägen die Landschaft, bieten Raum man im Biosphärenreservat in die Erhaltung alter für selten gewordene Pflanzen und Tiere, wie den Obst- und Gemüsesorten – die natürlich gerne Sumpfporst oder den Moorfrosch, anderswo längst von den Gästen gekauft und probiert werden kön- verschwunden. Mit 53 Libellenarten ist das Bio- nen, zum Beispiel im Ökodorf Brodowin. sphärenreservat das libellenreichste Großchutzge- biet Deutschlands. Diese biologische Vielfalt zu erhalten, ist eine der Hauptaufgaben der Biosphä- renreservate in Deutschland. Intensive Forschung bildet die Grundlage dafür. Ein Beispiel: Im Nord- osten Brandenburgs gibt es viele Graue Kraniche und rund 450 Paare von ihnen haben ihre Brut- stätte im Biosphärenreservat Schorfheide-Chorin gefunden. Die großen Vögel sind Forschungsge- genstand vieler Wissenschaftler – das Spektrum reicht von Zugwegsuntersuchungen bis zur Un- terstützung englischer Bemühungen, den Grauen Kranich auch wieder auf den britischen Inseln hei- misch zu machen. Links: Seen prägen das Landschaftsbild

Rechts: Ausruhende Azurjungfer 37 Schmale Straßen führen durch alte Klosterschänke und Der Wildpark, Buchenwälder, Heimat für Adler, Kranich und Schiffshebewerk der Werbellinsee und der Wald Rothirsch.

Ankunft mit Bahn, Fahrrad oder Auto in Chorin. Montag: Ankunft in Groß Schönebeck. Ent­ Besuch des berühmten Zisterzienserklosters. Ein- deckungstour im Wildpark Schorfheide: kehr in die Klosterschänke mit regionaltypischen Wölfe, Elche, Wildpferde, Fischotter und alte Gerichten. Mit Glück nachmittags Besuch eines Haustierrassen. sommerlichen Konzertes im Innenhof des Klos- Dienstag: Wanderung zum Kaisergrund und zum ters. In der Nähe liegt das Ökodorf Brodowin mit Jagdschloss Hubertusstock. einem Hofladen für Ökoprodukte. Mittwoch: Mit dem Schiff über den Werbellinsee. Weiter zum Rummelsberg mit herrlichem In Joachimsthal zur Ausstellung der Schorf­ Blick über Seen und Wälder. Dann weiter nach heide-Information. Vom Grimnitzsee (Natur- Niederfinow mit dem Schiffshebewerk am Oder- badestelle) nach Althüttendorf zum Naturbe- Havel-Kanal: Ingenieurskunst aus dem Jahr . obachtungspunkt am See. Von dort führt der Weg nach Groß Ziethen zur Donnerstag: Radtour oder Wanderung über Dampfmühle und später zum Kaiserbahnhof mit Glambeck nach Parlow (Gaststätte „Am Spei- seinen Hörspielaufführungen und dem Aussichts- cher“ und Ausstellung). turm Biorama. Freitag: Mit der Biberbahn von Angermünde zum Naturerlebniszentrum Blumberger Mühle mit Sumpfschildkrötenanlage, Spielplatz, Irrgarten. Mittags gibt es Zanderfilet aus der Uckermark. Sonnabend: Fahrradtour von Angermünde zum Weltnaturerbe-Infopunkt in Altkünkendorf. Wanderung durch den Buchenwald Grumsin – Teil des Weltnaturerbes der UNESCO Alte Buchenwälder Deutschlands. Sonntag: Tour um den Oberuckersee.

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Allgemeine Informationen

Das über 700 Jahre alte Daten und Fakten Zisterzienserkloster Chorin prägt die Lage:  Kilometer nördlich von Berlin Region bis heute und zieht Menschen in in der Uckermark (Brandenburg) seinen Bann. Fläche: . Quadratkilometer Höhenlage:  bis  Meter Entwicklung: 1990 gegründet und durch die UNESCO anerkannt Landschaftstypen: hügelige Offenlandschaft, Wälder, Sander, Urstromtäler, Moore, Seen und Sölle

Biosphärenreservatsinformation

Biosphärenreservatsverwaltung Hoher Steinweg  –   Angermünde Tel.  -, Fax - www.schorfheide-chorin.de Schorfheide-Info Joachimsthal Töpferstraße   Joachimsthal Bücher und Karten Tel.  - Schorfheide-Chorin, Bildband NABU-Naturerlebniszentrum Blumberger Mühle ISBN 978-3-929743-10-4  Angermünde Tel.  - Die Uckermark – Zur Geschichte einer deutschen Landschaft ISBN 978-3-89488-103-0 Unterkünfte Unbekanntes Deutschland, Bildband TMU Tourismus Marketing Uckermark GmbH ISBN 978-3-8231-5003-9 Stettiner Straße 19 Freizeitkarte Uckermark Schorfheide  Prenzlau Tel.  , Fax  info @ tourismus-uckermark.de Anreise

Mit der Bahn: über Berlin nach Eberswalde, Templin oder Angermünde. Mit dem Auto: A  vom Berliner Ring in Richtung Prenzlau / , B  nach Templin / Prenzlau.

39 Biosphärenreservat Spreewald Wo sich der Wald im Wasser spiegelt …

Ein Delta südlich von Berlin? Ja, es ist allerdings Gleichzeitig sind Traditionen, Lebens- und wesentlich besser als Spreewald bekannt, der vor ­Arbeitsweisen noch heute eng mit der Landschaft rund 10.000 Jahren entstand, als die Spree sich in verbunden, ein wichtiges Merkmal eines jeden ein fein gegliedertes Netz von Fließen teilte. Ru- Biosphärenreservats. Der Spreewald war seit hig ziehen heute die Spreewaldkähne ihre Bah- Jahrhunderten von der Landwirtschaft geprägt, nen, die Libellen gaukeln über dem Wasser und doch die kleinen Hofstellen sind unter heutigen mit etwas Glück lässt sich eine Ringelnatter beim Bedingungen unrentabel. Das Biosphärenreservat Schwimmen beobachten. Durch das dichte Blät- hat deswegen die Gründung einer Bürgerstiftung terdach funkelt die Sonne – der Spreewald scheint ­Kulturlandschaft Spreewald initiiert. Sie fördert oft wie ein Zauberwald. Hier leben noch Arten, die nachhaltige Entwicklung und Bewahrung der die andernorts bedroht oder bereits ausgestorben von Menschen geschaffenen Kultur- und Natur- sind. So brüten Weißstörche mit insgesamt über landschaft des Spreewaldes indem sie Landwirte 100 Paaren in vielen Ortschaften. Schwarzstorch, aktiv bei Landschaftspflegemaßnahmen oder dem Kranich, Seeadler und Fischadler bevorzugen Anbau traditioneller Kulturpflanzen wie dem die ruhigen und feuchten Wälder. Sie finden ihre Spreewälder Meerrettich unterstützt. Darüber Nahrung in den fischreichen Gewässern und auf hinaus ist der Spreewald das Biosphärenreser- feuchten Wiesen. Und: Der Spreewald ist auch ein vat des ökologischen Landbaus – 70 % der Äcker Lebensraum für Schmetterlinge. In den weiten Er- und Wiesen werden nach den Bio-Richtlinien be- lenbrüchen und Auenwäldern lassen sich – kaum wirtschaftet und so vor allem gesunde Milch und zu glauben – 937 Schmetterlingsarten bestimmen. Rindfleisch produziert. Den Besuchern bietet der Viele von ihnen gibt es in Deutschland nur hier, Spreewald mit seinen traditionellen Kähnen, aber wie Schönbär oder Abendpfauenauge. auch per Kanu oder Fahrrad vielfältige Möglich- keiten, das Biosphärenreservat zu entdecken. Den Besuchern bietet der Spreewald mit seinen Käh- Links: Fließ im Biosphärenreservat nen und Mietpaddelbooten eine einzigartige Mög- Spreewald lichkeit an, das Biosphärenreservat zu entdecken.

Rechts: Spreewälder Spezialitäten aus traditionellen Kulturpflanzen 41 Obstbäume und ein Mittagessen mit Leinöl

Vielfältige Spreewaldimpressionen bietet die Streusiedlung Burg im Oberspreewald. Diesseits der Alpen findet man keine andere derartige An- sammlung von Blockhäusern. Hier kann man das Typische des Spreewalds in wenigen Stunden er- leben. Von besonderem Reiz ist dies im Frühling, wenn Obstbäume und Sumpfdotterblumen blü- hen. Vom Kahnhafen Waldschlösschen startet der Ausflug zu Wasser. Wie eine venezianische Gondel wird der Spreewaldkahn vom Fährmann gestakt. Nach gut zwei Stunden ist die Kannomühle er- reicht. Ein Fußweg führt zurück in den Ortskern von Burg. Nach dem Mittagessen mit Quark und Leinöl wird das Informationszentrum Schloss- berghof des Biosphärenreservates mit dem Arznei- und Gewürzpflanzengarten besucht.

Einladung zum Spreewaldgurken-Test

Montag: Auftakt mit Kahnfahrt ab Burg. Zurück an Land wird der Ort per Rad erkundet. Dienstag: Besuch im „Haus für Mensch und Na- tur“ in Lübbenau. Dann naturkundliche Fahr- radtour in den inneren Oberspreewald mit den Spreewald-Rangern. Abschließend Bummel in der historischen Altstadt. Mittwoch: Spreewaldgurken-Test in der Konser- venfabrik Rabe in Boblitz. Per Rad oder zu Fuß über Raddusch nach Leipe. Mittags Fisch in Spreewaldsoße. Später im Freilandmuse- um Lehde dem Leben der Sorben / Wenden nachspüren. Donnerstag: Zunächst in der Alten Mühle Schlepzig „Unter Wasser unterwegs“ sein. An- schließend mit Paddelbooten die Fließe des Un- terspreewaldes entdecken. Baden im Köthener See. Freitag: Radeln rings um Straupitz. In die Hollän- dermühle schauen! Samstag: Mit der Naturwacht auf dem Beobach- tungsturm am Polder Kockrowsberg nach selte- nen Wasservögeln Ausschau halten. Regional- museum in Lübben besuchen.

Winterlandschaft 42 im Spreewald

Allgemeine Informationen

Daten und Fakten Bücher und Karten

Lage: rund 100 Kilometer südöstlich von Berlin Kulturführer Spreewald – Spreewälder stellen im Süden Brandenburgs ihre Heimat vor ISBN 978-3-927496-30-9 Fläche: 475 Quadratkilometer Wander- und Naturführer Biosphärenreservat Höhenlage: 50 bis 144 Meter Spreewald Eintwicklung: 1990 gegründet und 1991 als ISBN 978-3-933135-04-9 UNESCO-Biosphärenreservat anerkannt. Topografische Karte Unterspreewald Landschaftstypen: Bruch-, Sumpf- und Auwälder, ISBN 978-3-7490-4022-3 Moore, Sümpfe und Röhrichte, naturnahe Feucht- Topografische Karte Oberspreewald und Nasswiesen ISBN 978-3-7490-4013-1

Biosphärenreservatsinformation Anreise Haus für Mensch und Natur Mit der Bahn: von Berlin oder Cottbus bis Informationszentrum und Lübben, Lübbenau, Raddusch oder Vetschau. Biosphärenreservatsverwaltung Schulstraße 9 Mit dem Auto: A 13 bis Freiwalde, Lübbenau 03222 Lübbenau oder Vetschau. Tel. 03542 8921-0, Fax -40 br-spreewald @ lugv.brandenburg.de Informationszentrum Schlossberghof Burg Byhleguhrer Straße 17 03096 Burg Tel. 035603 691-0, Fax -22 br-spreewald @ lugv.brandenburg.de Informationszentrum Alte Mühle Schlepzig Dorfstraße 52 15910 Schlepzig Tel. 035472 276, Fax 035472 648-99 br-spreewald @ lugv.brandenburg.de

Unterkünfte

Tourismusverband Spreewald Lindenstraße 1 OT Raddusch 03226 Vetschau / Spreewald Tel. 035433 72299, Fax 72228 T rachtenmädchen aus dem Spreewald tourismus @ spreewald.de www.spreewald.de

43 Biosphärenreservat Oberlausitzer Heide- und Teichlandschaft Karpfenteiche im Heideland

Mehr als 350 Teiche, eingebettet in Dünenwälder, Doch die Tätigkeiten der Biosphärenreser- Feuchtwiesen, karge Äcker, Flussauen und Heiden vatsverwaltung „Oberlausitzer Heide- und Teich- – eine außergewöhnliche Vielfalt von Lebensräu- landschaft“ konzentrieren sich nicht nur auf die men seltener Pflanzen und Tiere findet sich im Teichwirtschaft, denn auf dem Land wird die Osten Deutschlands. Das Oberlausitzer Heide- ­Renaissance für alte Getreidesorten wie „Jägers und Teichgebiet ist über viele Jahrhunderte durch Norddeutscher Champagnerroggen“ oder „Alter menschliche Besiedlung entstanden. Die slawi- Pommerscher Dickkopfweizen“ gefeiert. Redu- schen Siedler, die nach 600 n. Chr. Hierher kamen, zierter Düngemittel- und Herbizideinsatz schaffen nannten das von Sümpfen und Wäldern bedeckte beste Voraussetzungen, um auf dem Getreidefeld weite Land „Łužica“ (Sumpfland), daran erinnert auch Ackerwildkräutern, z. B. der Kornrade, eine die Bezeichnung „Lausitz“. Der erste urkundliche Chance zu geben. Weite Transporte werden ver- Nachweis der Anlage von Fischteichen datiert aus mieden, denn das Getreide wird in einer regionalen dem Jahr 1248. Im 15. und 16. Jahrhundert war die Mühle gemahlen und von Bäckereien im Biosphä- Teichfischerei bereits ein wichtiger Erwerbszweig. renreservat verarbeitet, das verkürzt die Wege vom Ab Beginn des 18. Jahrhunderts entwickelte sich Feld zum Kunden. daraus eine leistungsfähige Teichwirtschaft. Seit 2008 ist der Oberlausitzer Biokarpfen auf dem Markt. Die Kreba-Fisch GmbH und die Teichwirtschaft Ringpfeil /Wartha sind die ersten Betriebe, die diesen zertifizierten Fisch anbieten. Die Karpfen dürfen sich hier lange wohlfühlen, bevor sie auf den Teller kommen. Sie wachsen in naturnahen Teichen heran. Die Fischer achten auf einen angemessenen Bestand, so dass die Karpfen überwiegend die natürlich im Gewässer vorkom- menden Kleinlebewesen nutzen können und nur Links: Gänseteich bei eine geringe Menge von ökologisch erzeugtem Spreewiese ­Getreideschrot als Zufutter benötigen. Die Jahr- Rechts: Blüte der hunderte alte Tradition der Karpfenproduktion Kornrade (Agrostemma lebt auf diese Weise neu und nachhaltig wieder auf. githago) 45 Herbstzeit ist Ernte­ zeit – Fischer der Teich­ Zu Fischern und Seeadlern „Gute Laune“ und wirtschaft Klitten beim Ab­fischen des Heu­ die Vogelschutzwarte teiches (Teich­gruppe Zimpel) Besuch des Infozentrums „Haus der Tausend Montag: Exkursion ins Wolfsgebiet, am Nachmit- Teiche“ in Wartha - zentrale Anlaufstelle im Bio- tag Besichtigung der Schrotholzhaussiedlung sphärenreservat „Oberlausitzer Heide- und Teich- im Erlichthof Rietschen und des Museumsge- landschaft“. Besichtigung der Ausstellung „Karp- höftes. Dort auch Besuch der Wolfsausstellung, fenaufzucht im Wechsel der vier Jahreszeiten“ mit Abendessen in der Erlichthofsiedlung. Riesenaquarium und Wassererlebnisgelände im Dienstag: Haus der Tausend Teiche, Naturerleb- Außenbereich. Mittagsimbiss mit regionaltypi- nispfad „Guttauer Teiche und Olbasee“, Schul­ schen Speisen. Danach Wanderung auf dem Natu- museum in Wartha. Mittags in der Gaststätte rerlebnispfad „Guttauer Teiche und Olbasee“ (der „Gute Laune“ Lömischau Fisch nach Lausitzer Olbasee ist eine ehemalige geflutete Braunkoh- Rezepten. Danach Fischereiausstellung in Guttau. lengrube, die heute zum Camping und Baden ein- Mittwoch: Stadtbesichtigung von Bautzen: Altstadt, lädt), danach geht es ins Schulmuseum in Wartha, Ortenburg, Alte Wasserkunst, Stadtmuseum. Abendessen im „Eisvogel“. Donnerstag: Barockschloss Milkel mit Parkrund- Alternativ startet morgens unsere Radtour gang. Dann Besuch des Fischereihofes Klein- auf dem Seeadlerrundweg. Die Tour führt über holscha, der Sächsischen Vogelschutzwarte Weigersdorf nach Mücka und Kreba-Neudorf und der Naturschutzstation, Besichtigung des mit vielen Informationsstellen und Beobachtungs- Barockschlosses. türmchen. Von dort weiter nach Klitten an den Freitag: Besuch in Görlitz. Naturschutz-Tierpark, Bärwalder See (auch das ist ein ehemaliger Tage- historische Altstadt, Parkanlagen und Landes- bau). Nach einer erholsamen Rast und einer Stär- krone (Hausberg). kung am Yachthafen geht es über Uhyst, Mönau, Samstag: Besuch des Pücklerschlosses und des Lieske, Neudorf / Spree und Halbendorf / Spree Muskauer Parks (UNESCO Weltkulturerbe). nach Lömischau. Hier Einkehr zum Abendessen Anschließend ins Krauschwitzer Erlebnisbad. in die Gaststätte „Gute Laune“ und dann zurück Sonntag: Ins Oberlausitzer Bergland. Von den Hö- nach Wartha. hen herrliche Sicht. Essen in gemütlicher Berg- 46 baude (Baude Lausitzblick, Monumentberg).

Allgemeine Informationen

Daten und Fakten Ratgeber – Geschützte und wertvolle Biotope in der Oberlausitzer Heide- und Teichlandschaft Lage: 60 Kilometer nordöstlich von Dresden Bezug über die BR-Verwaltung in der Oberlausitz (Sachsen) Touristische Wander- und Radwanderkarte Fläche: 301 Quadratkilometer Biosphärenreservat ISBN 978-3-932281-25-9 Höhenlage: 117 bis 176 Meter Dieses und weiteres meist kostenfreies Infomaterial Entwicklung: Das ehemalige Landschafts­ erhalten Sie unter: schutz­gebiet wurde 1994 als Biosphärenreservat www.biosphärenreservat-oberlausitz.de ausgewiesen und 1996 durch die UNESCO anerkannt. Anreise Landschaftstypen: Dünenwälder, Flussauen, Fließgewässer, Röhrichte, Frisch- und Nasswiesen, Mit der Bahn: nach Bautzen, dann weiter mit Äcker, Moore, Trockenrasen, Feucht- und Buslinie R 106 nach Guttau. Trockenheiden sowie über 350 Teiche Mit dem Bus: Linie R 106 Bautzen-Niesky- Bautzen bis Guttau. Biosphärenreservatsinformation Mit dem Auto: A 4 Abfahrt Bautzen-Ost, B 156 Richtung Weißwasser, am Stausee Bautzen Biosphärenreservatsverwaltung rechts Richtung Niesky (S 109), in Guttau links Warthaer Dorfstraße 29 abbiegen nach Lömischau und Wartha 02694 Malschwitz OT Wartha Tel. 035932 3650, Fax -50 poststelle.sbs-broht @ smul.sachsen.de www.biosphärenreservat-oberlausitz.de Haus der Tausend Teiche Warthaer Dorfstraße 29 02694 Malschwitz OT Wartha Tel. 035932 36560, Fax -61 tausendteichehaus.sbs @ smul.sachsen.de www.haus-der-tausend-teiche.de

Unterkünfte

Biosphärenpartner (Wirte): www.biosphärenreservat-oberlausitz.de

Touristische Gebietsgemeinschaft Heide und Teiche im Bautzener Land e. V. Gutsstraße 4c, 02699 Königswartha Tel. 035931 21220 Heideblüte bei Göbeln info @ oberlausitz-heide.de www.oberlausitz-heide.de

Bücher und Karten

Biosphärenreservatspläne Teile 1 und 2 im Sammelschuber Bezug über BR-Verwaltung Die Brutvögel im Biosphärenreservat Oberlausitzer Heide- und Teichlandschaft Bezug über die BR-Verwaltung 47 Biosphärenreservat Rhön Das Land der offenen Fernen

Jedes Biosphärenreservat ist etwas Einzigarti- Das Biosphärenreservat Rhön bietet in allen ges – erkennbar an seinen Landschaftsformen, der seinen Teilen durch eine intensive Zusammenar- Tier- und Pflanzenwelt und dem wirtschaftlichen beit mit Partnerbetrieben aus Landwirtschaft und und kulturellen Einfluss des Menschen. Das Bio- Gastronomie gerade Spaziergängern, Wanderern, sphärenreservat Rhön ist dazu ein Schutzgebiet, Natursportlern und anderen Erholungssuchen- das sich gleich über die Grenzen von drei Bundes- den ein Angebot, das mit allen Sinnen genossen ländern erstreckt: Bayern, Hessen und Thüringen. werden kann. Eine „Kostprobe“ gefällig? Also gut: Gemeinsam bewahren die drei Bundesländer eine zarte Steaks vom Rhöner Weideochsen, Rhöner einzigartige Kulturlandschaft im Herzen Deutsch- Apfelsaft und Obstbrände, Kümmelbrot, Forel- lands, die über Jahrhunderte durch Ackerbau, len, Koteletts vom Rhönschaf, Zwiebelploatz und Mahd, Beweidung und Waldwirtschaft entstan- Rhöner Spatzeklöß warten auf Genießer, die Bio- den ist. qualität bevorzugen. Dazu Biowein oder Ökobier Des Schutzes bedürfen dabei besonders die aus dem Biosphärenreservat, wie‘s beliebt!“ rund 100 wildlebenden Tier- und Pflanzenarten, die deutschlandweit gefährdet sind und in der Re- gion einen Rückzugsraum gefunden haben. Um sich von der Vielfalt im Biosphärenreservat Rhön ein Bild zu machen, reichen vielleicht zwei Beispie- le: Hier lassen sich 40 verschiedene Orchideenar- ten zählen und rund 3.000 Pilzarten bestimmen. Diese Vielfalt hat ihren Ursprung in abwechs- lungsreichen Landschaftsformen, zu denen Hoch- moore, naturnahe Fließgewässer, Blocksteinhal- den, Heckengebiete, extensiv genutzte Wiesen und Weiden sowie naturnahe Laubwälder gehören. Links: Blick auf Schwarzerden

Rechts: Weidevieh vor dem markanten und sagenumwobenen Phonolithberg Milseburg 49 P ropstei Zella – Grabenberg. Reste der ehemaligen DDR-Grenz- Informationszentrum und Sitz der thüringi­ anlagen weisen dort auf die Vergangenheit hin. schen Verwaltungs­stelle Das nächste Ziel ist das „Gesunde Dorf Fran- kenheim“, die höchstgelegene Ortschaft der Rhön mit Barfuß-Panorama-Weg und Heilpflanzen­ garten. Hinter diesem Bergdorf ziehen sich Wiesen und Weiden bis zum Ellenbogen hinauf. Von hier aus öffnet sich ein grandioser Blick in das Ulstertal. Moore, viel Ausblick Zur Einkehr laden das „Thüringer Rhönhäuschen“ und gute Gastronomie oder das Hotel „Eisenacher Haus“, die beide eine hervorragende Küche mit Rhöner Spezialitäten bieten. In südwestlicher Richtung verläuft der Weg Die Wanderung beginnt im Ulstertal am Parkplatz entlang der Sophienstraße zurück zum Ausgangs- Birxgraben bei Seiferts. Sie führt auf die Hoch­ punkt. Bei einem erfrischenden Glas Rhöner Öko- rhön hinauf und über ausgedehnte Rinderweiden Bier und anderen Köstlichkeiten klingt die Wan- geht es bergan zum Dreiländereck Bayern, Hessen derung in der Schaukelterei in Seiferts aus. und Thüringen. Durch eine parkartige Landschaft Wer dann noch nicht müde ist, kann von An- zieht sich der Weg bis zum Parkplatz Schwarzes fang September bis Anfang Dezember die Ar- Moor. Auf dem Naturlehrpfad durch das Moor, beit in Kelterei und Keller nebenan beobachten einem Bohlensteg von zwei Kilometern Länge, oder auch selbst mithelfen. Es gibt in dieser Zeit lassen sich seltene Tier- und Pflanzenarten ent- auch viele Veranstaltungen zur Verwertung von decken. Das Schwarze Moor ist das am besten Streuobst. erhaltene, wachsende Hochmoor der deutschen Mittelgebirge. Nach Voranmeldung bietet der Ver- ein Naturpark und Biosphärenreservat Bayerische Rhön e. V. Führungen an. Anschließend gibt es in der „Sennhütte“ Apfel­ bier, Lammbratwürstchen und andere regionale Spezialitäten. Zurück am Parkplatz Schwar- zes Moor führt der Weg nach Norden zum 50 Propstei Zella und die Barockkirchen in Zella Kultur, Wissenswertes und Dermbach sowie verschiedene Wehrkir- und Wanderungen chen wie z. B. in Kaltensundheim. Anschlie- ßend Fahrt in das Kali-Erlebnisbergwerk Mer- kers mit Kristallgrotte. Montag: Besuch des Infozentrums „Haus der Samstag: Einkauf von Souvenirs sowie Essen und Langen Rhön“ in Oberelsbach mit Ausstellung. Trinken bei den Rhönhöfen in Kaltensund- Anschließend Wanderung durch das Streu- heim. Wanderung zur ehemaligen deutsch- obstdorf Hausen – die Modellgemeinde des deutschen Grenze mit Besuch der Mahn- und Biosphärenreservats. Wer entdeckt hier die Gedenkstätte Point Alpha bei Geisa. Anschlie- meisten Obstsorten? ßend Besichtigung der Stiftskirche in Rasdorf. Dienstag: Radtour über die Hochrhön oder Wan- An fast jedem Wochenende finden in der Rhön derung auf die mystische Milseburg (ehemalige Feste, Brauchtums- und Kulturveranstaltungen keltische Fliehburg). Anschließend Besuch im statt. Höhepunkte sind die Fastnacht im Febru- Museumsdorf Tann oder im Freilandmuseum ar und die Kirmes im Herbst. Hinzu kommen Fladungen. Am Abend kann man die Land- Dorfjubiläen, Volkstanzveranstaltungen, Ver- schaft „schmecken“ – mit herzhaften Gerichten einsfeste, Wein- und Bierfeste u. v. m. aus regionalen Produkten. Sonntag: Freiheit schnuppern im Land der offe- Mittwoch: Kulturtag. Besichtigung der mittelal- nen Fernen: Auf der Wasserkuppe Segel- oder terlichen Kirchenburg in Ostheim mit Besuch Rundflug über die Rhön. Anschließend Besuch des Orgelbaumuseums. Alternativ: ganztägiger des Segelflugmuseums und des Biosphären- Ausflug in die Barockstadt Fulda oder nach Bad Infozentrums im Groenhoff-Haus und der Ra- Kissingen oder nach Meiningen mit Besuch des domkuppel. Zum Abschluss einer erlebnisrei- südthüringischen Staatstheaters. chen Woche entspannen sich Körper und Geist Donnerstag: Besuch des Infozentrums „Haus der in einem der Wellnessbäder. Schwarzen Berge“ in Oberbach mit Cafeteria und Regionalwarenladen, dann Wanderung auf den Kreuzberg. Dort Besichtigung der hausei- genen Brauerei – und Klosterbier trinken! Freitag: Wanderung durch den Ibengarten und Besuch des Heimatmuseums Dermbach. Blick von der Geba Sehenswert sind das Informationszentrum

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Allgemeine Informationen

Daten und Fakten Informationszentrum Haus der Schwarzen Berge Rhönstraße 97 Lage: Dreiländereck Bayern, Hessen, Thüringen 97772 Wildflecken-Oberbach Tel. 09749 9122-0, Fax -33 Fläche: 2.433 Quadratkilometer infozentrum @ rhoen.de Höhenlage: 180 bis 950 Meter Informationszentrum Haus der Langen Rhön Entwicklung: 1991 durch die UNESCO Unterelsbacher Straße 4 anerkannt. 97656 Oberelsbach Tel. 09774 9102-60, Fax -70 Landschaftstypen: Mittelgebirge mit markanten info @ nbr-rhoen.de Kegeln und Kuppen, weiten Talauen, Hochmooren, Wiesen und Weiden, naturnahen Informationszentrum Propstei Zella Wäldern Goethestraße 1 36452 Zella Tel. 036964 93510 Biosphärenreservatsinformation propsteizella @ web.de www.brrhoen.de Informationszentrum Rhön Groenhoff-Haus, Wasserkuppe www.rhoen.de 36129 Gersfeld S chwarzer Kopf und weiße Beine – das Rhön­ Tel. 06654 9612-0, Fax -20 schaf ist unser bester vwst @ brrhoen.de Land­schaftspfleger

52 Biosphärenreservatsverwaltungen Wanderkarte Naturpark Rhön-Südblatt ISBN 978-3-86038-490-9 Bayerische Verwaltungsstelle Biosphärenreservat Rhön Wanderkarte Naturpark Rhön-Nordblatt Regierung von Unterfranken ISBN 978-3-89446-275-8 Oberwaldbehrunger Straße 4 Wanderführer des Dehler-Verlags: 97656 Oberelsbach Tel. 0931 380-1665 oder -1664, Fax -2953 Der Hochrhöner brrhoen @ reg-ufr.bayern.de ISBN 978-3-00025704-9 Hessische Verwaltungsstelle Extratouren Biosphärenreservat Rhön ISBN 978-3-00-023493-4 Groenhoff-Haus Oberes Ulstertal Wasserkuppe ISBN 978-3-00-026528-0 36129 Gersfeld Tel. 06654 9612-0, Fax -20 Rund um die Wasserkuppe vwst @ brrhoen.de ISBN 978-3-9813032-0-9 Thüringische Verwaltungsstelle Hessisches Kegelspiel Biosphärenreservat Rhön ISBN 978-3-9813032-2-3 Goethestraße 1 Rund um Fulda 36452 Zella / Rhön ISBN 978-3-9813032-1-6 Tel. 036964 8683-30, Fax -55 poststelle.rhoen @ br-np.thueringen.de Fulda Südwest ISBN 978-3-9813032-3-0 Unterkünfte Schwarze Berge & Sinntal ISBN 978-3-9813032-5-4 Informationszentrum Haus der Schwarzen Berge Rhönstraße 97 97772 Wildflecken-Oberbach Anreise Tel. 09749 9122-0, Fax -33 Mit der Bahn: zum ICE-Bahnhof Fulda, dort infozentrum @ rhoen.de sind Mietwagen erhältlich oder weiter mit der Rhöntourismus und Service GmbH Landkreis Fulda Rhönbahn nach Gersfeld, über Erfurt (von Wasserkuppe 1 Norden) oder Würzburg (von Süden) nach 36129 Gersfeld Meiningen, Hammelburg, Bad Kissingen, Tel. 06654 91834-0, Fax -20 Bad Neustadt oder Mellrichstadt. tourismus @ rhoen.de Mit dem Auto: Rhönforum e. V. Hessische Rhön: A 7 Abfahrt Fulda-Mitte, nach Marktplatz 29 Dipperz über B 458 oder Abfahrt Fulda-Süd, 36419 Geisa nach Gersfeld über B 27/ B 279. Tel. 036967 594-82, Fax -84 Bayerische Rhön: A 7 Abfahrt Hammelburg, info @ thueringerrhoen.de alternativ A 71 Abfahrt Bad Kissingen, Bad Neustadt oder Mellrichstadt, dann in westlicher Richtung. Bücher und Karten Thüringer Rhön: von Norden A4 Abfahrt Eisenach-West, B 84 Richtung Bad Salzungen, Wanderkarte Naturpark Rhön B 285 Richtung Kaltennordheim. Von Osten A 71 ISBN 978-3-86116-068-7 Abfahrt Meiningen-Nord, dann in westlicher Wanderkarte Hohe Rhön Richtung. ISBN 978-3-86116-145-5 Wanderkarte „Urlaub ist schön in Thüringen“ der Tourismusgemeinschaft Thüringer Rhön, Parzeller Druck, Fulda 53 Biosphärenreservat Vessertal-Th üringer Wald Biosphärenreservat Vessertal- üringer Wald

Lebendige Stille – natürlich

In den Wäldern trommelt der Schwarzspecht, Feuersalamander. In dem kühlen Wasser wachsen zieht der Sperlingskauz seine Jungen auf und ver- seine Larven ungestört heran. Bachabwärts kann birgt sich die scheue Waldschnepfe. Der Rothirsch man die rot getupfte Bachforelle in ruhigen Stellen ist der König der Wälder. Das Biosphärenreservat bei der Jagd auf Wasserinsekten beobachten. Hier ist ein geschlossenes Waldgebiet, das von Wiesen lebt auch die Wasseramsel, der einzige Singvogel, aufgelockert wird. der unter Wasser schwimmend Nahrung sucht. Die Bergwiesen begeistern mit verschiedenfar- Das Biosphärenreservat hat immer Saison – bigen Blühphasen vom Frühjahr bis in den Herbst. das ganze Jahr über kommen Wanderer in den Goldgelb leuchten auf ihnen die Blüten der Arni- Thüringer Wald. Besonders der Rennsteig lockt. ka, einer bekannten Heilpflanze. Bärwurz, Johan- Dieser Höhenwanderweg des Thüringer Waldes niskraut und Waldstorchschnabel sowie zahlreiche verläuft quer durch das Biosphärenreservat. Im Kräuter verleihen den Wiesen ihren charakteristi- Winter nutzen viele Skiläufer die zahlreichen Ski- schen aromatischen Duft. Gelegentlich steigt eine wanderwege und Abfahrtsstrecken. Bekassine aus der Wiese auf und man kann ihr „Meckern“ beim Singflug hören. In den Mooren, die sich seit der letzten Eiszeit in den Kammlagen des Thüringer Waldes gebildet haben, wachsen Sonnentau, eine Insekten fressen- de Pflanze, und die zierliche Rosmarinheide. Zahlreiche Bäche durchziehen die Wälder und Wiesen des Biosphärenreservats. Sie sind klar und voller Leben. In den oberen Bachläufen laicht der

Links: Langlauf auf der Rosenkopfchaussee

Rechts: Frühblüher Buschwindröschen 55 Urwüchsige Bergfichten und Waldbilder, Wiesen und gesunde Waldluft der Rennsteiggarten

Ganztägige Wanderung in die weitgehend unbe- Montag: Rundwanderung vom Oberhofer Park- rührte Natur des Vessertals: Start im Ort Vesser, platz Löffelbrunn über den Hohen und Aus- unterer Ortsausgang, talwärts entlang der Vesser, gebrannten Stein zum Oberen Sieglitzteich, einem naturnahen Bach. Umgeben von urwüch- nachmittags Besuch des Rennsteiggartens sigen Bergfichten, üppigen Farnen und gesunder Dienstag: Bergwiesen erleben – Wanderung von Waldluft. Nach ca. zwei Kilometern dem einmün- Breitenbach (St. Kilian) ins Roßbachtal, über denden Glasbach bergauf folgend zur Stutenhaus- Kreuzeiche ins Breitenbachtal, nachmittags Be- wiese, wo einst Pferde der Klosterdomäne Veßra such des Museums Bertholdsburg Schleusingen standen. Weiter führt der Weg ins Obere Vessertal Mittwoch: Rundwanderung durch „bezaubernde mit seinen bunten Wiesen. Nachmittags zurück Waldbilder“ in Stützerbach, vom Wanderpark- nach Vesser zu einem Besuch der Fachwerkkirche. platz Auerhahn zum Knöpfelstaler Teich, Fins- „Diese Wiesen sind es, welche den Waldgegen- teres Loch und zurück zum Auerhahn den in ihrer Abwechslung mit der Holzung einen Donnerstag: Wanderung in der Gießübler oder ganz eigentümlichen Reiz gewähren und in dem Fehrenbacher Schweiz, Besuch des Gewürzmu- bunten, durch das üppige Grün dem Auge zugleich seums Schönbrunn oder der Rennsteigwarte wohltätigen Teppich, welchen sie vor dem Wan- bei Masserberg mit Aussichten vom Thüringer derer ausbreiten, das Reisen in den Waldgründen Wald bis zur Rhön zu der angenehmsten Unterhaltung machen.“, aus Freitag: Besuch des GoetheStadtMuseums in Il- „Der Thüringer Wald – Besonders für Reisen- menau, anschließend Besuch des Schauberg- de geschildert“ von K. E. A. von Hoff und C. W. werks „Volle Rose“ ­Jacobs, Gotha 1807. Samstag: Tagestour auf dem Mylius-Weg mit Start in Großbreitenbach, Besuch des Thüringer Wald-Kreativ-Museums in Großbreitenbach Sonntag: Wanderung vom Bahnhof Rennsteig nach Frauenwald , auf dem Rückweg Besuch Die Wasseramsel – der des Bunkermuseums einzige tauchende Singvogel

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Allgemeine Informationen

Daten und Fakten

Lage: 50 Kilometer südlich von Erfurt im Nachhaltig unterwegs mittleren Teil des Thüringer Waldes Fläche: 170 Quadratkilometer (Stand 2015) Höhenlage: 420 bis 982 Meter Entwicklung: 1939 wurden erste Teile zum Naturschutzgebiet erklärt, im Jahr 1979 als UNESCO-Biosphärenreservat anerkannt. Landschaftstypen: Bergmischwald, Bergwiesen, Bergbäche, Hochmoore

Biosphärenreservatsinformation

Biosphärenreservat Vessertal-Thüringer Wald Brunnenstraße 1 98711 Schmiedefeld am Rennsteig Tel. 036782 666-0, Fax -29 poststelle.vessertal @ nnl.thueringen.de www.biosphaerenreservat-vessertal.de Informationszentrum im Haus am Hohen Stein Brunnenstraße 1 98711 Schmiedefeld am Rennsteig Anreise Tel. 036782 666-0 Mit der Bahn: aus Richtung Erfurt nach Ilmenau, Gehlberg, Oberhof oder Suhl. Aus Richtung Unterkünfte Schweinfurt nach Suhl, Oberhof oder Gehlberg. Weiter ins Gebiet mit dem Bus. Regionalverbund Thüringer Wald e. V. Tel. 03682 47769-0 Mit dem Bus: aus Ilmenau, Hildburghausen, www.thueringer-wald.com Gehlberg, Oberhof oder Suhl weiter ins Gebiet in Richtung Schmiedefeld oder Rennsteig. Bücher und Karten Mit dem Auto: A 71 bis Ilmenau, Oberhof oder Suhl, A 73 bis Schleusingen oder Suhl. Weiter ins Wanderkarte Biosphärenreservat Gebiet in Richtung Schmiedefeld oder Rennsteig. Vessertal-Thüringer Wald Weitere Informationen: (mit Skiloipen und Radrouten) www.rennsteigbus.de ISBN 978-3-935621-18-2 www.rennsteigshuttle.de Biosphärenreservat Vessertal – ein Wanderführer 32 attraktive Rundwanderrouten ISBN 978-3-935621-95-3

Biosphärenreservat Vessertal- üringer Wald 57 Biosphärenreservat Pfälzerwald-Nordvogesen Wo der Wald die Reben küsst

Die Natur kennt keine Grenzen und das gilt für Grundnahrungsmittel – oft als „Brot des Waldes“ das deutsch-französische Biosphärenreservat bezeichnet. Heute wird sie von Gourmets diesseits Pfälzerwald-Nordvogesen ganz besonders. Wald, und jenseits der Grenze geschätzt. Das eigentliche Wein und Buntsandstein, Lebensfreude, viel Son- Highlight der Holzwirtschaft ist jedoch die sprich- ne und Savoir Vivre – ganz im Herzen Europas. wörtliche Pfälzer Werteiche – seit dem Mittelalter Wer dieses größte zusammenhängende Wald- für ihre hohe Qualität weltweit bekannt. gebiet Westeuropas von über 300.000 Hektar Neben den hügeligen Waldflächen zeigt sich ein überfliegt, der sieht zuerst einmal nur Bäume. Doch mediterraner Flair am östlichen Rand des Biosphä- beim näheren Hinsehen eröffnet sich dem genau- renreservats. Mit über 1800 Stunden im Jahr Son- en Betrachter die Vielfalt unter dem Blätterdach. ne gedeihen hier neben der Edelkastanie, Mandeln, In tief eingeschnittenen Bachtälern, auf bizarren Feigen, Kiwis und Zitronen sowie verschiedenste Buntsandsteinfelsen, bunten Wiesen finden sich Rebsorten. In den alten Dörfern und auf den reiz- viele seltenen Tier- und Pflanzenarten. Wildkatze vollen Hohlwegen durch die Weinbergsterrassen und Luchs, als „Charaktertiere“ der Region ent- spürt man die Geschichte einer historisch gewach- ziehen sich gerne als nachaktive Jäger den Blicken senen Weinkultur bei jedem Schritt. interessierter Wanderer. Sie sind gleichzeitig typi- Wie nachhaltiges Wirtschaften konkret funk- sche Bewohner unzerschnittener Lebensräume. tioniert, woher Qualitäts-Produkte aus dem Bio- Mensch und Landschaft sind seit langer Zeit sphärenreservat kommen und wie traditionelle eng miteinander verzahnt. Gleichermaßen haben und ökologische Verarbeitungsweisen aussehen – Forstwirtschaft, Erzgewinnung und Weinbau die dies können die Besucher bei ausgewählten Part- Vergangenheit geprägt und formen noch heute nerbetrieben erfahren – hier sind u. a. Bio-Winzer, diese einzigartige Kulturlandschaft. Von den Kel- Gastronomen, Landwirte, Imker, Ölmühle, Biobä- ten zu den Römern, von mittelalterlichen Adels- ckerei, Holzverarbeiter und Wildbretvermarkter Links: Die Silhouette der herren zu neuzeitlichen Imperialisten – alle haben zu nennen. Burg Berwartstein ragt aus dem Nebel zwischen Rhein und Mosel Spuren hinterlassen, Bei der Liebe zur Natur, die die Pfalz und die heute noch zu sehen sind. Die Römer z. B. Frankreich verbindet, darf der Genuss nicht fehlen. Rechts: Der Biosphären­ brachten die Edelkastanien über die Alpen in die Allen Besuchern sei deshalb empfohlen, auch den teller – ausgewählte Gerichte mit regionalen Region. Ihr Holz war notwendig für den Wein- deutsch-französischen Bauernmarkt zu besuchen, Produkten aus der bau. Seither prägen üppige Edelkastanienwälder der mehrmals im Jahr stattfindet. Was es dort zu naturverwöhnten die Landschaft. Vor der Einführung der Kar- kaufen gibt, wird auf jeden Fall umweltschonend Gourmetregion 59 toffel spielte die Kastanie eine wichtige Rolle als und ökologisch erzeugt. Blick über die Wein­ reben auf das Schloss Mediterranes Flair und Das Biosphärenhaus und Villa Ludwigs­höhe mit Sessel­bahn zur viel Gutes zum Genießen eine Hand voll Burgen Riethburg

Am besten lässt sich das Biosphärenreservat von Montag: Besichtigung des Biosphärenhauses mit der Stadt Edenkoben aus entdecken (Anreise dem Baumwipfelpfad und vielen Naturerleb- mit Auto oder Zug). Von hier schwebt man in nisstationen bei Fischbach / Dahn und der Burg der Sesselbahn vom Schloss Villa Ludwigshöhe Berwartstein bei Erlenbach*. hinauf zur Riethburg. Auf der Aussichtsterrasse Dienstag: Besichtigung der Burg Trifels, danach kann man regionale Spezialitäten genießen und Wanderung* zum Rehbergturm und zur Burg hat einen herrlichen Blick über die Landschaft der Neukastell. Weinstraße. Ein Wanderweg führt anschließend Mittwoch: Besuch des Wild- und Wanderparks zum Ludwigsturm mit weiter Aussicht über den der Südlichen Weinstraße bei Silz. Pfälzerwald. Von dort geht es weiter durch lichte Donnerstag: Besichtigung der Pfalzgalerie in Kai- Kastanien- und Kiefernwälder zum Schänzelturm serslautern und Besuch des Hauses der Nach- und zum Forsthaus Heldenstein. Der Rückweg haltigkeit in Johanniskreuz. führt durchs romantische Edenkobener Tal vor- Freitag: Besichtigung der Klosterruine Limburg * bei an der Pfälzerwald-Vereinshütte wieder hinab und des Pfalzmuseums für Naturkunde in Bad nach Edenkoben (Gesamtstrecke 20 Kilometer, Dürkheim. davon sind acht Kilometer Rückweg ab Helden- Samstag: Besuch der Ausstellung im Hambacher stein auch mit Wanderbus möglich). Schloss und der Altstadt von Neustadt an der Weinstraße. Sonntag: Drei-Burgen-Tour* mit Besuch des Be- sucherbergwerks in Nothweiler.

* F ührungen mit reizvollen Details zu Natur & Kultur bieten 60 die zertifizierten Natur- und Landschaftsführer an (ganz- jährig; Informationen unter www.pfaelzerwald.de)

Blick von der Maden­ Allgemeine Informationen burg auf das größte zusammenhängende Waldgebiet Westeuropas

Daten und Fakten

Lage: im Süden von Rheinland-Pfalz an der Grenze zu Frankreich Fläche: 1.790 Quadratkilometer Höhenlage: 150 bis 700 Meter Entwicklung: 1958 als Naturpark gegründet, im Jahr 1992 als UNESCO-Biosphärenreservat anerkannt und ab 1998 deutscher Teil des grenzüberschreitenden Biosphärenreservats. Landschaftstypen: stark zerteiltes und geschlossen bewaldetes Mittelgebirge mit vorgelagertem flach geneigtem, intensiv genutztem Weinanbaugebiet

Biosphärenreservatsinformation Natur und Kultur – Das Biosphärenreservat Naturpark Pfälzerwald als Träger des deutschen Pfälzerwald – Vosges du Nord Teils des Biosphärenreservats Tel. 06325 95520 Franz-Hartmann-Straße 9 67466 Lambrecht (Pfalz) Großer Pfalzführer Tel. 06325 9552-0, Fax -19 ISBN 978-3-8134-0106-6 info @ pfaelzerwald.bv-pfalz.de Die Pfalz – Eine Bildreise www.pfaelzerwald.de ISBN 978-3-89234-589-3 Informationen zu den Partnerbetrieben unter www.pfaelzerwald.de Unterkünfte Informationszentren Pfalz Touristik Biosphärenhaus in Fischbach / Dahn Martin-Luther-Straße 69 www.biosphaerenhaus.de 67433 Neustadt / Weinstraße Tel. 06321 3916-0, Fax -19 Haus der Nachhaltigkeit in Johanniskreuz info @ pfalz-touristik.de www.hdn-pfalz.de Pfalzmuseum für Naturkunde in Bad Dürkheim www.pfalzmuseum.de Anreise Mit der Bahn: Bahnhöfe in Neustadt / Weinstraße, Bücher und Karten Kaiserslautern, Pirmasens, Edenkoben, Landau. Mit dem Auto: A 6 bis Kaiserslautern oder A 65 Naturpark Pfälzerwald – Wander- und bis Neustadt, Landau und Bad Bergzabern oder Erlebniskarte 1 : 50.000 A 63 bis Pirmasens. ISBN 978-3-927416-44-4 Radtouren- und Erlebniskarte Biosphärenreservat Pfälzerwald-Nordvogesen 1 : 100.000 (Bestellung beim Pietruska Verlag Rülzheim) Alle Wanderwege des Pfälzerwald-Vereins Tel. 06321 2200 Radtouren in der Südpfalz Tel. 06341 940407 Pfälzerwald – Porträt einer Landschaft 61 ISBN 978-3-9801147-1-4 Biosphärenregion Berchtesgadener Land Hoch hinaus

Gipfel, die imposant in den Himmel ragen, duf- Im alpinen Raum waren vorrausschauende tende Almweiden, weite Wälder, bunte Wiesen und ressourcenschonende Landnutzung seit jeher und geheimnisvolle Moore – das einzige alpine wichtig. Gelten blumenreiche Alm-, Mäh- und Biosphärenreservat in Deutschland bietet seinen Streuwiesen zwar als Inbegriffe der Artenvielfalt, Besuchern eine grandiose Naturausstattung. Gera- sind sie in erster Linie jedoch Kulturlebensräu- de die Kombination von unberührter Naturland- me, die als Sommerweide bzw. Anbaufläche für schaft und bäuerlicher Kulturlandschaft laden zu ­Winterfutter und Stalleinstreu die Grundvor- einem erlebnisreichen und erholsamen Urlaub ein. aussetzungen für eine dauerhaft funktionierende Zwischen den hochalpinen Gipfeln der Berch- Berglandwirtschaft darstellen. tesgadener Alpen im Süden und den Ufern Nachhaltige Bewirtschaftung und ein funktio- der Salzach im voralpinen Norden finden sich nierendes Nebeneinander von Mensch und Natur unterschied­liche Lebensräume mit einer g­roßen haben demnach Tradition im Berchtesgadener faunistisch-floristischen Vielfalt, darunter ­viele Land. Bis heute stehen bäuerliche Familienbetriebe ­besondere Arten wie Edelweiß, Steinadler, Schnee- für die Produktion gesunder Lebensmittel und die huhn oder Fischotter. Bewahrung der traditionellen Kulturlandschaft. Kern- und Pflegezone der Biosphärenregion Eine Besonderheit des Berchtesgadener Landes bildet im Wesentlichen der Alpen-Nationalpark ist die Salzgewinnung, die die Region seit jeher Berchtesgaden. Die Entwicklungszone erstreckt ­geprägt hat. Durch die Arbeit im Salzbergwerk sich über alpine Kulturlandschaft, hügelige Morä- oder in den Salinen wurde die Landwirtschaft nenlandschaft bis in die großen Auenbereiche der im Nebenerwerb betrieben. Die Landschaft ist Salzach. bis heute entsprechend kleinstrukturiert, womit Links: Die Bindalm lädt zu einer Rast ein und gleichermaßen eine hohe Biodiversität wie Land- ist auch für ungeübte schaftsästhetik verbunden ist. Wanderer mit dem Almerlebnis-Bus leicht zu erreichen

Rechts: Die Biosphärenregion erstreckt sich von der Salzachschleife bei Laufen bis in die Berchtesgadener Alpen 63 Dienstag: Nach einem Rundgang der histori- Den Bergen ganz nah schen Altstadt der Schifferstadt Laufen folgt die Entspannung am wunderschön gelegenen Moor-Badesee Abstdorfer See. Besonders in der Abenddämmerung lohnt ein Besuch des Vom Bergsteigerdorf Ramsau lassen sich die Al- Haarmooses zwischen Laufen und Saaldorf- pen mit dem Almerlebnisbus bequem erkunden. Surheim, dem größten Wiesenbrütergebiet der Einfach unterwegs aussteigen, und an einer Alm Region. der Sennerin bei der Herstellung traditioneller Mittwoch: Der Tag beginnt im Ainringer Moos, Milchprodukte über die Schulter schauen, oder am wo faszinierende Natur und Kulturgeschichte Hirschbichl den interaktiven und grenzüberschrei- gleichermaßen erlebbar wird. Danach ein Be- tenden Themen- und Erlebnisweg „Natur kennt such in Freilassing und der Lokwelt. Anschlie- keine Grenzen“ entdecken. Auf dem Rückweg ßend ist es nur noch ein Katzensprung in die sollte unbedingt ein Zwischenstopp am idyllischen Mozartstadt Salzburg. Hintersee eingeplant werden. Donnerstag: Vom idyllischen Markt Teisendorf geht es mit dem Fahrrad, am Geheimtipp Hög- lwörther See vorbei, nach Anger mit seinem berühmten Dorfplatz. Von dort weiter auf den Högl bei Piding, von wo uns der wunderbare Vielfalt ist Trumpf Panoramablick auf Salzburg für den Anstieg belohnt! Freitag: Von den Weißbachfällen geht es auf dem Sonntag: Als Einstieg im wahrsten Sinne eignet Soleleitungsweg entlang der imposanten Weiß- sich die eindrucksvolle Almbachklamm bei bachschlucht durch die Gemeinde Schneizl- Marktschellenberg, die bequem durchwandert reuth, am Thumsee vorbei bis Bad Reichenhall. werden kann und an deren Ausgang Deutsch- Ein Besuch in der Alten Saline rundet diesen lands einzige Kugelmühle zu finden ist. Tag im Zeichen des Salzes ab. Montag: Vormittags ein Bummel durch den Samstag: Wanderung von Bayerisch Gmain ins Die alpine Bergwelt Markt Berchtesgaden oder ein Besuch im Na- wildromantische Lattengebirge bis nach Bi- zeichnet sich, wie hier tionalparkzentrum „Haus der Berge“, danach schofswiesen und dort den Nachmittag im idyl- am Funtensee, durch nach Schönau an den Königssee, dessen Faszi- lischen Naturbad Aschauer Weiher entspannt eine unvergleichliche Naturausstattung aus nation sich keiner entziehen kann. ausklingen lassen.

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Allgemeine Informationen

Almabtrieb am Königssee Daten und Fakten mit Pinzgauer Rindern, einer Lage: im Südosten Bayerns an der Grenze zu alten Nutztierrasse. Im Hintergrund Österreich St.Bartolomä Fläche: 840 Quadratkilometer Biosphären­reservat davon 208 Quadratkilometer Nationalpark Höhenlage: 380 bis 2.713 Meter Entwicklung: 1978 wurde der Nationalpark gegründet, im Jahr 1990 wurden die National­ parkgemeinden als UNESCO-Biosphärenreservat anerkannt. 2010 wurde das Gebiet auf das gesamte Berchtesgadener Land erweitert und umbenannt. Landschaftstypen: Felsfluren, alpine Matten, Zwergstrauchheiden, Almweiden, Bergmischwälder, Seen und Weiher, Niedermoore, Streu- und Feuchtwiesen, Flachland- und Berg-Mähwiesen, Auwälder

Biosphärenreservatsinformation

Verwaltungsstelle Biosphärenregion Berchtesgadener Land Topografische Karten 1 : 50.000 Außenstelle der Regierung von Oberbayern Berchtesgadener Alpen (UK 50-55) und im Landratsamt Berchtesgadener Land Rupertiwinkel (UK 50-44) Salzburger Straße 64 83435 Bad Reichenhall Tel. 08651 773-540 Anreise info @ brbgl.de www.brbgl.de Mit der Bahn: über Freilassing in Richtung Laufen, Bad Reichenhall oder Berchtesgaden. Von dort weiter mit Linienbussen. Unterkünfte Mit dem Auto: aus Richtung München oder Berchtesgadener Land Tourismus GmbH Salzburg: A 8-Ausfahrten Bad Reichenhall und Bahnhofplatz 4 Neukirchen. 83471 Berchtesgaden Tel. 08652 65650-50, Fax -99 info @ berchtesgadener-land.com www.berchtesgadener-land.com

Bücher und Karten

Das höchste Leben – Almwirtschaft im Berchtesgadener Land (2004) ISBN 2-9506864-7-8 Die Tierwelt des Nationalparks Berchtesgaden (2006) ISBN 3-925647-42-2 Die Pflanzenwelt des Nationalparks Berchtesgaden (2003) ISBN 3-925647-33-3 65 Biosphärenreservat Bliesgau Orchideenland und Savoir-vivre

Mensch und Natur im Einklang – das zeigt das Aber der Bliesgau ist auch eine Region im Wan- Biosphärenreservat Bliesgau eindrucksvoll. Es del – seit Jahrhunderten durch eine traditionell präsentiert sich dem Besucher mit wertvollen und extensive Landwirtschaft geprägt, versucht er nun schönen Streuobstbeständen, arten­reichen Wie- dem Trend der Globalisierung zu widerstehen. sentypen, ausgedehnten Buchenwäldern und mit Das Biosphärenreservat setzt auf die regionale der von der Blies durchzogenen Auenlandschaft. Vermarktung eigener landwirtschaftlicher Pro- Es hat aber auch eine Bevölkerungsdichte, die über dukte. So hilft der Verein Bliesgau Obst e. V. den dem bundesdeutschen Durchschnitt liegt. Ein Obstwiesenbesitzern bei der Pflege der Obstbäu- Umstand, der das Biosphärenreservat auch welt- me und bei der Vermarktung der Erträge. Es gibt weit einmalig macht. Trotz der vielen Menschen die Bliesgau-Kiste, eine Geschenkidee mit regiona- ist die Region zum Rückzugsraum vieler seltener lem Charme. Sie wird individuell befüllt und kann Tier- und Pflanzenarten geworden. Natur und Bliesgau-Apfelsecco, verschiedene Honigsorten, Kultur sind hier die stillen Baumeister, die die vor- Wurstspezialitäten oder ausgesuchtes Kunsthand- handene Vielfalt zur Einheit des Biosphärenreser- werk enthalten. Ganz besondere Früchte trägt die vates verbinden. Zusammenarbeit des Biosphärenreservats Blies- Der Bliesgau beherbergt rund achtzig Prozent gau mit den Bliesgau-Ölmühlen, die dazu geführt des saarländischen Vorkommens des bedroh- hat, dass der Bliesgau zu den vielfältigsten Ölland- ten Steinkauzes. Auch die Bestände des seltenen schaften in Deutschland gehört. ­Skabiosenscheckenfalters sind besonders hoch und auf den Muschelkalkböden kann man nahe- zu die Hälfte aller in Deutschland vorkommenden Orchideenarten bewundern, die sich hier in ihrer besonderen Schönheit präsentieren.

Links: Eine Landschaft wie gemalt: der Bliesgau

Rechts: Die Pyramidenorchis, eine von 30 Orchideenarten im Bliesgau 67 Das „Beeder Biotop“ inmitten der Bliesaue Wilde Romantik zu Fuß E-Bikes und Kutschen, und mit dem Rad Störche und Streuobst

Beginnen Sie Ihre Entdeckertour mit dem Besuch Montag: Mit dem E-Bike entlang der Blies in der Wasserbüffel im „Beeder Biotop“. Hier lassen den deutsch-französischen Kulturpark Blies­ sich von einer Aussichtsplattform aus unter ande- bruck-Reinheim. Das französische Städtchen rem auch Weißstörche beim Nestbau beobachten. Sarreguemines liegt in direkter Nachbarschaft. Auf schattigen Wegen durch das Taubental, der Dienstag: Eine Rundfahrt mit dem Biosphärenbus größten Kernzone des Biosphärenreservates, ent- bietet die Möglichkeit zu individuellen Zwi- lang des Kirkeler Felsenpfads mit seinen beeindru- schenstopps zwecks Erkundung der Region. ckenden Buntsandsteinformationen, erreichen Sie Mittwoch: Auf den Spuren der Jakobspilger durch die Kirkeler Burg zu Fuß. Auf der mehr als 1.000 das Biosphärenreservat zum Kloster Gräfinthal. Jahre alten Burg lädt in der warmen Jahreszeit der Donnerstag: Kutschfahrt mit der Fuhrhalterey Kirkeler Burgsommer in die Zeit der Ritter und Myndenbach durch das Biosphärenreservat. Knappen ein. ­Danach Besuch im Kulturlandschaftszent- Nach einem Besuch der barocken Altstadt von rum Haus Lochfeld mit Spaziergang über die Blieskastel können Sie mit dem E‑Bike auf dem Streuobstwiese und durch den Bauern- und Bliestalfreizeitweg das Biosphärenreservat von Kräutergarten. Nord nach Süd durchradeln und die fantastische Freitag: Besuch der Bliesgau Öl- und Senfmühle Natur der wildromantischen Bliesaue genießen. in Einöd mit Verkostung verschiedener Öle u. a. Leindotteröl, das Öl der Kelten. Samstag: Untertage gewährt das Biosphärenre- servat sensationelle Einblicke bei einem Be- such der Schlossberghöhlen, Europas größten Buntsandsteinhöhlen. Sonntag: Führung durch das Orchideengebiet in Gersheim. Hier gibt es neben den zahlreichen Orchideen auch andere seltene Tier- und Pflan- 68 zenarten zu entdecken.

Allgemeine Informationen

Daten und Fakten Anreise

Lage: im Südosten des Saarlandes, an der Grenze Mit der Bahn: mit dem ICE bis Homburg oder zu Frankreich und Rheinland-Pfalz Saarbrücken, mit der Regionalbahn weiter nach Lautzkirchen, Kirkel oder St. Ingbert; nach Fläche: 361 Quadratkilometer Kleinblittersdorf fährt von Saarbrücken aus die Höhenlage: 190 bis knapp 400 Meter Saarbahn. Entwicklung: 2007 gegründet, im Jahr 2009 durch Mit dem Auto: über die A 6 oder die A 8, die UNESCO anerkannt. Ausfahrt St. Ingbert-Mitte, Blieskastel oder Homburg-Einöd. Landschaftstypen: Schichtstufenlandschaft. Im Norden eher städtisch geprägt mit Buchenwäldern auf Buntsandstein, im Süden sehr ländlich: Kalkhalbtrockenrasen mit Orchideenwiesen und Orchideenbuchenwäldern auf Muschelkalkböden, Streuobstwiesen, Auenlandschaften der Blies.

Biosphärenreservatsinformation

Verwaltungsstelle Biosphärenreservat Bliesgau Junge Steinkäuze Paradeplatz 4, 66440 Blieskastel brauchen intakte Tel. 06842 96009-0, Fax -29 Kulturlandschaft info @ biosphaere-bliesgau.eu www.biosphaere-bliesgau.eu Infostelle Biosphärenreservat Bliesgau „Haus des Bürgers“ Luitpoldplatz 5 66440 Blieskastel Tel. 06842 926-1314

Unterkünfte

Saarpfalz-Touristik Paradeplatz 4, 66440 Blieskastel Tel. 06841 104-7174, Fax -7175 touristik @ saarpfalz-kreis.de www.saarpfalz-touristik.de

Bücher und Karten

Reiseführer Biosphärenreservat Bliesgau ISBN 978-3-89920-810-8 Der Bliesgau: Natur und Landschaft im südöstlichen Saarland ISBN 978-3-923877-42-3 Wander- und Freizeitkarte Saarpfalz-Kreis ISBN 978-3-89920-717-0 Radwander- und Freizeitkarte Saarpfalz-Kreis ISBN 978-3-89920-672-2 Jakobswege zwischen Hornbach und Saarbrücken 69 ISBN 978-3-936990-51-5 Biosphärenreservat Schwäbische Alb 71

Kulturlandschaft mit Geschichte

Eine Landschaft wie gemacht zum Wandern, zum Wanderschäferei entstandenen Wacholderheiden Radfahren und Entspannen – der schroff abfallen- mit ihrem Artenreichtum eine Besonderheit dar. de Albtrauf im Wechsel mit sanften Hügelkup- Am Fuße des Albtraufs sind es die großen zusam- pen, Trockentälern und weiten Hochflächen. Alte menhängenden Streuobstwiesen, die im Frühjahr Obstbaumbestände und Hang- und Schluchtwäl- ein Blütenmeer bilden. der, bunte Blumenwiesen und Wacholderheiden Diese Vielfalt wird auch im Rahmen einer laden zum Verweilen ein. Halsbandschnäpper, umwelt- und naturschutzorientierten Regional- Wendehals, Rotmilan, Schwarzspecht, Uhu und entwicklung auf der Schwäbischen Alb genutzt. andere seltene Vögel fühlen sich im Biosphären- Ein Beispiel ist das Vermarktungsprojekt „Alb- reservat Schwäbische Alb genau so wohl wie zahl- Leisa“. Die Hülsenfrucht wird von rund 70 Bio- reiche Fledermausarten, zu denen zum Beispiel die Landwirten angebaut und ist ein echter regionaler Bechsteinfledermaus und das Mausohr gehören. Kassenschlager. In ähnlicher Form wurden Pro- Das Biosphärenreservat Schwäbische Alb liegt jekte zur Förderung der Vermarktung regionaler etwa 50 Kilometer südöstlich von Stuttgart. Die Streuobstprodukte und Kernholz auf den Weg Gegensätze zwischen dem ländlichen Raum und ­gebracht. ­Innovative ökologische Produkte wie den Ausläufern der Metropolregion Stuttgart ma- Alb-Mozarella, Albwacholdererzeugnisse, Dinkel- chen Charme und Chancen des Biosphärenreser- und Emmernudeln oder Albschnecken etablieren vats aus. sich auf dem sich auf dem Markt und werden von In keinem anderen Biosphärenreservat in den „Biosphärengastgebern“ – ein Zusammen- Deutschland ist die landschaftliche Vielfalt mit schluss gastronomischer Qualitätsbetriebe – auf dem Wechsel zwischen Wald und Offenland den Teller gebracht. größer. Auf der Hochfläche stellen die durch

Links: Die Burg Teck umsäumt von sattgrünen Buchenwäldern

Rechts: Blick ins romantische Lautertal 71 I m Frühjahr ein Blüten­ meer – die Streuobst­ wiesen

Geschichte, etwas für Pferdefreunde und viel Genuss

Um einen ersten Einblick in das Biosphärenreser- vat zu erhalten, lohnt sich ein Besuch im Biosphä- renzentrum Schwäbische Alb in Münsingen. Dort liegt Ihnen das Biosphärenreservat in Form eines riesigen Luftbildes zu Füßen und Sie lernen die Menschen aus der Region kennen. Im Anschluss empfiehlt sich ein Spaziergang zum ehemaligen Dorf Gruorn auf dem früheren Truppenübungs- platz in Münsingen, wo Sie an Wochenenden ein zünftiges Vesper bekommen. Wer mehr über die Militärgeschichte und das damalige Leben erfah- ren möchte, sollte unbedingt eine Führung durch das Alte Lager buchen. Alternativ lohnt eine Fahrt ins reizvolle Lautertal oder für Pferdefreunde der Besuch im Haupt- und Landgestüt in Marbach. Einen schönen Ausklang findet der Tag bei einem leckeren Alblamm-Braten mit Dinkelspätzle.

Albbüffel, Albkäse und atemberaubende Erlebnisse

Montag: Besuch des Biosphärenzentrums Schwä- bische Alb, geführte Radtour über den ehemali- gen Truppenübungsplatz Münsingen, anschlie- ßend Einkehr beim Biosphärengastgeber. Dienstag: Besichtigung der Schertelshöhle in Westerheim, Spaziergang am ehemaligen Vul­ kan­schlot Randecker Maar, Fahrt zum Natur- schutzzentrum Schopflocher Alb. Mittwoch: Besuch des Klosters Zwiefalten mit Wanderung nach Wimsen wo es mit dem Boot in die Wimsener Höhle geht. Donnerstag: Albtraufwanderung auf den „Grafen- steigen“ zum Uracher Wasserfall und entlang des Albtraufs, nachmittags Shoppingtour in der Outletcity Metzingen, abends entspannen in den AlbThermen. Freitag: „AlbhofTour“ mit dem Fahrrad von Hof zu Hof, Vis a vis mit den Albbüffeln, zünftiges Vesper mit Albkäse und leckeren Wurstwaren auf einem der Höfe. Samstag: Besichtigung des Freilichtmuseums Beu- ren, anschließend geführte Wanderung auf dem Gustav-Ströhmfeld-Weg zur Burg Hohenneuf- fen mit Panoramablick, Fahrt nach Neidlingen zur Kugelmühle. Sonntag: Vom Münsinger Bahnhof (Zentrum für Natur, Umwelt und Tourismus) Fahrt mit der Dampflok der Schwäbischen Alb-Bahn nach Gomadingen. Rückwanderung über das Haupt- und Landgestüt Marbach nach Münsingen.

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Allgemeine Informationen S aftige Wiesen für den Albbüffel

Daten und Fakten

Lage: 50 Kilometer südöstlich von Stuttgart auf der Schwäbischen Alb (Baden-Württemberg) Fläche: 853 Quadratkilometer Höhenlage: 329 bis 872 Meter Entwicklung: 2008 gegründet, im Jahr 2009 durch die UNESCO anerkannt. Landschaftstypen: Kulturlandschaft mit Buchenwälder, Wacholderheiden, Streuobstwiesen, Kalkmagerweiden und -rasen, Äcker, Wiesen und Siedlungsflächen

Biosphärenreservatsinformation

Geschäftsstelle Biosphärengebiet Schwäbische Alb Von der Osten Straße 4, 6 (Altes Lager) Anreise 72525 Münsingen Mit Bahn und Bus: von Stuttgart über Metzingen Tel. 07381 932938-10, Fax -15 und Bad Urach nach Münsingen. Von Ulm über biosphaerengebiet @ rpt.bwl.de Schelklingen nach Münsingen. In Münsingen mit www.biosphaerengebiet-alb.de dem Bus ins Alte Lager. Mit dem Auto: über A 8 Merklingen bzw. Unterkünfte Kirchheim / Teck nach Münsingen. Von Tübingen / Reutlingen über B 28 nach Münsingen. Schwäbische Alb Tourismusverband Marktplatz 1 72574 Bad Urach Tel. 07125 948106 info @ schwaebischealb.de www.schwaebischealb.de

Bücher und Karten

Naturerbe Biosphärengebiet Schwäbische Alb ISBN 978-3-87407-790-3 Mit Kindern unterwegs – Biosphärengebiet Schwäbische Alb ISBN 978-3-87407-874-0 Rad- und Wanderkarte Biosphärengebiet Schwäbische Alb ISBN 978-3-89920-342-4 Freizeitkarte Bad Urach ISBN 978-3-89021-617-1

73 Biosphärenreservat Karstlandschaft Südharz In unserer Mitte

Ausgedehnte Buchenwälder charakterisieren die die Jungsteinzeit zurück und mittelalterliche Bur- Südharzlandschaft. Im Übergang zur Golde- gen zeugen von der historischen Bedeutung dieser nen Aue prägen Erdfälle, Trichter, Felsabbrüche Region. Aber auch 800 Jahre währender Bergbau und Karstquellen unverwechselbar das Gesicht hat die Landschaft geformt. Für eine durchgehen- der Landschaft. Karst entsteht in durchlässigem de Flurbereinigung war die Karstlandschaft nicht und wasserlöslichem Gestein. Dazu gehören zum geeignet – zum Glück. Denn so erwarten den Beispiel Kalkstein und Gips, die durch Oberflä- Besucher heute kleinteilige, landwirtschaftlich ge- chen- und Grundwasser ausgelaugt werden. Am nutzte Flächen mit ausgedehnten Streuobst- und Südrand des Harzes erstreckt sich eine Karstland- Hutungsflächen, Laubwälder und – zwischen- schaft aus Gipsgestein über die gewaltige Länge durch immer wieder – alte und charaktervolle von 100 Kilometern und verbindet Sachsen-An- Städte und Dörfer. halt, Thüringen und Niedersachsen. Weite Tei- le sind auf Grund extensiver Nutzung in einem naturnahen Zustand. Man findet ausgedehnte Kalkbuchenwälder und auf den Südhängen wär- meliebende Eichenwälder und Trockenrasen. Die Wärme sorgt dafür, dass hier auch Pflanzen wach- sen, die sonst für das Mittelmeer typisch sind, ein Beispiel dafür sind einige Orchideenarten, wie z. B. das Purpur-Knabenkraut. Das Biosphärenreservat Karstlandschaft Süd- harz ist Lebensraum für zahlreiche Tierarten. Hirschkäfer, Schwalbenschwänze, Fledermäuse, Siebenschläfer und die Wildkatzen gehören dazu. Die unverbauten, naturnahen Flüsse und Bäche sorgen dafür, dass es hier Fische gibt, die an an- deren Gewässern seit langer Zeit nicht mehr ge- Links: In den Seebergen bei Uftrungen sehen wurden, wie Bachneunauge, Groppe und Schmerle. Trotzdem: Auch der Mensch hat die Rechts: Questenberg mit Landschaft geprägt, denn der Südharz ist eine alte Gipsfelsen 75 Kulturlandschaft. Die ersten Spuren reichen bis in Fachwerkstadt Stolberg Fachwerkstadt und Kyffhäuser, Schaubergwerk schöne Streuobstwiesen und eine artenreiche Vogelwelt

Vormittags Besuch der Schauhöhle „Heimkehle“ Montag: Fahrt nach Hainrode, weiter auf dem bei Uftrungen und Wanderung entlang des Karst- Karstwanderweg vorbei an der Dinsterbach- wanderweges im NSG „Alter Stolberg“, sehens- schwinde und ausgedehnten Streuobstwiesen wert sind u. a. die alten Laubwälder und histori- nach Questenberg, Besichtigung des Ortes. schen Grenzsteine. Dienstag: Besuch des Kyffhäuser-Denkmals, des Weiterfahrt in die alte historische Fachwerk- Panorama-Museums und anschließend ein Be- stadt Stolberg, mit Besuch der Informationsstelle such der Barbarossahöhle oder Wanderung im des Biosphärenreservates. Zum Abschluss lohnt Gebiet des Helmestausees bei Kelbra, Beobach- ein Besuch auf dem Großen Auerberg mit dem Jo- tung der artenreichen Vogelwelt. sephskreuz, von hier hat man einen weiten Blick Mittwoch: Besuch des Schaubergwerkes Röhrig- über das Gebiet des Biosphärenreservats und bei schacht in Wettelrode, anschließend Fahrt nach guter Sicht über den gesamten Harz. Sangerhausen, Besuch des Europa-Rosariums Der kleine Ort Questenberg liegt malerisch in und des Spengler-Museums. Danach Ausklang einem Durchbruchstal im Herzen des Karstge- in der Altstadt von Sangerhausen. bietes. Er bietet zahlreiche Sehenswürdigkeiten, Donnerstag: Wanderung von Stolberg über Hain- wie den bunten hölzernen Roland und eine Burg­ feld nach Neustadt, Besichtigung des schönen ruine. Weiter geht es zu Fuß, mit dem Rad oder Ortes und der eindrucksvollen Burgruine. dem Auto nach Hainrode. Zu empfehlen ist eine Freitag: Besuch der Fachwerkstadt Stolberg mit Wanderung auf der alten Ortsverbindungsstraße der Alten Münze, dann auf dem Lutherweg Questenberg – Hainrode, vorbei an der Dinster- zum Josephskreuz. bachschwinde, Trockenrasen und ausgedehnten Sonnabend: Besuch der Kaiserpfalz bei Tilleda Streuobstwiesen, dies ist besonders empfehlens- und des Sortengarten mit alten Obstbäumen. wert im Frühjahr zur Obstblüte. Sonntag: Wanderung zum Bauerngraben, einer großen Bachschwinde, die eine eindrucksvolle Felswand aufweist. Anschließend Besuch der 76 Schauhöhle Heimkehle bei Uftrungen.

Allgemeine Informationen Hölzerner Roland und Queste

Daten und Fakten

Lage: der Südharz zwischen Stolberg im Nordwesten und Sangerhausen im Südosten; Landkreis Mansfeld Südharz Fläche: 300 Quadratkilometer Höhenlage: 145 bis 579 Meter Entwicklung: 2009 gegründet, die Anerkennung durch die Anerkennung durch die UNESCO steht noch aus. Landschaftstypen: Mittelgebirge (Südharzabdachung), Zechstein­ höhenzug (Gipskarst) mit Auslaugungs­tal: über 2.000 Karsthohlformen wie Erdfälle, Dolinen, Felsabbrüche, Bachschwinden und Karst­quellen, großflächige, naturnahe Laub­wälder, klein­ strukturierte Offenlandbereiche im Zechstein, Rund um den Kyffhäuser – Vom Südharz Streuobst­wiesen. Historische Kultur­landschaft: bis zum Unstruttal Spuren und Denkmale der über 800-jährigen ISBN 978-3-86037-365-1 Bergbau­geschichte, Europa-Stadt Stolberg, Rad- und Wanderkarte Südharz / Kyffhäuser, Gemeinden mit regionaltypischem Charakter, Maßstab 1 : 50.000 Burgruinen. ISBN 978-3-89920-318-9

Biosphärenreservatsinformation Unterkünfte Verwaltung Biosphärenreservat Rosenstadt Sangerhausen GmbH Karstlandschaft Südharz Tourist-Information Hallesche Straße 68 a, 06536 Südharz OT Roßla Am Markt 18 Tel. 034651 29889-0 06526 Sangerhausen poststelle @ bioressh.mlu.sachsen-anhalt.de Tel. 03464 58980 www.bioreskarstsuedharz.de www.sangerhausen.de Dauerausstellung in der Verwaltung Stadt Stolberg / Harz Mo. – Fr. von 08:00 – 16:00 Uhr, Tourist Information Sa., So. oder zu anderen Zeiten nach Absprache Markt 2 Ausstellung „Buchen sollst Du suchen“ 06536 Südharz OT Stolberg auf Schloss Stolberg, Tel. 034654 454 06536 Südharz OT Stolberg www.stadt-stolberg.de

Infostellen Anreise Harzinformationszentrum Markt 2, 06536 Südharz OT Stolberg Mit der Bahn: über Halle, Sangerhausen, Nordhausen. Bergbaumuseum Röhrigschacht 06526 Sangerhausen OT Wettelrode Mit dem Auto: über die A 38.

Bücher und Karten

Wandern und Radfahren im Biosphärenreservat Karstlandschaft Südharz Maßstab 1 : 25.000 77 ISBN 978-3-86973-019-6 Die Wasserkuppe im Biosphärenreservat Rhön Juwelen der Natur – die Nationalen Naturlandschaften

Die 16 Nationalparks, 16 Biosphärenreservate und über 100 Naturparks bieten atemberaubende Ausblicke, spektakuläre Begegnungen wie auch Ruhe und Erholung. Ebenso stehen sie für den Erhalt der biologischen Vielfalt und für den Schutz der heimischen Tier- und Pflanzenwelt.

Vereint unter dem Dach der Nationalen Naturlandschaften bieten sie dem Besucher spektakuläre Schauplätze der Natur – vom Wattenmeer über die mitteldeutschen Flusslandschaften bis zu den Alpen.

78 Mit gemeinsamer Stimme – die Nationalen Naturlandschaften und EUROPARC Deutschland e. V.

Als Dachverband der Nationalen Naturlandschaf- Die Biosphärenreservate ten verleiht EUROPARC Deutschland e.V. den deutschen Nationalparks, Biosphärenreservaten Biosphärenreservate sind Modellregionen, in de- und Naturparks eine gemeinsame Stimme. nen das Zusammenleben von Mensch und Na- Die gemeinnützige Organisation EUROPARC tur beispielhaft entwickelt und erprobt wird. Sie Deutschland e.V. unterstützt seit 1991 die Weiter- schützen Kulturlandschaften vor zerstörenden entwicklung der Schutzgebiete und steht für die Eingriffen und erhalten und entwickeln wertvolle partnerschaftliche Zusammenarbeit mit diesen. Lebensräume für Mensch und Natur. Sie sorgen In zahlreichen Projekten wird der Austausch für ein ausgewogenes Verhältnis von menschli- von Erfahrungen und Informationen unter den cher Nutzung und natürlichen Kreisläufen und Mitgliedern gefördert. Dabei werden bundesweite tragen damit zur regionalen Wertschöpfung bei. Programme in den Bereichen Umweltbildung, eh- Biosphärenreservate ermöglichen exemplarische renamtliches Engagement oder Qualitätsmanage- Erkenntnisse für Forschung und Wissenschaft ment initiiert und koordiniert. Zudem werden über die Wechselwirkungen von natürlichen und gemeinsam neue Strategien für den Erhalt und gesellschaftlichen Prozessen. die Weiterentwicklung der Nationalen Naturland- schaften entworfen. Die Naturparks Naturparks sind Regionen, in denen sich Mensch Die Nationalparks und Natur erholen können. Sie bewahren und ent- wickeln Landschaft und Natur und unterstützen Nationalparks sind Landschaften, in denen Natur einen naturverträglichen Tourismus. Sie fördern Natur bleiben darf. Sie schützen Naturlandschaf- eine nachhaltige Regionalentwicklung und ent- ten, indem sie die Eigengesetzlichkeit der Natur wickeln Angebote zur Umweltbildung und zur bewahren und Rückzugsgebiete für wild lebende Öffentlichkeitsarbeit. Damit tragen sie dazu bei, Pflanzen und Tiere bieten. Damit schaffen die die Ansprüche der Menschen an ihre Lebens- und Nationalparks einmalige Erlebnisräume von Na- Wirtschaftsräume mit den Anforderungen von tur und sichern notwendige Erfahrungsräume für Landschafts- und Naturschutz in Einklang zu Umweltbildung und Forschung. Deshalb sind sie bringen. unverzichtbar für die biologische Vielfalt und den Artenreichtum unserer Erde. Gleichzeitig erhöhen die Nationalparks die Attraktivität ihrer Region und tragen mit zu ihrer wirtschaftlichen Entwick- lung bei.

79 Natur für alle erlebbar und genießbar machen – die Nationalen Naturlandschaften und EUROPARC

Synergien zwischen Natur und Gesellschaft schaf- fen –dieser Herausforderung nimmt sich EURO- PARC Deutschland als Dachverband der Nationa- len Naturlandschaften an. Über ein einzigartiges Netzwerk bietet EUROPARC die Möglichkeit, sich in den folgenden Programmen für die Na- tur zu engagieren und Natur mit allen Sinnen zu 80 erleben: Junior Ranger bilden eine „lebende Deutschlandkarte“. An diesem bundesweiten Programm beteiligen sich derzeit 35 Nationale Naturlandschaften.

Junior Ranger Freude an der Natur und aktives Erkunden der Heimat, das zeichnet Junior Ranger aus. In über 40 Nationalen Naturlandschaften sind Kinder ab 7 Jahren mit erfahrenen Rangern in Feld und Flur unterwegs. Sie lernen auf kreative und spielerische Weise ihre eigene Umwelt kennen und werden für ein engagiertes Handeln in der Natur begeistert. Vom Watzmann bis zum Wattenmeer sind seit 2008 bundesweit jährlich rund 1.500 Kinder aktiv. Jeder kann Junior Ranger werden, von Aktivi- täten in der Region, auf Entdeckertour im Urlaub, im Klassenzimmer oder als Junior Ranger im Web. Mehr Informationen: www.junior-ranger.de

MARKTPLATZ NATUR - Gewinne für Mensch und Natur „Marktplatz Natur“ stellt vielfältige Naturschutz- projekte aus den Nationalen Naturlandschaften auf einer Internetplattform vor. Nationalparks, Biosphärenreservate und Naturparks haben hier die Möglichkeit, ihre Projektideen aus den Berei- Ehrensache Natur – chen Bildung, Biodiversität und Artenschutz, Kli- Freiwillige in Parks maschutz, Tourismus oder nachhaltige Landnut- zung sowie vielen anderen Bereichen einzustellen. Packen Sie mit an! Über 40 Nationale Naturland- Interessierten bietet die Plattform Hintergrundin- schaften bundesweit bieten Ihnen Mitmach-Pro- formationen zu den Projekten und zeigt Wege auf, jekte, vom Biotopschutz bis zur Umweltbildung. wie sie mit ihrem Engagement helfen können. Mit Bei „Ehrensache Natur – Freiwillige in Parks“ sind einer Spende oder einem aktiven Engagement kön- ehrenamtlich Engagierte unabhängig von Alter nen Sie sich für die wertvollsten Naturlandschaf- und Qualifikation und je nach ihrem individuellen ten Deutschlands einsetzen. Ein Engagement für Zeitbudget herzlich willkommen. die Natur lohnt sich! Naturschutz ist Ehrensache und eine gute Ge- legenheit, die Nationalen Naturlandschaften aktiv Mehr Informationen: zu erleben, Wissen zu erweitern und Gleichgesinn- www.marktplatz-natur.de te kennenzulernen. Helfen Sie mit, wie jährlich ca. 3.000 weitere „Freiwillige in Parks“. Qualifizierte Freiwilligenkoordinatorinnen und -koordinatoren vor Ort beraten Sie gerne. 81 Mehr Informationen: www.ehrensache-natur.de Oben: Nationalpark- Partner „Ernstlhof“ im Bayerischen Wald

Unten: Siesta im Heu – Mahd-Pause auf einer Arnika­wiese im Natur­park Erzgebirge / Vogtland

Ein besonderes Naturerlebnis: Urlaub bei unseren Partnern

Einen Urlaub an den spektakulärsten Schau- plätzen der Natur verbringen und diese mit allen Sinnen erleben – das bieten Ihnen die Partner der Nationalen Naturlandschaften. Partnerbetriebe verstehen sich als Botschafter ihrer Schutzgebiete. Sie engagieren sich für den Natur- und Klimaschutz und sind kompetente Ansprechpartner in ihren Heimatregionen. Gemeinsam haben sie es sich zur Aufgabe ge- macht, ihre vielfältigen Angebote qualitativ hoch- wertig sowie natur- und umweltverträglich zu gestalten, um Ihnen ein besonderes Naturerlebnis zu ermöglichen. Genießen Sie mit allen Sinnen die wertvollsten Natur- und Kulturlandschaften Deutschlands – die Nationalen Naturlandschaften.

Mehr Informationen: www.nationale-naturlandschaften.de/partner

82 Impressum

Herausgeber : EUROPARC Deutschland e. V. Pfalzburger Straße 43 / 44, 10717 Berlin Tel. 0 30 - 2 88 78 82-0 Fax 0 30 - 2 88 78 82-16 info @ europarc-deutschland.de www.europarc-deutschland.de www.nationale-naturlandschaften.de

Förderer : Die Erarbeitung der Broschüre wurde 2011 gefördert vom Bundesamt für Naturschutz mit Mitteln des Bundesministeriums für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit sowie der Deutsche Bundesstiftung Umwelt.

Der Druck der überarbeiteten Broschüre wurde durch die Biosphärenreservate mit Unterstützung von Honda realisiert.

Partner:

Redaktion : Stephanie Schubert

Texte: Marc Dannenbaum und die Biosphärenreservate

Fotos : Titelbild: Auf der Hallig Langeneß im Biosphärenreservat Schleswig-Holsteinisches Wattenmeer und Halligen – Martin Stock / LKN-SH, S. 3 – BMUB, Harald Franzen, S. 5 / 22 – Elke Dornblut, S. 6 – Bernhard Grimm, S. 7 – EUROPARC Deutschland, S. 8 / 10 / 11 / 16 – Martin Stock / LKN-SH, S. 12 – Klaus Janke, S. 13 – Kurt Eisermann, S. 14 – Rudolf Großmann, S. 15 – ­Ulrich Dahl, S. 17 – Stefan Woidig, S. 18 – Christine Kleimeier, S. 20 – Maximilian Hafercamp, S. 21 – H. P. Anders, S. 23 – Susanne Evers, S. 24 – Mirko Pannach, S. 26 / 34 / 35 – Dirk Foitlänger, S. 27 – Wolfgang Stürz­becher, S. 28 – Brigitte ­Königstedt, S. 29 – BRV-Archiv Mittelelbe, S. 30 / 31 – Mirko Pannach, S. 32 – Katharina Nagel, S. 33 – Jan Schormann, S. 36 / 56 – Norbert Rosing, S. 37 – Helmut Richter, S. 38 – Klaus Pape, S. 39 – Beate Blahy, S. 40 / 41 / 42 / 43 – Archiv BR Spreewald, S. 44 – Ralf M. Schreyer, S. 45 / 46 – Bodo Hering, S. 47 – Dirk Weis, S. 49 / 50 / 52 – Archiv Hess. Verwaltungsstelle BR Rhön, S. 50 – Roland Wernder, S. 51 – Jürgen Holzhausen, S. 54 / 58 – Matthias Hellner, S. 55 – Stefan Hechler, S. 59 / 60 / 61 – NRP Pfälzerwald e. V., S. 62 – BR Berchtesgadener Land, S. 63 – www.berchtesgadener- land.com/FotoAmmon, S. 64 – Berchtesgadener Land Tourismus, S. 65 – www.berchtesgadener-land. com/M. Hildebrandt, S. 66 – Saarpfalz-Touristik, Eike Dubois, S. 67 – Biosphärenzweckverband Blies- gau, Thomas Stephan, S. 68 – Günter Maier, S. 69 – Gunther Kopp, S. 70 / 72 – ­Dieter Ruoff, S. 71 – Agentur Maichle-Schmitt, S. 73 – Agentur Maichle-Schmitt, S. 74 /76 – Armin Hoch, S. 75 / 77 – Bernd Ohlendorf, S. 78 – Angelika Hoffmann, S. 80 – A. Morascher / junior-ranger.de / EUROPARC+WWF, S. 82 – Ernstlhof, Bayerischer Wald, S. 82 – Michael Künzel.

Karte: © EUROPARC Deutschland e. V. Daten von GeoBasis-DE / BKG 2015 (Daten verändert) / OpenStreetMap – veröffentlicht unter ODbL

Dank: Norbert Rosing und NATIONAL GEOGRAPHIC haben ihre Fotos zur Verfügung gestellt und damit ihr Engagement für die Nationalen Naturlandschaften und den Erhalt der Biodiversität bekräftigt. Die Fotos stammen zum Teil aus dem Bildband „Wildes Deutschland“, der spektakuläre und einzigartige Motive aus den Nationalen Naturlandschaften präsentiert. Der prächtige Bildband ist im Buchhandel erhältlich.

Konzept und Gestaltung : DreiDreizehn Werbeagentur GmbH, Berlin Druck : DCM Druck Center Meckenheim GmbH Redaktionsschluss : 04 / 2015 | 1. Auflage: 01/2011 83 Auflage : 10.000 | Gedruckt auf revive 100 silk