TOP 3 Neuordnung der Wasserversorgung im Bereich der ehemaligen Oberen Kyll

Kontakt: Verfasser / Bearbeiter: Verbandsgemeindewerke Dirk Merkes Bahnhofstraße 4 Thomas Schreiner 54568 Gerolstein Richard Ehlen www.werke-gerolstein.de Harald Brück 1. Entwicklung der Nitratwerte im Rohwasser/Trinkwasser in Für das Trinkwasser , welches an die Bevölkerung abgegeben wird, gilt die Trinkwasserverordnung. Als Grenzwert für den Parameter Nitrat ist der Grenzwert von 50 mg/l einzuhalten. Wie die Ganglinien zeigen, besteht die Problematik bereits seit Ende der 80iger Jahre mit fortan steigender Tendenz.

60

50

40

30 mg/l

20 Grenzwert Brunnen Suhr

10 Brunnen Hollpütz Brunnen Poppental Pumpwerk Birgel (TW) 0 1985 1986 1987 1988 1989 1990 1991 1992 1993 1994 1995 1996 1997 1998 1999 1999 2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012 2013 2014 2015 2016 2017 2018 2019 Grenzwert 50 50 50 50 50 50 50 50 50 50 50 50 50 50 50 50 50 50 50 50 50 50 50 50 50 50 50 50 50 50 50 50 50 50 50 50 Brunnen Suhr 26 31 38 41 35 37 34 36 38 35 37 30 37 39 39 34 32 35 36 34 38 40 38 44 40 42 32 43 36 50 39 49 54 48 57 48 Brunnen Hollpütz 12 12 12 15 15 19 14 20 13 16 16 16 18 22 19 20 21 21 19 21 19 21 21 21 24 27 22 24 20 27 25 26 29 28 30 31 Brunnen Poppental 29 26 26 23 26 31 30 29 27 34 37 36 36 32 32 33 33 29 35 33 35 32 37 31 39 29 39 37 40 43 43 48 45 Pumpwerk Birgel (TW) 32 28 26 28 32 31 31 29 30 31 29 24 31 34 28 31 37 28 34 38 36 35 38 43 40 41 38

6 2. Beschlusslage Der Verbandsgemeinderat hat in seiner Sitzung am 28.03.2019 die Verwaltung beauftragt, vorrangig die Herstellung einer Wasserversorgungsleitung von nach Birgel zu prüfen.

In der Sitzung des Werkausschusses am 16.05.2019 wurde die Verwaltung weiterhin beauftragt, eine externe Verbindung zu den Kommunalen Netzen mit Anbindung an den Hochbehälter Ormont- Neuenstein bis in den Hochbehälter Schönfeld zu betrachten und ein „Für“ und „Wider“ der Lösungen gegenüberzustellen.

Technisch bedeutet dies nach Vorstellungen der Verwaltung: Im Rahmen einer Ersatzversorgung sind in das Versorgungsgebiet zu bringen:

- ca. 250.000 m³ jährlich an Trinkwasser - im Mittel 600 m³ täglich - mit einem Spitzenbedarf von bis zu 1.200 m³ täglich - Härtegrad weich - Nitratwerte unter 10mg/l 3. Aufgabenstellung: Verbindung Ormont oder Hillesheim?

Kerschenbach HB Tiergarten Quelle N=26,0 mg/l Esch H=16,3 °dH Quelle v ND-Zone HB

ND-Zone HB Ormont HB Schönfeld HB Rütt Jünkerath N=7,1 mg/l N=40,0 mg/l Hillesheim H=7,3 °dH Schüller H=15,4 °dH ? v Tiefbrunnen HB Schüller Gönnersdorf ? N=7,1 mg/l Tiefbrunnen Schönfeld H=7,3 °dH PW Birgel v HB Tiefbrunnen HB N=40,0 mg/l N=40,0 mg/l H=15,4 °dH N=16,0 mg/l H=15,4 °dH v Tiefbrunnen Reuth H=11,6 °dH v v Birgel Tiefbrunnen Lissendorf Versorgungsgruppe Steffeln Tiefbrunnen Versorgungsgruppe Schönfeld / Steffeln Auel Birgel / Jünkerath

8 4. Nitratwerte – externe Verbindung HB Ormont-Neuenstein

Kerschenbach HB Tiergarten Quelle N=26,0 mg/l Esch H=16,3 °dH Quelle v Stadtkyll ND-Zone HB Feusdorf ND-Zone

Ormont HB Schönfeld HB Rütt Jünkerath N=7,1 mg/l N=18,3 mg/l N=6,1 mg/l H=11,1 °dH H=7,3 °dH Schüller H=6,0°dH v

Tiefbrunnen HB Schüller Gönnersdorf N=7,1 mg/l Tiefbrunnen Schönfeld H=7,3 °dH PW Birgel v HB Lissendorf Tiefbrunnen HB Steffeln N=18,3 mg/l N=18,3 mg/l H=11,1 °dH N=16,5 mg/l H=11,1 °dH v Tiefbrunnen Reuth H=11,6 °dH v v Birgel Tiefbrunnen Lissendorf Versorgungsgruppe Steffeln Tiefbrunnen Versorgungsgruppe Schönfeld / Steffeln Auel Basberg Birgel / Jünkerath

9 5. Nitratwerte – interne Verbindung HB Hillesheim

Kerschenbach HB Tiergarten Quelle N=26,0 mg/l Esch H=16,3 °dH Quelle v HB Stadtkyll ND-Zone Ormont Feusdorf ND-Zone HB HB Schönfeld HB Rütt Jünkerath N=16,5 mg/l N=19,1 mg/l Hillesheim H=11,6 °dH Schüller H=10,5 °dH v N=10,3? mg/l H=7,0°dH Tiefbrunnen HB Schüller Gönnersdorf N=15,0 mg/l Tiefbrunnen Schönfeld H=9,1 °dH PW Birgel v HB Lissendorf Tiefbrunnen HB Steffeln N=19,1 mg/l N=19,1 mg/l H=10,5 °dH N=16,5 mg/l H=10,5 °dH v Tiefbrunnen Reuth H=11,6 °dH v v Birgel Tiefbrunnen Lissendorf Versorgungsgruppe Steffeln Tiefbrunnen Versorgungsgruppe Schönfeld / Steffeln Auel Basberg Birgel / Jünkerath

10 6. Vergleich bauliche Gegebenheiten Bauliche Gegebenheiten

HB HB Ormont HB Schönfeld HB Hillesheim Schüller HB Lissendorf PW ? Birgel ?

 Wasser muss zum HB Schönfeld gepumpt  Wasser läuft zum PW Birgel im freien werden, danach läuft es im freien Gefälle Gefälle

 Strecke HB Ormont – PW Birgel = 16,7km  Strecke HB Hillesheim – PW Birgel = 4,8km

11 7. Vergleich Baukosten Kalkulierte Baukosten

HB HB HB Ormont Schönfeld HB HB Hillesheim Schüller Lissendorf PW ? Birgel ? 1.200.000 €660.000 € 400.000 € 1.000.000 € KNE AöR VG-Werke VG-Werke VG-Werke Leitungserneuerung (größere Nennweite) HB Schönfeld-HB Schüller für die Wassermenge sowie Vergrößerung HB Schüller auf 1.000m³ bei Aufgabe HB Lissendorf auf Kosten VG-Werke erforderlich!

12 8. Vergleich Liefermengen Liefermengen

HB HB Ormont HB Schönfeld HB Hillesheim Schüller HB Lissendorf PW ? Birgel ? Bedarf PW Birgel:  Jahresmenge = 250.000 m³  Spitzenbedarf = 1.200m³ pro Tag

Der Jahresbedarf kann aus beiden Richtungen gedeckt werden. Der Spitzenbedarf kann von Ormont aus alleine nicht gedeckt werden. Unklar ist, woher Restbedarf gedeckt wird (Oleftalsperre?)

13 9. Vergleich Wasserrechte

Oleftalsperre Hellenthal Wasserrechte 25km HB HB Ormont HB Schönfeld HB Hillesheim Schüller HB Lissendorf PW ? Birgel ? Wasserrechte Wasserrechte Wasserrechte Ormont: Birgel: Hillesheim: 2.250m³/d 2.300m³/d 3.000m³/d 580.000m³/a 675.000 m³/a 800.000m³/a Wasserrechte in Ormont reichen nicht aus, sodass Wasser der Oleftalsperre zugeführt wird. Wegen langer Leitungslänge aus Ormont/Hellenthal müsste Wasser desinfiziert werden.

14 10. Vergleich Energiekosten Energiekosten

HB HB Ormont HB Schönfeld HB Hillesheim Schüller HB Lissendorf PW ? Birgel ?

PW Birgel/HB Lissendorf: PW Birgel/HB Lissendorf: PW Birgel/HB Lissendorf: 1.000,- €/a 27.000,- €/a 19.000,- €/a (-6.000 kwh/a = Stromeinspeisung) (117.000 kwh/a) (97.000 kwh/a) Durch Änderung der Versorgungsrichtung aus Ormont und dem Einbau von Turbinen könnten die Energiekosten im PW Birgel / HB Lissendorf erheblich reduziert werden.

15 11. Vergleich Wasserbezugskosten Wasserbezugskosten

HB HB Ormont HB Schönfeld HB Hillesheim Schüller HB Lissendorf PW ? Birgel ? 1,05 €/m³ 0,27 €/m³ (incl. Invest HB Ormont-HB Schönfeld) (incl. Invest PW Birgel-HB Hillesheim)

Die Wasserbezugskosten in Hillesheim sind wesentlich geringer. Die Liefermenge kann nach Regeneration der Brunnen Birgel selbst definiert werden.

16 12. Vergleich Wasserpreis 2022 Wasserpreis 2022 (Grundpreis von derzeit 90,00 €/a brutto bleibt unverändert)

HB HB Ormont HB Schönfeld HB Hillesheim Schüller HB Lissendorf PW ? Birgel ? 2,17 €/m³ (brutto) nach Umsetzung 2,75 €/m³ Wasserversorgungskonzept 2,27 €/m³ (brutto) (brutto)

Unter Berücksichtigung aller Investitionskosten, Wasserbezugskosten, Energiekosten und sonstigen Einsparungen bleibt die interne Verbindung die wirtschaftlichste Lösung.

17 12. Ergebnis interne / externe Verbindung Ergebnis

Vorteile Externe Verbindung (HB Ormont – HB Schönfeld)HB + keine Doppelleitung HB Schüller – HB Lissendorf erforderlich Hillesheim + Wasser läuft in freiem Gefälle ab HB Schönfeld zum PW Birgel + geringere Energiekosten im HB Lissendorf / PW Birgel + niedrigere Nitratwerte/Wasserhärte im Raum Stadtkyll/Schönfeld + Schaffung einer externen Anbindung

18 12. Ergebnis interne / externe Verbindung Ergebnis

Nachteile Externe Verbindung (HB Ormont – HB Schönfeld)HB - längere Trasse mit höheren Baukosten (Invest KNE AöR) Hillesheim - Wasser muss zum HB Schönfeld gepumpt werden (KNE AöR) - Versorgung des Spitzenbedarfs nicht sichergestellt - Wasserherkunft nicht eindeutig geklärt (ggfs. Oleftalsperre, Hellenthal?) - Erneuerung Ortsnetzleitung Birgel in 2020 erforderlich (100.000,- €) - Zustimmung der Genehmigungsbehörde (SGD Nord) fraglich

19 12. Ergebnis interne / externe Verbindung Ergebnis

Nachteile Externe Verbindung (HB Ormont – HB Schönfeld)HB - Vertragsbindung an die KNE AöR auf Jahrzehnte notwendig Hillesheim (eigenes Wasser lassen wir weglaufen?) - erst nach Vertragsverhandlungen, Genehmigungsplanung, Förderantrag umsetzbar (> 2022) - Externer Verbund soll dem Internen Verbund bevorzugt werden? - erheblich höhere Wasserbezugskosten 1,05 €/m³ zu 0,27 €/m³ ! - erhebliche Auswirkungen auf den Wasserendpreis 2,75 €/m³ zu 2,27 €/m³ !

20 12. Ergebnis interne / externe Verbindung Ergebnis

Vorteile Interne Verbindung (HB Hillesheim – PW Birgel) HB + kürzere Trasse mit geringeren Baukosten Hillesheim + Wasser läuft in freiem Gefälle zum PW Birgel + Versorgung des Jahresbedarfs sowie des Spitzenbedarfs möglich + Einsparung der notwendigen Erneuerung Ortsnetzleitung Birgel + fast im gesamten Versorgungsgebiet gleiche Nitratwerte/Wasserhärte + Zuschussantrag ist gestellt mit dem Antrag auf vorzeitigen Baubeginn

21 12. Ergebnis interne / externe Verbindung Ergebnis

Vorteile Interne Verbindung (HB Hillesheim – PW Birgel) HB + Zustimmung der Genehmigungsbehörde (SGD Nord) bereits erfolgt Hillesheim + Finanzierung kann über 1. Nachtrag 2019 bzw. WP 2020 erfolgen + keine Zeitverzögerung, da eigene Planung und Bauleitung + Baumaßnahme kann schon 2020 begonnen werden + die Liefermenge kann nach Regenerierung der Brunnen in Birgel selbst bestimmt werden

22 12. Ergebnis interne / externe Verbindung Ergebnis

Vorteile Interne Verbindung (HB Hillesheim – PW Birgel) HB + Aufbau eines Verbundnetzes innerhalb des eigenen VersorgungsgebietesHillesheim + erhebliche Erhöhung der Versorgungssicherheit innerhalb des Gebietes + erheblich günstigere Wasserbezugskosten 0,27 €/m³ zu 1,05 €/m³ ! + erhebliche Auswirkungen auf den Wasserendpreis 2,27 €/m³ zu 2,75 €/m³ !

23 Vielen Dank für die Aufmerksamkeit!

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