BRITAIN CALLING CITY OF SYMPHONY ORCHESTRA & CHORUS

7. OKTOBER 2019 ELBPHILHARMONIE GROSSER SAAL THE 7

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Abbildung zeigt Sonderausstattungen.

8145 BMW 7er_G11_G12 AZ HH Elbphil Front 148x210 Abendprogramm 201908.indd 1 20.08.19 10:25 Montag, 7. Oktober 2019 | 20 Uhr | Elbphilharmonie Großer Saal Elbphilharmonie Abo 3 | 1. Konzert

19 Uhr | Einführung mit Klaus Wiegmann im Großen Saal

BRITAIN CALLING CITY OF BIRMINGHAM SYMPHONY ORCHESTRA CBSO CHORUS TALISE TREVIGNE SOPRAN FELICITY PALMER ALT JOSHUA STEWART TENOR BRINDLEY SHERRATT BASS

DIRIGENTIN MIRGA GRAŽINYTĖ-TYLA

Benjamin Britten (1913–1976) Sinfonia da Requiem op. 20 (1940) Lacrymosa: Andante ben misurato Dies irae: Allegro con fuoco Requiem aeternam: Andante molto tranquillo ca. 20 Min.

Pause

Michael Tippett (1905–1998) A Child of Our Time / Oratorium für Soli, Chor und Orchester (1939–41) ca. 65 Min.

Gefördert durch den Es ist das Besondere, das Wellen schlägt.

Der offizielle Weinpartner der Elbphilharmonie

Mehr Infos unter: hawesko.de/elphi

AZ_A5_Elbphilharmonie_Hawesko_Image_148x210mm_RZ.indd 1 15.05.18 15:57 Es ist das Besondere, WILLKOMMEN das Wellen schlägt.

Michael Tippetts Oratorium »A Child of Our Time« gehört zu den Meisterwerken des 20. Jahrhunderts. Mitten im Zweiten Weltkrieg komponiert, wirkt es mit sei- ner zeitlosen Aussage doch wie ein Werk unserer Zeit. Im heutigen Konzert des Festivals »Britain Calling« setzen es das City of Birmingham Symphony Orchestra und seine charismatische Chefdirigentin in Bezug zur »Sinfonia da Requiem« von , der wie Tippett ein aus- gesprochener Pazifist und Humanist war und das Orchester einst selbst dirigierte.

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AZ_A5_Elbphilharmonie_Hawesko_Image_148x210mm_RZ.indd 1 15.05.18 15:57 BRITAIN CALLING

DAS LAND MIT MUSIK

Ein Land, das die Beatles hervorbrachte, in dem alljährlich die berühmten »Proms« stattfinden und in dem es von Chören nur so wimmelt, um das kann es so schlecht nicht bestellt sein – zumindest in musikalischer Hinsicht. Und auch wenn die Politik zurzeit jeden Einsatz verpatzt, lohnt es sich, die britische Musik- szene einmal genauer unter die Lupe zu nehmen. Oder gerade dann; schließlich hat sie ungemein viel zu bieten, wie das Fes- tival »Britain Calling« eindrücklich vor Ohren führt. Denn nicht nur in der Popmusik nimmt Großbritannien nach wie vor eine führende Rolle ein. Exzellente Klassik-Interpre- RUF ODER HILFERUF? ten sind hier ebenfalls in Hülle und Fülle anzutreffen, und zwar »This is London calling.« Mit die- weit über London hinaus. Ganz bewusst steht daher das City sem ikonischen Satz begann der of Birmingham Symphony Orchestra als Kulturbotschafter im BBC World Service seine Radio- Mittelpunkt des Festivals. Auch dank seiner Präsenz hat sich sendungen – gerade in Kriegs­ zeiten ein Symbol der Hoffnung die Millionenstadt im Herzen Englands vom Industriestandort für Menschen in besetzten oder zur blühenden Kulturmetropole gewandelt; sein Pult diente als umkämpften Gebieten. Heute Startrampe für Stars wie Sir Simon Rattle und Andris Nelsons. spielt sich das große politische Diese illustre Reihe setzt die aktuelle Chefin Mirga Gražinytė- Drama auf britischem Boden ab. Tyla fort. Schon jetzt gilt sie als wichtigste Dirigentin der Gegen- Und angesichts des drohenden Brexits drängt sich die Lesart der wart und leitet bei »Britain Calling« gleich vier Konzerte. Punkband The Clash auf, deren Auch bei den Komponisten sieht es gut aus. Erst in der ver- dystopischer Hit »London calling« gangenen Spielzeit war Sir George Benjamin als Residenzkünst- weniger Ruf als vielmehr Hilferuf ler an der Elbphilharmonie zu Gast, ein gefeierter Opernschöpfer. ist. Das Elbphilharmonie-Festival Die gebürtige Londonerin Rebecca Saunders wurde jüngst mit »Britain Calling« lässt sich in bei- derlei Hinsicht verstehen. Vor allem dem renommierten Ernst von Siemens Musikpreis ausgezeich- aber weitet es den Fokus über die net, der als Nobelpreis der Musik gilt. Mit ihrem Stück a visible britische Hauptstadt hinaus. trace eröffnet die Birmingham Contemporary Music Group, die sich neuer und neuester Musik widmet, das Festival. Erfreulich ist all das auch, weil England lange als »Land ohne Musik« galt. Diese These setzte der (deutsche) Schriftsteller Oscar Schmitz 1904 mit seinem gleichnamigen Essay in die Welt – und traf damit einen wunden Punkt. Denn es stimmt ja: Nach John Dowland (1563–1626) und Henry Purcell ­(1659–1695), Rule, Britannia! Die legendäre »Last Night of « in der Londoner Royal Albert Hall

der unter dem Spitznamen »Orpheus Britannicus« gefeiert wurde, gaben fast 200 Jahre lang ausschließlich aus dem Ausland importierte Komponisten wie Georg Friedrich Händel, Johann Christian Bach und Joseph Haydn an der Themse den Ton an. Ändern sollte sich dies erst gegen Ende des 19. Jahrhunderts. Mit Komponis- ten wie Gustav Holst und Ralph Vaughan Williams rückte eine neue Generation nach, die eine »English Musical Renaissance« einleiten wollte. Doch sie orien- tierte sich vor allem an der deutschen Romantik, was der Literaturnobelpreis- träger und nebenberufliche Musikkritiker George Bernard Shaw 1919 denn auch heftig kritisierte. Nur einem Komponisten attestierte er einen genuin britischen Sound: , dessen Land of Hope and Glory bis heute die inoffi­zielle Hymne des Königreichs darstellt. Da wusste Shaw aber auch noch nichts von dem Genie, das sechs Jahre zuvor in Suffolk das Licht der Welt erblickt hatte: Benjamin Britten. Mit seiner sinn- lichen Musik zählt er nach wie vor zu den meistaufgeführten Komponisten der Gegenwart, weit über die Grenzen Großbritanniens hinaus. Auch seine Zeitgenos- sen Michael ­Tippett, dessen Oratorium A Child of Our Time beim Festival erklingt, und , der zur Krönung von King George VI. (dem Vater der Queen) einen fest­lichen Marsch beisteuerte, hielten sich von der Nachkriegsavantgarde Kontinentaleuropas fern und kultivierten eine in der Tradition verwurzelte, gemä- ßigt moderne Tonsprache, die sich bis heute großer Beliebtheit erfreut. Ja, um ein Land, das solche Künstler hervorbringt, kann es nicht schlecht stehen. Nur beim Eurovision Song Contest lief es zuletzt nicht mehr rund: 2019 landete der britische Beitrag auf dem letzten Platz. SIMON CHLOSTA DIE MUSIK

MESSE OHNE WORTE

Benjamin Britten: Sinfonia da Requiem

Auch wenn Benjamin Britten heute einen Spitzenplatz unter den britischen Kom- ponisten einnimmt – sein Weg zum Weltruhm war steinig. In jungen Jahren tat er sich zunächst schwer, in der Musikwelt Fuß zu fassen, denn er saß gleich in mehrfacher Hinsicht zwischen den Stühlen: Wie die meisten britischen Vertre- ter seiner Zeit hielt Britten einerseits an traditionellen Klangvorstellungen fest und verspürte das leidenschaftliche Bedürfnis, verstanden zu werden. Anderer- seits ließ er sich von Neutönern aus dem Ausland wie Arnold Schönberg, Alban Berg und Igor Strawinsky inspirieren und lotete die bewährten Kompositions- techniken aus (ohne dabei jedoch den Boden der Tonalität zu verlassen). Kritik kam daraufhin von beiden Seiten: Während sich das konservative einheimische Publikum überfordert fühlte, war er den Avantgardisten nicht modern genug. Zudem fremdelte Britten mit dem Londoner Stadtleben. Aufgewachsen an der britischen Ostküste, liebte er das Meer, das er zum Sujet vieler seiner Werke machte. Schon seine erste Oper Peter Grimes (1945) spielt hier, am Ende seines Opernschaffens kehrt er in Death in Venice (1973) ans Wasser zurück. Britten blieb seiner Heimatregion zeitlebens verbunden und gründete 1948 gemeinsam mit dem Sänger Peter Pears, seinem Lebenspartner und künstlerischen Weg- gefährten, das bis heute existierende Aldeburgh Festival. Brittens Herkunft und sein ausgeprägter Sinn für Humanität und Pazifismus sorgten dafür, dass er auch dann nicht abhob, als sein Ruhm und sein Wohl- stand wuchsen. Im Zweiten Weltkrieg verweigerte er sich der Kriegsrhetorik und musste sich als Feigling beschimpfen lassen. Dafür unternahm er nach Kriegs- ende mit dem Geiger Yehudi Menuhin eine Tournee durch die Flüchtlingslager im zerstörten Deutschland und komponierte 1961 in Andenken an die Kriegs­toten sein berühmtes . Mit diesem chorsinfonischen Meisterwerk hat die bereits 1940 im amerika- nischen Exil komponierte Sinfonia da Requiem – Brittens erstes großes reines Orchesterwerk – jedoch nichts zu tun. Sie entstand ursprünglich als Auftrags- werk des japanischen Staates zum 2600. Jubiläum der Kaiserdynastie. Doch der für diesen Anlass recht unpassende Bezug auf die christlich-lateinische Toten- Benjamin Britten an seinem Lieblingsort, dem Meer.

messe schreckte die Regierung ab, sodass Britten das Werk schließlich seinen Eltern widmete und die Uraufführung erst 1941 in New York erfolgte. Der Bezug zur Gattung Requiem offenbart sich vor allem in den lateinischen Satzüberschriften – Lacrymosa (Totenklage), Dies irae (Tag des Zorns) und Requiem aeterna (Ewige Ruhe). Britten komponierte also gewissermaßen eine Messe ohne Worte, die auf rein musikalisch-assoziativer und emotionaler Ebene Bilder der Klage, der Schreckensvision des Jüngsten Gerichts und des Trostes hervorruft. Diese verband er mit einer zumindest grob gewahrten sinfonischen Form, indem er etwa den mittleren Satz als Scherzo anlegte. Die Sinfonia beginnt mit düsteren, tiefen Akkordschlägen, aus denen sich all- mählich ein Trauergesang der Celli und des Fagotts entwickelt, der sich nach und nach auf alle Klanggruppen ausweitet. Den Satz durchzieht dabei ein immer wiederkehrender Puls, der meist von der Pauke oder aus den Reihen des schwe- ren Blechs kommt. Nach einer immer fortwährenden Steigerung geht die Musik nahtlos in den zweiten Satz über, den Britten selbst als »Totentanz« beschrieb. Gespenstische Flattertöne der Flöten zu Beginn, eilende Triolenmotive in den Streichern und die hölzernen Klänge des Xylofons – vielleicht das Klappern von Skeletten? – stehen sinnbildlich für diese Darstellung. Die in sich ruhende, gesangsartige Melodie des Schluss­satzes bildet dazu einen denkbar großen Kontrast. Nach einer lang angelegten dynamischen Stei- gerung erlischt die Musik. ZEITLOSE MAHNUNG

Michael Tippett: A Child of Our Time

Michael Tippett und Benjamin Britten gehörten als Komponisten nicht nur der- selben Generation an, sie verband auch in ideeller Hinsicht viel. Beide waren erklärte Pazifisten – Tippett wurde 1943 als Kriegsdienstverweigerer sogar zu einer dreimonatigen Gefängnisstrafe verurteilt – und ließen diese Haltung auch in ihre Kompositionen einfließen, wovon nicht nur die Werke des heutigen Abends zeugen. Beide litten darunter, dass Homosexualität in England erst 1967 legali- siert wurde. Und beide kamen aus jeweils zwar stabilen, aber eher unmusika- lischen Familienverhältnissen, aus denen heraus sie zu zwei der bedeutends-

Michael Tippett DIE MUSIK

ten Persönlichkeiten der britischen Musikmoderne aufstiegen. Hierzulande mag Britten dank seiner Opern der ungleich berühmtere Komponist sein; auf der Insel haben sie fast denselben Rang. So wurden beide für ihre musikalischen Verdienste von Queen Elizabeth II. in den prestigeträchtigen Order of Merit auf- genommen, dessen Mitgliedschaft stets auf nur 24 lebende Personen und die Queen selbst begrenzt ist. Das Magazin Newsweek bezeichnete Tippett sogar als den »beliebtesten Komponisten Großbritanniens«. Geboren wurde er 1905 in London als Sohn eines Rechtsanwalts und einer Schriftstellerin, die ihm zwar Klavierunterricht und Chorgesang ermöglichten, ansonsten aber nicht viel von den musikalischen Ambitionen ihres Sohnes hiel- ten. »Dennoch spürte ich«, so Tippett später in seinen Memoiren, »dass ich Musik schreiben wollte«. Er rebellierte, flog fast von der Schule und erreichte endlich ein Umdenken seiner Eltern. »Als ich schließlich ans Royal College of Music kam, war diese Erfahrung wie ein Erdbeben. Alles strömte plötzlich aus mir heraus.« Dennoch komponierte Tippett zu Beginn seiner Laufbahn verhältnismäßig langsam. Erst in den 30er Jahren entstanden die ersten Werke, die er gelten ließ und zur Veröffentlichung freigab. Zu diesem Zeitpunkt war der drohende Zweite Weltkrieg bereits in greifbare Nähe gerückt. Dieses Klima beeinflusste auch Tippetts Pläne für ein größeres Oratorium oder eine Oper. Als Sujet hatte ihm eigentlich der Osteraufstand in Irland 1916 vorgeschwebt, doch nun gab ihm die aktuelle politische Entwicklung fast schon zwangsläufig das Thema vor. Besonders betroffen machten Tippett die Ereignisse um den 17-jährigen pol- nischen Juden Herschel Grynszpan, von denen er durch einen Zeitungsartikel erfuhr. Dieser hatte aus Rache über die Deportation seiner Familie im Zuge der sogenannten »Polenaktion« am 7. November 1938 die Deutsche Botschaft in Paris aufgesucht und den Diplomaten Ernst Eduard vom Rath erschossen. Seine Verzweiflungstat diente den Nationalsozialisten als willkommener Vorwand für die Novemberpogrome in der Nacht vom 9. auf den 10. November 1938, die, von langer Hand vorbereitet, als »Reichskristallnacht« in die Geschichte eingingen und die laut des Historikers Wolfgang Benz »den Scheitelpunkt des Wegs zur ›Endlösung‹ zum millionenfachen Mord an Juden aus ganz Europa« bildeten. Tippett nahm diese Vorgänge zum unmittelbaren Anlass für die Konzeption von A Child of Our Time. »Das Werk begann sich gemeinsam mit den Schüssen und dem Splittern des Glases in der ›Kristallnacht‹ zusammenzufügen«, berich- tete er später. Dennoch wollte er sein Oratorium als eine überzeitliche, allge- meingültige Mahnung zu Toleranz, Humanität und Gerechtigkeit verstanden wissen, weshalb im Stück zum Beispiel das »Kind unserer Zeit« anonym bleibt. Zudem bettete Tippett die eigentliche Handlung in einen reflektierenden Rahmen ein. Der erste Teil beschreibt einen allgemeinen Zustand von Unterdrückung und greift dafür unter anderem auf eine ausdrucksstarke Jahreszeitenmetaphorik zurück (»Es ist Winter«). Teil 2 erzählt die konkrete Geschichte eines jungenen Mannes, der versucht, Gerechtigkeit durch Gewalt zu erlangen, was katastrophale Folgen hat. Teil 3 setzt sich mit den moralischen Konsequenzen auseinander, die da­ raus gezogen werden können. So bezieht A Child of Our Time bis heute eine eindeutig Stellung für die Unterdrückten, Armen und gesellschaftlich Ausgeschlossenen. Das Libretto des Oratoriums wollte Tippett eigentlich dem britischen Dichter und späteren Literaturnobelpreisträger T. S. Eliot (1888–1965) anvertrauen. Nachdem dieser die Erst- version gesehen hatte, riet er seinem Freund jedoch, den Text selbst zu verfassen, da der Komponist dies selbst am besten könne. Der Titel geht auf eine gleichnamige Erzählung des österreichischen Schriftstellers Ödön von Horváth zurück. Herschel Grynszpan, Den Solisten des Oratoriums sind keine festen Rollen zuge- das »Kind unserer Zeit«, teilt. So erscheint etwa der Bass hauptsächlich als Erzähler, nach seinem Attentat 1938 tritt aber auch im Ensemble in Erscheinung. Das Gleiche gilt für den Tenor, dem primär die Rolle des »Child« zugeteilt ist. Die Sopranistin tritt unter anderem als seine Mutter, die Altistin als Tante auf, beide haben jedoch auch eine allgemein betrach- tende Funktion. Ähnlich vielfältig ist die Rolle des Chores. Er verkörpert mal die Verfolger und Verfolgten, die Hartherzigen und Leidenden, die Hasser und Gehassten. Zu Beginn der drei Teile gibt er die Stimmung vor, zum Schluss steht er für die ban- gende und hoffende Menschheit. A Child of Our Time orientiert sich in seiner dreiteiligen Anlage deutlich an barocken Vorbildern wie Georg Friedrich Händels Messiah. Von der zunächst geplanten Verwendung lutherischer DIE MUSIK

Choräle nach dem Vorbild Johann Sebastian Bachs nahm Tippett jedoch wie- der Abstand, da ihm ihr appellierender Charakter in der Aussage zu begrenzt erschien. Tippett wollte mit seiner Musik die Zuhö- rer unmittelbar ansprechen und berühren und setzte deswegen zur Gliederung und an den Gipfelpunkten des Werks insgesamt fünf traditionelle Spirituals ein, Michael Tippett darunter das berühmte Nobody knows the trouble I see. Als Gesänge der unterdrückten schwarzen Sklaven hielt Tippett sie für eine zeitgemäße und universell verständliche Form, die zudem die überzeitliche Idee des Werks unterstreicht, da sie »allgemein das Schicksal derjenigen behandelt, die abge- lehnt werden, abgedrängt aus dem Mittelpunkt des gemein- schaftlichen Lebens an den Rand der Gesellschaft: in Slums, Konzentrationslager, Ghettos«. Die Premiere von A Child of Our Time im März 1944 in Lon- don (für die sich unter anderem Benjamin Britten und Peter Pears, der auch einen Solopart übernahm, eingesetzt hatten), bescherte dem Werk einen nachhaltigen Erfolg, der bis heute andauert. »Es ist vielleicht der Traum eines jeden Kompo- nisten«, so Tippett in seiner 1991 erschienenen Autobiografie, »dass irgendetwas, das er geschrieben hat, ein Publikum in der ganzen Welt erreicht. In meinem Fall scheint A Child of Our Time seine Botschaft wirklich in alle Teile der Erde gebracht zu haben.« Eine Botschaft, die bis heute nichts von ihrer Gültig- keit verloren hat. SIMON CHLOSTA GESANGSTEXT

TEIL I

Chorus Chor The world turns Die Welt wendet sich on its dark side. zum Dunklen. It is winter. Es ist Winter.

Argument Argument

Alto solo Alt solo Man has measured Der Mensch hat the heavens die Himmel with a telescope, mit einem Teleskop vermessen, driven the Gods er hat die Götter vertrieben from their thrones. von ihren Thronen. But the soul, watching the Doch die Seele betrachtet die chaotic mirror, knows Widerspiegelung des Chaos und weiß, that the Gods return. dass die Götter zurückkehren. Truly, the living God Wahrlich, der lebendige Gott consumes within and verzehrt sich selbst von innen turns the flesh to cancer. und verwandelt das Fleisch in Krebs.

Interludium Zwischenspiel

Scena Szene

Chorus Chor Is evil then good? Is reason untrue? Ist Böses denn gut? Ist Vernunft gelogen?

Alto solo Alt solo Reason is true to itself. Vernunft ist sich selber treu. But pity breaks open the heart. Aber Mitleid bricht das Herz auf.

Chorus Chor We are lost. Wir sind verloren. We are as seed before the wind. Wir sind wie die Saat im Wind. Wir werden We are carried to a great slaughter. in ein schreckliches Blutbad getrieben. The Narrator Der Erzähler

Bass solo Bass solo Now in each nation Nun wurden in jedem Land there were some cast out einige durch den Staat by authority and tormented, ausgegrenzt und gepeinigt, made to suffer for um für die Schuld the general wrong. aller zu büßen. Pogroms in the east, Pogrome im Osten, lynching in the west; Lynchen im Westen; brooding on Europa schmiedete Pläne a war of starvation. für einen Hungerkrieg. And a great cry Und ein gewaltiger Schrei went up from the people. stieg aus dem Volke auf.

Chorus of the Oppressed Chor der Unterdrückten When shall the Wann wird der usurer’s city cease? Wucherer Stadt vergehen? And famine depart from Wann wird sich der Hunger von diesem the fruitful land? reichen Land hinwegheben?

Tenor solo Tenor solo I have no money for my bread, Ich habe kein Geld für mein Brot, I have no gift for my love. ich habe nichts, um meine Liebe zu zeigen. I am caught between my desires Zwischen meinem Verlangen und seiner and their frustration Vereitelung bin ich gefangen as between the hammer and the anvil. wie zwischen Hammer und Amboss. How can I grow to a man’s stature? Wie kann ich reifen und ein Mann werden?

Soprano solo Sopran solo How can I cherish my man Wie kann ich meinen Mann umarmen in such days, in solchen Zeiten, or become a mother oder Mutter werden in a world of destruction? in einer Welt der Zerstörung? How shall I feed my children Wie soll ich meinen Kindern zu essen geben on so small a wage? bei solch geringem Lohn? How can I comfort them when I am dead? Wie kann ich sie trösten, wenn ich tot bin? A Spiritual Ein Spiritual

Chorus and Soli Chor und Soli Steal away, steal away, Schleich dich weg, schleich dich weg, steal away to Jesus. schleich dich weg zu Jesus. Steal away, steal away home: Schleich dich weg, schleich heim: I ain‘t got long to stay here. Ich muss nicht mehr lange hier bleiben. My Lord, He calls me, Mein Herr ruft mich, He calls me by the thunder. er ruft mich durch Donner. The trumpet sounds withina my soul. Die Trompeten erklingen in meiner Seele. I ain‘t got long to stay here. Ich muss nicht mehr lange hier bleiben. Steal away, steal away, Schleich dich weg, schleich dich weg, steal away to Jesus. schleich dich weg zu Jesus. Steal away, steal away home: Schleich dich weg, schleich heim: I ain‘t got long to stay here. Ich muss nicht mehr lange hier bleiben. Green trees a-bending, Grüne Bäume schwanken, poor sinner stands a-trembling. der arme Sünder steht und zittert. The trumpet sounds withina my soul. Die Trompeten erklingen in meiner Seele. I ain‘t got long to stay here. Ich muss nicht mehr lange hier bleiben. Steal away, steal away, Schleich dich weg, schleich dich weg, steal away to Jesus. schleich dich weg zu Jesus. Steal away, steal away home: Schleich dich weg, schleich heim: I ain‘t got long to stay here. Ich muss nicht mehr lange hier bleiben. GESANGSTEXT

TEIL II

Chorus Chor A star rises Ein Stern steigt empor in mid-winter. im tiefsten Winter. Behold the man! Siehe, ein Mensch! The scapegoat! Der Sündenbock! The child of our time. Das Kind unserer Zeit.

The Narrator Der Erzähler

Bass solo Bass solo And a time came when Und es kam eine Zeit, in der in the continual persecution in der fortwährenden Verfolgung one race stood for all. eine Rasse für alle stand.

Doublechorus of the Doppelchor der Persecutors and Persecuted Kläger und Verfolgten

Chorus 1 Chor 1 Away with them! Weg mit denen!

Chorus 2 Chor 2 Where? Wohin?

Chorus 1 Chor 1 Curse them! Kill them! Verflucht sie! Tötet sie!

Chorus 2 Chor 2 Why? Warum?

Chorus 1 Chor 1 They infect the state. Sie verpesten den Staat.

Chorus 2 Chor 2 How? Wie? We have no refuge. Wir haben keine Zuflucht. The Narrator Der Erzähler

Bass solo Bass solo Where they could, Wo sie konnten, they fled from the terror. flohen sie vor dem Terror. And among them Und unter ihnen entkam heimlich ein Junge a boy escaped secretly, und wurde in einer großen Stadt versteckt and was kept in hiding in a great city. gehalten.

Chorus of the Self-Righteous Chor der Selbstgerechten We cannot have them Wir können sie nicht dulden in our Empire. in unserem Land. They shall not work, Sie sollen weder Arbeit nor draw a dole. noch Sozialhilfe bekommen. Let them starve Lasst sie verhungern in No-Mans-Land! im Niemandsland!

The Narrator Der Erzähler

Bass solo Bass solo And the boys mother Und die Mutter wrote a letter, des Jungen schrieb einen Brief, saying: der da lautete:

Scena: Szene: The Mother, the Uncle and Aunt, the Boy Die Mutter, der Onkel und die Tante, der Junge

Mother (Soprano) Mutter (Sopran) Oh my son! Oh mein Sohn! In the dread terror In dem grauenhaften Terror they have brought me haben sie mich an den Rand near to death. des Todes gebracht.

Boy (Tenor) Junge (Tenor) Mother! Mother! Mutter! Ah Mutter! Though men hunt me Obwohl sie mich jagen like an animal, wie ein wildes Tier, I will defy the world will ich der ganzen Welt trotzen, to reach you. um zu dir zu kommen. GESANGSTEXT

Aunt (Alto) Tante (Alt) Have patience. Hab Geduld. Throw not your life away Wirf dein Leben nicht fort in futile sacrifice. in nutzlosem Opfermut.

Uncle (Bass) Onkel (Bass) You are as one against all. Du bist nur einer gegen alle. Finde dich mit Accept the impotence of your humanity. der Ohnmacht deines Menschseins ab.

Boy (Tenor) Junge (Tenor) No! I must save her. Nein! Ich muss sie retten.

A Spiritual Ein Spiritual

Chorus and Soli Chor und Soli Nobody knows Niemand kennt the trouble I see, Lord. die Schwierigkeiten, die ich sehe, Herr, Nobody knows like Jesus. niemand so wie Jesus. O brothers, pray for me, Oh Brüder, betet für mich, O brothers, pray for me, oh Brüder, betet für mich and help me to drive und helft mir, old Satan away. den alten Satan zu vertreiben. Nobody knows Niemand kennt the trouble I see, Lord. die Schwierigkeiten, die ich sehe, Herr, Nobody knows like Jesus. niemand so wie Jesus. O mothers, pray for me, Oh Mütter, betet für mich, o mothers, pray for me, oh Mütter, betet für mich and help me to drive und helft mir, old Satan away. den alten Satan zu vertreiben. Nobody knows Niemand kennt the trouble I see, Lord. die Schwierigkeiten, die ich sehe, Herr, Nobody knows like Jesus. niemand so wie Jesus. Scena Szene

Duet: Alto and Bass Duett: Alt und Bass The boy becomes desperate Der Knabe verzweifelt in his agony. in seiner Pein.

Alto Alt A curse is born. Ein Fluch entsteht. The dark forces threaten him. Die dunklen Mächte drohen ihm.

Bass Bass He goes to authority. Er geht zu einer Behörde. He is met with hostility. Man begegnet ihm feindselig.

Alto Alt His other self rises in him, Sein anderes Ich erhebt sich in ihm, demonic and destructive. dämonisch und zerstörerisch.

Bass Bass He shoots the official. Er erschießt den Beamten.

Alto Alt But he shoots only Jedoch er trifft nur his dark brother. seinen Bruder auf der Seite der Dunkelheit. And see … he is dead. Und siehe … er ist tot.

The Narrator Der Erzähler

Bass solo Bass solo They took a Sie nahmen terrible vengeance. furchtbare Rache.

The Terror (Chorus) Der Terror (Chor) Burn down their houses! Brennt ihre Häuser nieder! Beat in their heads! Zerschmettert ihre Schädel! Break them in pieces Flechtet sie aufs Rad on the wheel! und zerbrecht ihre Knochen! GESANGSTEXT

The Narrator Der Erzähler

Bass solo Bass solo Men were ashamed Die Menschen waren beschämt of what was done. über das, was getan wurde. There was bitterness and horror. Es gab Bitterkeit und Entsetzen.

A Spiritual of Anger Ein Spiritual der Wut

Chorus and Bass solo Chor und Bass solo Go down, Moses, Geh hin, Moses, way down in Egypt land. da unten im ägyptischen Land, Tell old Pharaoh, sag dem alten Pharao, to let my people go. er soll mein Volk ziehen lassen. When Israel was in Egypt land, Als Israel in Ägypten war, – Let my people go. – – Lass mein Volk ziehen. – Oppressed so hard grausam unterdrückt, they could not stand, dass kein Bestehen war, – Let my people go. – – Lass mein Volk ziehen. – »Thus spake the Lord«, trat Moses mutig hin und sagte: bold Moses said, »So sprach der Herr: – »Let my people go. – – Lass mein Volk ziehen. – If not, I’ll smite Falls nicht, werde ich your first-born dead.« Eure Erstgeborenen töten.« – Let my people go. – – Lass mein Volk ziehen. – Go down, Moses, Geh hin, Moses, way down in Egypt land. da unten im ägyptischen Land, Tell old Pharaoh, sag dem alten Pharao, to let my people go. er soll mein Volk ziehen lassen.

The Boy sings in his prison Der Junge singt in seinem Gefängnis

Tenor solo Tenor solo My dreams are all shattered All meine Träume sind zerbrochen in a ghastly reality. in dieser grauenhaften Wirklichkeit. The wild beating of my heart Das wilde Schlagen meines Herzens is stilled: day by day. ist ruhig geworden: Tag für Tag. Earth and sky Erde und Himmel are not for those in prison. sind nicht für die im Gefängnis. Mother! Mother! Mutter! Mutter! The Mother Die Mutter

Soprano solo Sopran solo What have I done to you, my son? Was habe ich dir angetan, mein Sohn? What will become of us now? Was wird nun aus uns werden? The springs of hope are dried up. Die Quellen der Hoffnung sind versiegt. My heart aches in unending pain. Mein Herz schmerzt in unendlicher Pein.

Alto solo Alt solo The dark forces rise like a flood. Die dunklen Mächte erheben sich wie eine Flut. Men’s hearts are heavy: Die Herzen der Menschen sind schwer: they cry for peace. Sie schreien nach Frieden.

A Spiritual Ein Spiritual

Chorus and Soprano solo Chor und Sopran solo O! by and by, Oh! Demnächst – bald! – by and by, Demnächst – bald! – I’m going to lay down werde ich meine my heavy load. schwere Last ablegen.

I know my robe’s Ich weiß, mein Kleid going to fit me well, wird gut passen, I tried it on ich habe es anprobiert at the gates of hell. am Tor zur Hölle. O, hell is deep Die Hölle ist tief and a dark despair, und nur dunkle Verzweiflung, o, stop, poor sinner, halt an, oh Sünderin, oh Sünder, and don’t go there! geh nicht dorthin! O! by and by, Oh! Demnächst – bald! – by and by, Demnächst – bald! – I’m going to lay down werde ich meine my heavy load. schwere Last ablegen. GESANGSTEXT

TEIL III

Chorus Chor The cold deepens. Die Kälte wird immer bitterer. The world descends Die Welt steigt hinab into the icy waters in die eisigen Fluten. where lies the jewel Dort liegt das of great price. kostbare Juwel.

Alto solo Alt solo The soul of man is Die Seele des Menschen ist impassioned like a woman. voller Leidenschaft wie eine Frau. She is old as the earth, Sie ist alt wie die Erde, beyond good and evil, jenseits von Gut und Böse, the sensual garments. den fleischlichen Hüllen. Her face will be illumined Ihr Antlitz wird leuchtend sein like the sun. wie die Sonne. Then is the time of his deliverance. Dann ist die Zeit seiner Erlösung.

Scena Szene

Bass Bass The words of wisdom are these: Der Weisheit Worte sind diese: Winter cold means inner warmth, Die Kälte des Winters bedeutet innere Wärme, the secret nursery der verborgene Lebensquell of the seed. der Saat.

Chorus Chor How shall we have patience Wie sollen wir Geduld haben for the consummation of the mystery? für die Erfüllung des Mysteriums? Who will comfort us in the going through? Wer wird uns trösten beim Übergang?

Bass Bass Patience is born Geduld entspringt in the tension of loneliness. der Spannung der Einsamkeit. The garden lies beyond the desert. Der Garten liegt jenseits der Wüste. Chorus Chor Is the man of destiny Ist der Schicksalsmensch master of us all? unser aller Herrscher? Shall those cast Werden die Ausgestoßenen, out be unavenged? die Vertriebenen ungerächt bleiben?

Bass Bass The man of destiny Der Schicksalsmensch is cut off from fellowship. ist von der Gemeinschaft ausgeschlossen. Healing springs Heilung kommt from the womb of time. aus dem Schoß der Zeit. The simple-hearted Die einfachen Herzens sind, shall exult in the end. werden am Schluss frohlocken.

Chorus Chor What of the boy, then? Und was ist mit dem Jungen? What of him? Was ist mit ihm?

Bass Bass He, too, is outcast, Auch er ist verstoßen, his manhood broken sein Menschsein zerbrochen in the clash of powers. im Zusammenprall der Mächte. God overpowered him, Gott überwältigte ihn, the child of our time. das Kind unserer Zeit.

Preludium Präludium

General Ensemble Ganzes Ensemble

Chorus and Tenor Chor und Tenor I would know my Ich werde meinen shadow and my light, Schatten und mein Licht erkennen; so shall I at last be whole. so werde ich am Ende ganz sein.

Bass Bass Then courage, brother, Fasse Mut, Bruder, dare the grave passage. wage den schweren Übergang. GESANGSTEXT

Soprano Sopran Here is no final grieving, Hier ist keine endlose Trauer, but an abiding hope. sondern eine immerwährende Hoffnung.

Alto Alt The moving waters Die erwachenden Fluten renew the earth. erneuern die Welt. It is spring. Es ist Frühling.

A Spiritual Ein Spiritual

Chorus and Soli Chor und Soli Deep river, Tiefer Strom, my home is over Jordan. meine Heimat ist jenseits des Jordan. Deep river, Lord, Tiefer Strom, Herr, I want to cross ich will hinüberfahren over into camp-ground. in die ewigen Gründe. Oh chillun! Oh, Kinder! Oh, don’t you want to go Wollt ihr denn nicht hingehen to that gospel feast, zu dem Gospelfest, that promised land, zu dem Gelobten Land, that land where all is peace? dem Land, wo alles nur Frieden ist? Walk into heaven, Wollt ihr nicht in den Himmel eingehen, and take my seat, meinen Platz einnehmen and cast my crown at Jesus’ feet. und meine Krone Jesus zu Füßen legen. Lord, I want to cross Herr, ich will hinüberfahren over into camp-ground. in die ewigen Gründe. Deep river, Tiefer Strom, my home is over Jordan. meine Heimat ist jenseits des Jordan. Deep river, Lord, Tiefer Strom, Herr, I want to cross ich will hinüberfahren over into camp-ground. in die ewigen Gründe.

© 1944 by Schott & Co. Ltd., London Mit freundlicher Genehmigung Schott Music, Mainz DIE KÜNSTLER

DIRIGENTIN MIRGA GRAŽINYTĖ-TYLA Mirga Gražinyte-Tyla ist eine der gefragtesten Dirigentinnen unserer Zeit und gilt als absolute Überfliegerin am Pult. Seit Sommer 2016 ist sie Musikdirektorin des City of Birmingham Symphony Orchestra, wo sie in der Nachfolge so großer Diri- genten wie Sir Simon Rattle, und Andris Nelsons steht. Geboren 1986 als Kind einer Musikerfamilie in Vilnius, der Hauptstadt von Litauen, studierte Mirga Gražinyte-Tyla zunächst Chor- und Orchesterdirigieren an der Universität für Musik und darstellende Kunst in Graz. Anschließend vertiefte sie ihre Stu- dien am Konservatorium in Bologna, an der Musikhochschule Leipzig und an der Zürcher Hochschule der Künste. International machte sie 2012 auf sich aufmerksam, als sie bei den Salzburger Festspielen mit dem begehrten Young Con- ductors Award ausgezeichnet wurde. Im selben Jahr erhielt sie ein Stipendium beim Los Angeles Philharmonic. In der Folge wurde sie zunächst Assistentin des dortigen Chefdirigenten Gustavo Dudamel und später Erste Gast­dirigentin. Parallel wirkte Mirga Gražinyte-Tyla von 2011 bis 2014 als Kapellmeiste- rin in Heidelberg und Bern, bevor sie 2015 als Musikdirektorin ans Landestheater Salzburg wechselte. Darüber hinaus wurde sie von zahlreichen Klangkörpern ein- geladen, darunter das Nationale Sinfonieorchester Litauens, das hr-Sinfonieorchester, das Mozarteumorchester Salzburg, der Chor des Bayerischen Rundfunks, das Chamber Orchestra of Europe beim Lucerne Festival und die Camerata Salzburg. Mehr über die musikalische Viel- Auch beim NDR Elbphilharmonie Orchester war sie Anfang die- falt Großbritanniens sowie ein ses Jahres zu Gast und »trieb das Orchester in neue Höhen«, Porträt über Mirga Gražinytė-Tyla lesen Sie im aktuellen Elbphilhar- wie das Hamburger Abendblatt konstatierte. monie Magazin – erhältlich im Ebenfalls in diesem Jahr erschien Mirga Gražinyte-Tylas Zeitschriftenhandel und im Shop Debüt-CD mit dem City of Birmingham Symphony Orchestra bei auf der Plaza der Deutschen Grammophon, wo sie als erste Dirigentin exklu- siv unter Vertrag steht. Sie umfasst die Sinfonien Nr. 2 und 21 von Mieczysław Weinberg und wurde als maßgeblicher Beitrag DIRIGENTIN MIRGA GRAŽINYTĖ-TYLA zur Wiederentdeckung des polnischen Komponisten gefeiert, dem auch die Elbphilharmonie dieser Tage ein eigenes Festival widmet. Die Aufnahme entstand in Kooperation mit der Kre- merata Baltica und Gidon Kremer, mit dem sie seit 2013 einen intensiven künstlerischen Austausch pflegt. TALISE TREVIGNE SOPRAN FELICITY PALMER ALT Die amerikanische Sopranistin erhielt ihre Felicity Palmer gilt als eine der herausragen- Ausbildung an der Manhattan School of Music. den britischen Sängerinnen ihrer Generation Noch während ihres Studiums debütierte sie in und ist gleichermaßen auf der Opernbühne und Verdis La traviata und als Zerlina in Mozarts Le im Konzertsaal zu Hause. Regelmäßig gas- nozze di Figaro. In der laufenden Spielzeit ist sie tiert sie an den bedeutendsten Häusern welt- unter anderem an der Lyric Opera of Chicago weit, darunter das Royal Opera House Covent und an der Metropolitan Opera in New York zu Garden in London und die Metropolitan Opera erleben. Höhepunkte vergangener Spielzeiten in New York. Sie sang wiederholt bei den BBC waren ihr Debüt als Micaëla in Bizets Carmen Proms und war mit den renommiertesten am Hawaii Opera Theatre und die Titelpartie in Klangkörpern unserer Zeit unter Dirigenten Puccinis Madame Butterfly am Theater Basel. wie Antonio Pappano, Riccardo Muti und Zubin Einen weiteren Schwerpunkt legt Talise Tre- Mehta zu erleben. vigne auf das zeitgenössische Musiktheater. In Aktuelle Highlights umfassen ihre Rück- einer Produktion der BBC war sie in der Titel- kehr nach Covent Garden in Tschaikowskys rolle der Uraufführung von Judith Weirs Armida Pique Dame und die Weltpremiere von Stefan sowie in der Weltpremiere von Liza Lims The Wirths Girl With a Pearl Earring am Opernhaus Navigator beim Melbourne International Fes- Zürich. Ihre Diskografie beinhaltet eine Auf- tival in der Regie von Barrie Kosky zu erleben. nahme von Strauss’ Elektra mit dem WDR Sin- Mit dem Komponisten Jake Heggie verbindet fonieorchester unter Semyon Bychkov und Pou- sie eine lange Zusammenarbeit. So sang sie in lencs Dialogues des Carmélites mit der English seiner Oper Moby Dick und brachte den Lied­ National Opera unter Paul Daniel. Mit dem Pia- zyklus Pieces of 9/11 – Memories from Houston nisten John Constable und dem Nash Ensemble zur Uraufführung. Die Sängerin wurde unter unter Leitung von Sir Simon Rattle sang sie drei anderem mit dem Royal Philharmonic Society Alben mit französischen Liedern ein. 2011 wurde Music Award ausgezeichnet. sie zur »Dame of the British Empire« ernannt. DIE KÜNSTLER

JOSHUA STEWART TENOR BRINDLEY SHERRATT BASS Der in New Orleans geborene Tenor Joshua Der im nordenglischen Lancashire geborene Stewart studierte in Philadelphia und war Mit- Bass ist regelmäßiger Gast an der English glied des Opernstudios der Bayrischen Staats- National Opera und am Royal Opera House oper. Mit dem City of Birmingham Orchestra Covent Garden, wo er in Rollen wie Sarastro sang er erst kürzlich Beethovens Neunte Sinfo- in Mozarts Die Zauberflöte, Sparafucile in Ver- nie unter der Leitung von Sir Simon Rattle; mit dis Rigoletto und Fiesco in Simone Boccanegra der Birmingham Opera Company gab er den zu erleben war. Beim Glyndebourne Festival Zinovy in Schostakowitschs Lady Macbeth von trat Brindley Sherratt als Claggart in Benja- Mzensk und den Lazarus in der Uraufführung min Brittens Billy Budd und als Rocco in einer von Giorgio Battistellis Wake. Neuproduktion von Beethovens Fidelio auf. Wei- Weitere Rollendebüts umfassen den Trin in tere Auftritte führten ihn an die Wiener Staats- Puccinis La fanciulla del West an der Hambur- oper, die Hamburgische Staatsoper und das gischen Staatsoper, den Belmonte in Mozarts Opernhaus Zürich sowie zu den Festspielen Entführung aus dem Serail mit der Opéra de von Salzburg und Aix-en-Provence. Er sang mit Lausanne und der Opéra de Fribourg und den renommierten Orchestern und Dirigenten welt- Erzengel in Das Spiel von der Auferstehung des weit, darunter das Mahler Chamber Orchestra Herrn von Walter Braunfels mit dem BR Sym- unter Daniel Harding und die Deutsche Kam- phonieorchester. Er gastierte bei zahlreichen merphilharmonie Bremen unter Louis Langrée. Festivals, etwa in Aix-en-Provence, und ist Höhepunkte der aktuellen Saison beinhalten Preisträger des internationalen Gesangswett- den Commendatore in Mozarts Don Giovanni an bewerb »Vokal genial«. Darüber hinaus sang er der Royal Opera und den Geronte de Revoir in bereits für den schwedischen König Carl Gus- Puccinis Manon Lescaut an der Metropolitan taf und Königin Silvia sowie für die ehemaligen Opera. Neben seiner künstlerischen Arbeit hat US-Präsidenten George H. W. Bush, Bill Clinton Brindley Sherratt eine Gastprofessur an seiner und Barack Obama. Alma mater inne, der Royal Academy of Music. CITY OF BIRMINGHAM SYMPHONY ORCHESTRA AND CHORUS

Das City of Birmingham Symphony Orchestra (CBSO), seit 2016 unter der Leitung von Mirga Gražinytė-Tyla, ist eines der führenden Sinfonieorchester Großbri- tanniens. Es hat seinen Stammsitz in der Symphony Hall der zentraleng­lischen Metropole – mit etwa einer Million Einwohnern die zweitgrößte Stadt des Ver- einigtes Königreiches – und gibt jährlich mehr als 150 Konzerte in Birming- ham, innerhalb Großbritanniens und im Ausland. Darüber hinaus managt es vier Chöre, ein Jugendorchester und ein Lern- und Mitmachprogramm, das jedes Jahr über 80.000 Menschen erreicht. Gegründet wurde das CBSO 1920; Edward Elgar dirigierte das erste Sinfonie­ konzert. Das Orchester nähert sich also seinem 100. Jubiläum im Jahr 2020, das es mit zahlreichen Konzerten im In- und Ausland feiert. Ein weiterer Meilenstein war 1962 die Weltpremiere von Benjamin Brittens War Requiem unter der Leitung des Komponisten in der nach dem Krieg neu gebauten Kathedrale von Coventry. DIE KÜNSTLER

1980 berief das CBSO den damals 25-jährigen Simon Rattle zu seinem Chefdirigenten, der bald weltweit von sich und dem Orchester reden machte. Seine Nachfolger Sakari Oramo und Andris Nelsons fuhren fort, den weltweiten Ruf zu festigen. Mit umfangreichen Tourneen, Aufnahmen und ihrem Engagement für Neue Musik bauten sie auf dem bisher Erreichten auf und entwickelten auch Rattles gemeinnützige Pionierarbeit weiter. Das CBSO trat in vielen bedeutenden Konzertsälen und bei Festivals weltweit auf, darunter das Lucerne Festival und die BBC Proms, die Salzburger Festspiele und das Festival Mostly Mozart in New York. Auch mit seinen Aufnahmen setzte es Mei- lensteine: 2008 kürte das Magazin Gramophone die Aufnahme von Camille Saint-Saëns’ sämtlichen Klavierkonzerten zur bes- ten Aufnahme klassischer Musik der letzten 30 Jahre. Aus dem Orchester heraus hat sich unter Simon Rattles Ägide die Birmingham Contemporary Music Group gebildet, die gestern das Festival »Britain Calling« eröffnete. Auch der CBSO Chor wird inzwischen eigenständig gefeiert. Unter der Leitung von tritt er regelmäßig mit dem Orchester auf und ist auch international gefragt. Er sang mit den Wiener und den Berliner Philharmonikern, dem Royal Concertgebouw Orchestra, dem Budapest Festival Orchestra und bei der Eröff- nung der Olympischen Spiele 2000 in Sydney. Und auch um die Ausbildung und Förderung junger Musiker kümmert sich das CBSO: mit eigenen Kinder- und Jugendchören und dem CBSO Jugendorchester. BESETZUNG

CITY OF BIRMINGHAM SYMPHONY ORCHESTRA

VIOLINE I Helen Roberts FAGOTT Ania Safonova Laura Galletta Nikolaj Henriques Jonathan Martindale Samuel Brough Andrew Harvey VIOLONCELLO Margaret Cookhorn (Kontrafagott) Philip Brett Eduardo Vassallo Laia Braun Sarah Berger HORN Jane Wright David Powell Elspeth Dutch Ruth Lawrence Miguel Fernandes Finlay Bain Kate Oswin Lorenzo Meseguer Luján Mark Phillips David Gregory Jacqueline Tyler Jeremy Bushell Stefano Mengoli Helen Edgar Martin Wright Mark Robinson Catherine Ardagh-Walter Oliver Johnson Colette Overdijk Jonathan Pether Fabian van de Geest Kirsty Lovie Joss Brookes Katharine Gittings TROMPETE Catherine Chambers KONTRABASS Jonathan Holland Wendy Quirk Anthony Alcock Richard Blake Julian Atkinson Jonathan Quirk VIOLINE II Damián Rubido González Peter Campbell-Kelly Jeremy Watt POSAUNE Kate Suthers Sally Morgan Richard Watkin Moritz Pfister Mark Goodchild Anthony Howe Catherine Arlidge Julian Walters David Vines (Bassposaune) Charlotte Skinner David Burndrett Cassi Hamilton TUBA Gabriel Dyker FLÖTE Graham Sibley Timothy Birchall Marie-Christine Zupancic Bryony Morrison Veronika Klirova PAUKEN Georgia Hannant Rosie Bowker (Piccolo) Matthew Hardy Amy Littlewood Eloise Prouse OBOE SCHLAGWERK Adam Hill Emmet Byrne Adrian Spillett Kate Lindon Eugene Feild Andrew Herbert Toby Kearney VIOLA ENGLISCHHORN Cliff Pick Chris Yates Rachael Pankhurst James Bower Adam Romer Michael Jenkinson KLARINETTE HARFE Catherine Bower Oliver Janes Alma Klemm David BaMaung Joanna Patton Rosanna Rolton Angela Swanson Mark O’Brien (Bassklarinette) Amy Thomas KLAVIER / CELESTA Louise Parker SAXOFON Ben Dawson Elizabeth Fryer Kyle Horch Jessica Tickle CBSO CHORUS

CHORDIREKTOR Helen Chamberlain* Allen Roberts* Simon Halsey Louise Davis David Roper Rebekka Dickinson Rob Sotillo SOPRAN Becky Drew Neil Souter Anna Allsop* Catherine Duke** Ben Squire Rachael Bayliss Sarah Ennis**** Edward Sykes Felicity Beal Rosie Fergusson Yeshurun Tanna Sarah Beedle* Gill Fletcher* Hugh Thomson** Sarah Charista Sylvia Fox*** David Young Dianne Charles*** Judy Frodsham*** Helen Davies* Christine Giles*** BASS Sheila Davies*** Hazel Hughes**** Lawrence Bacon*** Kate Dodds Sheila Koch*** Phil Beynon* Lisa Elkington Bourne** Clare Langstone* Martin Brown Lynne Evans** Valerie Lewis* Patrick Charles Catherine Foster Joan Lilburn Tom Considine Elizabeth Haines Kate Marriott* Julian Davey* Prue Hawthorne*** Bryony Martin Mike Dernie** Daisy Hibberd Josephine Mesa Bandrés** Dominic Edgar Robyn Jennings** Moyra Morton* Richard Fulbrook* Catherine Lander Anna Parker Andrew Halstead Alexandra Lewis Elizabeth Parkin* Damon Huber Gillian Machin** Christina Warner**** Anthony Jones Eluned Mansell Rosemary Watts** Peter Leppard** Ella McNamee Jeanette Wong Chris O’Grady* Alison Needham Toni Wright* Andrew Packer**** Clare Noakes* Alison York*** Andrew Parker* Nicole Plowman Neil Parker Kate Riemer TENOR Stuart Pauly Sarah Rees Charles Barwell* Richard Prew*** Sarah Russell Millar Bownass*** Phil Rawle**** Marion Scholey** Rahul Chotai Calum Robarts Jean Scott*** Richard Cook*** Barney Stevens Helen Smallwood** James David Gordon Thornett*** Claire Spencer Pete Davies* Alan White Wendy Spinner* Jamie Farrow Tony Whitehouse Diane Todd*** David Fletcher* Emma Warren Paul Glossop*** Katherine Woolley Dale Harris * Mitglied seit 10 Jahren (Bronze) Cliff Haresign ** Mitglied seit 20 Jahren (Silber) ALT Ed Harrisson *** Mitglied seit 30 Jahren (Gold) Anne Almond** Richard Jackson **** Mitglied seit 40 Jahren (Rubin) Alison Bownass*** Robin Lewis** Kath Campbell**** Neavan Lobban Christine Chadwick** Howard Marriott* TIPP

EVA REITER DARKER THAN BLACK Wenn Sie im heutigen Konzert Gefallen an britischer Musik gefun- den haben, gibt es gleich übermorgen die Gelegenheit, noch tiefer in die Musikgeschichte der Insel einzutauchen. Schon um 1600 wirkte dort der erste Singer-Songwriter der Welt. So ließe sich John Dowland getrost bezeichnen, der berührende Liebeslieder schrieb, so hingebungsvoll leidend wie später der Blues. Da passt es gut, dass Eva Reiter (Foto) – Gambistin und aktuelle Residenz- künstlerin der Elbphilharmonie – seine Songs mit dezenter E-Gi- tarren-Begleitung aufführt. Dazu erklingen melancholische Lie- der heutiger Komponisten. Motto: Darker than Black.

9. Oktober 2019 | Darker than Black Details und Tickets auf www.elbphilharmonie.de

Es ist nicht gestattet, während des Konzerts zu filmen oder zu fotografieren.

IMPRESSUM Herausgeber: HamburgMusik gGmbH Geschäftsführung: Christoph Lieben-Seutter (Generalintendant), Jochen Margedant Redaktion: Clemens Matuschek, Simon Chlosta, Laura Etspüler, Janna Heider Lektorat: Reinhard Helling Gestaltung: breeder typo – alatur, musialczyk, reitemeyer Druck: Flyer-Druck.de

Anzeigen: Antje Sievert, +49 40 450 698 03, [email protected]

BILDNACHWEIS Last Night of the Proms (WDR); Benjamin Britten, 1959 (Hans Wild); Michael Tippett, 1974 (The Telegraph); Herschel Grynszpan, 1938 (Bundesarchiv); Michael Tippett (unbezeichnet); Mirga Gražinyte-Tyla (Frans Jansen); Talise Trevigne (Nicholas Korkos); Felicity Palmer (Robert Workman); Joshua Stewart (Gabriel Wolf); Brindley Sherratt (Sussie Ahlburg); City of Birmingham Symphony Orchestra (Ben Ealovega); Eva Reiter (Moritz Schell) WIR DANKEN UNSEREN PARTNERN

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