Jahresinfo 2. Ausgabe · 04|2011 der Lokalen Aktionsgruppe Im Gebiet zwischen Elbe und Havel

Inhalt

Sanierung im Herrenhaus Wust 2 Ausbau des Bürgerzentrums in Fischbeck 2 Altmarkrundkurs aufgewertet 3 Neubau der Weißen Brücke 3 Vermarktung und Vernetzung des Radwegenetzes 4

Machen viel Werbung für die Region (v.l.n.r.): Hans-Joachim Preß und Birgit Villbrandt vom Leader- Liebe Leserinnen Management und LAG-Vorsitzender Gerhard Faller-Walzer hier auf der Leader-Konferenz am 30.09.2010 und Leser, in Nachterstedt. Die Informationstafeln der LAG, in Nachterstedt erstmals öffentlich ausgestellt, waren darüber hinaus im Oktober 2010 auf der Fachmesse für Regionalentwicklung „euregia“ in Leipzig und im mit großen Schritten nähert Januar 2011 auf der „Grünen Woche“ in Berlin zu sehen. sich das Jahr 2015. Mit der Bundesgartenschau in der Ha- velregion sowie dem 200. Ge- burtstag Otto von Bismarcks LAG-Vorsitzender referierte auf haben wir die einmalige Chan- Leader-Konferenz ce, unser LAG-Gebiet deutsch- landweit bekannter zu ma- Am 30. September 2010 fand die 2. Leader- zum Thema „Nachhaltige Erschließung tou- chen und Touristen von Aa- Konferenz Sachsen-Anhalt statt. Insgesamt ristischer Entwicklungspotentiale im Wandel chen bis Zittau anzusprechen. 150 Leader-Akteure kamen im Ortsteil Nach- der Kulturlandschaften“ zusammen. Gerhard In den nächsten vier Jahren terstedt der Stadt Seeland zu einer weiteren Faller-Walzer, Vorsitzender der LAG „Im wird die LAG weiter intensiv Auflage dieser landesweiten Veranstaltung Gebiet zwischen Elbe und Havel“ hielt, im daran arbeiten, touristische Rahmen der Konferenz einen Vortrag, der Infrastruktur aufzubauen und die Vorbereitungen zur Bundesgartenschau attraktive Angebote zu entwi- 2015 in und die Tourismusent- ckeln. Dies schafft die Grund- wicklung zwischen Elbe und Havel zum The- lagen, um die regionale Wert- ma hatte. schöpfung im Tourismus zu erhöhen und Arbeitsplätze in Anhand von erfolgreichen Beispielen, wie diesem Bereich zu sichern bzw. den Havelhöfen Garz, dem medizinischen neu zu schaffen. Wenn auch Versorgungszentrum in und den mul- Sie gute Ideen für Projekte tifunktionalen Radwegen im östlichen Teil haben und sich aktiv an der des Landkreises , zeigte der LAG-Vor- nachhaltigen Entwicklung un- sitzende auf, dass diese Projekte nachhaltig serer Heimat beteiligen möch- den ländlichen Raum stärken und Mut für ten, dann nehmen Sie mit dem die Zukunft machen. Er veranschaulichte Leader-Management oder mit zudem mögliche Verknüpfungen und Ver- mir Kontakt auf. Gemeinsam netzungen, die sich aus der Konzeption zur können wir unsere gesetzten Bundesgartenschau für die Gestaltung der Ziele erreichen und unsere Vi- Gerhard Faller-Walzer auf der Leader-Konferenz Erlebnisräume zur touristischen Erschlie- sionen in die Tat umsetzen. Sachsen-Anhalt 2010 in Nachterstedt. ßung des Umlandes von Havelberg ergeben. Ihr Gerhard Faller-Walzer LAG-Vorsitzender Bausubstanz in Wert setzen www.leader-elbe-havel.de

Erhaltung der Grundschule in Wust wird wesent- Sanierung des Eingangsbe- lich dazu beigetragen, die Kernfunktionen öffent- reichs im Herrenhaus Wust licher Daseinsvorsorge zu gewährleisten. Durch das Leader-Projekt wird die ganzjährige Auslastung als Wust ist über die Regionsgrenzen als Stammsitz der dörfliches Kulturzentrum sichergestellt. Adelsfamilie von Katte bekannt. Neben der roma- nischen Dorfkirche, übrigens ein Standort an der Straße der Romanik, und dem ersten deutschen Ausbau des Bürgerzent- Kuhmuseum im alten Speicher, dem Muuuhseum der Altmark, ist das ehemalige Herrenhaus derer rums Fischbeck von Katte eines der wichtigsten Bauwerke und Se- Fischbeck bildet seit 2010 zusammen mit Wust die henswürdigkeiten im Ort. Die Gemeinde Wust-Fisch- neue Gemeinde Wust-Fischbeck in der Verbands- beck ist Eigentümerin des Gebäudes, das sowohl als gemeinde Elbe-Havel-Land. Zur Schaffung bürger- Grundschule sowie als Treffpunkt für Vereine und freundlicher Strukturen wurde in Fischbeck das Bür- öffentliche Veranstaltungen genutzt wird. gerzentrum ausgebaut. Hier findet von nun an der Jugendklub seinen Platz und es wurden Räumlich- keiten für eine Arztpraxis und den Bürgermeister geschaffen. Ziel des Leader-Projektes ist es, das his- torische, denkmalgeschützte und mit dem Ort tief verwurzelte Gebäude zu erhalten und einer dauer- haften und multifunktionalen Nutzung zuzuführen. Dabei wurden die Innenräume den Nutzungsanfor- derungen entsprechend ausgebaut und die Fassade saniert. Mit der Umsetzung des Projektes werden Vo- raussetzungen für die Zusammenführung von viel- fältigen Funktionen mit dem Ziel der Konzentration dörflicher Infrastruktur geschaffen.

Auch wenn das Museum der Altmärkischen Schwarz- buntzucht von Fischbeck vor kurzem nach Stendal verlagert wurde, sollen die Räume im Bürgerzentrum Einweihung des sanierten Foyers und Treppenhauses im auch genutzt werden, um Touristen und interessier- Herrenhaus Wust. te Einheimische über die reiche Tradition in der Die Nutzung des Gebäudes als generationsübergrei- Haltung von schwarzbuntem Vieh zu informieren. fende Begegnungsstätte bietet den Bürgern in der Mit einer Ausstellung im Bürgerzentrum soll somit ländlichen Region familienfreundliche Infrastruktu- an landwirtschaftliche Traditionen erinnert werden, ren, die letztendlich einen entscheidenden Faktor denn Deutschlands erste Rinderstammzucht-Genos- zur Steigerung der Lebensqualität darstellen und senschaft wurde 1876 in Fischbeck gegründet. so Bleibeperspektiven für jungen Familien bieten. Ein fester Bestandteil des kulturellen Angebotes in Wust und ein echter Höhepunkt im dörflichen Leben ist die jährlich stattfindende Sommerschule, deren Kurse ebenfalls in den Räumen des Herren- hauses abgehalten werden.

Im Rahmen eines Leader-Projektes wurden der Ein- gangsbereich sowie das Treppenhaus umfassend saniert. Mit der Umsetzung der Maßnahme wird ein historisches, zum gewachsenen Ortsbild gehö- Das Bürgerzentrum in Fischbeck während der rendes Gebäude nachhaltig gesichert und mit der Baumaßnahme.

2 Ländlicher Wegebau zur Gebietserschließung www.leader-elbe-havel.de

Altmarkrundkurs zwischen Neubau der Weißen und Neukamern Brücke in Schollene ist attraktiver geworden Der staatlich anerkannte Erholungsort Schollene und dessen Umgebung, das Land Schollene, sind wie ge- Der Altmarkrundkurs gehört neben dem Elberadweg schaffen für einen Aktivurlaub, sei es auf dem Fahr- und dem Havelradweg zu den drei überregionalen rad, auf Schusters Rappen oder auf dem Wasser. Der Radwanderwegen im LAG-Gebiet. Aus diesem Grund Schollener See, die Havelniederung und viel Wald unterstützt die LAG „Im Gebiet zwischen Elbe und machen Schollene zu einem beliebten Urlaubs- und Havel“ die gemeinsamen Anstrengungen in der Re- Ausflugsort. Hier erstreckt sich ein ausgeprägtes gion, den Altmarkrundkurs attraktiver zu gestalten Wandernetz, das gut ausgeschildert ist. An der Havel und damit das ILEK-Leitprojekt „Den Altmarkrund- selbst befinden sich eine gepflegte Badestelle und kurs entlang – Eine Kulturlandschaft mit dem Rad eine Bootsanlegestelle für Wasserwanderer. Ausge- entdecken“ umzusetzen. baute Radwege führen auch in das brandenburgi- sche Havelland und zum Kamernschen See.

Für die touristische Erschließung von Schollene in Richtung Neumolkenberg nimmt die Weiße Brücke über die Lanke, einen alten Havelarm, eine wichtige Funktion ein. Deren Fundamente waren allerdings nicht mehr tragfähig. Der Neubau der Weißen Brücke war aufgrund des desolaten Zustandes bei zugleich hoher Verkehrsbedeutung unbedingt erforderlich. Neben der Notwendigkeit große landwirtschaftliche Flächen auch künftig zu erreichen, erfüllt die Brü- Die Bürger Kamerns freuen sich über den ausgebauten cke eine unverzichtbare Verbindungsfunktion zum Schulsteig. Schiffsanleger an der Havel, der ohne die Brücke nur temporär und über weite Wege in der Havelnie- Der Ausbau des ländlichen Weges zwischen Kamern derung zu erreichen ist. Der Schiffsanleger ist ein und Neukamern ordnet sich hier als Leader-Projekt Baustein im LAG-Gesamtkonzept bei der weiteren ein. Dieser Abschnitt verbindet den staatlich aner- Tourismusentwicklung von Schollene. kannten Erholungsort Kamern mit der Hansestadt Havelberg und stellt eine wichtige Schnittstelle zum Havelradweg dar. Der bislang auf einer Län- ge von 1,8 Kilometern unbefestigte Weg ist nun auf drei Metern Breite asphaltiert, sodass er mul- tifunktional genutzt werden kann. Der Schulsteig verfügt auf den knapp zwei Kilometern über sechs Ausweichstellen, außerdem wurden insgesamt zwölf Zufahrten zu Grundstücken und Wegen angelegt. Die Wegebaumaßnahme trägt dazu bei, die vorhan- dene Infrastruktur gezielt qualitativ zu verbessern und damit einen Beitrag zur Daseinsvorsorge sowie zur nachhaltigen Tourismusentwicklung zu leisten. Ein zweckmäßiges und den heutigen Anforderungen genügendes Wegenetz ist sowohl für die land- und forstwirtschaftliche Bewirtschaftung als auch für die touristische Erschließung der Dörfer eine we- sentliche Grundlage. Die Weiße Brücke während der Bauphase.

3 Kunst-, Kultur- und Tourismusangebot diversifizieren 2. Ausgabe · 04|2011 www.leader-elbe-havel.de Jahresinfo der Lokalen Aktionsgruppe Im Gebiet zwischen Elbe und Havel

überregionalen touristischen Route im Zusammen- Länderübergreifende Ver- hang mit der Bundesgartenschau 2015. netzung und Vermarktung Für das Funktionieren von Kooperationen sind der des Radwegenetzes Ausbau regionaler Strukturen und die Vernetzung der Akteure im Sinne von Wertschöpfungsketten Die Havelregion ist nicht nur ein zusammenhängen- von zunehmender Bedeutung. Ziel ist es touristi- der Landschaftsraum, sondern vor allem auch ein sche Routen zur Verknüpfung der Erlebnisräume im Kulturraum mit einer 1000-jährigen gemeinsamen Rahmen der BUGA 2015 zu entwickeln und zu ver- Historie. Von den beiden Bischofssitzen Havelberg markten. Einen Schwerpunkt bildet hier das Leader- und Brandenburg ausgehend, wurde die Besiedlung Projekt „Havelradweg“. Als Anbindepunkt an das durch Neugründungen von Städten und Dörfern ent- Radwegenetz der LAG Havelland ist die Havelbrücke lang der Havel sowie den Bau von Handelswegen bei Garz/Strohdehne angedacht. So soll erreicht wer- maßgelblich vorangetrieben und gesteuert. den, dass die Zentren Berlin und Potsdam über die Tour de Brandenburg an den Havelradweg und über den Knotenpunkt Havelberg an den Elberadweg an- gebunden werden. Die Mitglieder der LAG begrüßten das Projekt und stellten heraus, dass die Vermark- tung der länderübergreifenden Radwegeroute und der vielfältigen Freizeitangebote in den Regionen, in Form eines gemeinsam zu erstellenden Flyers und der Aufstellung von Info-Tafeln, eine hervorragende Mög- lichkeit zur Vernetzung von Akteuren bietet. Wichtig sind dabei die Einbindung und die Zusammenarbeit mit den kommunalen Verwaltungen der Hanse- stadt Havelberg, der Verbandsgemeinde Elbe-Havel- Land und dem Amt Rhinow, denn sie sind unver- zichtbare Partner im lokalen Entwicklungsprozess.

Impressum Herausgeber: LAG „Im Gebiet zwischen Elbe und Havel“ LAG-Vorsitzender Gerhard Faller-Walzer Anhand von Kartenmaterial verschaffen sich die Leader- Am Park 4 · 39524 Wust-Fischbeck Akteure in Rhinow einen Überblick über Möglichkeiten Telefon: (03 93 23) 6 10 14 · E-Mail: [email protected] der Vernetzung. Redaktion: Birgit Villbrandt Bauplanungsbüro Hackel & Preß GbR Die für 2015 geplante Bundesgartenschau in der Ha- Friedensstraße 6 · 39539 Havelberg velregion führt mit dem Motto „Von Dom zu Dom – Telefon: (03 93 87) 73 90 · E-Mail: [email protected] Das blaue Band der Havel“ diese Traditionslinie fort Björn Gäde · LandLeute GbR - Agentur für Regionalentwicklung Arneburger Straße 24 · 39576 Stendal und vernetzt die Städte Havelberg, Rhinow, Prem- Telefon: (0 39 31) 41 04 53 · E-Mail: [email protected] nitz, Rathenow und Brandenburg als Erlebniszentren Fotos: in einer naturnahen Flusslandschaft. B. Gäde (2), B. Villbrandt (3), S. Jescke (1), S. Stimming (1) Satz und Gestaltung: Am 29.10.2010 fand in Rhinow erstmalig ein Ar- NEW COLOR® Werbeagentur · www.new-color.de beitstreffen mit Vertretern der LAG Havelland aus dem benachbarten Bundesland Brandenburg statt. Gegenstand des Arbeitstreffens war die Entwicklung eines Kooperationsprojektes zur Vernetzung einer

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