AFC Breakout Kandidaten Part1

Josh Allen (QB, ) Neben den Cleveland Browns, den New York Jets und den Baltimore Ravens fanden auch die Buffalo Bills im NFL-Draft 2018 ihren neuen Franchise Quarterback. Mit pickten die Bills an Nr. 7 Overall den Quarterback mit dem wohl stärksten Arm. Das die Station in Buffalo alles andere als eine einfache Aufgabe für Allen wird, war wohl jedem klar. Denn die Qualität seines neuen Teams ließ sehr zu wünschen übrig. Insbesondere die löchrige Offensive Line und die fehlenden Anspielstationen bereiteten Kopfzerbrechen.

Dennoch spielte Josh Allen eine gute Saison und machte das Beste aus dem was vorzufinden war. Die Bills beendeten ihre Saison mit einer Bilanz von 6-10. Josh Allen erzielte in 12 Spielen 2.074 Passing Yards mit 10 Touchdowns bei 12 . Die Armstärke ließ er dabei nur einige Male aufblitzen. Grund hierfür waren jedoch weniger schlechte Quarterback Leistungen. Viel mehr, der große Druck der Gegner mit dem die Offensive Line nur selten umgehen konnte und Allen daher oftmals zu wenig Zeit in der Pocket hatte.

Für großes Aufsehen sorgte der junge Quarterback in der vergangenen Saison durch seine Läufe. Manch Analyst in den USA hält ihn sogar für den athletischsten Quarterback, noch vor und Baker Mayfield. 631 Rushing Yards und 8 Rushing Touchdowns in 12 Spielen sprechen dabei für sich.

Die Offseason Moves der Bills, spielen Josh Allen und einem möglichen Break-out Jahr voll in die Karten. Denn neben der Defense wurde auch so richtig in die Offense investiert. In der Free Agency füllte die Franchise aus Buffalo den Need auf den Receiver Positionen unter anderem mit (WR), John Brown (WR) und Tyler Kroft (TE). Hinzu kommen die Runningbacks T.J. Yeldon und Frank Gore die zusammen mit Draft Pick und Runningback-Star LeSean McCoy die Gameplan Flexibilität sicherstellen sollen. Der richtige Boost erfolgte jedoch in der Erneuerung der Offensive Line. Fünf neue potenzielle Starter für sechs Starterpositionen sollen das neue Schutzschild für Allen darstellen. Darunter (G/Oakland Raiders), (C/), Spencer Long (G/New York Jets) und Ty Nsekhe (OT/Washington Redskins).

Doch auch im vergangenen NFL-Draft 2019 dachten General Manager Brandon Beane und Headcoach Sean McDermott an ihren 2nd Year Starter. In der zweiten Runde landete man mit (OT/Oklahoma) einen Steal welcher der Offensive Line sehr gut tun wird. Hinzo kommt Tight End der hervorragende Fähigkeiten als Blocker hat und so zusätzlich den Druck von Josh Allen halten kann. Die Vorkehrungen sind getroffen, dass Josh Allen in der kommenden Saison noch öfter seine Armstärke auf der großen Bühne der NFL zeigen kann. Es stehen also alle Anzeichen auf ein Breakout Jahr von Josh Allen, der großen Zukunftshoffnung der Buffalo Bills.

Harold Landry (OLB, ) Harold Landry war DER Rookie in der abgelaufenen Saison für die Tennessee Titans. Mit 4,5 Sacks war der junge Linebacker der beste Pass-Rusher seines Teams. Mit seiner Reaktionsgeschwindigkeit beim Zeitpunkt des Snaps und seiner Speed gelingt es dem 6’2″ großen Product des Boston Colleges immer wieder gefährlich für die gegnerische Offensive Line zu werden. Doch auch als Passverteidiger wurde Landry über die Saison hinweg besser und besser. Er ist auf dem Weg ein kompletter Spieler auf der Position des Linebackers zu werden.

Mit Landry kam im NFL-Draft 2018 auch der Linebacker zu den Titans, welcher sich ebenfalls positiv entwickelte. Gemeinsam werden sie wohl künftig eines der Top Linebacker Duos der NFL stellen. Dass sein Gegenpart ebenfalls eine gute Entwicklung nimmt, hält Harold Landry den Rücken frei. Die Rollenverteilung wirkt dabei recht klar. Evans fokussiert sich auf die Verteidigung der zweiten Linie hinter der Defensive Line, ganz nach klassischer Linebackermanier. Landry dagegen taucht immer wieder als Pass-Rusher an der Line of Scrimmage mit auf.

Wenn ein Linebacker mit 4,5 Sacks der beste Pass-Rusher seines Teams ist, braucht man über die Schwachstelle der Defense nicht weiter zu diskutieren. Die Titans haben große Probleme Druck auf die gegnerische Offensive Line auszuüben. Der Handlungsbedarf und die Erwartungshaltung der Fans ist klar – mehr Pass-Rusher für die Titans. Mit Defensive Tackle landeten die Tennessee Titans einen Steal im vergangenen Draft. Er ist extrem dominant und kann großen Druck im Herzstück der Defensive Line aufbauen. Umso ärgerlicher ist es, dass er durch einen Kreuzbandriss wohl die komplette nächste Saison fehlen wird. Dennoch besteht Hoffnung für Landry, dass der Fokus der Gegner im kommenden Jahr nicht mehr nur auf ihm liegen wird. Denn die Titans verstärkten sich in der Free Agency mit dem Veteranen Cameron Wake (DE). Der 37 Jährige kommt von den Miami Dolphins und hat ordentlich Erfahrung im Gepäck. 98 Sacks in 10 Jahren NFL, werden auch die Gegner aufhorchen lassen.

Die geteilte Aufmerksamkeit auf Wake und Landry wird dem jungen Linebacker den nötigen Freiraum bringen, um in der kommenden Saison richtig durchzustarten. Eine zweistellige Anzahl an Sacks sollten für Harold Landry in 2019 sicher sein.

Ronnie Harrison (S, Jacksonville Jaguars) Der ehemalige Alabama Star galt vor dem NFL-Draft 2018 lange Zeit als einer der Top Safteys. Ausgewählt wurde er schließlich erst spät in der 3. Runde von den Jacksonville Jaguars. Im ersten Jahr brachte er es auf einen Sack, eine , 3 verteidigte Pässe und 32 Tackles in 14 Spielen. In die Rolle als klarer Starter seines Teams hat es Harrison dabei jedoch nicht geschafft. Er war eher Edel-Back-Up. Lediglich in 8 Spielen stand der junge Saftey von Beginn an auf dem Feld.

Mit dem Abgang von Tashaun Gipson in der Offseason, setzen die Jaguars in der kommenden Saison auf Ronnie Harrison als full-time Starter auf der Strong Saftey Position. In einer talentierten und hungrigen Defense hat Harrison genau das richtige Umfeld um sein Spiel in seinem 2. NFL Jahr auf ein neues Level zu heben. Seine Flexibilität und Vielseitigkeit machen ihn zu einem nahezu kompletten Spieler. Er hat gute Cover-Fähigkeiten, stoppt den Lauf und jagt den Quarterback. Das kommende Jahr wird für den jungen Saftey der Durchbruch in der NFL.

P.J. Hall (DT, Oakland Raiders) Der Zweitrundenpick 2018 startete in 6 Spielen für die Oakland Raiders. Dabei gelangen ihm 4 Quarterback Hits, 2 Passverteidigungen und 22 Tackles. Darunter 3 Tackles mit Yard Verlust für das gegnerische Team.

Hall kam von einem kleinen College auf die große Bühne der NFL und es ist alles andere als unüblich, dass gerade Spieler aus kleineren Colleges mindestens ein Jahr benötigen, um sich an das Niveau der NFL zu gewöhnen. Auf P.J. Hall könnte das genau so zutreffen. Er ist mit 6’1″ und 308lbs etwas zu klein für einen Defensive Tackle, jedoch enorm athletisch. Doch neben der Athletik hat der junge Defensive Tackle von der Sam Houston State auch bereits die notwendige Kraft. So heißt es, dass er problemlos Squats mit Gewichten von 700 Pfund (ca. 318kg) machen könnte. Seine Kraft ist es auch, die ihn schon jetzt zu einem der besseren Run Stopper der NFL macht.

Doch Hall “nur” als Run Stopper zu sehen würde ihm nicht gerecht werden. Im College gelangen ihm in 4 Jahren ganze 37 Sacks. Sein starker Antritt in Kombination mit seinem Timing beim Snap haben ihn bei der Sam Houston State zu einem gefürchteten Pass Rusher gemacht. Der 24 Jährige war so schnell auf den Beinen, dass er in der Anfangszeit gar als Defensive End eingesetzt wurde.

Mittlerweile ist er auf der Defensive Tackle Position zu Hause. Dort kann er all seine Stärken ausspielen und hat im letzten Jahr auch an seinen Defiziten, wie der Technik beim Einsatz seiner Hände, gearbeitet. Im kommenden Jahr wird P.J. Hall auch auf NFL Level seine Fähigkeiten als Pass Rusher zeigen. Durch die Kraft, Power, sein Timing und die Geschwindigkeit wird der talentierte DT sich zu einem Power Rusher par excellence entwickeln. Dabei wird ihm die Konkurrenzsituation mit den voraussichtlichen Startern Maurice Hurst und Neuankömmling Jonathan Hankins zu Höchstleistungen pushen. Hinzu kommt die generell deutlich verstärkte Defense rund um den Erstrundenpick Clelin Ferrell (DE) und den Offseason Signings Vontaze Burfict (LB), Brandon Marshall (LB) und Lamarcus Joyner (S), welche zum einen den Fokus der Gegner mehr verteilt aber auch die Durchschlagskraft der Raiders Defense auf dem Blatt Papier deutlich erhöht. P.J. Hall wird in der kommenden Saison einer der großen Nutznießer sein. Mike Williams (WR, Los Angeles Chargers) Verletzungen limitierten Mike Williams in seinem Rookie Jahr 2017 zu lediglich 10 Einsätzen mit 11 Passfängen und 95 Receiving Yards. Eine herbe Enttäuschung für den damaligen Erstrundenpick der LA Chargers. Doch bereits ein Jahr später zeigte der 6’4″ große Widereceiver weshalb die Chargers ihn 2017 an Overall Nr.7 ausgewählt haben. In 16 Spielen brachte Williams 664 Receiving Yards bei 43 Passfängen. Damit erzielte der 24 Jährige im Schnitt beeindruckende 15,4 Yards per Passfang. Hinzu kommen 10 Touchdowns, womit er noch vor dem Nummer eins Widereceiver Keenan Allen seine Franchise in Touchdowns anführt. Damit ist M. Williams der erste Widereceiver seit Tony Martin 1996 der für die Chargers eine Touchdown-Ausbeute im zweistelligen Bereich erreichte. Den 1.Platz teilte er sich dabei 2018 mit Runningback Melvin Gordon, welcher ebenfalls 10 Touchdowns aufs Board brachte.

Die Zahlen sprechen für sich. Die Chemie zwischen Star Quarterback Philip Rivers und seinem Widereceiver passt. In der vergangenen Saison war Mike Williams eine echte Waffe in der Red Zone. Doch zuletzt war bereits zu beobachten, dass sich Rivers auch nicht scheut den jungen Widereceiver tief zu schicken. In der Saison 2019 wird sich das Zusammenspiel der beiden noch weiter verbessern und Mike Williams wird ein wichtiges Puzzleteil des Offensive Spiels der Los Angeles Chargers werden.

Wie stark die Chargers selbst an ein Breakout von Mike Williams glauben, zeigt auch der Offseason Abgang von Tyrell Williams in Richtung Oakland Raiders. In der abgelaufenen Saison brachte es Tyrell Williams bei 41 Passfängen auf 653 Receiving Yards und 5 Touchdowns für die Franchise aus Los Angeles. Sollte sein Namensvetter Mike Williams in der bevorstehenden Saison nur einen Bruchteil der Production abbekommen, wird er es Headcoach Anthony Lynn mit Leistungen zurück zahlen. Das Jahr 2019 wird DAS Jahr für Mike Williams.

Kenyan Drake (RB, Miami Dolphins) Neuer Headcoach, neuer Quarterback. 2019 weht ein neuer Wind in Miami. Es herrscht Aufbruchstimmung. Mit Brian Flores kommt ein neuer Headcoach der die Siegermentalität verinnerlicht hat. Nach 14 Jahren in verschiedenen Funktion bei den New England Patriots kommt der zuletzt dort für die Defensive verantwortliche Coach als Headcoach zu den Dolphins. Mit im Gepäck, all das was er beim Erfolgsteam rund um Headcoach Bill Belichick an Erfahrungen sammeln konnte.

In seinen Jahren als Coach bei den Patriots, konnte Flores miterleben wie wichtig ein gutes Runningback Spiel ist und wie variabel man diese Position gestalten kann. Kenyan Drake ist für diese Art des Spiels der ideale Mann. Mit seiner Vielseitigkeit passt er wie die Faust aufs Auge, wodurch allen Orts erwartet wird, dass er ein Fokuspunkt der neuen Offensive wird. Wie stark Drake sein kann, konnte Brian Flores zuletzt in der überraschenden Niederlage gegen die Miami Dolphins sehen. Damals noch im Einsatz der Patriots. Im Wunder von Miami schlugen die Dolphins den späteren Superbowl Champion in der regulären Saison durch einen grandiosen Spielzug nachdem die Spielzeit bereits abgelaufen war mit 33 zu 34. Entscheidender Spieler – Kenyan Drake und sein unglaublicher Sololauf. Verantwortlich für die Defensive Spielzüge der New England Patriots – Brian Flores. Nun treffen die beiden in Miami aufeinander.

Mit nach Miami bringt Brian Flores auch den ehemaligen Quarterback Coach der New England Patriots, Chad O’Shea. O’Shea wird bei den Dolphins die Rolle des Offensive Coordinators annehmen und hat bereits angekündigt, dass das Runningback Spiel ein wichtiger Faktor werden wird. Während die Miami Dolphins mit lediglich 371 Rushes in der vergangenen Saison die acht wenigsten Rushes der gesamten NFL hatten, belegten die Patriots mit 478 Rushes den dritten Platz. Eines der Ziele für Chad O’Shea dürfte es sein die Dolphins über die 400 Rushes zu führen und somit durch das Laufspiel den Druck vom neuen Franchise Quarterback Josh Rosen zu nehmen.

Bereits in den letzten Jahren wurde in den USA immer wieder davon gesprochen, dass der frühere Dolphins Headcoach Adam Gase viel zu wenig auf seinen Runningback setzte. Mit dem neuen Coaching Staff kommt eine neue Philosophie, welche sich für Drake voll auszahlen wird. Im kommenden Jahr wird der athletische Runningback wohl endlich seinen Stärken entsprechend eingesetzt. Seine Variabilität ist das was im neuen Jahr gefordert wird. Speed, Beweglichkeit und Fähigkeiten als Receiver. Dafür steht der ehemalige Spieler der Alabama Crimson Tide. Doch Statistiken wie in 2018 mit lediglich 535 Rushing Yards und 4 Rushing Touchdowns, sowie 477 Receiving Yards und 5 Receiving Touchdowns dürften wohl eher der Geschichte angehören. Im kommenden Jahr stehen alle Zeichen auf eine 1.000+ Yards Saison. Als Starting Runningback wird Drake den Runningback Core um Kalen Ballage, Rookie Myles Gaskin und Chandler Cox in die Saison 2019 führen und für Furore sorgen. Unterstützt wird die Theorie eines Durchbruchs im vierten Profijahr durch die in der Offseason und im Draft verstärkte Oline. Alle Zeichen stehen auf Breakout für Kenyan Drake.