Chronik EINE CHRONIK IN ZAHLEN, FAKTEN UND BILDERN BAND 3 Chronik Zwickau EINE CHRONIK IN ZAHLEN, FAKTEN UND BILDERN BAND 3

HERAUSGEGEBEN VOM KULTURAMT DER STADT ZWICKAU

SANDSTEIN VERLAG Inhalt

7 Einleitung Zwickau – Zahlen, Fakten und Bilder 249 Bürgermeister 289 Max-Pechstein-Preisträger Norbert Peschke, Silva Teichert 253 Ehrenbürger 290 Robert-Schumann-Preisträger 10 Die Zeit vor Christus 255 Einwohnerzahlen der Stadt Zwickau 292 Krankenhäuser und Kliniken 11 Das 1. bis 11. Jahrhundert und der eingemeindeten Orte 294 Kirchen und Kapellen 12 Das 12. Jahrhundert 256 Eingemeindungen 296 Friedhöfe 14 Das 13. Jahrhundert 256 Städtepartnerschaften

16 Das 14. Jahrhundert 257 Banken und Sparkassen bis 1990

20 Das 15. Jahrhundert 258 Banken und Sparkassen (2000/2016) Anhang

31 Das 16. Jahrhundert 260 Auswahl wichtiger Firmen (1800–1945) 300 Autoren 51 Das 17. Jahrhundert 263 Auswahl wichtiger Betriebe nach 1945 301 Personenregister 66 Das 18. Jahrhundert 266 Bedeutende Steinkohlenwerke 309 Ortsregister 81 Das 19. Jahrhundert 269 Zeitungen sowie Radio- und Fernsehsender 318 Bildnachweis 122 Das 20. Jahrhundert 271 Hotels und Gasthöfe (bis 2016) 320 Impressum 273 Brücken über die

274 Postmeistereien, Posthaltereien und Postämter Statistiken 276 Eisenbahnlinien

276 Straßenbahnen und O-Busse 222 Allgemeine Topografie 277 Allgemeinbildende Schulen um 1290 bis um 1990 222 Meteorologische Daten in Zwickau und seinen Vororten/Stadtteilen 223 Aktuelles Straßenverzeichnis 281 Allgemeinbildende Schulen ab 2000 237 Historisches Straßenverzeichnis 283 Hoch-, Fach- und Gewerbeschulen 247 In Zwickau geprägte Münzen 286 Berufliche Schulzentren und Berufsfachschulen 248 Vögte, Amtshauptleute bzw. Landräte (ab 1991) 288 Theater, Kinos, Varietés Die Chronik der Stadt Zwickau

Um 400 000 v. Chr. Um 1100 v. Chr. Um 600 1079 In der Nähe der heutigen Schedewitzer Brücke lag Das Hügelgrab von Stenn (1939 gefunden auf dem Friedliche Slawen – die Sorben bzw. Wenden – Wiprecht von Groitzsch versuchte, zwischen Elster, die südliche Grenze der Gletschermassen am Ende Höhenzug zwischen Planitz und Stenn) datiert ins kamen von Osten und Südosten über Oder und Elbe Pleiße und Saale einen Territorialstaat aufzubauen. der sogenannten Mindel-/Elster-Eiszeit. 12. bzw. 11. Jahrhundert v. Chr. Seine reiche Aus- in die verlassene Gegend. Vermutlich schon zu Dabei wurde der Landesausbau (Waldrodungen stattung lässt auf die Bestattung einer hochge- ­Beginn des 6. Jahrhunderts siedelten die Slawen und Anlage neuer Dörfer) stark vorangetrieben. Um 80 000–60 000 v. Chr. stellten Person schließen. Von den verschollenen östlich und südlich der Saale – eventuell auch bis Originalen, wie Bronzeschwert (Dreiwulstschwert), in den Raum der späteren Zwickauer Gegend – Ein französischer Kriegsgefangener fand im Jahr Um 1090 Armringen, Lappenbeil u. a., existieren heute nur und trieben Ackerbau, Viehzucht und Jagd. 1916 in einer Lehmgrube der Ziegelei Wolf an der Obwohl Wiprecht von Groitzsch vermutlich selbst noch Gipsabgüsse. Von Erstgenanntem wurde im Reichenbacher Straße ein Faustkeilblatt, dessen slawischer Herkunft war, betrieb er im Zuge des Städtischen Museum eine Kopie angefertigt. 631 Alter auf über 60 000 Jahre geschätzt wurde und n Aufbaus seines Territorialstaats eine starke Chris- damit in die Endphase des Alt-Paläolithikums Die Fredegar-Chronik berichtet von einer »gens tianisierung der Sorben. Beim Tod des Markgrafen In der Gärtnerei Steinbach in Crossen wurden 1923 (2,5 Mio. – 40 000 v. Chr.) fiel. Dieser Fund ist zu- Surbiorum« (sorbischer Stamm), die im Raum Mit- von Meißen, Heinrich II., im Jahr 1123 schien Scherben mit Fingertupfenverzierung gefunden, gleich der älteste Nachweis menschlicher Anwe- telelbe, Mulde, Saale ansässig war. Die slawische Wiprecht seine Macht deutlich verbreitern zu kön- die in die Bronzezeit (1800–700 v. Chr.) gehören. senheit im Zwickauer Raum. Besiedlung wurde wahrscheinlich im 8. Jahrhun- nen, als er von König Heinrich V. besagtes Gebiet An gleicher Stelle konnten 1964 weitere Scherben dert abgeschlossen. Die »regio Surbi« (sorbisches zusammen mit der Lausitz zum Lehen erhielt. ­ dieser Zeitstellung geborgen werden. Zudem wurde Herrschaftsgebiet) verfestigte sich in den folgen- Der Sachsenherzog Lothar favorisierte aber den Um 10 000–8000 v. Chr. eine bronzezeitliche Siedlung in Schönau im Land- den Jahrzehnten. Askanier Albrecht von Ballenstedt als Markgraf der Wandernde Jäger- und Sammlersippen der Magda- kreis Zwickau nachgewiesen. Lausitz und Konrad von Wettin als Markgraf von lenienkultur (so genannt nach einem Fundort in Meißen. Nachdem sich 1125 Lothar bei der Wahl Frankreich) hinterließen am Ende der Weichsel- 806 Um 600 v. Chr. des deutschen Königs durchsetzen konnte, geriet Eiszeit einzelne Artefakte aus Feuerstein bzw. Karl der Große unternahm einen Feldzug gegen die Auf der sogenannten Eselswiese an der Zwickauer die Markgrafenschaft derer von Groitzsch in Ver- Quarzit (gefunden auf Schmölln-Werdauer Gebiet), hier lebenden Sorben, deren Schicksal sich dann Mulde (unweit des Röhrenstegs) wurde 1914 eine fall, zumal Wiprecht 1124 gestorben war und sein

die die menschliche Existenz im Zwickauer Raum Jahrhundert in der ersten Hälfte des 10. Jahrhunderts mit ihrer kleine, mit zwei gegenständigen Ösenhenkeln Machtbereich wieder auseinanderbrach. für diese Zeit belegen. Einzelne Geräte aus grauem gewaltsamen Unterwerfung und Eingliederung ­verzierte Amphore aus der Billendorfer Kultur (so Feuerstein, wie verschiedene Stichel und Kratzer, in das »Regnum Teutonicum« (Teutonisches bzw. genannt nach einem Fundort in Polen) entdeckt, die südwestlich von Hartenstein in einem Bogen Deutsches Reich) vollendete. die germanischen Stammesverbänden der vorrömi- der Zwickauer Mulde gefunden wurden, datieren schen Eisenzeit (800–50 v. Chr.) zuzuordnen ist. ebenfalls in die Spätphase des Paläolithikums. Der Fund dokumentiert aber keinesfalls Verbindun- 968 gen oder Anknüpfungspunkte zu vorhergehender Die im Jahr 968 gegründeten Bistümer Meißen, Um 8000–4500 v. Chr. menschlicher Anwesenheit im späteren Zwickauer Merseburg, Zeitz und das östlich der Saale gele- Eine gelochte Spitzhaue (gefunden im Wald bei Gebiet. Alle bisherigen Aufenthalte von Menschen gene Teilstück des Bistums Magdeburg deckten ) kann als Nachweis zeitweiser stehen einzeln für sich. Eine durchgehende konti- sich mit dem ursprünglichen sorbischen Sied- menschlicher Niederlassungen für das Mesolithi- nuierliche Besiedlung trat erst im Mittelalter ein. lungsraum. kum (8000–4500 v. Chr.) gelten. Das etwa 25 cm lange Werkzeug besitzt ein Schaftloch, das nicht Um 1000 gebohrt, sondern ausgepickert wurde. Ausgrabungen im Jahr 1986 brachten den Nach- weis einer slawischen Vorbesiedlung des Ortes Um 4000 v. Chr. ­Osterweih (Osterwein) in der Gegend der heutigen Die Anwesenheit von Menschen aus der Kultur Hölderlinstraße. Weitere Hinweise auf eine slawi- Die Zeit vor Christus vor Zeit Die der Bandkeramik (4500–3600 v. Chr.), die ihren sche Vorbesiedlung sind im Zwickauer Stadtgebiet Namen den bänderartigen Verzierungen der Ton­ nicht gefunden worden. gefäße verdankt, konnte anhand einer aufgefun- denen Siedlung nordwestlich von (Frankenhausen-Gosel) nachgewiesen werden. ­Einzelne Fundstücke, insbesondere Steinbeile, ­gehören periodisch ebenfalls in das Neolithikum (4500–1800 v. Chr.). 11. bis 1. Das

10 Die Chronik der Stadt Zwickau Das 1. bis 11. Jahrhundert 11 1327 Die slawische Sprache wurde in der Gegend von Zwickau und Altenburg bei Strafe verboten. n Der Rat ließ die Stadtbefestigung aus festem Mau- erwerk (Bruchsteine und Ziegel) erweitern und verstärken. Nach weiteren Ausbauarbeiten sah der Aufbau in der Mitte des 15. Jahrhunderts wie folgt aus: eine 7 bis 9 m hohe innere Mauer mit Schieß- scharten und Wehrgang, parallel davor die Zwinger- oder Futtermauer. Zwischen der inneren Haupt- und der Zwingermauer lag der Zwinger. Vor der etwa 5 m hohen Zwingermauer verlief ein etwa 20 m breiter und 2,5 m tiefer, durch die Zwickauer Mulde gespeister Stadtgraben. Weiterhin existier- ten vier Tortürme: Oberes Tor (1307), Frauentor (1330), Niederes Tor (1334), Tränktor (1361) – drei Pforten: Fleischer-, Schloss- und Obere Pforte – sieben Wehrtürme: Fleischer-, Rössel-, Pulver-, Kessel-, Bärenhäuter-, Weißer und Grün- hainer Turm – sowie 24 Bastionen an der Zwinger- Abb. 4 | Oberes Tor, Zustand um 1660 mauer. Der Ausbau der Befestigungsanlage auf die genannte Größe war im ausgehenden ­Mittelalter

Jahrhundert abgeschlossen. Die Länge des Wassergrabens be- 1332 1348 trug etwa 2 km und umfasste damit ein Stadtareal Die Franziskanermönche betrieben eine Badestube. Der Markgraf von Meißen setzte in Zwickau einen von 46 ha (Abb. 4). neuen Amtmann ein, der nun das Recht besaß, den vom Rat ernannten Stadtrichter abzulehnen Abb. 3 | Friedrich Markgraf zu Meißen gewährt den Bürgern von 1333 Zwickau auf seinem Bergwerk Fürstenberg ein Bürgerlehen, 1316 1328 oder zu bestätigen. Die drei Ratsmühlen vor dem Tränktor fanden in der Beim ersten großen Zwickauer Stadtbrand wurden n ersten Mühlenordnung Erwähnung, genauso wie u. a. die Katharinen- und die Marienkirche be- Der Kornmarkt wurde erstmals urkundlich erwähnt. 1303 1308 die Niedere Mühle (sie diente als Brettmühle und schädigt. Älteste Strukturen (Hölzer, Gruben, Öfen, Materia- galt später als Schlossmühle) und eine zweite Der Steinweg erhielt als erste Straße Zwickaus Im Juni begab sich die Reichsstadt Zwickau unter lien, Stege über einen Bach) stammen aus der Brettmühle – später Obere Mühle. zweiten Hälfte des 12. Jahrhunderts und aus dem eine Pflasterung und damit diesen bezeichnenden den markgräflichen Schutz des Markgrafen von 1329 Namen. Meißen und Landgrafen von Thüringen, Friedrich 13. Jahrhundert; die Pflasterung erfolgte um 1300. dem Freidigen. 1311 erwarb der Markgraf das Plei- Nach einem weiteren Stadtbrand begannen die 1334 n Wiederaufbauarbeiten an der Katharinenkirche. 1305 ßenland mit Zwickau für zehn Jahre wiederver- Vermutlich seit diesem Jahr überquerte die Zwickau erhielt das Recht eines Jahrmarkts zu käuflich, 1323 schließlich als dauerhaftes Reichs- ­hölzerne, mit einem Mittelpfeiler versehene Tränk- ­Trinitatis (28. Mai) zugestanden. Wenig später Das 14. Am 25. August verfügte Kunigunde, die Witwe des lehen. 1331 brücke (später Paradiesbrücke) die Zwickauer kam noch der Adventsmarkt hinzu. Ratsherrn Werner Zschakan, mit einer stattlichen n Mulde. n Dotierung den Neubau des Georgenhospitals vor Erstmals wurde in Zwickau eine Burg, die sich In der Jüdengasse existierte eine kleine Synagoge Ein Frauenhaus (privilegiertes, unter polizeilichem dem Frauentor. Zu diesem Areal gehörte ebenfalls an der Stelle des späteren Schlosses Osterstein der Juden. Schutz stehendes Bordell) wurde urkundlich er- befand, schriftlich erwähnt. Die Burg entstand an 1342 die Margarethenkirche. Das Hospital, auch »das wähnt. Es befand sich zwischen Bader- und Korn- der Stelle des Vogthofs und bildete einen eigenen Reiche Hospital« genannt, befand sich später an Am 22. Juli trat die Zwickauer Mulde nach starkem gasse nahe dem Haus des Henkers an der Stadt- 1316 Rechtsbezirk, das Burglehen. der Hinterseite des Friedhofs (1521 angelegt). Regen über die Ufer und beschädigte Brücken und mauer. Die Frauen waren zunftmäßig unter einer Am 3. Mai erlaubte Markgraf Friedrich von Meißen Stege. Vorsteherin vereint. in einem offenen Brief den Bürgern der Stadt, in n n einem »Burgerlehn« auf seinem Bergwerk auf dem Der Grünhainer Klosterhof erwarb von der Stadt »Fürstenberg« (dem Hohen Forst bei Kirchberg) Zwickau das Recht, zu brauen, zu backen und Ge- Bergbau zu betreiben (Abb. 3). treide aufzuschütten.

16 Die Chronik der Stadt Zwickau Das 14. Jahrhundert 17 Der »Codex statutorum Zviccaviensium« (Stadt- ­eigentlichen Stadt wurde deshalb das Schulthei- 1369 1385 rechtsbuch) fixierte erstmals auf der Grundlage ßengericht gebildet – mit vier Schöffen (später Westlich der Stadt, auf dem später so bezeichneten Der Naumburger Bischof exkommunizierte die des Landrechts und des Sachsenspiegels das sechs) und einem jährlich gewählten Schultheiß. Hopfenberg, legte der Rat die Communziegelei mit Zwickauer Bevölkerung, weil der Rat die Kapelle Zwickauer Gewohnheitsrecht. Der Kodex war eine Lehmgrube an. Am südlichen Rand des Geländes der elenden oder schmerzensreichen Maria vor brauchbare Hilfe für die Praxis der allseitigen 1354 befand sich der Richtplatz der Stadt mit Galgen, das dem Tränktor hatte abreißen lassen. Sie war als ­Lenkung der Bürgerschaft und die Arbeit der Rats- Am 11. November stiftete der Ratsherr Heinrich sogenannte Weiße Gericht. Sühne für einen Totschlag errichtet worden, je- bediensteten. In einer deutschen Textabfassung Grossner das Regelhaus für Weltleute beiderlei n doch ohne die Erlaubnis des Rates, der sich damit beschrieb es die Bürgerrechte und -pflichten, ­Geschlechts, die nach leicht veränderten Regeln Die Stadt kaufte ein kleines Waldstück, das soge- übergangen fühlte. Der Bischof nahm die Exkom- enthielt frühe Handwerksordnungen und erwähnte der Franziskaner lebten. Das Haus stand am Korn- nannte Haarholz, am Böhmischen Fernhandels- munikation drei Jahre später zurück. in der Schmiedeordnung erstmals das Vorkommen markt. In ihm arbeiteten etwa zehn Regelschwes- weg, einige Kilometer südlich vor Zwickau. und den Gebrauch von Steinkohle. So verbot man tern, im Seelhaus zur Krankenpflege vier Schwes- den Schmieden, in der Nähe der Stadtmauer ihr 1386 tern vom Franziskanerorden. Die Schwestern Schmiedefeuer mit Steinkohle zu unterhalten. 1375 Zwickau wurde erneut vom Kirchenbann getroffen. ­hatten kein Gelübde abgelegt und gingen den Überregionale Bedeutung erhielt er u. a. durch die Am 15. Februar brannten infolge des unbeaufsich- Diesmal hatte sich die Stadt am Überfall auf die Mönchen wirtschaftlich zur Hand. Wahrscheinlich bildliche Darstellung mittelalter­licher Leib- und tigten Herdfeuers einer Wäscherin namens Werther Burg Rabenstein beteiligt, wobei die Kirche zer- gaben sie Mädchen vermögender Eltern auch Todesstrafen (Abb. 5) im Zusammenhang mit der fast alle Häuser der Scheergasse ab. stört worden war. Im Jahr 1389 schickte der Rat Schulunterricht.­ Gerichtsbarkeit.­ den Syndikus Lübich nach Rom, der von Papst Im Stadtrechtsbuch verpflichtete der Rat alle 1379 Urban VI. die Lösung des Bannstrahls erreichte. Zwickauer Einwohner mit Bürgerrecht im Ernstfall 1355 Zwickau baute ein Spital für Aussätzige auf dem zur Verteidigung ihrer Stadt. Das Wehrwesen un- Im April und Mai trat die Zwickauer Mulde erneut rechten Muldeufer oberhalb der Einmündung des 1387 terstand dem Rat der Stadt, der dem Landesherrn über die Ufer und überschwemmte die Stadt. wiederum Truppenkontingente zu stellen hatte. Pöhlauer Baches. Am 1. Mai brach erneut ein Stadtbrand aus, der Das Heergerät (Pferd, Schwert, Schild, Harnisch, die Umgebung der Marienkirche, u. a. die Rats- 1361 Bettzeug, Becher, Handtuch etc.) musste jeder 1383 schule, und die Umgebung der Katharinenkirche selbst einbringen. Der Rat erließ eine Verordnung, um den großen vernichtete. Den Bürgern wurde nach dieser Am 13. April brach bei Heinrich Pilgrims in der n Aufwand bei Hochzeiten und Kindtaufen beim pa- ­Katastrophe ein auf vier Jahre ausgesetzter Korngasse Feuer aus. Dieser sich daraus entwi- Bei der Mülsener Schlacht erlitten auch die trizischen Bürgertum einzuschränken. So durften Steuernachlass­ gewährt. ckelnde Stadtbrand zerstörte Korngasse, Niederen Zwickauer Streitkräfte starke Verluste. Zwickau nur die nächsten Angehörigen eingeladen werden, n Steinweg, Ulmannsgasse, einen Teil der Frauen- ­unterstützte in den bis 1355 andauernden maximal aber 80 Personen, je vier Personen zu Am 28. Mai zerstörte ein weiterer Stadtbrand die gasse, den Pfarrhof und die Marienkirche, nicht Erbstreitigkeiten Hermann von Schönburg zu einer Schüssel. Zum Polterabend sollten höchstens Umgebung der Katharinenkirche und die Häuser aber die nur wenige Meter weiter stehende Rats- ­Crimmitschau gegen dessen Bruder Friedrich vier Spielleute auftreten und kein Schmaus statt- der Scheergasse. schule. Das Ehepaar Lechter, das für den Brand von Schönburg zu . finden; zur Kindtaufe nur vier Frauen mitgehen, verantwortlich gemacht wurde, endete auf dem Geschenke darbringen nur die Mutter, Schwestern Scheiterhaufen. Die Zwickauer Bürger erhielten 1392 und Paten. Bei Übertretung dieser Anordnungen 1350 vom Markgrafen eine dreijährige Steuerbefreiung, Die Privilegierte Schützengesellschaft wurde drohten sogar Strafen; bei Hochzeiten fünf Schock um ihre Häuser neu aufbauen zu können. ­gegründet und schuf sich auf dem Platz vor dem Die Pest, der sogenannte Schwarze Tod, wütete Groschen oder fünf Jahre Stadtverweisung, bei n Tränktor einen Schießplatz. erstmals in großem Umfang in Zwickau. Kindtaufen fünf Pfund Heller oder ein Jahr Stadt- Für die Ratsschule wurde ein eigenes Schul­ n verweisung. Es existierten vier Muldebrücken im Weichbild der gebäude am Marienkirchhof erwähnt. 1398 Stadt: Tränk- und Bierbrücke, Heilig-Geist- und n 1365 Am 21. Januar besuchte Markgraf Wilhelm I. die Röhrensteg. Wohl in diesem Jahr ließ der Markgraf Wilhelm I. Stadt und bestätigte dabei die Stiftung für das n In der Stiftungsurkunde für einen Kunigundenaltar die bestehende befestigte Anlage um einen massi- Georgenhospital. König Karl IV. bestätigte dem Grünhainer Kloster Abb. 5 | Darstellung von Leib- und Todesstrafen im Stadtrechtsbuch von 1348 der Marienkirche wurde die dortige Kalandstube ven Burgturm erweitern, dem bald weitere Bauten u. a. die Gerichtsbarkeit über die Orte Crossen, der gleichnamigen Bruderschaft erwähnt. An der folgten. Oberhohndorf, Schedewitz und Bockwa. Stelle des Kunigundenaltars richtete die Familie 1399 n Bose später ihre Familiengruft ein. Die Kaland­ 1384 In diesem Jahr wurde die Heilig-Geist-Kirche am Die Dörfer Osterweih und Pölbitz (Belwitz) gingen bruderschaft hatte sich folgenden Aufgaben Reinsdorfer Weg erstmals erwähnt. Sie besaß je Der Rat ordnete an, das Baden zur Seelenreini- von den Nachfahren Conrad Egerers vom Stein in ­verschrieben: Seelenmessen für verstorbene Mit- einen Nord- und Südeingang und einen kleinen, gung auf drei Tage in der Woche zu beschränken den Besitz Zwickaus über. Das Vorwerk Osterweih glieder aus ihren Geldmitteln finanzieren, das von einer Mauer eingefassten Friedhof. (Dienstag, Donnerstag und Freitag). hatte der Rat von der gleichen Familie bereits ­Kirchenvermögen erhalten und die Armenfürsorge 1334 erworben. Für den Bezirk außerhalb der und Krankenpflege gewährleisten.

18 Die Chronik der Stadt Zwickau Das 14. Jahrhundert 19 1700 1702 Die Einführung des Gregorianischen Kalenders in Bei der Rekrutierung für den Großen Nordischen Sachsen führte dazu, dass vom 19. Februar an Krieg schleppten die Werber auch Bürger gewalt- elf Tage weggelassen wurden. sam aus ihren Häusern fort. Die Stadt hatte zudem n Defensions-, Milizzuschuss- und Quartiergelder zu Die Gasthöfe »Zum Schwarzen Adler« (bestand bis zahlen. etwa 1780) und »Goldene Sonne« (bis 1738) am n Oberen Steinweg (später Nr. 9 und Nr. 18) eröffne- Mit der Einführung der Akzise (einer Art Verbrauchs- ten. Der neue Gasthof »Zur Grünen Tanne« (bis steuer oder auch Binnenzoll) erfolgte für die 1919) am Kornmarkt (später Nr. 4) gehörte dem ­Torschreiber, die als Kontrolleure fungierten, der Advokaten und Stadtvogt Karl Christian Weise. Einbau von Wohnungen in die Stadttore. n n Der Zwickauer Meister Severin Holbeck baute in Friederike Caroline Weißenborn (später Neuberin) die Moritzkirche eine kleine Orgel ein. zog mit ihren Eltern von Reichenbach im Vogtland n nach Zwickau. Sie lebte in ihren Jugendjahren mit Der aus Worms zugezogene Bergfaktor Beutler ließ ihrem Vater im Gebäude am Oberen Steinweg die im Dreißigjährigen Krieg zerstörte Obere Mühle (später Nr. 27). Hier in Zwickau hatte sie auch – nunmehr als Mittelmühle bezeichnet – neu auf- erstmals Kontakt zu wandernden Schauspielgesell- bauen. schaften. Ihr Vaterhaus in Zwickau im Renais­ n sance­stil und mit den drei prachtvollen Straßen- Auf der nordwestlichen Seite des Schießangers giebeln erhielt in den 1780er Jahren die Konzes- wurde für 1500 Taler der Schießangerteich ange- sion des Gasthofs »Zur Goldenen Sonne«. (Im Ok- legt. tober 1884 erfolgte der Abbruch des Gebäudes.)

Jahrhundert n Am Anfang des Großen Nordischen Krieges 1703 (1700–1721) musste Zwickau dem Kurfürsten Christian Gotthilf Blumberg, von 1700 bis 1735 Friedrich August I. (der Starke) 14 Rekruten Superintendent, Altertumsforscher und Orientalist ­stellen und ausrüsten. n in Zwickau, stellte unter dem Titel »Deliciae ­Cygneae« (Geistliche Schwanenlust) ein neues In der Nähe von Färber-Mangelhaus und Oberer ­Gesangbuch mit etwa 700 Liedern (einige davon Mühle etablierte sich der Bleichhof. aus eigener Feder) zusammen, das er in Zwickau einführte. 1701 n Die Einquartierung dänischer Hilfstruppen unter Im Gewandhaus gastierte der Puppenspieler dem Brigadier von Boyneburg (Februar bis 7. Okto- Johann­ Schmidtmeyer. ber 1701) im Großen Nordischen Krieg belastete

Zwickau stark. Kurfürst Friedrich August I. (der Abb. 37 | Entwurf der Niedertorbrücke von Matthäus Daniel Pöppelmann, 1719 Das 18. 1705 Starke) hatte auf der Seite von Dänemark und Um dem Luxus Einhalt zu gebieten, erließ der Rat Russland in den Konflikt mit Schweden eingegrif- eine neue Kleiderordnung, die wegen schlechter fen, musste aber 1706 eine militärische Niederlage Befolgung schon 1726 wiederholt werden musste. 1708 1709 1710 hinnehmen. n n Für zwei Tage logierte der Kurfürst Friedrich Im August trat der Komödiant Müller aus Weimar Am 29. Juli kamen 15 protestantische Familien aus Die wehrfähigen Zwickauer Bürger wurden in In Zwickau ließ sich der erste Strumpfwirker ­August I. (der Starke) im Stengel’schen Haus mit seiner Kompanie im Gewandhaus auf. Frankreich, die von König Ludwig XIV. ver­trieben 18 Kompanien zusammengefasst und zum Teil in ­nieder. Johann Adam Borklitzsch hatte sein ­(später Hauptmarkt 20). n worden waren, nach Zwickau. die sächsische Armee eingegliedert. ­Handwerk in Frankreich gelernt. n Für 2 000 Taler kaufte die Stadt den schönbur­ n n Um ein neues Hospital einzurichten, kaufte der gischen Ort Oberhaßlau, besaß ihn aber nur Der Rat richtete eine städtische Begräbniskasse Johann David Friderici übernahm die Büschel’sche Rat vom Stadtvogt Weise für 350 Gulden das Haus acht Jahre. ein. Buchdruckerei, die später an Johann Gabriel in der Langen Gasse. Das Gebäude wurde aller- n n Büschel überging. dings im nächsten Jahrzehnt durch einen Neubau Zwickau übernahm den Dresdner Scheffel und das ersetzt. dortige Kornmaß.

66 Die Chronik der Stadt Zwickau Das 18. Jahrhundert 67 Eine kurfürstliche Anordnung hob die Anzahl der Der Rat erwarb die neun Richter’schen Teiche 1719 Viertelmeister von fünf (im ersten Viertel gab es in Weißenborn für 1 850 Gulden vom Kaufmann In die Garnison zog eine Kompanie mit dem Stab bereits zwei) auf acht – je zwei pro Viertel – an. Karl Gottfried Richter. des Infanterie-Regiments von Heynitz. n n n Der Bibliothekssaal der Lateinschule erhielt einen Am Schönen Anger wurde ein hölzerner Röhren- Die hölzerne Brücke vor dem Niederen Tor wurde Anbau (Fertigstellung 1712), der zudem seit 1735 kasten aufgestellt. aus Stein neu erbaut. die Amtswohnung des Konrektors und ab 1839 die n n des Rektors enthielt. In der Innenstadt Zwickaus standen 583, in den Der Chemnitzer Unternehmer Hertel errichtete in Vorstädten 74 Häuser. Zwickau eine Niederlassung, um hier 300 Spinner 1711 zu beschäftigen. Am 21. März brannte das Brauhaus von Zeidler in 1716 n der Korngasse ab. Die jetzt steinerne Brücke am Oberen Tor wurde Johann Friedrich aus Altenburg etablierte eine n nach Plänen des Landbaumeisters Matthäus Daniel zweite Druckerei in der Stadt. Nachdem sie an- Die Tuchmacher vollendeten den Wiederaufbau Pöppelmann gebaut. Der Rat hatte 1712 beschlos- fangs in gemieteten Räumen untergebracht war, der Brett- und der Papiermühle. sen, die hölzernen Stadttorbrücken durch steinerne zog sie 1724 in die Lange Gasse. Im Jahr 1735 zu ersetzen. Die Klöppelbrücke vor dem Oberen Tor kam die Druckerei am Klosterplatz unter, 1792 1712 entstand 1716, die Niedertorbrücke 1719 und die ging sie nach zwischenzeitlich dreimaligem Frauentorbrücke 1726 (Abb. 37). ­Besitzerwechsel wieder ein. Johann David Friderici kaufte die Büschel’sche n Druckerei und verlegte sie fünf Jahre darauf in 1717 Zur Förderung der Leinwand-Barchent- und den Niederen Steinweg. ­Cannevas-Weberei ließ der Rat eine Niederlage Im Juni rückte der Stab mit eineinhalb Kompanien ­errichten. Diese Manufaktur beschäftigte 1720 1713 des Garde-Infanterie-Regiments von Dietmar in etwa 300 Spinner. die Stadt ein. Im Januar traten die Hildburghausener Hofschau- n spieler in der Stadt auf. 1720 Im September erließ der Rat eine neue n Brauordnung.­ Am 1. Mai erfolgte nach dreijähriger Bauzeit die Wegen der großen Armut in der Stadt mussten die n Einweihung des sogenannten Reichen Hospitals Steuern teilweise gewaltsam eingetrieben werden. Am 4. Dezember explodierte bereits zum dritten (auch Hospital St. Georg) in der Langen Gasse. Mal die Beutler’sche Pulvermühle, die danach n 1714 einging.­ Mitte Juli richtete ein Unwetter mit Wolken­ Abb. 38 | Postmeilensäulen, Darstellung von 1721 brüchen in der Stadt und der Umgebung bis Die Postmeisterei wurde vom Gasthof »Zur Golde- n ­Wolkenstein schwere Schäden an. nen Gans« in das Haus am Markt (später Nr. 5) Kurfürst Friedrich August I. (der Starke) unter- verlegt. stellte den Zwickauer Bergbau dem Bergamt In der Zeit bis 1785 entstanden neun Manufaktu- Im August rückten zwei Eskadronen Kattesche 1725 Schneeberg, das über den Betrieb des Steinkoh- 1721 ren, die aber teilweise nur von kurzer Lebensdauer Dragoner in Zwickau ein, wo sie fast zwei Jahre lenbergbaus die polizeiliche Aufsicht führte. Im November zogen zwei Kompanien des Infante- Am 23. Juni drang bei einem Hochwasser der waren. Etwa 700 Lohnarbeiter wurden dabei in stationiert waren. Wegen der einsetzenden 1715 n rie-Regiments von Marche in die Garnison ein. Zwickauer Mulde das Wasser bis zur Burggasse vor. Zwickau beschäftigt. Als sehr fortschrittlich erwies ­Diebstähle zogen Bürgerwachen auf. Im August trat die Schauspieltruppe von Christian Die Zwickauer Weber erhielten für den Garnmarkt n Neben anderen Häusern wurden die Walk- und die sich die Kattun- und Zeugdruckerei Steiner, die n Spiegelberg und David Holzward im Gewandhaus in Zwickau das Bannrecht. Für dieses Jahr wurde in der Stadt erstmals eine Schlossmühle beschädigt und wieder Teile des als erste zum Maschinendruck überging. Am Rathaus brachte man die ersten beiden auf. Friederike Caroline Weißenborn (seit 1718 Schänke erwähnt, in der Kaffee ausgeschenkt Flößholzes weggeschwemmt. Die Tuchmacher ver- Leuchtpfannen der Stadt an. Zwei Jahre später Neuberin) kam hier erstmals intensiv mit der wurde. Auch die Strohflechterei trat in Zwickau als 1718 kauften ihre Papiermühle, die sie erst vor zehn ­erfolgte die Bestückung der Eckhäuser. Die Versor- Schauspielkunst in Berührung, trat aber in Zwickau 1723 neues Gewerbe auf. Jahren neu errichtet hatten. gung der Laternen für den Fall einer Feuerbrunst nie selbst auf. Zwei Jahre später verließ sie mit Die Garnison des Regiments von Dietmar erhielt Am 11. Juli, am 7. November und am 26. Dezember oder eines Tumults übernahmen die Nachtwächter. eine Ablösung durch zwei Kompanien des 1. Regi- dem Reinsdorfer Bauernsohn Johann Neuber und richteten drei Hochwasser erheblichen Schaden n 1726 dem Weißenborner Predigersohn Johann Gottlieb ments der Leibgarde von Fitzner. 1722 an, wovon besonders stark die Schlossmühle und Neben steinernen Distanz- oder Meilensäulen wur- Am 16. September fiel ein Haus in der Frauengasse Förster die Stadt, um sich dieser Truppe anzu- n der davor liegende Bleichhof betroffen waren. Die Neuberin besuchte anlässlich des Todes ihres den auf Anordnung des Land- und Grenzvermessers den Flammen zum Opfer. schließen, nachdem ein erster Fluchtversuch aus Johann Friedrich aus Altenburg eröffnete eine Vaters noch einmal die Stadt Zwickau. Adam Friedrich Zürner vier obeliskförmige Post­ n dem elterlichen Haus bereits vorher gescheitert Druckerei, die bis 1792 existierte. n 1724 säulen vor den Stadttoren aufgestellt (Abb. 38). Die hölzerne Frauentorbrücke wurde durch eine war. Förster gründete 1722, Neuber und Weißen- Nach der erneuten Verlegung der Post in den Gasthof­ Am 24. April kaufte der Rat für 11 000 Gulden steinerne ersetzt. born 1725 eigene Theatertruppen. »Zur Goldenen Gans« verblieb sie bis 1804 dort. das Rittergut Weißenbrunn. n n n n

68 Die Chronik der Stadt Zwickau Das 18. Jahrhundert 69 Auf der Basis freiwilliger Beiträge beschloss die Stadt die Bildung einer Gebäudebrandkasse. Ab 1787 bestand bei der Immobiliar- und ­Mobiliarbrandkasse ein Versicherungszwang.

1730 Im Januar musste die Stadt für die Leibgarde Kur- fürst Friedrich Augusts I. (des Starken) 15 Rekru- ten mit einer Körpergröße von mindestens 1,80 m stellen, wobei auch Verheiratete zwangsweise verpflichtet­ wurden. n Ab 8. Mai nahm das Böhnen’sche Infanterie-­ Regiment am Mühlberger Lust- und Paradelager (Manöver) teil und kehrte am 16. Juli 1730 nach Zwickau zurück. Obrist Baron von Haxthausen wurde jetzt Kommandeur des Regiments. n Vom 25. bis zum 27. Juni feierte die Stadt anläss- lich der 200-jährigen Wiederkehr der Verabschie- dung der Augsburger Konfession, wie schon zur 100-jährigen 1630, erneut ein Fest. Damit brach- ten die Bürger ihre unvoreingenommen positive Abb. 40 | Empfehlungsschreiben von Johann Sebastian Bach für Ludwig Krebs, 1737 Einstellung gegenüber dem lutherisch-protestan­ tischen Glauben zum Ausdruck. n 1733 1735 Im Dezember kaufte der Rat von August Schmidt Am 26. Juni führte ein Wolkenbruch zu einem Am 4. Dezember wurde ein Fahnenjunker der für 300 Gulden die beim Gießrad stehende Leder- Hochwasser, das die Schlossmühle und Bergkeller ­Garnison wegen Mordes geköpft. walkmühle. beschädigte. n n Der Orientalist, Münzkundige und Altertumsforscher 1732 Am 26. November huldigten 16 000 Menschen Superintendent Christian Gotthilf Blumberg starb Wegen Übertretung des Zwickauer Bierbanns er- auf dem Markt dem neuen Kurfürsten Friedrich in Zwickau. folgten Ausfälle nach Schönfels, Silberstraße und ­August II. Für den am 1. Februar verstorbenen n Mülsen St. Jacob, wo kein Bier gebraut werden Landesherrn Kurfürst Friedrich August I. Unter dem Befehl des Obristen Graf Sulkowski Abb. 39 | Kurfürst Friedrich August I. der Starke, in: »Codex Augusteus«, 1724 durfte. der Starke war eine sechsmonatige Landestrauer ­bezogen eine Freikompanie, Dragoner und Artille- n angeordnet worden (Abb. 39). rie die Garnison. Neben einem Regimentsstab lagen in Zwickau fünf n n Der Rat erließ im Dezember eine neue Brau­ Im Dezember verwies man zahlreiche Huren aus In diesem Jahr gab es in Zwickau 176 Tuchmacher Kompanien Musketiere in Garnison. Am 27. Dezember stürzten 15 m Stadtmauer Seit diesem Jahr erfolgte auf Zwickauer Fluren ordnung. Es gab zu dieser Zeit zehn gangbare der Stadt. und 22 Branntweinbrenner. n ­oberhalb der Schlosspforte ein. regelmäßiger­ Kartoffelanbau. ­Brauhäuser in der Stadt. Am 9. und 10. Juni sowie am 18. Juli kamen drei 1728 1729 Trupps der Salzburger Protestanten in Zwickau an, 1734 1736 wo sie herzlich empfangen wurden. Sie hatten 1727 Am 17. Januar wurde der Kurfürst Friedrich Am 18. Juli traf ein Hochwasser der Zwickauer Im November rückten drei Kompanien des von Vom 14. bis zum 16. Oktober besuchte Kurfürst ­infolge eines Emigrationspatents des katholischen ­August II. als August III. polnischer König und Mulde vor allem die Mühlen. Zu Pfingsten 1727 ließ Rektor Christian Clodius Böhnen’schen Infanterie-Regiments in die Stadt ein. Friedrich August I. (der Starke) die Stadt, um eine Salzburger Erzbischofs Leopold Anton von Firmian Groß­herzog von Litauen. Für die dafür entstande- von seinen Schülern das biblische Drama »Der n Musterung der hiesigen Garnison vorzunehmen. vom 31. Oktober 1731 zu Tausenden ihre Heimat nen Kosten musste Zwickau 12 000 Taler bei­steuern. keusche Joseph« aufführen. Das Aufführen von Der nördliche Teil des Oberen Kirchhofs wurde Es war nach 1691, 1693 und 1708 sein vierter verlassen und waren vom Kurfürst von Branden- 1737 Tragödien und Komödien durch Schüler wurde gepflastert.­ ­Aufenthalt in der Stadt. n burg und König in Preußen Friedrich Wilhelm I. Im Mai erhielt der Bach-Schüler Johann Ludwig von 1742 bis 1795 zu einer Tradition. n n Die Beschwerden der Bürger gegen die Arbeits- zur Neuansiedlung in Preußen eingeladen worden. Krebs eine Anstellung als Organist an der Marien- n Statt der Gulden- führte der Rat die Talerrechnung Johann Gabriel Büschel verlegte seine Buch­ weise des Rates veranlassten den Kurfürsten, eine kirche (Abb. 40). ein. druckerei an den Nicolaiplatz. Untersuchung durchführen zu lassen, die aber n n keine negativen Resultate erbrachte.

70 Die Chronik der Stadt Zwickau Das 18. Jahrhundert 71 1973 1975 Am 28. April erfolgte die Grundsteinlegung für Am 27. März öffnete das Gewandhaus nach einer das Neubaugebiet Neuplanitz. zweijährigen Rekonstruktion seine Pforten wieder n für die Besucher. Das Theater bot jetzt 412 Gästen Am 14. Juni fand der Bau des 4 175 Wohnungen Platz. umfassenden Neubaugebiets in Eckersbach E 1 – E 4 n seinen Abschluss. Am 14. Juni gewann die BSG Sachsenring Zwickau n in Berlin im Endspiel gegen die SG Dynamo Dresden Am 1. September erhielt das Pädagogische Institut mit 2 : 2 nach Verlängerung und 4 : 3 nach Elf­ den Status einer Hochschule und gleichzeitig das meter­schießen zum dritten Mal den DDR-Fußball- Promotionsrecht (Dr. paed.) verliehen. Ab 1984 pokal des FDGB. Im anschließenden Wettbewerb durfte die Hochschule auch den Titel Dr. phil. ver- Europapokal der Pokalsieger setzten sich die geben. Zwickauer mit 0 : 0 und 2 : 0 (Rückspiel 1. Oktober) n gegen ­Panathinaikos Athen, mit 0 : 1 und 1 : 0 bzw. In diesem Jahr lief der millionste Pkw vom Typ 5 : 4 nach Elfmeterschießen (Rückspiel 5. Novem- Trabant vom Fließband. ber) gegen den AC Florenz sowie mit 1 : 1 und 1 : 0 (Rückspiel 17. März 1976) gegen Celtic Glasgow 1974 durch, um erst im Halbfinale gegen den späteren Gewinner des Europapokals, den RSC Anderlecht, Am 7. Januar übergab die Stadt in Eckersbach am mit 0 : 3 und 0 : 2 (Rückspiel 14. April 1976) zu Weitblick das erste Wohnhaus speziell für ältere scheitern. Bürger. Weitere altersgerechte Wohnblöcke ent- n standen später hier und im Neubaugebiet Planitz. Bei der Weltmeisterschaft im Rennrodeln in n ­Hammarstrand, die vom 10. bis zum 16. Februar Am 6. Juni fasste der Ministerrat der DDR den stattfand, errangen die Brüder Bernd und Uli Hahn ­Beschluss, dass der Steinkohlenbergbau im im Doppel den Titel. Abb. 107 | Studentenwohnheim an der Inneren Schneeberger Straße, 1972 Zwickauer Revier schrittweise einzustellen sei. n Abb. 108 | Pionierhaus »Wilhelm Pieck«, 1978/1980 n Am 7. Oktober weihte Oberbürgermeister Helmut Am 6. Oktober weihte die BSG Lokomotive Zwickau Repmann die Volksschwimmhalle II an der Flur- in Marienthal ihren Sportplatz, einen Hartplatz, ein. Am 10. September errang Fußball-Nationaltorhüter Am 29. November starb der Dichter Rudolf Kirsten straße ein. Sie verfügte über fünf 25-m-Bahnen. Nach drei Jahren Bauzeit nahm der neue Betriebs­ Auf Initiative der SED-Kreisleitung wurde in der n Jürgen Croy von der BSG Sachsenring Zwickau mit (geboren am 28. September 1886 in Quersa bei n teil des Zwickauer Bekleidungswerks an der ehemaligen Gaststätte »Germania« in der Äußeren Am 20. Oktober wurde am Neumarkt der HO-Ge- der Olympiamannschaft der DDR beim Olympischen Großenhain). Kirsten, der seit 1936 in Zwickau als Am 30. Oktober stellte die Straßenbahn den ­Reichenbacher Straße 156 mit seiner zentralen Schneeberger Straße 34 die Gedenkstätte »Haus tränkeservice eröffnet, der – im Gegensatz zu den Turnier in München nach einem 2 : 2 gegen die Volksschullehrer angestellt war, schrieb in seiner ­Betrieb auf der Linie 3 nach Wilkau-Haßlau ein. Endfertigung die Produktion auf. der revolutionären Zwickauer Arbeiterbewegung« Kaufhallen – pasteurisiertes Bier ohne Mengen­ ­Sowjetunion den 3. Platz (es gab zwei Bronze­ Freizeit vor allem moderne Märchen und Schwänke, Auf dieser Strecke verkehrten nun Omnibusse. eingerichtet und der Öffentlichkeit übergeben. medaillen). Im gleichen Jahr wurde Croy erstmals mit denen er im gesamten deutschsprachigen begrenzung verkaufte. n n 1976 DDR-Fußballer des Jahres – eine Auszeichnung, Raum bekannt wurde. Im Dezember übernahm das RAW das Keglerheim Am 7. Oktober verlieh der Staatsrat der DDR der Am 3. Juli weihte die BSG Lokomotive Zwickau im 1977 die ihm erneut 1976 und 1978 zuteilwurde. n in der Marienthaler Straße 120, aus dem nach Stadt Zwickau in Würdigung ihrer Verdienste beim Marienthaler Sportgelände am Eschenweg ihren Am 3. Januar wechselte das »Schwanenschloss« n Am 17. Dezember starb in Glücksburg bei Flensburg zweijährigen Umbaumaßnahmen (u. a. eine neue Aufbau der sozialistischen Gesellschaft in der Rasenplatz ein. wieder den Besitzer. Aus dem Kulturhaus »Gruben- Am 30. Oktober half die Zwickauer Feuerwehr im Prof. Dr. Gerhard Küntscher (geboren am 6. Dezem- vollautomatische ­Kegelbahn) das Klubhaus DDR den Vaterländischen Verdienstorden in Gold. n lampe« wurde das Pionierhaus »Wilhelm Pieck«, Nachbarkreis bei der Bergung und den ber 1900 in Zwickau, Reichenbacher Straße 23). »7. Oktober«­ entstand. n Am 31. Juli erspielte sich der Zwickauer Torhüter in dem junge Thälmann-Pioniere ihre Freizeit ge- Aufräumungsarbeiten nach dem Eisenbahnunglück Sein Lebenswerk war die Entwicklung der Mark­ n Bei einem Hochwasser am 7. und 8. Dezember trat Jürgen Croy zusammen mit der Fußball-National- stalten konnten (Abb. 108). in Schweinsburg-Culten. Bei dem Zusammenstoß nagelung bei Frakturen langer Röhrenknochen im Das Naturkundemuseum am Domhof 2 wurde ge- die Zwickauer Mulde über die Ufer, der Pegel stieg mannschaft der DDR im Endspiel des Olympischen n von zwei D-Zügen waren 25 Menschen getötet und Jahr 1939. schlossen. Die Bestände wurden im Städtischen auf 4,32 m. Fußballturniers in Montreal gegen Polen mit 3 : 1 Der VEB Draht- und Seilwerk in der Seilerstraße 1 70 verletzt worden, die fast alle in das Bezirks- n Museum eingelagert. die Goldmedaille. erhielt im März auf der Leipziger Frühjahrsmesse krankenhaus »Heinrich Braun« eingeliefert wurde. Das »Hotel Wagner« in der Bahnhofstraße 67 n n eine Auszeichnung für sein Eszet-Spezialdrahtseil. Der Express KARLEX hatte ein Haltesignal über­ führte fortan den Namen »Stadt Zwickau«. Die Bierbrücke diente nach einer Rekonstruktion Am 22. November verkehrte bei der Deutschen n fahren. nur noch als Fußgängerüberweg. Reichsbahn zwischen Berlin und Zwickau erstmals n n der Sachsenring-Express. n

176 Die Chronik der Stadt Zwickau Das 20. Jahrhundert 177 In den fertiggestellten Internatskomplex des VEB Sachsenring Zwickau an der Leipziger Straße zogen die ersten Lehrlinge ein, die vorwiegend aus den Nordbezirken der DDR kamen. n Im RAW lief die Pro­duktion von offenen Güter­ wagen, den Eas-Güterwagen, an. n Nach zwei Grubenunglücken in Mosambik (Moatize) mit 154 tödlich verunglückten Bergleuten wurde die DDR-Regierung um Hilfe gebeten. Sie beauf- tragte den VEB Steinkohlenwerk »Martin Hoop« mit der Hilfe und der Modernisierung der mosam- bikanischen Steinkohlengruben. Zahlreiche Berg­ leute aus Zwickau lebten und arbeiteten bis 1990 in Moatize. Als Ausgleich erhielt die DDR Stein- kohle, die zum Teil in Zwickau verkokt wurde. n Am Domhof 2 wurde die Galerie »Am Domhof« eröffnet.­

1978 Ab dem 1. Januar gehörte der jetzt diesen Namen tragende VEB Steinkohlenkokereien »August Bebel« Zwickau (ABZ) mit den Betriebsteilen »Martin Hoop« und Großgaserei Magdeburg zum VEB Gaskombinat »Fritz Selbmann«, »Schwarze Pumpe«. Abb. 109 | Eckersbach E 4, Apotheke, 1978/80 n Abb. 110 | Plattenwerk an der Äußeren Dresdner Straße, 1979/80 Vom 23. zum 24. April fielen 40 cm Neuschnee, der in Parks, Grünanlagen und umliegenden Wäl- Am 31. August fuhr letztmals der O-Bus, der schon Bebel«, das Automobilwerk »Sachsenring«, das dern starke Baumschäden infolge Schneebruchs Die Materialbörse in der Leipziger Straße 75 nahm 14,5 m), die am gleichen Tag auf diesen Namen Am 5. Oktober wurde das von dem Zwickauer Künst- seit dem 1. März nur noch auf der Teilstrecke Bau- und Montagekombinat Süd, die Grubenlam- verursachte. ihre Tätigkeit auf. Sie erfasste und koordinierte getauft wurde, dem Verkehr (Baubeginn 29. Okto- ler Jo Harbort geschaffene Rosa-Luxemburg-Denkmal­ vom Poetenweg bis zum Waldpark Weißenborn penwerke, den Wärmeanlagenbau Berlin, in den n das Rest- und Abfallmaterial der Betriebe, um es ber 1976). auf dem gleichnamigen Platz zwischen Gerhart-­ verkehrte. VEB Baugrund Berlin (Produktionsbereich Zwickau Am 30. und 31. Dezember kam es auch in Zwickau einer Wiederverwendung zuzuführen. n Hauptmann-Oberschule und Kreisgericht eingeweiht. n – Tunnelbau), in das Metallleichtbaukombinat zu einem extremen Temperatursturz mit gefrieren- Am 19. August weihte das Volkspolizeikreisamt n Am 30. November beendeten die Schächte des Plauen, ins Gaskombinat »Schwarze Pumpe« im dem Regen und anschließenden starken Schneefäl- 1979 (VPKA) an der Ethel-und-Julius-Rosenberg-Straße Am 6. Oktober wurde die vom Reichsbahnausbes- VEB Steinkohlenwerk »Martin Hoop« als letzte der Bezirk Cottbus, in die Braunkohlenwerke der Ober- len. Die Elektroenergie- und Fernwärmeversorgung einen Neubau ein, der sich an den bestehenden serungswerk im Gelände des Georgi-Dimitroff-Sta- Am 31. Januar fand die letzte Filmvorführung im Zwickauer Steinkohlenwerke offiziell die Förderung lausitz und die Bergbauerkundung in Oelsnitz. fielen zeitweise aus. Besonders betroffen waren Komplex anschloss. In den Anbau zogen die Ver- dions erbaute 280 m lange Polyester-Rodelbahn, Marienthaler Kino MALI statt. koksfähiger Kohle. Am 29. September 1980 brachte In einer »Bergschadenkundlichen Analyse« des die Haushalte in den Neubaugebieten und die In- kehrspolizei und das Pass- und Meldewesen ein. die auf einer Eigenentwicklung basierte, eröffnet. n der Martin-Hoop-Schacht IV für den Eigenbedarf­ Zwickauer Steinkohlenbergbaus wurden im dustriebetriebe. Die Wetterkatastrophe verursachte­ n Die erste Fahrt unternahm die aus Zwickau Am 16. März erhielt die Ingenieurhochschule das des Kraftwerks die letzte Kohle zutage. Zwei Jahre Zwickauer Revier 1 096 ehemalige Schächte, Schäden in Höhe von mehreren Millionen Mark. Am 28. September erfolgte die Grundsteinlegung stammende­ Silber-Olympiamedaillengewinnerin Promotionsrecht (Dr.-Ing.) verliehen. später standen noch sieben Schächte offen, deren ­Tagesfallörter und Stolln festgestellt. n für das Wiederbebauungsgebiet Alter Steinweg. Ute Rührold. n Verfüllung aber begonnen hatte. Dabei waren sie n Der Wohnungsbau in Eckersbach E 4 wurde been- Vorangegangen war seit 1971 im östlichen Stadt- n Am 6. April wurde der Grundstein für ein neues gleichzeitig Sekundärrohstoffspender, z. B. bei Am 6. Dezember erfolgte nach 104 Jahren Koks­ det. Hier waren insgesamt 4 280 Wohnungen, fünf kerngebiet ein sukzessiver Flächenabriss, der Am 8. Oktober nahm das Plattenwerk »Martin Hoop« Druckereigebäude des VEB Graphische Werke Stahlschrott. Die ehemaligen Bergarbeiter erfuhren produktion in der Kokerei des ehemaligen Karl- Schulen, fünf Kindergärten, zwei Krippen, eine einen großen Teil des noch existierenden spätmit- seine Produktion auf. Der erste Spatenstich war Zwickau an der Crimmitschauer Straße 43 gelegt. zu großen Teilen eine Umschulung. Die meisten Marx-Schachtes I an der Äußeren Dresdner Straße kombinierte Kindertagesstätte, eine Kaufhalle, telalterlichen Charakters der Stadt, mit den ent- am 1. Juni 1976 erfolgt (Grundsteinlegung 6. Mai n wanderten ab in die Steinkohlenkokerei ­»August der letzte Koksausstoß. ein Versorgungszentrum, eine Apotheke und eine sprechenden Straßen- und Raumverhältnissen und 1977), der Probebetrieb lief am 1. Juli an. Das Am 22. Juni übergab die Stadt die neu erbaute n ­Ambulanz entstanden (Abb. 109). Häusern aus dem 15. und 16. Jahrhundert, besei- Plattenwerk »Martin Hoop« gehörte zum Woh- Adolf-­Hennecke-Brücke (Länge 175 m, Breite n tigte. Es entstanden 1 156 Neubauwohnungen. nungsbaukombinat »Wilhelm Pieck« (Abb. 110). n n

178 Die Chronik der Stadt Zwickau Das 20. Jahrhundert 179 Am 21. Oktober 1979 erhielt die Sportanlage an Bei den Olympischen Sommerspielen in Moskau, der Flurstraße in feierlicher Form den Namen die vom 19. Juli bis zum 3. August stattfanden, Sport- und Freizeitzentrum »Werner Seelenbinder«. errangen die Zwickauer Lutz Dombrowski die Gold- n medaille im Weitsprung, Dietmar Schmidt zusam- Im Oktober verlieh der Staatsrat der DDR an den men mit den Handballern die Goldmedaille und Kreisausschuss der Nationalen Front Zwickau-Stadt Kristina Richter, ebenfalls mit der Handballmann- für die Leistungen der Bürger im Mach-mit-Wett- schaft, die Bronzemedaille. bewerb den Vaterländischen Verdienstorden in Gold. n n Am 18. und 19. Oktober richtete Zwickau die erste Im Oktober nahm das Theater in der Mühle (TIM) DDR-Meisterschaft im Rhönrad-Paarturnen aus. am Dr. Friedrichs-Ring 155 seinen Spielbetrieb auf. Seit 1955 wurde dieser Sport (Rhönradturnen) be- Es bot 120 Besuchern Platz. sonders in der BSG Lokomotive Zwickau betrieben. n Im Oktober eröffnete nach größeren Umbaumaß- 1981 nahmen das frühere HO-Kaufhaus als Kaufhaus Am 5. Juni eröffnete das rekonstruierte Konzert- Magnet wieder. n und Ballhaus »Neue Welt« wieder. Eingangs-, Ver- waltungs- und Küchenbereich waren neu gebaut Am 6. November beschlossen zuerst das SED-Polit- worden. Der Saal bot entsprechend den geltenden büro und danach am 15. November auch der Minis- Sicherheitsbestimmungen 1 200 Personen Platz. terrat der DDR, die Entwicklung eines moderneren n Pkw-Typs abzubrechen, der den Trabant 601 erset- Vom 22. bis zum 28. Juni wurde die 29. DDR-­ Abb. 112 | Allendestraße, Neuplanitz, 1978/1980 zen sollte. n Radrundfahrt ausgetragen. Zwickau war fünf Mal Etappenort.­ Vom 16. bis zum 18. November 1979 war die BSG n Am 15. August wurde eine neue Sporthalle in Neu- In Burkersdorf wurde ein neu erbautes Wasserwerk, Sachsenring Zwickau, Fachgebiet Synchronschwim- Das Hotel »Stadt Zwickau« erhielt einen Anbau. planitz, die 1 000 Zuschauern Platz bot, eröffnet. das auch die Stadt Zwickau mit Trinkwasser versorgt, men der Sektion Schwimmen, Gastgeber der XXIII. Dennoch reichte die Bettenkapazität der hiesigen n in Betrieb genommen. DDR-Meisterschaften und der XVI. DDR-Jugend- Hotels oft nicht aus, um allen Gästen der Stadt Am 10. und 11. September fand in der Sporthalle n meisterschaften im Synchronisierten Schwimmen. Neuplanitz das Internationale Handballturnier um Die Rodelbahn am Georgi-Dimitroff-Stadion wurde n ein Quartier bieten zu können. den Pokal des Oberbürgermeisters der Stadt auf eine Länge von 360 m vergrößert, um auch für Im Waldpark Weißenborn fand der erste DDR-offene n Sachsenring-Crosslauf statt. Die Veteranen-Akademie mit Sitz im Veteranenklub Zwickau statt, an dem sechs Mannschaften aus die Kinder- und Jugendspartakiade genutzt werden »Grüne Wiese« an der Marienthaler Straße 31 Ungarn, der CˇSSR und der DDR teilnahmen. zu können. n 1980 wurde in der Stadt ins Leben gerufen. Sie sollte in monatlichen Vorträgen Wissenswertes über die Stadt Im September nahm die Station Junger Techniker 1983 Am 1. Januar wurde der VEB ISIS-Chemie als und Aktuelles aus Politik, Wirtschaft und Kultur und Naturforscher in Eckersbach, abseits des Am 1. Januar bildete die Stadt den VEB Denkmal- ­Betriebsteil dem VEB Arzneimittelwerk Dresden vermitteln. Wostokwegs,­ ihre Arbeit auf. Sie entstand aus der pflege mit Sitz an der Äußeren Schneeberger angeschlossen. Im gleichen Jahr begann man n naturwissenschaftlich-biologischen Abteilung, Straße 45, um der Erhaltung der Vielzahl der mit der Produktion der Arzneimittel Obsidan und Die Bauarbeiten für das Neubaugebiet Neuplanitz ­bisher an der Biergasse, und der technischen Zwickauer Baudenkmale gerecht zu werden. Ein Obsilazin. endeten (Abb. 111 und 112). ­Abteilung, bisher im »Alten Schützenhaus« am Beispiel dafür war die in diesem Jahr zum Ab- n Platz der Völkerfreundschaft. Am 20. Juni wurde im Friedrich-Nickolay-Schacht n schluss kommende Rekonstruktion des Pulverturms 1982 und eines Teiles der Stadtmauer. die letzte Seilfahrt im Zwickauer Steinkohlenrevier Am 2. Oktober übernahm das zum August-Bebel-­ n ausgeführt. Danach wurde auch dieser Schacht Am 13. April legte der Vorsitzende des Rates des Werk gehörende Heizwerk am ehemaligen Martin-­ Am 8. Mai öffnete das Städtische Museum an der verfüllt. Bezirks Karl-Marx-Stadt den Grundstein für das Hoop-Schacht IV/IV a die volle Fernwärmeversor- Lessingstraße 1 nach viereinhalb Jahren seine Abb. 111 | An der Ricarda-Huch-Straße in Neuplanitz, 1978/1980 n Neubaugebiet E 5 in Eckersbach, das für etwa gung der Neubaugebiete in Zwickau-Eckersbach Pforten wieder für die Besucher. Die Rekonstruk- Für die Unterbringung von insgesamt 1 264 Lehr- 8 000 Wohnungen konzipiert war. (E 2, E 4 und E 5). lingen und Lehrfacharbeitern baute der VEB Sach- n n tion des Hauses umfasste bauliche Maßnahmen senring Zwickau an der Leipziger Straße in Pölbitz Im April stellte das Reichsbahnausbesserungswerk und die Neugestaltung der Ausstellungen. ein weiteres Wohnheim. seine Containerproduktion auf das international n n geltende Maß von 8,5 Fuß um, womit die Export- chancen erheblich stiegen. n

180 Die Chronik der Stadt Zwickau Das 20. Jahrhundert 181 Am 1. November schlossen sich die Finanzämter Zwickau-Stadt und Zwickau-Land zum Finanzamt Zwickau zusammen. n Am 2. Dezember ersteigerte die Stadt Zwickau das Gemälde des Zwickauer Expressionisten Max Pech- stein »Chogeall’s Palau« aus dem Jahr 1917. n Am 20. Dezember ging in der Keplerstraße das neue Bürogebäude der Barmer GEK in Betrieb.

2011 Im Januar behinderten starke Schneefälle und Dauerfrost den öffentlichen Nahverkehr, sodass der Winterdienst Schwierigkeiten hatte, die ­Straßen zu beräumen. Durch das in der zweiten Monatshälfte einsetzende Tauwetter musste die Hochwasser-Alarmstufe 2 ausgerufen werden. Es entstanden erhebliche Schäden an Straßen und Gebäuden. n Anfang Januar begann der Abbruch des Klubhauses »Grubenlampe« in Planitz. Auf dem Gelände ent- stand eine Grünfläche. n Am 17. Februar wurde dem August-Horch-Museum nach siebenjähriger Bauzeit ein Silberpfeil (Renn- wagen) der AUTO UNION AG übergeben. Abb. 147 | Luftballons am Schumann-Denkmal anlässlich des 200. Geburtstags n Abb. 148 | Spielplatz Muldeparadies, 2011 des Komponisten im Rahmen des Schumann-Festes, 2010 Am 19. Februar wurde Cathleen Martini bei der Bob-Weltmeisterschaft­ in Königssee Weltmeisterin Vom 4. bis zum 12. Juni fand das Schumann-Fest Am 11. und 12. September führte anlässlich des im Zweierbob. Am 2. Mai weihten die Oberbürgermeisterin Dr. Pia Am 24. Juli wurde die 1. August-Horch-Klassik Am 11. und 12. Oktober fand der 15. Jahreskon- anlässlich des 200. Geburtstags des Komponisten 200. Geburtstags Robert Schumanns das Markt­ n Findeiß und Landrat Dr. Christoph Scheurer den ­anlässlich des Jubiläums 125 Jahre Automobil gress der Automobilindustrie in Zwickau statt. statt. Höhepunkt war das Festkonzert der Berliner treiben erstmals an zwei Tagen in die Zeit des Am 3. März eröffnete das Modehaus Kress im Zwickauer Luther-Rundweg ein. gestartet.­ n Staatskapelle unter Leitung von Prof. Daniel Baren­ Komponisten zurück. ­Rathaus eine Filiale. n n Am 28. Oktober erfolgte die Verkehrsfreigabe des boim in der »Neuen Welt« am 8. Juni. Am gleichen n n Am 2. Mai nahm die Hoppecke Advanced Battery Am 5. September verkündete Oberbürgermeisterin Autobahnzubringers von Zwickau zur Autobahn- Tag lockte ein Fest auf dem Hauptmarkt zahlreiche Am 24. September wurde im Städtischen Klinikum Am 19. März gab Geigenvirtuose Elin Kolev im Technology GmbH ein neues Forschungs- und Dr. Pia Findeiß den Baustopp für das im Umbau auffahrt Zwickau-Ost der A 72. Besucher an (Abb. 147). »Heinrich Braun« die Klinik für Altersmedizin und Konzert- und Ballhaus »Neue Welt« sein erstes ­Entwicklungszentrum in Betrieb. befindliche Westsachsenstadion aufgrund stark n n Frührehabilitation (Geriatrie) eingeweiht. Solokonzert.­ n gestiegener Baukosten, was zu mehrfachen Pro- Am 4. November wurde das Haus Frühlingstraße 26 Am 2. August setzten die Abbrucharbeiten an der n n Vom 6. bis zum 8. Mai war Zwickau Gastgeber des testaktionen Zwickauer Bürger führte. nach einer Explosion und nachfolgendem Brand Diesterwegschule ein, um Baufreiheit für die neue Im Oktober konnten der Umbau, die Sanierung Am 16. April fand die feierliche Schlüsselübergabe Champion Cups im Rollstuhlbasketball, bei dem n zerstört. Nach Ermittlungen der Polizei wurden die Schwimmhalle zu bekommen. und die Erweiterung des Finanzamtes Zwickau in des sanierten und umgebauten Rathauses durch der RSC Zwickau Siebenter wurde. Am 28. September unterzeichneten die Stadt Bewohner der zerstörten Wohnung als rechtsextre- n der Lessingstraße nach vierjähriger Bauzeit ab­ die Gebäude- und Grundstücksgesellschaft Zwickau n Zwickau und der Staatsbetrieb Sächsische Immobi- mistische Terroristen und Hauptakteure des Natio- Am 10. August startete erstmals der Heißluftballon geschlossen werden. mbH an Oberbürgermeisterin Dr. Pia Findeiß statt. Vom 22. Mai bis zum 4. Juni empfing Zwickau die Se- lien- und Baumanagement (SIB) eine Kooperations­ nalsozialistischen Untergrunds (NSU) identifiziert. »Robert Schumann« der Stadt Zwickau. n n gelflieger der Deutschen Meisterschaften im Segelflug­ vereinbarung für eine Forschungsbohrung zur An einer am 21. November vor dem Rathaus statt- n Vom 21. bis zum 24. Oktober fand der Interna­ Am 21. April wurde am früheren Frauentor an der Club-, Standard- und Doppelsitzerklasse. ­geothermischen Nutzung von Flutungswässern. gefundenen Mahnwache für die Opfer des rechts- Vom 16. bis zum 28. August fanden in Zwickau die tionale Robert-Schumann-Chorwettbewerb mit der Inneren Plauenschen Straße eine beleuchtete n n extremistischen Terrors nahmen 200 Personen teil Segelflugmeisterschaften der Frauen statt. 23 Chören statt. Edelstahl-Stele mit Informationen zur Stadtge- Am 6. Juli konnte die neu gestaltete Parkanlage Am 3. Oktober wurde das Freiheits- und Einheits- (Abb. 149). n n schichte aufgestellt. Drei weitere Stelen an den Muldeparadies mit einem Probelauf des Lumatra denkmal am Dr.-Friedrichs-Ring eingeweiht. n drei anderen Stadttoren folgten. Fun Race (Luftmatratzenrennen) offiziell einge- n n weiht werden (Abb. 148). n

210 Die Chronik der Stadt Zwickau Das 21. Jahrhundert 211 Abb. 155 | Die neue Stadtbibliothek im Kornhaus, 2014 Abb. 156 | Blick in die neue Stadtbibliothek (1. Obergeschoss), 2014

Anwesend waren hierzu auch Julia und Alexander quadern, auf denen Bronzetafeln befestigt sind, Am 1. Oktober konnte die Umgestaltung des Am 15. Dezember erfolgte mit einem Festgottes- Am 20. März wurde im Heinrich-Braun-Klinikum Am 4. Juni wurde auf dem Schumannplatz das Pechstein, die eine Sammlung von Briefen von welche Wissenswertes über die mindestens sechs ­Verkehrsknotenpunkts Lengenfelder Straße/Cains- dienst die Wiedereröffnung der Pfarrkirche der der Grundstein für das neue Haus 6 gelegt. über 50 Jahre alte Glockenspiel aus Meissener Por- Max Pechsteins Sohn Frank übergaben. Jahrhunderte währende Epoche der Steinkohlen- dorfer Straße mit einem Kreisverkehr fertigge- ­Katholischen Pfarrgemeinde St. Nepomuk mit n zellan innerhalb eines turmartigen »Klangraumes« n förderung im Zwickauer Revier enthalten. stellt werden. Altarweihe.­ Am 8. April versetzte man das Trabant-Denkmal in Betrieb genommen. Vorher befand es sich im Am 26. April führten unwetterartige Regenfälle zu n n auf den Parkplatz des August-Horch-Museums. Rathaus, an der Inneren Schneeberger Straße. Überschwemmungen im Bereich der Reichenbacher Am 25. Juli verstarb beim Aufstieg einer Zwickauer Am 6. Oktober erhielt das Käthe-Kollwitz-Gymna- 2015 n n Straße und in Marienthal. Delegation zur Zwickauer Hütte in den Ötztaler sium für seine Vortragsreihe »Schule im Dialog« Vom 24. bis zum 26. April fand in Zwickau die Vom 4. bis zum 14. Juni fand unter dem Motto Am 6. Januar schlossen die Städte Zwickau und n Alpen in Südtirol Baubürgermeister Rainer Dietrich. den Sächsischen Bürgerpreis. Deutsche AK-Meisterschaft im Synchronschwim- »Robert und Clara« das Schumann-Fest statt. Plauen einen Kompromiss für die Verlängerung des Am 16. Mai erhielt die Katharinenkirche im Rahmen n n men statt. Sie wurde vom 1. SC Flamingo e. V. ­Besonderer Anziehungspunkt war das am 12. Juni Grundlagenvertrags des Theaters Plauen-Zwickau, des Festivals der Reformation das Europäische Am 29. August wurde die neue Kindertagesstätte Am 29. Oktober wurde der Neumarkt nach einem organisiert.­ stattfindende Romantische Lichterfest rund um nach dem der Zuschuss ab 2018 insgesamt ­Kulturerbe-Siegel als Stätte der Reformation verlie- am ehemaligen »Grünen Hof« in der Saarstraße grundhaften Ausbau der Öffentlichkeit übergeben. n den Schwanenteich. 1,5 Mio. Euro betragen soll. Dem stimmte der hen. Den Festgottesdienst im Dom St. Marien hielt eingeweiht. Die Zwickauer Energieversorgung installierte auf Am 11. Mai rief die Gewerkschaft ver.di alle n Stadtrat auf seiner Sitzung am 5. Februar zu. die Botschafterin für die Reformationsdekade n dem Areal eine Ladesäule für Elektroautos. ­Beschäftigten im Bereich des Sozial- und Erzie- Am 8. Juni starb der am 23. Februar 1926 in n Margot­ Käßmann. Vom 1. September bis zum 8. Dezember führte ein n hungsdienstes zum unbefristeten Streik auf. Zwickau geborene Maler und Grafiker Edgar Klier. Am 6. Februar erfolgte der erste Spatenstich für n Grabungsteam des Landesamts für Archäologie Am 3. November gründete sich der RSC Rollers ­Daraufhin blieben alle 17 kommunalen Kinder­ n das neue Fußballstadion in Eckersbach, die Grund- Vom 6. bis zum 22. Juni fand unter dem Motto Sachsen im Hinterhof der Häuser Georgenstraße 3 Zwickau (Rollstuhlbasketball) neu, nachdem der tagesstätten bis 8. Juni geschlossen. Am 13. Juni machte die WAVE Trophy Elektroauto steinlegung am 26. Juni. Bauherrin und Eigen­ »Ganz romantisch« das Schumann-Fest statt. und 5 Ausgrabungen durch. Es konnten 45 Ske­ Vorgängerverein RSC Zwickau 2013 in Insolvenz n Ralley mit 100 E-Mobilen auf dem Platz der tümerin ist die Gebäude- und Grundstücksgesell- Novum war ein Lichterfest am Schwanenteich. lette mit 42 Gefäßen als Grabbeigaben gesichert gegangen war. Der Dom St. Marien erhielt zwei stützende Hilfs- Völkerfreundschaft­ halt. schaft mbH (Abb. 157). n werden, die im ehemaligen Margarethenfriedhof n konstruktionen, um der zunehmenden Schieflage n n Am 6. Juli, am Tag des Deutschen Bergmanns, beigesetzt worden waren. Am 21. November nahm die Schnellecke Logistics ­entgegenzuwirken. Die Planungen sahen eine Vom 15. bis zum 27. Juni fand auf dem Flugplatz Vom 14. bis zum 16. März fand in Zwickau die wurde auf dem Muldeparadies eine bergmännische n Sachsen GmbH an der Büttenstraße eine 13 000 m2 grundlegende Sicherung der Kirchenfundamente die Deutsche Segelflugmeisterschaft statt. ­Jahrestagung und Mitgliederversammlung des Erinnerungsfläche der Stadt Zwickau übergeben. Am 14. September eröffnete die Stadtbibliothek im große Logistikhalle in Betrieb. Damit verbesserte vor. n Sächsischen Museumsbundes statt. Das Ensemble »Feierabend – Schicht im Schacht« sanierten Kornhaus ihre Türen. Fast 10 000 Inter- sich die termingetreue Versorgung des VW-Werks n Am 19. Juni präsentierten die Kunstsammlungen n des Zwickauer Künstlers Jo Harbort besteht aus essierte nutzten die Gelegenheit eines Besuchs in Mosel. Zudem wurden 150 neue Mitarbeiter ein- Zwickau fünf neu erworbene Werke von Max fünf stilisierten Türstöcken, einer Bank mit einem (Abb. 155 und 156). gestellt. Pechstein.­ sich ausruhenden Bergmann sowie aus fünf Stein- n n n

216 Die Chronik der Stadt Zwickau Das 21. Jahrhundert 217 Allgemeine Topografie Aktuelles Straßenverzeichnis

Lage 12 Grad 30 Minuten östlicher Länge Höchster 444,5 m ü. NN an der Schnittstelle Mitteltrasse/Stadtgrenze In der linken Spalte stehen die aktuellen Straßennamen mit dem Jahr der Benennung. 50 Grad 43 Minuten 10 Sekunden nördlicher Breite Punkt (Hüttelsgrün) In der mittleren Spalte finden sich die früheren Straßennamen mit dem Jahr der Benennung. Niedrigster 242,2 m ü. NN an der Schlunziger Hauptstraße ­Richtung Fluss- und Zwickauer Mulde Gesamtlänge 128 km In einigen Fällen wurden Straßen oder Teile von Straßen zusammengelegt oder getrennt, deshalb die Punkt Stadtgrenze Bachläufe­ (Länge im Stadtgebiet 18 km) Bezeichnung »Teil«. Nicht in jedem Fall konnte das entsprechende Jahr der Benennung noch ermittelt Auerbacher Bach 4,2 km Höhenzüge Kreuzberg 402,7 m ü. NN werden. ­Zahlreiche Angaben wurden den Adressbüchern entnommen (Erstnennung). Bei der Suche Brander Bach 2,0 km Am Oberplanitzer 400,7 m ü. NN nach Straßennamen ist zu beachten, dass in den früher selbständigen Gemeinden bestimmte Straßen­ Wasserturm­ namen mehrfach zur gleichen Zeit verwendet wurden (z. B. Glückauf-Straße in Niederplanitz, Ober- Eckersbacher Bach 2,6 km Am Colombstein 383,5 m ü. NN hohndorf und Schedewitz). Die Dopplungen wurden erst nach der Eingemeindung zu Zwickau beseitigt. Galgengrundbach 4,5 km Alexanderhöhe 378,2 m ü. NN Marienthaler Bach 4,8 km Die Zuordnung in der dritten Spalte dient zur groben Orientierung und lehnt sich an die historischen Windberg 372,3 m ü. NN Gemeindegrenzen an. Der Stadtkern (Sk) wird durch den Dr.-Friedrichs-Ring begrenzt. Die Südvorstadt Mittelgrundbach 3,3 km Roter Berg 370,0 m ü. NN (Sv) endet an den historischen Grenzen von Schedewitz (Sch), Oberhohndorf (Od), Planitz (Pl) und Moritzbach 2,7 km ­Neuplanitz (NPl). Die Westvorstadt (Wv) erstreckt sich bis zur Freiheitssiedlung und bis zur Agricola­ Kuhberg 358,3 m ü. NN Niederhohndorfer Bach 1,6 km straße (Beginn von Marienthal – Mt). Die Nordvorstadt (Nv) wird durch die Ludwig-Renn-Straße und Sandberg 345,8 m ü. NN den östlichen Teil des Kuhbergwegs von Weißenborn (W) getrennt, während die Grenze mit Pölbitz (Pö) Planitzer Bach 6,7 km Brückenberg 329,8 m ü. NN nördlich der Pölbitzer Straße und des Nordplatzes verläuft. Pöhlauer Bach 3,8 km Raschberg 294,0 m ü. NN Reinsdorfer Bach 6,9 km Das Straßenverzeichnis basiert auf dem Geo-Informations-System der Stadt Zwickau (Stand 2017). Am Hauptbahnhof 288,4 m ü. NN Schmelzbach 2,5 km Am Hauptmarkt 261,5 m ü. NN Weißenborner Bach 4,5 km

Erklärung der Abkürzungen Meteorologische Daten Au Auerbach Pöh Pöhlau Bo Bockwa Pö Pölbitz Mittlerer Luftdruck 1016,1 hPa Meiste Sommertage 2006 mit 56 (mehr als 25 °C) Br Brand Rott Rottmannsdorf Cai Cainsdorf Sch Schedewitz Mittlere Jahrestemperatur 8,2 °C Meiste Frosttage 2009/10 mit 128 Cr Crossen Sd Schneppendorf Mittlerer Niederschlag 719 mm/m2 Längste anhaltende Schneedecke 1969/70 mit 120 Tagen E Eckersbach Sk Stadtkern/Innenstadt Wärmste Jahre 1934 mit 9,3 °C 2009/10 mit 105 Tagen GR Gebiet Reichenbacher Straße Sv Südvorstadt (heute: Mitte-Süd) 2000 mit 10,3 °C Trockenste Jahre 1982 mit 437 mm/m2 Hd Hartmannsdorf Sz Schlunzig Hü Hüttelsgrün Kälteste Jahre 1940 mit 7,4 °C 1943 mit 495 mm/m2 T Talstraße/Trillerberg MN Mitte-Nord W Weißenborn 1996 mit 7,2 °C 2003 mit 535 mm/m2 Mo Mosel Wv Westvorstadt (heute: Mitte-West) Wärmste Tage 7. Juli 1957 mit 38,0 °C Regenreichste Jahre 1954 mit 1002 mm/m2 Mt Marienthal 20. August 2012 mit 37,7 °C 1974 mit 1038 mm/m2 Nd Niederhohndorf Kälteste Tage 21. Dezember 1969 mit – 29,0 °C 2007 mit 1120 mm/m2 NiePl Niederplanitz NPl Neuplanitz 7. Januar 2009 mit – 25,1 °C Trockenste Monate Oktober 1902 mit 1 mm/m2 Nv Nordvorstadt Heißeste Sommer 1947, 1957, 1992, 2000 Januar 1996 mit 2 mm/m2 Orb Oberrothenbach Kälteste Winter 1928/29, 1940/41, 1962/63, Regenreichste Monate Juli 1954 mit 353 mm/m2 Ohd Oberhohndorf 2009/10 August 2003 mit 230 mm/m2 OPl Oberplanitz Ov Ostvorstadt (Äußere Dresdner Straße/ Pöhlauer Straße) Aktuelle Wetterdaten: René Blank, Zwickau Pl Planitz

222 Statistiken Aktuelles Straßenverzeichnis 223 Aktueller Name (seit) Historischer Name (ab) Stadtteil1 Am Brückenberg (1870) Ov Aktueller Name (seit) Historischer Name (ab) Stadtteil1 Bahnhofstraße (1987) Bahnhofsweg (1845) Wv Neue Bahnhofstraße (1846) Ackerstraße (1946) Kurze Straße (1936) Bo Am Damm (1993) Hd An den Bergkellern (1879) Trillerstraße/Teil T Bahnhofschaussee (1847) Eichicht (1944) Am Dorfteich (2002) Teichweg Sz An den Teichen (2000) Mo Bahnhofstraße (1854) Kurze Straße (1945) Am Fernblick (1998) Mt An der Reithalle (2002) Eichenweg Orb Bahnhofstraße/Reichenbacher Adam-Ries-Straße (1947) August-Bebel-Straße (1925) NiePl Straße/Teil Bismarckstraße (1933) Am Feuerwehrhaus (1999) Sz Angerstraße (1944) Angerstraße/Ackerstraße/ Pö Bahnstraße (1993) Bahnstraße/Neue Lengenfelder Sch Brahmsstraße (1944) Kurze Straße (1898) Am Flugplatz (2005) Npl Straße (1925) August-Bebel-Straße (1945) Anne-Frank-Straße (1993) Straße der Jungen Pioniere Mt Am Fuchsgraben (1879) Sch Dimitroffstraße (1971) Adlerweg (1935) E (1961) Am Hammerwald (1944) Kohlenstraße NiePl Baikonurweg (1987) E Adolph-Menzel-Weg (1962) Hans-Thoma-Weg (1939) W Anton-Günther-Weg (1938) Forstweg (1922) W Bockwaer Straße Barbarastraße (1906) Pö Agricolastraße (1946) Gabelsberger Straße (1900) Mt Bahnhofstraße (1933) Anton-Saefkow-Weg Damaschkeweg (1925) W (1971/73) Bauernweg (1936) Ohd Richard-Wagner-Straße/ Am Hang (1944) Bergstraße Ohd Gabelsberger Straße (1909) Antonstraße (1904) Mt Baumhaselweg (1963) Mt Am Kastanienweg (2002) Kastanienweg Mo Ahornweg (1936) Mt Arndtstraße (1890) Nv Beethovenstraße (1930) NiePl Am Kiesberg (1993) Hd Albert-Funk-Straße (1983) E Arnold-Zweig-Weg (1971) Lönsweg (1928) Sch Behringstraße (1946) Lönsweg (1944) Bo Am Kinderdorf (1993) Ernst-Trülzsch-Straße (1974) Opl Gorch-Fock-Weg (1944) Albert-Hennig-Straße (2000) T Astronomenweg (1963) E Am Kraftwerk (2000) Ov Robert-Koch-Weg (1945) Albert-Lortzing-Straße Cai Audistraße (2004) Lessingstraße (1879) Nv Am Krebsgraben (1997) Sch Berggasse (1999) Orb (2001) Hindenburgstraße (1933) Bergmannsstraße (1998) Sch Alexanderstraße (1900) Pö Am Kreßberg (1924) Sch Stalinstraße (1945) Walther-Rathenau-Straße/Teil Bergmannsweg (1938) Sch Alfred-Schön-Allee (2014) Pö Am Kreuzberg (1997) Opl (1946) Bergring (1999) Orb Allendestraße (1974) Npl Am Marktsteig (1912) Sd Auerbacher Straße (1902) A Bergstraße (1925) OPl Altbrander Straße (1940) Brander Straße Br Am Planitzbach (1968) Am Bach (1925) NiPl Auf der Höhe (1993) Mt Bernhardstraße (1904) Mt Alte Dorfstraße (1996) Gartenstraße (1912) Cr Am Postweg (1999) Mo August-Bebel-Straße (1946) Bismarckstraße (1878) Nv Berthelsdorfer Straße (1912) Cr Alte Gasse (1999) Mo Am Raschberg (1925) Sch Bebelstraße (1945) Bertold-Brecht-Straße (1960) Mt Alte Landstraße (1968) Alte Lengenfelder Straße Sch Am Rotacker (1944) Mutschmannstraße (1940) Br August-Schlosser-Straße Adolf-Hitler-Straße/Schulweg Ohd (1925) Am Schmelzbach (1932) Bo (1971) (1936) Bielstraße (1925) NiePl Ernst-Thälmann-Straße/ Altenburger Straße (1912) Cr/Orb/Mo Bimmelbahnweg (1999) Sz Am Schnepfenberg (2000) Sd Schulweg (1945) Alte Reichenbacher Straße Reichenbacher Straße/Teil Wv Birkensteig (2002) Birkenweg Ohd Am Schwanenteich (2002) Teichweg (1879) Sk Augustusstraße (1904) Mt (1986) (1870) Teichstraße (1882) Birkenweg (1945) Grenzstraße (1944) Mo Auroraweg (1925) Sch Alter Steinweg (1938) Niederer Steinweg Sk Teichgäßchen (1895) Blumenweg (1926) Mt Unterer Steinweg (1303) Amseltal (1944) Uhlandstraße/Amseltal (1906) E Äußere Dresdner Straße Dresdner Staats-Chaussee Ov/E/Pöh Leipziger Straße (1841) (1875) Bockwaer Kohlenstraße Kohlenstraße Bo Innere Leipziger Straße (1875) Amselweg (1999) Cai (2002) Äußere Plauensche Straße Frauenvorstadt (1790) MN Alter Straßenberg (2002) Bergstraße Mo Am Sportplatz (1963) Au (1870) Plauensche Vorstadt (1861) Bockwaer Weg (1944) Dorfweg (1925) Bo Alter Teichweg (2002) Teichweg Mo Am Stadtwald (1993) Mt Äußere Schneeberger Straße Obere Vorstadt (1790) Sv/Sch Bodelschwinghstraße (1946) Lutherstraße (1925) NiePl (1945) Schneeberger Vorstadt (1861) Treitschkestraße (1944) Amalienstraße (1861) Sv Am Strandbad (1938) NiePl Äußere Schneeberger Straße Lutherstraße (1945) Am Angerberg (1997) Rudolf-Ehrlich-Straße Cr Am Triesch (2002) Nd (1870) Bosestraße (1993) Bosestraße (1872) MN Am Asch (1910) Uff der Aschen (1534) Sv Amtsgerichtsstraße (1882) Sk Äußere Schneeberger Straße/ Philipp-Müller-Straße (1953) Hauptstraße (1925) Auf der Asch (1854) Am Walde (1993) Hd Karlsbader Straße (1938) Böttgerstraße (1946) Christianstraße (1885) GR Am Bahnhof (1968) Am Bahnhofschacht/Am Bahn- Wv Am Wasserturm (1968) Glückaufstraße (1936) Ohd Brahmsstraße (1946) Lessingstraße (1925) OPl hof/Kohlenstraße (1870) Äußere Zwickauer Straße Äußere Zwickauer Straße/ NiePl/OPl Lütjensstraße (1944) Heydrichstraße (1944) Am Bahnhof/Kohlenstraße (1971) Teichgasse (1925) Glückaufstraße (1945) Lessingstraße (1945) (1936) Hermann-Sachse-Straße (1947) Bachstraße (1879) Wv Brander Marktsteig Mt Am Berg (1976) Cr Am Wasserwerk (1999) Orb Bachsteig (2002) Bachweg/Teil Orb Brander Straße (1940) Br Am Biel (1930) NiPl Am Weinberg (1968) Südstraße Ohd Bachweg (1999) Mo Brander Weg (1940) Mt Am Birkengrundbach (1995) Cr Am Westsachsenstadion Sch Bahnhofchaussee (2002) Bahnhofstraße Cai (1997) Brauereistraße (1992) Brauereistraße Cai Ernst-Thälmann-Straße (1972)

224 Statistiken Aktuelles Straßenverzeichnis 225 Eisenbahnlinien Straßenbahnen und O-Busse Allgemeinbildende Schulen um 1290 bis um 1990 in Zwickau und seinen Vororten/Stadtteilen1

Personen- und Güterverkehr | Linie: Zwickau nach seit Straßenbahnlinie1 Länge von – bis Gründungsjahr Schulart Anschrift Änderungen Werdau/Leipzig 6. 9. 1845 o. Nr. Hauptbahnhof – Hauptmarkt 4,00 km 6. 5. 1894–1894 Zwickau Reichenbach 31. 5. 1846 o. Nr. Poetenweg – Luisenstraße 2,61 km 16. 10. 1897–1904 2 Reichenbach/Hof 16. 7. 1851 o. Nr. Hauptbahnhof – Cainsdorf 3,25 km 3. 4. 1900–1900 um 1290 Lateinschule Marienkirchhof 1835 Gymnasium o. Nr. Bosestraße – Pölbitz (»Neue Welt«) 2,10 km 29. 11. 1900–1921 1939 Staatliches Gymnasium »Robert Schumann« Schwarzenberg, sog. Obererzgebirgische Bahn 11. 5. 1858 o. Nr. Poetenweg – Marienthal 3,26 km 7. 10. 1904–1922 1519 Griechischschule Gewandhaus 1520 Vereinigung mit der Lateinschule Chemnitz, sog. Niedererzgebirgische Bahn 15. 11. 1858 (Gasthof »Marienthal«)­ 1526 Mägdleinschule3 Lengenfeld/Falkenstein 29. 11. 1875 Nr. 1 Hauptbahnhof – Gemeindegrenze 3,56 km 19. 7. 1894–1943 um 1530 Moritzschule Osterweihviertel Niederplanitz 15. 10. 19071 Schedewitz 1805 Stadtschule4 Wohnungen der Kirchner Frühere Kohlenbahnen/Industriebahnen/wichtige seit Nr. 1 Hauptbahnhof – Eckersbach E 5 4,90 km 19. 9. 1992–2009 5 Gleisanschlüsse | Linie/Anschluss Nr. 1 Pölbitz – Hauptbahnhof 4,80 km 2. 1. 1989–1992 1818 Bürger- und Armenschule Lange Gasse 6 Segen-Gottes-Schacht-Anschlussgleis 13. 12. 1847 Nr. 2 Pölbitz – Marienthal (Gasthof) 5,13 km 28. 9. 1922–1925 1829 Katholische Schule Fleischerplatz 629 ab 1882 Schlossstraße 11 Nr. 2 Pölbitz – Paulusstraße 5,00 km 2. 9. 1963–1966 Hoffnungschacht-/Vertrauenschacht-Anschlussgleise 1. 11. 1854 ab 1908 Hegelstraße 21 (Baracke D) 2 Staatskohlenbahn Königin-Marienhütte Cainsdorf/ 1. 11. 1854 Nr. 3 Hauptbahnhof – Niederhaßlau 7,40 km 2. 6. 1900–1975 ab 1909 Fröbelstraße 6 Kraft & Lücke-Schächte Nr. 3 Eckersbach – Stadthalle 6,30 km 1. 10. 1999–2005 1833 Bürgerschule7 ab 1842 Schulgasse 126 1860 Knaben- und Bürgerschule Von Arnimsches Anschlussgleis (ü. Bremsberg/Cainsdorf) 1. 11. 1854 Nr. 3 Eckersbach – Neuplanitz 10,60 km 11. 12. 2005 ­– heute ab 1875 Schulstraße 11 1870 Knaben-Bürgerschule Nr. 4 Pölbitz – Marienthal (Klinikum)3 7,00 km 1. 2. 1925 ­– heute ab 1939 Peter-Breuer-Straße 11 1875 Mittlere Knaben-Bürgerschule Vereinsglückschacht/Auroraschacht (bis 1887 über 1. 11. 1854 1904 1. Bürgerschule Abzweig Schedewitz) Nr. 5 Klinikum – Hauptbahnhof 5,80 km 13. 12. 2009 ­– heute 1919 Pestalozzischule8 Anschlussgleis Kohlensammelplatz Bockwa2 5. 6. 1855 Nr. 6 Eckersbach – Städtisches Klinikum 8,80 km 6. 5. 1994–1999 1925 Mädchen-Berufsschule9 4 1949 Berufsschule Bürgerschachtbahn 14. 9. 1857 Nr. 7 Pölbitz – Hauptbahnhof 4,80 km 13. 12. 2009 ­– heute Berufsschule »Ernst Zinna« Hilfe-Gottes-Schacht-Anschlussgleis, Bürgerschachtbahn 1858 Oberleitungsbus-Linie Länge von – bis 1860 Realschule10 Albertplatz 211 1868 Realschule II. Ordnung Oberhohndorf-Reinsdorfer Kohleneisenbahn3 25. 9. 1860 Rosa-Luxemburg-Platz 2 1870 Realschule I. Ordnung Weißenborn Gasthof (später Stadt- 13,14 km 1. 12. 1938–1977 1884 Realgymnasium Bockwaer Kohlenbahn (Altgemeindeschacht)4 4. 9. 1861 park) – Poetenweg – – 1897 Realgymnasium mit Realschule Stenn (Schule)5 Kohlenbahn Brückenbergschächte/Morgensternschächte Sep. 1872 1902 Reformrealgymnasium mit Realschule nachfolgend Verlängerung Weißen- 13,19 km (Morgensternschacht III) 13. 4. 1909 1938 Oberschule für Jungen born – Kuhbergweg 1939 Hermann-Göring-Schule Okt. 1948 (Morgensternschacht IV) Willy-Flügel-Siedlung (Abzweig) 13,55 km um 1955–1977 1945 Oberschule Mitte Anschlussgleise Tiefbauschächte 11. 9. 1882 Weißen­born – Stenn 1949 Erweiterte Oberschule »Gerhart Hauptmann« Von Arnimsche Kohlenbahn (Alexanderschacht/ 14. 4. 1884 1860 Mädchen-Bürgerschule Schillerstraße 1 1870 Mädchen-Bürgerschule (1. und 2. Abteilung)12 Gartenstraße 2 1875 Mittlere Mädchen-Bürgerschule Heinrichschacht­ u. a.) 1 Die Nummerierung der Linien erfolgte erst 1926. Die Strecke Bahnhof – Schedewitz erhielt die Lothar-Streit-Straße 2 1904 2. Bürgerschule Vereinsglückschacht/Glück-Auf-Schacht/Auroraschacht5 18. 4. 1887 Eins, Pölbitz – Marienthal die Zwei, Bahnhof – Wilkau die Drei und Pölbitz – Krankenstift die Vier. Die Nummern Eins und Zwei waren als Entlastungsbahnen gedacht. 1919 Parkschule Industriebahn Crossen/Mosel 10. 7. 1893 2 Linie ab 1938 als Wilkau – Haßlau bezeichnet. Ab 14. Februar 1975 nur noch bis zur Schedewitzer 1933 Horst-Wessel-Schule Brücke, am 16. November 1975 wurde die Linie ganz eingestellt und durch Omnibusverkehr ersetzt. 1945 Humboldtschule Anschlussgleis Fikentscher GmbH über Bürgerschacht- 1921 3 Einrichtung der Wendeschleife Paulusstraße, Marienthal, 1959; Einrichtung der Wendeschleife bahn6 und Industriebahn Röhrenwerk Richter/­Ziegeleien Pölbitz mit gleichzeitiger Verlängerung der Linie bis zur Schubertstraße im Jahr 1962; Einrich- 1867 3. Bürgerschule13 Moritzgrabenweg 23 1874 Knaben-Bürgerschule (3. Abteilung) Wolf und Selbmann7 tung der Wendeschleife am Heinrich-Braun-Krankenhaus im Jahr 1963. Dr. Friedrichs-Ring 43 1875 Einfache 3. Knaben-Bürgerschule 4 Zuerst als Linie 1 geführt. 5 Die Linie, und damit der O-Bus-Betrieb in Zwickau, wurde am 31. August 1977 eingestellt, 1879 Einfache Bürgerschule I ­nachdem der O-Bus seit dem 1. März 1977 ohnehin nur noch auf einer Reststrecke von 3,6 km 1904 1. Bezirksschule 1 Sogenannte Obererzgebirgische Bahn. bis zum Stadtpark Weißenborn verkehrt war. 1919 Martin-Römer-Schule 2 Sogenannte Niedererzgebirgische Bahn. 1933 Bose-Römer-Schule14 3 Bis 31. 10. 1965. 4 Ab 4. September 1861 zur Bockwaer Kohlenbahn erweitert. 1949 Thomas-Müntzer-Schule 5 Am 1. Januar 1940 von der Deutschen Reichsbahn übernommen, bis 31. Oktober 1965 betrieben. 1874 Mädchen-Bürgerschule Nordstraße 1 1875 Einfache 3. Mädchen-Bürgerschule 6 Weitere 41 Kohlenwerke nutzten den Gleisanschluss und unterhielten 47 Ladestellen. 15 7 Anfangs über die Von Arnimschen Gleise, ab 1924 über die Bürgerschachtbahn. Zunächst besaß (3. Abteilung) Leipziger Straße 1 1889 Einfache Bürgerschule II die Firma Fikentscher einen Direktanschluss zum Bahnhof. Bis 1923 nutzten u. a. das Röhrenwerk 1904 2. Bezirksschule Richter, die Ziegeleien Wolf und Selbmann und die Firma Fikentscher den Gleisanschluss des 1919 Boseschule Segen-Gottes-Schachtes, der über die Reichenbacher Straße führte. Dann erhielten sie einen 1933 Bose-Römer-Schule16 neuen eigenen Anschluss, der vom Bürgerschacht-/Segen-Gottes-Schacht-Gleis abzweigte. 1949 Alexander-Puschkin-Schule

276 Statistiken Allgemeinbildende Schulen um 1290 bis um 1990 in Zwickau und seinen Vororten/Stadtteilen 277 Theater, Kinos, Varietés Max-Pechstein-Preisträger

Spielstätte heutige Anschrift Bestand Jahr Preisträger Theater Däumelscher Saal Marienstraße ab 1808 1947 Helmut Lang Gewandhaus, Provisorium Hauptmarkt 27 1823–1855 1948 Karl Richter Gewandhaus, festes Theater1 Hauptmarkt 27 ab 18553 1950 Heinz Fleischer, Erich Schulz 1952 Edgar Klier Deutsches Haus Äußere Schneeberger Straße 18 ab 1855 bis 1926 1953 Günter Gera, Eugen Bruders, Erich Schulz Deutsches Theater Äußere Schneeberger Straße 18 bis 1964 1954 Karl Heinz Jacob, Ernst Hecker Victoria-Theater (auch Deutsches Theater) Georgenstraße 1884 1955 Heinz Tetzner, Ernst Hecker, Erika Klier Puppentheater der Jugend Dr.-Friedrichs-Ring 19 ab 1952 1956 Ernst Hecker, Edgar Klier Intimes Theater Neuberinstraße 32 1967– um 1972 1957 Heinz Lanzendorf, Johannes Ignaz Kohler, Werner Wittig Theater in der Mühle (TIM) Dr.-Friedrichs-Ring 155 ab 1979 1958 Gerhard Schmidt, Lothar Friedrich, Gottfried Körner, Berthold Dietz 1959 Klaus Matthäi, Hans Eickworth, Werner Wittig Kinos Theater für lebende Photographien Innere Schneeberger Straße 31 1906–1907 1960 Paul Schmidt-Roller, Rudolf Franz, Hans Eickworth Alhambra Innere Schneeberger Straße 31 1907– um 1920 1961 Klaus Matthäi, Erika Klier, Albert Schwarz Royaltheater Hauptstraße 53 1907– um 1909 1962 Käte Walter, Bruno Konrad, Herbert Pilz Pariser Weltkino Burgstraße 24 1907– um 1908 1985 Karl Heinz Jacob 1987 Fritz Böhme, Heinz Tetzner Edison-Theater Bahnhofstraße 6 1907– um 1908 1989 Carlfriedrich Claus, Karl Heinz Westenburger Kino-Salon Hauptstraße 35 1907–1908 1991 Albert Hennig (Ehrenpreis) Kino-Säle2 Hauptstraße 35 1908–1925 1993 Alfred Hrdlicka (Ehrenpreis) Kino-Salon (Schneider) Oberplanitzer Markt 6 1908–1938 1995 Yana Milev (Förderpreis) Linde-Lichtspiele Innere Zwickauer Straße 69 um 1910 –1963 1997 Adam Page/Johannes Spehr (Förderpreis) Vaterland-Lichtspieltheater Hauptstraße 46 1919 – um 1976 (1946–1954 Sojusintorg-Kino) 1999 Lothar-Günther Buchheim (Ehrenpreis) Lindenhof Marienthaler Straße 53 um 1922–1931 2001 Tilo Schulz (Förderpreis) Deutsches Theater/ Tivoli Äußere Schneeberger Straße 18 1927–1964 2003 Florian Hecker (Förderpreis) Marienthaler Lichtspiele (MALI) Marienthaler Straße 119 1938–1979 2005 Arno Rink (Ehrenpreis) Capitol Innere Zwickauer Straße 125 1938–1994 2007 Luka Fineisen (Förderpreis), Alexander Schellow (Stipendium) Palast-Theater Hauptstraße 8 1920–1964 (1946–1954 Sojusintorg-Kino) 2009 Jacqueline Jurt (Förderpreis), Sebastian Kuhn (Stipendium) 2011 Klaus Staeck (Ehrenpreis) Astoria3 Poetenweg 6/8 ab 19294 (1946–1954 Sojusintorg-Kino) 2013 Luise Schröder (Förderpreis), Arne Schmitt (Fotograf) (Stipendium) Kulturhaus Auerbach5 Ernst-Thälmann-Straße 160 um 1955 – um 1965 2015 Maria Anisimowa (Förderpreis), Jeronimo Voss (Stipendium) Freilichtbühne Zwickau Parkstraße 1959–1987

Varietés/ Burgkeller Burgstraße 6 bis 1945 Kabaretts u. ä. Lindenhof Marienthaler Straße 53 1903–19926 Odeon-Kleinkunstbühne Reichenbacher Straße 8 1922 Palast-Kabarett Hauptstraße 8 um 1924–1945

1 Ab 1863 Stadttheater. 2 Das Doppelkino von Otto Pietzsch besaß 180 Plätze in der Abteilung I (1907 eröffnet), Theater lebender Photographien, und 140 Plätze in der Abteilung II (1908), Tonbild-Theater. 3 Ab 1993 Filmpalast Astoria. 4 In Betrieb. 5 Regelmäßige Filmvorführungen gab es auch in weiteren Kultur- und Klubhäusern wie z. B. im Klubhaus Cainsdorf »Clara Zetkin«, Klubhaus Sachsenring, und in Gasthöfen. 6 Mit Unterbrechungen; im Jahr 1893 als Gastwirtschaft eröffnet.

288 Statistiken Max-Pechstein-Preisträger 289 Band 3 der Zwickauer Chronik vereint in kurz erzählten Zeitabrissen alle wichtigen Ereignisse der 900-jährigen Stadtgeschichte. Diese sind in Daten, Fakten und Bildern chronologisch dargestellt – zum schnellen Informieren und Nachschlagen. Ein Register erleichtert das gezielte Auffinden von Personen und Orten. Tabellen, Listen und Statistiken geben umfangreiche Informationen zu verschiedenen Themen- schwerpunkten: Gründungen von Betrieben und Schachtanlagen, Veränderungen von Straßennamen, Baumaßnahmen von Denkmalen, Kirchen und Kapellen oder zu Bürgermeistern und Ehrenbürgern.

In Band 1 und 2 beschreiben ausführliche Essays relevante Zusammenhänge und Prozesse in den einzelnen stadtgeschichtlichen Epochen, ergänzt durch Biografien renommierter Persönlichkeiten.

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