Amtsblatt S 1259B für den

1985 Braunschweig, den 01. März 1985 5

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A: Personalmachrichten ...... 65 D: Rechtsvorschriften, Verwaltungsvorschriften und Bekanntmachungen anderer Dienststellen

B: Erlasse und Bekanntmachungen 53. Haushaltssatzung der Stadt G ö ttin g en...... 69 der obersten Landesbehörden ...... — 54. VO über die Erklärung der „ Almker Mergelgrube “, Stadt , zum N aturdenkm al...... 70 55. VO über den Leinenzw ang für Hunde in der C: Verordnungen, Rundverfügungen und Bekannt­ Stad t H a r d e g s e n ...... 72 machungen der Bezirksregierung Braunschweig 56. Grenzänderung zwischen der St. Margarethen- 49. VO über die Festsetzung eines Wasserschutzgebietes Kirchengemeinde Holtensen in Göttingen (Kirchenkreis für das Einzugsgebiet der Wassergewinnungsanlage Göttingen-Nord) und der Friedens-Kirchengemeinde Goldbornquelle der Stadt U s la r ...... 65 in Göttingen (Kirchenkreis Göttingen-Stadt) .... 72 50. Verleihung der Rechtsfähigkeit...... 69 51. O r d e n ...... 69 E: Sonstige Mitteilungen 52. B e k a n n tm a c h u n g ...... 69 57. N eues Archiv für N ie d e r s a c h s e n ...... 73

Hier veröffentlichte Rundverfügungen werden den Gemeinden und Kreisen nicht mehr besonders schriftlich mitgeteilt. Hinweis: Annahmeschluß für die Ausgabe zum 1. eines jeden Monats ist der 20. des Vormonats; für den 15. des Monats der 5. eines jeden Monats.

C: Verordnungen, Rundveriügungen und Bekannt­ machungen der Bezirksregierung Braunschweig

49. Verordnung über die Festsetzung eines Wasserschutzgebietes für das Einzugsgebiet der Wassergewinnungs­ anlage Goldbornquelle der Stadt Uslar vom 13. 02.1985

Aufgrund der §§48 und 49 des Niedersächsischen Wasser­ gesetzes (NWG) in der Fassung vom 28. Oktober 1982 (Nie- ders. GVB1. S. 425) zuletzt geändert durch Gesetz zur Berei­ nigung des niedersächsischen Straf- und Ordnungswidrig­ keitenrechts vom 05. Dezember 1983 (Nieders. GVB1. S. 281), wird verordnet:

§ 1 Zugunsten der Wassergewinnungsanlage Goldbornquelle der Stadt Uslar, Ortsteil Dinkelhausen, wird zum Schutz der Gewässer vor nachteiligen Einwirkungen im Interesse der derzeit bestehenden und künftigen öffentlichen Was­ serversorgung ein W asserschutzgebiet zum Wohl der All­ gemeinheit festgesetzt.

§ 2 (') Das Wasserschutzgebiet gliedert sich in die Schutzzo­ nen I (Fassungsbereich) II (Engere Schutzzone) III (Weitere Schutzzone) (I 2) Die Grenze verläuft, im W esten beginnend, im Tal zwi­ schen Ravensberg und Hohe Warte über den Kleinen Müh­ lenberg bis zur Forstwegekreuzung der Abteilungen 17,

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20, 23, 19, von dort im Norden bis zur Forstwegekreuzung Lfd. Schutzzone der Abteilungen 21, 168, 166, von dort im Osten entlang Nr. n m den Hennenköpfen bis zur Forstwegekreuzung der Abtei­ lungen 12,163,106,105 und von dort im Südennördlich der 8. Entleerung von Wagen der Fäkalabfuhr Ruine Malliehagen und des Ravensberges bis zum Aus­ a) durchAbkippenoderAblassen v v gangspunkt. b) bei landwirtschaftlicher Verwertung bei sofortiger Verteüung v b (3) Über die Begrenzung des Wasserschutzgebietes und seiner Schutzzonen gibt die als Anlage zu dieser Verord­ 9.1 Aufbringen von Gülle und Jauche nung angefügte topographische Karte im Maßstab 1:25 000 einen Überblick. Die genauen Grenzen des Was­ a) 01.10.-28.02./29.02. <

b) 01.03.-30.09. er serschutzgebietes und seiner Zonen ergeben sich aus Kar­ ten, die Bestandteil der Verordnung sind. Der Grenzverlauf 9.2 Aufbringen von Stallmist bei sofortiger ist durch eine rote Linie dargestellt. Verteilung b — (4) Die Veröffentlichung der Karten im Verkündungsblatt 10. Lagerung von Wirtschaftsdünger (Jauche, (Verkündung) wird nach § 48 Abs. 4 NWG dadurch ersetzt, Gülle und Stallmist) außerhalb undurch­ daß eine A usfertigung der K arten b ei dem Landkreis Nort­ lässiger Gruben. Ausgenommen ist die heim — untere Wasserbehörde — aufbewahrt wird. Jeder­ Zwischenlagerung von Stallmist auf land­ mann kann dort die Karten auf Verlangen während der Ge­ wirtschaftlichen Nutzflächen, wenn er schäftsstunden kostenlos einsehen. Weitere Ausfertigun­ nach der Anfuhr umgehend verteilt wird. v v gen befinden sich bei der Bezirksregierung Braunschweig und dem Wasserwirtschaftsamt Göttingen. 11. Lagerung von festen auslaugbaren wasser­ gefährdenden Stoffen (Gifte, Schädlingsbe­ § 3 kämpfungsmittel, künstlicher Dünger etc.) 0) Die Schutzzone I darf nur zur Vornahme solcher Hand­ außerhalb von Räumlichkeiten, aus denen lungen betreten werden, die erforderlich sind ein Eindringen in den Boden nicht möglich ist. v v a) zur Nutzung der Zone als Wiese, b) für den Betrieb und die Überwachung der Wasser­ 12. A nw endung chem ischer M ittel für die gewinnungsanlage, Pflanzenbehandlung im Rahmen des c) zur baulichen und betrieblichen Veränderung der Pflanzenschutzgesetzes Wassergewinnungsanlage. a) Pflanzenbehandlungsmittel, die keiner (1 2 34 56 7) B ei der N utzung der Schutzzone I als W iese ist die B e­ Anwendungsbeschränkung unterliegen — — kämpfung von Schädlingen und Aufwuchs mit chemischen b) Zustimmungsbedürftige Pflanzenbe­ Mitteln verboten. Darüber hinaus ist jegliche Düngung un­ handlungsmittel v b tersagt, soweit sie nicht in geringen Mengen zur Erzielung c) Pflanzenbehandlungsmittel mit einer geschlossenen Grasnarbe erforderlich ist. Anwendungsverbot v v (3) Im übrigen ist das Betreten der Schutzzone I sowie die 13. Gewässerunterhaltung mit chemischen Vornahme jeglicher Handlung in ihr verboten. Mitteln v b 14. Anlage von Gärfuttermieten § 4 a) Gärfuttermieten ohne dichte Sohle und In dem Wasserschutzgebiet sind folgende Handlungen Auffang der Silagesäfte v b nach Maßgabe der nachstehenden Aufstellung in den je­ b) Gärfuttermieten mit Foliendichtung weiligen Schutzzonen verboten (v) oder beschränkt zuläs­ sig (b ): und Auffang der Süagesäfte v b c) Gärfuttermieten mit wasserundurch­ lässiger fester Sohle und Auffang der Süagesäfte b — Lfd Schutzzone Nr. H HI 15. Errichtung von Anlagen zum Lagern, Abfüllen und Umschlagen wasserge­ 1. Einleiten von Abwasser in den Untergrund fährdender Flüssigkeiten gern. § 161 NWG a) Versenkenvon Abwasserundi^es von a) bei unterirdischer Lagerung und einem Verkehrsflächen abfließenden Wassers Fassungsvermögen der Anlage über Schluckbrunnen, Sickerschächte aa) bis zu 400001 v b und vergleichbare Einrichtungen v v ab) über 400001 v v b) Untergrundverrieselung von industri­ ellen und gewerblichen Abwässern v v b) bei oberirdischer Lagerung und einem c) U ntergrundverrieselung son stiger (z. B. Fassungsvermögen der Anlage häuslicher) Abwässer v v ba) bis zu 1000001 v b bb) über 1000001 v v 2. Versenken und Versickern von Kühlwasser v b bc) über lOOOOOlabernurWasser- 3. Abwassereinleitung in oberirdische gefährdungs-Klasse WGK0-1 v b Gewässer v b 16. Transport wassergefährdender Stoffe 4. a) Durchleiten von Abwasser durch das Schutzgebiet v b a) in Rohrleitungen gern. § 156 NWG v v b) Hinausleiten von Abwasser aus dem b) in Rohrleitungen, die den Bereich eines Schutzgebiet b b Werksgeländes nicht überschreiten (Rohrleitungen als Bestandteü von 5. Abwasserverregnung und Abwasserland­ Anlagen zum Lagern s. unter 15.); behandlung v v hierzu gehören auch Feld­ leitungen und Verbindungsleitungen, 6. Aufbringen von Klärschlamm v v die der Bergaufsicht unterliegen 7. Bau von Abwasserreinigungsanlagen und ba) unterirdisch verlegt v v Abwassersammelgruben v b bb) oberirdisch verlegt v b

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Lfd. Schutzzone Lfd. Schutzzone Nr. n m Nr. n m

17. Transport wassergefährdenderund 35. Bodenabbau radioaktiver Stoffe v — a) mit Freüegung des Grundwassers V b 18. Ablagern, Aufhalden, Einbringen in den b) ohne Freüegung des Grundwassers V ~ Untergrund von wassergefährdenden 36. Bergbau V b Stoffen mit Ausnahme von Abfällen v v 37. Sprengungen V b 19. Errichtung von Abfallbeseitigungsanlagen 38. Bohrungen (mit Ausnahme für die öffent­ a) für Bauschutt und sonstige inerte liche Wasserversorgung) V b Abfallstoffe v v b) für sonstige Abfallstoffe v v 39. Einbau von Grundwasser-und Erd­ reichwärmepumpen sowie Wärmepumpen 2 0 . Errichtung von Anlagen zur Behandlung mit Erdsonden V b oder Lagerung von Autowracks v v 40. Errichtung vonBetrieben mit V erwendung oder Abstoß radioaktiver Stoffe V V 21. Errichtung von baulichen Anlagen a) für Wohnzwecke als Einzelbebauung b — b) für landwirtschaftliche Betriebe v b § 5 c) als geschlossene Siedlungen, für gewerbliche und industrielle Zwecke t1) Von den Verboten des § 4 kann die Bezirksregierung und son stig e Zw ecke (z. B. Braunschweig — obereW asserbehörde — auf Antrag Aus­ Krankenhäuser) nahmen zulassen, wenn die Belange des Trinkwasser­ ca) ohne Anschluß an eine zentrale Ab- v v schutzes dadurch nicht beeinträchtigt werden. wasserbeseitigung (2) Die nach § 4 beschränkt zulässigen Handlungen dürfen cb) mit Anschluß an eine zentrale Ab­ nur mit Genehmigung des Landkreises — untere wasserbeseitigung v b Wasserbehörde — vorgenommen werden. Die Genehmi­ Für Änderungen von baulichen Anlagen gung darf nur versagt werden, wenn zu befürchten ist, daß gelten die vorstehenden Bestimmungen, durch die beabsichtigte Handlung auf die durch diese Ver­ wenn die bauliche Änderung einer Ände­ ordnung geschützte Wassergewinnungsanlage nachteilig eingewirkt werden kann und solche Nachteile auch nicht rung der Nutzung nach Art und Umfang dient und hierdurch mehr wasserge­ durch Auflagen und Bedingungen verhütet werden kön­ fährdende Stoffe (größere Mengen, höhere nen. Konzentration) anfallen oder verwendet w erden. § 6 Anlagen, die bei Inkrafttreten dieser Verordnung rechtmä­ 22. Anlage von befestigten und für Motorfahr­ ßig vorhanden sind, jedoch den Vorschriften des § 4 nicht zeuge zugelassenen Wegen, Straßen und Parkplätzen v b entsprechen, bleiben weiter zugelassen. Die zuständige Wasserbehörde kann jedoch im Interesse der Gefahrenab­ 23. Verwendung von wassergefährdenden wehr die Maßnahmen anordnen, die erforderlich sind, um auswasch- oder auslaugbaren Materialien den Zweck dieser Verordnung zu erreichen. zumStraßen-, Wege-oder Wasserbau v b § 7 24. Errichtung von Die Eigentümer und Nutzungsberechtigten der im Was­ a) Bahnlinien v b serschutzgebiet liegenden Grundstücke haben zu dulden, b) Güterumschlagsanlagen, Rangier­ daß Beauftragte der Wasserbehörde und der von dieser er­ bahnhöfen v v mächtigten Stellen sowie Bedienstete des Trägers der 25. Anlage von Start-, Lande- und Sicherheits­ Wasserversorgung nach vorheriger Ankündigung die flächen sowie Anflugssektoren und Not­ Grundstücke betreten, um die Einhaltung der Schutzbe­ abwurfflächen des Luftverkehrs v v stimmungen nach § 4 zu überwachen und Maßnahmen durchzuführen, die zum Schutze der Wassergewinnungs­ 26. Errichtung von müitärischen Anlagen, anlage erforderlich sind (z. B. Aufstellung von Hinweis­ Übungsplätzen und Biwakplätzen, / schildern, Zäunen u. ä.). Biwakieren v v 27. Durchführung von Manövern und Übungen § 8 durch Streitkräfte oder ähnliche Soweit eine Schutzbestimmung dieser Verordnung eine Organisationen v b Enteignung darstellt, ist dafür nach § 51 NWG Entschädi­ 28. Anlage von Campingplätzen v b gung zu leisten. Die Höhe der Entschädigung wird auf An­ trag gem äß §§55 ff. NWG von der Bezirksregierung Braun­ 29. Anlage von Sportanlagen und sch w eig festg esetz t. Badeanstalten v b 30. Errichtung von Gartenbaubetrieben und § 9 Kleingärtenkolonien v b Wer gegen die Bestimmungen dieser Verordnung ver­ 31. Anlage von Friedhöfen v b stößt, handelt ordnungswidrig. Die Ordnungswidrigkeit wird nach § 41 Abs. 1 Nr. 2 und Abs. 2 des Gesetzes zur 32. Vergraben von Tierkörpern und Tier- Ordnung des Wasserhaushalts (Wasserhaushaltsgesetz - körperteüen v v WHG —) in der Fassung der Bekanntmachung vom 16. Ok­ tober 1976 (Bundesgesetzbl. I S. 3017), zuletzt geändert 33. Anlage von Fischteichen v b durch Art. 7 des Gesetzes zur Bekämpfung der Umweltkri­ 34. Erdaufschlüsse, durch die die Deck­ minalität vom 28. März 1980 (Bundesgesetzbl. I. S. 373), in schichten vermindert werden (alle über die Verbindung mit § 36 Abs. 1 Nr. 1 des Gesetzes über Ord­ land- und forstwirtschaftliche Nutzung nungswidrigkeiten (OWiG) in der Fassung der Bekannt­ hinausgehendenBodeneingriffe) v b machung vom 02. Januar 1975 (Bundesgesetzbl. I. S. 80,

68 Amtsbl. f. d. Reg.Bez. Brg. Nr. 5 vom 01. 03. 85 ber. S. 520), zuletzt geändert durch das Strafverfahrensän­ derungsgesetz 1979 vom 05. Oktober 1978 (Bundesge- setzbl. I. S. 1645), mit einer Geldbuße bis zu 100000 DM geahndet.

§ 10 Diese Verordnung tritt vierzehn Tage nach ihrer Verkün­ dung im Amtsblatt für den Regierungsbezirk Braun­ sch w eig in Kraft.

Braunschweig, den 13. 02. 1985 - 502.62013 - NOM/Goldbornquelle

Bezirksregierung Braunschweig Niemann Regierungspräsident

Ö9

Verordnung

zur Änderung der Verordnung über die Festsetzung eines Wasserschutzgebietes für das Einzugsgebiet der Wassergewinnungsanlage Goldbomquelle der Stadt Uslar vom 13.2.1985

Aufgrund der §§ 48 Abs. 2 Satz 1 und 49 des Niedersächsischen Wassergesetzes ( NWG) vom 10. Juni 2004 (Nds. GVB1. S. 171) wird verordnet:

Artikel I

Die Verordnung über die Festsetzung eines Wasserschutzgebietes für das Einzugsgebiet der Wassergewinnungsanlage der Stadt Uslar vom 13.2.1985 (Amtsblatt für den Regierungsbe­ zirk Braunschweig vom 1.3.1985, S. 65) wird wie folgt geändert:

1. In § 2 Abs. 4 wird der Satz 3 „ Weitere Ausfertigungen befinden sich bei der Bezirksre­ gierung Braunschweig und beim Wasserwirtschaftsamt Göttingen“ ersatzlos gestrichen. 2. In § 5 Abs. 1 werden die Worte „ Bezirksregierung Braunschweig-obere Wasserbehör­ de-“ durch die Worte „zuständige Wasserbehörde“ ersetzt. 3. In § 5 Abs. 2 Satz lwerden die Worte „des Landkreises Northeim- untere Wasserbehör­ de-“ durch die Worte „der zuständigen Wasserbehörde“ ersetzt. 4. In § 8 Satz 2 werden die Worte „ Bezirksregierung Braunschweig“ durch die Worte „zu­ ständigen Wasserbehörde“ ersetzt. 5. In § 9 Satz 2 wird der Wert „ 100 0 0 0 ,- DM“ durch den Wert „ 50 000,— Euro“ ersetzt.

Artikel II

Diese Verordnung tritt 14 Tage nach ihrer Verkündung in Kraft.

Northeim, den 8. März 2006

Landkreis Northeim

Michael ickmann Landrat