Stadt Brunsbüttel

Vorhabenbezogener Bebauungsplan Nr. 77 (Vorha- ben- und Erschließungsplan) „Wind to Gas – Windenergieanlagen am Bauernweg sowie Speicherung und Umwandlung erzeugter Energie am Holstendamm“

VEP 4: Begründung (inkl. Umweltbericht)

Auftraggeber: Planungsgesellschaft Wind to Gas Brunsb+ttel GmbH & Co. KG S+derstraße 40, 25709 Marne

Planung:

Brunk & Ohmsen Große Straße 54 24855 J+bek Tel.: 0 46 25 / 1813 503 Fax: 0 46 25 / 1813 509

Stand: November 2016 Satzungsbeschluss

Begründung Vorhabenbezogener B-Plan 77 in der Stadt Brunsb+ttel

Inhaltsverzeichnis TEIL I: STÄDTEBAULICHE BELANGE 1 Zusammenfassung...... I-4 2 Erfordernis der Planung...... I-4 3 Verfahren, Rechtsgrundlage...... I-5 4 Räumlicher Geltungsbereich...... I-5 5 Ziele und Zweck der Planaufstellung...... I-7 6 Beschreibung des Vorhabens...... I-8 6.1 Vorhabenträger...... I-8 6.2 NEW 4.0...... I-9 6.3 Bausteine des Vorhabens...... I-9 6.4 Standortwahl...... I-10 7 Interkommunale Abstimmung, übergeordnete und kommunale Planung...... I-11 8 Städtebauliches Konzept und Gestaltung...... I-13 9 Wesentliche Auswirkungen der Planung...... I-17 10 Berücksichtigung sonstiger öffentlicher Belange...... I-18 10.1 Militärische Belange...... I-18 10.2 Verkehrsrechtliche Belange...... I-18 10.2.1 Zivilen Luftfahrt...... I-18 10.2.2 Bahnverkehr...... I-19 10.2.3 Straßenverkehr...... I-19 10.2.4 Schifffahrt...... I-19 10.3 Denkmalschutz...... I-20 10.4 Wasserrechtliche Belange...... I-20 10.5 Kampfmittelräumung...... I-21 10.6 Brandschutz...... I-21 10.7 Richtfunk und Digitalfunk...... I-21 10.8 Ober- und unterirdische Leitungen...... I-21 10.9 Reaktorsicherheit...... I-22 10.10 Benachbarte industrielle Nutzungen...... I-22 10.11 Bodenordnung...... I-22 11 Ver- und Entsorgungseinrichtungen...... I-23 11.1 Erschließung...... I-23 11.2 Wasserversorgung und Abwasserentsorgung...... I-23 11.3 Stromversorgung und sonstige Leitungen...... I-23 11.4 Abfallentsorgung...... I-23 11.5 Regenwasserentsorgung...... I-23 11.6 Brandschutz...... I-24

I-1 November 2016 effplan. Vorhabenbezogener B-Plan 77 in der Stadt Brunsb+ttel Begründung

11.7 Telekommunikation...... I-24 12 Kosten...... I-24

TEIL II: UMWELTBERICHT 1 Einleitung...... II-1 1.1 Kurzbeschreibung des Vorhabens...... II-1 1.2 Planungen und Darstellungen bzw. Festsetzungen...... II-2 1.2.1 40. Änderung des Flächennutzungsplans...... II-2 1.2.2 Vorhabenbezogener B-Plan 77...... II-2 1.3 Flächenbedarf, Bodenbilanz...... II-5 1.4 Ziele des Umweltschutzes in Fachplanungen...... II-6 2 Beschreibung und Bewertung der Umweltauswirkungen...... II-9 2.1 Derzeitiger Umweltzustand...... II-9 2.1.1 Teilgeltungsbereich 2: Energiespeicher...... II-9 2.1.1.1 Mensch...... II-9 2.1.1.2 Landschaftsbild...... II-9 2.1.1.3 Tiere und Pflanzen, biologische Vielfalt...... II-10 2.1.1.4 Boden und Wasser...... II-11 2.1.1.5 Klima und Luft...... II-12 2.1.1.6 Kultur- und Sachg+ter...... II-13 2.1.2 Teilgeltungsbereich 1 a - c: Windpark...... II-13 2.1.2.1 Mensch und Emissionen...... II-14 2.1.2.2 Landschaftsbild...... II-17 2.1.2.3 Pflanzen und Tiere, biologische Vielfalt...... II-30 2.1.2.4 Boden und Wasser...... II-40 2.1.2.1 Klima und Luft...... II-41 2.1.2.2 Kultur- und Sachg+ter...... II-41 2.2 Umweltmerkmale, die voraussichtlich erheblich beeinträchtigt werden könnten.....II-42 2.3 Prognose +ber die Entwicklung des Umweltzustandes und Maßnahmen zur Vermei- dung, Verringerung und zum Ausgleich...... II-44 2.3.1 Teilgeltungsbereich 2: Energiespeicher...... II-44 2.3.1.1 Mensch...... II-44 2.3.1.2 Landschaftsbild...... II-44 2.3.1.3 Tiere und Pflanzen, biologische Vielfalt...... II-44 2.3.1.4 Boden und Wasser...... II-45 2.3.1.5 Klima und Luft...... II-46 2.3.1.6 Kultur- und Sachg+ter...... II-46 2.3.1.7 Wechselwirkungen...... II-46 2.3.1.8 Eingriffs- und Ausgleichsbilanzierung...... II-46 2.3.2 Teilgeltungsbereich 1 a - c: Windpark...... II-47 2.3.2.1 Mensch...... II-47 effplan. November 2016 I-2 Begründung Vorhabenbezogener B-Plan 77 in der Stadt Brunsb+ttel

2.3.2.2 Landschaftsbild...... II-54 2.3.2.3 Pflanzen und Tiere, biologische Vielfalt...... II-56 2.3.2.4 Boden und Wasser...... II-63 2.3.2.5 Klima und Luft...... II-64 2.3.2.6 Kultur- und Sachg+ter...... II-64 2.3.2.7 Wechselwirkungen...... II-66 2.3.2.8 Eingriffs- und Ausgleichsbilanzierung...... II-67 2.3.3 Ausgleichsmaßnahmen...... II-70 2.3.3.1 Ausgleichsfläche Aebtissinwisch...... II-70 2.3.3.2 Maßnahmen im Kreis ...... II-72 2.3.3.3 Ökokonten im Bereich der Marsch im Kreis Nordfriesland...... II-73 2.4 Planungsalternativen und Nullvariante...... II-76 3 Zusätzliche Angaben...... II-77 3.1 Methodik der Umweltpr+fung, Probleme, Kenntnisl+cken...... II-77 3.2 Maßnahmen zur Überwachung der erheblichen Umweltauswirkungen...... II-77 3.3 Zusammenfassung des Umweltberichts...... II-78

4 Quellenverzeichnis...... II-79

ANLAGEN Anlage 1: TÜV Nord SysTec GmbH & Co. KG, 12-2015 (A): Gutachtliche Stellungnahme zur Schallimmissionsprognose im Windpark Westerb+ttel. Hamburg Anlage 2: TÜV Nord SysTec GmbH & Co. KG, 12-2015 (B): Gutachtliche Stellungnahme zur Schattenwurfprognose im Windpark Westerb+ttel. Hamburg Anlage 3: GfN, Gesellschaft f+r Freilandökologie und Naturschutzfachplanung mbh, 6-2016: Power To Gas und Batteriespeicherkraftwerk, Bauvorhaben auf 2 Flächen in Bruns- b+ttel, Artenschutzrechtliche Bewertung gem. § 44, 45 BNatSchG. Molfsee Anlage 4: TÜV Nord SysTec GmbH & Co. KG, 12-2015 (C): Gutachtliche Stellungnahme zur Standorteignung im Windpark Westerb+ttel. Hamburg Anlage 5: GfN Gesellschaft f+r Freilandökologie und Naturschutzplanung mbH, 1-2016: Wind- park Westerb+ttel – Artenschutzrechtlicher Fachbeitrag. Molfsee Anlage 6: LAIRM Consult GmbH, 3-2016: Schalltechnische Untersuchung zur weiteren indus- triellen Gebietsentwicklung östlich des Nord-Ostsee-Kanals der Stadt Brunsb+ttel -Stand 2016-. Bargteheide Anlage 7: Egbert M+cke, 5-2007: Neubau Biomasseheizkraftwerk in Brunsb+ttel – Baugrund- beurteilung / Gr+ndungsberatung. Kiel

I-3 November 2016 effplan. Vorhabenbezogener B-Plan 77 in der Stadt Brunsb+ttel Begründung

TEIL I: STÄDTEBAULICHE BELANGE

1 Zusammenfassung Die Planungsgesellschaft Wind to Gas Brunsb+ttel GmbH & Co. KG plant die Errichtung eines Energiespeichers (Pilotprojekt) auf dem Gebiet der Stadt Brunsb+ttel. Der Energiespeicher be- steht aus einer Power-to-Gas-Anlage und einem Batteriespeicherkraftwerk. Ziel des Betriebs dieser beiden Anlagen ist die Verstetigung des Stromangebots aus dem Betrieb von regenerativ erzeugtem Strom sowie die Nutzbarmachung der erzeugten Energie auch f+r die Bereiche Mobilität und Wärme. Der Energiebedarf der Speichereinrichtungen soll aus einem Windpark bestehend aus 5 Windenergieanlagen (WEA) gedeckt werden. Der Windpark befindet sich ebenfalls auf dem Gebiet der Stadt Brunsb+ttel. Die Stadt möchte die verbindliche Verkn+pfung beider Teile des Gesamtvorhabens +ber einen vorhabenbezogenen Bebauungsplan absichern. Voraussetzung f+r die B-Plan-Aufstellung ist eine Änderung des Flächennutzungsplans. Das Vorhaben wurde hinsichtlich seiner Verträglichkeit mit Naturschutz und Landschaftspflege gepr+ft. Unter Ber+cksichtigung geplanter Maßnahmen ergeben sich keine unausgleichbaren, erheblichen Beeinträchtigungen.

2 Erfordernis der Planung Die Stadt Brunsb+ttel möchte die planungsrechtlichen Voraussetzungen insbesondere f+r die innovativen Bestandteile des Projektes (Energiespeicher) schaffen. Dies steht auch im Einklang mit dem seit Jahren verfolgten Ziel, Brunsb+ttel als Wirtschafts- und Forschungsstandort mit der Schwerpunktsetzung auf Chemie und auf regenerative Energien (Chemergy) zu profilieren (s.a. Kap. 5). Da eine Realisierung dieser Bestandteile ohne die Nutzung selbsterzeugter Energie aus dem Betrieb des geplanten Windparks wirtschaftlich nicht darstellbar ist, wird auch die Erstellung des Windparks unterst+tzt. Eine Nutzung von „Überschussstrom“ bestehender Windparks z. B. durch einen Energiespeicher ist auf Grund der rechtlichen Rahmenbedingungen nicht möglich. Gemäß aktueller Gesetzgebung m+ssen bestehende Windparks zwingend abgeregelt werden, wenn ein Strom+berschuss im Stromnetz herrscht. Die Nutzung dieses Stroms durch zuschalt- bare Lasten wird politisch diskutiert, hat jedoch noch nicht zu einer veränderten Gesetzgebung gef+hrt. Weiterhin fällt Überschussstrom nur zu wenigen 100 Stunden im Jahr an. Um eine Power-to-Gas-Anlage annähernd wirtschaftlich betreiben zu können, bedarf es jedoch einer deutlich höheren Auslastung. Der vorhabenbezogene Bebauungsplan dient der verbindlichen Verkn+pfung aller Teile des Ge- samtvorhabens, da seitens der Stadt Brunsb+ttel bei der Gesamtabwägung aller zu ber+cksich- tigenden Belange die Entstehung eines weiteren Windparks nur mit dem innovativen Projektbe- standteil Energiespeicher planungsrechtlich begr+ndet werden kann. Voraussetzung f+r die B- Plan-Aufstellung ist eine Änderung des Flächennutzungsplans. Mit diesem vorhabenbezogenen B-Plan und der parallel laufenden F-Planänderung soll ein sonstiges Sondergebiet „Windenergiespeicherung“ auf derzeit als „Fläche f+r die Landwirt- schaft“ bzw. als „Industriegebiet“ dargestellten Flächen ausgewiesen werden.

effplan. November 2016 I-4 Begründung Vorhabenbezogener B-Plan 77 in der Stadt Brunsb+ttel

3 Verfahren, Rechtsgrundlage Der Bauausschuss der Stadt Brunsb+ttel hat am 19.01.2016 beschlossen, den vorhabenbezo- genen B-Plan Nr. 77 (Vorhaben- und Erschließungsplan) „Wind to Gas - Windenergieanlagen am Bauernweg sowie Speicherung und Umwandlung erzeugter Energie am Holstendamm“ auf- zustellen. Der Zweck des B-Plans entspricht dem § 8 des Baugesetzbuches (BauGB), insbesondere ent- hält er rechtsverbindliche Festsetzungen f+r die städtebauliche Ordnung gemäß dem Katalog des § 9 BauGB (Inhalt des Bebauungsplans. Der Plan wird nach § 10 BauGB beschlossen. Das Verfahren wird gemäß BauGB durchgef+hrt. Es handelt sich um einen vorhabenbezogenen Be- bauungsplan gemäß § 12 BauGB, bei dem sich ein Vorhabenträger auf der Grundlage eines mit der Stadt Brunsb+ttel abgestimmten Plans zur Durchf+hrung des Vorhabens und der Erschlie- ßung bereit erklärt hat und in der Lage ist, das Vorhaben innerhalb der im Durchf+hrungsvertrag bestimmten Frist umzusetzen. In der vorliegenden Begr+ndung werden die Ziele, Zwecke und wesentlichen Auswirkungen des Bauleitplans dargelegt. Auch wird aus ihr die städtebauliche Rechtfertigung und das Erfordernis der Planung erkennbar. Zur Wahrung der Belange des Umweltschutzes wird eine Umweltpr+fung durchgef+hrt, in der die bauplanerisch relevanten Umweltbelange ermittelt, beschrieben, bewertet und in einem Um- weltbericht dokumentiert werden. Um bei der Vermeidung und dem Ausgleich voraussichtlich er- heblicher Beeinträchtigungen zu einer Entscheidung zu gelangen, wird nach den Prinzipien der Eingriffsregelung verfahren. Diese haben in den § 1 a BauGB Eingang gefunden und wurden durch das Land Schleswig-Holstein im Gemeinsamen Runderlass des Innenministeriums und des Ministeriums f+r Umwelt, Natur und Forsten zum "Verhältnis der naturschutzrechtlichen Ein- griffsregelung zum Baurecht" sowie im Gemeinsamen Runderlass der Staatskanzlei, des Innen- ministeriums, des Ministeriums f+r Energiewende, Landwirtschaft, Umwelt und ländliche Räume und des Ministeriums f+r Wirtschaft, Arbeit und Verkehr "Grundsätze zur Planung von und zur Anwendung der naturschutzrechtlichen Eingriffsregelung bei Windkraftanlagen" näher konkreti- siert. Die Eingriffsregelung ist Bestandteil der Satzung. Die im Umweltbericht formulierten Maß- nahmen sind in die hier formulierten Festsetzungen der Satzung +bernommen worden und er- langen damit Rechtsverbindlichkeit. Die im Zuge der Bauleitplanung durchgef+hrte strategische Umweltpr+fung wurde so umfäng- lich durchgef+hrt, dass sie nach Einschätzung der Stadt Brunsb+ttel den Anforderungen an eine Umweltverträglichkeitspr+fung im Genehmigungsverfahren entspricht. Die Umweltpr+fung f+r den Bereich des Windparks ber+cksichtigt insbesondere alle außerhalb des Geltungsbereichs des B-Plans gelegenen WEA, die mit den nun geplanten WEA eine Windfarm bilden. Zusätzli- che oder andere erhebliche Umweltauswirkungen, die einer Umweltverträglichkeitspr+fung im nachfolgenden Zulassungsverfahren bed+rften, sind nicht erkennbar. Das Ergebnis der Umweltpr+fung wird im Umweltbericht dargelegt, er ist als eigenständiger Teil Bestandteil dieser Begr+ndung. Die vorliegende Begr+ndung gehört im Sinne des § 10 Abs. 8 BauGB zum vorhabenbezogenen B-Plan Nr. 77 der Stadt Brunsb+ttel.

4 Räumlicher Geltungsbereich Der räumliche Geltungsbereich der 40. Änderung des Flächennutzungsplanes und des vorha- benbezogenen Bebauungsplanes Nr. 77 (Vorhaben- und Erschließungsplan) „Wind to Gas - Windenergieanlagen am Bauernweg sowie Speicherung und Umwandlung erzeugter Energie

I-5 November 2016 effplan. Vorhabenbezogener B-Plan 77 in der Stadt Brunsb+ttel Begründung am Holstendamm“ in der Stadt Brunsb+ttel sind weitestgehend identisch. Über die Flächen im F-Plan hinaus stellt der B-Plan die Flächen dar, die f+r die Erschließung bis zur nächsten öffent- lich gewidmeten Straße genutzt werden. Der Geltungsbereich erstreckt sich f+r den Teilgel- tungsbereich 2 (Energiespeicher, bestehend aus den Teilgeltungsbereichen 2a und b) s+dlich der Zuwegung zum Umspannwerk Ostermoor-West und der TOTAL Bitumen Brunsb+ttel, west- lich der K 74, nördlich des Holstendamms und östlich des Ostermoorwegs und der Bahnlinie Wilster-Brunsb+ttel sowie f+r den Teilgeltungsbereich 1 (Windpark, bestehend aus den Teilgel- tungsbereichen 1a bis c) s+dlich der Gemeindegrenze Brunsb+ttel / , westlich der Fritz- Staiger-Straße (L138), nördlich der Bundesstraße 5 und östlich des Bauernwegs. Er hat eine Gesamtgröße von ca. 28,64 ha (Teilgeltungsbereich 2a: 0,98 ha, Teilgeltungsbereich 2b: 0,90 ha, Teilgeltungsbereich 1a: 9,17 ha, Teilgeltungsbereich 1b: 6,70 ha, Teilgeltungsbereich 1c: 10,89 ha).

Luftbilder mit den Teilgeltungsbereichen der Planung Der Teilgeltungsbereich 2a umfasst in der Flur 71 der Gemarkung Brunsb+ttel einen Teil der Flurst+cke 214, 238 und 251. Der Teilgeltungsbereich 2b umfasst ebenfalls in der Flur 71 der Gemarkung Brunsb+ttel das Flurst+ck 576 und teilweise die Flurst+cke 177/1, 186/5 236, 259, 279/169, 577 und 578 sowie in der Flur 72 die Flurst+cke 80 und 81 (jeweils teilweise). Der Teil- geltungsbereich 1a umfasst in der Flur 44 der Gemarkung Brunsb+ttel teilweise die Flurst+cke 16, 34, 35, 36, 33, 28, 126/29 und 158/118. Der Teilgeltungsbereich 1b umfasst in der Flur 44 effplan. November 2016 I-6 Begründung Vorhabenbezogener B-Plan 77 in der Stadt Brunsb+ttel der Gemarkung Brunsb+ttel das Flurst+ck 31 und teilweise die Flurst+cke 32, 30, 126/29, 29/4, 54 und 53. Der Teilgeltungsbereich 1c umfasst in der Flur 44 der Gemarkung Brunsb+ttel das Flurst+ck 108/1 und teilweise die Flurst+cke 100/1, 160, 113/2, 114/2, 114/1, 113/1, 115/3, 115/4, 108/2, 104 und 103, in der Flur 43 der Gemarkung Brunsb+ttel teilweise die Flurst+cke 29, 32/2 und 33/3 und in der Flur 42 der Gemarkung Brunsb+ttel teilweise die Flurst+cke 91/18 und 91/21.

5 Ziele und Zweck der Planaufstellung Brunsb+ttel ist eine Industrie- und Hafenstadt im Kreis Dithmarschen von Schleswig-Holstein. Brunsb+ttel liegt an der M+ndung der Elbe in die Nordsee und besitzt den bedeutendsten Tief- seehafen an der Westk+ste Schleswig-Holsteins. Die Stadt ist vom Nord-Ostsee-Kanal durchzo- gen, der die Stadt in eine Nord- und eine S+dseite teilt. Die Schleusen in Brunsb+ttel markieren den Beginn der ca. 100 km langen, k+nstlichen Wasserstraße. Mit den mehreren Ortsteilen der Stadt Brunsb+ttel liegt die Einwohnerzahl bei etwa 13.000 Personen. Die Brunsb+tteler Wirtschaft ist traditionell durch die Seefahrt und den Handel geprägt. Seit 1962 haben sich in Brunsb+ttel mehrere Chemiewerke angesiedelt. Daher ist die Wirtschaft heute +berwiegend durch die chemische Industrie geprägt. Eine Sonderrolle f+r k+nftige Ent- wicklungsprozesse nimmt in mehrfacher Hinsicht der Wirtschaftsabschnitt „Energie“ ein. In diesem Kontext wurden im Integrierten Stadtentwicklungskonzept1 der Stadt Brunsb+ttel (ISEK) folgende Ziele formuliert, die auch durch die aktuelle Bauleitplanung vorangetrieben wer- den sollen. Hierdurch möchte die Stadt eine nachhaltige, städtebauliche Entwicklung gewähr- leisten, die die sozialen, wirtschaftlichen und umweltsch+tzenden Belange miteinander in Ein - klang bringt (vergl. § 1 (5) BauGB). • Die Stadt Brunsb+ttel soll als Wirtschaftsraum und Industriestandort, u.a. mit der Schwer- punktsetzung auf Chemie und auf regenerative Energien (Chemergy) erhalten und profiliert werden. Brunsb+ttel soll als Wissenschafts- und Forschungsstandort ausgebaut werden [S. ISEK, KAP. 6, OBERZIELE]. Diese Zielsetzung fußt auch auf den Vorgaben der Landes- und Regionalplanung, nach dem der Stadt- und Umlandbereich von Brunsb+ttel als Wirtschafts- und Versorgungsschwer- punkt in ländlichen Räumen gestärkt werden soll (s. a. Kap. 7). Eine Beeinträchtigung dieser Funktion durch den Bau des Windparks ist nicht gegeben, da die genutzte Fläche deutlich im Außenbereich liegt. Eine Nutzung der Windparkflächen als Wirtschafts- oder Siedlungs- standpunkt ist damit nicht absehbar und unter Ber+cksichtigung des Gebots der Schonung des Außenbereichs derzeit planungsrechtlich als unzulässig einzustufen. • Ein Leitziel der Stadt ist laut ISEK die Verbesserung des Klimaschutzes und die Einleitung der Energiewende [S. ISEK, KAP. 6, LEITZIEL 10]. Insofern soll auf die Anwendung regenera- tiver Energien in Praxis und Forschung hingewirkt werden. Vor allem mittels regenerativer Energien besteht die Chance, einen wesentlichen Beitrag zur Energiesicherheit und zur Sicherung des Industriezweiges Energie in Brunsb+ttel zu leisten. Es besteht Ausbaupoten- zial und eine hohe Bereitschaft zur Forschung und Entwicklung von Konzepten zur Erzeu- gung regenerativer Energien. Die Stadt Brunsb+ttel möchte einen besonders effizienten Beitrag zum Klimaschutz leisten,

weshalb sie die Rahmenbedingungen f+r Energiespeicherung und -umwandlung CO 2-frei er- zeugten Stroms in alternative Speichermedien schafft. Der Betrieb des Energiespeichers er- möglicht durch die dynamische und zeitlich flexible elektrische Lastaufnahme und die Kopp-

1 Integriertes Stadtenwicklungskonzept (ISEK) Brunsb+ttel, Fachbereich III Bauamt der Stadt Brunsb+ttel, 2012

I-7 November 2016 effplan. Vorhabenbezogener B-Plan 77 in der Stadt Brunsb+ttel Begründung

lung des Stromsektors mit den anderen Energie-Sektoren Mobilität und Wärme eine effizien- te und ökonomische Integration von volatiler erneuerbarer Energie in das Gesamtenergie- system. Hierdurch kann auch eine Reduzierung des Netzausbaus erreicht und ein Beitrag f+r eine ganzheitliche Energiewende geleistet werden. Der Ausbau der Stromnetze hat bundesweit mit dem Ausbauumfang der Erneuerbaren Ener- gien in Schleswig-Holstein nicht Schritt halten können. Temporäre Abschaltungen sind erfor- derlich, um einer Überlastung der Netze entgegenwirken zu können. Die Planungen zum Stromnetzausbau erweisen sich als zeitaufwändig und werden durch andere Bundesländer nicht mit dem erforderlichen Nachdruck vorangetrieben. Um hier lokal und auf Landesebene Alternativen entwickeln und aufzeigen zu können, wird das geplante Vorhaben sowohl von der Stadt Brunsb+ttel als auch vom Land Schleswig-Holstein unterst+tzt. Die durch das Vor- haben erprobten Technologien können mittelfristig auch dazu beigetragen werden, dass Strommengen, die auf Grund von Stromnetz+berlastungen derzeit nicht erzeugt werden, auf anderem Wege genutzt (z.B. als Gas f+r Mobilität und Wärme) oder gespeichert werden können. Der Trend einer beständig steigenden EEG-Umlage könnte damit gebrochen wer- den. Hierzu bedarf es aber auch der Veränderung der ab 2017 geltenden Rahmenbedingun- gen des EEG. Die Zielsetzungen zum Klimaschutz stehen auch im Kontext mit der Zielsetzung auf +berge- ordneten Planungsebenen, insbesondere der Landes- und Regionalplanung. Hier wird ins- besondere die Bedeutung der Windenergienutzung f+r das Land Schleswig-Holstein hervor- gehoben. Das Land Schleswig-Holstein hat trotz der Erklärung der Unwirksamkeit der Teil- fortschreibungen der Regionalpläne durch das OVG Schleswig die Absicht bekräftigt, weiter- hin die Nutzung der Windenergie im Lande steuern zu wollen. Mit der Einleitung der Planung zur Teilaufstellung der Regionalpläne durch den Erlass vom 23.06.2015 wurde ein Katalog zu harten und weichen Tabukriterien sowie zu Abwägungskriterien veröffentlich. Dazu wurde eine Karte mit den sich ergebenden Abwägungsbereichen f+r Windenergienutzung veröf- fentlicht. Die f+r den Windpark vorgesehenen Flächen liegen innerhalb der dargestellten Ab- wägungsbereiche. Die Landesplanung hat in Ihrer Stellungnahme vom 28.09.2016 im Rah - men des immissionsschutzrechtlichen Genehmigungsverfahrens mitgeteilt, dass eine Aus- nahme gemäß § 18 a des Landesplanungsgesetzes von der Unzulässigkeit raumbedeutsa- mer Windkraftanlage zugelassen werden kann. Maßnahmen zum Klimaschutz haben auch f+r den Kreis Dithmarschen eine hohe Bedeu- tung. Der Kreis Dithmarschen ist im Rahmen des vom Bundesumweltministeriums (BMU) geförderten Forschungs- und Entwicklungsprojektes „100-%-ee-regionen“ als 100-%-ee- region anerkannt worden. Die Wind-to-Gas-Technologie ist ein wesentlicher Baustein zur Er- reichung des Ziels, nicht nur den Stromsektor, sondern den gesamten Energiesektor auf er- neuerbare Energien umzustellen. • Ferner m+ssen laut ISEK geeignete Flächen f+r den Erhalt und die Stärkung kleiner und mit- tlerer Unternehmen am Standort Brunsb+ttel bereitgestellt werden [S. ISEK, KAP. 6.2.2]. Sie besitzen eine wichtige Funktion als Arbeitgeber f+r den Standort. Brunsb+ttel ist bestrebt, neue, innovative Unternehmen anzusiedeln und durch ihre Planung zu unterst+tzen.

6 Beschreibung des Vorhabens 6.1 Vorhabenträger Zu den Initiatoren der Planung gehören die ersten Pioniere der Windenergienutzung in Schles- wig-Holstein. Diese haben bereits Ende der 1980er Jahre die ersten Windenergieanlagen zur

effplan. November 2016 I-8 Begründung Vorhabenbezogener B-Plan 77 in der Stadt Brunsb+ttel

Eigenversorgung errichtet und betreiben mittlerweile Windparks in der windreichen Region Dith - marschen. Sie tragen damit bereits jetzt maßgeblich zur Energiewende bei. Mit der aktuellen Planung eines Hybridspeicher soll nun der nächste Schritt f+r eine erfolgreiche und nachhaltige Energiewende gegangen werden – der Umwandlung von +bersch+ssigem Windstrom in einen speicherbaren Energieträger sowie die Bereitstellung von Regelenergie f+r die Übertragungsnetzbetreiber. Als Kooperationspartner konnten u.a. die AUDI AG sowie die ENERCON GmbH gewonnen werden.

6.2 NEW 4.0 Das geplante Hybridspeicher-Projekt ist ein Lösungsansatz (Pilotprojekt) innerhalb des Schau- fensters „NEW 4.0“ im Rahmen des Förderprogramms „Schaufenster intelligente Energie – Digi- tale Agenda f+r die Energiewende“ des Bundesministeriums f+r Wirtschaft und Energie 2. Ziel des Förderprogramms ist es, in großflächigen "Schaufensterregionen" skalierbare Musterlösun- gen f+r eine sichere, wirtschaftliche und umweltverträgliche Energieversorgung bei hohen Antei- len fluktuierender Stromerzeugung aus Wind- und Sonnenenergie zu entwickeln und zu de- monstrieren. Die gefundenen Lösungen sollen als Modell f+r eine breite Umsetzung dienen und einen Beitrag zur Digitalisierung der Energiewende leisten.

6.3 Bausteine des Vorhabens Die Gesellschaft plant den Bau eines Energiespeichers sowie die Errichtung eines neuen Wind- parks auf dem Gebiet der Stadt Brunsb+ttel. Der Energiespeicher besteht aus einer Power-to- Gas-Anlage (PtG-Anlage) und einem Batteriespeicherkraftwerk. F+r die Errichtung der Power-to-Gas-Anlage wird ein Brutto-Flächenbedarf von bis zu 2.500 m² veranschlagt. Das hierf+r vorgesehene Hallengebäude besteht zum größten Teil aus dem Pro- duktionsraum f+r die Wasserstoff-Elektrolyse-Anlagen, einem Raum f+r Nebenaggregate wie z.B. Heizungsanlage, L+ftungsanlage, etc. und einem Besucherbereich. Die Höhe des Hallen- gebäudes beträgt maximal 11,50 m. F+r das Batteriespeicherkraftwerk auf modernster Lithium-Ionen Technologie wird eine Brutto- Grundfläche von ca. 1.800 m² benötigt. Dies beinhaltet das Hallengebäude f+r die Batteriezel- len, den Wechselrichterbereich, die Leistungselektronik, einen Besucherraum sowie die notwen- digen Zuwegungen und Stellflächen. Die Maximalhöhe der benötigten Gebäude beträgt 5,00 m. Mit dem Batteriespeicher ist die Teilnahme am Regelenergiemarkt zur Erbringung von Primär- regelleistung vorgesehen. Der genannte Windpark soll aus insgesamt 5 WEA bestehen. Es sollen WEA der 3 MW-Klasse errichtet werden. Die Planungsgesellschaft sieht f+r das Vorhaben 3 WEA des Typs ENERCON E-115 sowie zwei WEA des Typs ENERCON E-101 vor. Die Nabenhöhe der E-115 beträgt 92,05 m, die Nabenhöhe der E-101 99 m. Bei einem Rotordurchmesser von 115,7 m des Typs E-115 beträgt die Gesamthöhe 149,9 m. Beim Typ E-101 liegt ein Rotordurchmesser von 101 m vor und die Gesamthöhe damit bei 149,5 m. Die geplanten WEA sollen den Strom erzeugen, der f+r den Betrieb der Power-to-Gas-Anlage erforderlich ist. Ziele des Projektes sind: • die Bereitstellung von Systemdienstleistungen durch einen Multi-MW-Batteriespeicher • die innovative Vermarktung von Windstrom im Strom- und Gasbilanzkreis durch:

2 http://www.new4-0.de

I-9 November 2016 effplan. Vorhabenbezogener B-Plan 77 in der Stadt Brunsb+ttel Begründung

• Strukturierung von Windstrom durch Power-to-Gas, Kappung von Einspeisespitzen zur Entlastung der lokalen Stromnetze / Vermeidung von Engpass-Situationen • Einspeisung von Wasserstoff in das Erdgasnetz sowie Vermarktung eines Wasserstoff- / HCNG-Produkts in die Mobilität.

6.4 Standortwahl

Standort des geplanten Energiespeichers (Power-to-Gas-Anlage und Batteriespeicherkraftwerk) und des ge- planten Windparks

Der vorgesehene Standort des Energiespeichers (Power-to-Gas Anlage und Batteriespeicher- kraftwerk) befindet sich im Industriepark S+d am Holstendamm der Stadt Brunsb+ttel. Es han- delt sich derzeit um zwei kleine Gr+nlandflächen, die inmitten von Industrie- / Gewerbeflächen (ChemCoastPark) liegen. Die Flächen wurden im g+ltigen F-Plan als Industriegebiet vorgese- hen. Dieser Standort hat sich aus folgenden Gr+nden als ideal f+r die industrielle Anwendung der Power-to-Gas Technologie herausgestellt: • Die vorgesehene Grundst+cke befinden sich innerhalb eines erschlossenen Industrieparks (und damit nicht im landwirtschaftlich geprägten Außenbereich). • Eine Erdgas-Fernleitung zur Wasserstoff / Methan-Einspeisung verläuft direkt am vorgese- henen Flurst+ck. • Ein ausbaufähiges Umspannwerk befindet sich in der Nähe und bietet damit die Möglichkeit, am Sekundärregelenergiemarkt teilzunehmen. effplan. November 2016 I-10 Begründung Vorhabenbezogener B-Plan 77 in der Stadt Brunsb+ttel

• Eine Wasserstoff-Pipeline verläuft vom Industriepark S+d zur Nordseite. Bei den vorgesehenen Flächen handelt es sich um eine kleine Freifläche auf dem Betriebsge - lände des Biomassekraftswerks „Bioenergie Brunsb+ttel Contracting GmbH & Co. KG“ (BEBC Brunsb+ttel) sowie um eine kleine Fläche des Landes Schleswig-Holstein am Umspannwerk Ostermoor-West. Die Flächen bieten ausreichend Platz f+r beide Anwendungen im Multi-MW Nennleistungsbereich. F+r die Nutzung der Flächen werden langfristige Pachtverträge abgeschlossen. Die Erschließung des Teilgeltungsbereichs 2a bis zur nächsten öffentlich gewidmeten Straße, s+dwestlich verlaufenden der K73 ist ebenfalls +ber einen Pachtvertrag gesichert. Die Erschließung des Teilgeltungsbereichs 2b bis zur östlich verlaufenden K74 verläuft +ber Flä- chen, die sich im Eigentum des Landes Schleswig-Holstein befinden bzw. f+r Flächen die das Land Schleswig-Holstein Erbbauberechtigt ist. Auch hier wird ein langfristiger Pachtvertrag ge- schlossen. Der geplante Windpark befindet sich im nördlichen Teil der Stadt Brunsb+ttel an der Fritz-Stai- ger-Straße in Richtung Gemeinde Eddelak und damit in räumlicher Nähe (ca. 3,5 km) zum Standort des geplanten Energiespeichers. Das vorgesehene Gebiet wurde von der Landespla- nung Schleswig-Holstein als Abwägungsfläche erkannt, da der Windenergienutzung auf diesem Standort keine harten und weichen Tabukriterien entgegenstehen. Es handelt sich um eine landwirtschaftliche Fläche, eine Mischung von Ackerflächen und mesophilem, gegr+pptem Gr+nland (Wirtschaftsgr+nland). F+r den geplanten Windpark „Windpark Westerb+ttel“ wurden langfristige Pachtverträge mit den betroffenen Landeigent+mern geschlossen. Diese umfassen nicht nur die vorgesehenen Stand- orte der WEA, sondern auch die f+r die Baulasten benötigten Flächen sowie die Zuwegungen und Kranstellplätze.

7 Interkommunale Abstimmung, übergeordnete und kommunale Planung Betroffene benachbarte Gemeinden wurden +ber die fr+hzeitige Unterrichtung nach § 4 (1) BauGB +ber die Planung in Kenntnis gesetzt und zur Abstimmung mit ihren Belangen aufgefor- dert. Bedenken wurden nicht vorgebracht. Die Gemeinde hat angeregt, Bauarbeiten abzustimmen, um Aufwändungen f+r die Breitbandversorgung und sonstige Wegebaumaßnah- men zu optimieren (siehe auch Kap. 10.8). Laut Landesentwicklungsplan (LEP, 2010) wird die Stadt Brunsb+ttel als Mittelzentrum darge- Lage des Plangebietes stellt. Die Plangebiete befinden sich außerhalb von Vorbehaltsräumen f+r Natur und Land- schaft (gr+ne Schraffur), aber innerhalb eines Stadt- und Umlandbereiches im ländlichen Raum (orangene Schrägschraffur). „Die Stadt- und Umlandbereiche in ländlichen Räumen sol- len als regionale Wirtschafts-, Versorgungs- und Siedlungsschwerpunkte in den ländlichen Räumen gestärkt werden und dadurch Entwick- Landesentwicklungsplan (Auszug) lungsimpulse f+r den gesamten ländlichen Raum geben“ (Grundsatz der Raumordnung). Das geplante Vorhaben entspricht dem Grund- satz der Raumordnung, da mit ihm ein Impuls f+r die wirtschaftliche Entwicklung des Raums ge- geben wird.

I-11 November 2016 effplan. Vorhabenbezogener B-Plan 77 in der Stadt Brunsb+ttel Begründung

Im Regionalplan IV (RP, 2005) ist der Stadt- und Umlandbereich analog zum LEP dargestellt (s.o.). Dar+ber hinaus befinden sich beide Teilgeltungsbereiche innerhalb des Wirtschaftsrau- mes Brunsb+ttel als Teil des Regionalen Entwicklungskonzeptes f+r die Metropolregion Ham- burg (REK 2000) und außerhalb von Gebieten mit besonderer Bedeutung f+r Natur und Land- schaft. Außerdem liegt der Teilgeltungsbereich 1 inner- halb des Bauschutzbereiches des St. Michae- Lage des Plangebietes lisdonner Flugplatzes (lila Kreissegmente). Der Flugplatz wird durch den Dithmarscher Luft- sportverein e.V. betrieben. Nach Auflösung der Flugplatz-Betriebsgesellschaft durch den Kreis und Verkleinerung der Flugplatzfläche im Jahr 1997 ist der Bauschutzbereich in der darge- stellten Größe nicht mehr aktuell. Die Flugplatz- runde verläuft außerhalb der Plangebiete. Regionalplan IV (Auszug) Der Teilgeltungsbereich 2 wird innerhalb des gewerblichen Bereichs Brunsb+ttel ausgewiesen. Dar+ber hinaus befindet er sich innerhalb des Entwicklungs- und Entlastungsortes Brunsb+ttel (dicke rote Strichlinie). „Mit dieser Zuweisung sollen siedlungsstrukturelle Entwicklungsimpulse aus dem Großraum Hamburg auch in das Mit- telzentrum (Brunsbüttel) gelenkt und die Funktion der Stadt als eigenständiges regionales Zentrum im ländlichen Raum gestärkt werden“ (Grundsatz der Raumordnung).

Ziele der Raumordnung stehen dem Vorhaben nicht entgegen. Die Teilfortschreibung des Regionalplans f+r den Planungsraum IV (2012, wird nicht mehr an- gewendet) enthält f+r die Plangebiete keine Darstellungen. Die Teilfortschreibung wird gemäß Erlass vom 23.06.2015 zur „Teilfortschreibung des Landes- entwicklungsplans und Teilaufstellung der Regionalpläne (Sachthema Windenergie) f+r die Pla- nungsräume I bis III“ nicht mehr angewendet. Im Rahmen der Vorbereitung der Planentw+rfe f+r die Regionalpläne hat die Landesplanungsbehörde von Schleswig-Holstein die vorläufigen Ab- wägungsbereiche f+r Windenergienutzung veröffentlicht. Der Teilgeltungsbereich 1 der 40. F- Planänderung und des vorhabenbezogenen B-Plans Nr. 77, in dem ein Windpark geplant ist, liegt innerhalb der dargestellten Abwägungsbereiche f+r Windenergienutzung. Harte und weiche Tabukriterien stehen gemäß dem aktuellen Stand der Planung der Errichtung eines Windparks an dieser Stelle nicht entgegen.

Teilfortschreibung des Regionalplans IV (2012) (in Abwägungsbereiche für Windenergienutzung im Rah- blau, geplanter Windpark) men der neuen Teilfortschreibung (in blau, geplanter Windpark) Der Landschaftsrahmenplan IV (LRP, 2004) enthält f+r das Plangebiet keine Darstellungen. Un- mittelbar westlich der geplanten WEA-Standorte auf dem Gebiet des bestehenden Windparks

effplan. November 2016 I-12 Begründung Vorhabenbezogener B-Plan 77 in der Stadt Brunsb+ttel schließen jedoch als historische Kulturlandschaften gekennzeichnete Flächen an. Diese Dar- stellung war mit den bereits bestehenden Windparks vereinbar.

Lage des Plangebietes Lage des Plangebietes

Landschaftsrahmensplan IV, Karte 1 (Auszug) Landschaftsrahmensplan IV, Karte 2 (Auszug)

Darstellungen des Landschaftsrahmenplanes stehen dem Vorhaben daher nicht entgegen. Der g+ltige Flächennutzungsplan (F-Plan) der Stadt Brunsb+ttel stellt den Teilgeltungsbereich 1 als Fläche f+r die Landwirtschaft (gelbgr+ne Fläche) dar und den Teilgeltungsbereich 2 als In- dustriegebiet (GI, mittelgraue Fläche). Die Fläche des Teilgeltungsbereichs 2a liegt ferner inner- halb einer „Fläche f+r Nutzungsbeschränkungen zum Schutz vor schädlichen Umwelteinwirkun- gen“.

Lage des Plangebietes Lage des Plangebietes

Flächennutzungsplan (Auszug) Landschaftsplan (Auszug)

Der festgestellte Landschaftsplan (L-Plan, 2003) der Stadt enthält f+r das Plangebiet keine Dar- stellungen oder Maßnahmen außer einem geplanten Reitweg (rosa Strichlinie), der den Teilgel- tungsbereich 1 durchquert. Die von der Stadt getroffene Entscheidung weicht nicht von den Darstellungen im Landschafts- plan ab, da keine Ziele des Naturschutzes auf diesen Teilflächen formuliert sind und daher auch nicht erheblich beeinträchtigt werden können.

8 Städtebauliches Konzept und Gestaltung Die in Kap. 8 der Begr+ndung zur 40. Änderung des Flächennutzungsplans formulierten Pla- nungsgrundsätze werden durch Festsetzungen von vorhabenbezogenen B-Plan konkretisiert: Gemäß § 12 (3a) BauGB sind im gesamten Geltungsbereich des Bebauungsplans nur Vorha- ben zulässig, zu deren Durchf+hrung sich der Vorhabenträger im Durchf+hrungsvertrag ver- pflichtet hat.

I-13 November 2016 effplan. Vorhabenbezogener B-Plan 77 in der Stadt Brunsb+ttel Begründung

Im gesamten Geltungsbereich erfolgt die Festsetzung der Art der baulichen Nutzung entspre- chend dem F-Plan als sonstiges Sondergebiet „Windenergiespeicherung“. Die Erschließung und Anbindung an das öffentliche Verkehrsnetz erfolgt +ber private Zuwegungen. Entsprechend § 9 (1) Nr. 20 BauGB werden die Maßnahmen zum Schutz, zur Pflege und zur Entwicklung von Boden, Natur und Landschaft festgesetzt, nach denen die vorhabenbedingten Beeinträchtigungen des Naturhaushalts und des Landschaftsbildes vollständig kompensiert werden. Hierdurch werden gemäß § 1 (6) 7 und § 1a (3) BauGB Belange des Umweltschutzes angemessen ber+cksichtigt. Die Kompensation erfolgt durch Maßnahmen auf folgenden Aus- gleichsflächen: • Ausgleichsfläche in der Gemeinde Aebtissinwisch, Gemarkung Aebtissinwisch, Flur 1, Flur- st+ck 23 (Teilfläche in einer Größe von 39.280 m2) • Maßnahme des Deich- und Hauptsielverbandes Dithmarschen am Sch+lper Kanal • Ökokonto in der Gemeinde Schlichting (AZ.: 680.01/2/4/074) • Ökokonto in der Gemeinde Bordelum (AZ.: 605.04-67.30.3-85/13) • Ökokonto in den Gemeinden Humptrump und S+derl+gum am Haasberger See (AZ.: 605.02-67.30.3-71/13) • Ökokonto in der Gemeinde Risum-Lindholm (AZ.: 605.02-67.30.3-75/13) • Ökokonto in der Gemeinde Stedesand (AZ.: 4.61.5.02-67.30.3-26/14) • Ökokonto in der Gemeinde Osterhever (AZ.: 4.61.5.03-67.30.3-12/14)

Es erfolgen bzgl. der Kompensationsmaßnahmen vertragliche Regelungen. Nähere Aussagen zu den Maßnahmenzielen werden im Umweltbericht in Kap. 2.3.3 getroffen. Im Teilgeltungsbereich 2 (2a und 2b) ist nur die Errichtung einer Power-to-Gas-Anlage, eines Batteriespeicherkraftwerkes sowie der f+r den Betrieb der Anlagen notwendigen Nebenanlagen, Zufahrten und Wartungsflächen zulässig. Innerhalb des Teilgeltungsbereichs 2a sind nur Anlagen und Betriebe zulässig, deren Geräusch- 2 emissionen die Emissionskontingente LEK (bezogen auf 1 m ) von 65 dB(A) tags (06:00 Uhr bis 22:00 Uhr) und von 55 dB(A) nachts (22:00 Uhr bis 06:00 Uhr) nicht +berschreiten. Innerhalb des Teilgeltungsbereichs 2b sind nur Anlagen und Betriebe zulässig, deren Geräu- 2 schemissionen die Emissionskontingente LEK (bezogen auf 1 m ) von 65 dB(A) tags (06:00 Uhr bis 22:00 Uhr) und von 60 dB(A) nachts (22:00 Uhr bis 06:00 Uhr) nicht +berschreiten. Hier- durch werden unzulässig hohe Lärmbelastungen in den westlich und s+dlich gelegenen Wohn- gebieten vermieden [LAIRM CONSULT GMBH, 3-2016, ANLAGEN A2 UND A3]. Durch diese Fest- setzung werden die in § 1 (6) 1 BauGB benannten allgemeinen Anforderungen an gesunde Wohn- und Arbeitsverhältnisse angemessen ber+cksichtigt. Im Teilgeltungsbereich 2a (Power-to-Gas-Anlage) wird eine maximale Grundfläche von 2.500 m² festgesetzt, im Teilgeltungsbereich 2b (Batteriespeicherkraftwerk) wird eine maximale Grundfläche von 1.800 m² festgesetzt. Gemäß der in § 1a (2) BauGB formulierten Anforderung nach einem sparsamen Umgang mit Grund und Boden wird damit Rechnung getragen. Durch Festsetzung von Vermeidungsmaßnahmen (Bauzeitenregelung, Vergrämungs- und / oder Entwertungsmaßnahmen, Schutzzäune f+r Amphibien) werden Belange des Naturschut- zes (§ 1 (6) 7 BauGB) hinreichend ber+cksichtigt [GFN, GESELLSCHAFT FÜR FREILANDÖKOLOGIE UND NATUR-SCHUTZFACHPLANUNG MBH, 6-2016, KAP. 4.4].

effplan. November 2016 I-14 Begründung Vorhabenbezogener B-Plan 77 in der Stadt Brunsb+ttel

Als Darstellung ohne Normcharakter werden die in den Teilgeltungsbereichen 2a und b verlau- fenden Strom- und Wasserleitungen dargestellt. Im Teilgeltungsbereich 1 (a bis c, Windpark) werden die Standorte der WEA mit den genauen Koordinaten in ETRS89/ UTM Zone 32 dargestellt (siehe folgende Tabelle). Abstandserforder- nisse gem. Bauordnungs-, Immissionsschutz-, Umwelt- und Landesrecht wurden hierbei be- achtet.

Standortkoordinaten WEA-Nr. UTM (ETRS 89) WEA-Höhe Geländehöhe rechts hoch

Geplante WEA WEA 1 (E-115) 32.508.615 5.976.247 149,90 m 1,0 m WEA 2 (E-101) 32.508.950 5.976.325 149,50 m 0,5 m WEA 3 (E-101) 32.509.206 5.976.057 149,50 m 0,5 m WEA 4 (E-115) 32.509.371 5.975.633 149,90 m 0,5 m WEA 5 (E-115) 32.509.655 5.975.442 149,90 m 0,5 m

Die Gesamthöhe der WEA einschließlich der Rotorblätter wird auf maximal 150 m +ber dem mittleren Geländeniveau der jeweiligen Standorte festgesetzt. Die Festlegung der Standorte und der maximalen Bauhöhe dienen gemeinsam der Ber+cksichtigung des Gebots der nachbar- lichen R+cksichtnahme (Ber+cksichtigung der allgemeinen Anforderungen an gesunde Wohn- und Arbeitsverhältnisse gemäß § 1 (6) 1. BauGB). Ferner bewegt sich die festgesetzte Gesamt- höhe im Höhenbereich der WEA, die westlich angrenzend bereits vorhanden sind. Hierdurch wird ein möglichst einheitliches Gesamtbild gewährleistet. Belangen der Landschaftspflege wird damit Rechnung getragen (§ 1 (6) 7 BauGB). Zulässig sind WEA und deren Nebenanlagen. Weitere bauliche Nutzungen, die nicht der Wind - energienutzung dienen, sind nicht zulässig. Die landwirtschaftliche Nutzung ist auf den Flächen weiterhin zulässig. Zur Sicherung der verbindlichen Kopplung der geplanten WEA an den Standort des Energie- speichers ist die Errichtung von WEA im Teilgeltungsbereich 1 nur zulässig, wenn die Power-to- Gas-Anlage und das Batteriespeicherkraftwerk im Teilgeltungsbereich 2 errichtet wird. Die Zuwegungen und Kranstellflächen werden als private Verkehrsflächen festgesetzt. Nachrichtlich werden Verbandsgewässer (Vorfluter) dargestellt. Die Vorfluter werden mit dem erforderlichen Unterhaltungsstreifen dargestellt, um den Zugang zur Unterhaltung der Gewäs- ser sicher zu stellen. Als Darstellung ohne Normcharakter wird die von Norden nach S+den durch das Gebiet verlau- fende Richtfunkstrecke der Telefonica O2 mit Abstandsbereichen dargestellt. Der notwendige Freihalteabstand wird eingehalten. Ebenfalls als Darstellung ohne Normcharakter werden die Mittelspannungsleitungen dargestellt. Anlagen d+rfen entsprechend den Vorgaben des BImSchG und unter Ber+cksichtigung der all- gemeinen Anforderungen an gesunde Wohn- und Arbeitsverhältnisse (§ 1(6) 1 BauGB) nur er- richtet werden, soweit die jeweils g+ltigen immissionsschutzrechtlichen Anforderungen eingehal- ten werden. Daher sind die WEA nachts (22:00 Uhr bis 6:00 Uhr) schallreduziert mit immissi-

I-15 November 2016 effplan. Vorhabenbezogener B-Plan 77 in der Stadt Brunsb+ttel Begründung onswirksamen max. Schallleistungspegeln zu betreiben, die f+r die WEA einzeln festgelegt wur- den [TÜV NORD SYSTEC GMBH & CO. KG, 12-2015 (A), KAP. 3.3]:

WEA 1 ENERCON E-115 TTES geplant 96,0 dB(A) WEA 2 ENERCON E-101 geplant 97,0 dB(A) WEA 3 ENERCON E-101 geplant 102,0 dB(A) WEA 4 ENERCON E-115 TTES geplant 101,8 dB(A) WEA 5 ENERCON E-115 TTES geplant 105,4 dB(A) Damit flexibel auf Änderungen von Bedingungen vor Ort reagiert werden kann, enthält die Fest- setzung zum Schall eine Erweiterungsmöglichkeit. Im Fall einer zuk+nftigen Nutzungsänderung in Form vom Wegfall eines Immissionspunktes im direkten Einwirkbereich kann ggf. eine Erhö- hung der Schallleistungspegel erwogen werden. Die Realisierbarkeit ist dann wiederum durch Anfertigung eines schalltechnischen Gutachtens nachzuweisen.

Nach der Schattenwurfprognose [TÜV NORD SYSTEC GMBH & CO. KG, 12-2015 (B), KAP. 4] werden im Rahmen der Gesamtbelastung die zulässigen Werte von astronomisch maximal möglichen 30 Stunden pro Jahr bzw. 30 Minuten pro Tag stellenweise +berschritten. An den Im- missionspunkten (IP) 01 bis 06, 13 bis 18, 26, 27 sowie 33 bis 37 sind keine zusätzlichen Be- schattungen durch die WEA des vorhabenbezogenen Bebauungsplans Nr. 77 zulässig. F+r die IP 07, 08, 10 bis 12, 19 bis 21, 29 und 31 werden ggf. Maßnahmen erforderlich, um ein Über - schreiten der Richtwerte zu vermeiden. Im Fall der Überschreitung soll eine Reduzierung des Schattenwurfs +ber eine zeitweilige Ab- schaltung beitragender WEA f+r Zeiten real auftretenden Schattenwurfes in den betreffenden Immissionsbereichen erfolgen. Auch hiermit wird den allgemeinen Anforderungen an gesunde Wohn- und Arbeitsverhältnisse gem. § 1 (6) 1 BauGB Rechnung getragen. F+r Standorte in un- seren Breiten ergibt sich, unter Ber+cksichtigung der hiesigen meteorologischen Bedingungen (Sonnen- und Windwahrscheinlichkeit), ein realer anzunehmender Wert von ca. 8 Stunden Schattenwurf/Jahr. Bei der Festlegung der genauen Abschaltzeiten ist ggf. der räumlichen Aus- dehnung am Immissionsort, z.B. Fenster- oder Balkonflächen, Rechnung zu tragen. Im Falle mehrerer beitragender WEA ist eine Aufteilung der Immissionsbeiträge f+r den jeweiligen Im- missionsort vorgesehen. Damit auch hier flexibel auf Änderungen von Bedingungen vor Ort reagiert werden kann, enthält die Festsetzung zum Schattenwurf eine Erweiterungsmöglichkeit. Im Fall einer zuk+nftigen Nut- zungsänderung in Form vom Wegfall eines Immissionspunktes im direkten Einwirkbereich kann ggf. eine Reduktion der Abschaltzeiten erwogen werden. Die Realisierbarkeit ist dann wiederum durch Anfertigung einer Schattenwurfprognose nachzuweisen. Durch Festsetzung von Vermeidungsmaßnahmen (Bauzeitenregelung, Vergrämungs- und / oder Entwertungsmaßnahmen, Schutzzäune f+r Amphibien) und Betriebseinschränkungen zum Schutz von Fledermäusen werden Belange des Naturschutzes (§ 1 (6) 7) BauGB hinreichend ber+cksichtigt [GFN GESELLSCHAFT FUR̈ FREILANDOKOLOGIË UND NATURSCHUTZ-PLANUNG MBH, 1-2016A, KAP. 6].

Folgende Festsetzungen zur Luftfahrthinderniskennzeichnung werden getroffen: F+r die Tages- kennzeichnung werden farbig markierte Fl+gelspitzen (6 m orange-rot, 6 m grau-weiß, 6 m orange-rot) vorgeschrieben, die Nachtkennzeichnung ist nur mit dem Feuer mit der Spezifikati- on “W, rot” zulässig. Die Lichtkennzeichnung muss +ber ein Sichtweitenmessgerät an die gege- benen Sichtweiten angepasst werden und ist zu synchronisieren. Die Festsetzung orientiert sich damit an den Kennzeichnungen der im Umfeld bestehenden WEA und dient der Ber+cksichti- gung der Belange der Landschaftspflege (§ 1 (6) 7 BauGB). Gemäß der Regelungen im Durch- effplan. November 2016 I-16 Begründung Vorhabenbezogener B-Plan 77 in der Stadt Brunsb+ttel f+hrungsvertrag ist die Vorhabenträgerin verpflichtet, Anlagen zur bedarfsgerechten Steuerung der Luftfahrthinderniskennzeichnung nachzur+sten, sobald dies dem technischen Standard ent- spricht.

9 Wesentliche Auswirkungen der Planung Die Errichtung des Energiespeichers (Power-to-Gas-Anlage undBatteriespeicherkraftwerk) f+hrt zu folgenden wesentlichen Auswirkungen. Die nachstehende Auflistung gibt eine Übersicht +ber die wesentlichen Auswirkungen. Eine detaillierte Beschreibung aller anzunehmender Aus- wirkungen befindet sich im Umweltbericht: • Durch die Baumaßnahmen kommt es zur Teil- und Vollversiegelung von Flächen. Die Bo- denstruktur wird in Bereichen, auf denen neue bauliche Anlagen errichtet werden, ober- flächennah zerstört werden. Beeinträchtigungen werden durch die Bereitstellung von Aus- gleichsflächen kompensiert. Die f+r das Gesamtvorhaben erforderlichen Ausgleichsflächen liegen in der Gemeinde Aebtissinwisch (Kreis Steinburg), auf einer Maßnahmenfläche des Deich- und Hauptsielverbandes Dithmarschen am Sch+lper Kanal sowie auf weiteren Ökokontoflächen in der Marsch in den Kreisen Dithmarschen und Nordfriesland. Detaillierte Aussagen zum Eingriffsausgleich finden sich in Kap. 2.3.3 des Umweltberichts. • Durch Vollversiegelung im Bereich der neuen baulichen Anlagen kommt es zu einem Le - bensraumverlust f+r Pflanzen und Tiere. Artenschutzrechtliche Konflikte sind unter Ber+ck- sichtigung geeigneter Vermeidungsmaßnahmen zum Schutz des Moorfroschs (Aufstellen von Amphibienschutzzäunen und von Brutvögeln (Bauzeitenregelung, Vergrämungs- und / oder Entwertungsmaßnahmen) [GFN, GESELLSCHAFT FÜR FREILANDÖKOLOGIE UND NATUR- SCHUTZFACHPLANUNG MBH, 6-2016, KAP. 4.4] nicht erkennbar. Die Vermeidungsmaßnahmen verden im vorhabenbezogenen B-Plan festgesetzt. • Durch den Betrieb des Energiespeichers sind Lärmemissionen zu erwarten. Um in den An- grenzenden Wohngebieten eine Überschreitung der Richtwerte ausschließen zu können, sind Lärmkontingente einzuhalten [LAIRM CONSULT GMBH, 3-2016, ANLAGEN A2UND A3]. Dies wird durch Festsetzungen im vorhabenbezogenen B-Plan 77 sichergestellt werden.

Die Errichtung der Windenergieanlagen auf Flächen im nördlichen Stadtgebiet f+hrt zu folgen- den wesentlichen Auswirkungen: • Durch die neuen WEA entstehen Immissionen (Lärm, periodischer Schattenwurf, Turbulen- zen). • Die Pr+fung der Auswirkungen durch Lärmimmissionen hat ergeben, dass die vorge- schriebenen Richtwerte eingehalten werden können, wenn vier der f+nf geplanten WEA nachts in einem schallreduzierten Betriebsmodus betrieben werden [TÜV NORD SYSTEC GMBH & CO. KG, 12-2015 (A), KAP. 3.3]. Dies wird durch Festsetzungen im vorhaben- bezogenen B-Plan 77 sichergestellt werden. • Zur Einhaltung der Richtwerte f+r periodischen Schattenwurf sind alle WEA mit Schatten- wurfabschaltmodulen auszustatten [TÜV NORD SYSTEC GMBH & CO. KG, 12-2015 (B), KAP. 4]. Dies wird durch Festsetzungen im vorhabenbezogenen B-Plan 77 sichergestellt werden.

I-17 November 2016 effplan. Vorhabenbezogener B-Plan 77 in der Stadt Brunsb+ttel Begründung

• Zur Einhaltung der maximal zulässigen Turbulenzintensitäten an benachbarten und ge- plante WEA sind keine Vermeidungsmaßnahmen erforderlich [TÜV NORD SYSTEC GMBH & CO. KG, 12-2015 (C), KAP. 5]

• Die Errichtung von WEA stellt einen Eingriff in Natur und Landschaft dar. Dieser wird gemäß der Vorgaben des Windkrafterlasses ausgeglichen. Die f+r das Gesamtvorhaben erforderli- chen Ausgleichsflächen liegen in der Gemeinde Aebtissinwisch (Kreis Steinburg), auf einer Maßnahmenfläche des Deich- und Hauptsielverbandes Dithmarschen am Sch+lper Kanal sowie auf weiteren Ökokontoflächen in der Marsch in den Kreisen Dithmarschen und Nord- friesland. Aussagen zum Eingriffsausgleich finden sich in Kap. 2.3.3 des Umweltberichts. • Das Landschaftsbild verändert sich. Unter Ber+cksichtigung der Vorbelastung durch vorhan- dene WEA und die Hochspannungsleitung stuft die Stadt Brunsb+ttel die zusätzlichen Belas- tungen f+r das Landschaftsbild als vertretbar ein. Der Kompensation dient die Bereitstellung der vorgenannten Ausgleichsflächen. • Durch die Baumaßnahmen kommt es zur Versiegelung von Flächen. Der Versiegelungsgrad ist im Hinblick auf die Größe des Teilgeltungsbereichs 1 gering, so dass hierdurch keine we- sentlichen Beeinträchtigungen zu erwarten sind. Die Beeinträchtigungen werden durch Be- reitstellung von Ausgleichsflächen (s.o.) kompensiert. • Durch WEA können flugfähige Lebewesen gefährdet werden. Besonders betroffen können Vögel und Fledermäuse sein. Es besteht das Risiko von Scheuch- oder Barrierewirkungen sowie von Kollisionen und baubedingten Störungen oder Tötungen. Die zur Bauleitplanung durchgef+hrte Umweltpr+fung einschl. artenschutzrechtlicher Pr+fung kommt auf der Grund- lage eines Fachgutachtens [GFN GESELLSCHAFT FUR̈ FREILANDOKOLOGIË UND NATURSCHUTZ- PLANUNG MBH, 1-2016A, KAP. 6] zu dem Ergebnis, dass zur Vermeidung artenschutzrechtli- cher Verbotstatbestände Vermeidungsmaßnahmen (Bauzeitenregelung, Vergrämung, vorge- zogene Baufeldräumung, ggf. Besatzkontrolle, Betriebsvorgaben, ggf. Aufstellen mobiler Amphibienschutzzäune, ökologische Baubegleitung) erforderlich sind. Dies wird durch Fest- setzungen im vorhabenbezogenen B-Plan 77 sichergestellt.

10 Berücksichtigung sonstiger öffentlicher Belange 10.1 Militärische Belange Die Bundeswehr ist unter Angabe der exakten Standortdaten und Abmessungen der WEA im weiteren Verfahren zu beteiligen, da eine mögliche Betroffenheit militärischer Einrichtungen nur bei Vorliegen dieser Daten gepr+ft werden kann.

10.2 Verkehrsrechtliche Belange 10.2.1 Zivilen Luftfahrt Die zivile Luftfahrtbehörde ist zu unterrichten, da eine Veröffentlichung in fliegerischen Unter- lagen und Karten und die Kennzeichnung als Luftfahrthindernis erforderlich ist.

effplan. November 2016 I-18 Begründung Vorhabenbezogener B-Plan 77 in der Stadt Brunsb+ttel

10.2.2 Bahnverkehr Die im Landeseisenbahngesetz in § 6 (Bauliche Anlagen und Lichtreklamen in der Nähe von Bahnanlagen) benannten Abstände sind nicht ber+hrt. Die Notwendigkeit zur Durchf+hrung von Schutzmaßnahmen gemäß § 7 ist nicht erkennbar.

10.2.3 Straßenverkehr Die Teilgeltungsbereiche 2a und 2b sind +ber vorhandene Zufahrten bzw. Einm+ndungen in die Kreisstraßen 73 und 74 verkehrlich zu erschließen. Sollten bauliche Veränderungen an der Zu- fahrten bzw. Einm+ndungen erforderlich werden, sind diese rechtzeitige von Baubeginn beim Landesbetrieb Straßenbau und Verkehr Schleswig-Holstein (LBV-SH), Niederlassung Itzehoe zu beantragen. Der Teilgeltungsbereich 1 (a bis c) ist +ber Zufahrten bzw. Einm+ndungen in die Landesstraße 138 bzw. in den Bauernweg verkehrlich zu erschließen. Sollten bauliche Veränderungen an der Zufahrten bzw. Einm+ndungen erforderlich werden, sind diese beim LBV-SH, Niederlassung It- zehoe rechtzeitig vor Baubeginn zu beantragen. Das gilt auch f+r temporäre Veränderungen f+r die Errichtung der WEA wie Ert+chtigung bzw. Verbreiterung vorhandener Zuwegungen. F+r den temporären Ausbau der Einm+ndung der Gemeindestraße „Bauernweg“ in die Landes- traße 138 im Abschnitt 100 bei Station 1,428 ist ein RE-Entwurf in 3-facher Ausfertigung dem Landesbetrieb Straßenbau und Verkehr Schleswig-Holstein (LBV-SH), Niederlassung Itzehoe zur Pr+fung und Genehmigung vorzulegen. F+r die Pr+fung des Straßenbauentwurfes ist einen Zeitraum von mindestens 3 Monaten zu be- r+cksichtigen. Des Weiteren ist vor Beginn der Bauarbeiten an dem Knotenpunkt eine Baudurchf+hrungsver- einbarung mit dem LBV-SH, Niederlassung Itzehoe zu schließen. F+r die temporäre Verbreiterung der Zufahrt in die Landesstraße 138 im Abschnitt 100 bei Stati- on 1,855 ist die Erteilung einer Sondernutzungserlaubnis nach § 24 (3) Straßen- und Wegege- setz durch den LBV-SH, Niederlassung Itzehoe erforderlich. Die Sondernutzungserlaubnis ist rechtzeitig vor Baubeginn unter Vorlage entsprechender Plan- unterlagen bei dem LBV-SH, Niederlassung Itzehoe zu beantragen.

10.2.4 Schifffahrt Eine Beeinträchtigung der Erweiterungsmöglichkeiten des Hafens Ostermoor durch die Planung im Teilgeltungsbereich 2b (Hinweis des Landesbetriebes f+r K+stenschutz, Nationalpark und Meeresschutz) wird nicht gesehen, da eine Beanspruchung dieser Flächen f+r eine Hafener - weiterung schon auf Grund der unmittelbaren Benachbarung zum Umspannwerk Ostermoor- West nicht umsetzbar erscheint. Eine Betroffenheit der von den Wasserstraßen- und Schifffahrtsverwaltung betriebenen Radar- anlagen und Richtfunkstrecken ist nicht erkennbar. Die Möglichkeiten der erforderlichen Kabelquerung des Nord-Ostsee-Kanals m+ssen in enger Abstimmung mit dem Wasserstraßen- und Schifffahrtsamt Brunsb+ttel erfolgen, da nach Aus- kunft der Behörde hierf+r erhebliche Einschränkungen bestehen. Gemäß der bisher erfolgten Abstimmung (zwischen Vorhabenträger und Behörde) wurden drei Alternativen diskutiert:

I-19 November 2016 effplan. Vorhabenbezogener B-Plan 77 in der Stadt Brunsb+ttel Begründung

• Nutzung eines bestehenden Rohrtunnels (Pacht / Miete), wobei hierbei zu pr+fen ist, ob die Möglichkeit besteht, weitere Zuleitungen zum Rohrtunnel zu verlegen • Erwerb eines bestehenden Rohrtunnels • Bau eines neuen Rohrtunnels

Es kristallisierte sich heraus, dass der vorhandene Rohrd+ker bei km 4,500 östlich der Fährstel- le Ostermohr mitgenutzt werden soll. Die vom Wasserstraßen- und Schifffahrtsamt Brunsb+ttel geforderte Erklärung zur Übernahme des Eigent+mers/ Betreibers zu Gunsten vom Vorhaben- träger liegt in Form eines Kaufvertrages (von vorhandenen D+kerrohren) vor. Eine strom- und schifffahrtspolizeiliche Genehmigung zur Mitnutzung des D+kers wurde in Aussicht gestellt und wird kurzfristig erwartet.

Lösungsansätze f+r die notwendige Querung des NOK durch die erforderlichen Leitungen sind damit erkennbar, bed+rfen aber noch der Zustimmung der Behörde.

10.3 Denkmalschutz Teile der Plangebiete befinden sich in einem archäologischen Interessensgebiet. Nach erneuter Pr+fung der Maßnahme anhand vorgelegter konkreten Pläne mit fixen Anlagenstandorten konn- ten keine Auswirkungen auf archäologische Kulturdenkmale gem. § 2 (2) DSchG durch die Um- setzung der vorliegenden Planungen festgestellt werden. Sofern im Rahmen der Erdarbeiten Funde oder auffällige Bodenverfärbungen entdeckt werden, ist das Archäologische Landesamt unverz+glich zu benachrichtigen und die Fundstelle zu sichern.

10.4 Wasserrechtliche Belange Deich- und Hauptsielverband Dithmarschen und der ihm angeschlossene Sielverband Eddelak: Die geforderten Mindestabstände zwischen den Standorten der WEA zu den im Windpark ver- laufenden Vorfluter werden eingehalten. Bei geplanten Zuwegungen bzw. Kranstellplätzen par- allel zur Vorfluterkante, ist ein Fahr- und Unterhaltungsstreifen von 7,50 m von jeglicher Bebau- ung und Bepflanzung freizuhalten. Eine Unterschreitung dieser Grundlage muss im Vorwege schriftlich mit dem Deich- und Hauptsielverband Dithmarschen vereinbart werden. Gewässer- kreuzungen im Zuge von neuen Überfahrten und temporären Verbreiterungen sind +ber den Deich- und Hauptsielverband Dithmarschen zu beantragen. Sollten bestehende Verbandsan- lagen geändert oder ber+hrt werden, so bedarf es der Durchf+hrung eines förmlichen Planände- rungsverfahrens entsprechend der Satzung des betroffenen Sielverbandes. Eine Einleitung von Oberflächenwasser in die Verbandanlagen ist im Bereich des Windparks nicht geplant. Die Verbandsanlagen des Deich- und Hauptsielverbandes Wilstermarsch im Umfeld der Teilgel- tungsbereiche 2a und b werden nicht ber+hrt. Untere Wasser- Boden- Abfallbehörde: Die durch die 5 Windkraftanlagen erzeugte regenerative Energie muss dem Energiespeicher auf der S+dseite des Nordostseekanals zugef+hrt werden. F+r Erdkabel, die Gewässer kreuzen oder die parallel an Gewässern verlegt werden, bedarf es wasserrechtlicher Genehmigungen nach § 56 des Landeswassergesetzes. Entsprechendes gilt f+r die Herstellung von Überfahrten/Zuwegungen +ber Gewässer. Die erforderliche(n) Genehmigung(en) muss/m+ssen

effplan. November 2016 I-20 Begründung Vorhabenbezogener B-Plan 77 in der Stadt Brunsb+ttel zu gegebener Zeit schriftlich unter Vorlage entsprechender Antragsunterlagen beim Kreis Dith- marschen, Fachdienst Wasser, Boden und Abfall beantragt werden. Die Genehmigungen f+r die im Bereich des Windparks erforderlichen Zuwegungen werden im Zuge der immissionsschutzrechtlichen Genehmigung erteilt, entsprechende positive Stellung- nahmen der Unteren Wasserbehörde liegen dem LLUR bereits vor. Sofern wasserrechtliche Genehmigungen im Rahmen der Kabelverlegungen erforderlich wer- den, werden diese gesondert beantragt.

10.5 Kampfmittelräumung In der Stadt Brunsb+ttel sind Kampfmittel nicht auszuschließen. Vor Beginn von Tiefbaumaß- nahmen wie z. B. Baugruben/Kanalisation/Gas/Wasser/Strom und Straßenbau ist das Plange- biet gem. Kampfmittelverordnung des Landes Schleswig-Holstein auf Kampfmittel untersuchen zu lassen. Die Untersuchung wird auf Antrag durch das Landeskriminalamt, Dezernat 33, Sach- gebiet 331, M+hlenweg 166, 24116 Kiel durchgef+hrt. Die Bauträger sollte sich fr+hzeitig mit dem Kampfmittelräumdienst in Verbindung setzen, damit Sondier- und Räummaßnahmen in die Baumaßnahmen einbezogen werden können.

10.6 Brandschutz Brandschutzdienststelle der Stadt Brunsb+ttel: F+r die Löschwasserversorgung ist die Techni- sche Regel DVGW Arbeitsblatt 405 Februar 2008 „Bereitstellung von Löschwasser durch die öf- fentliche Trinkwasserversorgung“ zu beachten. Details sind in den Genehmigungsverfahren ab- zustimmen. Der Feuerwehr ist die Erreichbarkeit +ber die öffentlichen Verkehrsflächen, sowie +ber die Wege innerhalb der Teilbereiche 1 und 2, mit ihren Löschfahrzeugen, in Anlehnung an die DIN 14090 („Flächen f+r die Feuerwehr auf Grundst+cken“) zu ermöglichen. Eine Auflistung der WEA's mit den maßgeblichen Informationen sowie ein Lageplan mit den Zufahrten f+r die Feuerwehr ist bereit zu stellen.

10.7 Richtfunk und Digitalfunk Durch den Teilgeltungsbereich 1 verläuft eine privat betriebene Richtfunktrasse der Telefónica . Die erforderlichen Abstände zu dieser Leitung werden mit den geplanten WEA-Stand- orten eingehalten.

10.8 Ober- und unterirdische Leitungen Östlich bzw. durch den nördöstlichen Teil des Teilgeltungsbereichs 1 verläuft eine 380/110 kV Freileitung, die durch die TenneT TSO GmbH und die SH Netz AG betrieben werden. Die erfor- derlichen Mindestabstände (> 1 x RD) werden eingehalten. Die bei diesem Abstand notwendi- gen Bedämpfungsmaßnahmen werden durch die SH Netz AG vorgenommen. Der Teilgeltungsbereich 2a wird ebenfalls durch die vorgenannte Leitung ber+hrt. Die ggf. gege- benen Einschränkungen der Bauhöhen werden ber+cksichtigt. Weitere Mittelspannungstrassen verlaufen durch alle Teilgeltungsbereiche. Im Bereich der Power-to-Gas Anlage (Teilgeltungsbereich 2a) ist nur der äußerste s+dliche Randbereich tan- giert, im Bereich des Batteriespeichers (Teilgeltungsbereich 2b) der östliche Bereich. Sofern er-

I-21 November 2016 effplan. Vorhabenbezogener B-Plan 77 in der Stadt Brunsb+ttel Begründung forderlich, werden die Leitungen verlegt. Die Standorte der im Teilgeltungsbereich 1 (a bis c) ge- planten WEA ber+hren die Verläufe der Mittelspannungsanlagen nicht. Die im Teilgeltungsbereich 2a verlaufende Trinkwasserversorgungsleitung des Wasserverban- des unteres Störgebiet ist –sofern erforderlich– im Zuge der Baumaßnahmen umzulegen. Bergbauliche Leitungen (Erdgasleitung der Hansewerk AG und Leitungen der Raffinerie AG) sind laut Auskunft der jeweiligen Betreiber durch die Planung nicht betroffen. Die Gemeinde Ramhusen bittet im Sinne einer Kostenoptimierung darum, Wegebaumaßnah- men und Kabelverlegungen mit dem Breitbandzweckverband, SWN bzw. mit der Gemeinde ab- zustimmen

10.9 Reaktorsicherheit Der Windpark befindet sich auf der Nordseite des Kanals; die s+dlichste WEA befindet sich ca. 5,5 km Luftlinie vom Kernkraftwerk entfernt. Eine Gefährdung der Reaktoranlage ist weder durch die Errichtung der WEA, den sachgemäßen Betrieb noch im Schadensfall erkennbar. Der Energiespeicher liegt ca. 2,5 km Luftlinie von der Reaktoranlage entfernt. Es findet keine Lagerung von Wasserstoff, anderen explosiven oder umweltschädlichen Stoffen statt. Die SE- VESO III-Richtlinie findet demzufolge hier keine Anwendung. Infolgedessen ist insbesondere unter Ber+cksichtigung des Umstandes, dass das erzeugte Gas nicht gelagert sondern unmit- telbar ins Gasnetz eingespeist werden soll, kein Gefährdungspotenzial f+r die umliegende In- dustrie (u.a. das Kernkraftwerk Brunsb+ttel) erkennbar. Eine Gefährdungspotentialanalyse/ HA- ZOP-Studie wurde erstellt und wird dem MELUR im Rahmen des BImSchG-Genehmigungsver- fahren zugehen. Die bisherigen Ergebnisse der Studie bestätigen die vorhergehende Aussage.

10.10 Benachbarte industrielle Nutzungen Durch unmittelbare Angrenzung an die Sleepertrasse der Covestro Deutschland AG (Betreiber des Covestro Industrieparks Brunsb+ttel) zum Landeshafen sowie der Strom- und NT-Trassen der BEG zur Versorgung unseres Tanklagers am Landeshafen ist f+r die auszuf+hrenden Kran- und Rammarbeiten eine Gefährdungsanalyse durchzuf+hren. Die Gefährdungsanalyse muss vor Beginn der Kran- und Rammarbeiten der Covestro Deutschland AG vom Vorhabenträger zur Verf+gung gestellt werden. Die Covestro Deutschland AG betreibt am Umspannwerk Ostermoor ein 110 KV Abgangsfeld zur Stromversorgung f+r ihren Standort. Auch f+r eine etwaige Beeinflussung dieses Feldes durch den Bau des Energiespeichers soll eine Gefährdungsanalyse vom Vorhabenträger durch- gef+hrt werden. Ein diskriminierungsfreier Zugang zum Abgangsfeld sowie zum Versorgungs- sleeper muss gewährleistet sein.

10.11 Bodenordnung Der Teilbereich 1 liegt im Gebiet des Flurbereinigungsverfahrens „Helser-Kattrepeler Fleth“. Durch den Windpark sind Wegebaumaßnahmen am Bauernweg betroffen. Die Abt. Bodenord- nung des LLUR Itzehoe ist im Zuge der immissionsschutzrechtlichen Genehmigung zu beteili- gen.

effplan. November 2016 I-22 Begründung Vorhabenbezogener B-Plan 77 in der Stadt Brunsb+ttel

Alle +berplanten Flächen befinden sich im Privatbesitz, der Zugriff durch die Vorhabenträger ist bzw. wird +ber Pachtverträge gesichert. Sonstige Maßnahmen zur Ordnung von Grund und Bo- den sind daher nicht erkennbar.

11 Ver- und Entsorgungseinrichtungen 11.1 Erschließung Die Baugrundst+cke des Teilgeltungsbereichs 2 sind +ber einer vorhandenen Zufahrt in den Os- termoorweg (K73) bzw. +ber einer vorhandenen Zufahrt in den benachbarten Zubringer zur B5 (K74) bereits verkehrlich erschlossen. Die Erschließung der WEA (Teilgeltungsbereich 1) erfolgt +ber Zuwegungen ausgehend vom Bauernweg beziehungsweise von der Fritz-Staiger-Straße (L138). Die Detailplanung erfolgt in Abstimmung mit der zuständigen Straßenbaubehörde.

11.2 Wasserversorgung und Abwasserentsorgung Anlagen zur Wasserversorgung und zur Abwasserentsorgung können in den Teilgeltungsberei- chen 2a und b +ber die bestehenden Ver- und Entsorgungsleitungen angeschlossen werden. Im Teilgeltungsbereich 1 (a bis c) werden Anlagen zur Wasserversorgung und Abwasserentsor- gung nicht notwendig.

11.3 Stromversorgung und sonstige Leitungen Die Stromversorgung erfolgt durch die Schleswig-Holstein Netz AG. Das Batteriespeicherkraft- werk und die WEA werden an das Umspannwerk Ostermoor (Stadt Brunsb+ttel) angeschlossen. Die erforderliche Stromleitungsinfrastruktur wird +ber einen Rohrtunnel unter dem Nord-Ostsee- Kanal gewährleistet. Im Teilgeltungsbereich 2a (Power-to-Gas-Anlage) erfolgt eine Gaseinspeisung vom Wasserstoff im Gasnetz der Schleswig-Holstein Netz AG.

11.4 Abfallentsorgung Eine regelmäßige Abfallentsorgung ist in den Teilgeltungsbereichen 2a und b voraussichtlich nicht notwendig, kann aber +ber die Abfallwirtschaftsgesellschaft Dithmarschen sichergestellt werden. Im Bereich des Windparks (Teilgeltungsbereich 1) ist eine regelmäßige Abfallentsor- gung nicht notwendig. Die im Rahmen der Errichtung des Energiespeichers und des Windparks anfallenden Abfälle werden durch die Baufirmen / Wartungsfirmen ordnungsgemäß entsorgt.

11.5 Regenwasserentsorgung Im Teilgeltungsbereich 2 wird das Oberflächenwasser, insbesondere der Dach- und versiegelten Flächen, +ber das vorhandene Entwässerungssystem der Stadt Brunsb+ttel abgeleitet. F+r den Teilgeltungsbereich 1 ist der Bau von Regenwasserentsorgungsleitungen nicht erforder- lich. Im Bereich des Fundamentes und der teilversiegelten Wege des Windparks anfallendes Niederschlagswasser wird seitlich versickert.

I-23 November 2016 effplan. Vorhabenbezogener B-Plan 77 in der Stadt Brunsb+ttel Begründung

11.6 Brandschutz Der Brandschutz wird durch die örtliche Freiwillige Feuerwehr der Stadt Brunsb+ttel gewährleis- tet.Die Windenergieanlagen des Teilgeltungsbereichs 1 werden mit geeigneten Brand- schutzeinrichtungen ausgestattet. Eine genaue Darstellung der Maßnahmen erfolgt im Rahmen des Genehmigungsantrages zu deren Errichtung.

11.7 Telekommunikation Die Verlegung von Telekommunikationsleitungen (LWL-Kabel) ist zur Fern+berwachung der WEA des Teilgeltungsbereichs 1 sowie der PtG-Anlage und des Batteriespeichers in den Teil- geltungsbereichen 2a und b erforderlich.

12 Kosten Die Kosten des Verfahrens trägt entsprechend dem städtebaulichen Durchf+hrungsvertrag der Vorhabenträger.

effplan. November 2016 I-24 40. Änderung des Flächennutzungsplans / vorhabenbezogener B-Plan 77 der Stadt Brunsb*ttel Umweltbericht

TEIL II: UMWELTBERICHT Die im Zuge der Bauleitplanung durchgef*hrte strategische Umweltpr*fung wurde so umfäng- lich durchgef*hrt, dass sie nach Einschätzung der Stadt Brunsb*ttel den Anforderungen an eine Umweltverträglichkeitspr*fung im Genehmigungsverfahren entspricht. Die Umweltpr*fung f*r den Bereich des Windparks ber*cksichtigt insbesondere alle außerhalb des Geltungsbereichs des B-Plans gelegenen WEA, die mit den nun geplanten WEA eine Windfarm bilden. Zusätzli- che oder andere erhebliche Umweltauswirkungen, die einer Umweltverträglichkeitspr*fung im nachfolgenden Zulassungsverfahren bed*rften, sind nicht erkennbar.

1 Einleitung 1.1 Kurzbeschreibung des Vorhabens Die Planungsgesellschaft Wind to Gas Brunsb*ttel GmbH & Co. KG plant den Bau eines Ener- giespeichers sowie die Errichtung eines neuen Windparks auf dem Gebiet der Stadt Brunsb*t- tel. Der Energiespeicher besteht aus einer Power-to-Gas-Anlage (PtG-Anlage) und einem Bat- teriespeicherkraftwerk.

Standort des geplanten Energiespeichers (Power-to-Gas-Anlage und Batteriespeicherkraftwerk) und des ge- planten Windparks

F*r die Errichtung der Power-to-Gas-Anlage wird ein Brutto-Flächenbedarf von 2.500 m² ver- anschlagt. Das hierf*r vorgesehene Hallengebäude besteht zum größten Teil aus dem Produkti- onsraum f*r die Wasserstoff-Elektrolyse-Anlagen, einem Raum f*r Nebenaggregate wie z.B. effplan. November 2016 II-1 Umweltbericht 40. Änderung des Flächennutzungsplans der Stadt Brunsb*ttel / vorhabenbezogener B-Plan 77

Heizungsanlage, L*ftungsanlage, etc. und einem Besucherbereich. Die Höhe des Hallengebäu- des beträgt maximal 11,50 m. Durch den Betrieb der L*ftungsanlage entstehen Schallimmissio- nen, Luftschadstoffe werden nicht emittiert. Die Anlage wird fern*berwacht, die dauerhafte An- wesenheit einer Arbeitskraft ist nicht erforderlich. F*r das Batteriespeicherkraftwerk auf modernster Lithium-Ionen Technologie wird eine Brutto- Grundfläche von ca. 1.800 m² benötigt. Dies beinhaltet das Hallengebäude f*r die Batteriezel- len, den Wechselrichterbereich, die Leistungselektronik, einen Besucherraum sowie die notwen- digen Zuwegungen und Stellflächen. Die Maximalhöhe der benötigten Gebäude beträgt 5,00 m. Mit dem Batteriespeicher ist die Teilnahme am Regelenergiemarkt zur Erbringung von Primär- regelleistung vorgesehen. Die Anlage wird fern*berwacht, die dauerhafte Anwesenheit einer Ar- beitskraft ist nicht erforderlich. Der Windpark soll aus insgesamt 5 Windenergieanlagen (WEA) der 3 MW-Klasse mit einer Ge- samthöhe von jeweils rund 150 m bestehen. Die Planungsgesellschaft sieht f*r das Vorhaben 3 WEA des Typs ENERCON E-115 (Nabenhöhe NH = 92,05 m, Rotordurchmesser RD = 115,7 m) sowie zwei WEA des Typs ENERCON E-101 (NH 99 m, RD 101 m) vor. Die Kombination aus Windpark und Power-to-Gas bietet zahlreiche innovative Einsatzmöglich- keiten: • Die PtG-Anlage kann Einspeisespitzen des Windparks bei Starkwind abpuffern und durch Umwandlung des Gr*nstroms in ein neues Speichermedium (Wasserstoff / synthetisches Methan) f*r alternative Anwendungen nutzbar machen. • Der Windpark kann als Stromquelle f*r die industrielle Produktion von erneuerbaren Wasserstoff dienen und damit Großmengen f*r ansässige Industrieunternehmen bereitstel- len. • Durch die Nähe zum Umspannwerk sowie weiteren Windparks bietet die PtG-Anlage dar*- ber hinaus eine Alternative zu den derzeitigen Abregelungen von Windparks durch den Ver- teilnetzbetreiber bei Überlastung des Stromnetzes.

1.2 Planungen und Darstellungen bzw. Festsetzungen 1.2.1 40. Änderung des Flächennutzungsplans Die Stadt Brunsb*ttel stellt in der 40. Änderung des Flächennutzungsplans f*r die Teilgeltungs- bereiche 2a und b (Energiespeicher) und 1a bis c (Windpark) ein sonstiges Sondergebiet „Windenergiespeicherung“ dar.

1.2.2 Vorhabenbezogener B-Plan 77 Der vorhabenbezogene B-Plan 77 setzt die Flächen seiner Geltungsbereiche analog zur Dar- stellung des F-Plans als sonstiges Sondergebiet „Windenergiespeicherung“ fest. Verkehrsflä- chen sind entsprechend ihrer Nutzung als öffentliche oder private Verkehrsflächen festgesetzt. Innerhalb der Geltungsbereiche ist ein Vorhaben nur zulässig, wenn es auch den Regelungen des Durchf*hrungsvertrages entspricht. Zentraler Punkt der Regelungen des Durchf*hrungsver- trages ist es, dass die Errichtung des Windparks nur zulässig ist, wenn auch der Energiespei- cher (PtG-Anlage und Batteriespeicher) realisiert wird. Eingriffe in den Naturhaushalt und das Landschaftsbild sind durch die Bereitstellung einer Aus- gleichsfläche in der Gemeinde Aebtissinwisch (Kreis Steinburg), sowie durch den Zugriff auf eine Maßnahme des Deich- und Hauptsielverbandes Dithmarschen am Sch*lper Kanal, ein Ökokon-

II-2 November 2016 effplan. 40. Änderung des Flächennutzungsplans / vorhabenbezogener B-Plan 77 der Stadt Brunsb*ttel Umweltbericht to in der Gemeinde Schlichting (Kreis Dithmarschen) sowie weitere Ökokonten im Kreis Nord- friesland in den Gemeinden Bordelum, Humptrump, S*derl*gum, Risum-Lindholm, Stedesand, Osterhever) zu kompensieren. Die Ausgleichsmaßnahmen werden in Kap. 2.3.3 detailliert be- schrieben. F*r die Teilgeltungsbereiche 2a und b (PtG-Anlage und Batteriespeicher) werden zusätzlich fol- gende Festsetzungen getroffen: • zulässig ist nur die Errichtung der PtG-Anlage bzw. des Batteriespeichers einschließlich der f*r den Betrieb dieser Anlagen notwendigen Nebenanlagen • hinsichtlich der Geräuschemissionen: • Innerhalb des Teilgeltungsbereichs 2a sind nur Anlagen und Betriebe zulässig, deren Ge- räuschemissionen die Emissionskontingente LEK (bezogen auf 1 m²) von 65 dB(A) tags (06:00 Uhr bis 22:00 Uhr) und von 55 dB(A) nachts (22:00 Uhr bis 06:00 Uhr) nicht *ber- schreiten. • Innerhalb des Teilgeltungsbereichs 2b sind nur Anlagen und Betriebe zulässig, deren Ge- räuschemissionen die Emissionskontingente LEK (bezogen auf 1 m²) von 65 dB(A) tags (06:00 Uhr bis 22:00 Uhr) und von 60 dB(A) nachts (22:00 Uhr bis 06:00 Uhr) nicht *ber- schreiten. • Die Pr*fung der Einhaltung erfolgt in Anlehnung an DIN 45691:2006-12, Abschnitt 5. Die Immissionsprognosen sind abweichend von der DIN 45691:2006-12 wie folgt durchzuf*hren: • a) Bestimmung der Emissionskontingente f*r die dem Vorhaben zugeordneten Flächen aus den Emissionskontingenten des vorhabenbezogenen Bebauungsplans Nr. 77, • b) Berechnung der maximal zulässigen Immissionsanteile f*r die betrachtete Anlage aus den unter a) bestimmten Emissionskontingenten mit Hilfe einer Ausbreitungs- rechnung nach E DIN ISO 9613-2 (ohne Ber*cksichtigung der Geländehöhen, der Meteorologiekorrektur, weiterer Abschirmungen sowie Reflexionen im Plangeltungs- bereich, Lärmquellenhöhe 1 m *ber Gelände, Immissionspunkthöhe jeweils f*r das oberste Geschoss der nächstgelegenen Wohnbebauung), und • c) Durchf*hrung einer anlagenbezogenen Lärmimmissionsprognose auf Grundlage der TA Lärm 98. • Ein Vorhaben ist dann zulässig, wenn die entsprechend c) ermittelten Beurteilungs- pegel die unter b) berechneten Immissionsanteile an keinem der betrachteten Im- missionsorte *berschreiten oder alternativ den f*r der jeweiligen Immissionsort anzu- setzenden Immissionsrichtwert um mindestens 15 dB unterschreiten (Relevanzgren- ze). • die *berbaubare Fläche wird f*r den Teilgeltungsbereich 2a auf 2.500 m², f*r den Teilgel- tungsbereich 2b auf 1.800 m² beschränkt • zum Schutz von Brutvögeln sind Bauarbeiten nur vom 15. August bis zum 01. März durchzu- f*hren oder die Schädigung von Brutvögeln auf andere Art (z.B. vorzeitige Baufeldräumung vor Beginn der Brutzeit und anschließende dauerhafte Bautätigkeit) zu verhindern • zum Schutz von Amphibien durch Einwandern in die Baufelder sind Amphibienschutzzäune aufzustellen.

effplan. November 2016 II-3 Umweltbericht 40. Änderung des Flächennutzungsplans der Stadt Brunsb*ttel / vorhabenbezogener B-Plan 77

F*r den Teilgeltungsbereich 1 (a bis c, Windpark) werden folgende zusätzlichen Festsetzungen getroffen: • innerhalb des Teilgeltungsbereichs 1 ist die Errichtung von Windenergieanlagen nebst erfor- derlicher Nebenanlagen zulässig. Weiterhin ist die landwirtschaftliche Nutzung im Sonderge- biet zulässig • die Festlegung der Standorte der WEA *ber die Benennung der Standortkoordinaten • die max. Bauhöhe wird auf 150 m *ber Grund begrenzt • zur Einhaltung der immissionsschutzrechtlichen Richtwerte sind folgende Betriebsbeschrän- kungen einzuhalten • f*r die WEA sind folgende max. nächtliche Schallleistungspegel einzuhalten: • WEA 1: 96,0 dB(A) • WEA 2: 97,0 dB(A) • WEA 3: 102,0 dB(A) • WEA 4: 101,8 dB(A) • WEA 5: 105,4 dB(A) • eine Anpassung der Schallleistungspegel ist möglich, wenn im Fall einer zuk*nftigen Nutzungsänderung in Form vom Wegfall eines Immissionspunktes im direkten Ein- wirkbereich gutachtlich die Einhaltung der Richtwerte weiterhin nachgewiesen wer- den kann • die WEA sind mit Schattenwurfabschaltmodulen auszustatten und so zu betreiben, • dass es an den Immissionspunkten (IP) 01 - 06, 13 - 18, 26, 27, 33 – 37 zu keinen zusätzlichen Immissionen durch periodischen Schattenwurf kommt • dass an den IP 07, 08, 10 – 12, 19 – 21, 29 und 31 ein Überschreiten der Richtwerte f*r Schattenwurf (30 min/d bzw. 30 h/a) sicher vermieden wird. • zum Schutz von Brutvögeln sind Bauarbeiten nur vom 15. August bis zum 01. März durchzu- f*hren oder die Schädigung von Brutvögeln auf andere Art (z.B. vorzeitige Baufeldräumung vor Beginn der Brutzeit und anschließende dauerhafte Bautätigkeit) zu verhindern. • zum Schutz von Amphibien sind Bauarbeiten nur in der Zeit vom 01. November bis zum 01. März zulässig. Das Einwandern von Amphibien in die Baufelder ist ggf. durch das Aufstellen von Amphibienschutzzäunen zu verhindern. • zum Schutz von Fledermäusen sind die WEA während windschwacher (< 6 m/s), warmer Nächte (> 10°C) und bei Niederschlagsfreiheit still zu setzen. Die Betriebsbeschränkungen können aufgehoben oder modifiziert werden, wenn gutachtlich nachgewiesen wird, dass das Eintreten artenschutzrechtlicher Konflikte nicht zu bef*rchten ist. • f*r die Kennzeichnung als Luftfahrthindernis gelten folgende Festsetzungen • die Tageskennzeichnung hat *ber farbig markierte Fl*gelspitzen (6 m orange/rot, 6 m grau/weiß, 6 m orange/rot) zu erfolgen • f*r die Nachtkennzeichnung ist nur das Feuer „W, rot“ zulässig • die Leuchtintensität der nächtlichen Befeuerung ist durch ein Sichtweitenmessgerät zu regulieren

II-4 November 2016 effplan. 40. Änderung des Flächennutzungsplans / vorhabenbezogener B-Plan 77 der Stadt Brunsb*ttel Umweltbericht

• die Befeuerung der Anlagen ist zu synchronisieren.

1.3 Flächenbedarf, Bodenbilanz 40. Änderung des Flächennutzungsplans Der Geltungsbereich der 40. Änderung des Flächennutzungsplans hat eine Gesamtgröße von 27,4 ha, die mit Ausnahme der Verkehrsflächen (öffentlich und privat) als sonstiges Sonderge- biet „Windenergiespeicherung“ ausgewiesen werden. Die Gesamtgröße verteilt sich auf die Teil- geltungsbereiche wie folgt: • Teilgeltungsbereich 2a: 0,71 ha • Teilgeltungsbereich 2b: 0,4 ha • Teilgeltungsbereich 1a: 8,98 ha • Teilgeltungsbereich 1b: 6,70 ha • Teilgeltungsbereich 1c: 10,61 ha

Vorhabenbezogener B-Plan 77

Nutzung Größe (ha) Größe (ha) Teilgeltungsbereich 2a Sonstiges Sondergebiet 0,71 davon *berbaubar: 0,25 „Windenergiespeicherung“ Verkehrsfläche, privat 0,14 Verkehrsflächen, öffentlich 0,13 Teilgeltungsbereich 2b Sonstiges Sondergebiet 0,40 davon *berbaubar: 0,18 „Windenergiespeicherung“ Verkehrsfläche, privat 0,23 Verkehrsflächen, öffentlich 0,27

effplan. November 2016 II-5 Umweltbericht 40. Änderung des Flächennutzungsplans der Stadt Brunsb*ttel / vorhabenbezogener B-Plan 77

Teilgeltungsbereich 1a Sonstiges Sondergebiet 8,98 davon mit Geh- und Fahr- „Windenergiespeicherung“ rechten belegte Flächen davon Verkehrsfläche, privat 0,47 Verkehrsfläche, privat 0,12 Verkehrsflächen, öffentlich 0,07 Teilgeltungsbereich 1b Sonstiges Sondergebiet 6,39 davon mit Geh- und Fahr- 0,00 „Windenergiespeicherung“ rechten belegte Flächen davon Verkehrsfläche, privat 0,17 Verkehrsfläche, privat 0,00 Verkehrsflächen, öffentlich 0,31 Teilgeltungsbereich 1c Sonstiges Sondergebiet 10,61 davon mit Geh- und Fahr- 0,15 „Windenergiespeicherung“ rechten belegte Flächen davon Verkehrsfläche, privat 0,52 Verkehrsfläche, privat 0,17 Verkehrsflächen, öffentlich 0,11 Gesamtfläche 26,76 Tab. 1: Flächenbedarf im vorhabenbezogenen B-Plan 77

Im Teilgeltungsbereich 2a und b handelt es sich um Flächen, die im Zuge der Entwicklung der Industrieflächen aufgesp*lt wurden. Es handelt sich daher nicht um nat*rlich gewachsenen Bo- den. Im Teilgeltungsbereich 1a bis c wird im Rahmen der Errichtung von WEA nur ein Bruchteil der Fläche f*r bauliche Tätigkeiten in Anspruch genommen: F*r die Fundamente wird eine Fläche von je max. 260 m² versiegelt, zudem wird eine Kranstellfläche von ca. 1.620 m² (E115) bzw. 1.150 m² (E101) wasserdurchlässig befestigt werden. Die Erschließung der Standorte ist *ber die öffentlichen Wege möglich. Von diesen aus werden die WEA-Standorte *ber ebenfalls wasserdurchlässige Wege in einer Breite von 4 m angebunden. Die Gesamtfläche der Erschlie- ßung liegt bei insgesamt 6.142 m². Den Anforderungen nach einem sparsamen und schonenden Umgang mit Grund und Boden gemäß § 1a Abs. 2 BauGB (Bodenschutzklausel) wird damit Rechnung getragen.

1.4 Ziele des Umweltschutzes in Fachplanungen siehe auch Kartenausschnitte in Kapitel 7 in Teil I der Begr*ndung.

Laut Landesentwicklungsplan (LEP, 2010 [INNENMINISTERIUM SH, 2010]) definiert f*r die Plange- biete keine Ziele des Umweltschutzes, insbesondere liegen die Flächen außerhalb von Vorbe- haltsräumen f*r Natur und Landschaft.

II-6 November 2016 effplan. 40. Änderung des Flächennutzungsplans / vorhabenbezogener B-Plan 77 der Stadt Brunsb*ttel Umweltbericht

Gleiches gilt f*r den Regionalplan IV (RP, 2005 [INNENMINISTERIUM SH, 2005]), auch gemäß des Regionalplans liegen die Flächen außerhalb von Gebieten mit besonderer Bedeutung f*r Natur und Landschaft. Die Teilfortschreibung des Regionalplans f*r den Planungsraum IV (2012, wird nicht mehr an- gewendet [MINISTERPRÄSIDENT DES LANDES SH, 2012]) enthält f*r die Plangebiete keine Darstel- lungen, insbesondere ist im Teilgeltungsbereich 2 (Windpark) kein charakteristischer Land- schaftsraum dargestellt. Die Teilfortschreibung wird gemäß Erlass vom 23.06.2015 zur „Teilfortschreibung des Landes- entwicklungsplans und Teilaufstellung der Regionalpläne (Sachthema Windenergie) f*r die Pla- nungsräume I bis III“ nicht mehr angewendet. Im Rahmen der Vorbereitung der Planentw*rfe f*r die Regionalpläne hat die Landesplanungsbehörde von Schleswig-Holstein die vorläufigen Ab- wägungsbereiche f*r Windenergienutzung [HTTPS://WWW.SCHLESWIG-HOLSTEIN.DE/DE/ FACHINHALTE/L/LANDESPLANUNG_RAUMORDNUNG/WINDEIGNUNGSFLAECHEN_AUSWEISUNG/KARTEN_A USNAHMEVERFAHREN.HTML;JSESSIONID=4EBDBB5F518364EAA44B8892AB87692D] veröffent- licht. Der Teilgeltungsbereich 1 der 40. F-Planänderung und des vorhabenbezogenen B-Plans Nr. 77, in dem ein Windpark geplant ist, liegt innerhalb der dargestellten Abwägungsbereiche f*r Windenergienutzung. Harte und weiche Tabukriterien stehen gemäß dem aktuellen Stand der Planung der Errichtung eines Windparks an dieser Stelle nicht entgegen.

DerLandschaftsrahmenplan IV (LRP, 2004[MINISTERIUM FÜR UMWELT NATURSCHUTZ UND LANDWIRTSCHAFT SH, 1-2005]) enthält f*r das Plangebiet keine Darstellungen. Unmittelbar west- lich der geplanten WEA-Standorte auf dem Gebiet des bestehenden Windparks schließen je- doch als historische Kulturlandschaften gekennzeichnete Flächen an. Diese Darstellung war mit den bereits bestehenden Windparks vereinbar.

Der g*ltige Flächennutzungsplan (F-Plan [STADT BRUNSBÜTTEL, 12-1982]) der Stadt Brunsb*ttel stellt den Teilgeltungsbereich 1 als Fläche f*r die Landwirtschaft (gelbgr*ne Fläche) dar und den Teilgeltungsbereich 2 als Industriegebiet (GI, mittelgraue Fläche). Die Fläche des Teilgel- tungsbereichs 2a liegt ferner innerhalb einer „Fläche f*r Nutzungsbeschränkungen zum Schutz vor schädlichen Umwelteinwirkungen“.

Der festgestellte Landschaftsplan (L-Plan, 2003 [STADT BRUNSBÜTTEL, 3-2003]) der Stadt enthält f*r das Plangebiet keine Darstellungen oder Maßnahmen außer einem geplanten Reitweg (rosa Strichlinie), der den Teilgeltungsbereich 1 durchquert.

Lage des Plangebietes Lage des Plangebietes

Flächennutzungsplan (Auszug) Landschaftsplan (Auszug)

Die von der Stadt getroffene Entscheidung weicht nicht von den Darstellungen im Landschafts- plan ab, da keine Ziele des Naturschutzes auf diesen Teilflächen formuliert sind und daher auch nicht erheblich beeinträchtigt werden können.

effplan. November 2016 II-7 Umweltbericht 40. Änderung des Flächennutzungsplans der Stadt Brunsb*ttel / vorhabenbezogener B-Plan 77

Das nächstgelegene FFH-Gebiet f*r denTeilgeltungsbereich 2 sind das „Schleswig-Holsteini- sches Elbästuar und angrenzende Flächen“ (DE-2323-392) (gr*ne Schraffur), dessen Teilgebie- te in einer Entfernung von 2,1 km und mehr s*dlich des Teilgeltungsbereiches 2 liegen [ HTTP://WWW.UMWELTDATEN.LANDSH.DE]. Übergreifendes Erhaltungsziel ist die: „Erhaltung des Gebietes mit seinen dort vorkommenden FFH-Lebensraumtypen und FFH-Arten zur langfristigen Gewährleistung der biologischen Vielfalt und der Kohärenz des europäischen ökologischen Netzes „Natura 2000“. Für die Arten Schierlings-Wasser- fenchel und Maifisch soll ein günstiger Erhaltungszustand im Einklang mit den Anforde- rungen von Wirtschaft, Gesellschaft und Kultur sowie den regionalen und örtlichen Be- sonderheiten wiedergestellt werden, die Erhaltung des Elbästuars mit seinen Salz-, Brack- und Süßwasserzonen und angrenzender Flächen als möglichst naturnahes Groß- ökosystem mit allen Strukturen und Funktionen, sowie die Erhaltung der ungestörten Zo- nation von Flußwatten bis Hartholzauenwälder unter unbeeinträchtigtem Tideneinfluss, tide- und fließdynamik-geprägten Prielen und Nebenelben vor und hinter Deichen sowie Grünlandflächen im ungehinderten Hochwasser-Einfluß.“ Das nächstgelegene EU-Vogelschutzgebiet f*r den Teilgeltungsbereich 2 ist das „Vorland St. Margarethen“ (DE-2121-402) (rote Schrägschraffur). Es liegt etwa 2,2 km s*döst- lich des Teilgeltungsbereiches 2. Es wurde folgendes *bergreifendes Erhaltungsziel defi- niert [HTTP://WWW.UMWELTDATEN.LANDSH.DE]: Lage des „Erhaltung des tidebeeinflussten, extensiv Plangebietes genutzten bzw. gepflegten Grünlandes mit Flutmulden und -rinnen und des Röhrichts als Rast-, Nahrungs- und Bruthabitat der ästuartypischen Vogelwelt“ Das nächstgelegene FFH-Gebiet f*r den Teil- Nächstgelegene Natura 2000-Gebiete geltungsbereich 1 ist die „Klev- und Donn- landschaft bei St. Michaelisdonn“ (DE-2020- 301) (gr*ne Schraffur), dessen Teilgebiete in einer Entfernung von 2,7 km und mehr nördlich und nordöstlich des Teilgeltungsbereiches 1 liegen [HTTP://WWW.UMWELTDATEN.LANDSH.DE]. Übergreifendes Erhaltungsziel ist die: „Erhaltung einer großräumigen, naturnahen, weitgehend offenen alten Küstenlandschaft mit vielfältigen, artenreichen Biotopkomplexen und -mosaiken aus u.a. Steilhängen, Hei- den, lichten Birken- und Buchen-Eichenwäldern und Kratts, Trocken-, Mager-, und Borst- grasrasen, Quellbereichen und Übergangsmooren, in ehemaliger Kliff-, Nehrungs- und Lagunenlage. Zu Erhalten sind insbesondere die weitgehend ungestörten, natürlichen hy- drologischen Verhältnisse, die Nährstoffarmut und die extensive Nutzung.“ Das nächstgelegene EU-Vogelschutzgebiet f*r den Teilgeltungsbereich 1 ist das „NSG - see“ (DE-2021-401) (rote Schrägschraffur) [HTTP://WWW.UMWELTDATEN.LANDSH.DE]. Es liegt etwa 3,2 km westlich des Teilgeltungsbereiches 1. Es wurde folgendes *bergreifendes Erhaltungsziel definiert: „Erhaltung des Gebietes als landesweit bedeutsames Rastgebiet des Zwergschwans so- wie als bedeutsamer Brutplatz für Röhricht- und Wiesenvögel.“ Bei einer Gegen*berstellung der Schutz- und Erhaltungsziele mit den Auswirkungen der Pla- nung unter Ber*cksichtigung der Entfernung zu den Plangebieten ist keine Verträglichkeitspr*- fung erforderlich. Ergänzend wird angemerkt, dass es beim Betrieb der Power-to-Gas-Anlage

II-8 November 2016 effplan. 40. Änderung des Flächennutzungsplans / vorhabenbezogener B-Plan 77 der Stadt Brunsb*ttel Umweltbericht zu keinen Stickstoffemissionen kommt, die zu einer Beeinträchtigung der NATURA2000-Gebie- ten f*hren können.

2 Beschreibung und Bewertung der Umweltauswirkungen 2.1 Derzeitiger Umweltzustand 2.1.1 Teilgeltungsbereich 2: Energiespeicher 2.1.1.1 Mensch Das Gebiet der Teilgeltungsbereiche 2 a und b im Industriepark S*d wird durch den Menschen ausschließlich f*r Erwerbszwecke genutzt. Eine Wohn- und Erholungsfunktion hat dieser Be- reich nicht. Die nächstgelegenen Wohngebiete (Gorch-Fock-Straße und Dithmarscher Ring) liegen in einer Entfernung von knapp 2 km westlich bzw. von 1,7 km östlich des Nord-Ostsee-Kanals. Eine landschaftsgebundene Erholung findet *berwiegend entlang des Nord-Ostsee-Kanals und der Elbe in einer Entfernung von mindestens 500 m statt. F*r sportliche Zwecke kann auch die Sportanlage östlich des Nord-Ostsee-Kanals etwa 500 m nördlich der Elbe genutzt werden. Die Sportanlage liegt in einer Entfernung von 2 km zum Teilgeltungsbereich 2 Die Bedeutung des unmittelbaren Teilgeltungsbereichs 2 f*r das Schutzgut Mensch ist dement- sprechend gering. Auch das Umfeld hat erkennbar keine besondere Bedeutung f*r das Schutz- gut Mensch, da zu Wohn- und Erholungszwecken genutzte Bereiche in deutlicher Entfernung zum Vorhabengebiet liegen.

2.1.1.2 Landschaftsbild Das Landschaftsbild in den Teilgeltungsbereichen 2a und b ist durch die industrielle Nutzung geprägt. Im Teilgeltungsbereich 2a prägen die baulichen Anlagen des Biomassekraftwerks, die randlich verlaufenden Fernwärmeleitungen sowie die K72 (Holstendamm) und die etwas weiter entfernt verlaufenden Hochspannungsleitungen das Bild.

Blick über den Standort der geplanten Power-to-Gas-Anlage in Richtung Biomassekraftwerk

effplan. November 2016 II-9 Umweltbericht 40. Änderung des Flächennutzungsplans der Stadt Brunsb*ttel / vorhabenbezogener B-Plan 77

S*dlich des Holstendamms sind größere Flächen des Industrieparks noch in landwirtschaftli- cher Nutzung (i.d.R. Dauergr*nland). Diese naturnäheren Flächen vermögen jedoch den Ein- druck der industriellen Überprägung des Gebietes nicht nennenswert abmildern. Auch der Teilgeltungsbereich 2b ist durch das unmittelbar benachbarte Umspannwerk Oster - moor West und die von ihm ausgehenden Hochspannungsleitungen technisch geprägt. Nach Nordwesten und Osten schließen weitere Industrieanlagen an, jedoch werden die Flächen im Norden und S*den weiterhin landwirtschaftlich genutzt. Hierdurch sind teils auch weiterreichen- de Blickbeziehungen in die Landschaft möglich, wobei die Sicht niemals frei von Beeinträchti - gungen industrieller Art sind.

Blick über den Standort des geplanten Batteriespeichers in Richtung Umspannwerk Ostermoor-West

Insgesamt ist das Landschaftsbild in den Teilgeltungsbereichen 2a und b industriell stark *ber- prägt und daher nur von geringem Wert.

2.1.1.3 Tiere und Pflanzen, biologische Vielfalt Zur Erfassung des Floren- und Faunenbestandes wurde eine Ortsbegehung durchgef*hrt und Daten des Arten- und Fundkatasters des Landes SH abgefragt. Dies bildete die Grundlage f*r die artenschutzrechtliche Pr*fung [GFN, GESELLSCHAFT FÜR FREILANDÖKOLOGIE UND NATURSCHUTZFACHPLANUNG MBH, 6-2016 ].

Pflanzen Die Flächen der Teilgeltungsbereiche 2a und b werden als Gr*nland extensiv genutzt. Sie wei - sen Feuchtezeiger (u.a. Flatterbinse, Juncus effusus) auf und werden zeitweise mit Schafen be- weidet. Es befinden sich keine Gehölze auf den *berplanten Flächen. Vorkommen von planungsrele- vanten Pflanzenarten des Anhang IV der FFH-Richtlinie können aufgrund der Habitatausstat- tung ausgeschlossen werden.

II-10 November 2016 effplan. 40. Änderung des Flächennutzungsplans / vorhabenbezogener B-Plan 77 der Stadt Brunsb*ttel Umweltbericht

Die *berplanten Flächen haben damit eine mittlere Bedeutung f*r das Schutzgut Pflanzen.

Tiere Die Teilgeltungsbereiche 2a und b können potenziell als Jagdhabitat von Fledermäusen genutzt werden, qualitativ gleichwertige Flächen sind im Umfeld vorhanden. Die Teilgeltungsbereiche sind gehölzfrei, die umgebenden Bäume besitzen keine besondere Habitatqualität f*r Fleder- mäuse. Die Flächen der Teilgeltungsbereiche 2a und b sind auf Grund der extensiven Nutzung und des Feuchtegrades der Flächen als Sommer- oder Winterlebensraum f*r Amphibien potenziell von Bedeutung. Eine Nutzung der Flächen ist außerhalb der Laichzeit wegen der nahe gelegenen Gräben sehr wahrscheinlich. Aus der Umgebung sind Vorkommen des in Anhang IV der FFH- Richtlinie aufgef*hrten Moorfroschs bekannt. Ferner liegen aus der Umgebung Daten zum Vor- kommen von Erdkröte, Grasfrosch, Seefrosch, Wasserfrosch und Teichmolch vor, die jedoch nicht in Anhang IV der FFH-Richtlinie aufgef*hrt sind. Vorkommen von planungsrelevanten Reptilienarten bzw. *berdurchschnittliche Vorkommen der Ringelnatter können ausgeschlossen werden. Die Teilgeltungsbereiche 2a und b und deren Umgebung haben eine potenzielle Bedeutung f*r die Brutvögel der Gilden Offenlandbr*ter (z.B. Wiesenpieper und Feldlerche), Boden- und Ge- b*schbr*ter (z. B. Zaunkönig und Amsel) sowie Röhrichtbr*ter (entlang der Gräben, z.B. Rohrammer und Teichrohrsänger). Die Gebiete haben f*r Rastvögel keine Bedeutung. Weitere gesch*tzte Tiergruppen (z.B. sonstige Säugetiere, Libellen und Schmetterlingsarten) sind im Vorhabengebiet nicht zu erwarten. Insgesamt besitzen die *berplanten Flächen f*r Tierarten eine geringe bis mittlere Bedeutung.

Biologische Vielfalt Die biologische Vielfalt des untersuchten Raumes ist insgesamt gering, da das Plangebiet we- der eine besonders hohe Anzahl verschiedener Arten noch eine hohe Vielfalt an Lebensräumen aufweist. Vielfältige biologische Interaktionen sind nicht gegeben, da f*r besondere Nahrungs- netze oder Symbiosen eine besondere Anzahl oder Vielfalt an Arten oder Lebensräumen not- wendig wären, was hier nicht gegeben ist. Die Bedeutung der biologischen Vielfalt im Untersuchungsraum ist damit insgesamt gering.

2.1.1.4 Boden und Wasser Boden Im Bereich des Industrieparks Brunsb*ttel sind Anfang der 70 Jahre Aufsp*lungen von Elbsedi- menten in einer Stärke von bis zu 2,2 m vorgenommen worden. Im Bereich nördlich des Hols- tendamms sind diese *berwiegend tonreich. Eine nat*rliche Schichtung liegt hier nicht vor. Die Stärke der Aufsp*lungen erreichen im Teilgeltungsbereich 2a eine Mächtigkeit von rund 1 m [ STADT BRUNSBÜTTEL, 3-2003, BA FÜR GEOWISSENSCHAFTEN, 2012, EGBERT MÜCKE, 5-2007]. Ein nicht unwesentlicher Teil der Flächen sind derzeit als Bevorratungsflächen noch landwirt- schaftlich *berwiegend als Dauergr*nland genutzt. Diese Böden haben mittlerweile -sofern nicht *berbaut- eine mehrere Jahrzehnte dauernde nat*rliche Entwicklung erfahren. Die Aufsp*lungen *berdecken teilweise Siedlungsbereiche aus dem 2. Jh n. Chr. (siehe auch Kap. 2.1.1.6, Auskunft des archäologischen Landesamtes). Daher haben die Böden in den tiefe- effplan. November 2016 II-11 Umweltbericht 40. Änderung des Flächennutzungsplans der Stadt Brunsb*ttel / vorhabenbezogener B-Plan 77 ren Schichten eine Funktion als Archiv der Natur- und Kulturgeschichte. Insgesamt kommt den Böden in den Teilgeltungsbereichen 2a und b jedoch nur eine allgemeine Bedeutung zu.

Wasser Oberflächengewässer sind in den Teilgeltungsbereichen 2a und b nicht vorhanden. Ein Vorfluter tangiert den Teilgeltungsbereich 2a s*dlich und zweigt westlich des Teilgeltungsbereichs 2b nach Norden ab. Ein weiterer Vorfluter verläuft s*dlich des Teilgeltungsbereiches 2b. Beide Vor- fluter sind zur Gewährleistung ihrer Entwässerungsfunktion naturfern ausgebaut und werden regelmäßig unterhalten. Grundwasser steht im Vorhabengebiet etwa 1 – 1,5 m unter Geländeoberkante an. Es ist be- dingt durch die Nähe zur Nordsee versalzt und besitzt damit keine Bedeutung f*r die Trink- wassergewinnung [STADT BRUNSBÜTTEL, 3-2003]. Dem Schutzgut Wasser kommt damit in den Geltungsbereichen 2a und b nur eine allgemeine Bedeutung zu.

2.1.1.5 Klima und Luft Das Klima im Vorhabengebiet ist durch die Lage an der Nordsee und den damit verbundenen subatlantischen Einfuss geprägt. Charakteristisch hierf*r ist die temperaturausgleichende Wir- kung, die milde Winter und k*hle Sommer bedingt. Vorherrschende Windrichtung ist West bis S*dwest, die durchschnittlichen jährlichen Niederschlagsmengen liegen bei 750 – 800 mm, die jährliche Sonnenscheindauer ist eher gering [STADT BRUNSBÜTTEL, 3-2003]. Ein siedlungstypisches Mesoklima ist bedingt durch den noch hohen Flächenanteil unbebauter Bevorratungsflächen nicht zu verzeichnen. Dies tritt allenfalls nur kleinräumig im Bereich groß- flächigerer Versiegelungen auf, wird aber durch die Nähe zu Nordsee, Elbe und Nord-Ostsee- Kanal sowie den durch die beständigen Winde gegebenen Luftaustausch kontinuierlich ausge - glichen. An der Cuxhavener Straße in Brunsb*ttel ist seit dem 08.05.2008 eine Luftmessstation des Landes SH in Betrieb. Erfasst werden Daten zu Ozonkonzentrationen, Stickoxiden, Schwefel- oxiden, Feinstaub (PM 10 und PM 2,5), Feinstaubinhaltsstoffen, Windrichtung, Luftdruck und Temperatur. Gemäß der Jahres*bersicht 2014 zur Luftqualität in Schleswig-Holstein [ HTTP://WWW.SCHLESWIG-HOLSTEIN.DE/DE/FACHINHALTE/L/LUFTQUALITAET/BERICHTE/LUFTQUALITAET _IN_SH_2014.PDF?__BLOB=PUBLICATIONFILE&V=4, 5-2016] sind folgende Ergebnisse festzuhal- ten: • landesweit war die Grundbelastung durch Schadstoffe wie Stickstoffdioxid, Schwefeldioxid und Benzol (auch im städtischen Hintergrund) gering • die geltenden Grenzwerte f*r Feinstaub werden sicher eingehalten • Überschreitungen der Grenzwerte f*r Stickstoffoxid traten in Brunsb*ttel nicht auf • der Informationsschwellenwert f*r Ozon vom 180 μg/m3 wurde im Jahr 2014 nicht erreicht. Die langfristigen Ziele zum Schutz der menschlichen Gesundheit und der Vegetation werden jedoch weiterhin *berschritten.

Relevante Vorbelastungen der Luftqualität sind damit trotz der industriellen Nutzung im Umfeld der Luftmessstation nicht festzustellen.

II-12 November 2016 effplan. 40. Änderung des Flächennutzungsplans / vorhabenbezogener B-Plan 77 der Stadt Brunsb*ttel Umweltbericht

2.1.1.6 Kultur- und Sachgüter Als Kulturg*ter werden Objekte bezeichnet, die f*r die Allgemeinheit eine besondere kulturelle, historische oder ästhetische Bedeutung haben. Dazu gehören grundsätzlich alle Kulturdenkma- le im Sinne des Denkmalschutzgesetzes (DSchG) Schleswig-Holstein. Neben Gebäuden und Denkmalbereichen zählen hierzu auch Gärten, Parks und Friedhofsanlagen und andere vom Mensch gestaltete Landschaftsteile sowie archäologische Denkmale. Hochbauliche und archäologische Denkmale sind in den Teilgeltungsbereichen 2a und b nicht vorhanden. Sie liegen innerhalb des Stadtgebietes von Brunsb*ttel westlich des Nord-Ostsee- Kanals und damit in ausreichender Entfernung zum Plangebiet. Allerdings befinden sich archäologische Interessengebiete im Plangebiet. Dabei handelt es sich um „ehemalige, belegte oder bestehende Warftengruppen“ (im Teilgeltungsbereich 2a) sowie um Siedlungsbereiche des 2. Jahrhunderts n. Chr (im Teilgeltungsbereich 2b). Diese liegen je- doch unter den etwa 2 m starken Aufsp*lungen, die zu Schaffung des Industrieparks vorgenom- men wurden (Auskunft des archäologischen Landesamtes). Die Teilgeltungsbereiche 2a und b besitzen damit f*r den hochbaulichen Denkmalschutz keine Bedeutung, f*r archäologische Kulturg*ter haben sie eine mittlere Bedeutung. In den Teilgeltungsbereichen 2 a und b befinden sich keine Sachg*ter. Die benachbarten Indus- trieanlagen, die Fernwärmeleitung sowie das unmittelbar zum Teilgeltungsbereich 2b be- nachbarte Umspannwerk Ostermoor-West und die angeschlossenen Hochspannungsleitungen sind jedoch zu ber*cksichtigen. Das unmittelbare Vorhabengebiet hat f*r Sachg*ter keine Bedeutung, die nahegelegenen Sachg*ter des Umfeldes sind jedoch von hoher Bedeutung.

2.1.2 Teilgeltungsbereich 1 a - c: Windpark Abgrenzung der Windfarm Das Vorhaben ist in einem Bereich geplant, in dem bereits Beeinträchtigungen durch weitere Vorhaben (*berwiegend weitere Windparks) gegeben sind. Die Umweltpr*fung ber*cksichtigt daher nicht nur die im Geltungsbereich des B-Plans geplanten WEA sondern auch alle im Um- feld der Planung vorhandenen und weiteren geplante WEA, die mit den geplanten WEA eine gemeinsame Windfarm bilden. Hiermit wird sichergestellt, dass kumulierende Wirkungen mit er- fasst werden. In Ansehung der einschlägigen Rechtsprechung wird als Arbeitsgrundlage ange- nommen, dass ein räumlicher Zusammenhang i.d.R.nicht mehr anzunehmen ist, wenn zwi- schen den WEA ein Abstand von mehr als dem 10-fachen Rotordurchmesser gegeben ist. Unter Ber*cksichtigung eines Abstandes von 10 x RD ergibt sich f*r die im Bereich des Wind- parks Westerb*ttel vorhandenen und geplanten WEA eine gemeinsame Windfarm. Zur Wind- farm Dingen / liegt der Abstand bei gut 1.600 m, dies entspricht einem Abstand von gut 15 x RD bezogen auf den RD der WEA in Dingen / Volsemenhusen bzw. 20 x RD bezo- gen auf den RD der nördlichen WEA im WP Westerb*ttel. Zur Windfarm Dieckhusen / Schmedeswurth ist ein Abstand von gut 2.200 m gegeben, was knapp 20 x RD entspricht. Da - mit liegen die Abstände zu den Windfarmen Dieckhusen / Schmedeswurth und Dingen / Volse- menhusen deutlich *ber 10 x RD, so dass hier von keinen sich *berschneidenden Einwirkberei- chen auszugehen ist. Der Abstand zum WP Westerbelmhusen / Brunsb*ttel II (M*hlenstraßen II) liegt nur knapp *ber 10 x RD. Da f*r die an der L173 (Westerbelmhusener Straße, Bereich Ohlen) gelegenen Immissionsorte anzunehmen ist, dass dort beide Windparks relevante Aus- wirkungen durch Schall hervorrufen, werden die beiden Windparks im Rahmen der Umweltpr*-

effplan. November 2016 II-13 Umweltbericht 40. Änderung des Flächennutzungsplans der Stadt Brunsb*ttel / vorhabenbezogener B-Plan 77 fung als eine Windfarm betrachtet. Der Eindruck einer gemeinsamen Windfarm ist auch von Behmhusen mit Blickrichtung West / S*dwest gegeben.

Abgrenzung der Windfarm

Die Abgrenzung der Windfarm erfolgt damit entlang der K 3 (Wischweg / Behmhusen) im Norden / Nordosten, der L 138 (Fritz-Staiger-Straße) im Osten, der Bundesstraße 5 im S*den bis zur Kreisstraße 75 (Marner Chaussee), weiter entlang des Elbdeichs bis zur L 143 (Nordhu- sener Straße), *ber Kattrepel im Westen bis zum Ohlener Landweg.

2.1.2.1 Mensch und Emissionen Wohnfunktion Der Teilgeltungsbereich 1 (a-c) ist unbesiedelt. Im Bereich der Windfarm befinden sich entlang der Straßen verschiedene Einzelhöfe, *berwiegend im Bereich der die Windfarm durchziehen- den Straßen, innerhalb der Windfarm etwas verdichtet (aber immer noch als Einzelhausbebau- ung) im Bereich von Behmhusen, Kattrepelerwisch, Diekshörn, Ramhusen, Auenb*ttel, Ohlen, Westerbelmhusen und im Bereich M*hlenstraßen. Das Stadtgebiet Brunsb*ttel mit etwa 13.000 Einwohnern liegt in einer Entfernung von etwa 1,4 km s*dlich des geplanten Windparks. Die

II-14 November 2016 effplan. 40. Änderung des Flächennutzungsplans / vorhabenbezogener B-Plan 77 der Stadt Brunsb*ttel Umweltbericht größte Nähe (gut 800 m) zwischen dem Stadtgebiet von Brunsb*ttel und der Windfarm ist im Bereich der Bebauung an der Marner Chausee zu den WEA im Bereich der Windparks Bruns - b*ttel II / M*hlenstraßen II gegeben. Die Ortslage von Eddelak mit knapp 1.400 Einwohnern be- ginnt etwa 800 m nordöstlich. Der Ortsteil Kattrepel (Gemeinde ) liegt etwa 700 m west- lich, der Ortsteil Nordhusen (Stadt Brunsb*ttel) etwa 1,5 km westlich der Windfarm. Die Einwoh- nerdichte liegt im ländlichen Raum des Kreises Dithmarschen bei 94 EW / km², in der Stadt Brunsb*ttel mit der deutlich verdichteten Wohnnutzung steigt die Einwohnerdichte auf 194 EW / km². Die nächstgelegenen, zu Wohnzwecken genutzten Einzelgehöfte befinden sich in einer Entfer- nung von 400 m zum geplanten Sondergebiet. Da die geplanten WEA mit allen Anlagenteilen (also auch einschließlich des Rotors) innerhalb des Geltungsbereichs errichtet werden m*ssen, ergibt sich f*r die Einzelstandorte ein Mindestabstand zu den umliegenden Gebäuden von 400 m + Rotorradius, also mindestens 450 m. Im Bereich der älteren Vestas V80-WEA mit 100 m Ge- samthöhe im nordwestlichen Teil des WP Westerb*ttel liegt der geringste Abstand ebenfalls bei 450 m (gemessen zwischen WEA-Mitte und Wohngebäude) und mehr. Die größte Nähe zwi- schen WEA und einem Wohngebäude weisen die ENERCON E-82 im Bereich M*hlenstraßen zu den Gebäuden an der Bundesstraße B 5 mit etwa 335 m auf. Die Flächen der Windfarm haben f*r den Menschen als Wohnbereich nur eine geringe Bedeu- tung. Den Wohnbaugebieten, insbesondere denen im Stadtgebiet Brunsb*ttel gelegenen, kommt eine mittlere bis hohe Bedeutung f*r die Wohnfunktion zu.

Erholungsfunktion Im Umfeld der Windfarm findet eine landschaftsgebundene Erholung statt. So verläuft ein im Landschaftsrahmenplan [MINISTERIUM FÜR UMWELT NATURSCHUTZ UND LANDWIRTSCHAFT SH, 1- 2005] dargestellter *berörtlicher Radfernweg und Fernwanderweg (in nachstehender Abbildung mit dicker Linie dargestellt) nördlich und westlich des geplanten Windparks, also im östlichen Bereich der Windfarm, von Eddelak kommend nach Brunsb*ttel. Ein weiterer *berörtlicher Rad- fernweg und Fernwanderweg mit vermutlich höherer Frequentierung verläuft parallel zur Elbe. Weitere Radwanderwege durchziehen die Windfarm und das weitere Umfeld.

effplan. November 2016 II-15 Umweltbericht 40. Änderung des Flächennutzungsplans der Stadt Brunsb*ttel / vorhabenbezogener B-Plan 77

Radwege im Bereich der Windfarm (d*nne orangefarbene Linien: regionale Radwege, dicke orangefarbene Linien: *berregionale Radwege)

Der k*stenfernere Teil der Windfarm hat auf Grund der anzunehmenden kurzen Verweildauer im Windpark f*r den Menschen als Naherholungsraum eine mittlere Bedeutung. Lediglich im Bereich des k*sten- und stadtnahen Windparks Brunsb*ttel II / M*hlenstraßen II ist eine hohe Bedeutung f*r die Naherholung gegeben.

Bestehende Belastungen Das Gebiet ist vorwiegend durch eine intensive landwirtschaftliche Nutzung geprägt. Diese kann zu Immissionen f*hren (Geruch, Lärm). Im Rahmen der Begutachtungen f*r den geplan- ten Windpark [TÜV NORD SYSTEC GMBH & CO. KG, 12-2015A, KAP. 3.1] wurde ein Blockheiz- kraftwerk (BHKW) an einem landwirtschaftlichen Betrieb als Schallemissionsquelle ber*cksich- tigt. Ferner sind im Bereich der klassifizierten Straßen Schallbelastungen durch den motorisierten Verkehr gegeben. Dies betrifft entlang der B5, die als typische Umgehung gebaut wurde, nur wenige Wohngebäude im Außenbereich und keine als Wohngebiete anzusprechenden Berei- che. Die bestehenden WEA bedingen Geräuschimmissionen und periodischen Schattenwurf. Die vorliegenden Gutachten ber*cksichtigen die westlich des geplanten Windparks gelegenen WEA als Vorbelastung.

II-16 November 2016 effplan. 40. Änderung des Flächennutzungsplans / vorhabenbezogener B-Plan 77 der Stadt Brunsb*ttel Umweltbericht

Die zulässige Beschattungsdauer liegt bei 30 Stunden / Jahr bzw. 30 Minuten / Tag. Zur Ermitt- lung der Beschattungszeiten wird unterstellt, dass die Sonne ganztägig scheint, die WEA dauer- haft in Betrieb ist und der Rotor so zur Sonne steht, dass tatsächlich periodischer Schattenwurf entsteht. An einigen Immissionsorten wird die zulässige Beschattungsdauer bereits durch die bestehenden WEA *berschritten bzw. erreicht [TÜV NORD SYSTEC GMBH & CO. KG, 12-2015B, KAP. 3.3]. Die nächtlichen (22 – 6 Uhr) Immissionsrichtwerte f*r Schall (45 dB(A) f*r Wohngebäude im Au- ßenbereich) werden an einem Wohngebäude s*dwestlich von Behmhusen und westlich des Helser Fleths (IP 1 gemäß Schallgutachten) und an einem Wohngebäude nördlich der B5 und westlich des Helser Fleths (IP 27 laut Schallgutachten) durch die Vorbelastung mit 45,8 bzw. 45,5 dB(A) bereits geringf*gig *berschritten [TÜV NORD SYSTEC GMBH & CO. KG, 12-2015A, KAP. 3.4]. F*r den Zubau einer WEA im s*dwestlichen Bereich der Windfarm (am s*dlichen Rand des WP Westerbelmhusen) wurde im Zuge der Umweltpr*fung zum B-Plan 71 festgestellt, dass Über- schreitungen der nächtlichen Immissionsrichtwerte an den Wohngebäuden an der Bundess- traße B5 sowie an einem Gebäude am Moordeichsweg gegeben sind. Daher wurde f*r die im Zuge des B-Plans 71 geplante WEA eine deutliche nächtliche Reduzierung des immissionswirk - samen Schall-Leistungspegels auf 96,1 dB(A) festgesetzt. Hiermit konnte sichergestellt werden, dass keine weiteren relevanten Schallimmissionen an den betroffenen Immissionsorten verur- sacht werden.

2.1.2.2 Landschaftsbild Gemäß Windkrafterlass (2012) umfasst der Raum, in dem das Landschaftsbild beeinträchtigt wird, etwa eine Fläche mit einem Radius vom 15-fachen der WEA-Höhe um die WEA-Standorte herum. Bei dem hier betrachteten Vorhaben handelt es sich um die Erweiterung einer Wind- farm, es sind bereits weitere WEA im Wirkraum vorhanden und genehmigt. Die Windfarm um- fasst alle WEA, die im Bereich s*dlich der Kreisstraße K3 (Wischweg / Behmhusen) und west- lich der Landesstraße L138 (Fritz-Staiger-Straße), nördlich der Bundesstraße 5 bis westlich der Kreisstraße 75 (Marner Chaussee), nördlich des Elbdeichs, östlich der L143 (Nordhusener Straße), östlich von Kattrepel und s*dlich des Ohlener Landweges stehen. Der Untersuchungs- raum hat eine Gesamtgröße von ca. 54,1 km². Er erstreckt sich neben den Flächen der Stadt Brunsb*ttel auf die Gemeinden Eddelak, Dingen, Ramhusen, Schmedeswurth und Neufeld. Laut Windkrafterlass ist bei der Bewertung des Landschaftsbildes ein „Landschaftsbildwert“ zu ber*cksichtigen. Dieser ist wie folgt gestaffelt und definiert:

effplan. November 2016 II-17 Umweltbericht 40. Änderung des Flächennutzungsplans der Stadt Brunsb*ttel / vorhabenbezogener B-Plan 77

Bedeutung des Unter- Definition Land- suchungsraumes für schafts- das Landschaftsbild bildwert

hoch Bereiche, die weitgehend der naturraumtypischen Eigen- 3,1 art entsprechen und frei sind von störenden Objekten mittel bis hoch 2,7 mittel Bereiche, in denen die naturraumtypische Eigenart zwar 2,2 vermindert oder *berformt, im Wesentlichen aber noch erkennbar ist. gering bis mittel 1,8 gering Bereiche, deren naturraumtypische Eigenart weitgehend 1,4 *berformt oder zerstört worden ist.

Landschaftswahrnehmung geschieht mit allen Sinnen: Riechen, Hören, Schmecken, Tasten und Sehen. Dem Sehen kommt dabei ca. 90 % des Informationsgewinns zu, daher erstreckt sich der *berwiegende Teil der Beschreibung der Landschaft auf das Sehbare. Die verbale Beschrei- bung wird durch Fotos und Karten verdeutlicht. Ausgehend von einer “Inventar”-Beschreibung werden Landschaftsräume mit weitgehend ho- mogener Ausstattung abgegrenzt und charakterisiert. Dabei werden die Eigenschaften Vielfalt, Naturnähe sowie Eigenartserhalt betrachtet und daraus der Landschaftsbildwert abgeleitet. Als Referenzzeitpunkt dient die Ausprägung des Landschaftsbildes vor etwa 50 – 60 Jahren.

II-18 November 2016 effplan. 40. Änderung des Flächennutzungsplans / vorhabenbezogener B-Plan 77 der Stadt Brunsb*ttel Umweltbericht

Abb.: 1: Landschaftsausstattung und Abgrenzung der Landschaftsräume

Landschaftsausstattung und Abgrenzung von Landschaftsräumen

effplan. November 2016 II-19 Umweltbericht 40. Änderung des Flächennutzungsplans der Stadt Brunsb*ttel / vorhabenbezogener B-Plan 77

Beschreibung des Landschaftsinventars Naturraum Der Untersuchungsraum liegt im Naturraum „Dithmarscher Marsch“. Dieser Naturraum war ur- spr*nglich durch den unmittelbaren Einfluss des Meeres geprägt. Hiervon zeugen auch die als Geotop gekennzeichneten „Nehrungshaken bei St. Michaelisdonn“, etwa 1 km im Nordosten der WEA. Durch den Deichbau wurden die Flächen der Windfarm immer weiter dem Einfluss des Meeres entzogen und weitestgehend der landwirtschaftlichen Nutzung zugef*hrt. Kleinräu- mige Deichreste und Warften (verstreut innerhalb der Windfarm, davon in dichtester Entfernung von 400 m westlich des Vorhabengebiets) sind Zeugnisse der menschlichen Tätigkeit zur Urbar- machung des Raums. Der s*dwestliche Bereich des Untersuchungsraums umfasst auch die Watt- und Wasserflächen im Bereich der Elbem*ndung. Die Standorte der geplanten WEA befinden sich rund 4 km nördlich der Elbe und knapp 2,5 km nordwestlich des Nord-Ostsee-Kanals.

Relief Der Naturraum Dithmarscher Marsch weist insgesamt eine nur sehr geringe Reliefenergie auf. Auch die o.g. „Nehrungshaken bei St. Michaelisdonn“ sind nicht als Erhebungen im Relief er- kennbar. Die durchschnittliche Höhenlage der Marschgebiete liegt zwischen Meeresspiegelni - veau und maximal 2 m *ber NN. Die höchsten Erhebungen im Untersuchungsraum stellen der Landesschutzdeich mit bis zu 8,5 m *NN sowie eine Aufsch*ttung im Bereich Hermannshof dar (ca. 10 m *NN), die mit einem Solarfeld bebaut wurde. Die Standorte der geplanten WEA erreichen Geländehöhen zwischen 0,5 m und 1,0 m *ber NN.

Blick in Richtung des geplanten Windparks über die ebene Marsch (Standort 16).

Wasserflächen Die Nutzung der Landschaft im Untersuchungsraum durch den Menschen wird durch seine in- tensive Entwässerung erst möglich und gewährleistet. Ein dichtes Netz von intensiv unterhalte- nen Entwässerungsgräben kennzeichnet daher die Landschaft. Diese leiten das Wasser in grö- ßere Vorfluter. Im Untersuchungsraum ist dies das Helser Fleth, ein ehemals intensiv ausgebau- tes Fließgewässer, das von Nordwest nach S*dost den Untersuchungsraum im östlichen Be-

II-20 November 2016 effplan. 40. Änderung des Flächennutzungsplans / vorhabenbezogener B-Plan 77 der Stadt Brunsb*ttel Umweltbericht reich durchfließt und in die s*dlich gelegenen Elbe m*ndet. In j*ngerer Vergangenheit wurden umfangreiche Renaturierungsmaßnahmen durchgef*hrt, wobei abschnittsweise seitlich des Gewässers Aufweitungen angelegt wurden. Hierdurch erhielt das Gewässer auf Teilstrecken wieder einen naturnahen Charakter. Der östlichste Teil des Untersuchungsgebietes entwässert hingegen *ber das nach wie vor na- turfern ausgebaute Leher Fleet in den Nord-Ostsee-Kanal. Im westlichen Teil *bernehmen Moorwettern, Lehwettern und Großes Bellmer Fleth (alle naturfern ausgebaut) die Entwässe- rungsfunktionen. Stehendes Wasser könnte jahreszeitlich und niederschlagsbedingt auf Gr*nlandbereichen vor- kommen, in denen die Oberflächenentwässerung *berwiegend durch offene Gr*ppen erfolgt. Ganzjährig vorhandene Stillgewässer sind kleinere Teiche auf den Hof- und Wohngrundst*cken sowie ein etwas größeres, gehölzumstandenes Teichbiotop nördlich der B5 und westlich des Helser Fleths. Eine etwas größere Wasserfläche ist im Rahmen einer Kleientnahme am s*d- westlichen Rand des Windparks Brunsb*ttel II / M*hlenstraßen II in etwa 500 m Abstand zum Elbdeich entstanden. Diese weist jedoch keinen nennenswerten flankierenden Gehölzbewuchs auf. Die Wasserflächen haben nur dann eine weiterreichende Wirkung auf das Landschaftsbild, wenn sie, wie im Fall des Teichbiotops, von einem ausgeprägten Gehölzg*rtel umstanden sind.

Landwirtschaftliche Nutzflächen Insbesondere im westlichen Teil des Untersuchungsraums (bis zur L138, Fritz-Staiger-Straße) herrscht eine intensive landwirtschaftliche Nutzung vor, wobei sich das Verhältnis zwischen Acker- und Gr*nlandnutzung ausgeglichen zeigt. Im Bereich von Gr*nlandflächen ist zumindest ganzjährig eine Vegetationsdecke vorhanden. Östlich der L138 *berwiegen hingegen Gr*nland- flächen und große Teile sind als Eignungsraum f*r Vertragsnaturschutz bzw. Ausgleichsmaß- nahmen gekennzeichnet.

Begrüpptes Grünland südlich von Eddelak (Standort 21)

Gehölzbestände Flächenhafte Gehölzbestände wie Wälder oder Kratts fehlen im Untersuchungsraum fast völlig. Ausnahmen stellen der Bewuchs auf dem Friedhof von Brunsb*ttel sowie die Eingr*nung des Solarparks Hermannshof, deren räumliche Wirkung noch durch die untypische Relieferhöhung zusätzlich unterstrichen wird, dar. Gehölzpflanzungen umgeben das oben erwähnte Teichbiotop und vor allem die Einzelhöfe und Ansiedlungen. Hervorzuheben sind hier insbesondere die Ein-

effplan. November 2016 II-21 Umweltbericht 40. Änderung des Flächennutzungsplans der Stadt Brunsb*ttel / vorhabenbezogener B-Plan 77 gr*nungen im Bereich von Westerbelmhusen sowie der Bebauung entlang des Elbdeiches einschließlich der Bebauung entlang der Nordhusener Straße / Schulweg.

Blick entlang des Elbdeichs nach Osten, im Hintergrund das eingegrünte Solarfeld (Standort 30)

Die Stadtränder von Brunsb*ttel sind im Bereich westlich der Straße „Am Fleth“ („Am Boßel- kamp“, „Am Doktorgraben“ und „Am Katharinenkrug“) häufig in Richtung Nordwesten nur wenig eingegr*nt, vermutlich, um im Sommer die Abendsonne nutzen zu können. In Richtung Nordos- ten ist hier häufig eine dichtere Eingr*nung vorhanden. Östlich der Straße „Am Fleth“ stellt die Pflanzung an der Olof-Palme-Allee einen ausgeprägten Gr*ng*rtel dar. Linienhafte Elemente befinden sich abschnittsweise entlang von Straßen. Dies gilt insbesonde- re f*r die Auf- und Abfahrten der Bundesstraße 5, sowie die einseitige, noch junge Bepflanzung entlang der Landesstraße 138. Doch auch entlang von Gemeindestraßen und Wirtschaftswe- gen befinden sich kleinere Gehölzstreifen. Insgesamt nimmt die Dichte und das Alter der Allee- pflanzungen entlang der Straßen s*dlich der Bundesstraße 5 deutlich zu.

II-22 November 2016 effplan. 40. Änderung des Flächennutzungsplans / vorhabenbezogener B-Plan 77 der Stadt Brunsb*ttel Umweltbericht

Blick aus Richtung Neufeld in Richtung Nordosten entlang der Allee (Standort 32)

Biotope

Blick über die Renaturierungsmaßnahmen am Helser Fleth (Standort 24)

effplan. November 2016 II-23 Umweltbericht 40. Änderung des Flächennutzungsplans der Stadt Brunsb*ttel / vorhabenbezogener B-Plan 77

Die nächstgelegenen größeren Biotopkomplexe befinden sich (s*d)-östlich des Windparks in rund 5,5 km Entfernung außerhalb des Untersuchungsraums. Das nächstgelegene kleinräumi- ge Biotop ist ein Teich mit umliegender Sukzessionsfläche, welches etwa 400 m westlich auf ei- nem Hofgrundst*ck gelegen ist. Häufig treten jedoch lineare Schilfbestände entlang der Entwässerungsgräben auf, welche als linienhafte, sehr kleinräumige Biotope zu einer Bereicherung des Landschaftbildes beitragen. Mit zunehmender Sukzession im Bereich der Renaturierungsmaßnahmen entlang des Helser Fleths wird hierdurch ein großflächigeres, das Landschaftsbild bereicherndes Röhrichtbiotop entstehen.

Besiedelte Bereiche Im S*den reichen besiedelte und industriell genutzte Flächen der Stadt Brunsb*ttel in den Un- tersuchungsraum. Im Norden f*gt sich die Ortslage Eddelak aufgrund der vorwiegend niedrigen, einreihigen Be- bauung entlang der Straßen gut in die Landschaft ein und und wird zu einem Gutteil von linien- haften Gehölzstreifen von der Agrarlandschaft abgegrenzt. Im gesamten Untersuchungsraum gibt es zudem vereinzelte Wohnbebauung, Hofkomplexe und kleine Siedlungsstrukturen ent- lang von Straßen, z.B. Kattrepelerwisch, Diekshörn, Westerbelmhusen, Kattrepel und Nordhu- sen.

Blick auf die Industrieanlagen von Brunsbüttel (Standort 15)

II-24 November 2016 effplan. 40. Änderung des Flächennutzungsplans / vorhabenbezogener B-Plan 77 der Stadt Brunsb*ttel Umweltbericht

Denkmäler, Landmarken und Sichtachsen Die nächstgelegenen hochbaulichen Denk- mäler sind die Windm*hle „Gott mit uns“ und die Kirche St. Marien in der Gemeinde Eddelak. Sie liegen 0,9 - 1,1 km nordöstlich der geplanten WEA-Standorte. Eine direkte Blickbeziehung der Kirche in Richtung Windpark ist aufgrund der vorhandenen Be- bauung nicht möglich. Aufgrund der Lage der Windm*hle am Ortsrand und einer feh- lenden Eingr*nung ist hier jedoch eine Blickbeziehung zum Vorhabengebiet mög- lich. Entlang der Straßen entstehen jedoch keine Sichtachsen, in der die Windm*hle oder der Kirchturm wahrgenommen wird und gleichzeitig der Windpark eine optische Beeinträchtigung darstellt. Die Denkmäler *berragen zwar die jeweils benachbarten Gebäude, eine bedeutende Wirkung der Denkmäler in die Landschaft ist jedoch nicht gegeben. Weitere Hochbaudenkmale befinden sich im Stadtgebiet von Brunsb*ttel außerhalb des Untersuchungsraums (u.a. Kirche St. Pau- lus und der Wasserturm). Auf Grund der Einbindung in den Siedlungsbereich wirken die Denkmäler jedoch nicht in den Untersu- Blick auf die Windmühle "Gott mit uns" und die Kirche chungsraum hinein. in Eddelak (Standort 22). Dar*ber hinaus befinden sich weitere Hoch- baudenkmale im Bereich M*hlenstraßen (ehemaliger Gasthof „Gl*ck im Winkel“, Scheune und Fachhallenhaus an der Nordhusener Straße und das Bauernhaus Wallweg 2). Alle diese Ge- bäude sind durch Gehölzpflanzungen umfasst und entfalten keine denkmalspezifische Wirkung auf das nahe Umfeld. Verstreut im Untersuchungsraum liegen historische Deichlinien und Warften, welche als archäo- logische Denkmäler gekennzeichnet sind. Deren Wirkung auf das Landschaftsbild ist aber auf Grund der nur noch geringf*gigen Reliefunterschiede (ca. 1 m) sehr eingeschränkt. Sichtachsen oder historische Landmarken sind (mit Ausnahme der Eddelaker Kirche) im Unter- suchungsgebiet nicht vorhanden.

Straßen- und Wegenetz, Bahnlinie Überregionale Hauptanbindung erfährt der Untersuchungsraum durch die Bundesstraße 5. Sie schlägt einen Bogen durch den Untersuchungsraum. Nahezu rechtwinklig zweigt hiervon die Landesstraße 138 in Richtung Nordwest ab, welche den östlichen Teil des Untersuchungsge - bietes diagonal durchquert und in ihrer s*dlichen Verlängerung als Kreisstraße 73 in Richtung Brunsb*ttel f*hrt. Die Landesstraße 173 durchquert den mittleren Teil des Untersuchungs- raums. Die Kreisstraße 3 verbindet die beiden Landesstraßen und die Bundesstraße 5 von Schmedeswurth *ber Kattrepelerwisch nach Eddelak. Etwas versetzt zur Kreisstraße 3 f*hrt die

effplan. November 2016 II-25 Umweltbericht 40. Änderung des Flächennutzungsplans der Stadt Brunsb*ttel / vorhabenbezogener B-Plan 77

Landesstraße 139 ab Eddelak weiter in Richtung Osten. S*dlich der Bundesstraße 5 f*hrt die Landesstraße 143 in Richtung Neufeld und die Kreisstraße 75 in Richtung Brunsb*ttel. Neufeld wird in Höhe Kattrepel *ber die Kreisstraße 8 auf direktem Wege an die Bundesstraße 5 ange- bunden. Die im Untersuchungsraum zahlreich vorhandenen Gemeindestraßen und -wege orientieren sich in ihrer Ausrichtung im Wesentlichen an den zuvor genannten Straßen. Eingleisige Schienenstrecken tangieren den östlichen und s*döstlichen Teil des Untersuchungs - raums.

Oberirdische Leitungen und Windenergieanlagen Entlang der östlichen Schienenstrecke verläuft zudem eine oberirdisch verlegte Rohrleitung mit einer Bauhöhe von rd. 1 m. Im mittleren, westlichen, nordwestlichen und s*dlichen Teil des Untersuchungsgebiets sind ins- gesamt 56 WEA mit Gesamthöhen von bis zu 150 m vorhanden. Weitere WEA grenzen im Wes- ten und Norden direkt an den Untersuchungsraum an und wirken in ihn hinein.

Hochspannungsleitungen im östlichen Teil des Untersuchungsraums (Standort 19)

Die neugebaute Hochspannungsleitung, verläuft etwas westlich der vorhandenen, abzubauen- den Leitung entlang der L138.

Vorbelastung Als Vorbelastung muss zunächst die intensive Landwirtschaft angesehen werden, die an einer Verringerung nat*rlicher Struktur- und Artenvielfalt entscheidend mitgewirkt hat und es auch weiterhin tut. Als weitere Vorbelastung gilt die Bundesstraße 5, aber auch alle weiteren *ber- regionalen Straßen im gesamten Untersuchungsgebiet. Über den Verkehr werden Lärm, Ab- gase (Geruch), Bewegungsunruhe sowie nächtliche Lichtemissionen eingetragen. Auch die Schienenstrecken wirken, wenn auch aufgrund des fehlenden Personenverkehrs und der geringen Frequentierung durch den G*terverkehr, in geringem Maße als Vorbelastung. Glei- ches gilt f*r die parallel verlaufende oberirdische Rohrleitung welche jedoch aufgrund der ge -

II-26 November 2016 effplan. 40. Änderung des Flächennutzungsplans / vorhabenbezogener B-Plan 77 der Stadt Brunsb*ttel Umweltbericht ringen Bauhöhe zumeist von der leicht erhöhten Schienenstrecke oder von Schilfbewuchs ent- lang der Gräben sichtverschattet wird. Im westlichen Untersuchungsgebiet verursachen die vorhandenen / genehmigten WEA Vorbe- lastungen insbesondere in Form von Lärm, Bewegungsunruhe und nächtlicher Lichtemissionen. Als dominante Wirkzonen der bestehenden Anlagen gelten Flächen innerhalb eines Radius des 8-fachen der WEA-Höhe, da eine WEA bis zu diesem Abstand mindestens ein Viertel des Sicht- feldes einnimmt.

Vorbelastung des Landschaftsraums durch WEA (Standort 16)

Vorbelastung des Landschaftsraums durch WEA (Standort 33)

Teilweise sind im Bereich der landwirtschaftlichen Betriebe funktionale Lagerhallen entstanden, die teils auch mit Solaranlagen best*ckt sind (z.B. im Nordwesten bei Triangel) und damit zu ei- ner weiteren „Technisierung“ der Landschaft beitragen.

effplan. November 2016 II-27 Umweltbericht 40. Änderung des Flächennutzungsplans der Stadt Brunsb*ttel / vorhabenbezogener B-Plan 77

Östlich des Vorhabens stellt insbesondere die neugebaute Hochspannungungsleitung entlang der L138 eine erhebliche Vorbelastung des Landschaftsbildes dar. Gleiches gilt f*r die s*döst- lich gelegenen Industrieanlagen in Brunsb*ttel, welche das Landschaftsbild vollends *berfor- men. Der schmale Siedlungsbereich, die verbreitete Eingr*nung sowie die *berwiegend flache Bebauung binden die Ortslage Eddelak harmonisch in die Landschaft ein, sodass diese keine Vorbelastung darstellt. Die Stadtlandschaft Brunsb*ttel stellt sich am mittleren und s*dlichen Rand des Untersuchungsraums als (verträgliche) Wohnbebauung dar. Im S*dosten ist das In- dustriegebiet mit dem Chemiewerk der Fa. Sasol Germany GmbH mit hochbaulichen Produkti- onsanlagen, Speicherbehältern sowie oberirdisch verlegten Rohrleitungen eine erhebliche Vor- belastung des Landschaftsbildes. Die vorhandene Hochspannungsleitung hingegen wird abgebaut. Diese anzunehmende Entlas- tung ist jedoch unter Ber*cksichtigung der neuen größeren Leitung unerheblich. Der dominante Wirkbereich der neuen Hochspannungsleitung beläuft sich bei einer angenommenen, mittleren Mast- und Leitungshöhe von 50 m auf 400 m zu beiden Seiten hin.

Sichtverschattete Bereiche Innerhalb der bauten Bereiche der Stadt Brunsb*ttel und der Ortslage Eddelak sowie der einge- gr*nten Siedlungssplitter kann von einer *berwiegenden Sichtverschattung ausgegangen wer- den.

Abgrenzung von Landschaftsräumen Unter Ber*cksichtigung der Landschaftsausstattung lassen sich im Untersuchungsraum vier Landschaftsräume abgrenzen:

Landschaftsraum I Lage, Abgrenzung, Charakterisitik Der Landschaftsraum I umfasst mit rd. 31 km² gut die Hälfte des Untersuchungsraums. Er wird im Osten durch die L138 und gen S*den durch die Bundesstraße 5 bis zur Kreisstraße 75 und ab dort durch den Elbdeich abgegrenzt. Er wird einerseits durch die vergleichsweise intensive landwirtschaftliche Nutzung sowie die kleinräumigen und vereinzelt auftretenden Gehölzstrukturen und Wohnbebauungen geprägt. Die renaturierten Bereiche des Helser Fleths stellen in der ansonsten ausgeräumten Land- schafts eine deutliche Bereicherung dar, die sich jedoch nur kleinräumig auf das Landschafts- bild auswirkt. Maßgeblicher ist jedoch die Prägung des Landschaftsraums durch die insgesamt 56 vorhanden WEA sowie die Hochspannungsleitungen. So liegt der Großteil des Landschaftsraumes I in den Wirkbereichen der Hochspannungsleitung oder der vorhandenen WEA.

Bewertung Die Vielfalt und Naturnähe der Landschaft sind durch die intensive Nutzung gegen*ber dem ei - nes Referenzzeitpunktes von vor rund 50 -60 Jahren deutlich reduziert. Zudem sind Vorbelas- tungen durch die stark in die Landschaft wirkenden WEA und Hochspannungsleitungen hinzu- gekommen. Die Eigenart der Landschaft, das flache Relief und die Offenheit, die weite Blickbe- ziehungen ermöglicht, sowie die kleinen Gehölzbestände rund um Höfe und Einzelhäuser ha- ben sich im Untersuchungsraum jedoch in ihren Grundz*gen erhalten. S*dlich der B 5 berei- chern die Alleen das Landschaftsbild.

II-28 November 2016 effplan. 40. Änderung des Flächennutzungsplans / vorhabenbezogener B-Plan 77 der Stadt Brunsb*ttel Umweltbericht

In der Zusammenschau wird deutlich, dass im Bereich des Landschaftsraums I die naturraumty- pische Eigenart zwar vermindert oder *berformt, im Wesentlichen aber noch erkennbar ist. Der Landschaftsraum I wird daher mit einem mittleren Wert (2,2) bewertet.

Landschaftsraum II Lage, Abgrenzung, Charakteristik Der Landschaftsraum II umfasst den östlich der L138 und nördlich der B5 gelegenen Teil des Untersuchungsraums einschließlich des Siedlungsbereichs der Ortslage Eddelak. Er hat eine Größe von etwa 6,2 km². Das Landschaftsbild wird ebenfalls durch landwirtschaftliche Nutzung geprägt, jedoch nimmt die Gr*nlandnutzung einen etwas höheren Flächenanteil ein als im Landschaftsraum I. Die Gr*n- länder sind häufiger gegr*ppt und es herrschen unterschiedliche Bodenfeuchtegrade. Die Flur- st*cke und das Grabennetz sind kleinteiliger angelegt und die Flächen wirken insgesamt exten- siver genutzt als im Landschaftsraum I. Der Landschaftsraum II ist im Vergleich zudem weniger von Einzelhäusern durchsetzt. Gehölze treten kaum auf, lediglich die Ortslage Eddelak wird von Gehölzstreifen umschlossen. Das Straßennetz erschließt die Flächen zudem in geringerer Dich- te als im Landschaftsraum I.

Bewertung Gegen*ber dem Landschaftsraum I wirkt der Landschaftsraum II insgesamt weniger intensiv genutzt. Die landwirtschaftliche Nutzung ist extensiver und lässt die Landschaft naturnäher er- scheinen. Die Hochspannungsleitung wirkt nur im S*dwesten in geringem Maße in den Land- schaftsraum hinein. Im Bereich des Landschaftsraums II wurde somit die naturraumtypische Eigenart nur in ge- ringem Maße vermindert und ist so noch gut erkennbar. Entsprechend wird dem Landschafts- raum II ein mittlerer bis hoher Wert (2,7) zugeordnet.

Landschaftsraum III Lage, Abgrenzung, Charakteristik Der Landschaftsraum III umfasst den s*döstlichen Teil des Untersuchungsgebiets einschließlich dem Wirkbereich der B5 bis zur K 75 im Westen. Seine Größe beträgt etwa 10,7 km². Die Stadtlandschaft Brunsb*ttels mit ihren Industrieanlagen, Verkehrsflächen sowie Misch- und Wohngebieten prägt hier den Charakter des Landschaftsraumes. Zwar sind im nördlichen Teil des Landschaftsraumes kleinere landwirtschaftliche Flächen vorhanden, doch werden diese von den Wirkbereichen der B5, der WEA im Westen und Norden sowie den Hochspannungslei - tungen im Osten *berlagert. Gehölze sind hier deutlich verbreiteter als in den *brigen Landschaftsräumen, wenngleich zu- meist in Form von Eingr*nungen entlang von Straßen und Gebäuden.

Bewertung Vielfalt und Naturnähe der Landschaft sind insbesondere durch die wohnbauliche, gewerbliche und industrielle Nutzung des Landschaftsraumes größtenteils reduziert. Zudem liegen Vorbelas - tungen durch WEA sowie die Hochspannungsleitung vor. Die Eigenart der Landschaft wurde in weiten Bereichen des Landschaftsraums III durch die flächendeckende, hochbauliche Nutzung *berformt und ist nur noch zu erahnen. effplan. November 2016 II-29 Umweltbericht 40. Änderung des Flächennutzungsplans der Stadt Brunsb*ttel / vorhabenbezogener B-Plan 77

In der Zusammenschau wird deutlich, dass im Bereich des Landschaftsraums III die naturraum- typische Eigenart weitgehend *berformt oder zerstört wurde. Der Landschaftsraum wird daher mit einem geringen Wert (1,4) bewertet.

Landschaftsraum IV Lage, Charakteristik, Abgrenzung Der Landschaftsraum IV umfasst den s*dlichen Teil des Untersuchungsraums s*dlich des Elb- deichs. Seine Größe beträgt etwa 6,2 km². Der Landschaftsraum ist geprägt durch Vorländereien, die Wasserflächen der Elbe aber auch durch den auf Grund seines Regelprofils „technisch“ wirkenden Landesschutzdeich. Der Be- reich ist frei von Gehölzen und Gebäuden. Die in einer Entfernung von etwa 600 m nördlich des Deiches stehenden WEA wirken in diesen Landschaftsraum hinein.

Bewertung Der Bereich ist typischerweise nicht vielfältig geprägt. Dies macht aber gerade den Reiz dieses auf den ersten Blick naturnahen Bereichs aus und verleiht ihm Ruhe und weitschweifende Blick- beziehungen (insbesondere von einem Standpunkt auf der Deichkrone). Auf den zweiten Blick wird die menschliche Einflussnahme auf diesen Landschaftsraum durch den regen Schiffsver- kehr und die K*stenschutzmaßnahmen deutlich. Trotz dieser Belastungen kommt dem Land- schaftsraum eine hohe Bedeutung (Wert 3,1) f*r das Landschaftsbild zu.

Gesamtbewertung des Untersuchungsraums Unter Ber*cksichtigung der Einzelbewertungen der Landschaftsräume und deren Größe ergibt sich insgesamt ein Landschaftsbildwert f*r den Gesamt-Untersuchungsraum von 2,2 (mittlere Bedeutung).

2.1.2.3 Pflanzen und Tiere, biologische Vielfalt Pflanzen Die gesamte Windfarm liegt im Bereich der Dithmarscher Marsch. Charakteristisch ist ein fla- ches, ebenes Gelände mit geringem Gehölzbestand und einer intensiven landwirtschaftlichen Nutzung und dadurch bedingten geringen Biotopvielfalt. Lediglich im Bereich des renaturierten Helser Fleths, im mittleren bis östlichen Teil der Windfarm, sowie im Bereich der stärker einge- gr*nten Gehöfte und Siedlungssplitter sind auf Grund der Gehölz- und Röhrichtbestände arten- reichere Pflanzenzusammensetzungen vorhanden. Diese Bestände sind aber von den Bau- maßnahmen nicht betroffen. Im Bereich der Windfarm befinden sich intensiv bewirtschaftete Ackerflächen und ebenfalls in- tensiv genutzte, mesophile, begr*ppte Gr*nlandflächen. Es ist jedoch festzustellen, dass die Gr*ppen im unmittelbaren Windparkbereich (und damit im Bereich der potenziell von Baumaß- nahmen betroffenen Flächen) weniger deutlich ausgeprägt sind, als auf einigen Flächen im un- mittelbaren Umfeld. Das Gebiet ist –bis auf die hofnahen Bereiche– gehölzarm. Die Flächen sind durch intensiv unterhaltene Gräben gegliedert, die in Abhängigkeit ihrer letzten Unterhal- tung mit mehr oder weniger durchgängigen Schilfröhrichtbeständen bewachsen sind. Im Be- reich des Helser Fleths entwickeln sich nach Durchf*hrung von Renaturierungsmaßnahmen großflächigere Röhrichtbestände.

II-30 November 2016 effplan. 40. Änderung des Flächennutzungsplans / vorhabenbezogener B-Plan 77 der Stadt Brunsb*ttel Umweltbericht

Linienhafte Gehölzbestände und Alleen befinden sich *berwiegend entlang öffentlicher Straßen. Diese haben insbesondere entlang der Bundesstraße B5 und der s*dlich von ihr gelegenen Straßen eine höhere Qualität (Alter der Bäume und oder Breite des Gehölzbestandes). Entlang der Landesstraße L138 befindet sich auf der westlichen Straßenseite eine j*ngere Baumreihe aus *berwiegend Stieleichen (Quercus robur) mit Stammdurchmessern von ca. 20 cm.

Darstellung der von Baumaßnahmen potenziell betroffenen Biotoptypen im Teilgeltungsbereich 1 a bis c

Die Acker- und Gr*nlandflächen haben eine allgemeine Bedeutung, die mit Schilfröhricht be- wachsenen Gräben und die noch vergleichsweise jungen Straßenbäume an der L 138 eine mit- tlere Bedeutung f*r das Schutzgut Pflanzen. Im Anhang IV der FFH-Richtlinie aufgef*hrte Pflan- zen kommen im Eingriffsbereich nicht vor. Den Röhrichtbeständen am Helser Fleth kommt eine mittlere bis hohe (bei weiterhin ungestörter Entwicklung zuk*nftig auch eine hohe) Bedeutung zu. Die Gehölzbestände entlang der Bundesstraße B5 und s*dlich von ihr haben ebenfalls eine hohe Bedeutung f*r das Schutzgut Pflanzen.

effplan. November 2016 II-31 Umweltbericht 40. Änderung des Flächennutzungsplans der Stadt Brunsb*ttel / vorhabenbezogener B-Plan 77

Tiere Untersuchungsrahmen, Fachgutachten Hinsichtlich der Gesamtbewertung der Auswirkungen der Windfarm auf die Fauna wird auf die Erkenntnisse der Bauleitplanungen der Stadt Brunsb*ttel (insbesondere vorhabenbezogene B- Pläne 62, 71, 72 und 74) zur*ck gegriffen. Zum geplanten Windpark wurde zusätzlich ein arten- schutzrechtlicher Fachbeitrag [GfN Gesellschaft f*r Freilandökologie und Naturschutzplanung mbH, 1-2016] erstellt. Die geplanten WEA liegen außerhalb von „Gebieten mit besonderer Bedeutung f*r den Vogel- schutz“ gemäß der LLUR-Empfehlungen [LANU-SH, 12-2008]. Avifaunistisch bedeutsame Ge- biete wie z. B. der K*stenbereich oder f*r Brutvögel bedeutsame Gebiete befinden sich in deut- licher Entfernung zum geplanten Windpark, so dass f*r Brut-, Rast- und Zugvögel keine speziel- len Untersuchungen notwendig waren. Die Bedeutung des geplanten Windparks f*r diese Ar- tengruppen wurden daher im Rahmen einer Potenzialanalyse ermittelt. Der geplante Windpark liegt jedoch im Pr*fbereich von Großvogelvorkommen, daher wurden f*r die relevanten Arten von März bis September 2015 am 25 Erfassungstagen Untersuchungen zur Raumnutzung durchgef*hrt. Die ergänzenden Empfehlungen von MELUR und LLUR [ME- LUR und LLUR, 7-2013] wurden ber*cksichtigt. Die Windfarm liegt mit seinem s*dwestlichen Bereich (Flächen des WP Brunsb*ttel II / M*hlen- straßen II und Teile des WP Westerbelmhusen) im Bereich des 3 km k*stenbegleitenden Strei- fens entlang der Nordsee. Die beiden s*dlichen Anlagenreihen des WP Brunsb*ttel II /M*hlen- straßen II befinden sich in einem Vogelzugkorridor. F*r die Gesamtbewertung des Bestandes innerhalb der Windfarm und der Auswirkungen der Windfarm auf die Avifauna wurde auf die folgenden, den o.g. Bauleitplanungen zu Grunde lie- genden Erfassungen zur*ckgegriffen: • Standardisierte Zugplanerfassungen im Herbst 2009 und Fr*hjahr 2010 durch das Pla- nungsb*ro Mordhorst-Bretschneider. Der Standort der Vogelzugerfassung lag nördlich der Bundesstraße B 5 an der Grenze zwischen Brunsb*ttel und Neufeld im Bereich des WP Westerbelmhusen. Das Untersuchungsgebiet f*r Rastvögel schloss die Standorte der WEA des WP Brunsb*ttel II / M*hlenstraßen II mit ein. • Brutvogelkartierung an 5 Tagen im April / Mai 2012 im s*dlichen Bereich des bestehenden WP Westerb*ttel Ferner wurden die Untersuchungen zum Bestand der Lachseeschwalben aus den Jahren 2010 bis 2013 ber*cksichtigt. Die Standorte der geplanten WEA liegen außerhalb von Gebieten mit besonderer Bedeutung f*r den Fledermausschutz gemäß der LLUR-Empfehlungen. Es erfolgte eine Potenzialabschät- zung an Hand einer Übersichtsbegehung. Ferner wurden die Untersuchungsergebnisse zur Er- fassung der Fledermausfauna (kombinierte Horchbox- und Detektorbegehung) aus den Jahren 2007 (f*r den Bereich des WP Brunsb*ttel II / M*hlenstraßen II), 2009 (WP Westerbelmhusen und WP Westerb*ttel) und 2012 (WP Westerb*ttel) ber*cksichtigt. Im Rahmen der Untersu- chung 2012 wurde zudem eine Höhenerfassung an einer WEA östlich des Helser Fleths durch- gef*hrt. Im s*dwestlichen Bereich der Windfarm könnten die nach Durchf*hrung der Erfassung durch die Kleinentnahme entstandenen Wasserflächen (> 1 ha) s*dlich des WP Brunsb*ttel II / M*hlenstraßen II eine Attraktionswirkung auf Fledermäuse entfalten, so dass hier ggf. höhere Aktivitäten anzunehmen sind als die vorliegenden Untersuchungen bisher belegen.

II-32 November 2016 effplan. 40. Änderung des Flächennutzungsplans / vorhabenbezogener B-Plan 77 der Stadt Brunsb*ttel Umweltbericht

Zu allen artenschutzrechtlich relevanten Arten erfolgte eine Datenrecherche (Arten- und Fund- kataster des Landes SH, Abfrage beim Wildtierkataster SH, Auswertung verf*gbarer Werke zur Verbreitung von Tier- und Pflanzenarten).

Vögel Brutvögel Die im Rahmen der Erstellung des artenschutzrechtlichen Fachbeitrages durchgef*hrte Potenzi- alanalyse kommt auf Grund der Habitatausstattung (intensive Ackernutzung, Gr*nland, Gräben, keine Gehölze) f*r das im Naturraum Marsch gelegene Vorhabengebiet zu folgenden Ergebnis- sen. Diese wurden durch die Beobachtungen zur Erfassung von Großvogelarten ergänzt. • Es ist mit einem f*r diesen Bereich typischen Spektrum aus häufigen und weit verbreiteten Arten (z. B. Schafstelze) der offenen Agrarlandschaft zu rechnen. Potenziell vorkommende und wertgebende Arten sind der Kiebitz und die Feldlerche. Im Bereich der Gr*nländereien sind Wiesenpieper und Rotschenkel nicht auszuschließen. • Im Rahmen der Felderfassungen wurden der Kiebitz (ca. 5 Revierpaare), die Feldlerche (ca. 3 Revierpaare) und der Wiesenpieper (ca. 1-2 Revierpaare) beobachtet. Der Rotschenkel konnte nicht gesichtet werden. • Im Bereich der schilfbestandenen Gräben sind Vorkommen von typischen Arten dieser Gilde (Stockente, Rohrammer sowie Schilfrohrsänger und Blaukehlchen) zu erwarten. Zudem könnten Rohrweihen in den Schilfbeständen br*ten, wobei es wahrscheinlicher ist, dass die Brutplätze außerhalb des Plangebiets liegen, da lediglich die Nutzung als Durchflugs-/ Nah- rungsraum beobachtet wurde. • Das Plangebiet wurde f*r die Nahrungssuche und als Durchflugraum durch die häufigen und ungefährdeten Arten Mäusebussard, Sperber und Graureiher genutzt.

Auf der Windparkfläche sind damit f*r Brutvögel verbreitete Lebensräume mit mittlerer Ausprä- gung gegeben. Das Artenspektrum setzt sich aus wenigen, *berwiegend weit verbreiteten und wenig anspruchsvollen Arten zusammen. Die Revierdichte wertgebender Arten wie Feldlerche, Kiebitz und Wiesenpieper ist als sehr gering einzustufen. Auf Grund der gleichen Habitatausstattung ist im gesamten Bereich der Windfarm mit diesem Artenspektrum zu rechnen. Die Offenlandflächen der Windfarm besitzen damit als Brutvogelle- bensraum nur eine mittlere Bedeutung. Im Bereich der Höfe ist mit den gebäudebr*tenden Arten T*rkentaube, Rauchschwalbe und Haussperling zu rechnen. Die renaturierten Flächen des Helser Fleths werden insbesondere f*r Wasservogelarten (z. B. Stockente und Blessralle) und Röhrichtbr*ter größere Attraktivität entwickeln. Die entstehenden Röhrichtsäume können sich als Brutareale f*r Teich- und Schilfrohrsänger, Rohrammer und das streng gesch*tzte Blaukehlchen entwickeln.

Großvögel der Umgebung Im Vorhabengebiet wurde im Zeitraum vom 09.03.2015 bis 10.09.2015 an 25 Erfassungstagen mit insgesamt 200 Beobachtungsstunden ein Großvogelmonitoring durchgef*hrt. Der Beob- achtungspunkt bot eine gute Rundumsicht *ber das offene Plangebiet. Nach den Erfassungen und der Datenrecherche kommen die folgenden 7 planungsrelevanten Arten im Plangebiet und seinem Umfeld vor:

effplan. November 2016 II-33 Umweltbericht 40. Änderung des Flächennutzungsplans der Stadt Brunsb*ttel / vorhabenbezogener B-Plan 77

Die Rohrweihe br*tete 2014 etwa 4,1 km östlich, 2001 etwa 2,1 km nordwestlich und 1,8 km nordöstlich des geplanten Windparks und damit außerhalb der Windfarm. Der Brutnachweis 2001 liegt etwa 1 km nördlich der Windfarm. Beobachtungen während der Brutzeit liegen aus den Jahren 2001, 2004, 2008, 2010, 2014 und 2015 vor. Sie liegen bis auf die Beobachtung 2015 im Umkreis von 1 km und mehr außerhalb der Windfarm. Die Brutzeitbeobachtung 2015 erfolgte westlich der nordwestlichen, geplanten WEA. Die Rohrweihe nutzt insbesondere bei Bruten in den Gräben der Marschlandschaft in Abhängigkeit von deren Räumung und damit Schilfaufwuchs wechselnde Niststandorte. An den insgesamt 25 Erfassungstagen im Jahr 2015 gab es keine Hinweise auf ein Brutvorkommen innerhalb des Plangebietes. Die lokalen Reviervögel der Rohrweihe traten aber durchfliegend mit hoher Frequentierung bzw. Intensität auf. So wurde die Rohrweihe an 16 von 25 Erfassungstagen (64 %) im Gebiet des Windparks beobachtet, wobei es eine relativ gleichmäßige Nutzung des Raums gab, jedoch mit einer nur vereinzelten Nutzung des S*dostteils. Die erreichten Flughöhen waren *berwiegend niedrig, nur 2 von 81 Fl*gen tangierten den Bereich der Rotoren. Der Bereich der Windfarm besitzt auf Grund der vorliegenden Frequentierung eine hohe Bedeu- tung f*r die Rohrweihe. Der Seeadler br*tete 2013 erstmalig im Bereich des Kudensees etwa 4,8 km nordöstlich der Planung. Die bestehenden WEA der Windfarm liegen in größerer Entfernung zum Seeadlerbrut- platz. Das Vorkommen eines Revierpaares wurde f*r 2014 bestätigt. Der geplante Windpark liegt damit innerhalb des mit 6 km definierten Pr*fbereichs f*r Nahrungsflächen und Flugkorri- dore. F*r das untersuchte Jahr 2015 musste allerdings festgestellt werden, dass die Jungvögel des Revierpaares Mitte April 2015 gestorben sind und von den Altvögeln aus dem Nest gewor- fen wurden. Als Grund hierf*r werden massive Störungen durch Angler vermutet. Der Seeadler trat im Rahmen der Erfassung nicht durchfliegend im Plangebiet auf. Die Haupt- nahrungsgebiete des Kudenseer Revierpaares sind das direkte Kudenseegebiet, der Nord-Ost- see-Kanal und die Elbvorländer. Diese liegen abseits der Windfarm. Die Flächen der Windfarm haben damit nur eine sehr geringe Bedeutung als Nahrungshabitat und Durchflugraum f*r den Seeadler. Der Uhu trat 2013 mit zwei Brutpaaren nordöstlich des Vorhabens in den dort gelegenen Wald- flächen (bei Kuden) in 4,2 km und 4,5 km Entfernung auf. Auf Grund der großen Entfernung zu den Waldflächen besitzt das Gebiet der Windfarm f*r den Uhu keine Bedeutung. Ein Wachtelkönig wurde im Jahre 2014 in 1,7 km s*dlicher Entfernung zum Vorhaben beob- achtet. Der Wachtelkönig konnte im Plangebiet und dessen Umgebung mangels geeigneter Bruthabitate wie Überschwemmungswiesen, Verlandungszonen, Hochstaudenfluren nicht als Brutvogel nachgewiesen werden. Das Gebiet des Windparks besitzt f*r den Wachtelkönig keine Bedeutung. Der Wanderfalke besitzt etwa 5 km s*döstlich (Brutpaar 2010) sein nächstgelegenes Vorkom- men. Der Wanderfalke trat nicht durchfliegend im Plangebiet auf. Die Windfarm besitzt damit f*r den Wanderfalken nur eine geringe Bedeutung. Der Weißstorch br*tet in 2,3 km Entfernung in der Ortslage Eddelak und befindet sich innerhalb des 3 km-Pr*fbereichs1 f*r Flugrouten und Nahrungsgebiete. Der Horst ist 2014 und 2015 mit einem Paar, das jeweils 2 und 3 Jungen erbr*tet hat, besetzt gewesen. Das Plangebiet wurde vom Weißstorch einmalig durchflogen und damit sehr gering frequentiert. Nahrungsgebiete des Weißstorchs sind eher in den feuchteren Bereichen nordwestlich des Brutplatzes und s*dlich

1 Der Pr*fbereich f*r Nahrungsflächen und Flugkorridore f*r den Weißstorch wurde 2016 auf einen Radius von 2 km um den Brutplatz reduziert.

II-34 November 2016 effplan. 40. Änderung des Flächennutzungsplans / vorhabenbezogener B-Plan 77 der Stadt Brunsb*ttel Umweltbericht der Klevkante sowie untergeordnet in den Bereichen östlich der L 138, die stärker durch eine Gr*nlandnutzung geprägt sind, zu erwarten. Das Gebiet des Windparks besitzt damit f*r den Weißstorch nur eine sehr geringe Bedeutung. Diese Einschätzung ist auf Grund der Lage der bestehenden WEA in größerer Entfernung zum Brutplatz des Weißstorchs f*r die gesamte Windfarm *bertragbar. Die Wiesenweihe konnte im Rahmen der Erfassung nicht als Brutvogel oder durchfliegend im Windpark nachgewiesen werden. Aus dem Jahre 2012 liegen *ber 3 km nordwestlich und nord- östlich der Windfarm Brutnachweise bzw. Brutzeitbeobachtungen vor. Weitere Brutnachweise liegen aus den Jahren 2007 (1,8 km nördlich der Windfarm) und 2003 (4,1 km östlich der Wind- farm) vor. Das Windfarmgebiet besitzt damit f*r die Wiesenweihe nur eine sehr geringe Bedeu- tung. Folgende weitere Groß- und Greifvogelarten sind im Bereich der Windfarm präsent bzw. können hier potenziell vorkommen: Ein Brutpaar des Mäusebussards ist in einem Überhälter in einem Feldgehölz s*dlich des Menntbrandweges ansässig. Der Mäusebussard wurde im Rahmen der aktuellen Erfassungen auch durchfliegend oder nahrungssuchend im Bereich der geplanten WEA beobachtet. Als Gebäudebr*ter sind Turmfalke und Schleiereule im Bereich der Windfarm potenziell anzu- treffen.

Weitere Brutvorkommen in der Umgebung Im weiteren Umfeld der Windfarm sind in den schilfbestandenen Binnendeichflächen (bei B*ttel und im Bereich des Neufelder Kooges) und den deichnahen Schilfg*rteln des Elbufers Schilf- rohrsänger und Blaukehlchen typische Brutvogelarten. Vorkommen der Lachseeschwalbe befinden sich im Dithmarscher Teil der Elbm*ndung in deutli- cher Entfernung (> 5,4 km) im Vorland des Neufelder Kooges. Es handelt sich hierbei um die einzige Lachseeschwalbenkolonie in Deutschland. In 2013 lag der Bruterfolg der 34 Brutpaare bei 25 fl*ggen Jungvögeln. Zur Nahrungssuche werden bevorzugt Gr*nländereien der Deiche und des deichnahen Hinterlandes aufgesucht. Die WEA-Standorte der Windfarm halten einen Abstand von mehr als 600 m zur Deichlinie ein. Die Flächen der Windfarm stellen auf Grund der gegebenen Entfernungen kein wichtiges Nahrungsgebiet f*r die Lachseeschwalbe dar und ha- ben f*r diese Art damit nur eine geringe Bedeutung.

Rastvögel Die Windfarm liegt mit Ausnahme der beiden s*dlichen WEA-Reihen im WP Brunsb*ttel II / M*hlenstraßen II außerhalb von Gebieten mit starker Konzentration des Vogelzuges und voll- ständig außerhalb von Nahrungsgebieten f*r Meeresgänse und Gelbschnabelschwänen, diese beginnen etwa 2,8 km westlich. Die Flächen im Plangebiet haben auf Grund ihrer Offenheit ein Potenzial f*r Rastvögel, die grundsätzlich auch intensiv genutzte landwirtschaftliche Flächen nutzen. Mit dem WP Brunsb*t- tel II / M*hlenstraßen II reicht die Windfarm rund 600 m an die Deichlinie zur Elbe heran. Im Vorhabenbereich ist mit dem typischen Rastvogelspektrum der Dithmarscher Marsch zu rech- nen (Möwen, Stare sowie Offenlandarten wie Kiebitz und Goldregenpfeifer). Das Spektrum wird im Einzelfall einerseits durch die Größe und tatsächliche Verf*gbarkeit von Flächen, die aktuelle Flächennutzung und die gegebenen Vorbelastungen, sowie andererseits durch das artspezifi- sche Meideverhalten der Rastvogelarten bestimmt bzw. eingeschränkt. Eine artenschutzrechtli- che Relevanz besitzen lediglich Rastbestände, die innerhalb eines Betrachtungsraumes regel-

effplan. November 2016 II-35 Umweltbericht 40. Änderung des Flächennutzungsplans der Stadt Brunsb*ttel / vorhabenbezogener B-Plan 77 mäßig 2% des landesweiten Bestandes einer Art aufweisen und damit in der Flächenbewertung einen funktional und geomorphologisch abgrenzbaren Raum mit landesweiter Bedeutung als Rastgebiet ergeben. Nur solche Räume sind als „Ruhestätte“ im Sinne des § 44 (1) 3 BNatSchG aufzufassen. F*r kleinere Bestände ist davon auszugehen, dass sie in der Regel eine hohe Flexibilität aufweisen und den vorhabenbedingten Beeinträchtigungen ausweichen können. Potenziell können im Bereich der Windfarm die häufigen und weit verbreiteten Arten Silber-, He- rings-, Lach- und Sturmmöwen, Ringeltauben oder bestimmte Singvogelarten wie Star oder Krähen sowie Wasservögel wie Brandgans, Stock- und Krickente vorkommen, wobei nur mit vergleichsweise geringen Dichten und Häufigkeiten zu rechnen ist. Rastplätze der Lachmöwe lagen im Rahmen der Erfassungen 2009 / 2010 verstreut im Untersuchungsgebiet auf abgeern- teten Ackerflächen und kurzrasigem Gr*nland. Die größten Konzentrationen wurden im Herbst im Zeitraum des Umpfl*gens der Äcker festgestellt, wo die Möwen gezielt den Pfl*gen folgen, um dort die freigelegten Wirbellosen von den Erdschollen abzusammeln. Die Trupps hielten ge- ringe Abstände von 50 bis 150 m zu den vorhandenen WEA ein. Die festgestellten Rastbestän- de sind nicht als regional bedeutsam einzustufen. Die Rastplätze des Stars lagen 2009 / 2010 im S*den den Untersuchungsgebietes (also *berwiegend s*dlich der Bundesstraße B5), es wurden bevorzugt umgepfl*gte Ackerflächen und kurzrasige Gr*nländereien genutzt. Die Rast- bestände sind nicht als regional bedeutsam einzustufen. Die Windfarm besitzt damit nur eine geringe Bedeutung als Rastvogellebensraum f*r die genannten Arten. Zu Rastbeständen von Gänsen und Schwänen liegen folgende Daten vor: 2012 wurden in Neu- feld (k*rzeste Entfernung zur Windfarm rund 2,5 km) während des Winters 2011 und Fr*hjahrs 2012 insgesamt 3.000 bis 5.000 Exemplare an Nonnengänsen gezählt. Dar*ber hinaus gab es kleinere Rastansammlungen von Singschwänen mit 11-100 Exemplaren in Diekshörn, rund 1 km nördlich des Windparks Westerb*ttel. Von Sing- und Zwergschwänen sowie von der Blässgans wurden dar*ber hinaus Rastplätze in 4,5 bis 6 km Entfernung mit jeweils 1-10 Exem- plaren westlich der Windfarm und am Nord-Ostsee-Kanal aufgenommen. Zwergschwäne tau- chen in der Zählung von 2015 mit 10-50 Exemplaren im Bereich nordöstlich der Windfarm in ei - ner Entfernung von 4 km auf. Die Zählung im Fr*hjahr 2010 ergab, dass die Nonnengans zwar mit der Lachmöwe die dominanteste Arte war (441 Individuen während der Erfassung im Fr*h- jahr), im Herbst 2009 war sie vierthäufigste Art mit 612 Individuen. Das 2%-Kriterium (Anteil des Rastbestandes am landesweiten Rastbestand), ab dem f*r die Rastbestände eine artenschutz- rechtliche Relevanz anzunehmen ist, wurde bei keiner der erfassten Arten erreicht. Das vorhandene Rastpotenzial f*r Gänse und Schwäne wird durch die Vorbelastungen (haupt- sächlich durch WEA im Umfeld, aber auch durch die stark befahrene B5 im S*dwesten und die 380kV-Freileitung im Nordosten der Windfarm) im Zusammenwirken mit den hohen Meideab- ständen der betroffenen Arten reduziert. Der Fläche der Windfarm wird f*r die Nonnengans eine mittlere Bedeutung als Rastlebensraum und f*r die *brigen Gänse und Schwäne eine geringe Bedeutung beigemessen. Aufgrund der Entfernung des Teilgeltungsbereichs 1 a-c zum Neufel- der Koog, in dem hohe Rastbestände der Nonnengans zu erwarten sind, hat der Teilgeltungsbe- reich 1 a-c grundsätzlich f*r Gänse und Schwäne eine geringe Bedeutung. Wertgebende Rastvogelarten sind auch Goldregenpfeifer und Kiebitze. Der Goldregenpfeifer ist regelmäßig während des Fr*hjahrs- und Herbstzuges als Rastvogel in Schleswig-Holstein anzutreffen. Schleswig-Holstein beherbergt dabei etwa die Hälfte des deut- schen Rastvorkommens. Der Goldregenpfeifer zeigt wie die meisten Rastvögel eine sehr varia- ble Rastnutzung ohne enge Bindung an einzelne Flächen. Die Nutzung wird dabei v.a. von der aktuellen Bewirtschaftung bzw. dem Stand der Landbearbeitung bestimmt. Überwiegend wer- den offene Gr*nland- und Wintergetreideflächen zur Nahrungssuche aufgesucht. Besonders at-

II-36 November 2016 effplan. 40. Änderung des Flächennutzungsplans / vorhabenbezogener B-Plan 77 der Stadt Brunsb*ttel Umweltbericht traktiv sind frisch umgebrochene Flächen, die zeitweise auch große Schwärme anziehen kön- nen. Nach den Daten der aktuellsten Goldregenpfeifer-Synchronzählung 2014 bei der am 11./12.10.2014 (Maximum der Herbstrast) eine koordinierte landesweite Erfassung durchgef*hrt wurde, wurden im westlichen Bereich der Windfarm mehrere Goldregenpfeifertrupps festge- stellt. Die Truppgrößen lagen *berwiegend bei 2-50 Exemplaren sowie 51-100 Exemplaren, ein- mal wurden 251-500 Exemplare erfasst und weiter westlich auch bis zu 1.000 Exemplare (etwa 5-6 km abseits der Windfarm). Während der Synchronerfassung 2008 wurde in Marne Ost (1 km nordwestlich der Windfarm) im Neufelder Koog (2,5 km westlich) keine Nachweise er- bracht, bei Kudensee (rd. 4,4 km Entfernung zur Windfarm) wurde ein Kleintrupp von 23 Gold- regenpfeifern gezählt. Nach den Daten wird das 2%-Kriterium nicht *berschritten, dies bestäti- gen auch die Beobachtung aus der Zugplanbeobachtung 2009 / 2010. Aus den landesweiten Erfassungen lässt sich schließen, dass der Goldregenpfeifer sich eher entlang der Westk*ste orientiert. Der Bereich der Windfarm hat aufgrund der Raumausstattung und mit Verweis auf die Vorbelastung eine geringe Bedeutung als Rasthabitat. Dies gilt umso mehr f*r den landwärts liegenden Teilgeltungsbereich 1 a-c. Während der Zugzeiten treten Kiebitze ebenfalls auf Agrarflächen auf. Die Marschflächen wur- den während der Synchronzählung 2014 von mehreren Trupps mit Größen von 251-500 Exem- plaren und mit 101-250 Exemplaren genutzt. Im Bereich des WP Brunsb*ttel II / M*hlenstraße II wurden bis zu 1.000 Kiebitze erfasst. Das 2%-Kriterium wurde nicht *berschritten, dies bestätigt auch die Beobachtung aus der Zugplanbeobachtung 2009 / 2010. Die Nutzungsschwerpunkte dieser Art liegt aber außerhalb der Windfarm, wegen der Vorbelastung durch WEA weiter west- lich oder nördlich). Der Bereich der Windfarm hat aufgrund der Raumausstattung und mit Verweis auf die Vorbe- lastung eine mittlere Bedeutung als Rasthabitat f*r den Kiebitz. Im Bereich des landwärts lie- genden Teilgeltungsbereichs 1 a-c ist die Bedeutung allerdings aufgrund der Entfernung zur K*ste nur als gering einzustufen.

Zugvögel Schleswig Holstein besitzt aufgrund seiner geografischen Lage f*r den Vogelzug eine *ber- regionale Bedeutung. Diese hohe Bedeutung f*r den Vogelzug ist regional stark zu differenzie- ren. Das Zugaufkommen unterscheidet sich dabei wesentlich in den Gebieten der Hauptzugkor- ridore und den Gebieten ohne Leitlinienfunktion. Im Bereich der Westk*ste Schleswig-Holsteins treffen sowohl der k*stenparallele Landvogelzug als auch die eher in Nordost-S*dwest-Richtung entlang der Flussniederungen, Förden und sonstigen Wasserflächen verlaufenden Zugwege der Wat- und Wasservögel zusammen, so dass an der Westk*ste auch f*r schleswig-holsteinische Verhältnisse mit *berdurchschnittlichen Zugaktivitäten zu rechnen ist. Dies wird auch durch die räumliche Nähe zum Wattenmeer be- gr*ndet, welches ein international bedeutendes Vogelrastgebiet mit entsprechender Attraktions- wirkung darstellt. Die Mehrheit der Arten und vor allem der Individuen quert das Land allerdings weniger in „Schmalfront“ sondern i.d.R. auf zufälligen Flugwegen. Dieser sog. „Breitfrontzug“ kann in na- hezu allen Landesteilen auftreten und ist aufgrund der hohen Zahlen der Schleswig-Holstein querenden Vögel teilweise durchaus stark ausgeprägt. Grundsätzlich ist der s*dwestliche Bereich der Windfarm aufgrund der Lage in bedeutsamen Vogelflugkorridoren bzw. am Rand der Hauptzugwege von hoher Bedeutung f*r den Vogelzug. Allerdings wurden während des Herbstzuges 2009 ein allenfalls durchschnittliches Zuggesche- hen festgestellt. Da die Zugplanerfassung 2009 und 2010 durchgef*hrt wurde und keine aktuel- effplan. November 2016 II-37 Umweltbericht 40. Änderung des Flächennutzungsplans der Stadt Brunsb*ttel / vorhabenbezogener B-Plan 77 len Daten f*r den Bereich der Windfarm zur Verf*gung stehen, wird vorsorglich eher von einer hohen Bedeutung im Bereich des Vogelzugkorridors ausgegangen. Die Bereiche außerhalb des Vogelzugkorridors und damit auch das Gebiet des geplanten Windparks besitzt auf Grund des f*r Schleswig-Holstein typischen Breitfrontenzugaufkommens eine mittlere Bedeutung f*r den Vogelzug.

Fledermäuse Alle Fledermausarten sind Arten des Anhangs IV der FFH-RL und streng gesch*tzt gemäß BNatSchG.

Lokale Arten Aus den in den Jahren 2007 – 2012 durchgef*hrten Erfassungen können auf Grund der glei- chen Habitatausstattung f*r die Windfarm folgende Aussagen zur Fledermausfauna getroffen werden: Es sind Vorkommen häufiger und weit verbreiteter Arten der offenen Agrarlandschaft wie der Zwergfledermaus und der Breitfl*gelfledermaus beobachtet worden. An den Gewässerstruktu- ren im Gebiet -insbesondere entlang des Helser Fleths- könnten potenziell auch Wasserfleder- mäuse Jagdreviere haben. Ferner ist das Auftreten des Großen Abendseglers beobachtet wor- den. Da die Rauhautfledermaus als Sommerquartiere sowohl Baumhöhlen und Fledermauskäs- ten, als auch Gebäudenischen nutzen kann, ist sie ebenfalls im Gebiet angetroffen worden. Be- sondere Flugstraßen konnten in keiner der ber*cksichtigten Untersuchungen festgestellt wer- den. Aufgrund des strukturgebundenen Jagdverhaltens von Zwergfledermaus und Rauhautfleder- maus ist vorwiegend im Bereich entlang der linearen Gehölz- und Gewässerstrukturen mit Flug- aktivitäten rechnen. Im Bereich der Offenlandflächen (zumeist Acker) sind i.d.R. geringere Akti- vitäten dieser Arten anzunehmen, da diese wenig Windschutz und wenig Nahrungsmöglichkei- ten bieten. Die Breitfl*gelfledermaus jagt sowohl entlang von Linearstrukturen als auch *ber Of- fenlandflächen, aufgrund des hohen Nahrungsangebots insbesondere *ber Weiden. Der Große Abendsegler jagt strukturungebunden auch *ber den Offenlandflächen. Den Wasserflächen des Helser Fleths und der Kleientnahme im S*den können auf Grund der Attraktionswirkung eine hohe Bedeutung als Jagdhabitat beigemessen werden. Den Linear- strukturen des Gebietes in Form von Bächen, Gräben, Knicks und Feldgehölzen wird aufgrund ihrer potentiellen Bedeutung als Jagdgebiet f*r mehrere Fledermausarten eine mittlere Bedeu- tung zugemessen. Über den Offenlandflächen ist auf Grund der intensiven landwirtschaftlichen Nutzung, dem weitgehenden Fehlen von beweideten Flächen und dem damit verbundenen ge- ringen Angebot an Fluginsekten i.d.R. nicht mit hohen Aktivitätsdichten zu rechnen. Den Offen- landflächen wird damit eine geringe Bedeutung als Lebensraum f*r lokale Fledermäuse zu- gewiesen. Auf der Grundlage der Übersichtsbegehung können Quartiere von Fledermäusen im Teilgel- tungsbereich a-c auf Grund der Offenheit des Vorhabensraumes, der Gehölzarmut und der in- tensiven Nutzung auf der Fläche des Windparks ausgeschlossen werden. Diese Einschätzung ist auf die landwirtschaftlich genutzten Flächen die Windfam *bertragbar. Allerdings liegen im Umfeld der Windfarm mehrere Gebäude, die als potenzielle Quartierstandorte (auch f*r Wo- chenstuben) z.B. von Zwerg- und Breitfl*gelfledermäusen in Frage kommen. Das Vorkommen größerer Wochenstuben oder Wochenstuben von gefährdeten Fledermausarten ist jedoch un- wahrscheinlich. Die Eignung der acht im Umfeld des Teilgeltungsbereichs 1 a-c untersuchten Gebäude als Quartierstandort wurde mit gering (1 x), mittel (6 x) und hoch (1 x) eingestuft.

II-38 November 2016 effplan. 40. Änderung des Flächennutzungsplans / vorhabenbezogener B-Plan 77 der Stadt Brunsb*ttel Umweltbericht

Nachweise von Zwischen- und Winterquartieren sind erst in deutlicher Entfernung im Stadtge- biet Brunsb*ttel bekannt (Großer Abendsegler bzw. Rauhautfledermaus mit jeweils einem Ex- emplar in den Jahren 1986 und 2007). Weitere Vorkommen der Zwergfledermaus sind aus der Gemeinde Kuden (1997, Entfernung 5,3 km) bekannt.

Ziehende Arten Viele Fledermäuse f*hren saisonale Wanderungen zwischen ihren Winter- und Sommerquartie- ren durch und legen dabei im Fr*hjahr und Herbst teilweise große Strecken zur*ck. Da sie da- bei auch in kollisionsgefährdete Höhen gelangen können, sind ziehende Arten besonders zu be- r*cksichtigen und generell bei Windkraftplanungen zu betrachten. Im Bereich der Windfarm sind die im Herbst durchziehenden Arten Großer Abendsegler und Rauhautfledermaus als Vertreter nord(ost)europäischer Populationen zu erwarten. Die derzeitige Kenntnislage zum Fledermauszug ist nach wie vor sehr l*ckenhaft. Selbst die Grundsatzfrage, ob es sich um einen saisonal wiederkehrenden, gerichteten Hin- und Wegzug (vergleichbar dem der Vögel) handelt, ist f*r viele Arten derzeit noch nicht zu beantworten. Auch *ber die Anzahl der durchziehenden Tiere, die Phänologie des Zuggeschehens oder *ber das Verhalten während des Zugs ist nur wenig bekannt, da die Aktivitäten der Tiere sich der syste- matischen Erfassung weitgehend entziehen. Es wird vermutet, dass die Tiere während des Zugs in größeren Höhen nur noch wenige oder keine Ortungslaute abgeben, da die energieauf- wändigen Rufe nicht bis zum Boden reichen und somit keine Orientierungshilfe geben können. Eine akustische Erfassung ziehender Fledermäuse ist somit nur von der WEA Gondel aus mög- lich. Es ist derzeit davon auszugehen, dass der großräumige Fledermauszug durch eine Kombinati- on aus Breitfrontzug und Zugwegen (Korridoren) mit erhöhter Konzentration von Individuen cha- rakterisiert ist. Wahrscheinlich orientieren sich die Tiere u. a. an optischen Landmarken und dem Erdmagnetfeld. Aufgrund der Leitlinienwirkung sowie der Barrierewirkung größerer Gewäs- ser oder Meere spielen dabei vermutlich große Fl*sse und wahrscheinlich auch die Vogelflugli- nie eine Rolle. Da im Bereich des Vogelzugkorridors (WP Brunsb*ttel II / M*hlenstraßen II) keine Daten aus Höhenerfassungen vorliegen ist eine Nutzung des Korridors durch ziehende Fledermäuse aus den genannten Gr*nden schwer zu prognostizieren. Daher ist zumindest in diesem Bereich als worst-case-Annahme eine höhere Bedeutung f*r den Fledermauszug möglich. Den Bereichen außerhalb des Korridors wird nach Kenntnissen aus umliegenden Planungen eine durchschnitt- liche Bedeutung beigemessen.

Bedeutung des Teilgeltungsbereichs 1 a-c f*r Fledermausarten Eine abschließende Beurteilung der Bedeutung desTeilgeltungsbereichs 1 a - c f*r Fleder- mausarten ist zur Zeit noch nicht möglich, da hinsichtlich möglicher Quartiere lokaler Arten in den umliegenden Gebäuden noch eine Detektorbegehung und hinsichtlich ziehender Arten ein Höhenmonitoring erforderlich wird. Auf Grund der vorstehend beschriebenen Erkenntnisse kann im Plangebiet jedoch maximal eine mittlere Bedeutung f*r Fledermausarten angenommen wer- den.

Amphibien Das Arten- und Fundpunktkataster des Landes Schleswig-Holstein enthält keine Amphibien- Nachweise f*r den Untersuchungsraum WP Westerb*ttel. S*dlich der geplanten WEA-Stand-

effplan. November 2016 II-39 Umweltbericht 40. Änderung des Flächennutzungsplans der Stadt Brunsb*ttel / vorhabenbezogener B-Plan 77 orte (Abstände zwischen 460 und 780 m) sind jedoch Nachweise des Moorfroschs aus dem Jahr 2011 bekannt. Angesichts der Habitatanspr*che dieser Art können daher auch Vorkommen im Bereich des Plangebietes und der Windfarm (von Gräben durchzogene Dauergr*nländer) nicht ausgeschlossen werden. Weitere gemäß Anhang IV der FFH-Richtlinie gesch*tzte Amphibienarten können im Vorhaben- gebiet ausgeschlossen werden Die Gräben im Windparkgebiet haben f*r den Moorfrosch eine mittlere Bedeutung, die Acker- und Gr*nlandflächen weisen eine geringe Bedeutung auf.

Weitere Arten Weitere gemäß Anhang IV der FFH-Richtlinie gesch*tzte Arten (Sonstige Säugetiere, Reptilien- Fische, Libellen, Schmetterlinge, Käfer, Weichtiere) können auf Grund ihrer Habitatanspr*che im Bereich der Windfarm ausgeschlossen werden bzw. relevante Auswirkungen des Vorhabens auf diese Arten sind nicht bekannt.

Biologische Vielfalt Die biologische Vielfalt des untersuchten Raumes ist insgesamt gering. Grund hierf*r ist, dass das Plangebiet im Vergleich zu anderen Flächen weder eine besonders hohe Anzahl verschie- dener Arten noch eine hohe Vielfalt an Lebensräumen aufweist. Die Vielfalt biologischer Interak - tionen wird ebenfalls als gering bewertet, da f*r besondere Nahrungsnetze oder Symbiosen eine besondere Anzahl oder Vielfalt an Arten oder Lebensräumen notwendig wären, was hier nicht gegeben ist. Biotopverbundflächen, die potenziell eine größere biologische Vielfalt aufwei- sen könnten, sind in der gesamten Windfarm nicht vorhanden. Die Bedeutung der biologischen Vielfalt im Untersuchungsraum ist damit insgesamt gering.

2.1.2.4 Boden und Wasser Boden Bei den im Untersuchungsgebiet anstehenden Böden handelt es sich um Marschböden, die nacheiszeitlich durch Meeressedimente entstanden sind. Sie sind zum großen Teil verdichtet und im Bereich der alten Marschen weit verbreitet. Gemäß der Bodenkarte im Landschaftsplan [STADT BRUNSBÜTTEL, 3-2003] liegen im Bereich des geplanten Windparks *berwiegende Dwog- marschen aus feinsandigem und schluffigem Ton *ber schuffigem Ton bis Ton vor. Im S*den des Plangebietes ist die Dwogmarsch teilweise noch durch humosen Ton unterlagert. Im mittle- ren und nördlichen Teil des geplanten Windparks stehen teilweise auch Kleimarschen an. Innerhalb der Windfarm sind sind neben den weit verbreiteten Dwog- und Kleimarschen folgen- de Besonderheiten zu verzeichnen: • Im Bereich des Helser Fleths und westlich davon sind die Marschen durch organische Be- standteile (Organomarschen) geprägt. • Zwischen Osterbelmhusen und Belmermoor wurden sandreiche Aufsp*lungen vorgenom- men. • Im Bereich des Solarparks Hermannshof ist eine bis zu 10 m hohe k*nstliche Bodenauf- sch*ttung vorhanden.

II-40 November 2016 effplan. 40. Änderung des Flächennutzungsplans / vorhabenbezogener B-Plan 77 der Stadt Brunsb*ttel Umweltbericht

Die Bodenarten sind auf Grund ihrer geringen Korngröße, der geringen Reliefenergie des Standortes und der guten Durchfeuchtung der Böden wenig empfindlich gegen*ber Erosionen. Der Boden wird als Acker- bzw. Gr*nlandboden genutzt. Den im Bereich der Windfarm anstehenden Dwog- und Kleimarschen kommt keine besondere Archivfunktion f*r die Natur-, Kultur- und Nutzungsgeschichte der Marsch zu. Insgesamt kommt dem Schutzgut Boden daher lediglich eine allgemeine Bedeutung zu. Die Bedeutung der eben- falls in Bereich der Windfarm vorkommenden Warften und historische Deichlinien f*r das Schutzgut Boden als Zeugnis der Kultur- und Nutzungsgeschichte der Marsch ist als mittel einzustufen.

Wasser Das Grundwasser steht um 1 m unter Flur und tiefer an. Auf Grund der K*stennähe und dem damit verbundenen Salzeinfluss der Nordsee ist das Grundwasser f*r eine Trinkwassergewin- nung nicht geeignet [STADT BRUNSBÜTTEL, 3-2003]]. Oberflächengewässer: Die Windfarm wird, wie weite Teile der Marsch, durch ein k*nstliches Entwässerungssystem gekennzeichnet, das *ber Siele und Pumpwerke in die Elbe entwässert. Die intensive Unterhaltung der Entwässerungseinrichtungen ist f*r die landwirtschaftliche Nut- zung der Böden wie f*r die Siedlungsnutzung von zentraler Bedeutung. Daher haben die Grä- ben und Flethe mit Ausnahme des renaturierten Helser Fleths nur eine untergeordnete Bedeu- tung als Lebensraum. Dem Schutzgut Wasser kommt damit nur eine allgemeine Bedeutung zu.

2.1.2.1 Klima und Luft Das Gebiet der Windfarm weist mit seiner maritimen Randlage ein abgemildertes Seeklima sub- atlantischer Prägung auf. Die gemäßigte Ozeanität des Gebietes zeigt sich durch seine tempe- raturausgleichende Wirkung. Die zumeist durchschnittlichen, jährlichen Niederschlagsmengen (750 – 800 mm) gehen mit einer geringen jährlichen Sonnenscheindauer einher. Das Gebiet steht unter nahezu ständiger Windeinwirkung mit vorherrschenden s*dwestlichen bis westlichen Winden. Die ortsansässige chemische Industrie, die Sonderabfallverbrennungsanlage (SAVA) sowie der Schiffsverkehr auf Nord-Ostsee-Kanal und Elbe gestalten die Bewertung der Luftqualität kom- plex. Die beständig zugetragene Seeluft sowie das *berwiegend ländlich geprägte Umfeld be- einflussen die Luftqualität jedoch positiv [STADT BRUNSBÜTTEL, 3-2003].

2.1.2.2 Kultur- und Sachgüter Kulturg*ter Als Kulturg*ter werden Objekte bezeichnet, die f*r die Allgemeinheit eine besondere kulturelle, historische oder ästhetische Bedeutung haben. Dazu gehören grundsätzlich alle Kulturdenkma- le im Sinne des Denkmalschutzgesetzes (DSchG) Schleswig-Holstein. Neben Gebäuden und Denkmalbereichen zählen hierzu auch Gärten, Parks und Friedhofsanlagen und andere vom Mensch gestaltete Landschaftsteile sowie archäologische Denkmale. Im Geltungsbereich 1 befinden sich keine eingetragenen Baudenkmale. Die nächstgelegenen hochbaulichen Denkmäler sind die Windm*hle „Gott mit uns“ und die Kirche St. Marien in der

effplan. November 2016 II-41 Umweltbericht 40. Änderung des Flächennutzungsplans der Stadt Brunsb*ttel / vorhabenbezogener B-Plan 77

Gemeinde Eddelak. Sie liegen 0,9 - 1,1 km nordöstlich der geplanten WEA-Standorte [HTTPS://DE.WIKIPEDIA.ORG/WIKI/LISTE_DER_KULTURDENKMALE_IN_BRUNSBÜTTEL]. Weitere Hochbaudenkmale befinden sich im Stadtgebiet von Brunsb*ttel (u.a. die Kirche St. Paulus, der Wasserturm und die Sachgesamtheit Beamtenviertel) sowie im Bereich M*hlen- straßen (s.a. Kap. 2.1.1.2). Innerhalb der Windfarm liegen historische Deichlinien und Warften, welche als archäologische Denkmäler gekennzeichnet sind. Die geringste Entfernung zwischen den archäologischen Denkmalen und den geplanten WEA liegt bei 300 bis 700 m. Ferner befinden sich in der Wind- farm Archäologische Interessengebiete, die vom Archäologischen Landesamt Schleswig-Hol- stein ausgewiesen wurden. Dabei handelt es sich um mögliche Bestattungs- und Siedlungsbe- funde, topographisch exponierte Gelände, sowie Siedlungsspuren aus dem 2. Jh. n. Chr.. Die aufgef*hrten hochbaulichen und archäologischen Denkmale, insbesondere der historische Stadtkern von Brunsb*ttel, haben eine hohe Bedeutung f*r das Schutzgut Kulturg*ter. Den ar- chäologischen Interessengebieten kommt eine mittlere bis hohe Bedeutung zu.

Sachg*ter An Sachg*tern sind solche zu ber*cksichtigen, die durch die Errichtung und den Betrieb der WEA betroffen sein könnten. Im Einwirkbereich der geplanten WEA befinden sich folgende po- tenziell betroffenen Sachg*ter: • Östlich der geplanten WEA befindet sich eine neu gebaute Hochspannungsleitung. • Westlich der geplanten WEA sind weitere WEA vorhanden, genehmigt und in Bau befindlich. • Durch den Windpark verläuft eine privat betriebene Richtfunktrasse. • Das Landesamt f*r Bergbau und Energie hat mitgeteilt, dass im Plangebiet eine Erdgaslei- tung der Hansewerk AG und eine Leitung der Raffinerie Heide AG verlaufen. Der tatsächli- che Verlauf dieser Leitungen tangiert nach Pr*fung durch die jeweiligen Betreiber den Teil- geltungsbereich jedoch nicht, so dass eine weitere Ber*cksichtigung der Leitung im Rahmen der Umweltpr*fung nicht erforderlich ist.

Weitere, f*r die Planung relevante Sachg*ter sind im Bereich der Windfarm auch unter Ber*ck- sichtigung möglicher kumulierender Wirkungen nicht vorhanden. Der neu gebauten Hochspannungsleitung kommt auf Grund Ihrer *berörtlichen Versorgungs- funktion eine besondere Bedeutung zu, alle anderen Sachg*tern haben eine allgemeine Bedeu- tung.

2.2 Umweltmerkmale, die voraussichtlich erheblich beeinträchtigt werden könnten Bei Umsetzung der Planung f*r den Energiespeicher (Power-to-Gas-Anlage und Batteriespei- cherkraftwerk) könnten sich erhebliche Auswirkungen auf folgende Schutzg*ter (Umweltmerk- male) ergeben: Veränderung • der Lebensraumeignung f*r Pflanzen und Tiere, • der aktuellen Nutzung als landwirtschaftliche Fläche, • des Bodens und der Bodenstruktur,

II-42 November 2016 effplan. 40. Änderung des Flächennutzungsplans / vorhabenbezogener B-Plan 77 der Stadt Brunsb*ttel Umweltbericht

• des gleichmäßigen Wasserabflusses • der Luftqualität durch Staub- und Abgasemissionen während der Bauphase und • des Schutzgutes Mensch durch die Entstehung von Schallimmissionen durch den Betrieb der K*hlung an der Power-to-Gas-Anlage.

Erhebliche Auswirkungen auf das Schutzgut Luft und Klima sind durch den kleinräumigen Be- reich dieser Anlagen voraussichtlich nicht zu bef*rchten. Bei der Errichtung von Windenergieanlagen sind Auswirkungen auf folgende Schutzg*ter (Um- weltmerkmale) möglich: • Auswirkungen auf den Menschen Durch die Errichtung von WEA ergeben sich Auswirkungen insbesondere bez*glich der Wohnfunktion. Es entstehen Immissionen durch Schall und periodischen Schattenwurf. Die- se können sich auch nachteilig auf die Erholungsfunktion des Raums auswirken. Dar*ber hinaus entfalten WEA eine optisch bedrängende Wirkung, sofern sie zu dicht an zu Wohnzwecken genutzte Gebäude heranr*cken. • Auswirkungen auf das Landschaftsbild durch die Errichtung zusätzlicher WEA • Auswirkungen auf Tiere durch die Errichtung zusätzlicher WEA Flugfähige Tiere, insbesondere Vögel und Fledermäuse, können mit den Rotoren der WEA kollidieren. Ein erhöhtes Risiko besteht f*r die genannten Artengruppen, wenn die betroffe- nen Flächen eine besondere Bedeutung als (Teil-) Lebensraum oder Wanderkorridor aufwei- sen. Dar*ber hinaus können WEA durch den Silhouetteneffekt, die Bewegung der Rotorblät- ter und durch Lärmemissionen eine Scheuchwirkung auf empfindliche Tierarten aus*ben. Hiervon sind insbesondere Vögel und Fledermäuse betroffen. • Auswirkungen auf Pflanzen Durch die Errichtung der WEA, ihrer Zuwegung und Kranstellflächen werden Pflanzenbe- stände zerstört. Erhebliche Auswirkungen auf dieses Schutzgut sind zu erwarten, sofern sel- tene und gesch*tzte Pflanzenbestände betroffen sind. • Auswirkungen auf Kulturg*ter (hier: Denkmale, archäologische Fundstellen etc.) WEA können durch ihre optische Wirkung das Umfeld von Denkmalen beeinträchtigen. • Auswirkungen auf Sachg*ter (hier: Richtfunkstrecken) WEA stellen zusätzliche Hindernisse dar, die die Funktionsfähigkeit von Richtfunkstrecken beeinträchtigen können. • Auswirkungen auf Sachg*ter (hier: vorhandene WEA) Im Nachlauf von WEA entstehen Luftverwirbelungen (Turbulenzen), die die Standsicherheit benachbarter WEA beeinträchtigen können. • Auswirkungen auf Sachg*ter (hier: Hochspannungsleitungen) Durch die im Nachlauf der WEA entstehenden Turbulenzen können auch benachbarte Hoch- spannungsleitungen –in diesem Fall die neu gebaute Leitung– beeinträchtigt werden.

Im folgenden Kapitel erfolgt eine Pr*fung, ob die genannten potenziellen Auswirkungen des Energiespeichers und des Windparks als erheblich einzustufen sind. Dar*ber hinaus werden geeignete Maßnahmen zur Vermeidung, zum Ausgleich und zum Ersatz benannt. effplan. November 2016 II-43 Umweltbericht 40. Änderung des Flächennutzungsplans der Stadt Brunsb*ttel / vorhabenbezogener B-Plan 77

2.3 Prognose über die Entwicklung des Umweltzustandes und Maßnahmen zur Ver- meidung, Verringerung und zum Ausgleich 2.3.1 Teilgeltungsbereich 2: Energiespeicher 2.3.1.1 Mensch Im Bereich der Power-to-Gas-Anlage entstehen Schallemissionen durch den Betrieb der K*hl- anlagen. Zur Vermeidung unzulässig hoher Immissionen sind folgende Emissionskontingente

LEK (bezogen auf 1 m²) einzuhalten [LAIRM CONSULT GMBH, 3-2016]: • tags*ber (6 – 22 Uhr) max. 65 db(A) pro m² • nachts (22 – 6 Uhr) max. 55 db(A) pro m² f*r den Teilgeltungsbereich 2a • nachts (22 – 6 Uhr) max. 60 dB(A) pro m² f*r den Teilgeltungsbereich 2b Die Einhaltung dieser Werte wird durch textliche Festsetzung im vorhabenbezogenen B-Plan 77 sichergestellt. Andere, das Schutzgut Mensch betreffende Auswirkungen sind beim Bau und beim Betrieb von Power-to-Gas-Anlage und Batteriespeicher nicht zu erwarten. Insbesondere werden keine Luftschadstoffe emittiert. Insgesamt sind unter Ber*cksichtigung der schallbegrenzenden Maßnahmen keine erheblichen Auswirkungen auf die Wohn- und Erholungsfunktion f*r den Menschen gegeben.

2.3.1.2 Landschaftsbild Im Zuge der Errichtung von Power-to-Gas-Anlage und Batteriespeicher werden gewerblich ge- nutzte Hallen errichtet. Diese werden eine maximale Höhe von 11,5 m (Power-to-Gas-Anlage) bzw. 5 m (Batteriespeicher) erreichen. Insgesamt werden sich die baulichen Anlagen damit den umgebenden Industrieanlagen ein- und sogar unterordnen, da die umgebenden Anlagen z.T. deutlich größere Bauhöhen (ca. 20 m beim Heizkraftwerk in Benachbarung der Power-to-Gas- Anlage) aufweisen bzw. der Batteriespeicher unterhalb der Höhe der Hochspannungsleitungen bleiben wird. Auch angesichts der f*r das Umfeld im Industriegebiet geringen Flächengröße der baulichen Anlagen (max. 70 x 35 m f*r die Power-to-Gas-Anlage bzw. max. 60 x 30 m f*r den Batterie- speicher, jeweils einschl. Stellflächen und Zuwegung) werden die baulichen Anlagen auch aus dem (noch) landwirtschaftlich geprägten Umfeld nicht nennenswert in Erscheinung treten. Insgesamt sind die Auswirkungen auf das Landschaftsbild damit als nicht erheblich einzustufen.

2.3.1.3 Tiere und Pflanzen, biologische Vielfalt Durch die Baumaßnahmen in den Teilgeltungsbereichen 2a und b können Habitate oder Indivi- duen zerstört bzw. getötet werden oder es können Störungen auftreten.

Pflanzen Durch die Baumaßnahmen kommt es zum Verlust von Pflanzenbeständen. Gesch*tzte Arten gemäß FFH-Richtlinie werden hiervon nicht betroffen sein [GFN, GESELLSCHAFT FÜR FREILANDÖKOLOGIE UND NATURSCHUTZFACHPLANUNG MBH, 6-2016 ]. F*r den entstehenden Le- bensraumverlust wird ein angemessener Ausgleich erbracht.

II-44 November 2016 effplan. 40. Änderung des Flächennutzungsplans / vorhabenbezogener B-Plan 77 der Stadt Brunsb*ttel Umweltbericht

Nachhaltige Auswirkungen auf das Schutzgut Pflanzen sind damit nicht zu erwarten.

Tiere Durch die Baumaßnahmen kann es zu Gefährdungen von Tierarten kommen. Von den ge- sch*tzten Tierarten könnten artenschutzrechtliche Konflikte nur f*r den Moorfrosch und f*r die Artengruppe der Brutvögel eintreten [GFN, GESELLSCHAFT FÜR FREILANDÖKOLOGIE UND NATURSCHUTZFACHPLANUNG MBH, 6-2016 ]. Diese sind durch folgende Maßnahmen zu vermei- den: • Zum Schutz von Amphibien sind Amphibienschutzzäune um die Baufelder und zwischen der Baustraße und dem Graben am Teilgeltungsbereich 2b aufzustellen. Populationswirksame Auswirkungen können damit ausgeschlossen werden. Die Durchf*hrung dieser Maßnahme wird durch textliche Festsetzung im B-Plan sicher gestellt. • Zum Schutz von Brutvögeln muss der Beginn der Bauarbeiten vor Beginn der Brutzeit (01.03.-15.08.) erfolgen. Dies wird durch textliche Festsetzung im B-Plan sicher gestellt. Durch einen anschließenden kontinuierlichen Baubetrieb kann eine Ansiedlung von Brutvö - geln im Baustellenbereich vermieden werden. Ist aus organisatorischen Gr*nden ein Baubeginn außerhalb der Brutzeit nicht möglich, sind vor Baubeginn und außerhalb der Brutzeit Vergrämungsmaßnahmen durchzuf*hren wie z.B. das Aufstellen von Flatterbändern.

Störungen von Individuen oder eine Beeinträchtigung von Fortpflanzungs- und Ruhestätten werden auf Grund der eingeschränkten Habitateignung keine populationsrelevanten Auswirkun- gen haben.

Biologische Vielfalt Auswirkungen auf die biologische Vielfalt sind auf Grund der geringen Bedeutung des Gebietes und der eingeschränkten Flächeninanspruchnahme nicht zu erwarten.

Artenschutzrechtliche Bewertung

Die artenschutzrechtliche Pr*fung [GFN, GESELLSCHAFT FÜR FREILANDÖKOLOGIE UND NATURSCHUTZFACHPLANUNG MBH, 6-2016 ] kommt abschließend zu dem Ergebnis, dass bei Durchf*hrung der vorgesehenen artenschutzrechtlichen Vermeidungsmaßnahmen (Bauzeiten- regelung, Vergrämung, Aufstellen mobiler Amphibienschutzzäune) keine Zugriffsverbote gem. § 44 Abs. 1 BNatSchG verwirklicht werden.

2.3.1.4 Boden und Wasser Durch die Errichtung der baulichen Anlagen und der Befestigung von Erschließung und Stell- platzflächen wird Boden versiegelt. Hierdurch kann auch die Grundwasserneubildungsrate re- duziert werden. Beides ist trotz der k*nstlich aufgehöhten Bodenflächen als erheblicher Eingriff zu werden. Das Maß der Versiegelung wird gemäß Festsetzung im B-Plan auf 2.500 m² f*r die Power-to-Gas-Anlage bzw. 1.800 m² f*r den Batteriespeicher begrenzt. Dieser Eingriff ist durch die Bereitstellung einer ausreichend dimensionierten (Bilanzierung siehe Kap. 2.3.1.8) Aus- gleichsfläche (Beschreibung der Fläche siehe Kap. 2.3.3) zu kompensieren. Unter Ber*cksichtigung der Ausgleichsmaßnahmen bleiben keine erheblichen Eingriffe in die Schutzg*ter Boden und Wasser zur*ck. effplan. November 2016 II-45 Umweltbericht 40. Änderung des Flächennutzungsplans der Stadt Brunsb*ttel / vorhabenbezogener B-Plan 77

2.3.1.5 Klima und Luft Durch den Betrieb von Power-to-Gas-Anlage und Batteriespeicher werden keine Luftschadstof- fe emittiert. Durch die Versiegelungen und die Schattenbildung durch die Baukörper kann es je- doch zu kleinräumigen Veränderungen des Kleinklimas kommen. Diese werden jedoch durch die beständige Frischluftzufuhr kontinuierlich ausgeglichen. Durch den Betrieb der Anlagen kommt es zu einer effizienteren Nutzung erneuerbarer Energien.

Damit werden zusätzliche CO2-Einsparungen gegen*ber der Nutzung fossiler Energieträger er- möglicht. Insgesamt sind f*r die Schutzg*ter Klima und Luft damit keine erheblichen negativen Auswir- kungen zu erwarten.

2.3.1.6 Kultur- und Sachgüter Da sich keine Kulturg*ter in den Teilgeltungsbereichen 2a und b und in relevanter Entfernung zu diesen befinden, sind keine Auswirkungen auf Kulturg*ter erkennbar. Mit dem Betreiber des Umspannwerks Ostermoor-West haben bereits Abstimmungsgespräche stattgefunden. Nach dem jetzigen Kenntnisstand sind keine negativen Auswirkungen durch den Betrieb des Batteriespeichers auf das Umspannwerk Ostermoor-West erkennbar. In der Power-to-Gas-Anlage werden Stoffe (u.a. Wasserstoff und Methan) produziert, die sich in der Stoffliste der Seveso III-Richtlinie (Störfallbetriebe) befinden. Die Stoffe werden jedoch nach kurzer Zeit ins Netz eingespeist, sodass die an der Anlage vorhandenen Stoffmengen in jedem Fall unter den Grenzwerten der Seveso III-Richtlinie liegen. Demzufolge fällt die geplante Power-to-Gas-Anlage nicht unter die Bestimmungen der Seveso III-Richtlinie. Negative Auswir- kungen durch die Stoffproduktion in der Power-to-Gas-Anlage auf die umliegenden Industriean- lagen und ein erhöhtes Gefährdungspotenzial sind nicht erkennbar. Diese Einschätzung wird auch durch die bisherigen Erkenntnisse der derzeit in Erstellung befindlichen Gefährdungspo- tentialanalyse / HAZOP-Studie bestätigt. Insgesamt sind keine erheblichen Beeinträchtigungen f*r Kultur- und Sachg*ter zu verzeichnen.

2.3.1.7 Wechselwirkungen Wechselwirkungen sind gegeben, wenn Auswirkungen auf ein Schutzgut Veränderungen f*r ein anderes Schutzgut mit sich bringen. Unter Ber*cksichtigung der insgesamt geringen Auswirkun- gen des Vorhabens und der durchzuf*hrenden Kompensationsmaßnahmen sind keine erhebli- chen Auswirkungen *ber Wechselwirkungen zwischen den einzelnen Schutzg*tern erkennbar.

2.3.1.8 Eingriffs- und Ausgleichsbilanzierung Im Rahmen des Umweltberichts erfolgt die Abarbeitung der Eingriffsregelung entsprechend den Vorgaben des BNatSchG und des BauGB als Grundlage f*r die gemeindliche Abwägung in der Bauleitplanung. Möglichkeiten zur Vermeidung und Verminderung von Beeinträchtigungen von Natur und Landschaft sind zu ermitteln und umzusetzen. Als weitere Grundlage dient der Gemeinsame Runderlass des Innenministeriums, des Ministeri- ums f*r Umwelt, Natur und Forsten zum „Verhältnis der naturschutzrechtlichen Eingriffsregelung zum Baurecht“.

II-46 November 2016 effplan. 40. Änderung des Flächennutzungsplans / vorhabenbezogener B-Plan 77 der Stadt Brunsb*ttel Umweltbericht

Ausgleichsbedarf f*r Versiegelung F*r Flächenbefestigungen wird gemäß Gemeinsamen Erlass des Innenministeriums und des Ministeriums f*r Energiewende, Landwirtschaft, Umwelt und ländliche Räume “Verhältnis der naturschutzrechtlichen Eingriffsregelung zum Baurecht” eine pauschalierte Flächenbilanz durch- gef*hrt. Die von dem Vorhaben ber*hrten Flächen sind als Flächen mit allgemeiner Bedeutung f*r den Naturschutz anzusprechen. Je m² mit vollversiegelter Fläche ist eine Ausgleichsfläche im Ver- hältnis von 1 : 0,5 zur Verf*gung zu stellen. Diese Verhältniszahl wird auf 1 : 0,75 erhöht, da die betroffenen Flächen als Dauergr*nland genutzt werden und die Intensität der bisherigen Nut- zung damit herabgesetzt ist.

Teilgeltungsbereich vollversiegelte Fläche (m²) Ausgleichsfaktor Ausgleichsfläche (m²) 2a 2.500 0,75 1.875 2b 1.800 0,75 1.350 Ausgleichsbedarf gesamt 3.225

Ausgleichsbedarf für Versiegelungen im Teilgeltungsbereich 2a und b

Es ergibt sich ein Ausgleichsflächenbedarf f*r Versiegelungen in den Teilgeltungsbereichen 2a und b von insgesamt 3.225 m². Die f*r das Vorhaben geplanten Ausgleichsmaßnahmen werden in Kap. 2.3.3 beschreiben.

2.3.2 Teilgeltungsbereich 1 a - c: Windpark 2.3.2.1 Mensch Optisch bedrängende Wirkung Auf Grund ihrer großen Höhe können WEA eine optisch bedrängende Wirkung haben. Diese Wirkung ist abhängig von der Distanz zwischen Betrachter und WEA. In Ansehung der einschlä- gigen Rechtsprechung sollte zur Wahrung der nachbarsch*tzenden Belange die Einhaltung ei- nes Abstandes vom 3-fachen der Gesamthöhe zu Gebäuden, die zu Wohnzwecken genutzt werden, eingehalten werden. Dieser Abstand ist zwischen Gebäudeaußenkante und WEA-Mitte zu messen. F*r die mit diesem Vorhaben geplanten WEA mit einer Gesamthöhe von 150 m er- gibt sich damit ein einzuhaltender Abstand von 450 m. Bei der Abgrenzung des Teilgeltungsbereichs 1 wurden zur Einzelhausbebauung 400 m und zur Siedlung 800 m angesetzt. Die WEA m*ssen mit dem gesamten Rotor innerhalb des Sonderge- bietes errichtet werden. Bei der angedachten Planung mit WEA mit Rotordurchmessern (RD) von 101 m (= 50,5 m Rotorradius RR) bzw. 115,7 m (=57,85 m RR) ergibt sich damit zwangs- läufig ein Mindestabstand zur Bebauung von 450,5 m bzw. 457,85 m. Damit ist f*r die WEA mit einer maximalen Gesamthöhe von 150 m die Einhaltung eines Abstandes vom 3-fachen der WEA-Höhe erf*llt und damit keine erdr*ckende Wirkung zu erwarten. Eine optisch bedrängende Wirkung ist auch f*r den *berwiegenden Teil der bestehenden WEA der Windfarm nicht gegeben. Unterschreitungen des Abstandes vom 3-fachen der Gesamthöhe ergeben sich zwischen den WEA s*dlich der Bundesstraße 5 und den an der Bundesstraße 5 gelegenen Wohngebäuden. Bei einer Gesamthöhe der WEA von ca. 140 m und einem gerings- ten Abstand von ca. 335 m ergibt sich damit nur ein Abstand von 2,4 x Gesamthöhe. In den von den Abstandsunterschreitungen betroffenen Fällen sind jedoch *berwiegend hinreichende Ein- gr*nungen in Richtung der nahegelegenen WEA vorhanden. Die zusätzlich geplanten WEA sind effplan. November 2016 II-47 Umweltbericht 40. Änderung des Flächennutzungsplans der Stadt Brunsb*ttel / vorhabenbezogener B-Plan 77 in einer Entfernung von 4,5 km und mehr von den durch die Abstandsunterschreitungen betrof- fenen Wohngebäuden entfernt. Daher sind zusätzliche und kumulierende erdr*ckende Wirkun- gen nicht gegeben.

Schallimmissionen Im Nahbereich wohnende Menschen können bei Überschreitung der Richtwerte f*r Lärmim- missionen beeinträchtigt werden. F*r von Windparks ausgehende Schallimmissionen ist an den umliegenden Einzelhäusern im Außenbereich während der Nachtzeit (22 Uhr - 06 Uhr) ein Schall-Richtwert von 45 dB(A) einzuhalten. F*r Wohngebiete gilt ein nächtlicher Richtwert von 40 dB(A). Falls die geplanten WEA diesen Wert unter Volllast nicht einhalten können, sind sie in der Nachtzeit in einem schall- reduzierten Betriebsmodus zu betreiben oder auch ganz abzuschalten. Da f*r die Tageszeit um 15 dB(A) höhere Richtwerte gelten, ist eine sichere Einhaltung dieser Werte i.d.R gewährleistet.

Das Schallgutachten [TÜV NORD SYSTEC GMBH & CO. KG, 12-2015A, KAP. 3.1] ber*cksichtigt folgende Immissionspunkte, f*r die relevante Beeinträchtigungen durch die aktuelle Planung auf Grund der gegebenen Entfernungen nicht von vornherein ausgeschlossen werden konnten:

IP 01 Kirchspielsweg 1, Brunsb*ttel IP 02 S*derbehmhusen 7, Eddelak IP 03 S*derbehmhusen 5, Eddelak IP 04 S*derbehmhusen 3, Eddelak IP 05 S*derbehmhusen 1, Eddelak IP 06 S*derbelmhusen 4, Eddelak IP 07 Behmhusener Straße 21, Brunsb*ttel IP 08 Behmhusener Straße 17, Brunsb*ttel IP 09 S*derstraße 40, Brunsb*ttel IP 10 S*derstraße 42, Brunsb*ttel IP 11 Liebesallee 21a, Brunsb*ttel IP 12 Bauernweg 51, Brunsb*ttel IP 13 Bauernweg 50, Brunsb*ttel IP 14 Bauernweg 48, Brunsb*ttel IP 15 Bauernweg 42, Brunsb*ttel IP 16 Bauernweg 40, Brunsb*ttel IP 17 Bauernweg 34, Brunsb*ttel IP 18 Fritz-Staiger-Straße 57, Brunsb*ttel IP 19 Fritz-Staiger-Straße 49, Brunsb*ttel IP 20 Fritz-Staiger-Straße 45, Brunsb*ttel

II-48 November 2016 effplan. 40. Änderung des Flächennutzungsplans / vorhabenbezogener B-Plan 77 der Stadt Brunsb*ttel Umweltbericht

IP 21 Fritz-Staiger-Straße 39, Brunsb*ttel IP 22 Fritz-Staiger-Straße 35, Brunsb*ttel IP 23 Akazienhof, Brunsb*ttel IP 24 Volsenweg 16, Brunsb*ttel IP 25 Volsenweg 37, Brunsb*ttel IP 26 Sch*ttungsweg 4, Brunsb*ttel IP 27 Sch*ttungsweg 2, Brunsb*ttel

Liste der Immisionspunkte des Schallgutachtens

Die Immissionspunkte 24 und 25 am Volsenweg in Brunsb*ttel wurden, obwohl sie im Flächen- nutzungsplan als Außenbereich dargestellt sind, immissionsschutzrechtlich auf Grund ihrer Nut- zung als faktisches Wohngebiet eingestuft [TÜV NORD SYSTEC GMBH & CO. KG, 12-2015A, KAP 3.4]. Hier wurde ein nächtlicher Immissionsrichtwert von 40 dB(A) ber*cksichtigt. F*r die Schallprognose wurden f*r die vorhandenen WEA die genehmigten nächtlichen Schall- Leistungspegel ber*cksichtigt, die geplanten WEA flossen mit folgenden nächtlichen Schall- Leistungspegel in die Berechnung ein [TÜV NORD SYSTEC GMBH & CO. KG, 12-2015A, KAP 3.3]:

WEA 1 ENERCON E-115 TES 96,0 dB(A) WEA 2 ENERCON E-101 97,0 dB(A) WEA 3 ENERCON E-101 102,0 dB(A) WEA 4 ENERCON E-115 TES 101,8 dB(A) WEA 5 ENERCON E-115 TES 105,4 dB(A)

Nächtliche Schall-Leistungspegel der geplanten WEA

effplan. November 2016 II-49 Umweltbericht 40. Änderung des Flächennutzungsplans der Stadt Brunsb*ttel / vorhabenbezogener B-Plan 77

Schallimmissionsprognose: Darstellung der Gesamtbelastung [AUSZUG AUS: TÜV NORD SYSTEC GMBH & CO. KG, 12-2015A, SEITE 80]

Mit den benannten nächtlichen Schall-Leistungspegeln werden die Immissionsrichtwerte • an allen Immissionspunkten eingehalten bzw. • an den Immissionspunkten, an denen durch die Vorbelastung bereits geringf*gige Über- schreitungen gegeben sind (IP 1 und IP 27), als vernachlässigbar eingestuft, da die zusätzli- che Belastung durch die geplanten als irrelevant einzustufen ist [TÜV NORD SYSTEC GMBH & CO. KG, 12-2015A, KAP 4]. Der nächtliche schallreduzierte Betrieb wird durch textliche Festsetzung im B-Plan abgesichert. F*r die Immissionspunkte, an denen die Richtwerte f*r Schallimmissionen durch die Vorbelas- tung bereits *berschritten ist (an der Bundesstraße 5 und am Moorweg), sind durch die geplan- ten WEA unter Ber*cksichtigung der gegebenen Entfernungen (3 km und mehr) und der festge- setzten Schall-Leistungspegel keine zusätzlichen relevanten Schallemissionen zu erwarten. Die anzunehmenden immissionswirksamen Beurteilungspegel liegen f*r die geplanten WEA an die- sen Immissionspunkten unterhalb von 20 dB(A) und damit deutlich unterhalb des gemäß TA Lärm f*r diese Immissionspunkte relevanten Beurteilungspegels von 35 dB(A). Kumulierende Auswirkungen durch Schallimmissionen können daher ausgeschlossen werden. Auswirkungen durch Infraschall (tieffrequenter Schall im nicht hörbaren Bereich zwischen 1 und 16 Hz) sind nicht vertiefender zu betrachten, da auf Grund der bisherigen wissenschaftlichen Erkenntnisse davon ausgegangen werden kann, dass bereits ab einem Abstand von 250 m zu den WEA keine erheblichen Belastungen durch Infraschall mehr zu erwarten sind. Durch die während der Bauphase auftretenden Schallimmissionen (Lieferverkehr, Betrieb von Baumaschinen, insb. beim Rammen von Pfählen f*r die Tiefgr*ndung) sind auf Grund der zeit- lich begrenzten Bautätigkeiten keine erheblichen Beeinträchtigungen gegeben.

II-50 November 2016 effplan. 40. Änderung des Flächennutzungsplans / vorhabenbezogener B-Plan 77 der Stadt Brunsb*ttel Umweltbericht

Periodischer Schattenwurf Bei der Berechnung zur Dauer des periodischen Schattenwurfs wird davon ausgegangen, dass • die Sonne ganztägig und an allen Tagen des Jahres scheint • die Sonneneinstrahlung immer senkrecht zum Rotor steht • alle WEA in Betrieb sind • die IP nicht durch Hindernisse wie Gebäude oder Bewuchs ganz oder teilweise verdeckt sind.

Sonnenstände unter 3° bleiben unber*cksichtigt (Kappungsgrenze), da bei diesem Sonnen- stand selbst an klaren Tagen aufgrund der Tr*bung des Himmels kein relevanter Schattenwurf mehr entsteht.

Die Schattenwurfprognose [TÜV NORD SYSTEC GMBH & CO. KG, 12-2015B, KAP 3.1] ber*ck- sichtigt folgende Immissionspunkte, an denen auf Grund der Anlagenabmessungen und der Lage zu den geplanten WEA Immissionen durch Schattenwurf entstehen können:

IP 01 Kirchspielsweg 1, Brunsb*ttel IP 02 S*derbehmhusen 7, Eddelak IP 03 S*derbehmhusen 5, Eddelak IP 04 S*derbehmhusen 3, Eddelak IP 05 S*derbehmhusen 1, Eddelak IP 06 S*derbelmhusen 6, Eddelak IP 07 S*derbelmhusen 4, Eddelak IP 08 Behmhusener Straße 21, Brunsb*ttel IP 09 S*derstraße 40, Brunsb*ttel IP 10 S*derstraße 42, Brunsb*ttel IP 11 Liebesallee 21a, Brunsb*ttel IP 12 Liebesallee 1, Brunsb*ttel IP 13 Bauernweg 51, Brunsb*ttel IP 14 Bauernweg 50, Brunsb*ttel IP 15 Bauernweg 48, Brunsb*ttel IP 16 Bauernweg 42, Brunsb*ttel IP 17 Bauernweg 40, Brunsb*ttel IP 18 Bauernweg 34, Brunsb*ttel IP 19 S*derdonner Bauernweg 2, Brunsb*ttel IP 20 Fritz-Staiger-Straße 57, Brunsb*ttel IP 21 Fritz-Staiger-Straße 49, Brunsb*ttel effplan. November 2016 II-51 Umweltbericht 40. Änderung des Flächennutzungsplans der Stadt Brunsb*ttel / vorhabenbezogener B-Plan 77

IP 22 Fritz-Staiger-Straße 45, Brunsb*ttel IP 23 Akazienhof, Brunsb*ttel IP 24 Volsenweg 16, Brunsb*ttel IP 25 Volsenweg 37, Brunsb*ttel IP 26 Sch*ttungsweg 4, Brunsb*ttel IP 27 Sch*ttungsweg 2, Brunsb*ttel IP 28 Behmhusen 2, Eddelak IP 29 Behmhusen 4, Eddelak IP 30 Behmhusen 6, Eddelak IP 31 Tegelweg 4, Eddelak IP 32 Tegelweg 2, Eddelak IP 33 Klint 2, Eddelak IP 34 Klint 10, Eddelak IP 35 Klint 1, Eddelak IP 36 Klint 3, Eddelak IP 37 Klint 14, Eddelak

Liste der Immisionspunkte der Schattenwurfprognose

F*r die Schattenwurfprognose wurden die bestehenden und die geplanten WEA mit ihren jewei- ligen Abmessungen ber*cksichtigt.

II-52 November 2016 effplan. 40. Änderung des Flächennutzungsplans / vorhabenbezogener B-Plan 77 der Stadt Brunsb*ttel Umweltbericht

Schattenwurfprognose: Darstellung der Gesamtbelastung, Auszug aus: [TÜV NORD SYSTEC GMBH & CO. KG, 12-2015B, SEITE 30]

Die Schattenwurfprognose kommt zu dem Ergebnis, dass es beim uneingeschränkten Betrieb der (vorhandenen und geplanten) WEA an den IP 01 bis 08, 10 bis 21, 26 bis 27, 29, 31 und 33 bis 37 zu Überschreitungen der (theoretischen) Richtwerte f*r periodischen Schattenwurf (30 min/d bzw. 30 h/a) kommt. An den IP 01 bis 06, 13 bis 18, 26, 27 und 33 bis 37 wird der Richt - wert durch die Vorbelastung bereits *berschritten [TÜV NORD SYSTEC GMBH & CO. KG, 12- 2015B, KAP 4]. In dieser Berechnung wurden kumulierende Wirkungen durch Schattenwurf hin- reichend ber*cksichtigt. Daher ist zur Wahrung des Immissionsschutzes die Installation von Schattenwurfabschaltmodu- len erforderlich, die die WEA stillsetzen, sobald an einem Immissionsort real 8 h/a bzw. 30 min/d Schattenwurf gegeben ist. Durch Festsetzungen im vorhabenbezogenen B-Plan werden die erforderlichen Schattenwurf- abschaltungen festgesetzt. Damit ist sichergestellt, dass es zu keinen erheblichen Beeinträchti- gungen durch periodischen Schattenwurf kommt.

Optische Beeinträchtigungen durch die Kennzeichnung als Luftfahrthindernis Da die WEA eine Bauhöhe von 100 m *ber Grund *berschreiten, wird eine Kennzeichnung als Luftfahrthindernis erforderlich. Diese wird tags*ber durch farbig markierte Fl*gelspitzen erfol- gen, nachts ist eine Lichtkennzeichnung mit dem Feuer „W, rot“ vorgesehen. Die Lichtkenn-

effplan. November 2016 II-53 Umweltbericht 40. Änderung des Flächennutzungsplans der Stadt Brunsb*ttel / vorhabenbezogener B-Plan 77 zeichnung wird synchronisiert und mit einer Sichtweitenregulierung ausgestattet, die die Leucht- stärke des Feuers bei guten Sichtweiten reduziert. Gemäß der „Hinweise zur Messung und Beurteilung von Lichtimmissionen“ (LAI, Beschluss vom 10.05.2000) sind Raumaufhellungen und Blendungen als belästigende Lichtimmissionen zu betrachten. Dies trifft f*r die luftfahrtrechtliche Hinderniskennzeichnung schon auf Grund der Entfernung zu den einzelnen Immissionspunkten nicht zu, so keine erheblichen Beeinträchti- gungen gegeben sind. Gemäß der Regelungen im Durchf*hrungsvertrag hat sich der Vorha- benträger verpflichtet, die WEA in Abhängigkeit zuk*nftiger Standards mit Anlagen zur bedarfs- gerechten Befeuerung auszur*sten. Hierdurch w*rde eine Minimierung der Lichtimmissionen durch die luftfahrtrechtliche Hinderniskennzeichnung erreicht werden können.

Sonstiges Beeinträchtigungen durch Discoeffekte / Spiegelungen können durch die Farbgebung der An- lage (Verwendung von Farbanstrichen mit Glanzgraden < 30 %) ausgeschlossen werden. Eben- so können Gefährdungen durch Eiswurf durch den einzuhaltenden Abstand zu Wohngebäuden, öffentlichen Wegen und Straßen sowie technische Ausstattungen der WEA sicher vermieden werden. Diese Punkte werden daher im Rahmen der Umweltpr*fung nicht vertiefend unter- sucht.

Fazit Insgesamt sind unter Ber*cksichtigung der vorstehend beschriebenen Minderungsmaßnahmen keine zusätzlichen erheblichen Auswirkungen auf die Wohnfunktion im Umgebungsbereich der Windfarm zu erwarten. Im Zuge eines möglichen Repowerings im s*dwestliche Teil der Wind- farm sollte jedoch auf eine Minderung der bestehenden (aber durch die Planung nicht weiter zu- nehmenden) Beeinträchtigungen durch Schallimmissionen und mögliche optisch bedrängende Wirkungen hingewirkt werden. Die Windfarm wird nur untergeordnet f*r die Naherholung genutzt. Die ausgewiesenen Rad- und Wanderwege werden jeweils nur kurzzeitig genutzt. Von den stärker frequentierten Rad- und Wanderwegen entlang der Elbe sind die geplanten WEA mehr als 3 km entfernt, die vor- hendenen WEA der Windfarm halten einen Abstand von mindestens 600 m ein, so dass durch die WEA keine Nutzungsbeeinflussung der Wege anzunehmen ist. Daher ergeben sich auch keine erheblichen Beeinträchtigungen f*r die Naherholungsnutzung.

2.3.2.2 Landschaftsbild Grundlegende Erfahrungen mit der Wirkung von Windparks auf das menschliche Empfinden Im Vordergrund der Wahrnehmung eines Windpark stehen f*r den normal geschulten Be- trachter die Anzahl der WEA und deren Rotorumdrehung. Je schneller sich ein Rotor dreht, um so unruhiger wird dieses empfunden. Die Errichtung eines Anlagentyps bzw. von Anlagen mit ähnlichen äußeren Abmessungen statt vieler verschiedener wirkt sich positiv aus. Die Anlagen- höhe spielt in der Regel insbesondere in Umgebung mit geringer Reliefenergie und ohne höhe- re Gebäude nur eine untergeordnete Rolle, da Bezugshöhen fehlen. Die Anlagen sind zwar * - ber eine größere Entfernung sichtbar, nehmen dann aber nur noch einen geringen Teil des Blickfeldes ein. Von den meisten Personen wird daher die effizientere Nutzung von f*r die Windkraft geeigneten Flächen mit wenigen, großen Anlagen trotz der größeren Höhe als angenehmer empfunden, da

II-54 November 2016 effplan. 40. Änderung des Flächennutzungsplans / vorhabenbezogener B-Plan 77 der Stadt Brunsb*ttel Umweltbericht durch eine Minimierung der möglichen Anzahl und der geringeren Umdrehungszahl der Rotoren das Landschaftsbild weniger beeinträchtigt wird. WEA werden in den windreichen Landschaftsräumen Schleswig-Holsteins nicht nur an der Westk*ste immer mehr als normales und typisches Landschaftselement wahrgenommen, so dass sich manche Kommunen und Regionen mit der Abbildung von WEA auf ihren Werbebro- sch*ren besonders hervorheben möchten, um sich am Markt zu platzieren. Im besten Fall wer- den Windparks in der Kommune als ein die Kulturlandschaft bereicherndes regionaltypisches Element wahrgenommen.

Auswirkungen auf das Landschaftsbild Die 55 bestehenden WEA der Windfarm sowie die Errichtung der insgesamt 5 geplanten WEA f*hrten bzw. f*hren zu deutlichen Veränderungen des Landschaftsbildes. Diese sind verbunden mit der besonderen, umgebungsuntypischen Höhe des Baukörpers und des durch die Umdre- hung des Rotors hervorgerufenen Bewegungssignals, das den Blick besonders auf sich zieht. Zudem f*hren die durch den Betrieb der WEA hervorgerufenen akustischen und optischen Emissionen zu einer Veränderung des Landschaftsempfindens. Ein weiterer Aspekt bei der Be- urteilung der Veränderung des Landschaftsbildes ist die erforderliche Kennzeichnung als Luft- fahrthindernis ab 100 m Gesamthöhe. F*r die Nachtkennzeichnung ist die Verwendung des Feuers mit der Kennung “W, rot” *blich, tags*ber sind farbig markierte Fl*gelspitzen (6 m orange-rot / 6 m grau-weiß / 6 m orange- rot) zu verwenden. F*r die Reduzierung der Lichtstär- ke der Nachtkennzeichnung bei guten Sichtweiten ist die Installation eines Sichtweitenmessge- rätes vorzusehen. Die Lichter sind zu synchronisieren. Durch diese Maßnahmen werden die Lichtemissionen auf das unbedingt erforderliche Maß beschränkt. Diese Maßnahmen werden f*r die geplanten WEA *ber textliche Festsetzungen im B-Plan abgesichert. Die beschriebenen Veränderungen können insbesondere von Personen, die häufig einen Blick in Richtung Windpark haben, als störend empfunden werden. Dies gilt in erster Linie f*r die Per- sonen, die in unmittelbarer Nähe des Windparks wohnen oder sich dort aufhalten. Die umliegenden Einzelgehöfte im Außenbereich sind *berwiegend durch Eingr*nungen oder Wirtschaftsgebäude in Richtung Windpark (zumindest teilweise) abgeschirmt, so dass nur ein- geschränkte Blickbeziehungen bestehen. Von der Ortslage von Eddelak aus wird man zunächst die lineare Hochspannungsleitung wahrnehmen, hinter der die punktuellen WEA in ihrer Wir- kung etwas zur*ck treten. Die Wohngebiete im Stadtgebiet von Brunsb*ttel liegen s*dlich des Windparks, so dass die bevorzugt auf der s*dlichen bis s*dwestlichen Seite der Gebäude an- geordneten Aufenthaltsräume im Freien *berwiegend vom Windpark abgewandt sein d*rften. Die Siedlungssplitter nördlich und westlich der geplanten WEA (Ramhusen, Ohlen, Westerbelm- husen) sind auf Grund der gegebenen Sichtverschattungen als gering empfindlich einzustufen. Zudem stehen vorhandene WEA deutlich im Vordergrund, so dass von dort die Wahrnehmung des Landschaftsbildes durch die Neuerrichtung der 5 WEA nicht nachhaltig zusätzlich beein- trächtigt wird. Nördlich von Brunsb*ttel ist durch die Windfarm keine Bildung eines optischen Riegels anzu - nehmen, da die Entfernungen zum Stadtgebiet im Mittel bei 1,5 km und mehr liegen, auf Grund der Eingr*nung des Stadtrandes nicht alle WEA auf einen Blick zu erfassen sind und zwischen den Windparks Westerbelmhusen und Westerb*ttel aus Richtung Brunsb*ttel noch eine deutli- che optische Unterbrechung erkennbar ist. Eine Umzingelungs- oder Riegelwirkung durch die Windfarm ist auch f*r die Ortslagen von Schmedeswurth und Neufeld auf Grund der geographi- schen Lage und Entfernung zur Windfarm nicht anzunehmen.

effplan. November 2016 II-55 Umweltbericht 40. Änderung des Flächennutzungsplans der Stadt Brunsb*ttel / vorhabenbezogener B-Plan 77

Von den zum Zwecke der Naherholung genutzten Wander- und Radwegen sind die geplanten WEA nur selten abgeschirmt. Da diese Wege aber bereits durch bestehende Windparks f*hren und der Aufenthalt nur temporär ist, sind die Beeinträchtigungen der Naherholungsnutzung (auch unter Ber*cksichtigung kumulierender Wirkungen) durch die Veränderung des Land- schaftsbildes als gering einzustufen. Unter Ber*cksichtigung der Vorbelastung durch vorhandene WEA und die Hochspannungslei- tung stuft die Stadt Brunsb*ttel die zusätzlichen Belastungen f*r das Landschaftsbild als vertret- bar ein.

2.3.2.3 Pflanzen und Tiere, biologische Vielfalt Pflanzen Durch die Anlage der Fundamente, der Kranstellflächen und der Zufahrtswege entsteht ein Le- bensraumverlust f*r Pflanzen. Aufgrund der intensiven landwirtschaftlichen Nutzung und der relativ geringen Flächenausdehnung der Versiegelungen (bezogen auf die Gesamtgröße des Plangebietes) ist dieser Verlust relativ gering. In dem knapp 27 ha großen Teilgeltungsbereich 1 (a - c) werden etwa 1,3 ha Fläche teilversiegelt. Zur Verminderung von Eingriffen in das Grabennetz ist die maximale Länge f*r eine Gewässer- verrohrung auf 16 m beschränkt. Dar*ber hinausgehende Verrohrungen, die f*r die Nutzung durch *berlange Fahrzeuge benötigt werden, sind temporär auszuf*hren. Im Rahmen der Er- schließung der WEA-Standorte werden 78 m Graben dauerhaft und 128 m Graben temporär verrohrt. Bei den betroffenen Pflanzenbeständen handelt es sich um Röhrichtbestände mit kurz- bis mittelfristig wiederherstellbaren Funktionen. Es ist ein ausreichender Ausgleich zu schaffen (s. Kap. 2.3.2.8). Auch im Zuge der Baumaßnahmen f*r die bestehenden WEA der Windfarm ist es zu Lebens- raumverlusten im Bereich von Fundamenten, Wegen und Grabenverrohrungen gekommen. Auch hier ist der Flächenanteil bezogen auf die Gesamtgröße der Fläche der Windfarm gering. Auf Grund der intensiven landwirtschaftlichen Nutzung innerhalb der Windfarm, der geringen Empfindlichkeit des Raums und des auf die Gesamtfläche bezogenen, geringen Anteils der durch Baumaßnahmen betroffenen Fläche sind auch bei kumulativer Betrachtung keine erhebli- chen Beeinträchtigungen f*r das Schutzgut Pflanzen anzunehmen.

Tiere

Nachstehend werden die Aussagen des artenschutzrechtlichen Gutachtens [GFN GESELLSCHAFT FÜR FREILANDÖKOLOGIE UND NATURSCHUTZPLANUNG MBH, 1-2016 ] sowie der Er- kenntnisse au den Umweltpr*fungen der B-Pläne der Windfarm zusammengefasst.

Vögel Unter den von WEA ausgehenden Wirkungen auf die Vogelwelt unterscheidet man folgende: • Bau- und wartungsbedingte Störungen können durch Verkehr und Lärm zu Vergrämungen aus dem Bauumfeld f*hren. Diese Wirkung ist jedoch zeitlich beschränkt. • Baubedingte Störungen durch Zerstörung von Nestern • Lebensraumverlust durch betriebsbedingte Scheuchwirkungen, • Barrierewirkungen

II-56 November 2016 effplan. 40. Änderung des Flächennutzungsplans / vorhabenbezogener B-Plan 77 der Stadt Brunsb*ttel Umweltbericht

WEA können auf Vögel als Barriere wirken, in dem Fall kommt es zu einem Ausweichen oder Umfliegen der WEA. Dieses kann insbesondere dann von Bedeutung sein, wenn die WEA zwischen verschieden genutzten Lebensräumen, wie Brut-, Nahrungs- oder Ruhe- bzw. Schlafplätze errichtet werden. • Kollisionen Vogelschlag an WEA ist durch viele Studien belegt, wobei eine Gefahr nicht nur durch direk- te Kollision mit den Rotorblättern oder der Anlage selbst ausgeht, sondern auch von den Luftturbulenzen (Luftdruckunterschiede im Nachlauf der Rotoren), die bei Vögeln zu tödli- chen Unfällen f*hren können. Dabei ist die Größe des Vogelschlagrisikos in hohem Maße von folgenden Standortverhältnissen abhängig: Anzahl, Höhe, Drehgeschwindigkeit und An- ordnung der WEA, Topographie des Standortes sowie Abundanz und Artenspektrum der ras- tenden oder br*tenden Vögel. Generell sind Kollisionen an WEA f*r die meisten Arten nicht populationswirksam und weit - gehend unbedeutend im Vergleich zu anderen anthropogenen Todesursachen wie Kollisio - nen an Gebäuden, im Straßenverkehr oder an Freileitungen.

Die jeweiligen Wirkungen sind f*r Brut-, Rast- und Zugvögel unterschiedlich zu beurteilen. Das Ausmaß der Wirkung hängt zudem stark von der Qualität und Nutzungsintensität des Lebens- raums ab.

Brutvögel Die Beeinträchtigung durch bau- und wartungsbedingte Störungen durch Vergrämung weist eine Reichweite von maximal wenigen 100 m auf, so dass die Betroffenheit auf wenige, *ber- wiegend häufige Arten und eine geringe Gesamtzahl von Brutpaaren beschränkt ist. Aus dem Artenspektrum der lokalen Brutvogelarten sind dadurch insbesondere die Offenlandbr*ter (Kie- bitz – im Bereich der geplanten WEA 5 Brutpaare, Feldlerche – im Bereich der geplanten WEA 3 Brutpaare) potenziell betroffen. F*r diese wird in der Literatur ein Meideabstand von etwa 100 m benannt. Es muss also davon ausgegangen werden, dass dieses Umfeld nicht mehr f*r Bru- ten genutzt werden. Bezogen auf Flächen gleicher Eignung sind f*r diese potenziell betroffenen Arten gen*gend adäquate Ausweichhabitate in der näheren Umgebung der Windfarm vorhan- den. Zudem werden die Brutstandorte jährlich neu gewählt. Insgesamt ist damit davon auszu- gehen, dass die ökologische Funktion der von dem Vorhaben betroffenen Brutreviere trotz mög- licher kleinräumiger Vergrämungswirkung durch die WEA im räumlichen Zusammenhang gewährleistet bleibt. Strukturgebunden br*tende Arten (hier: Röhrichtbr*ter wie z.B. Rohrammer oder Schilfröhrsän- ger) sind deutlich weniger störempfindlich. Baubedingte Beeinträchtigungen durch die Zerstörung von Nestern sind aktuell nur im Bereich der geplanten WEA potenziell f*r Br*ter des Offenlandes wie f*r Röhrichtbr*ter möglich. Sie werden durch die Festsetzung eines geeigneten Bauzeitfensters (Baubeginn außerhalb der Brutzeit) im Bebauungsplan sicher vermieden. Es sind folgende Rahmenbedingungen einzuhal- ten: • Bauzeitenausschluss im Zeitraum 01.03. – 15.08. • Sollte aus organisatorischen Gr*nden die Baufeldräumung während der Brutperiode erfor- derlich sein, so kann alternativ zum gegebenen Zeitpunkt vor Ort durch einen Fachgutachter gepr*ft werden, ob artenschutzrechtliche Verbotstatbestände ausgeschlossen werden kön- nen. In diesem Fall wären Vergrämungs- / Entwertungsmaßnahmen verzichtbar.

effplan. November 2016 II-57 Umweltbericht 40. Änderung des Flächennutzungsplans der Stadt Brunsb*ttel / vorhabenbezogener B-Plan 77

Durch die betriebsbedingte Scheuchwirkung kann es während der Betriebslaufzeit eines Wind- parks allgemein zu Vergrämungen von Brutvögeln kommen. Das Beeinträchtigungsrisiko durch Scheuchwirkung ist dabei artspezifisch unterschiedlich und f*r lokale Brutvögel. Als unempfind- lich gelten insbesondere Singvögel der Geb*sch- und Röhrichtbr*ter. F*r diese Arten sind in der Literatur keine Vergrämungen durch WEA und keine erheblichen Beeinträchtigungen von Brutaktivität und Reproduktionserfolg bekannt. Auch die *brigen häufigen und weit verbreiteten Brutvogelarten (z.B. Stockente und Ringeltaube) sind gegen*ber WEA als Störquelle weit- gehend als unempfindlich anzusehen. F*r diese Arten ist daher nur von geringen Auswirkungen auszugehen. Auch f*r die im Raum vorkommende Feldlerche konnte in Untersuchungen kein Einfluss von Windparks auf die Bestandsentwicklung festgestellt werden. F*r den Kiebitz ist allgemein von einer höheren Empfindlichkeit auszugehen. So konnten zwar innerhalb von Windparks br*tende Kiebitze festgestellt werden, allerdings scheint der Nahbereich um die WEA gemieden zu wer- den. Signifikante Verdrängungseffekte konnten bis 100 m nachgewiesen werden. Jedoch sind auch Bruten näher 100 m belegt. Einzelne Studien gehen davon aus, dass die Tiere lernen, dass von dem periodischen Schlagschatten keine Gefahr f*r sie ausgeht. Es wird auch ange- nommen, dass sich Brutvögel weniger von größeren Anlagen stören lassen als von kleineren. Legt man einen Meidungsabstand von 100 m um den Mast einer WEA zu Grunde, ist bei den insgesamt 60 WEA der Windfarm von einem Habitatverlust von rd. 183 ha f*r Kiebitze auszu- gehen. Bezogen auf die Flächen gleicher Eignung im Umfeld der Planung ergäbe das einen Verlust von 3,5 %. Ein Flächenverlust von Bruthabitaten unter 5% wird als geringes Ausmaß der Beeinträchtigung bewertet. Bezogen auf die mittlere Bedeutung des Vorhabengebietes als po- tenzielles Bruthabitat ist von geringen vorhabenbedingten Beeinträchtigungen f*r den Kiebitz aufgrund von Scheuchwirkungen auszugehen. Barrierewirkungen sind f*r lokale Brutvogelarten nicht gegeben. Eine Kollisionsgefährdung von Feldlerche und Kiebitz als typische Vertreter der lokalen Gilde der „Bodenbr*ter des Offenlandes“ ist aufgrund der in größere Höhen reichenden Sing- bzw. Balz- und Territorialfl*ge grundsätzlich durch WEA gegeben. Die angesichts der Bestände ge- ringen Schlagopferzahlen relativieren diese Einschätzung jedoch. Reviervögel kennen die WEA als Fremdstrukturen und unternehmen bei schlechtem Wetter (z.B. Sturm oder Nebel) i.d.R. kei- ne Fl*ge in Rotorhöhe, so dass die Gefährdung zusätzlich als eingeschränkt zu betrachten ist. Da in der Literatur ein Meidungsabstand von etwa 100 m angenommen wird (s.o.), ist also f*r den unmittelbaren Gefährdungsbereich i.d.R. von einer Meidung auszugehen. Insgesamt ist da- mit das allgemeine Lebensrisiko (z.B. in Bezug auf Prädationsverluste) nicht signifikant erhöht. Die in der Gilde „Arten der Fließ- und Stillgewässer und ihrer Ufer“ zusammengefassten Arten gelten aufgrund ihrer schilf- und gewässergebundenen Lebensweise und mit Verweis auf die im Vergleich zu den Populationsgrößen geringen Schlagopferzahlen ebenfalls als vergleichsweise wenig kollisionsgefährdet.

Großvögel Bau- und wartungsbedingte Störung durch Vergrämung und baubedingte Tötungen der im Um- feld der Windparkplanung vorkommenden Großvogelarten (u.a. Rohrweihe, Seeadler und Weißstorch) können mit Verweis auf die gegebenen Entfernungen zu den jeweiligen Brutplätzen ausgeschlossen werden. Betriebsbedingte Scheuch- und Barrierewirkungen können f*r Weihenarten und den Weißstorch auf Grund ihrer sehr geringen, f*r den Seeadler auf Grund seiner geringen Empfindlichkeit aus- geschlossen werden.

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Betriebsbedingte Tötungen sind von Rohrweihe, Seeadler und Weißstorch bekannt. F*r den Weißstorch und den Seeadler ist durch das geplante Vorhaben und die gesamte Windfarm je- doch kein Kollisionsrisiko anzunehmen, da der Bereich der Windfarm keine erkennbare Bedeu- tung als Nahrungshabitat oder Durchflugraum besitzt. Ein signifikant erhöhtes Tötungsrisiko ist aus diesen Gr*nden damit weder f*r Seeadler noch f*r den Weißstorch gegeben. Rohrweihen gelten abseits ihrer Brutstandorte generell als wenig kollisionsgefährdet, da Jagd- und Transfer- fl*ge in der Regel im Höhenband bis 20 m *ber Grund (also unterhalb der Rotoren) stattfinden. Dieses Verhalten wurde auch im Windpark beobachtet, im Rahmen der Erfassungen tangierten lediglich 2,5 % der Flugbewegungen nur zeitweise das Höhenband der Rotoren. Ein signifikant erhöhtes Tötungsrisiko ist damit auch f*r die Rohrweihe nicht gegeben. Trotz des insgesamt geringen Kollisionsrisikos f*r Großvögel sollte durch eine geeignete Pflege des Turmfußbereichs die Attraktionswirkung als Nahrungshabitat f*r Greifvögel möglichst ver- ringert werden. Im Mastfußbereich ist daher eine Ruderalflur aufwachsen zu lassen. Eine Mahd ist nicht oder höchstens einmal im Jahr durchzuf*hren. Die Mahd hat nicht vor dem 01.09. zu erfolgen. Gehölzaufwuchs ist zu vermeiden.

Rastvögel Bau- und wartungsbedingte Störungen durch Vergrämung von Rastvögeln sind grundsätzlich möglich. Es ist aber zu ber*cksichtigen, dass sich dies auf einen eng begrenzten Zeitraum be- schränkt, keine großen Rastbestände vorkommen, keine traditionelle Gebundenheit von Rast- vögeln an das Vorhabengebiet bekannt ist und dar*ber hinaus ein Ausweichen auf gleichwerti- ge Flächen im Umfeld problemlos möglich ist. Gefährdungen durch baubedingte Tötungen sind f*r Rastvögel nicht erkennbar. Durch betriebsbedingte Scheuchwirkungen besteht f*r einige Rastvogelarten eine höhere Emp- findlichkeit, wobei die Reaktion stark von ortspezifischen Gegebenheiten und der Attraktivität des Rastplatzes sowie der Truppgröße beeinflusst wird. Gegen*ber WEA zeigen mittel empfind- liche Rastvogelarten (Kiebitz, Goldregenpfeifer) ein Meideverhalten. Bis zu einer Entfernung von 100 m ist grundsätzlich von Rastplatzverlusten auszugehen, wobei auch in einer Entfer- nung bis 250 m negative Auswirkungen auf die Rastplatzwahl nicht auszuschließen sind. F*r hoch empfindliche Rastvogelarten (Gänse und Schwäne) können allgemein Meidungseffekte von 400 m angenommen werden (Näherungswert). Bei Ansetzen dieses Näherungswertes wird durch das Vorhaben eine Fläche von rd. 708 ha als Rasthabitat f*r Gänse entwertet, wobei Überlappungen der Wirkbereiche durch die WEA nicht einberechnet werden (worst-case- Annahme). Damit w*rde bei den hochempfindlichen Arten ein Verlust von 15% entstehen. Der Flächenverlust mit 5-20 % ist als mittleres Ausmaß anzusehen. Vor dem Hintergrund der star- ken Vorbelastung des Gebiets durch zahlreiche im Umfeld der Windfarm stehenden WEA ist f*r Rastvögel insgesamt von maximal mittleren vorhabenbedingten Beeinträchtigungen auszu- gehen. Da es keine Hinweise auf Flugbeziehungen im Bereich der Windfarm gibt, sind betriebsbedingte Barrierewirkungen ebenfalls auszuschließen. Gefährdungen durch betriebsbedingte Tötungen sind bei Rastvögeln auf Grund ihres gegen- *ber Zugvögeln längeren Aufenthalts in einem Gebiet grundsätzlich höher einzustufen. F*r den Bereich der Windfarm ist das Risiko jedoch stark zu relativieren, da das Gebiet nur eine durch- schnittliche Bedeutung als Rastvogellebensraum besitzt und sich die mögliche Betroffenheit auf wenige, *berwiegend häufige Arten (Möwen, Star u.a.) mit großen Beständen beschränkt, die zudem im Gebiet nur mit geringen Abundanzen vertreten sind. Bei Kiebitz, Goldregenpfeifer, Gänsen und Schwänen relativiert das Meideverhalten das Kollisionsrisiko zusätzlich.

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Zugvögel Die den Bereich der Windfarm nutzende Gilde der Breitfrontenzieher sind durch bau- und war- tungsbedingte Beeinträchtigungen (Störungen durch Vergrämung / Tötungen) nicht betroffen. Barrierewirkungen sind f*r Breitfrontenzieher nicht erkennbar, da die Windfarm problemlos um- flogen werden kann. Das Kollisionsrisiko ziehender Vögel ist von der jeweiligen Höhenverteilung abhängig. Die wird von vielen Faktoren (Tageszeit, Topographie, artspezifisches Verhalten, Wind- und Wetterver- hältnisse) bestimmt. So wird insbesondere bei Gegenwind und Schlechtwetterbedingungen ein großer Anteil des Zuggeschehens, v. a. der Singvögel, *berwiegend in den Höhenbereich der Rotoren verlagert und *ber Land häufig spontan unterbrochen. Der Nachtzug ist besonders bei Singvögeln quantitativ erheblich bedeutender und verläuft bei normalen Bedingungen in größeren Höhen außerhalb der Reichweite der Rotoren. Damit ist f*r den nächtlichen Vogelzug unter normalen Wetterbedingungen nur von einem geringen Kollisi- onsrisiko auszugehen. Beim Tagzug ist das Kollisionsrisiko bei guten Sichtbedingungen insge- samt als gering einzustufen, da ausgewichen werden kann. F*r individuenstarke Populationen mit hohem Zugaufkommen (z.B. Star, Buchfink, Wiesenpie- per, Rauchschwalbe u.a.) können einzelne Kollisionsopfer sicher nicht populationswirksam wer- den. F*r Individuenschwache Populationen mit geringer Zugdichte (durch den Breitfrontzug ausged*nnt – z.B. Heidelerche, Steinschmätzer, Grauammer u.a.) besteht dementsprechend eine geringere Kollisionswahrscheinlichkeit. Insgesamt kann das Kollisionsrisiko f*r Kleinvögel als vergleichsweise gering angesehen wer- den. Das Kollisionsrisiko f*r Wasservögel wie Enten und Gänse sowie f*r Limikolen ist schon auf Grund der *berwiegend geringen Zugdichten in der Windfarm (mit Ausnahme der erlbnahen Flächen) nur gering. Vor allem Gänse zeigen ein ausgeprägtes Meideverhalten gegen*ber WEA, so dass die Anlagen i.d.R. um- bzw. *berflogen werden. Dieses wird auch durch sehr ge - ringe Schlagopferzahlen belegt. Ebenso sind Taggreifvögel auf dem Zug im *berwiegenden Bereich der Windfarm nur in ge- ringer Zahl zu erwarten, da die Hauptzugachse k*stenparallel, in diesem Fall in den Bereichen der Windfarm s*dlich der B5 verläuft. Dementsprechend ist das Kollisionsrisiko f*r diese Arten- gruppe durch den Zubau der WEA auf den k*stenfernen Flächen ebenfalls gering. Insgesamt ist davon auszugehen, dass trotz vereinzelt möglicher Kollisionen an den 5 geplan- ten und den bestehenden WEA das allgemeine Lebensrisiko f*r Zugvögel („Gilde“ Breitfrontzug) vorhabensbedingt nicht signifikant erhöht wird.

Kumulierende Wirkungen Mit Verweis auf die vorstehenden Ausf*hrungen und der *berwiegend eingeschränkten Bedeu- tung der Flächen der Windfarm f*r Vogelarten sind populationswirksame Auswirkungen auch bei kumulativer Betrachtung nicht anzunehmen.

Fledermäuse Da weder Gebäude abgerissen, noch Bäume mit Höhlen gefällt werden, kommt es durch bau- bedingte Störungen zu keinem Quartierverlust noch zu baubedingten Tötungen. An kleineren WEA (Entfernung Rotorspitze – Boden 15 m) wurde beobachtet, dass Breitfl*gel- fledermäuse ihre Jagdgebiete nach einem Zubau von WEA immer weniger nutzen. Hinsichtlich

II-60 November 2016 effplan. 40. Änderung des Flächennutzungsplans / vorhabenbezogener B-Plan 77 der Stadt Brunsb*ttel Umweltbericht der meisten Fledermausarten wird vermutet, dass sie traditionell jedes Jahr die gleichen Jagd- gebiete nutzen und bei einem WEA-Zubau erlernen, den räumlichen Wirkungsbereich der Ro- toren zu erkennen. So entstehen um die WEA kleinflächig nicht mehr bejagte Meidungsflächen. Bei den hier geplanten Anlagen ist aufgrund einer Entfernung der Rotorspitzen zum Boden von mindestens 34 m allerdings nicht von einer Meidungsreaktion durch Fledermäuse auszugehen. Bei den bestehenden Anlagen sind aufgrund des geringeren Abstandes leicht höhere Scheuch- wirkungen zu erwarten. Allerdings stehen sowohl die bestehenden als auch die geplanten WEA- Standorte auf offenen Flächen abseits von f*r Fledermäuse bedeutsamen Strukturen. Das Be- einträchtigungsniveau durch eine betriebsbedingte Scheuchwirkung wird als gering angesehen. Das größte Konfliktpotenzial f*r Fledermäuse entsteht durch betriebsbedingte Verletzungen bzw. Tötungen. Ursachen f*r die Tötung von Individuen durch WEA können die folgenden Fak- toren sein: • Kollisionen durch gesteigerte Jagdaktivität im Bereich der Kanzel infolge erhöhter Wärmeab- strahlung (= höhere Insektendichte) während k*hler Nächte; • Kollisionen durch Falscheinschätzung der Rotorbewegung; • Kollisionen durch unzureichende Echoortung während des Zuges; • Kollisionen durch Explorationsverhalten (Quartiersuche an Strukturen).

F*r das Vorhabengebiet liegen bisher weder f*r lokale noch f*r ziehende Fledermausarten Daten zu deren Nutzung vor. Daher kann das Kollisionsrisiko f*r Fledermäuse nicht abschlie- ßend eingeschätzt werden. Auf Grund der geringen Bedeutung der Offenlandflächen, auf denen die WEA errichtet werden sollen, ist das Kollisionsrisiko als mittel einzustufen. Bis zum Vorlie- gen dieser Daten sind daher unter Vorsorgeaspekten während der Zeiten mit potenziell höherer Fledermausaktivität (windschwache, warme Nächte) folgende Betriebsvorgaben vorzusehen: • Zeitraum f*r die Abschaltungen: 10.05. bis 30.09. eines Jahres • Dauer: eine Stunde vor Sonnenuntergang bis eine Stunde nach Sonnenaufgang • Einschränkung: Abschaltung nur, wenn Windgeschwindigkeit < 6 m/s, Lufttemperatur höher 10 °C und Niederschlagsfreiheit.

Diese Betriebsvorgaben sind durch eine entsprechende Programmierung des Betriebsalgorith- mus umzusetzen. Die Festsetzung der Abschaltvorgaben erfolgt im vorhabenbezogenen BPlan. Zusätzliche Auswirkungen auf Fledermäuse sind f*r den Bereich der Windfarm auch bei kumu- lativer Betrachtung nicht anzunehmen.

Amphibien Der potenziell im Bereich des Windparks vorkommende Moorfrosch könnte durch Bauarbeiten, insbesondere bei Grabenverrohrungen, möglicherweise betroffen sein. Folgende Maßnahmen sind zu ergreifen: • Bautätigkeiten sind außerhalb der Aktivitätszeiten der Amphibien (01.03. bis 31.10.) durch- zuf*hren Bei Bodenarbeiten zwischen Oktober und März im Bereich von Gräben könnten einzelne Tiere betroffen sein. Da diese Eingriffe flächig eng begrenzt sind und die zu betrachtenden Amphibien nicht in Massenquartieren *berwintern sondern einzeln, ist nicht von einer signifi- kant erhöhten Tötungswahrscheinlichkeit auszugehen.

effplan. November 2016 II-61 Umweltbericht 40. Änderung des Flächennutzungsplans der Stadt Brunsb*ttel / vorhabenbezogener B-Plan 77

• ggf. je nach Bauzeit / Betroffenheit: Aufstellung von Amphibienschutzzäunen um die Baufel- der • ggf. je nach Bauzeit / Betroffenheit: Besatzkontrolle Kann das vorstehend definierte Bauzeitenfenster aus organisatorischen Gr*nden nicht ein- gehalten werden, sind Gräben, die verrohrt bzw. beeinträchtigt werden, im Rahmen einer ar- tenschutzfachlichen Baubegleitung nach Laich abzusuchen und dieser –sofern vorhanden– in andere geeignete, nicht von den Bauarbeiten betroffene Gewässer in der Nähe umzuset- zen. Trotz der punktuellen Eingriffe bleibt die Funktionalität des Lebensraums (von Gräben durchzo- gene Marsch) gewahrt. Zusätzliche Auswirkungen auf Amphibien durch Kumulation sind f*r den Bereich der Windfarm nicht anzunehmen.

Sonstige Arten Auswirkungen auf die sonstige Arten sind nicht zu erwarten, da das Vorhaben keine relevanten Beeinträchtigungen f*r diese mit sich bringt. Das Vorkommen weiter relevanter Arten des An- hangs IV der FFH-RL (Pflanzenarten, Säugetiere mit Ausnahme von Fledermäusen, Reptilien, Fische, Käfer, Libellen, Schmetterlinge, Weichtiere) sind im Plangebiet und im Bereich der Windfarm nicht anzunehmen.

Biologische Vielfalt Auswirkungen auf die biologische Vielfalt sind auf Grund der geringen Bedeutung des Gebietes und der eingeschränkten Flächeninanspruchnahme nicht zu erwarten.

Artenschutzrechtliche Bewertung Gemäß § 44 (1) BNatSchG ist es verboten, wild lebende Tierarten der besonders gesch*tzten Arten zu fangen oder zu schädigen. Dar*ber hinaus d*rfen Fortpflanzungs- und Ruhestätten der unter dem strengen und dem besonderen Artenschutz stehenden Arten sowie der europäi- schen Vogelarten nicht gestört oder geschädigt werden. Die artenschutzrechtliche Pr*fung wurde in einem Fachgutachten f*r das Plangebiet und dar*- ber hinaus reichende Flächen durchgef*hrt und die Ergebnisse vorstehend zusammenfassend wiedergegeben.

Die artenschutzrechtliche Pr*fung [GFN GESELLSCHAFT FÜR FREILANDÖKOLOGIE UND NATURSCHUTZPLANUNG MBH, 1-2016, KAP 6] kommt abschließend zu dem Ergebnis, dass bei Durchf*hrung der vorgesehenen artenschutzrechtlichen Vermeidungsmaßnahmen (Bauzeiten- regelung, Vergrämung, vorgezogene Baufeldräumung, ggf. Besatzkontrolle, Betriebsvorgaben, ggf. Aufstellen mobiler Amphibienschutzzäune, ökologische Baubegleitung) keine Zugriffsverbo- te gem. § 44 Abs. 1 BNatSchG verwirklicht werden. Neben den geplanten Anlagen wurden auch die bestehenden Anlagen im Rahmen der jeweili- gen Genehmigungsverfahren auf mögliche artenschutzrechtliche Verstöße gepr*ft. Es kann da- her davon ausgegangen werden, dass artenschutzrechtliche Verbotstatbestände nicht erf*llt werden. Weiterhin wurde in den einzelnen Kapiteln im Umweltbericht erläutert, dass weder das Tötungsverbot, noch das Störungsverbot, noch das Verbot der Schädigung bzw. Vernichtung von Fortpflanzungs- und Ruhestätten erf*llt wird. Bei Beachtung von Vermeidungsmaßnahmen wird nicht gegen die artenschutzrechtlichen Verbote des § 44 BNatSchG verstoßen.

II-62 November 2016 effplan. 40. Änderung des Flächennutzungsplans / vorhabenbezogener B-Plan 77 der Stadt Brunsb*ttel Umweltbericht

2.3.2.4 Boden und Wasser Boden Beim Bau der Fundamente und Wege wird Boden versiegelt, hierdurch kann auch die Grund- wasserneubildungsrate verringert werden. Die Flächenbefestigungen werden in wassergebun- dener Bauweise ausgef*hrt. Hierdurch ist das Maß der Versiegelung auf das unbedingt erfor- derliche Maß reduziert. Die Fundamente werden mit Oberboden angedeckt und begr*nt. Im Be- reich der Fundamente anfallendes Niederschlagswasser kann seitlich versickern.

Art der Versiegelung Fläche (m²) Teilversiegelung f*r Wege und Kranstellflächen 13.302 Vollversiegelung f*r Fundamente 1.300

Größe der versiegelten Flächen

Die Beeinträchtigungen durch Versiegelungen durch Wege und Kranstellflächen werden durch die Bereitstellung von Ausgleichsflächen- und Maßnahmen kompensiert (s. Kap. 2.3.2.8). Voll- versiegelungen durch die Fundamente werden *ber die pauschale Berechnung des Ausgleichs f*r Beeinträchtigungen des Naturhaushalts abgegolten (s. Kap. 2.3.2.8). Durch Bodenarbeiten (Wege- und Fundamentbau, Verlegung von Erdkabeln) wird das nat*rli- che Bodengef*ge gestört. Erdkabel werden im Geltungsbereich im Bereich der geplanten Wege verlegt. Da im Vorhabengebiet aber keine seltenen Bodenarten vorkommen, ist hierf*r kein ge- sonderter Ausgleichsbedarf erforderlich. Im Baustellenbereich kann es zu Bodenverdichtungen kommen. Lagerflächen auf umliegenden Flächen sollten daher auf das unbedingt erforderliche Maß reduziert werden. Eventuell *bersch*ssiger Bodenaushub aus dem Fundamentbau (je WEA fallen etwa 700 m³ Aushub an) sollte ortsnah verwendet werden, um unnötig lange Transportwege zu vermeiden. Übersch*ssiger Bodenaushub aus dem Bereich von Wegen und Kranstellflächen kann *berwie- gend seitlich einplaniert werden. Auch im Zuge der Baumaßnahmen f*r die bestehenden WEA der Windfarm ist es zu Bodenbe - einträchtigungen im Bereich von Fundamenten, Wegen und Grabenverrohrungen gekommen. Minimierungs- und Ausgleichsmaßnahmen wurden durchgef*hrt. Auf Grund der intensiven landwirtschaftlichen Nutzung innerhalb der Windfarm, der geringen Empfindlichkeit des Raums und des auf die Gesamtfläche bezogenen, geringen Anteils der durch Baumaßnahmen betroffenen Fläche sind auch bei kumulativer Betrachtung keine erhebli- chen Beeinträchtigungen f*r das Schutzgut Boden anzunehmen.

Wasser F*r die Erschließung der WEA m*ssen Gräben gekreuzt werden, es sind Verrohrungen vorzu- nehmen. Es ist jeweils ein Rohr mit einer der Größe des Grabens angepassten Dimensionie- rung zu verwenden, um die Durchlässigkeit des Gewässers f*r Tiere und einen uneinge- schränkter Durchfluss der anfallenden Wassermengen zu gewährleisten. In der Regel wird die Länge der dauerhaften Verrohrung auf 16 m beschränkt. Dar*ber hinaus gehende Verrohrung zur Herstellung eines ausreichend großen Einm*ndungstrichters f*r *berlange Fahrzeuge, wer- den nur temporär ausgef*hrt und nach Abschluss der Bauarbeiten zur*ck gebaut. Im Rahmen der Erschließung werden insgesamt 78 m Gräben dauerhaft und 128 m Gräben temporär verrohrt. Die hierf*r erforderlichen Ausgleichsmaßnahmen werden in Kap. 2.3.2.8 er-

effplan. November 2016 II-63 Umweltbericht 40. Änderung des Flächennutzungsplans der Stadt Brunsb*ttel / vorhabenbezogener B-Plan 77 mittelt. Da die Gräben des Vorhabengebietes nur eine allgemeine Bedeutung f*r den Natur- haushalt haben, ist kein gesonderter Ausgleichsbedarf erforderlich. Beim Betrieb der WEA werden wassergefährdende Stoffe (Öle und Fette) eingesetzt. Ausgereif- te technische Sicherheitskonzepte der modernen WEA und der sachgerechte Umgang mit wassergefährdenden Stoffen sch*tzen vor Leckagen oder Gefährdungen der Umwelt. Durch die bestehenden WEA der Windfarm kam es zu den gleichen Auswirkungen auf das Schutzgut Wasser. Minimierungs- und Ausgleichsmaßnahmen wurden durchgef*hrt. Auf Grund der *berwiegend intensiven Unterhaltung der Oberflächengewässer innerhalb der Windfarm und der damit verbundenen geringen Empfindlichkeit sowie der nur punktuell betroffe- nen Gräben sind auch bei kumulativer Betrachtung keine erheblichen Auswirkungen f*r das Schutzgut Wasser anzunehmen.

2.3.2.5 Klima und Luft Die Nutzung regenerativer Energien kann positive Auswirkungen auf die Schutzg*ter Klima und

Luft haben, wenn daf*r CO2-emittierende Kraftwerke abgeschaltet werden. Ist dies nicht der Fall, verhält sie sich zumindest klimaneutral.

2.3.2.6 Kultur- und Sachgüter Kulturg*ter Eine unmittelbare Betroffenheit der im Umfeld vorhandenen hochbaulichen Denkmäler (Kirche und Windm*hle in Eddelak, Denkmäler im Stadtgebiet Brunsb*ttel und im Bereich M*hlen- straßen) ist nicht gegeben, da sie durch die Baumaßnahmen nicht betroffen sind. Eine erhebli- che Beeinträchtigung des Umgebungsbereichs der Denkmäler ist durch die Windfarm aus fol- genden Gr*nden nicht erkennbar: • Die Denkmäler im Stadtgebiet Brunsb*ttel sind nicht höhendominant und durch die sie um- gebende Bebauung eingebunden, so dass von ihnen aus keine bedeutenden Sichtachsen zur Windfarm bestehen. Gemäß Kartierung der Landesplanung im Zuge der Neuaufstellung des Regionalplans 3 f*r das Sachthema Windenergie ist ein Bereich im Radius von 2 km um die Denkmäler im Rah- men der Abwägung *ber die Eignung von Windkraftpotenzialflächen zu ber*cksichtigen. Dieser Radius endet s*dlich der B5 und betrifft damit nur die WEA im Bereich des WP Brunsb*ttel II / M*hlenstraßen II, zu denen der geringste Abstand bei gut 1 km liegt. Trotz dieses geringen Abstandes ist auf Grund der o.g. Faktoren keine erhebliche Beeinträchti- gung der Brunsb*tteler Denkmäler erkennbar. • Die Denkmäler im Bereich M*hlenstraßen entfalten ebenfalls auf Grund ihrer baulichen Höhe und der vorhandenen Eingr*nung keine weitreichende Wirkung auf den Raum. Sicht- achsen sind nicht gegeben. Diese Denkmäler sind durch die zusätzlichen WEA auf Grund der gegebenen deutlichen Entfernungen (mehr als 5 km) und der vorhandenen Vorbelastung durch die näher gelegenen Windparks Brunsb*ttel II und Westerbelmhusen nicht relevant beeinträchtigt. Die Auswirkungen der bestehenden WEA der Windfarm wurden im Zuge der Plan- bzw. Genehmigungsverfahren gepr*ft und mit den Belangen des Denkmalschutzes als vereinbar eingestuft • Zu den Denkmälern in der Gemeinde Eddelak (Kirche und Windm*hle) bestehen entlang der Haupterschließungsachsen keine Sichtachsen, innerhalb derer eines der Denkmale

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gleichzeitig mit den geplanten oder vorhandenen WEA erblickt werden. Zudem verläuft zwi- schen den geplanten WEA und den Denkmälern die neu gebaute Hochspannungstrasse, so dass die punktuellen WEA hinter der linearen Wirkung der Freileitung deutlich zur*cktreten. Die Wirkung der Denkmale auf die umgebende Landschaft ist auf Grund ihrer geringen bau- lichen Höhe nur eingeschränkt. So stellt die Kartierung der Landesplanung um die Eddela- ker Kirche keinen Abwägungsbereich dar, um die Windm*hle ist ein Abwägungsbereich von 800 m definiert, der durch die Planung nicht ber*hrt wird. F*r die archäologischen Denkmäler (Warften und Deichlinien) ist ebenfalls kein Konflikt erkenn- bar, da sie zum einen nicht von Baumaßnahmen betroffen sind und zum anderen auf Grund ih- rer geringen Höhe keinen großräumigen Umgebungsschutzbereich haben, der von den WEA ber*hrt werden könnte. Hinsichtlich der archäologischen Interessensgebiete, die den Geltungsbereich *berwiegend randlich ber*hren und teils mittig in der Windfarm liegen, hat das archäologische Landesamt auf Nachfrage erklärt, dass Voruntersuchungen auf der Fläche nicht erforderlich sind, da anzuneh- men ist, dass sich eventuelle Funde erst in größerer Tiefen befinden. Sollten trotzdem während der Baumaßnahmen Funde auftreten, sind diese in jedem Fall dem archäologischen Landesamt mitzuteilen. Beeinträchtigungen der archäologischen Interessensgebiete sind zum jetzigen Zeit- punkt nicht erkennbar. Auf Grund der insgesamt geringen Raumwirkung der Denkmale und nicht vorhandener Sicht- achsen sind auch bei kumulativer Betrachtung keine erheblichen Auswirkungen der Windfarm f*r Kulturg*ter anzunehmen.

Sachg*ter Hochspannungsleitungen können durch Luftverwirbelungen, wie sie im Nachlauf von WEA ent- stehen, beeinträchtigt werden. Um dies ausschließen zu können sind folgende Mindestabstän- de zwischen äußerstem Leiterseil und Rotorspitze in waagerechter Stellung einzuhalten: • 1 x Rotordurchmesser, sofern die Leitungen mit Schwingungsdämpfern ausgestattet sind • 3 x Rotordurchmesser, sofern keine Schwingungsdämpfer vorhanden sind. Potenziell betroffen ist die neu gebaute 380 kV-Leitung, die östlich des geplanten Windparks verläuft. Der geringste Abstand zu dieser Leitung ist zur WEA 5 im S*dosten des Windparks ge- geben. Zwischen Rotorspitze und äußerstem Leiterseil der Leitung wird ein Abstand von etwa 160 m (= 1,4 x RD) eingehalten. Eine Bedämpfung der Leitung ist daher als Vermeidungsmaß- nahme erforderlich. Unter Ber*cksichtigung dieser Maßnahme sind keine Beeinträchtigungen der Hochspannungsleitung erkennbar. Kumulierende Wirkungen der WEA der Windfarm auf die Hochspannungsleitung sind zu vernachlässigen, da die bestehenden WEA deutlich größere Ab- stände zur Hochspannungsleitung aufweisen. Wenn WEA im Bereich von Richtfunktrassen errichtet werden, kann dies Auswirkungen auf de- ren Funktionsfähigkeit haben. Im Bereich des geplanten Windparks verläuft eine privat betriebe- ne Richtfunktrasse. Der Betreiber der Trasse hat mitgeteilt, dass keine Beeinträchtigungen zu erwarten sind, wenn zum Trassenverlauf ein horizontaler Schutzkorridor von etwa 30 m und ein vertikaler Schutzkorridor von etwa 20 m eingehalten wird. Die Trasse verläuft in diesem Bereich auf einer Höhe von etwa 43 m *NN, also unterhalb des Rotors. In Nabenhöhe ist ein horizonta- ler Abstand von etwa 25 m gegeben. Damit ist auf Höhe der Trasse ein ausreichender Schutz- abstand vorhanden. Die geplante WEA beeinträchtigen die Funktionsfähigkeit der Trasse damit nicht.

effplan. November 2016 II-65 Umweltbericht 40. Änderung des Flächennutzungsplans der Stadt Brunsb*ttel / vorhabenbezogener B-Plan 77

Auswirkungen sonstiger WEA der Windfarm auf Richtfunktrassen sind im Zuge der jeweiligen Plan- und Genehmigungsverfahren gepr*ft worden und f*hrten zu einer Genehmigungsfähigkeit der vorhandenen WEA. Auswirkungen durch Kumulation sind auf Richtfunktrassen nicht er- kennbar. Die Standsicherheit von Windenergieanlagen kann durch die im Nachlauf benachbarter WEA entstehenden Turbulenzen beeinträchtigt werden. Sofern ein Abstand von 5 x RD zwischen den WEA unterschritten wird, ist durch ein Gutachten nachzuweisen, dass es zu keinen erheblichen Beeinträchtigungen kommt. Im geplanten Windpark sind zwischen den geplanten WEA geringere Abstände als 5 x RD ge- geben. Das vorgelegte Gutachten [TÜV NORD SYSTEC GMBH & CO. KG, 12-2015C] ber*cksich- tigte ferner alle WEA, die in einem Umfeld vom 8-fachen Rotordurchmesser der WEA vorhan- den oder geplant sind, um kumulierende Wirkungen durch Turbulenzen hinreichend ber*cksich- tigen zu können. Zusätzlich ber*cksichtigt wurde eine WEA westlich des geplanten Windparks. Das Gutachten kommt in Kap. 5 zu folgende Ergebnissen: • f*r 4 der geplanten und die bestehende WEA ergeben sich im Vergleich mit den der jeweili- gen Typenpr*fung zu Grunde gelegten windgeschwindigkeitsabhängigen Turbulenzintensitä- ten Überschreitungen • f*r die bestehende WEA ergeben sich diese (sehr geringf*gigen) Überschreitungen nicht aus der Errichtung der zusätzlichen WEA sondern auf Grund der Bestandssituation. • f*r die geplanten WEA wurden mit den ermittelten effektiven Turbulenzintensitäten durch den WEA-Hersteller Lastvergleiche der Betriebsfestigkeitsklassen durchgef*hrt. Diese ergaben keine relevanten Überschreitungen, so dass die Standorteignung nicht gefähr- det ist. • f*r die 5. geplante WEA ergaben sich keine Überschreitungen der effektiven Turbulenzitensi- täten, so dass die Standsicherheit f*r diese WEA auch ohne herstellerseitige Lastrechnung nachgewiesen werden konnte.

Durch die Neuplanung ergeben sich weder Beeinträchtigungen der Standsicherheit f*r vorhan- dene noch f*r geplante WEA. Insgesamt sind durch das Vorhaben (ggf. unter Ber*cksichtigung spezieller Maßnahmen) keine Auswirkungen auf Sachg*ter erkennbar.

2.3.2.7 Wechselwirkungen Wechselwirkungen sind gegeben, wenn Auswirkungen auf ein Schutzgut Veränderungen f*r ein anderes Schutzgut mit sich bringen. Unter Ber*cksichtigung der projektspezifischen Auswirkun- gen und der gegebenen Eingriffsintensitäten auf einzelne Schutzg*ter (hier: erhebliche Auswir- kungen auf das Landschaftsbild) sind folgende Wechselwirkungen potenziell möglich:

Landschaftsbild => Mensch und Gesundheit Sofern Auswirkungen auf das Landschaftsbild so erheblich sind, dass eine Nutzung als Erho- lungsraum nicht mehr gegeben sind, wären auch negative Auswirkungen auf den Mensch und seine Gesundheit *ber eine Wechselwirkung denkbar. Dies ist bei den geplanten Vorhaben nicht erkennbar.

II-66 November 2016 effplan. 40. Änderung des Flächennutzungsplans / vorhabenbezogener B-Plan 77 der Stadt Brunsb*ttel Umweltbericht

Landschaftsbild => Kultur- und Sachg*ter Veränderungen des Landschaftsbildes wurden unter dem Aspekt der möglichen Veränderung des Umgebungsbereichs von Kulturg*tern bereits untersucht. Auswirkungen auf alle anderen Schutzg*ter erreichen nur ein vergleichsweise geringes Beein- trächtigungsniveau, so dass erhebliche Auswirkungen auf ein anderes Schutzgut *ber eine Wechselwirkung nicht anzunehmen sind.

2.3.2.8 Eingriffs- und Ausgleichsbilanzierung Im Rahmen des Umweltberichts erfolgt die Abarbeitung der Eingriffsregelung entsprechend den Vorgaben des BNatSchG und des BauGB als Grundlage f*r die gemeindliche Abwägung in der Bauleitplanung. Möglichkeiten zur Vermeidung und Verminderung von Beeinträchtigungen von Natur und Landschaft sind zu ermitteln und umzusetzen. Als weitere Grundlage dient der Gemeinsame Runderlass des Innenministeriums, des Ministeri- ums f*r Umwelt, Natur und Forsten zum „Verhältnis der naturschutzrechtlichen Eingriffsregelung zum Baurecht“. Die Ermittlung der Kompensation erfolgt f*r den Windpark auf der Grundlage der einschlägigen Erlasse zur Windkraftnutzung in Schleswig-Holstein. Der Erlass verweist darauf, dass Art und Umfang des Ausgleichs f*r den Bau zusätzlicher Erschließungsmaßnahmen (z. B. Wegebau, Gewässerquerungen, Knickrodungen) gesondert zu ermitteln sind. Der Erlass differenziert den Ausgleichsbedarf f*r den Bau der WEA nach der gegebenen Beein- trächtigung des Naturhaushaltes und der Beeinträchtigung des Landschaftsbildes.

Berechnung des Ausgleichs Ausgleichsbedarf f*r Beeinträchtigungen des Naturhaushaltes durch den Bau der WEA F*r Beeinträchtigungen des Naturhaushaltes durch den Bau der WEA wird der Flächenbedarf pauschaliert. Die Größe der Ausgleichsfläche entspricht der durch die Windkraftanlage aufge- spannten Querschnittsfläche, also Nabenhöhe (NH) x Rotordurchmesser (RD) zuz*glich der Hälfte der von den Rotoren bestrichenen Kreisfläche. ( RD/2)2×π Ausgleichsfläche = NH ×RD+ 2

WEA-Typ Anzahl WEA NH RD Ausgleich Ausgleich Naturhaushalt je Naturhaushalt WEA (m²) gesamt (m²) E-115 3 92,05 115,71 15.909 47.727 E-101 2 99,00 101,00 14.005 28.010 Summe Ausgleich Naturhaushalt 75.736

Ausgleichsbedarf Naturhaushalt Es ergibt sich ein Ausgleichsflächenbedarf f*r Beeinträchtigungen des Naturhaushalts von 75.736 m².

effplan. November 2016 II-67 Umweltbericht 40. Änderung des Flächennutzungsplans der Stadt Brunsb*ttel / vorhabenbezogener B-Plan 77

Ausgleichsbedarf f*r die Erschließung F*r Flächenbefestigungen wird in Anlehnung an den Gemeinsamen Erlass des Innenministeri- ums und des Ministeriums f*r Energiewende, Landwirtschaft, Umwelt und ländliche Räume “Verhältnis der naturschutzrechtlichen Eingriffsregelung zum Baurecht” eine pauschalierte Flächenbilanz durchgef*hrt. Je m² mit wasserdurchlässigem Oberflächenbelag versiegelter Fläche ist eine Ausgleichsfläche im Verhältnis von 1 : 0,75 auf Ackerstandorten und 1 : 1,1 auf Gr*nlandstandorten zur Verf*gung zu stellen.

Acker Grünland WEA-Nr. Teilversiege- Ausgleich Teilversiege- Ausgleich lung (m²) (*0,75 / m²) lung (m²) (*1,1 / m²) WEA 1 1.620 1.215 0 0 WEA 2 1.150 863 0 0 WEA 3 1.150 863 0 0 WEA 4 1.620 1.215 0 0 WEA 5 1.620 1.215 0 0 Zufahrt WEA 1+2 2.628 1.971 0 0 Zufahrt WEA 3 303 227 0 0 Zufahrt WEA 4+5 1.377 1.033 1.834 2.017 Ausgleichsbedarf 8.601 2.017 Ausgleichsbedarf gesamt 10.618

Ausgleichsbedarf Erschließung

Es ergibt sich ein Ausgleichsflächenbedarf f*r Erschließungsmaßnahmen von insgesamt 10.618 m².

Ausgleichsbedarf f*r Maßnahmen an Gräben Die betroffenen Gräben sind auf Grund ihrer intensiven Unterhaltung als Biotope mit kurzfristig wiederherstellbaren Funktionen und Werten einzustufen. Die Planung umfasst mehrere neue Zuwegungen mit dauerhaften und temporären Grabenver- rohrungen. Im Kreis Dithmarschen wird die Herstellung von Zufahrten f*r Windkraftanlagen *ber ein Ersatz- geld ausgeglichen. Bei einer Ersatzzahlung werden f*r dauerhafte Grabenverrohrungen 35,00 € und f*r temporäre Verrohrungen f*r eine Dauer bis zu zwei Jahren 20,00 € pro laufendem Me- ter angesetzt. Die Lage der Maßnahmen können .den Lageplänen des Immissionschutzrechtlichen Genehmi- gungsantrages entnommen werden.

II-68 November 2016 effplan. 40. Änderung des Flächennutzungsplans / vorhabenbezogener B-Plan 77 der Stadt Brunsb*ttel Umweltbericht

Bereich Grabenlänge Grabenlänge temporäre Verroh- dauerhafte Verroh- temporär (m) dauerhaft (m) rung (20 € / lfm) rung (35 € / lfm) Zuwegung WEA 1-3 16,00 0,00 320,00 € 0,00 € Zuwegung WEA 1+2 18,00 0,00 360,00 € 0,00 € Zuwegung WEA 2 6,00 8,00 120,00 € 280,00 € Zuwegung WEA 3 20,00 11,00 400,00 € 385,00 € Zuwegung Ost WEA 4+5 10,00 7,00 200,00 € 245,00 € Zuwegung West WEA 4+5 0,00 7,00 0,00 € 245,00 € Zuwegung WEA 4 10,00 7,00 200,00 € 245,00 € Zuwegung WEA 5 28,00 8,00 560,00 € 280,00 € Kranstellfläche WEA 5 20,00 30,00 400,00 € 1.050,00 € Zwischensumme 128,00 78,00 2.560,00 € 2.730,00 € Ersatzzahlung gesamt 5.290,00 €

Ausgleichsbedarf für Maßnahmen an Gräben

F*r die Maßnahmen an Gräben ist eine Ausgleichszahlung in Höhe von 5.290 € zu erbringen. Bei einem anzusetzenden Grundst*ckspreis von 2,80 €/m² sind damit 1.890 m² Ausgleichsflä- che f*r Grabenverrohrungen bereit zu stellen.

Ausgleichsbedarf f*r die Beseitigung von Bäumen Im Zuge der Erschließungsmaßnahmen f*r WEA 4 und 5 wird die Rodung zweier Bäume an der Abfahrt von der L138 notwendig. Beide Bäume besitzen Stammdurchmesser von ca. 20 cm. Je Baum wird eine Ausgleichszahlung von 240 € (insgesamt 480 €) geleistet. Bei einem anzusetzenden Grundst*ckspreis von 2,80 €/m² sind damit 172 m² Ausgleichsfläche bereit zu stellen.

Ausgleich f*r Beeinträchtigungen des Landschaftsbildes F*r Beeinträchtigungen des Landschaftsbildes durch WEA, die im Geltungsbereich eines Be- bauungsplans errichtet werden, ist die Kompensation als Fläche oder Maßnahmen zu er- bringen. Der Ausgleichsumfang errechnet sich nach folgender Formel: Grundwert x Landschaftsbildwert = Ausgleichsfläche (m²) Laut Windkrafterlass ergibt sich der Grundwert aus der Ausgleichsflächengröße f*r alle WEA (siehe Tabelle „Ausgleichsbedarf Naturhaushalt:“ 75.736 m², 47.727 m² f*r 3 x E115 und 28.010 m² f*r 2 x E-101). • Da die naturraumtypische Eigenart des Landschaftsbildes im Bereich des Vorhabens zwar durch die Vielzahl bestehender WEA bereits vermindert oder *berformt, im wesentlichen aber noch erkennbar ist, wird dem Landschaftsbild eine mittlere Bedeutung zugemessen. Dementsprechend wird der Faktor 2,2 angesetzt (siehe auch Beschreibung des Landschaft- bildes in Kap. 2.1.2.2).

effplan. November 2016 II-69 Umweltbericht 40. Änderung des Flächennutzungsplans der Stadt Brunsb*ttel / vorhabenbezogener B-Plan 77

WEA- Ausgleich Natur- Faktor Land- Ausgleich Typ haushalt gesamt schaftsbild Landschaftsbild (m²) (m²) E-115 47.727 2,2 104.998,6 E-101 28.010 2,2 61.621,7 Summe Ausgleich Landschaftsbild 166.620,2

Ausgleichsbedarf Landschaftsbild

Es ergibt sich ein Ausgleicherfordernis f*r Beeinträchtigungen des Landschaftsbildes von 166.620 m².

Zusammenfassung des Ausgleichsbedarfs (Teilgeltungsbereich 1 a - c: Windpark)

Ausgleich Eingriff Menge Einheit F*r den im Teilgeltungsbereich 1 a - c geplan- Naturhaushalt 75.736 m² ten Windpark sind damit 255.037 m² Aus- gleichsfläche zu stellen Erschließung 10.618 m² Gräben 1.890 m² Landschaftsbild 166.620 m² Neupflanzung Bäume 172 m² Gesamt-Ausgleichsbedarf 255.037 m²

Gesamt-Ausgleichsbedarf

2.3.3 Ausgleichsmaßnahmen F*r das Gesamtvorhaben sind insgesamt 258.262 m² Ausgleichsfläche bzw. Ökopunkte bereitzustel- len, 255.037 m² f*r den im Teilgeltungsbereich ge- planten Windpark sowie 3.225 m² f*r den in den Teilgeltungsbereichen 2a und b geplanten Ener- giespeicher. Der zu erbringende Ausgleich erfolgt sowohl *ber die Bereitstellung einer Kompensationsfläche als auch *ber den Kauf von Ökopunkten bzw. eine fi- nanzielle Beteiligung an einer Projektmaßnahme des Deich- und Hauptsielverbandes Dithmar- schen.

2.3.3.1 Ausgleichsfläche Aebtissinwisch 49.129 m² Ausgleichsfläche werden durch einen Teil des Flurst*cks 23, Flur 1, Gemarkung Aebtis- sinwisch (2002) bereitgestellt. Das Flurst*ck wird derzeit als Gr*nland landwirt- schaftlich genutzt, wobei der östliche Teil bereits als Ausgleichsfläche ausgewiesen ist und nur Ausgleichsfläche in Aebtissinwisch

II-70 November 2016 effplan. 40. Änderung des Flächennutzungsplans / vorhabenbezogener B-Plan 77 der Stadt Brunsb*ttel Umweltbericht noch extensiv bewirtschaftet wird. Im Westen grenzt es an die örtliche Bebauung sowie die Lan- desstraße 135. Auf den nördlich und s*dlich gelegenen Flurst*cken findet eine Gr*nlandnut- zung statt. Die Abgrenzungen erfolgen hier durch Gräben. Im Osten wird die bestehende Aus- gleichsfläche durch den Deich der Wilsterau begrenzt. Die Fläche selbst liegt zwar außerhalb des Schutzgebiets- und Biotopverbundsystems, entspre- chende Flächen liegen jedoch sowohl im Westen als auch im Osten nur rund 200 m entfernt. Die Fläche ist daher gut f*r eine Entwicklung als Kompensationsfläche f*r eine extensive Gr*n- landnutzung, angepasst f*r eine Verbesserung von Wiesenvogellebensräumen geeignet.

Abgrenzung der Ausgleichsfläche in der Gemeinde Aebtissinwisch

Es wird ein Anrechnungsfaktor (aktuelle Nutzung als Gr*nland) von 0,8 gemäß ÖkokontoVO an- gewandt, sodass f*r die Teilfläche des Flurst*cks (49.129 m²) 39.303 m² Ausgleichsfläche gel- tend gemacht werden. Die Flächenabgrenzung ist in nachstehender Abbildung dargestellt. Um auf dem zuk*nftig extensiv gepflegtem Gr*nland die Habitatbedingungen f*r Wiesenvögel zu verbessern sind folgende Maßgaben umzusetzen bzw. zu unterlassen: • kein Ausbringen von organischen / mineralischen D*ngemitteln inkl. G*lle, Klärschlamm, Substraten aus Biogasanlagen, Pflanzenschutzmitteln, Einsaaten • kein Umbruch oder Nachsaat der Grasnarbe • Weidegang vom 01.05. bis 30.09. mit Besatzdichte max. 2 Tieren/ha (1 Tier = 1 Rind; 1 Rind = 2 Jungtiere bis max. 1,5 Jahre alt, 1 Jungtier = 3 Schafe) • eine Beweidung mit Pferden ist unzulässig • keine Zuf*tterung der Weidetiere • alternativ zur Beweidung: Mahd nicht vor dem 01.07. mit Abtransport des Mähguts. Die Lagerung von Silageballen auf der Fläche ist auszuschließen.

effplan. November 2016 II-71 Umweltbericht 40. Änderung des Flächennutzungsplans der Stadt Brunsb*ttel / vorhabenbezogener B-Plan 77

• kein Walzen und Schleppen vom 15.03. bis 1.08. • kein Absenken des Wasserspiegels • keine Errichtung baulicher Anlagen • bei einem verstärkten Aufkommen von Binsen (sogenannte „Verbinsung“) sind die Bestände jedes 2. Jahr im Herbst zu mähen.

2.3.3.2 Maßnahmen im Kreis Dithmarschen Projektmaßnahme des DHSV Dithmar- schen am Sch*lper Kanal Der DHSV beabsichtigt als die ökologi- sche Aufwertung des Sch*lper Kanals (Vorfluter 35.01 im Sielverband Sch*lpersiel) sowie mehrerer Zuläufe in der nördlichen Dithmarscher Marsch, nordöstlich von . Langfristig soll der gesamte Gewäs- serverlauf bis zur Einm*ndung in die Tide-Eider (ca. 7 km) und einige Zu- fl*sse auch im Sinne der Europäi- schen Wasserrahmenrichtlinie aufge- wertet werden. • Zur Schaffung naturnaher Retenti- onsflächen sollen geeignete, *ber der Vorflutersohle gelegene Flä- chen abgegraben werden. Das Aushubmaterial wird auf be- nachbarte Ackerflächen verbracht. • Die Retentionsflächen sollen ex- Maßnahmengebiet am Schülper Kanal tensiv als Gr*nland genutzt wer- den. Hierzu werden die Flächen mit einer kräuterreichen Grasmischung angesät, Bodenbe- arbeitung (Walzen, Schleppen), D*ngung und der Einsatz von Schäldings- bzw. Unkrautbe- kämpfungsmitteln unterbleibt. Die Flächen werden alternativ mit einer maximalen Besatz- dichte von 2 Großvieheinheiten beweidet oder es wird eine einsch*rige Mahd ab dem 01. Juli durchgef*hrt. Mahdgut wird abzufahren. • An die Retentionsflächen angrenzende breite Saumstreifen werden in die extensive Gr*n- landpflege einbezogen. • Uferabflachungen (am Sch*lper Kanal und an den Vorflutern des Sielverbandes Sch*lper Kanal) sollen wechselnde Neigungen von 1 : 3 bis 1 : 6 erhalten. • Uferabflachungen werden zzgl. eines 5 m breiten Randstreifens ebenfalls extensiv gepflegt

Neben der Verbesserung der Lebensraum- und Biotopverbundfunktion dienen die vorgesehe- nen Maßnahmen auch der u. a. aufgrund des Klimawandels wasserwirtschaftlich gebotenen Er- höhung des R*ckhaltevermögens im Gewässersystem.

II-72 November 2016 effplan. 40. Änderung des Flächennutzungsplans / vorhabenbezogener B-Plan 77 der Stadt Brunsb*ttel Umweltbericht

F*r Maßnahmen im Bereich dieses Ökokontos erfolgt eine Zahlung von 131.880 €. Bei einem anzusetzenden Grundst*ckspreis von 2,80 €/m² entspricht dies 47.100 Ökopunkten.

Ökokonto in der Gemeinde Schlichting Die Beantragung dieses Ökokontos wird derzeit unter dem AZ.: 680.01/2/4/074 bearbeitet. Das Ökokonto umfasst die Flurst*cke 26, 27, 28/1 und 28/2 der Flur 9, Gemar- kung Schlichting, Gemeinde Schlichting. Auf den Flächen sollen folgende Maß- nahmen umgesetzt werden: • Nutzung als Extensivgr*nland, Ver- zicht auf D*nge- und Pflanzen- schutzmittel • Anlage von Blänken und Klein- gewässern • Abflachung der vorhandenen Gra- benränder • Vernässung durch Unterbrechung der Entwässerung

Ziel der Maßnahmen auf den Gr*n- landflächen ist, die Lebensraumeigen- Ausgleichsflächen des Ökokontos in Schlichting schaften in Hinblick auf den Arten- schutz nachhaltig zu verbessern. Die Flächen werden mit dem Ziel der Schaffung und Erhaltung von Lebensräumen f*r Amphibien und f*r den Weißstorch entwickelt und ge- pflegt. Aus diesem Ökokonto sollen 44.064 Ökopunkte abgebucht werden.

2.3.3.3 Ökokonten im Bereich der Marsch im Kreis Nordfries- land Ökokonto in der Gemeinde Bordelum Das Ökokonto umfasst die Flurst*cke 56 (Flur 11); 74/1 und 74/2 (Flur 12); sowie 62/1, 62/2 und 62/3 (Flur 5) in der Gemeinde Bordelum ( Aktenzei- chen 605.04-67.30.3-85/13). Auf den Flächen werden unter ande- rem folgende Maßnahmen umgesetzt: Flächen des Ökokontos in Bordelum

effplan. November 2016 II-73 Umweltbericht 40. Änderung des Flächennutzungsplans der Stadt Brunsb*ttel / vorhabenbezogener B-Plan 77

• Nutzung als Extensivgr*nland, Verzicht auf D*nge- und Pflanzenschutzmittel • Vernässung durch Unterbrechung von Drainagen • Anlage eines Saumstreifens und Kurzhaltung der Grabenränder auf der nördlichen Fläche • Anlage von Gr*ppen auf den s*dlichen Flächen

Ziel der Maßnahmen ist die Lebensraumverbesserung f*r Wiesenvögel und Vögel der Agrar- landschaft. Der Saumstreifen hingegen soll Vögel vergrämen, um die Kollisionsgefährung an der nahe gelegenen L191 zu reduzieren. Zudem soll der Saumstreifen dem Amphibienschutz n*tzen. Aus diesem Ökokonto sollen 49.062 Ökopunkte abgebucht werden.

Ökokonto in den Gemeinden Humptrump und S*derl*gum am Haasberger See Das Ökokonto (AZ.: 605.02-67.30.3- 71/13) umfasst das Flurst*ck 22 der Flur 1, Gemarkung Haasberg in der Gemeinde Humptrup sowie das Flur- st*ck 29 der Flur 5 Gemarkung Wim- mersb*ll in der Gemeinde S*derl*- gum. Auf den Flächen werden unter ande- rem folgende Maßnahmen umgesetzt: • Nutzung als Extensivgr*nland, Ver- zicht auf D*nge- und Pflanzen- schutzmittel • Vernässung durch Unterbrechung von Drainagen • ein Teilbereich der nördlichen Flä- che soll der nat*rlichen Sukzession *berlassen werden

• Anlage von Blänken auf beiden Flächen des Ökokontos in Humptrup und Süderlügum Flächen

Ziel der Maßnahmen ist es, die Lebensraumeigenschaften f*r Wiesenvögel im Zusammenhang mit den nahegelegenen Wiedervernässungsflächen am Haasberger See nachhaltig zu verbes- sern. Aus diesem Ökokonto sollen 41.337 Ökopunkte abgebucht werden.

Ökokonto in der Gemeinde Risum-Lindholm Das Ökokonto (AZ.: 605.02-67.30.3-75/13) umfasst die Flurst*cke 71 und 113 der Flur 28 in der Gemeinde Risum-Lindholm. Auf den Flächen werden unter anderem folgende Maßnahmen umgesetzt: • Nutzung als Extensivgr*nland, Verzicht auf D*nge- und Pflanzenschutzmittel • Vernässung durch Unterbrechung von Drainagen

II-74 November 2016 effplan. 40. Änderung des Flächennutzungsplans / vorhabenbezogener B-Plan 77 der Stadt Brunsb*ttel Umweltbericht

• Anlage einer Blänke und einer Aufsch*ttung

Ziel der Maßnahmen ist die Lebens- raumverbesserung f*r Wiesenvögel und Amphibien im Zusammenhang mit den angrenzenden Feuchtbiotopen und Röhricht- und Gehölzflächen. Aus diesem Ökokonto sollen 17.914 Ökopunkte abgebucht werden.

Ökokonto in der Gemeinde Stedesand Das Ökokonto (AZ.: 4.61.5.02-67.30.3- 26/14) umfasst das Flurst*ck 12 der Flur 13 in der Gemeinde Stedesand. Auf den Flächen werden unter ande- rem folgende Maßnahmen umgesetzt: • Nutzung als Extensivgr*nland • Verzicht auf D*nge- und Pflanzen- schutzmittel • Pflanzung einer zweireihigen Flächen der Ökokonten in Risum-Lindholm (westlich) und Ste- Baumreihe heimischer Gehölze desand (östlich) entlang des benachbarten Teiches Ziel der Maßnahmen ist es, geeignete Habitate f*r Vögel, Kleinsäuger, Amphibien, Reptilien und Wild bereitzustellen. Aus diesem Ökokonto sollen 5.512 Ökopunkte abgebucht werden.

Ökokonto in der Gemeinde Osterhever Das Ökokonto (AZ.: 4.61.5.03-67.30.3- 12/14) umfasst das Flurst*ck 19 der Flur 1 in der Gemeinde Osterhever. Auf den Flächen werden unter ande- rem folgende Maßnahmen umgesetzt: • Nutzung als Extensivgr*nland, Ver- zicht auf D*nge- und Pflanzen- schutzmittel • Vernässung durch Verschluss von Drainagen • Grabenaufweitungen und Graben- aufstau

Aus dem Ökokonto sollen 15.792 Öko- punkte abgebucht werden. Fläche des Ökokontos in Osterhever

effplan. November 2016 II-75 Umweltbericht 40. Änderung des Flächennutzungsplans der Stadt Brunsb*ttel / vorhabenbezogener B-Plan 77

Insgesamt werden damit 260.084 Ökopunkte nachgewiesen, wodurch eine vollständige Kompensation des Vorhabens gegeben ist.

2.4 Planungsalternativen und Nullvariante Energiespeicher (Teilgeltungsbereich 2a und b) Der Standort des Energiespeichers ist unter Ber*cksichtigung der bestehenden Infrastruktur und der damit gegebenen Anschlussmöglichkeiten (an das Stromnetz *ber das Umspannwerk Ostermoor-West, an das Erdgasnetz *ber bestehende Fern- und Versorgungsleitungen) sowie durch seine Lage im Industriegebiet (und nicht im unbebauten Außenbereich) ideal. Standorte mit vergleichbaren Gegebenheiten sind nicht gegeben.

Windpark (Teilgeltungsbereich 1 a - c) Das Land Schleswig-Holstein möchte den Ausbau der Windenergie durch Darstellung von Vor- ranggebieten f*r die Windenergienutzung weiterhin steuern. Die Vorranggebiete sollen Aus- schlusswirkung von Eignungsgebieten entfalten. Die Planverfahren wurden im Juni 2015 ein - geleitet. Die Landesplanungsbehörde hat im März 2016 aktualisierte Karten veröffentlicht, in de- nen die Flächen dargestellt sind, die nach Abzug harter und weicher Tabukriterien f*r eine Windkraftnutzung in Betracht kommen (sog. Abwägungsbereiche). Eine Windkraftnutzung wird damit außerhalb der dargestellten Abwägungsbereiche nicht zulässig sein. Alternative Ab- wägungsbereiche, die bisher nicht mit WEA bebaut sind, sind im Stadtgebiet Brunsb*ttel nörd- lich der B 5 zwischen Westerbelmhusen und Osterbelmhusen sowie östlich der L 138 im Be- reich Blangenmoor-Lehe vorhanden. Gemäß der Abwägungskriterien der Landesplanung sind f*r die Flächen im Zuge der Teilauf - stellung der Regionalpläne folgende Aspekte zu ber*cksichtigen: • Die Fläche zwischen Wester- und Osterbelmhusen liegt in einem Bereich, der f*r die Umge- bung der Denkmale im Bereich der Kirche St. Jacobus (ehemalige Schule, Pastorat und di- verse Wohngebäude) von Bedeutung ist. • Die Fläche im Bereich Blangenmoor-Lehe liegt in einem charakteristischen Landschafts - raum gemäß Fachgutachten vom Januar 2016 [UMWELTPLAN GMBH STRALSUND, 2-2016] • alle drei betrachteten Alternativen (also auch der Teilgeltungsbereich 1 a - c) liegen im Stadt- und Umlandbereich von Brunsb*ttel, so dass dieses Kriterium hinsichtlich der Beurteilung der Eignung nicht weiter betrachtet wird und zudem die Windenergie der grundsätzlichen Entwicklungszielsetzungen der Stadt nicht entgegen stehen (siehe auch städtebaulicher Teil der Begr*ndung zum B-Plan, Kap. 7)

Insgesamt zeichnet sich damit ab, dass die f*r die 5 WEA in Anspruch genommene Fläche das geringste Konfliktpotenzial mit anderen Belangen aufweist. Der Vorhabenträger, die Planungsgesellschaft Wind to Gas Brunsb*ttel GmbH & Co. KG hat zu- dem keinen Zugriff auf die beiden Alternativflächen, so dass dieser auch unter Ber*cksichtigung dieses Aspektes nicht in Betracht kommen.

Nullvariante Das geplante Vorhaben stellt einen weiteren Baustein f*r eine erfolgreiche Energiewende dar. Es f*gt sich zudem ideal in die Zielsetzungen des Integrierten Stadtentwicklungskonzept der Stadt Brunsb*ttel ein [STADT BRUNSBÜTTEL, 6-2012], nach dem Brunsb*ttel als Wirtschafts-

II-76 November 2016 effplan. 40. Änderung des Flächennutzungsplans / vorhabenbezogener B-Plan 77 der Stadt Brunsb*ttel Umweltbericht raum und Industriestandort auch unter dem Leitziel der Verbesserung des Klimaschutzes ge- stärkt werden soll (siehe auch städtebaulicher Teil der Begr*ndung zum B-Plan, Kap. 7). Dar- *ber hinaus wurden entsprechende Zielsetzungen sowohl auf Landes- und Kreisebene (Dith- marschen als 100-%-ee-region) formuliert. Eine Nichtdurchf*hrung des Vorhabens kommt damit nach kommunalen und regionalen Zielvor- stellungen nicht in Betracht und könnte als unverantwortliches Handeln interpretiert werden.

3 Zusätzliche Angaben 3.1 Methodik der Umweltprüfung, Probleme, Kenntnislücken Auf Grundlage der bestehenden Nutzung einerseits und den Planungsinhalten andererseits wurde versucht, das geplante Vorhaben auf seine Auswirkungen auf die Umwelt hin zu bewer- ten. Hierbei wurden auch die Auswirkungen aller im Umfeld vorhandener WEA ber*cksichtigt, die mit den geplanten WEA eine gemeinsame Windfarm bilden. An Hand von Ortsbegehungen wurde der aktuelle Zustand der zu *berplanenden Flächen erkundet. Im Bereich des Windparks wurden zusätzlich Erfassungen zur Nutzung des Raums durch Großvogelarten durchgef*hrt. F*r alle sonstigen Vogelarten wurde eine Potenzialanalyse vorgelegt bzw. auf die Erkenntnisse vorhergehender Bauleitplanungen zur*ck gegriffen. Dies diente als Grundlage f*r die arten- schutzrechtliche Pr*fung. F*r die Bewertung der Auswirkungen auf das Landschaftsbild durch den geplanten Windpark und die vorhandenen WEA der Windfarm erfolgte eine fotographische Dokumentation der land- schaftsbildprägenden Strukturen und der Blickbeziehungen im Landschaftsraum (Mai / August 2016). Zu den Auswirkungen durch Emissionen (Schall, periodischer Schattenwurf, Turbulen- zen) liegen gutachtliche Stellungnahmen vor, deren Ergebnisse in die Umweltpr*fung eingeflos- sen sind. Im Rahmen der Aufstellung der Bauleitpläne wurde eine Beteiligung der Behörden nach § 4 (1) BauGB (Scoping) durchgef*hrt. Neben *bergeordneten und kommunalen Planungen wurden vorliegende Untersuchungen zu Rate gezogen. Schwierigkeiten oder Probleme traten dabei nicht auf. Kenntnisl*cken sind derzeit nicht erkennbar.

3.2 Maßnahmen zur Überwachung der erheblichen Umweltauswirkungen Die Errichtung und der Betrieb von Power-to-Gas-Anlage und WEA bed*rfen einer immissions- schutzrechtlichen Genehmigung. F*r den Batteriespeicher ist eine Baugenehmigung zu bean- tragen. Da im Bereich der Standorte von Power-to-Gas-Anlage und Batteriespeicher potenziell das Vorkommen von Brutvögeln und das Einwandern des Moorfrosches möglich ist, sind Ver- meidungsmaßnahmen (Bauzeitenregelung, Aufstellen von Schutzzäunen) erforderlich. Weitere Maßnahmen zur Überwachung erheblicher Umweltauswirkungen sind f*r die Power-to-Gas- Anlage und den Batteriespeicher nicht erkennbar. Im Rahmen der Genehmigung der WEA sind Auflagen zum Betrieb der WEA zu machen, die sicherstellen, dass es zu keiner Überschreitung der vorgegebenen Richtwerte f*r Schall und pe- riodischen Schattenwurf kommt. Betriebsmodi und Abschaltungen sind zu dokumentieren und der Immissionsschutzbehörde auf Verlangen vorzulegen. Im Rahmen der Genehmigung sind ebenfalls temporäre Abschaltungen zum Schutz von Fleder- mäusen vorzusehen, um artenschutzrechtliche Zugriffsverbote sicher ausschließen zu können. Nach Vorliegen der Ergebnisse des sog. Höhenmonitorings können diese ggf. modifiziert wer- den. Hier*ber entscheidet die Immissionsschutzbehörde auf Antrag durch die Anlagenbetreiber. effplan. November 2016 II-77 Umweltbericht 40. Änderung des Flächennutzungsplans der Stadt Brunsb*ttel / vorhabenbezogener B-Plan 77

Da auch im Bereich der WEA-Standorte der Moorfrosch potenziell vorkommen kann, ist auch hier eine Bauzeitenregelung und ggf. ökologische Baubegleitung notwendig. Die Verwendung wasserdurchlässiger Befestigungen f*r den Bau der Wege wird mit der Geneh- migung verbindlich geregelt.

3.3 Zusammenfassung des Umweltberichts Die Stadt Brunsb*ttel plant mit der 40. Änderung des Flächennutzungsplans und der Aufstel- lung des vorhabenbezogenen B-Plans 77 die Ausweisung eines Sondergebietes „Windenergie - speicher“. Im Teilgeltungsbereich 2a soll eine Power-to-Gas-Anlage, im Teilgeltungsbereich 2b ein Batteriespeicher entstehen. Beide Anlagen befinden sich im Industriegebiet von Brunsb*ttel. Da ein Betrieb der Anlagen ohne die Eigenproduktion von Strom wirtschaftlich nicht darstellbar ist, sollen im Teilgeltungsbereich 1 f*nf WEA mit Gesamthöhen von jeweils 150 m errichtet und betrieben werden. Unter Ber*cksichtigung der bestehenden Nutzung und der Planungsinhalte wurde versucht, die Auswirkungen des Vorhabens unter Ber*cksichtigung bestehender Beeinträchtigungen durch benachbarte WEA auf die Umwelt zu bewerten. Hierbei wurde durch Fachgutachten insbeson- dere die Fledermaus-, Amphibien- und Avifauna untersucht sowie eine artenschutzrechtliche Bewertung durchgef*hrt. Ferner wurde auf die Erkenntnisse vorangegangener Bauleitplanun- gen zur*ckgegriffen. Die Verwirklichung artenschutzrechtlicher Verbote kann bei Ber*cksichti- gung eines geeigneten Bauzeitenfensters oder ggf. biologische Baubegleitung bzw. durch Ab- schaltzeiten der WEA bis zum Vorliegen gesicherter Erkenntnisse ausgeschlossen werden. Be- einträchtigungen benachbarter Natura2000-Gebiete sind aufgrund ausreichender Abstände nicht zu erwarten. Beeinträchtigungen des Landschaftsbildes wurden als hinnehmbar einge- stuft. Die Auswirkungen auf das Schutzgut Mensch wurden durch Festsetzungen zu maximal zulässi- gen immissionswirksamen Schallleistungspegeln und Immissionen f*r periodischem Schatten- wurf im vorhabenbezogenen B-Plan so begrenzt, dass rechtliche Richtwerte sicher nicht *ber- schritten werden. Immissionsschutzrelevante Auflagen und Bestimmungen werden im Rahmen der Genehmigung zum Bau und Betrieb der WEA benannt und durch die Immissionsschutzbe- hörde *berwacht. Die durch das Vorhaben verursachten Eingriffe in Natur und Landschaft können durch die Be- reitstellung von Ausgleichsflächen, teils durch R*ckgriff auf Ökokonten kompensiert werden. Im Rahmen der Umweltpr*fung f*r den Bereich des geplanten Windparks wurde unter Vorsor- geaspekten auch gepr*ft, ob potenziell erhebliche Auswirkungen erst unter Ber*cksichtigung kumulativer Aspekte mit benachbarten WEA innerhalb der gleichen Windfarm erkennbar sind. Der Untersuchungsraum wurde daher deutlich erweitert. Im Ergebnis ergaben sich keine zu- sätzlichen erheblichen Auswirkungen durch Kumulation. Auf Grund des heutigen Kenntnisstan- des ist der s*dwestliche Teil der Windfarm (WP Brunsb*ttel II / M*hlenstraßen II) jedoch als problematisch insbesondere f*r die Schutzg*ter Mensch und Tiere einzustufen und auf der Grundlage der bisherigen Erkenntnisstandes nicht abschließend zu beurteilen. Auf Grund der gegebenen Entfernung zum Plangebiet ergeben sich jedoch keine Korrekturen f*r die Beurtei- lung der Auswirkungen des im Bereich Westerb*ttel geplanten Windparks. Im Rahmen von Planungen im Bereich Brunsb*ttel II / M*hlenstraßen II wären aber aktuelle Er- fassungen und Begutachtungen erforderlich. Sofern höhere WEA geplant werden sollten, wäre auch die Einschätzung der Auswirkungen auf die Denkmalbereiche in der Altstadt von Brunsb*t- tel zu *berpr*fen. Unter Ber*cksichtigung der aktuellen Zielsetzung der Landesplanung und der

II-78 November 2016 effplan. 40. Änderung des Flächennutzungsplans / vorhabenbezogener B-Plan 77 der Stadt Brunsb*ttel Umweltbericht dort formulierten harten und weichen Tabukriterien sowie der Abwägungskriterien ist im Bereich Brunsb*ttel II / M*hlenstraßen II derzeit keine Potenzialfläche vorhanden. Die Voraussetzung f*r ein Repowering s*dlich der B5 sind damit nicht gegeben. Alternativen zur vorgelegten Planung sind nicht erkennbar.

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