MONITORING AUSGEWÄHLTER AMPHIBIENWANDERSTRECKEN in Oberösterreich

Endbericht 2010

Die neue Amphibienwanderstrecke Gaspoltshofen-Mostlandteiche. Hier wurden erstmals in Oö. senkrechte Rohre in den Boden versenkt, um die Kübel nicht jedes Jahr neu eingraben zu müssen.

Mag. Weißmair Werner Technisches Büro für Biologie Johann-Puch-Gasse 6, A-4523 Neuzeug Fax: 07259/79163, Mobil 0650/9995534 e-mail: [email protected]

Neuzeug, im Februar 2011  Studie im Auftrag der OÖ. Landesregierung, Abteilung Naturschutz

Amphibienschutz an Straßen in Oberösterreich Bericht für 2010

INHALTSVERZEICHNIS SEITE

ZUSAMMENFASSUNG 3

1) EINLEITUNG 5

2) ZIELSETZUNGEN 5

3) WANDERSTRECKEN & METHODIK 6

KURZBESCHREIBUNG DER AMPHIBIENWANDERSTRECKEN, AKTUELLE ERGEBNISSE UND VERBESSERUNGSVORSCHLÄGE 7 3.1) Amphibienwanderstrecke Pflegerteich/Spital am Pyhrn - B138 7 3.2) Lamberger/Rosenau am Hengstpass (Güterweg Innerrosenau) 9 3.3) Gosau-Vordertal 11

AKTUALISIERTE WANDERSTRECKEN 12 3.4) Kriechbaum-Allerheiligen (Güterweg Allerheiligen) 12 3.5) Puglalm-Hengstpass L 550 (Hengst Straße) 13 3.6) Baumgarten-Weignersdorf (Reichenau/Mkrs.) 1501 Altenberger Straße 15 3.7) Wintersdorf-Ottenschlag 1468 Wintersdorfer Straße (Bezirksstraße) 16 3.8) Umfahrung Sierninghofen B 122 17 3.9) Saxen B3 18 3.10) Haag am Hausruck 20 3.11) St. Florian bei -Ortsgebiet/Prandtauerstraße 20 3.12) St. Florian bei Linz-Taunleiten 21 3.13) Scharnstein-Kothmühle 22 3.14) Taufkirchen/Trattnach 23 3.15) Breitenröth, Attersee 24

Neue oder intensiver bearbeitete Wanderstrecken 25 3.16) Neukirchen bei Lambach 25 3.17) Gaspoltshofen 26 3.18) Grünau im Almtal – In der Lahn 28 3.19) Lichtenberg bei Linz 29

Weitere Wanderstrecken 31

4) ZUR PLANUNG AMPHIBIENWANDERSTRECKEN 2011 37

5) DANK 38

5) LITERATUR 39

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ZUSAMMENFASSUNG

Im Jahr 2010 wurden insgesamt 31 Amphibienwanderstrecken einbezogen. 15 Wanderstrecken wurden fachlich bearbeitet bzw. die Zählungen koordiniert sowie die Zähldaten aufbereitet und zusammengefasst. Intensiver bearbeitet wurden weitere vier Wanderstrecken, die erst kürzlich bekannt wurden oder ganz neu waren. Von 12 weiteren Wanderstrecken wurden erste Informationen zusammengetragen, Kontakte hergestellt bzw. fachliche Beratungen durchgeführt. Im Zuge der Zaun-Kübel-Methoden (ZKM) konnten 2010 in Summe 50.946 Lurche vom Straßentod bewahrt werden (Zähldaten von 17 Wanderstrecken). Die ZKM ist eine sehr bedeutende Sofortmaßnahme des Amphibienschutzes und dient auch der wichtigen Datengewinnung um fix installierte Amphibienschutzanlagen planen und errichten zu können; eine Dauerlösung ist und kann sie aber nicht sein, da Wanderungen im Herbst und vor allem die Abwanderung der Jungtiere nicht geschützt sind! An der Wanderstrecke Pflegerteich/Spital am Pyhrn wurde 2010 mittels ZKM 4.861 Ex. erfasst und über die Straße getragen. Die Wanderstrecke hat in OÖ. aufgrund der starken, ungeschützten Herbstwanderung der Grasfrösche nach wie vor höchste Priorität für bauliche Schutzmaßnahmen! An der Wanderstrecke Haag am Hausruck hat sich die Zaunaufstellung (Straßenmeisterei Weibern) bzw. die Zaunbetreuung (Frau DI Greifeneder) bewährt. In Summe wurden mit etwa 4.810 Lurchen etwas mehr als im Vorjahr über die Straße getragen. Die Wanderstrecke Lamberger/Rosenau am Hengstpass ist nach wie vor die mit Abstand größte bekannte in ganz Oberösterreich! 2010 wurden 16.467 Lurche erfasst und vor dem Straßentod gesichert. Dauerhafte Schutzmaßnahmen sind hier dringend erforderlich. Die Wanderstrecke Breitenröth -Attersee zählt mit über 5.000 Amphibien zu den größten in Oberösterreich. Die Wanderstrecke liegt im Gelände eines in Bau befindlichen Golfplatzes. Auch der Golfplatzbetrieb stellt eine bedeutende Gefährdung der Amphibien-Wanderungen dar, vor allem jene der Jungtiere, weil das Laichgewässer von Golfbahnen umzingelt ist. In Gosau-Vordertal erfasste die lokale Amphibienbetreuung 3.384 Lurche (nur Anwanderung!). Die vom Nationalpark Kalkalpen zugesagte Sanierung des Laichgewässers an der Wanderstrecke Hengstpass-Puglalm fand leider auch heuer nicht statt. Bei den Wanderstrecken Kriechbaum -Allerheiligen , Puglalm -Hengstpass , Neukirchen bei Lambach und Rossleiten-Glöcklteich mangelte es an Zaunbetreuern, deshalb wurden keine Zäune errichtet. Die Zaunbetreuung an der langjährig bearbeiteten Wanderstrecke Scharnstein -Kothmühle wurde eingestellt. Die Wanderstrecken Saxen B3, Rechberg-Badesee, Baumgarten-Weignersdorf, Wintersdorf-Ottenschlag, St. Florian bei Linz-Prandtauerstraße, St. Florian bei Linz- Taunleiten, Umfahrung Sierninghofen zählen mit etwa 100 bis 1.000 Lurchen zu den kleineren bis mittelgroßen Einsatzorten. In Wintersdorf-Ottenschlag ist die lokale Lurchpopulation trotz langjähriger Zaun-Kübel-Mehtode total zusammengebrochen. Mögliche Ursache könnte der Chydritpilz sein. Saxen ist aufgrund der in Oberösterreich sehr seltenen Knoblauchkröten und dem Vorkommen von Laubfröschen aber besonders relevant. Im Jahr 2008 wurde im Zuge der Errichtung eines Radweges ein 300m langes Metall-Amphibienleitsystem (ohne Tunnels!) Fa. W.Weißmair, TB für Biologie Neuzeug/Sierning Seite 3 Amphibienschutz an Straßen in Oberösterreich Bericht für 2010

Maibach installiert. Damit kann zwar der Zaunaufbau eingespart werden, nicht jedoch das Vergraben der Fangeimer und die täglichen Sammelaktionen zur Lurchwanderzeit. Unter den 59 Lurchen waren 2010 10 Knoblauchkröten und 7 Laubfrösche. Die folgenden Amphibienwanderstrecken sind neu oder wurden erstmals intensiver bearbeitet: Neukirchen bei Lambach, Lichtenberg bei Linz, Gaspoltshofen und Grünau im Almtal/In der Lahn. In Gaspoltshofen liegt eine klassische Situation vor, wo eine Straße sehr nahe neben mehreren großen Fischteichen (Mostlandteiche) vorbeiführt. Die Gemeinde steht dem Amphibienschutz äußerst positiv gegenüber und die Zaun-Kübel-Methode unter der fachlichen Anleitung des Verfassers sehr vorbildlich und öffentlichkeitswirksam durchgeführt. In Summe wurden 4.850 Amphibien über die Straße getragen, womit die Wanderstrecke unter den größten 10 rangiert. Von zahlreichen weiteren Wanderstrecken wurden, großteils als ehrenamtlicher Zusatzaufwand, Informationen gesammelt. Beachtlich ist die Strecke Frankenburg am Hausruck mit etwa 2.800 Tieren. An der B 138 in Spital am Pyhrn/Frediteich wurde im Winter 2010/2011 mit der Erneuerung der Tunnel-Leit-Anlage begonnen. Leider wurde der Verfasser nicht zur Bauaufsicht bei dem Einbau der neuen Tunnels bei gezogen. Es wurden die alten oben offenen Schlitztunnel (Fa. ACO) entfernt und Großteil durch neue Stelztunnel aus Beton ersetzt (Stand Dez. 2010). Die Arbeiten sind im Laufen.

Ausblick 2011 Folgende Wanderstrecken sollten im Jahr 2011 betreut werden: Grünau/In der Lahn: 2010 liefen bereits umfangreiche Vorarbeiten, lokale sehr engagierte Amphibienschutzgruppe vorhanden, größere Menge an Amphibien zu erwarten (bislang etwa500 überfahrene Ex.). Neuhofen an der - Jägertalweg: Vorgespräche mit Herrn Neudert. Nach „Umweltplan“ der Gemeinde sollten Maßnahmen gesetzt werden? Weichstetten-Ipfteich: Vorgespräch mit der Gemeinde St. Marien, welche das Projekt unterstütz, wenn lokale Zaunbetreuer die Zaunbetreuung übernehmen. Lichtenberg bei Linz: Zaunbetreuung wäre schon fast gesichert. Gaspoltshofen: eine geringe Betreuung bzw. Beratung im zweiten Jahr erscheint notwenig. Attersee-Breitenröth: eine Begehung wegen der Größe (>5000 Ex.) und der Gefährdung durch den Golfplatz. Kriechbaum-Allerheiligen: große Wanderstrecke, keine Betreuung mehr Rosenau-Lamberger: mit Abstand größte Wanderstrecke in Oö., Umsetzung dauerhafter Amphibienschutz. Spital am Pyhrn: Neubau Amphibienschutzanlage Frediteich B138. Bei drei bestehenden Tunnel-Leit-Anlagen (Königswiesen-Mönchdorf, Umfahrung Ebelsberg und Umfahrung ) bestehen teils erhebliche Mängel, welche die Funktion beeinträchtigen. Die Datensammlung sollte von möglichst vielen Wanderstrecken erfolgen.

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1) EINLEITUNG

Inhalt des diesjährigen Monitoring-Berichtes ist die Erarbeitung und Umsetzung von fachlichen Maßnahmen des Amphibienschutzes an ausgewählten Straßenabschnitten in Oberösterreich im Jahr 2010. Die Maßnahmen reichen von fachlichen Informationen über die Amphibien und deren Wanderungen, über die Beschaffung und die fachgerechte Aufstellung von Amphibienschutzzäunen bis zur Entwicklung und Umsetzung spezielle Schutzmaßnahmen, wie die Übersiedlung von Teilpopulationen in Ersatzlaichgewässer oder die Überprüfung und Vorplanung von Tunnel-Leit-Anlagen. Oberösterreich verfügt über ein fast 26.100 km langes Straßennetz (Stand März 2003). Auf jeden Oberösterreicher/In entfallen somit 19 Meter Straße. Nur im Bundesland Niederösterreich ist die Straßendichte (mit 20,1 Meter pro Kopf) noch höher.

2) ZIELSETZUNGEN

 Monitoring von bestehenden kritischen Amphibienwanderstrecken sowie Zusammenstellung und Bearbeitung von Amphibiendaten weiterer wichtiger Wanderabschnitte

 Intensivere Bearbeitung von vier erst kürzlich bekannt gewordenen oder neuen Amphibienwanderstrecken an Straßen in Oberösterreich. Erstellung von Maßnahmen zur Verminderung von Straßenopfern unter den Lurchen

 Zusammenarbeit mit lokalen Amphibienschutzgruppen, dem Landschaftsbau (Ing. P. Langeder, Ansfelden), der Bundesstraßenverwaltung und besonders mit den Straßenmeistereien in Oberösterreich

 Einbindung von Naturwacheorganen in die Betreuung der Amphibienschutzzäune

 Information und Sensibilisierung der betroffenen Gemeinden an neuen Amphibienwanderstrecken

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3) WANDERSTRECKEN & METHODIK

Die folgenden drei kritischen Amphibienwanderstrecken wurden fachlich bearbeitet und/oder koordiniert: 1. Pflegerteich/B138 2. Lamberger/Rosenau am Hengstpass (Güterweg Innerrosenau) 3. Gosau-Vordertal

Bei diesen 12 Wanderstrecken wurden neben Koordinations- und Beratungstätigkeiten Zähldaten recherchiert oder weitere Maßnahmen durchgeführt bzw. angeregt: 1. Kriechbaum-Allerheiligen 2. Puglalm-Hengstpass (Beratung Sanierung Laichgewässer) 3. Baumgarten-Weignersdorf 4. Wintersdorf-Ottenschlag 5. Umfahrung Sierninghofen 6. Saxen B3 7. Haag am Hausruck/Ortsgebiet 8. St. Florian-Ortsgebiet-Linzerstraße 9. St. Florian-Taunleiten 10. Scharnstein-Kothmühle 11. Taufkirchen/Trattnach 12. Attersee/Breitenröth

Intensiver bearbeitet wurden die folgenden erst kürzlich bekannt gewordenen bzw. neuen Wanderstrecken: 1. Neukirchen bei Lambach 2. Gaspoltshofen 3. Grünau im Altmtal/In der Lahn 4. Lichtenberg bei Linz

Von weiteren 12 Wanderstrecken wurden aktuelle Informationen zusammengetragen, Kontakte hergestellt bzw. fachliche Beratungen durchgeführt: Frankenburg-Güterweg Hofberg, Rechberg-Badesee, Linz-Kapuzinerstraße, Linz-Wambach, Linz-Mönchgrabenstraße, Frediteich-Spital am Pyhrn, Rossleiten-Glöcklteich, Axberg- Alkoven, , Offenhausen, St. Marien-Weichstetten und - Jägertalweg.

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KURZBESCHREIBUNG DER AMPHIBIENWANDERSTRECKEN, AKTUELLE ERGEBNISSE UND VERBESSERUNGSVORSCHLÄGE

3.1) Amphibienwanderstrecke Pflegerteich/Spital am Pyhrn - B138 Die Wanderstrecke Pflegerteich/Spital am Pyhrn zählt zu den größten in Oberösterreich mit fehlenden dauerhaften bzw. generell sehr unzureichenden Amphibienschutzmaßnahmen. Die Hauptanwanderung der Grasfrösche findet im Herbst statt! Hier ist jedoch aufgrund der Unvorhersehbarkeit des Beginns und der langen möglichen Dauer eine Zaun-Kübel-Methode nicht möglich. Es kommt jährlich zu sehr hohen Opferzahlen während der herbstlichen Anwanderung des Grasfrosches.

Tabelle 1: Kurzbeschreibung der Amphibienwanderstrecke Pflegerteich/Spital am Pyhrn.

Straße Pyhrnpaß-Bundesstraße B 138 Leitsystem Holzzaun (50 cm hoch) Länge Leitsystem ca. 400 m bzw. 700 m Straßenkilometer Km 77,1 bis 77,8 Straßenmeisterei Kirchdorf Laichgewässer Pflegerteich (Österreichische Bundesforste), gepachtet von der Naturschutzabteilung Land Oberösterreich (1998-2008) Kontaktpersonen Stefan HACKL , Oberweng 56, A-4582 Spital/P., Tel.: 07562/7931 Methode Zaun-Kübel, An+Abwanderung, seit 1988 Amphibienarten Grasfrosch ( Rana temporaria ), Erdkröte ( Bufo bufo ), Teichmolch (Lissotriton vulgaris ) Populationsgröße 3000-8000 (ZKM: 1988)

Tabelle 2: Anzahl der an- und abwandernden Lurche am Pflegerteich/Spital am Pyhrn (Daten der Zaun-Kübel-Methode). AN=Anwanderung, AB=Abwanderung.

Jahr Grasfrosch Grasfrosch Erdkröte Erdkröte Summe Summe Summe AN AB AN AB AN AB AN+AB 1988 ------6500 1989 - - - - 2799 5061 7860 1990 ------7540 1991 ------7000 1992 ------5800 1993 ------6200 1994 ------5600 1995 143 2153 1212 1287 1355 3440 4795 1996 98 3096 949 1041 1047 4137 5184 1997 31 1660 613 709 644 2369 3013 1998 9 1899 750 723 759 2608 3367 1999 3 2710 442 377 345 3087 3432 2000 38 2110 513 389 551 2499 3050 2001 237 1872 557 614 794 2485 3279 2002 171 2205 281 277 452 2482 2934 2003 93 1594 636 539 729 2133 2862 2004 19 1325 658 614 677 1939 2616 2005 106 1828 693 947 799 2775 3574 2006 65 2809 1508 1301 1573 4110 5683 2007 178 1943 1451 1249 1629 3192 4821 2008 153 2275 2399 2195 2552 4470 7022 2009 54 1925 1956 1607 2010 3532 5542 2010 43 1250 1968 1580 2011 2830 4861

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In diesen Zahlenangaben sind nur jene Lurche eingeschlossen, welche über die Straße getragen wurden, nicht inkludiert sind die Anzahl der überfahrenen Tiere (besonders im Herbst erhebliche Opferzahlen bei den anwandernden Grasfröschen!) und die Zaun- Umwanderer (eher geringe Anzahl).

Situation der Amphibienwanderung 2010 Die Gesamtzahl der an- und abwandernden Amphibien lag in diesem Jahr im Durchschnitt der letzten Jahre (Tab. 2, Abb. 1). Der Zaunauf- und -abbau erfolgte im Jahr 2010 wieder durch die „Froschträger“, unter Mitarbeit der Gemeinde Spital am Pyhrn. Die Betreuungsarbeiten dauerten vom 31. März bis zum 5. Mai 2010. Als Material kamen hauptsächlich Holzbretter zum Einsatz.

Amphibienwanderstrecke Pflegerteich/Spital am Pyhrn

8000

6000

4000 Amphibienzahlen

2000

0

94 96 10 1988 1990 1992 19 19 1998 2000 2002 2004 2006 2008 20 Jahre

Abbildung 1: Amphibienwanderstrecke Pflegerteich/Spital am Pyhrn : Anzahlen der über die Straße getragenen Amphibien (Summen An- und Abwanderung) von 1988 bis 2010.

Die Wanderstrecke Pflegerteich ist eine der größten in Oberösterreich und hat aufgrund der großen Menge an Lurchen und der starken, ungeschützten Herbstwanderung der Grasfrösche nach wie vor höchste Priorität für bauliche Schutzmaßnahmen!

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3.2) Lamberger/Rosenau am Hengstpass (Güterweg Innerrosenau) Die Wanderstrecke liegt im Dambachtal südöstlich von Rosenau/Hengstpass, in der Innerrosenau. Bei den Wanderungen im Frühjahr überqueren die Amphibien den in das Dambachtal führenden Güterweg Innerrosenau. Als Laichgewässer dienen mehrere Fischteiche, besonders die zwei großen Karpfenteiche, beim Bauer BURESCH vulgo LAMBERGER . Der nördliche, kleinere wird offensichtlich nur sehr extensiv genutzt. Im südlichen, großen Teich finden sich Karpfen in größerer Stückzahl. Als Winterlebensraum dienen die südwestexponierten, bewaldeten Ausläufer des Kleinen Mitterberges, östlich der Teiche. Als Sommerlebensraum werden die Wald- und Gebüschstrukturen und die feuchteren Gründlandflächen der Umgebung genützt. Der Eigentümer der Fischteiche bewirtschaftet diese in Form von Verkauf an Tageskarten für Angelfischer. Bemerkenswert sind neben den gewaltigen Amphibienbeständen ein Bestand der Bergeidechse ( Zootoca vivipara ) und das Vorkommen der Äskulapnatter ( Zamenis longissimus ) im Bereich der Straßenböschung. Leider sind auch beide Reptilienarten vom Straßenverkehr betroffen.

Tabelle 3: Kurzcharakterisierung der Amphibienwanderstrecke Lamberger/Rosenau am Hengstpass (Güterweg Innerrosenau).

Straße Güterweg Innerrosenau Lage beim Bauer LAMBERGER ; Güterweg km 0,5-1,2 Laichgewässer Fischteiche (BURESCH ) beim LAMBERGER Kontaktpersonen Hubert SCHEIK (4581 Rosenau/Hengstpass 37); Tel.: 07566/273; 0664/4134943 Betreuung seit 2001 Methode Zaun-Kübel Umland Grünland, Wald, Einzelhäuser Länge Wanderstrecke 700m, Hauptquerung im Bereich der beiden Teiche Amphibienarten Erdkröte ( Bufo bufo ), Grasfrosch ( Rana temporaria ), Gelbbauchunke ( Bombina variegata ) Populationsgröße 2006: >24.000 Ex. (An- und Abwanderung)

Wanderung 2010 Die Amphibienschutzaktion begann in diesem Jahr am 2. April und endete am 4. Mai. Es kam wieder ein massiver, ca. 50 cm hoher, Holzbretterzaun zum Einsatz. Beim Aufbau beteiligten sich mehrere Personen. Die Betreuung führten Herr Hubert Scheik und Mitarbeiter durch. Die Kübel mussten wieder wegen der großen Anzahlen an Lurchen (vor allem Erdkröte) in den Hauptwandernächten zwei mal pro Tag (morgens und abends) entleert werden! Alleine am 21. April, dem Tag mit der stärksten Wanderbewegung, wurden unglaubliche 2000 Lurche aus den Kübeln gesammelt, gezählt (geschätzt) und über die Straßen getragen. An Lurchen wurden 2010 insgesamt ca. 16.457 Ex. (Anwanderung: 10.311, Abwanderung: 5.649 Tiere) gezählt und über den Güterweg gebracht. Somit liegen die Zahlen im mittleren Bereich der letzten Jahre. Damit ist diese Wanderstrecke nach wie vor die mit Abstand größte in ganz Oberösterreich!

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Die Gesamtzahlen an Lurchen liegen heuer im mittleren bis oberen (Tab. 4). Die geringe Menge an anwandernden Grasfröschen fällt besonders auf (Anzahl der Abwanderer durchschnittlich bis hoch). Dazu ist anzumerken, dass, das die Fischteiche für die Art nur bedingt geeignet sind und im Bereich der Anwanderstrecke ein kleiner Teich in einer Weide für Unken und die Frösche extra angelegt wurde. Es könnte auch vermehrt zu Überwinterungen in den Laichgewässern gekommen sein. Deutlich geringer ist die Anzahl der anwandernden Erdkröten (zweitniedrigster Wert seit Beginn der Aufzeichnungen 2002).

Dauerhafte Schutzeinrichtung (Tunnel-Leit-Anlage) Bei der Begehung im November 2008 mit Ing. Peter Langeder (Landschaftsbau, Land OÖ.), Mag. Hermann Urban (Naturschutzabteilung, Land OÖ.), Peter Auerbach (Bgm. der Gemeinde Rosenau am Hengstpass) und Hubert Scheik (lokaler Organisator der Amphibienwanderstrecke) wurden gemeinsam Möglichkeiten für die Installation einer fixen Tunnel-Leit-Anlage erörtert. Da in absehbarer Zeit eine Sanierung der Fahrbahndecke des Güterweges notwendig sein wird, ist auch die Gemeinde Rosenau dafür, zumindest im besonders kritischen Bereich (300-400m) eine Tunnel-Leit-Anlage einzubauen. Im Jahr 2010 fanden keine weiteren Planung dazu statt. Das Thema sollte seitens der Naturschutzabteilung wieder angesprochen werden.

Tabelle 4: Zähldaten der an- und abwandernden Lurche an der Amphibienwanderstrecke Lamberger/Rosenau am Hengstpass, Güterweg Innerrosenau, Zaun-Kübel-Methode. AN=Anwanderung, AB=Abwanderung. Unke=Gelbbauchunke. Die Daten wurden freundlicherweise von Hubert Scheik (Rosenau/Hengstpass) zur Verfügung gestellt.

Jahr Gras- Unke Gras- Erd- Erd- Summe Summe Summe frosch AN AN frosch AB kröte AN kröte AB AN AB AN+AB 2002 430 989 7.469 3.471 7.899 4460 12.359 2003 420 390 8.500 5.800 8.920 6.190 15.100 2004 684 2 980 11.309 3.620 11.995 4.600 16.595 2005 2.311 1.809 10.376 3.192 12.687 5.001 17.688 2006 697 - 941 16.960 5.808 17.657 6.749 24.406 2007 416 - 618 11.109 3.650 11.525 4.268 15.793 2008 179 - 785 7.509 4.555 7.688 5.340 13.028 2009 153 - 371 13.248 5.577 13.401 5.948 19.349 2010 135 - 372 10.311 5.649 10.446 6.021 16.467

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3.3) Gosau-Vordertal Bei der Wanderstrecke Gosau-Vordertal handelt es sich um eine klassische Situation: eine relativ stark befahrene Bundesstraße liegt zwischen den Laichgewässer und den Winterlebensräumen. Bei den Laichgewässern handelt es sich um zwei Teiche, welche sehr nahe der Bundesstraße liegen. Der kleinere wird fischereilich intensiver genutzt, der größere weniger; beide weisen einen guten Wasserpflanzenbestand auf, die Ufer sind jedoch überwiegend steil ausgebildet. Die Teiche sind im Besitz des „Holzmeisters“, Herrn Schwaighofer aus Gosau; er betreibt auch die benachbarte Imbiss-Stube.

Tabelle 5: Kurzcharakterisierung der Amphibienwanderstrecke Gosau-Vordertal.

Straße B 166 Pass Gschütt Straße Lage Hauptwanderung im Bereich km 38,2 und 38,6 (Bärnau) Geogr. Koordinaten/Seehöhe 13°34´19´´E, 47°35´25´´N, 712m Laichgewässer 2 Teiche nahe der Bundesstraße (Eigentümer: Josef Schwaighofer, „Holzmeister“, Tel.: 06136/8192, 0676/7255435 Kontaktperson Dr. Robert und Gabi Reiter, Gosau 119, Tel.: 06136/20638; Gemeinde Gosau, Tel.: 06136/882111, Straßenmeisterei Bad Ischl: 06132/2320311 Betreuung Zaun-Kübel ab 2006 Umland Feuchtwiesen und Kulturland bzw. ausgedehnter Wald Länge Wanderstrecke Hauptquerung auf ca. 400m Länge Amphibienarten Grasfrosch ( Rana temporaria ) und Erdkröte ( Bufo bufo ) nachgewiesen, Molche möglich Populationsgröße mehrere tausend ad Ex. (2006: >4000)

Wanderung 2010 Der Zaunaufbau (Agrotel) erfolgte durch die Straßenmeisterei Bad Ischl zwischen Straßenkilometer 38,2 und 38,6 beiderseits, in Summe wurden also 800 Laufmeter aufgebaut. Die Zaunbetreuung übernahmen wieder Dr. Robert und Gabi REITER . An Zeitaufwand wurden dafür 16 Stunden verwendet. Die Anzahl der Lurche wurden in diesem Jahr etwas genauer bezüglich der Lage der Straßenquerung erhoben. In Summe wurden 2010 während der Anwanderung mit 3.384 Amphibien etwa die gleiche Menge über die Straße getragen wie im Vorjahr. Von der Abwanderung liegen keine Daten vor.

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AKTUALISIERTE WANDERSTRECKEN

3.4) Kriechbaum-Allerheiligen (Güterweg Allerheiligen) Die Wanderstrecke befindet sich nordöstlich der Kaolingrube (Kamig) Kriechbaum, südlich von Tragwein, Gemeinde Allerheiligen, Bezirk Perg. Die Amphibienwanderstrecke wird seit 1989, allerdings mit Lücken, mittels Zaun-Kübel-Methode betreut. Im Zuge von floristischen und faunistischen Untersuchungen in ausgewählten Abbaustellen des Unteren Mühlviertels von ESSL , WEIßMAIR & BRADER (1998) wurde auch die Kaolingrube Kriechbaum bearbeitet. Herpetologische Untersuchungen erfolgten zwischen 1993 und 1998 (6 Amphibienarten festgestellt: Erdkröte, Spring- und Grasfrosch, Gelbbauchunke, Laubfrosch und Teichmolch). Aus diesen Gründen ist über die Herpetofauna des Gebietes bzw. über die Wanderverhältnisse relativ viel bekannt.

Tabelle 6: Kurzcharakterisierung der Amphibienwanderstrecke Kriechbaum.

Straße Güterweg von Kriechbaum nach Allerheiligen Lage Kaolingrube Kamig Kriechbaum, S Tragwein, Gemeinde Allerheiligen (Bez. Perg) Laichgewässer Teiche, Tümpel und großes Schlammbecken im Osten der Kaolingrube Kriechbaum Kontaktpersonen Anfangs Herr W. REITER , Schulwart der Hauptschule Tragwein, Tel. 07263/88815, anschließend Frau E. PLASS und Herr Rudolf LEEB 07262/57211 (Naturwacheorgan) bzw. Mag. Johannes Moser, BH Perg; aktuell keine Betreuung Methode Zaun-Kübel Betreuung Derzeit keine Umland Grünland, Kaolingrube, Wald Länge gesamt ca. 700m, Hauptquerung auf ca. 300m Amphibienarten Erdkröte ( Bufo bufo ), Grasfrosch ( Rana temporaria ), Teichmolch (Lissotriton vulgaris ), Bergmolch ( Mesotriton alpestris ), Laubfrosch (Hyla arborea ), Gelbbauchunke ( Bombina variegata ). Populationsgröße max. 9.000 (ZKM 1989), hauptsächlich Erdkröten

Als Laichgewässer werden mehrere Teiche, Tümpel im Bereich der Kaolingrube (Kamig) genutzt. Die terrestrischen Lebensräume bilden die angrenzenden Wiesen bzw. bewaldeten Hügelkuppen.

Situation 2010

Aufgrund der schweren Erkrankung des Zaunbetreuers (Naturwacheorgan Herr LEEB ) konnte auch 2010 kein Amphibienzaun aufgestellt werden. Herr Leeb wird wahrscheinlich dauerhaft für die Zaunbetreuung ausfallen. Nach Mitteilung von Mag. J. MOSER (Bezirksnaturschutzbeauftragter BH Perg) konnte bislang auch kein Ersatz gefunden werden. An einer alternativen Lösung wird gearbeitet.

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Tabelle 7: Ergebnisse der Zaun-Kübel-Methode in Kriechbaum-Allerheiligen. * = wegen Erkrankung des Zaunbetreuers wurde kein Amphibienschutzzaun aufgestellt.

„Art“ AN AB SUMME Summe alle Arten 1989 8.953 Erdkröte 4.738 4.147 8.885 „Braunfrösche“ 29 34 63 „Molche“, Gelbbauchunke 1 4 5 1990 ca. 3.905 Erdkröte ca. 2.800 ca. 1.000 ca. 3.800 „Braunfrösche“ 68 26 94 „Molche“ 10 1 11 1991 ca. 4.895 Erdkröte ca. 2.600 ca. 2000 ca. 4.600 „Braunfrösche“ 164 89 253 „Molche“ 37 2 39 Gelbbauchunke 2 1 3 2000 4.592 Erdkröte 2.512 1.902 4.414 „Braunfrösche“ (v.a. Grasfrosch) 121 43 164 „Molche“ (v.a. Teichmolch) 14 - 14 2001 Straßensperre ? 2002 Straßensperre ? 2003 (ZKM) 2.432 2.432 2004 1.919 41 1.960 1.960 2005 720 170 890 890 2006 4.980 1.500 6.480 6.480 2007 5.302 1.152 6.474 6.474 2008 5.050 724 5.774 5.774 2009 Kein Zaun* 2010 Kein Zaun*

3.5) Puglalm-Hengstpass L 550 (Hengst Straße) Die Wanderstrecke liegt derzeit wieder in der Kompetenz der Straßenmeisterei Weyer (Straßenmeister SCHÜRHAGL ), vormals Straßenmeisterei Kirchdorf, Stützpunkt Windischgarsten. Auch im Jahr 2010 wurde kein Amphibienzaun aufgestellt, u.a. wegen Mangel an Zaunbetreuern in dieser abgeschiedenen Gegend. Die Straßenmeisterei Weyer kann die Zaun-Betreuung im Zuge der Fahrten des Streckendienstes nicht übernehmen, da die Fahrten zu selten bzw. zu spät am Tag dort hin führen. Als Laichgewässer fungieren zwei Gewässer unmittelbar oberhalb der Hengst Straße, nordwestlich der Puglalm, im Gebiet des Nationalparks Kalkalpen. Das bedeutendere ist ein temporärer, großer Weidetümpel mit ca. 10-15 m Durchmesser und einer Wassertiefe von max. 30 cm. Er wird hauptsächlich vom Schmelzwasser gespeist. Das zweite Gewässer ist ein kleiner, extensiver Fischteich (Karpfen), ca. 50 m oberhalb des Weidetümpels. Beide sind voll besonnt. Im Weidetümpel laichen die Mehrzahl der Grasfrösche und auch Erdkröten, im Fischteich überwiegend Erdkröten.

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Tabelle 8: Kurzcharakterisierung der Amphibienwanderstrecke Puglalm-Hengstpass.

Straße Hengst Straße L550 Lage Bereich Einfahrt Puglalm Laichgewässer Gr. Weidetümpel+Teich bei Puglalm Kontaktpersonen Bis 2006: Straßenmeisterei Kirchdorf Stützpunkt Windischgarsten; ab 2007: Straßenmeisterei Weyer. Früher:S. HACKL , H. SCHEIK , aktuell: N.N. Methode Zaun-Kübel Betreuung erstmals 2000, zuletzt 2005 ZKM, derzeit keine Umland Weide, Wald Länge ca. 150m beiderseits der Straße Amphibienarten Grasfrosch ( Rana temporaria ) und Erdkröte ( Bufo bufo ), selten Teichmolch ( Lissotriton vulgaris ) und Gelbbauchunke ( Bombina variegata ) Populationsgröße > 3000 (2500-3000 Grasfrösche, 200-300 Erdkröten), u.a.

Tabelle 9 : Amphibienwanderstrecke Puglalm/Hengstpass. Zähldaten von Herrn SCHEIK VON 2001 bis 2005. Aus den Jahren 2006-2009 liegen wegen großer Schneemengen bzw. Kompetenzänderungen keine Zähldaten vor.

Jahr Gras- Molche Gras- Erd- Erd- Summe Summe Summe frosch AN frosch AB kröte kröte AN AB AN+AB AN AN AB 2001 58 536 196 138 254 674 928 2002 1.012 2003 1.747 2004 1.327 8 248 151 109 1.486 357 1.843 2005 818 - 409 221 137 1.039 546 1.585

Maßnahmen/Laichgewässer

Neben einer dauerhaften baulichen Absicherung der Wanderstrecke sind vor allem Maßnahmen bei den Laichgewässern notwendig. Das Hauptlaichgewässer, der temporäre Weidetümpel unmittelbar oberhalb der Straße, führt nicht ausreichend lange Wasser. Viele der im Flachwasserbereich abgelegten Laichballen des Grasfrosches fallen daher trocken. Bei mehreren Begehungen in den Jahren 2008 und 2009 (Mag. H. Urban, Ing. P. Langeder, Dr. E. Weigand, H. Scheik, Verfasser), wurde vereinbart, dass der Nationalpark Kalkalpen im Zuge der Sanierung des Almwanderweges Verbesserungsmaßnahmen am Laichgewässer durchführt. Die leichte Vertiefung bzw. Mulde beim Abfluss soll mit Lärchenpfosten und Material aus dem Tümpel etwas erhöht werden. Da ein Wanderweg hier vorbei führt, wird oberflächlich eine dünne Schotterschicht aufgetragen. Nach schriftlicher Mitteilung von Herrn Hubert Scheik vom 24.5.2009 wurde das Laichgewässer auf der Puglalm 2009 nicht saniert (der Teich ist in diesem Frühjahr fast ausgetrocknet); auch im Jahr 2010 erfolgte keine Sanierung.

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3.6) Baumgarten-Weignersdorf (Reichenau/Mkrs.) 1501 Altenberger Straße Nordwestlich der Straße 1501 Altenberger Straße, von Altenberg nach Reichenau, liegt im Ortsgebiet von Baumgarten-Weignersdorf (Gemeinde Haibach/Mkrs.) ein Teich, welcher alljährlich im Frühjahr von Erdkröten, Grasfröschen und Teichmolchen zur Fortpflanzung aufgesucht wird. Bei dieser Wanderstrecke, bearbeitet von H. RUBENSER (Naturkundliche Station Linz), wird seit 1995 nur die Anwanderung der Lurche zum Laichgewässer mittels Zaun-Kübel-Methode geschützt. Abwanderungen über die Straße wurden bisher nicht oder nur in sehr geringem Umfang bemerkt. Offenbar nutzen die Lurche andere Weg zur Abwanderung. Zu Beginn der Rettungsaktion wurde der Zaun relativ spät aufgestellt, sodass der Grasfrosch bereits die Anwanderung abgeschlossen hatte und daher nicht aufscheint. Erst ab dem Jahr 1997 kann von einer weitgehend vollständigen Erfassung gesprochen werden.

Tabelle 10: Kurzcharakterisierung der Amphibienwanderstrecke Baumgarten-Weignersdorf (Reichenau/Mkr.).

Straße 1501 Altenberger Straße (Bezirksstraße) Lage Ortsgebiet von Weignersdorf-Baumgarten Laichgewässer Teich NW Straße Kontaktperson Herbert RUBENSER , Naturkundliche Station der Stadt Linz, Tel.: 0732/7070/1863 Methode Zaun-Kübel Umland Siedlung, kl. Wald, Grünland Länge ca. 80m Erdkröte ( Bufo bufo ), Grasfrosch ( Rana temporaria ), Amphibienarten Teichmolch ( Lissotriton vulgaris ) Populationsgröße 100-350

Die über die Straße anwandernden Mengen beider Lurcharten zeigen mittelfristig einen ziemlich gleich bleibenden Wert, allerdings mit erheblichen Schwankungen. Die Zaunbetreuung erfolgte 2010 zwischen 24. März und 30. April.

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Tabelle 11: Amphibien-Wanderstrecke Baumgarten-Weignersdorf (Reichenau/Mkrs.), nur Anwanderung (Daten von H. RUBENSER ).

Jahr Erdkröte Grasfrosch Teichmolch gesamt Bemerkung 1995 82 20 - 102 1996 79 - - 79 1997 101 21 - 122 1998 83 23 - 106 1999 120 10 - 130 2000 128 84 2 214 2001 117 12 2 131 2002 154 34 4 192 2003 314 27 - 314 2004 240 44 - 288 2005 176 27 - 203 2006 212 12 1 225 2007 275 1 5 281 1 Zauneidechse 2008 115 35 - 150 2009 145 49 - 194 2010 78 23 - 102 1 Grasfrosch überfahren

Von den Erdkröten waren 34 Einzelmännchen, 13 Einzelweibchen und 17 Paare (Summe 78 Ex.), Totfunde wurden nicht registriert. Von den Grasfröschen 6 Einzelmännchen, 7 Einzelweibchen und 5 Paare (in Summe 23 Tiere; ein weiterer Grasfrosch wurde überfahren.

3.7) Wintersdorf-Ottenschlag 1468 Wintersdorfer Straße (Bezirksstraße) Die Amphibien queren die Wintersdorfer Bezirksstraße in einem Wiesental östlich des Roadlberges, südöstlich von Wintersdorf (zwischen Ottenschlag und Alberndorf), um zu einem extensiven Fischteich zu gelangen. Die Überwinterungsgebiete liegen in den Wäldern östlich der Straße (Schwarzau). Als Sommerlebensraum werden vornehmlich die Wald- und Wiesengebiete südlich der Wintersdorfer Straße genutzt.

Tabelle 12: Kurzcharakterisierung der Amphibienwanderstrecke Wintersdorf-Ottenschlag.

Straße Wintersdorfer Straße 1468 Bezirksstraße Lage Gemeinde Ottenschlag Laichgewässer extensiver Fischteich südwestlich Straße Kontaktperson H. Rubenser, Frau Dr. SPETA (ÖNB Linz), F. KECK Methode Zaun-Kübel-Methode; seit dem Jahr 2000 Betreuung H. RUBENSER , (Franz KECK , Landwirt, Anrainer) Umland Gründland, Wald Länge ca. 500m Amphibienarten Erdkröte ( Bufo bufo ), Grasfrosch ( Rana temporaria ), Teichmolch ( Lissotriton vulgaris ) Populationsgröße Früher >1000, jetzt <200!

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Tabelle 13: Zählungen an der Wanderstrecke Wintersdorf-Ottenschlag (Zähldaten von H. Rubenser, E. Speta, F. Keck).

Jahr Erdkröte Grasfrosch Teichmolch Zauneidechse Gesamt Bemerkung

1997 - - - - 1021 Zähldaten Dr. SPETA 1998 - - - - 1212 Zähldaten Dr. SPETA 1999 - - - - 1048 Zähldaten Dr. SPETA 2000 - - - - 758 Zähldaten Dr. SPETA 2001 - - - - 633 Zähldaten Rubenser 2002 484 (+23 tote) - - - 507 Zähldaten Rubenser 2003 545 (+15 tote) 1 - - 561 Zähldaten Rubenser 2004 202 (+24 tote) 2 - - 228 Zähldaten Rubenser 2005 196 (+17 tote) - - - 213 Zähldaten Rubenser 2006 254 (inkl. 15 tote) - 7 - 261 Zähldaten Rubenser 2007 245 (inkl. 2 tote) 3 5 - 253 Zähldaten Rubenser 2008 168 1 - - 173 Zähldaten Rubenser 2009 146 (inkl. 2 tote) - 21 2 169 Zähldaten Rubenser 2010 57 (keine tote) - 3 - 60 Zähldaten Rubenser

Seit dem Jahr 2000 ist eine anhaltende, massive Reduktion der wandernden Amphibienbestände zu verzeichnen, trotz des Einsatzes der Zaun-Kübel-Aktion. Die Ursachen sind unbekannt. Nach Mitteilung von H. Rubenser sind in der Landschaft keine Veränderungen festzustellen. Bei den Laichgewässern ist sogar insofern eine Verbesserung eingetreten, als der Grundeigentümer, Herrr Keck, zwei Tümpel neben dem Hauptteich angelegt hat. Möglicherweise sind die Amphibien-Populationen vom Chydritpilz (Batrachochytrium dendrobatidis ) befallen. Es handelt sich dabei um eine hoch ansteckende, tödlich verlaufende Pilzinfektion. Der Pilz befällt die Haut der Amphibien und schädigt die so stark, dass sie daran verenden. Die Krankheit tritt weltweit auch in Gegenden auf, die bislang vom Menschen und der modernen Zivilisation noch wenig bis unbeeinflusst sind, selbst in scheinbar unberührten Urwaldgebieten. Besonders betroffen sind die Amphibien in Amerika und Australien, es liegen aber auch schon Fälle aus Europa und Österreich vor. Es gibt derzeit wenig Möglichkeiten die Krankheit zu bekämpfen oder infizierte Tiere zu behandeln.

3.8) Umfahrung Sierninghofen B 122 Die Wanderstrecke Sierninghofen B 122 liegt an der Umfahrung Sierning, auf Höhe der Schottergrube EDER , ca. 10 km westlich von Steyr. Neben der klassischen Frühjahrswanderung kommt es hier auch zu herbstlichen Wanderungen. Die Zaunbetreuung erfolgte 2009 fast die gesamte Vegetationsperiode. Der Zaun wird mittlerweile, wegen des hohen Aufwandes und der sichergestellten Betreuung auch außerhalb der Hauptwanderzeiten, im Winter nicht mehr abgebaut. Bei der Anwanderung wurden im Jahr 2010 nur etwa 100 Erdkröten erfasst. Die meisten wurden wieder in das Restgewässer in der Schottergrube abgesetzt, ein Teil in das neue Augewässer an der Steyr (Gründberg-Süd, Gemeinde Sierning) gebracht. Dieses Gewässer wurde nach Anregung durch den Verfasser am Rande des neuen Totarmes errichtet. Rückwanderer am Lurchzaun wurden wie im Vorjahr keine registriert, die Ursachen sind nicht bekannt. Die Abwanderung erfolgt hier über alle Richtungen rund um die Schottergrube

W.Weißmair, TB für Biologie Neuzeug/Sierning Seite 17 Amphibienschutz an Straßen in Oberösterreich Bericht für 2010 verteilt. Möglicherweise kam wegen Verfüllungen in der Schottergrube, auch im Nahbereich des Laichgewässers, zu vermehrten Ausfällen. Die vom Eigentümer und Betreiber der Schottergrube (Herr Eder) vor mehreren Jahren zugesagten Teiche auf der Nordseite der Schottergrube wurden leider bislang nicht realisiert.

Tabelle 14: Kurzcharakterisierung der Amphibienwanderstrecke Sierninghofen B 122.

Straße B 122 Voralpen Straße Lage Hautstrecke etwa bei km 38,5 bis 39; Höhe Schottergrube EDER Laichgewässer Grundwassersee in Schottergrube. Neues Laichgewässer in der Steyrau, Gründberg Süd Kontaktperson Daniel SOMMERFELD (Sierning), Tel.: 07259/4791, oder 0664/3834878, Straßenmeisterei Steyr, Herr RESCH Betreuung ZKM seit 2002; D. Sommerfeld, Straßenmeisterei Steyr Umland Schottergrube, Siedlungsgebiet, Laubwald (Winterquartier) Länge Hautquerungen beiderseits der Straße ca. 500m; (Querungen auch auf der alten Bundesstraße) Amphibienarten Erdkröte ( Bufo bufo ), Springfrosch ( Rana dalmatina ), Wasserfrosch (Rana sp.), u.a. Populationsgröße >500

3.9) Saxen B3 Die Wanderstrecke befindet sich an der B3 bei Saxen/Wetzelsdorf. Die Betreuung der Wanderstrecke hat im Jahr 2010 wieder die Fam. Veronika KIRCHNER aus Saxen übernommen. Im Jahr 2008 wurde im Zuge der Errichtung eines Radweges ein Metall- Amphibienleitsystem und eine Stopprinne der Fa. Maibach auf einer Länge von ca. 300 Meter installiert. Damit kann zwar der Zaunaufbau eingespart werden, nicht jedoch das Vergraben der Fangeimer und die täglichen Sammelaktionen zur Lurchwanderzeit. Der Einbau von Tunnels wird dringend angeraten.

Tabelle 15: Kurzcharakterisierung der Amphibienwanderstrecke Saxen B3.

Straße B3 Donau Straße Straßenkilometer 195,9 bis 196,4 (Hauptquerung) Straßenmeisterei Grein Laichgewässer Augewässer in den Donauauen Kontaktperson Veronika KIRCHNER (Tel.: 07269/6828, Wetzelsdorf), Robert GATTRINGER (Baumgartenberg), Mag. Johannes MOSER (BH-Perg) Methode Zaun-Kübel-Methode (ZKM), 2008 Leitsystem ohne Tunnels installiert Betreuung ZKM: 1992-1994, 1996, ab 2002 Umland Wirtschaftswiesen, Hecken und Mischwald Länge 300-500m

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Das Besondere an dieser Wanderstrecke sind die in Oberösterreich sehr seltenen Knoblauchkröten ( Pelobates fuscus ), der Laubfrosch ( Hyla arborea ) und die hohe Artenzahl (5 Arten; unter den Braunfröschen befinden sich Gras- und Springfrösche).

Tabelle 16 . Zählergebnisse der Zaun-Kübel-Methode an der B3 bei Saxen 1992-1996, nach den Aufzeichnungen von Herrn Rudolf SEVCIK (Wetzelsdorf).

Datum „Frösche“ „Kröten“ Knoblauchkröte Alle Lurche 8.3.1992 3 9.3.1992 1 13.3.1992 2 2 14.3.1992 4 7 21.3.1992 7 6 Summe 1992 15 15 30 Summe 1993 2 11 8 21 Summe 1994 15 9 21 Summe 1996 11 4 2 17

Tabelle 17 . Zählergebnisse der Zaun-Kübel-Methode an der B3 bei Saxen ab 2002, nur Anwanderung. * keine Daten wegen frühen Zaunabbaues.

Jahr Knoblauchkröte Laubfrosch Erdkröte „Braunfrosch“ Alle Lurche 2002 8 9 19 19 55 2003 18 6 35 20 79 2004 16 18 15 52 101 2005 0 19 22 28 69 2006 1 20 14 12 47 2007 12 0 11 5 28 2008 * 2 19 25 46 2009 13 3 29 15 60 2010 10 7 23 19 59

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3.10) Haag am Hausruck Die Wanderstrecke befindet sich im nahe des Ortskernes der Gemeinde Haag am Hausruck, Bezirk Grieskirchen. Die Lurche wandern vom Winterquartier im Bereich des Schlosses Starhemberg über die Straße zum Laichgewässer.

Tabelle 18: Kurzcharakterisierung der Amphibienwanderstrecke Haag am Hausruck.

Straße Starhembergstraße 1077 Lage Haag am Hausruck, Ortsmitte Straßen-Nummer 1077 Geogr. Koordinaten/Seehöhe 13°38´35´´E, 48°11´12´N, 500m Laichgewässer Schönungsteich Starhemberg („Sparkassenteich“) Kontaktperson DI Sabine GREIFENEDER , Haag am Hausruck, Tel.: 0650/6209622; STRAßENMEISTEREI WEIBERN , Piretweg 10, A-4675 Weibern, Tel.: 07732/2502 oder 0664/4031812 Betreuung ZKM ab 2007 provisorisch, ab 2008 professionell Umland Wald, Siedlungsgebiet, Park, Grünland Länge Wanderstrecke ca. 400m Amphibienarten Erdkröte ( Bufo bufo ), Grasfrosch ( Rana temporaria ), Bergmolch (Ichthyosaura alpestris ), weitere Arten? Populationsgröße Etwa 5.000

Die Hauptbetreuerin und Organisatorin vor Ort, Frau GREIFENDER , wohnt in der Nähe und beobachtet die Problematik seit mehreren Jahren. Im Jahr 2010 wurden wieder 400 Laufmeter Amphibienschutzzaun der Firma Maibach aufgestellt (Straßenmeisterei Weibern). In Summe wurden mit etwa 4.894 Lurchen etwas mehr als im Vorjahr über die Straße getragen. Auf die Anwanderung entfallen 3.183 Tiere, auf die Abwanderung 1.627. Überfahren wurden 60 Lurche. Neben der Hauptmasse der Erdkröten wurden 19 Molche, 2 Unken und 3 Frösche (Grasfrösche?) registriert.

Tabelle 19 . Zählergebnisse der Zaun-Kübel-Methode in Haag am Hausruck, Ortsmitte. W=Weibchen.

Jahr Erdkröte Grasfrosch Bergmolch Unken Totfunde Summe 2007 etwa 1500-2000 2008 4.819 ? 4 (w) 4 (w) 4.823 2009 4.292 - 3 Molche 3 Molche 110 4.405 2010 4.810 3 19 2 60 4.894

3.11) St. Florian bei Linz-Ortsgebiet/Prandtauerstraße Die Amphibienwanderstrecke liegt im Ortsgebiet der Gemeinde St. Florian bei Linz, Bezirk Linz-Land. Die Tiere wandern von mindestens zwei Richtungen zum Laichgewässer: von Norden über eine Siedlungsstraße (Ziegeleistraße) und von Richtung südwest kommend über die St. Florianer Stift Straße Nr. 1394 zum Teich. Der Teich ist zwar durch Wasserpflanzen relativ gut strukturiert, beherbergt aber sehr viele Goldfische! Die Hauptquerung der Straße 1394 findet im Bereich der Prandtauerstraße statt. Die Gemeinde steht dem Amphibienschutz an Straßen positiv gegenüber (G. LEHNER , Obmann des Umweltausschusses).

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Tabelle 20: Kurzcharakterisierung der Amphibienwanderstrecke St. Florian bei Linz/St. Florianer Stift-Straße.

Straße St. Florianer Stift-Straße, Nr. 1394 Lage Ortsgebiet St. Florian, Höhe Kreuzung Prandtauerstraße Geogr. Koordinaten/Seehöhe 14°22´03´´E, 48°12´16´N, 285m Laichgewässer Kleiner Teich neben Straße = „Biotop Aichtfeld“ (Gemeinde=Grundeigentümer) Kontaktperson Gemeinde St. Florian, Frau Maria HACKEL , Tel.: 07224/4255-31 Betreuung ZKM ab 2008 Umland Siedlung, Wald, Felder Länge Wanderstrecke ca. 300m (beide Straßen) Amphibienarten Erdkröte ( Bufo bufo ), weitere Arten? Populationsgröße >500

Situation 2010 Nach Auskunft von Frau Hackl wurde im Jahr 2010 wieder der Amphibienschutzzaun aufgestellt, es waren jedoch nur sehr wenige Amphibien in den Kübeln (es wurden keine Zahlen ermittelt). Sie vermutet, dass Anrainer immer wieder die Kübel entleert haben, ohne die Daten der Gemeinde weiter zu leiten. Nächstes Jahr, also 2011, wird geprüft, ob auch die nordseitige Anwanderung mittels Zaun-Kübel-Methode abgesichert werden kann.

3.12) St. Florian bei Linz-Taunleiten Die Amphibienwanderstrecke liegt im Ortsteil Taunleiten, Bezirk Linz-Land. Neben der kleinen Straße liegt ein Fischteich, welcher als Laichgewässer für die Erdkröten fungiert. Es wurden etwa 100 m Amphibienschutzzaun aufgestellt. Die Betreuung erfolgt in der Regel durch den Siedlerverein St. Florian (Obmann Richard Nouak) bzw. die Fam. Freimund und Schönböck.

Tabelle 21: Kurzcharakterisierung der Amphibienwanderstrecke St. Florian bei Linz/Taunleiten.

Straße Taunleiten-Straße Lage Ortsgebiet St. Florian, Taunleitenstraße Geogr. Koordinaten/Seehöhe 14°23´24´´E, 48°13´16´N, 258m Laichgewässer Kleiner Fischteich neben Straße (privat) Kontaktperson Gemeinde St. Florian Betreuung ZKM 2008 Umland Wald, Felder Länge Wanderstrecke ca. 150m Amphibienarten Erdkröte ( Bufo bufo ), weitere Arten? Populationsgröße >500

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Abbildung 2 : Lage der Amphibienwanderstrecke St. Florian bei Linz/Taunleiten . Der rot markierte Bereich kennzeichnet die Hauptquerung, welche auf einer Länge von etwa 150m stattfindet. Blauer Punkt=Laichgewässer.

Situation 2010 Nach Auskunft von Frau Hackl wurde im Jahr 2010 auch hier wieder der Amphibienschutzzaun aufgestellt. Es wurden in Summe nur 18 Amphibien am Zaun registriert und keine überfahrenen Lurche festgestellt. Die Ursachen der geringen Wanderaktivität in diesem Jahr sind nicht bekannt. Es ist geplant 2011 wieder einen

3.13) Scharnstein-Kothmühle Die Amphibienwanderstrecke ist seit etwa 20 Jahren bekannt und wurde eben so lange vom Verein „ARGE Umweltschutz Almtal“ (Erich und Heidi Lankmaier: 4644 Scharnstein, Tiessenbach 22, Tel. 07615-7766, Mobil: 0676-3901119, Mail-Adresse: [email protected] , und weitere etwa 10 Personen) betreut. Die folgenden Angaben stammen von der Familie Lankmair. Anfangs standen an beiden Seiten der Straße Holzzäune, in den letzten Jahren nur mehr auf der Ostseite zwischen Alm und Straße. Auf der Westseite kam seit etwa 8 Jahren ein „Folienzaun“ zum Einsatz. Es existieren keine Aufzeichnungen über die wandernden Lurche. Generell sind sie aber stark zurückgegangen. Dies bestätigten dem Verfasser auch die beiden Vogelkundler Konsulent Norbert Pühringer (Scharnstein) und Konsulent Gernot Haslinger (Grünau). Der Fam. Lankmair ist es jedoch weniger um Artenschutz als mehr um das Leid der Tiere gegangen. Die Gemeinde Scharnstein unterstützte das Projekt, indem der Zaun im Bauhof lagern durfte. Am 18.2.2010 wurde beim Umwelt-Treffen des Vereins beschlossen, die Betreuung des Amphibienzaunes wegen „Sinnlosigkeit“ vorerst nicht mehr weiter zu machen. Derzeit finden immer noch Amphibienwanderungen im Bereich der Kothmühle statt.

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Abbildung 3 : Lage der Amphibienwanderstrecke Scharnstein-Kothmühle nördlich von Grünau im Almtal .

3.14) Taufkirchen/Trattnach Die Amphibienwanderstrecke liegt südlich von Adrischendorf, im Gemeindegebiet von Taufkirchen an der Trattnach (13°44´09´´E/48°14`09´´N, 370m). Die Tiere müssen hier eine Gemeindestraße auf einer Länge von etwa 500m überwinden um zum Laichgewässer, einem größeren Fischteich, zu gelangen. Der Teich wird angelfischereilich genutzt. Bei der Begehung am 18.5.2009 wurden vereinzelte überfahrene Erdkröten gefunden. Laut Frau Stefanie Anzengruber, der lokalen Kontaktperson aus Adrischendorf 5, Taufkirchen/Trattnach (Tel.: 0680/2135196), wurden 2009 nur einzelne Kröten überfahren, im Jahr 2007 waren es etwa 70 Exemplare. Sie beobachtet die Lage seit etwa 20 Jahren. Früher wurden wesentlich mehr Lurche getötet. Versuche mittels eines Verkehrsschildes („Achtung Frösche“) auf die Problematik aufmerksam zu machen, scheiterten bislang am Bürgermeister. Für die Zaunbetreuung kommt derzeit nur Frau Anzengruber in Frage, eine ZKM ist hier daher unrealistisch. Mit Frau Anzengruber wurde vereinbart, dass sie die Kröten im Jahr 2010 während der Anwanderung in der Wiese abfängt und zum Teich bringt.

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Abbildung 4 : Amphibienwanderstrecke Taufkirchen an der Trattnach. Der rote Kreis umschließt das Laichgewässer und die Hauptproblemzone, die vorbei führende Gemeindestraße.

Situation 2010 Nacht Mitteilung von Frau Anzengruber waren im Frühjahr 2010 nur ganz wenige Lurche bei der Anwanderung anzutreffen (etwa ein Hand voll), überfahren wurden nur 2 Ex. Aus diesem Grund erfolgten auch keine weiteren Maßnahmen, sie wird die Lage weiter beobachten. Der Grund für den Rückgang der Lurche könnte darin liegen, dass fast alle Wiesen um den Teich umgeackert wurden.

3.15) Breitenröth, Attersee Nach Mitteilung von Frau E. Hubelnig wurden im Frühjahr 2010 insgesamt 5.021 Lurche registriert (2009: >8.000, siehe auch WEIßMAIR 2010); sie zählt damit zu den größten Wanderstrecken des Landes! Davon entfielen 4.766 auf Erdkröten, 245 waren Grasfrösche und 10 Molche. Genauere Aufzeichnungen über die Lage der Querungen (Anzahlen der Lurche in den nummerierten Kübeln, etc.) wurden der ökologischen Bauaufsicht für den Golfplatz Attersee West, Frau DI GOTSCHY , übermittelt. Die Wanderstrecke befindet sich mitten im Gelände des Golfplatzes, der Golfplatzbetrieb stellt eine bedeutende Gefährdung der Amphibien-Wanderungen dar, vor allem jene der Jungtiere.

Tabelle 22: Kurzcharakterisierung der Amphibienwanderstrecke Breitenröth-Attersee (Golfplatz).

Straße Güterweg Breitenröth Lage Grenze der Gemeinden Attersee und Nussdorf am Attersee Geogr. Koordinaten/Seehöhe 13°31´08´´E, 47°53´27´N, 500m Laichgewässer Teiche im so genannten Biotop Breitenröth Kontaktperson Frau Eleonore Hubelnig, önj-St. Georgen; [email protected] Betreuung ZKM ab 2008, gute Daten ab 2009 Umland Wiesen, Gehölze; geplant Golfplatz mit Bahnen rund um das Biotop! Länge Wanderstrecke ca. 300m Amphibienarten Erdkröte ( Bufo bufo ), Grafrosch ( Rana temporaria ), Molche, weitere Arten? Populationsgröße >8000!

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Neue oder intensiver bearbeitete Wanderstrecken

Intensiver betreut wurden die folgenden vier erst kürzlich bekannt gewordenen oder gänzlich neuen Amphibienwanderstrecken: Neukirchen bei Lambach, Lichtenberg bei Linz, Gaspoltshofen und Grünau im Almtal/In der Lahn. Zweck der Untersuchungen war die jeweilige, aktuelle lokale Wandersituation einzuschätzen. Wo genau finden die Amphibienquerungen statt? Welche Lurcharten sind betroffen und wie groß in etwa sind die Bestände? Wo in der Umgebung befinden sich adäquate Amphibien- Laichgewässer? Kann mit einfachen Mitteln (Zaun-Kübel-Methode) die Situation vorerst entschärft werden? Sind dauerhafte Schutzmaßnahmen möglich?

3.16) Neukirchen bei Lambach Die Amphibienwanderstrecke liegt am südwestlichen Ortsrand der Gemeinde Neukirchen bei Lambach. Die Lurche wandern höchst wahrscheinlich hauptsächlich aus westlicher Richtung, aus dem „Neukirchner Holz“ zum Laichgewässer, einem größeren, privaten Schwimmteich an. Der Teich misst eine Wasserfläche von etwa 2.000m², ist fischfrei, sehr gut besonnt und naturnahe angelegt, also für Lurche optimal geeignet. Bei der Wanderung zum Laichgewässer müssen 2 Straßen gequert werden. Eine Gemeindestraße (Richtung Breitenschützing) und die Spöck-Straße, eine Landesstraße. Die Haupt-Querungen finden jeweils auf einer Länge von ca. 200m statt. Herr Klissenbauer würde die Zaunbetreuung übernehmen, nicht aber den Auf- und Abbau. Am 28. März 2009 wurden im Zuge der Besichtigung der Wanderstrecke etwa 30 überfahrene Erdkröten und 35 überfahrene Teichmolche gezählt. Der Teichmolch ist die Amphibienart des Jahres 2010! Aufgrund der zu erwartenden großen Mengen an Teichmolchen und Erdkröten sollte hier eine Zaun-Kübel-Methode angestrebt werden.

Tabelle 23: Kurzcharakterisierung der Amphibienwanderstrecke Neukirchen bei Lambach.

Straße Spöck-Straße, Nr. 1254 Lage Ortsrand Neukirchen bei Lambach Geogr. Koordinaten/Seehöhe 13°49´06´´E, 48°05´23´N, 390m Laichgewässer Privater Schwimmteich, ca. 2000m², Johann Klissenbauer, 4671-Neukirchen b Lambach 5 Kontaktperson Johann Klissenbauer, Neukirchen b Lambach Betreuung Keine Umland Siedlung, Wald, Wiesen Länge Wanderstrecke jeweils etwa 200m (beide Straßen), Summe 400m Amphibienarten Erdkröte ( Bufo bufo ), Teichmolch ( Lissotriton vulgaris ), weitere Arten? Populationsgröße ? vermutlich groß

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Abbildung 5: Amphibienwanderstrecke Neukirchen bei Lambach. Blauer Punkt=Laichgewässer, rote Balken=Hauptquerungen der Lurche, die 1254 ist die nähere am Laichgewässer.

Situation der Wanderung 2010 Am 1. März statteten Frau Dr. M. Heinisch, Ing. P. Langeder und der Verfasser der Gemeinde Neukirchen einen Besuch ab. Wir sprachen mit dem Amtsleiter (Herr Himmelbauer) und dem Bürgermeister (Herr Pühretmayer). Beide werden sich um weitere Mitarbeiter (neben Herrn Klissenbauer, dem Teichbesitzer) für die Zaunbetreuung bemühen. Leider hat die Gemeinde keine Zaunbetreuer gefunden und auch keine finanziellen Mittel, so musste im Frühjahr 2010 eine Zaun-Kübel-Maßnahme unterbleiben.

3.17) Gaspoltshofen Auch bei dieser Wanderstrecke handelt es sich um eine klassische Situation, wo eine Straße sehr nahe neben mehreren großen Fischteichen vorbeiführt. Die Gemeinde steht dem Amphibienschutz äußerst positiv gegenüber und hat sich beim Land gemeldet, weil sie etwas gegen die überfahrnen Lurche unternehmen möchte (eine eher seltene Situation in Oberösterreich). Im Jahr 2009 wurden nach Mitteilung des Amtsleiters von Gaspoltshofen hunderte Lurche überfahren. Bereits bei den Vorbereitungsarbeiten war das Engagement der Gemeinde groß. So wurden z.B. für die Versenkung der Kübel entlang des Zaunes gleich Rohre (40 Stück) mit einem Minibagger in den Boden versenkt, weil man eine dauerhafte und professionelle Lösung haben wollte. Es ist dies derzeit die einzige Wanderstrecke in Oö. wo die Kübel in Rohre versenkt werden.

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Tabelle 24: Kurzcharakterisierung der Amphibienwanderstrecke Gaspoltshofen.

Straße Hammermühl Straße (Gemeindestraße) Lage Fading, Mostlandteiche Geogr. Koordinaten/Seehöhe 13°45´07´´E, 48°08´56´N, 420m Laichgewässer Mostlandteiche (mehrere große Fischteiche) Kontaktperson Herr Siegfried Kagerer, Gemeinde Gaspoltshofen Herr Amtsleiter Franz Schiermair, Gemeinde Gaspoltshofen, Tel.: 07735/695421 Betreuung Bislang keine, Zaun-Kübel-Methode ab 2010 Umland Bachtal mit Fischteiche und Erlensumpf, Siedlung, Wald, Wiesen Länge Wanderstrecke ca. 500m (beide Straßen) Amphibienarten Erdkröte ( Bufo bufo ), Grasfrosch ( Rana temporaria ), weitere Arten? Populationsgröße >4000

Abbildung 6: Amphibienwanderstrecke Gaspoltshofen. Blaue Punkte=Laichgewässer (Mostlandteiche), rote Balken=Hauptquerungen der Lurche.

Amphibienwanderungen 2010 Am 1. März besuchten Frau Dr. M. Heinisch; Herr Ing. P. Langeder und der Verfasser die Gemeinde Gaspoltshofen und führten mit dem Amtsleiter, Herrn F. Schiermair, ein Gespräch wegen Amphibienzaun und Förderungen. Vereinbart wurde der Ankauf eines Maibach Amphibienzaunes, leichte Ausführung, 800 Laufmeter (Materialkosten: Zaun+Kübel ca. 5.000 Euro). Der Zaun wird zu 75% vom Land Oö. gefördert. Die Gemeinde bezahlt den Rest, übernimmt die Zaunaufstellung und den Abbau und kümmert sich auch um die Betreuung. Im Anschluss wurde die Wanderstrecke kurz mit Herrn Kagerer besichtigt. Am 12. März wurde die Wanderstrecke nochmals besichtigt und mit Herrn Kagerer, dem lokalen Ansprechpartner seitens der Gemeinde, das gerade angelieferte Zaunmaterial geprüft und die Aufstellung erklärt. Die Zaunaufstellung dauerte vom 16.-17.3.2010, es lag immer noch stellenweise 10cm Schnee. Die Amphibienwanderungen setzten in Gaspoltshofen etwa um den 20. März ein. Der Auf- und Abbau erfolgte durch Mitarbeiter des Gemeindebauhofes und vielen freiwilligen Helfern aus der Bevölkerung.

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Rechtzeitig vor Beginn der Krötenwanderung (Laichzeit) konnte am 21. März mit der Sammelaktion begonnen werden. Die in den Kübeln gesammelten Kröten und Frösche wurden jeweils am Morgen und Abend durch Freiwillige auf die andere Straßenseite gebracht und entleert. Insgesamt konnten dadurch bis zum Ende am 6. Mai ca. 4850 Amphibien gerettet werden.

Tabelle 25: Zähldaten der Zaun-Kübel-Methode in Gaspoltshofen (Daten von der Gemeinde Gaspoltshofen, S. Kagerer).

Kalenderwoche 12 13 14 15 16 17 18 Zum Teich 1225 1086 52 70 9 37 2 Vom Teich 369 659 758 420 34 113 16

Die gesammelte Tieranzahl je Tag war witterungsabhängig sehr unterschiedlich. So waren an den stärksten Tagen 651 (05. April) bzw. 509 (29. März) Tiere, an anderen Tagen kein einziges, unterwegs.

3.18) Grünau im Almtal – In der Lahn Die Amphibienwanderstrecke befindet sich entlang der Schindlbachstraße (Gemeindestraße in das Schindlbachtal), Gemeinde Grünau im Almtal, auf Höhe Altmannstraße. Die Lurche wandern von Norden kommend über die Straße zum Magerhofer-Teich, einem extensiv genutzten Fischteich in einer Feuchtwiese mit einem Schilfbestand, ca. 50m nördlich der Straße. Die Haupt-Querungen der Straße durch wandernde Lurche finden etwa auf einer Länge von 250 bis 300 Meter statt, sodass für den Beginn der ZKM eine Zaunlänge von 500- 600m ausreichen müsste. An Lurcharten wurden im Jahr 2009 Erdkröte und Grasfrosch festgestellt. In Summe mussten etwa 500 überfahrene Lurche registriert werden.

Abbildung 7: Lage der Amphibienwanderstrecke Grünau im Almtal/In der Lahn.

Die lokale Koordination und Zaunbetreuung würde Frau Monika FELIX , Grünau, Hochschlag 10, Tel.: 0676/4852433, übernehmen. Frau FELIX hat bereits 3-4 Betreuer für einen Amphibienzaun organisiert.

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Situation 2010 Die Vorbereitungsarbeiten für die Zaun-Kübel-Methode gestalteten sich bei dieser Wanderstrecke sehr aufwändig. Einerseits war von der Gemeinde Grünau als Abgangsgemeinde auch bei bestem Willen keine finanzielle Unterstützung möglich. Andererseits hat Frau Felix eine mehr als perfekte Vorbereitung im Sinn. Sie kümmerte sich nicht nur um Zaunbetreuer, sondern sammelte auch Spenden bei lokalen Firmen für die Mit- Finanzierung des Zaunes. Auch die genaue Länge und Lage des Zaunes wurde gemeinsam mit dem Verfasser festgelegt. Kurz vor Beginn der Amphibienwandersaison 2010 wollte Frau Felix aber die Aktion auf nächstes Jahr verschieben.

3.19) Lichtenberg bei Linz Am 25. März 2010 wurde die Wanderstrecke gemeinsam mit der Familie Roithinger, einer „Biologenfamilie“ welche unweit der Strecke wohnt, besichtigt. Zufälligerweise war an diesem Tag auch die Besitzerin des Teiches, welcher als Laichgewässer fungiert, anwesend. Es handelt sich um eine klassische Situation, mit einer nahe an einem Teich vorbeiführenden Straße (Güterweg Asberg), welche von den an- und abwandernden Lurchen überwunden werden muss. In den letzten Jahren wurden bis zu 100 überfahrene Erdkröten registriert. Der Teich mit ca. 200m² Wasserfläche befindet sich in Maierdörfl nordöstliche von Lichtenberg. Er wird als extensiver Angelteich genutzt und weist durchwegs Steilufer auf. Im Umland befinden sich Bauernhöfe, Streuobstwiesen, Gärten und Fettwiesen, weiter entfernt auch Gehölze. Als Erstmaßnahme würden etwa 200 Laufmeter Amphibienschutzzaun an der Anwanderseite ausreichen. Die Familie Roithinger würde wochentags die Zaunbetreuung übernehmen, die Teichbesitzerin würde am Wochenende mithelfen. Frau Mag. M. Heinisch hat angekündigt, die Gemeinde Lichtenberg zu informieren. Der Bezirksbeauftragte für Naturschutz, Mag. J. Moser, wurde vom Verfasser am 26.3.2010 informiert.

Tabelle 26: Kurzcharakterisierung der Amphibienwanderstrecke Lichtenberg bei Linz.

Straße Güterweg Asberg Lage Maierdörfl NO Lichtenberg bei Linz Geogr. Koordinaten/Seehöhe 14°16´36´´E, 48°22´39´N, 655m Laichgewässer Privater Fischteich, ca. 200m² Kontaktperson Mag. Gottfried Roithinger, Asbergstr. 52, Tel.: 07239/20100, 0664/5537882 Betreuung Keine Umland Bauernhöfe, Streuobstwiesen, Fettwiesen, Gehölze Länge Wanderstrecke ca. 200m Amphibienarten Erdkröte ( Bufo bufo ), weitere Arten? Populationsgröße ?

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Abbildung 8: Amphibienwanderstrecke Lichtenberg bei Linz. Blauer Punkt=Laichgewässer, rote Balken=Hauptquerungen der Lurche.

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Weitere Wanderstrecken

Frankenburg/Hausruck, Güterweg Hofberg Die Wanderstrecke wurde Mitte der 1990er Jahre besucht und ausführlicher dokumentiert (siehe Weißmair 1997).

Tabelle 27: Kurzcharakterisierung der Amphibienwanderstrecke Frankenburg, Güterweg Hofberg.

Straße Güterweg Hofberg Lage Gemeinde Frankenburg am Hausruck Geogr. Koordinaten/Seehöhe 13°30´34´´E, 48°05´13´N, 670m Laichgewässer Egelsee: extensiver, privater Teich am Waldrand Kontaktperson Josef Wadl (Frankenburg/Hausruck), Tel.: 07583/7275 privat, 7054 dienstlich (Hauptschule) Betreuung ZKM ab 1992, anfangs keine Zähldaten, Ausweitungen des Zaunes Umland Wiesen, Wald, Einzelhäuser Länge Wanderstrecke Ursprünglich ca. 300m, jetzt mehr als 500m Amphibienarten Erdkröte ( Bufo bufo ), Grafrosch ( Rana temporaria ), Teichmolch ( Lissotriton vulgaris ), Bergmolch ( Ichthyosaura alpestris ), weitere Arten? Populationsgröße >3000

Seit 1992 wird von Schülern der Hauptschule Frankenburg/H. („Projektunterricht“) unter Anleitung des Fachlehrers Josef WADL mit finanzieller Unterstützung der Marktgemeinde Frankenburg/H. in der Ortschaft Kinast ein „Froschzaun“ aufgestellt. Der Zaun (ca. 500 Laufmeter der Fa. Grube-Forst) steht nur auf der Anwanderseite, es gibt hier offenbar kaum Rückwanderer an der selben Stelle. Das Material stellte die Gemeinde zur Verfügung. Die sehr arbeitsaufwendige Kontrolle der Kübel und den „Lurchtransport“ über die Straße übernahmen Anrainer und SchülerInnen der Hauptschule Frankenburg/H. (siehe Dank).

Situation der Amphibienwanderung 2010 Der Spätwinter 2010 war in der Gegend sehr lange und schneereich, vor allem der März war kalt mit zahlreichen Frostnächten.

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Abbildung 9: Schüler der Hauptschule Frankenburg am Hausruck beim „Praxisunterricht – Lebende Lurche“ durch den Verfasser, welche an der Wanderstrecke Güterweg Hofberg gefangen wurden. Foto J. Wadl.

Im Jahr 2010 wurden mit 2.519. Erdkröten so viele wie noch nie über die Straße getragen. Dazu kamen 6 Teich- und 3 Bergmolche. Warum heuer erstmals keine Grasfrösche in den Kübeln zu finden waren bleibt ungeklärt. Eine Wanderung vor dem Aufstellen des Zaunes wird aufgrund der winterlichen Witterung für unwahrscheinlich gehalten. Die Grasfrösche haben jedenfalls in den Egelsee abgelaicht. Am 23. März 2010 wurde die Wandertrecke mit Herrn Wadl begutachtet und vor Ort und in der Hauptschule Frankenburg ein Schnell-Kurs über Amphibienbestimmung und die Problematik der Amphibienwanderungen abgehalten. Die Schüler der ersten Klassen waren durchwegs sehr interessiert und neugierig.

Abbildung 10: Entwicklung der Amphibienanzahlen der Wanderstrecke Frankenburg am Hausruck, Güterweg Hofberg 1992-2010 (Daten von J. Wadl).

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Linz-Kapuzinerstraße/Botanischer Garten Die Wanderstrecke wird seit vielen Jahren von der Naturkundlichen Station Linz betreut (H. RUBENSER , G. LAISTER ). Im Jahr 2010 wurden in Summe 128 Erdkröten über die Straße getragen. Es entfielen dabei 102 Ex. auf einzelne Männchen und 12 auf einzelne Weibchen, Paare waren nicht dabei; an Todfunden wurden 14 registriert.

Linz-Wambach Die Wanderstrecke befindet sich nördlich der Ortschaft Wambach am Rande des Linzer Stadtgebietes und wird seit dem Jahr 2009 bearbeitet (geographische Koordinaten: 14°19´33´´E/48°13´34´´N, 285m Seehöhe). Im Jahr 2010 wurde sie von Herrn Herbert RUBENSER , Naturkundliche Station, Botanische Gärten, vom 23. März bis zum 7. April 2010 betreut. Sie wurde als Zusatz in das Projekt aufgenommen (war nicht Teil des Anbotes und des Werkvertrages).

Abbildung 11: Wanderstrecke Linz-Wambach.. Roter Balken=Lage des Zaunes, der rote Kreis markiert das Laichgewässer.

Als Amphibienschutzzaun stehen an der Anwanderseite 200 lfm der Firma Grube Forst, aufgestellt von H. Rubenser. Betreut wurde der Zaun wochentags auch von H. Rubenser, an den Wochenenden von einer Lehrerin von vor Ort. Die Lurche kommen von den Winterquartieren vom Schlüßlwald und wandern zu einem Teich beim Gstöttingerhof. Dieser Teich wurde vor ca. 5 Jahren vergrößert und wird von einem Mühlbach des Wambaches gespeist. Er wird als Bade/Fischteich genutzt. In Summe wurden 2010 206Amphibien , hauptsächlich Erdkröten (205) und ein Grasfrosch registriert. Von den 201 Erdkröten waren 120 Einzelmännchen, 69 Einzelweibchen und 12 Paare; weitere 4 Ex. wurden überfahren.

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Linz-Mönchgrabenstraße Auch für diese Wanderstrecke im Linzer Stadgebiet (14°20´21´´E/48°14´14´´N, 310m) sollen nur die Zahlen aus dem Jahr 2010 angeführt werden. In Summe wurden 2.677 Lurche über die Straße getragen. An Arten traten Erdkröten und Springfrösche auf. Von den 2.552 Erdkröten entfallen 395 auf Einzelmännchen, 188 auf Einzelweibchen und 964 wanderten in Form von Paaren an; 41 wurden überfahren. Beim Springfrosch waren es 91 Einzelmännchen, 29 Einzelweibchen und 2 Paare; 3 Ex. wurden überfahren. Zuständig und betreut wird die Strecke von der Stadt Linz, Herbert Rubenser. Beim Zaunaufbau halfen Pfadfinder von Linz mit, so wie auch der Naturschutzbund OÖ. Es wurde ein Zaun der Firma Grube-Forst, eingesetzt. Als Laichgewässer fungiert ein betoniertes Wassersammelbecken der Westautobahn!

Frediteich/Spital am Pyhrn Bei einer Besprechung mit Herrn Ing. Peter Langeder (Landschaftsbau) wurde seitens der Straßenbauabteilung eine Notwendigkeit zur Sanierung der bestehenden, sehr baufälligen Tunnel-Leit-Anlage festgestellt (Das Leistsystem weist zahlreiche, auch größer Lücken auf, wo die Lurche auf die Straße gelangen und überfahren werden. Auch die Einlasstrichter bei den Haupttunnels im Bereich des Parkplatzes sind teilweise gebrochen bzw. haben sich versetzt und sind erhebliche Schwachstellen. Die oben offenen Durchlässe stellen möglicherweise ein Verkehrssicherheitsproblem dar. Durch unterschiedliche Abnützung ragen sie deutlich aus der Fahrbahn heraus). Es ist je nach Budget-Mitteln eine Generalsanierung mit Erneuerung des Leitsystems und der Durchlässe vorgesehen, eventuell werden zusätzliche Tunnels eingebaut. Herrn Langeder wurde eine Liste von Systemen an Amphibienschutzanlagen samt Anbieter zusammengestellt und übermittelt.

Rechberg Badesee Im Naturpark Mühlviertel, in der Gemeinde Rechberg, hat sich im Bereich des neu errichteten Badesees eine Amphibienwanderstrecke neu etabliert. Im Frühjahr 2010 hat die Volksschule Rechberg den Amphibienschutzzaun (ca. 300 m Länge) betreut. Die Schüler haben auch eine Fotoausstellung der Aktion in der Schule gezeigt. Die Aufstellung des Zaunes auf der Nordseite des Badesees übernahm die Landjugend. Es konnten vier Amphibienarten in den Kübeln festgestellt werden: Erdkröte, Grasfrosch, Berg- und Teichmolch. In vier Wochen wurden etwa 500 Amphibien gezählt (Mitteilung Mag. Nikola Jakadofsky, Natur- und Landschaftsführerin).

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Tabelle 28 . Zählergebnisse der Zaun-Kübel-Methode in Rechberg, Badesee 2010.

Datum Uhrzeit Sammler Art Männchen Weibchen Gesamtzahl 27.3. 15 Uhr Derntl Hannah Grasfrosch 8 9 17 27.3. 15 Uhr Bergmolch 1 29.3. 9 Uhr Derntl Barbara Erdkröte 2 2 4 29.3. 9 Uhr Derntl Barbara Teichmolch 4 29.3. 9 Uhr Derntl Barbara Bergmolch 8 29.3. 7.00 Uhr Nikola Jakadofsky Grasfrosch 8 7 15 29.3. 7.00 Uhr Nikola Jakadofsky Erdkröte 4 4 8 29.3. 7.00 Uhr Nikola Jakadofsky Bergmolch 5 29.3. 23.00 Uhr Nikola Jakadofsky Erdkröte 65 29.3. 23.00 Uhr Nikola Jakadofsky Grasfrosch 3 29.3. 23.00 Uhr Nikola Jakadofsky Bergmolch 3 30.3. 8 Uhr Derntl Barbara Erdkröte 30 30 60 30.3. 8 Uhr Derntl Barbara Bergmolch 7 30.3. 8 Uhr Derntl Barbara Teichmolch 8 30.3. 8 Uhr Derntl Barbara Kammmolch 1 1 30.3. 11 Uhr Buchberger H. Erdkröte 2 2 4 30.3. 11 Uhr Buchberger H. Bergmolch 2 30.3. 22 Uhr Nikola Jakadofsky Erdkröte 12 125 30.3. 22 Uhr Nikola Jakadofsky Grasfrosch 2 1 3 30.3. 22 Uhr Nikola Jakadofsky Teichmolch 2 1.4. 7:45 Uhr Derntl Barbara Nacht mit Raureif keine keine keine 2.4. 8 Uhr Michaela Reiter keine keine keine 3.4. 8 Uhr Michaela Reiter Erdkröte 2 1 3 4.4. 7 Uhr Susanne Witte Erdkröte 8 3 11 4.4. 7 Uhr Susanne Witte Grasfrosch 3 1 4 5.4. 08:30 Kriechbaumer Erdkröte 33 24 57 Karl & Birgit Grasfrosch 7 6.4. 07:30 Derntl Barbara Erdkröte 6 3 9 Bergmolch 1 7.4. 8 Uhr 3. Kl VS Rechberg Erdkröte 4 4 8.4. 8 Uhr 2. Kl VS Rechberg Erdkröte 8 3 11 9.4. 8 Uhr 4. Kl VS Rechberg Erdkröte 3 5 8 10.4. 8 Uhr Michaela Reiter Erdkröte 5 4 9 11.4. 8 Uhr Nikola Jakadofsky Erdkröte 1 1 12.4. 8 Uhr 1. Kl VS Rechberg zu kalt! keine 13.4. 8 Uhr 4. Kl VS Rechberg Erdkröte 1 1 Springfrosch 2 14.4. 8 Uhr 3. Kl VS Rechberg Erdkröte 5 3 8 Teichmolch 1 15.4. 8 Uhr 2+3. Kl VS Rechberg Erdkröte 4 2 6 Teichmolch 2 16.4. 8 Uhr 2. Kl VS Rechberg Erdkröte 1 1 17.4. 9 Uhr Nikola Jakadofsky Erdkröte 1 1 Teichmolch 2 18.4. 8 Uhr Susanne Witte keine keine keine 19.4. keine Daten VS Rechberg 20.4. keine Daten VS Rechberg 21.4. 8 Uhr VS Rechberg Erdkröte 1 1 Grasfrosch 1 22.4. 8 Uhr VS Rechberg Grasfrosch 1 23.4. 8 Uhr VS Rechberg keine keine Summe 497

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Rossleiten/Glöcklteich Im Jahr 2008 wurden Grundlagendaten zur Wanderstrecke erhoben, die Wanderstrecke besichtigt und Kontakte mit der Gemeinde und der Volksschule Rossleiten hergestellt. Leider fanden sich keine Betreuer des Amphibienzaunes, sodass 2009 kein Schutz der wandernden Lurche möglich war. Im Jahr 2010 wurde die Gemeinde neuerlich kontaktiert. Der neue Amtsleiter, Herr Aigner (Tel.: 07562/5230), wird die Grundeigentümer wegen Zaunaufstellung kontaktieren und nach Zaunbetreuern suchen. Bislang stehen nur die Frau Volksschuldirektorin und ihr Mann zur Verfügung.

Axberg-Alkoven In der Ortschaft Axberg südlich von Alkoven stand im Frühjahr ein Amphibienschutzzaun. Genauere Daten konnten bisher nicht eruiert werden, die Naturschutzgruppe Haibach (Josef Hinterberger, Franz Exenschläger, Albin Lugmair) ist involviert und besitzt möglicherweise genauer Angaben.

Wilhering Diese schon sehr lange bestehende Wanderstrecke im Ortsgebiet von Wilhering an der Bundesstraße 129 Eferdinger Straße wurde früher von der Fam. Reitbauer aus Wilhering betreut. In den letzten Jahren erfolgte leider keine Betreuung mehr, obwohl hier bis zu 6.000 Exemplare in 5 Arten (Erdkröte, Grasfrosch, Feuersalamander, selten Gelbbauchunke, früher auch Laubfrosch) an den Zäunen registriert wurden. Im Jahr 2010 nahm sich die Naturschutzgruppe Haibach (Mag. Albin Lugmair) um die Wanderstrecke an. Genauere Informationen können bei Albin Lugmair angefragt werden.

Offenhausen Am 22 März 2010 wurde die Wanderstrecke besichtigt, nachdem Herr Kagerer aus Gaspoltshofen diese dem Verfasser mitteilte. Im Ortsteil Kapsam (13°49´43´´E/48°09´23´´N, 400m) am Ortsrand von Offenhausen werden auf einer Länge von etwa 200m Amphibien überfahren. Heute konnten 15 tote Erdkröten gezählt werden. Die Gemeinde Offenhausen hat nach Mitteilung von Herrn Kagerer einen Amphibienschutzzaun, heute war jedoch kein Zaun aufgestellt. Als Laichgewässer fungieren 2 Teiche nördlich der Straße. Angeblich hat ein Anrainer (Fa. Roland Mayr Baumpflege) die Strecke schon einmal betreut?

Weichstetten-Ipfteich Im Ortsteil Weichstetten, Gemeinde St. Marien, siehe nächstes Kapitel.

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4) Zur Planung Amphibienwanderstrecken 2011

Von folgenden Amphibienwanderstrecken wurden im Jahr 2010 erste Informationen gesammelt bzw. Vorarbeiten durchgeführt. Eine weitere Bearbeitung ist für das Jahr 2011 vorgesehen und wurde teilweise mit den Gemeinden abgesprochen.

Gemeinde Neuhofen an der Krems - Jägertalweg Lokalaugenschein: nein Ansprechperson: Hans Neudert (Naturschützer, Neuhofen/K.) Lage: Jägertalweg, Gemeindestraße, Ziegelwerk Obermayr Länge Wanderstrecke: 200 Laufmeter? Arten: Erdkröte, ? Anzahl überfahren: ? Anmerkungen: „Umweltplan“ (Gemeinde) für Maßnahmen 2011?

Gemeinde St. Marien – Ortsgebiet Weichstetten Lokalaugenschein: ja Ansprechperson: Gemeinde St. Marien, Herr Platzl, Tel.: 07227/8155/19, Bauabteilung, [email protected] . Lage: Weichstetten, Zufahrt Teich beim Ipfbach (Gemeindestraße) Länge Wanderstrecke: ca. 150 Laufmeter? Arten: Erdkröte, ? Anzahl überfahren: ? Anmerkungen: Gemeinde wird aktiv bzw. unterstützt die Initiativen von Anrainer, welche einen Amphibienzaun errichten wollen.

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5) DANK Für die sehr gute Zusammenarbeit und Kooperation gebührt Frau Dr. Michaela Heinisch (Naturschutzabteilung, Land OÖ.) und Herrn Ing. Peter LANGEDER (Landschaftsbau, Land OÖ.) sowie dem Bezirksnaturschutzbeauftragten von Perg, Mag. J. MOSER , mein aufrichtiger Dank; der Naturschutzabteilung (Land OÖ.) danke ich für die Förderung des Projektes sehr herzlich. Besonders danke ich auch den vielen lokalen Betreuern und Kontaktpersonen der Amphibienwanderstrecken, und vor allem den „Froschträgern“ und Zaunaufstellern, ohne deren Mithilfe viele Amphibienschutzprojekte nicht möglich gewesen wären!

Gosau-Vordertal: Fam. Robert und Gabi Reiter (G OSAU )

Baumgarten-Weignersdorf, Linz-Wambach, Kapuzinerstraße, Mönchgrabenstraße und Wintersdorf: H. RUBENSER (Naturkundliche Station Linz)

Sierninghofen: D. SOMMERFELD (Sierning)

Attersee-Breitenröth: E. Hubeling, önj-St. Georgen

Pflegerteich Spital am Pyhrn: S. HACKL (Spital/P.), G EMEINDE Fam. ANGERER (Spital/P.) und Mitarbeiter

Kriechbaum: Mag. J. MOSER (Bezirksnaturschutzbeauftragter Bezirk Perg).

Lamberger/Rosenau am Hengstpass H. SCHEIK (Rosenau/H.) und sein Team.

Saxen B3 Veronika KIRCHNER , Robert GATTRINGER , Johann WAGNER (Saxen) und Alois KALTENBÖCK .

Haag am Hausruck Sabine GREIFENEDER und ihr Team.

Frankenburg am Hausruck PATSCH Heidi, SEIRINGER Franz und Hanni, WADL Josef, PILLICHSHAMMER Alois, WINTER Sabine, Sabrina und Melanie, WIESMAYR Karin und Alois, Dr. FLORIANI Dietmar, BRUGGER Dominic, HAGLER Samuel, HINTERLEITNER Sebastian, HUBER Alexander, HUTZL Tobias, KOBERGER Michael, KRKNJAK Dominik, POINTNER Dominik, SEIFRIED Jörn, WIENERROITHER Sebastian, SCHACHL Marco, GAISBAUER Maria, SEIRINGER Franz und Christian sowie GNIGLER Hannes.

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Gaspoltshofen Herbert BORSTNAR , Helmut WIESINGER , Christine & Anton BERGER , Miriam & Michelle FALKE , Michaela & Johannes FORSTER , Karl FAMLER , Ines STELZMÜLLER , Christina HATTINGER , Melanie HUEMER , Siegfried KAGERER , Fischerrunde Mostlandlteiche: Helga und Erich SCHACHNER , Josef RENNLEITNER , Bertl KORBERL , Karl KLINGER (Spende Hackschnitzel), Romana BERGER , Franz & Gertrud JEDINGER , Ulli KAMMERER , Johann SCHÖRKHUBER ,…

St. Florian Fam. Nouak und der Gemeinde, vor allem Frau Hackl.

Gedankt sei auch den zuständigen Straßenmeistereien und Gemeinden für die gute Zusammenarbeit und die teilweise sehr vorbildliche bauliche Betreuung und die Wartungsarbeiten an den Amphibienzäunen bzw. Amphibienschutzanlagen.

5) LITERATUR

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W.Weißmair, TB für Biologie Neuzeug/Sierning Seite 40