Informationsblatt der Gemeinde Oberau Oberau, im März 2018 23. Jahrgang; Nummer 1
Regelung der künftigen Straßenbaulast für die für die B 2 zwischen Oberau und Eschenlohe
Auf Einladung des Landtagsabgeordneten Dieses Thema wird im Rahmen des derzeit Harald Kühn trafen sich am 7. Februar Ver- laufenden Planfeststellungsverfahrens für treter der Obersten Baubehörde im Bayer- den sogenannten Auerbergtunnel behandelt, ischen Innenministerium, darunter Herr der einmal die überörtliche Straßenverbind- Leitender Ministerialrat Dr. Thomas Linder, ung zwischen dem Ende der Autobahn A95 sowie der Erste Bürgermeister der Gemeinde und der Westumfahrung Oberau darstellen Oberau Peter Imminger und sein Bürgermeis- soll. terkollege Anton Kölbl aus Eschenlohe zu einer Besprechung im Bayerischen Landtag. „Nach eingehender Erörterung dieser sehr Gegenstand des Gesprächs war insbesondere wichtigen Angelegenheit, begrüße ich die die Frage nach der künftigen Zuständigkeit Entscheidung von Herrn Ministerialdirek- für die jetzige Bundesstraße 2 im Bereich tor Schütz (Leiter der Obersten Baubehörde, zwischen Oberau und Eschenlohe. Anm. d. Red.) ausdrücklich, die B2 im Bereich Eschenlohe – Oberau von einer Bundes- zu einer Staatsstraße nach dem Bau des Auerbergtun- nels umzuwidmen. Ebenso er- freulich konnte geregelt werden, dass die jetzige Bundesstraße zwischen Eschenlohe und der künftigen Anschlussstelle der A95 bei Weghaus bzw. Kreuzung Ohlstadt keine Gemeindeverbin- dungsstraße wird, sondern in Bundeszuständigkeit verbleiben oder auf den Staat übertragen wird. Mit dieser Entscheidung werden die Gemeinden dauer- haft von erheblichen Kosten ent- lastet“, so der Landtagsabgeord- nete Kühn im Anschluss an den Gesprächstermin. v.l.n.r.: Harald Kühn (MdL), 1. Bürgermeister Imminger, 1. Bürgermeister Ursprünglich geplant war die Kölbl, Ministerialrätin Roßmann, Leitender Ministerialrat Dr. Linder und Umwidmung der B2 zu einer Ge- Martin Bachhuber (MdL) meindestraße, deren dauerhafte Unterhalts- und Verkehrssicherungspfich- konnte“, betonte Kühn abschließend. Auch ten die Gemeinden Oberau und Eschenlohe die Bürgermeister der betroffenen Gemeinden zu tragen gehabt hätten. Von besonderer zeigten sich zum Abschluss des Gesprächs Bedeutung wäre hierbei – neben den allge- mit dem Ergebnis äußerst zufrieden. Die Ge- meinen Kosten als Baulastträger (z.B. für meinde Oberau hatte im Rahmen des oben Instandhaltung des Straßenkörpers, Win- erwähnten Planfeststellungsverfahrens Ein- terdienst) – die sehr aufwändige und fnan- wendungen gegen die ursprünglich ange- ziell kostspielige Hangsicherung entlang der dachte Baulastregelung erhoben. Nachdem Bundesstraße 2 für die Gemeinde Oberau diesem Kritikpunkt nun vollumfänglich ab- gewesen. geholfen wurde, bleibt die Gemeinde Oberau von einer dauerhaften – über die Jahrzehnte „Wir freuen uns, dass hier eine sachgerechte hinweg betrachtet – siebenstelligen Kosten- und für die Gemeinden Oberau und Eschen- last verschont. lohe sehr positive Lösung gefunden werden
Mikrozensus 2018 im Januar gestartet
Im Jahr 2018 halte auch tatsächlich fndet im Frei- an der Befragung teil- staat wie im nimmt. Aus diesem gesamten Bundesgebiet wieder der Mik- Grund besteht für die meisten Fragen des rozensus, eine gesetzlich angeordnete Stich- Mikrozensus eine gesetzlich festgelegte Aus- probenerhebung bei einem Prozent der Be- kunftspficht, und zwar für bis zu vier auf- völkerung, statt. Mit dieser vom Bayerischen einander folgende Jahre. Datenschutz und Landesamt für Statistik durchgeführten Er- Geheimhaltung sind, wie bei allen Erhebun- hebung werden seit 1957 laufend aktuelle gen der amtlichen Statistik, gewährleistet. Zahlen über die wirtschaftliche und soziale Auch die Interviewerinnen und Interviewer, Lage der Bevölkerung, insbesondere der die ihre Besuche bei den Haushalten zuvor Haushalte und Familien ermittelt. Der Mik- schriftlich ankündigen und sich mit einem rozensus 2018 enthält zudem noch Fragen Ausweis des Landesamts legitimieren, sind zur Wohnsituation. Neben der Wohnfäche zur strikten Verschwiegenheit verpfichtet. und dem Baualter der Wohnung werden un- Statt an der Befragung per Interview teil- ter anderem die Heizungsart und die Höhe zunehmen, hat jeder Haushalt das Recht, der zu zahlenden Miete sowie die Neben- den Fragebogen selbst auszufüllen und per kosten erhoben. Die durch den Mikrozensus Post an das Landesamt einzusenden. gewonnenen Informationen sind Grundlage für zahlreiche gesetzliche und politische Das Bayerische Landesamt für Statistik Entscheidungen und deshalb für alle Bürger bittet alle Haushalte, die im Laufe des Jahres von großer Bedeutung. 2018 eine Ankündigung zur Mikrozensusbe- fragung erhalten, die Arbeit der Erhebungs- Wie das Bayerische Landesamt für Statistik beauftragten zu unterstützen. mitgeteilt hat, fnden die Mikrozensusbefra- gungen ganzjährig von Januar bis Dezem- ber statt. In Bayern sind demnach bei rund 60.000 Haushalten, die nach einem objek- . . . in das neue Semester gestartet tiven Zufallsverfahren insgesamt für die Er- hebung ausgewählt wurden, wöchentlich Das Frühlings-/Sommersemester der Volks- mehr als 1.000 Haushalte zu befragen. hochschule Garmisch-Partenkirchen e.V. hat am 26. Februar 2018 begonnen. Gedruckte Das dem Mikrozensus zugrunde liegen- Ausgaben des Seminarprogramms liegen bei de Stichprobenverfahren ist aufgrund des zahlreichen Geschäften im Landkreis und geringen Auswahlsatzes verhältnismäßig natürlich in der vhs-Geschäftsstelle in Gar- kostengünstig und hält die Belastung der misch-Partenkirchen, Burgstr. 21, aus. Das Bürger in Grenzen. Um jedoch die gewon- Programmheft steht für Sie aber auch online nenen Ergebnisse repräsentativ auf die Ge- auf www.vhs-gap.de zur Verfügung. samtbevölkerung übertragen zu können, ist es wichtig, dass jeder der ausgewählten Haus- Volkshochschule Garmisch-Partenkirchen e.V. Die rund 1350 jährige Ge- Das bäuerliche Oberau schichte (Datierung von Rei- hengräberfunden auf die Phasen der Oberauer Auch die größeren Oberau- Zeit um 650 n. Chr.; erste Geschichte er Bauern konnten sich nie urkundliche Nennung um ausschließlich von der Land- Heinz Schelle 750 n. Chr.) lässt sich in zwei wirtschaft ernähren, wie das große Zeitabschnitte glie- im Alpenvorland z.B. bereits dern: im nahe gelegenen Schlehdorf zumindest bei stattlicheren Höfen der Fall • Das bäuerliche Oberau, das zeitlich war. Das raue Klima („Gröbe des Gebirgs“) von der Gründung des Ortes bis zum verbunden mit kurzen Vegetationsperioden Jahre 1889 (Aufnahme der industriellen verhinderte eine ausreichende Selbstversor- Produktion von Pappe durch Andreas gung mit Getreide, dem Grundnahrungsmit- Kienzerle; Eisenbahnanschluss; Bau der tel des Mittelalters und der Frühen Neuzeit. Neuen Ettalerstraße) reichte. Von diesem Die „kleine Eiszeit“ (etwa von 1300 bis 1870) Jahr an wuchs nicht nur die Bevölker- mit langen, kalten Wintern und kurzen, nas- ung rapide, auch der Anteil der in der sen Sommern trug zur weiteren Verschlech- Landwirtschaft Tätigen an der Gesamtbe- terung der Versorgungslage bei. So zeigt z.B. völkerung nahm kontinuierlich ab. Diese die Steuerbeschreibung von 1671, dass alle Tendenz wurde durch die etwas spätere Oberauer Bauern Getreide auf der Schranne Errichtung des Sägewerks Poettinger in Murnau oder Weilheim dazu kaufen noch verstärkt. Das von den Landwirten mussten, vor allem bei Ernteausfällen und vor allem auch im Nebenerwerb erzeugte steigenden Preisen eine erhebliche fnanzi- Bruttoinlandsprodukt sank ebenfalls, elle Belastung. Auch der Verkauf von Vieh möglicherweise nicht nur anteilmäßig, erbrachte nur wenige Überschüsse. Die Wei- sondern auch absolut, weil die Erwerb- defächen waren dafür einfach zu gering. Am szweige Flößerei mit Holzverkauf, Gips- rechten Ufer der Loisach wuchs hauptsächlich produktion und Vorspanndienst auf der Streb, also Schilf. Der limitierende Einfuss Kienbergstraße immer weniger Zusatz- der Natur zeigte sich auch daran, dass der einkommen erbrachten und schließlich Ort viele Jahrhunderte kaum wuchs. gegen Ende des 19. Jahrhunderts be- deutungslos wurden. Die Zuwanderer Dennoch gab es fünf Standfaktoren, die kamen zum größten Teil aus Altbayern, über Jahrhunderte hinweg das Überleben si- dem bayerischen Schwaben und Fran- cherten: ken, einige auch aus dem Trentino und • der ganzjährig gleichmäßig schüttende Kärnten. Der meist ähnliche kulturelle Gießenbach, der bis zu 12 Gipsmühlen, Hintergrund der Immigranten erleich- eine Säge- und Mahlmühle und eine Ham- terte die Integration erheblich, wenn- merschmiede antrieb und zur Holztrift gleich das abschätzige Wort „Fabrikler“ diente, durchaus kursierte. Ein Beispiel für eine • die Loisach als Verkehrsweg für den Trans- gelungene Eingliederung ist die Gründ- port des Gipses, von Holz und Holzproduk- ung des Trachtenvereins im Jahre 1921. ten wie z.B. Schindeln nach München und Die Bauernfamilien waren dabei genauso teilweise weiter, vertreten wie die weitgehend besitzlosen • die Gipslagerstätten (Gewinnung von un- Arbeiter. gebranntem und gebranntem Gips),
• Ab 1889 wurde Oberau immer mehr • der Holzreichtum der Ettalischen Waldun- zum Industriedorf und unterschied sich gen und damit deutlich von den Nachbardörfern • die Lage an der Gabelung von zwei alten Eschenlohe und Farchant, die bis auf Fernhandelsstraßen, die über Schongau den heutigen Tag noch stark bäuerlich (Kienbergweg) bzw. über Murnau nach geprägt sind. Die meisten Oberauer Augsburg führten. Der gebührenpfichtige Bauern gaben die Landwirtschaft aller- Vorspanndienst verschaffte den Bauern dings nicht sofort auf, sondern erst nach ebenfalls ein Zubrot. und nach ab den 50er Jahren. Die nach- Die Waldungen lieferten dabei nicht nur das geborenen Söhne der alteingesessenen Floßholz und einen Teil der Zulast, sondern Familien mussten sich teilweise selbst auch die Energie für das Brennen von Gips. als Industriearbeiter verdingen. Neben diesen erwähnten Standortfaktoren prägten noch zwei weitere institutionelle Fak- zu Beginn des 19. Jahrhundert „das goldene toren die Ortsentwicklung. Oberau gehörte Au“ genannt wurde. Der wirtschaftliche Er- auf jeden Fall seit etwa 1330 (Gründung des folg schlug sich in dem, gemessen an der ge- Klosters Ettal) zum Herzogtum bzw. späteren ringen Bevölkerung, beachtlichem Vermögen Kurfürstentum Baiern und war damit Grenz- der Kirchenstiftung St. Georg nieder. ort zur Grafschaft Werdenfels, die ihrerseits Teil eines geistlichen reichsunmittelbaren Das industrielle Oberau (ab 1889) Territoriums (nicht zu verwechseln mit dem Bistum Freising), des Hochstifts Freising Die Standortfaktoren „Holzreichtum“ und war. Die Fürstbischöfe von Freising behaupt- „Wasserkraft“ waren auch für die sich ansie- eten lange Zeit, vermutlich mit Recht, dass delnde Industrie (Erzeugung von Pappe und Ober-au eigentlich werdenfelsisch sei, konnt- Sägewerk) ausschlaggebend. Der Gießen- en sich aber, da sie keine entsprechenden bach, ergänzt durch den Maulenbach, er- Dokumente vorweisen konnten, mit ihrer zeugte Strom, der sowohl für die energieauf- Rechtsauffassung nicht durchsetzen. Die un- wendige Pappeproduktion als auch für das terschiedlichen Standpunkte führten immer Sägewerk Poettinger benötigt wurde. Die Loi- wieder zu großem Schriftverkehr, von kriege- sach wurde immer weniger als Transportweg rischen Auseinandersetzungen – Raufer- benutzt. 1889 wurde die Eisenbahnstrecke eien einmal nicht beachtet - ist aber nichts von Murnau bis Garmisch-Partenkirchen bekannt. Die Zugehörigkeit der Oberauer eröffnet. Bereits die ersten Oberauer Indus- Bauern zum Klostergericht Ettal war erst trieprodukte wurden mit der Bahn zum Kun- mit der Säkularisation im Jahre 1803 been- den befördert. det. Die Grenze zu Werdenfels fel, die kleine Grenztruppe im Mauthaus wurde aufgelöst. Mit der Schließung der Pappenfabrik und der Die Frage, ob unterm Krummstab des Et- Firma Poettinger im ausgehenden 20. Jahr- taler Prälaten wirklich „gut zu wohnen“ war, hundert hatten auch die Standortfaktoren ist nicht ganz eindeutig zu beantworten. Die Wasserkraft und Holzreichtum ihre Bedeu- Patres konnten durchaus hart zuschlagen. tung für unseren Ort verloren. 2001 erwarb Sicher ist allerdings, dass die relativ liberale die Firma Langmatz ein großes Grundstück Gewerbepolitik der Benediktiner (großzügig- auf dem Gelände, auf dem Andreas Kienzerle es Holzdeputat der Bauern und Möglichkeit rund 100 Jahre früher den Grundstein für des Zukaufs von Holz zu günstigen Bedin- das industrielle Oberau gelegt hatte. Der Weg gungen und Berechtigung zum Abbau von in die Zukunft war geebnet. Gips) mit verantwortlich war, dass unser Ort
10:15 Uhr Palmweihe am Dorfplatz anschließend Zug ins Pfarrheim
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Veranstaltungen in Oberau
Termine und Informationen zu den demnächst stattfndenden Veranstaltungen fnden Sie im Internet auf der Homepage der Tourist-Information Oberau unter www.oberau.de