MITWIRKUNG

Einwohnergemeinde Reichenbach im Kandertal

Teilrevision der Ortsplanung

Baureglement

Die Teilrevision der Grundordnung besteht aus: • Zonenplan Gewäserraum • Überarbeitung Baureglement

Weitere Unterlagen: • Erläuterungsbericht

März 2019

Reichenbach OP / 4_Resultate/ 05005_BR_190325_MW.docx Baureglement (BauR) 2 Einwohnergemeinde Reichenbach im Kandertal

Inhaltsverzeichnis

0. Einführung 5

A. Geltungsbereich 9 Art. 1 Geltungsbereich 9 Art. 2 Vorbehalt übergeordneten Rechts 9 Art. 3 Verhältnis zum Privatrecht 9 Art. 4 Besitzstandsgarantie 9 Art. 5 Bauvoranfrage 10 Art. 6 Baubewilligung, Voraussetzung, Baubeginn, Ausnahmebewilligung 10 Art. 7 Infrastrukturkosten 10

B. Voraussetzungen der Überbauung 11 B1 Erschliessung 11 Art. 8 Hinreichende Erschliessung, Abgrenzung Basis- und Detailerschliessung 11 Art. 9 Hauszufahrt 11 Art. 10 Pflicht zum Erlass einer Überbauungsordnung für Detailerschliessungsanlagen 11 B2 Baugestaltung 11 Art. 11 Baugestaltung allgemein 11 Art. 12 Proportionen 12 Art. 13 Fassadengestaltung 12 Art. 14 Gebäudestellung, Firstrichtung 13 Art. 15 Dachform 13 Art. 16 Dachaufbauten 14 Art. 17 Bedachungsmaterial 14 Art. 18 Umgebungsgestaltung 15 Art. 19 Umgebungsgestaltungsplan 15 Art. 20 Gestaltung von Gebäuden mit kleiner anrechenbarer Grundfläche, An- und NebenKleinbauten 16 Art. 21 Gebäudefläche 16 B3 Bauabstände 17 Art. 22 Allgemeines, Verhältnis zu Baulinien 17 Art. 23 Bauabstand von öffentlichen Strassen 17 Art. 24 Gewässerraum (geltende Vorschriften; werden mit dem Verfahren auf Festlegung der Gewässerräume aufgehoben) 18 Art. 24 Gewässerraum (Vorschriften, wie sie im Verfahren mit dem Verfahren auf Festlegung der Gewässerräume vorgesehen sind) 19 Art. 25 Bauabstand von Wald und Gehölzen 20 Art. 26 Abstandsvorschriften gegenüber Zonen für öffentliche Nutzungen und Landwirtschaftszonen 20 Art. 27 Bauabstände gegenüber nachbarlichem Grund, Allgemeines 20 Art. 28 Mehrlängen- und Mehrbreitenzuschlag 21 Art. 29 Bauabstände für Gebäude mit kleiner anrechenbarer Grundfläche, An- und Kleinbauten 22 Art. 30 Anlagen und Bauteile im Grenzabstand Vorspringende Gebäudeteile 22 Art. 31 Bauabstände für unterirdische Bauten und für Unterniveaubauten 23 Art. 32 Unterschreiten der Bauabstände gegenüber nachbarlichem Grund durch Bauteilen 23 Art. 33 Gebäudeabstand 24 B4 Geschosse, Gebäudehöhe Fassadenhöhe 25 Art. 34 Geschosse (ober- und unterirdisch) 25 Art. 35 Geschosshöhe 25

Baureglement (BauR) 3 Einwohnergemeinde Reichenbach im Kandertal

Art. 36 Gebäudehöhe Fassadenhöhe 26 B5 Dachausbau 27 Art. 37 Dachausbau 27

C Zonen- und Gebietsvorschriften 27 C1 Bedeutung 27 Art. 38 Bedeutung 27 C2 Bauzonen 27 Art. 39 Wohn- und Gewerbezone (WG2) 27 Art. 40 Gewerbezone 28 Art. 41 Dorfkernzonen Reichenbach und Mülenen 28 Art. 42 Dorfschutzperimeter 29 Art. 43 Hotelzone Griesalp 29 Art. 44 Zonen für Sport- und Freizeitanlagen 29 Art. 45 Zonen mit Planungspflicht 29 Art. 46 Zonen für öffentliche Nutzungen 30 Art. 47 Grünzonen 31 Art. 48 Bauten auf Bahnareal 32 Art. 49 Zonen mit bestehender Überbauungsordnung 32 C3 Baupolizeiliche Masse 33 Art. 50 Baupolizeiliche Masse 33 C4 Landwirtschaftszone 35 Art. 51 Landwirtschaftszone 35

D Schutzgebiete und Schutzobjekte 35 Art. 52 Baudenkmäler 35 Art. 53 Kommunale Landschaftsschutzgebiete 36 Art. 54 Kommunale Naturschutzgebiete 38 Art. 55 Naturobjekte 38 Art. 56 Gewässer und Uferbereiche (aufgehoben) 39 Art. 57 Bauen in Gefahrengebieten 39 Art. 58 Archäologische Bodenfunde 39

E Zuständigkeit der Gemeindebehörden und Baupolizeiorgane 40 Art. 59 Gemeinderat 40 Art. 60 Hochbau- und Raumplanungskommission 40 Art. 61 Bauverwalter/In und Bauverwalterininspektor/In 40

F Widerhandlungen, Schlussbestimmungen 41 Art. 62 Widerhandlungen 41 Art. 63 Aufhebung bestehender Vorschriften 41 Art. 64 Inkrafttreten 42

Anhang A: Besondere Vorschriften zum Baureglement 43 1. A1 Zonen mit Planungspflicht 43 ZPP 1 «Bannwäldli, Mülenen» 43 2. Zonen für Sport- und Freizeitanlagen 44

Anhang B: Schutzobjekte gemäss Schutzzonenplan Landschaft 45 1. Kommunal geschützte Naturobjekte 45 2. Kantonal geschützte Naturobjekte 45

Baureglement (BauR) 4 Einwohnergemeinde Reichenbach im Kandertal

Anhang C: Grafische Darstellungen 46 1. Gebäudelänge und -breite (Art. 50) 46 2. Bauabstände gegenüber nachbarlichem Grund (Art. 50) 46 2.1 Mehrlängen- und Mehrbreitenzuschlag, Art. 28 47 2.2 Winkelbauten und Gebäude mit gestaffelten oder unregelmäs- sigen Grundrissen 47 3. Gebäudehöhe Fassadenhöhe traufseitig (Art. 36) 49 3.1 Gebäudehöhe am Hang 51 3.2 Gebäudehöhe bei Fassaden mit Abgrabungen 51 3. Gebäudehöhe bei gestaffelten Gebäuden 51 4. Geschosszahl, (Art. 34) 52 5 4. Gebäudeproportion (Art. 12) und Dachform (Art. 15) 52 6 5. Einfriedungen (Art. 79 k EG ZGB) 53 7 6. Bäume und Sträucher 54 7. Gewässerraum Fliessgewässer, Art. 24 55

Genehmigungsvermerke 2006 /2007 56

Genehmigungsvermerke 2019 (Anpassung an BMBV) 57

Anhang D: Zusammenstellung der Webseiten der eidgenössischen und kantonalen Erlasse 58

Baureglement (BauR) 5 Einwohnergemeinde Reichenbach im Kandertal

0. Einführung

Baurechtliche Das Baureglement (BR) der Einwohnergemeinde Rei- Kommentar Grundordnung chenbach bildet zusammen mit den Zonenplänen die baurechtliche Grundordnung für das gesamte Gemein- degebiet.

Zonenplan Im Zonenplan sind die einzelnen Nutzungszonen im engeren Siedlungsgebiet in Form von farbigen Flächen dargestellt.

Schutzzonenplan Im Schutzzonenplan Landschaft sind kommunale Landschaft Schutzgebiete und Schutzobjekte ausgeschieden so- wie als Hinweis Loipen, Skipisten und Beschneiungs- flächen, weitere übergeordnete Gebiete und Objekte mit Bau- und Nutzungsbeschränkungen dargestellt, die grundeigentümer- oder behördenverbindlich festgelegt sind.

Zonenplan Natur- Im Zonenplan Naturgefahren und Gewässerraum sind gefahren und Ge- diejenigen Gebiete grundeigentümerverbindlich darge- wässerraum stellt, in welchen aufgrund der Erkenntnisse zum Zeit- punkt des Erlasses der baurechtlichen Grundordnung, ein bestimmter Gefährdungsgrad durch Naturereig- nisse vermutet wird. Weiter sind im Zonenplan Natur- gefahren und Gewässerraum die nach Art. 41c nach Gewässerschutzverordnung vom 28. Oktober 1998 (GschV; SR 814.201) erforderlichen Gewässerräume festgelegt.

Wirkungsbereich Die Bauzonen, die Landwirtschaftszone, der Wald so- der baurechtli- wie die Gewässerflächen und unkultivierbare Flächen chen Ordnungen decken zusammen mit den Wirkungsbereichen von besonderen baurechtlichen Ordnungen (Überbauungs- ordnungen und Zonen mit Planungspflicht) und Ver- kehrserschliessungsanlagen, das gesamte Gemeinde- gebiet ab.

Baureglement (BauR) 6 Einwohnergemeinde Reichenbach im Kandertal

Kommentar Der Kommentar in der rechten Spalte des BR dient der Verständlichkeit, erläutert Begriffe und liefert u.a. die notwendigen Hinweise auf andere Artikel, Erlasse oder Grundlagen. Der Kommentar ist weder vollständig noch verbindlich. Er wird vom Gemeinderat auf Antrag der Hochbau- und Raumplanungskommission (HRK) aktualisiert und ergänzt.

Übergeordnetes Das übergeordnete Recht geht vor und ist vorbehalten. z.B Art. 25 KWaG und Art. 34 KWaV Recht Das BR regelt nur, was nicht schon auf eidgenössi- betreffend Waldabstand; scher und kantonaler Ebene geregelt ist. Auf wichtige Art. 16a Abs. 1 und 2 RPG, Art. 34 ff Bestimmungen wird jeweils in der Kommentarspalte und Art. 39 ff. RPV, Art. 80 ff. BauG hingewiesen. für das Bauen ausserhalb der Bauzone; Gestaltungsfreiheit nach Art. 75 BauG, usw.

Eine Abweichung zum kantonalen Recht besteht z.B. Vgl. Art. 23 bei den Abständen von den Fuss- und Radwegen. Nach Strassengesetz gilt auch von Fuss- und Radwe- gen ein Abstand von 3.6 m. Nach Baureglement ist von Fuss- und Radwegen lediglich ein Abstand von 2 m einzuhalten.

Regelt das BR einen Sachverhalt nicht oder nur lü- Dekret über das Normalbauregle- ckenhaft, gilt ersatzweise das ergänzende öffentliche ment Recht des Kantons. Dies ist insbesondere ausserhalb der Bauzone der Fall, wo bewusst auf Bauvorschriften verzichtet wird und die Dimensionen im Einzelfall fest- gelegt werden.

Auch wenn das private Baurecht vom öffentlichen weit- Vgl. Art. 684 ff. ZGB und Art. 79 EG gehend verdrängt worden ist, bleibt es selbständig an- ZGB wendbar. Unter Nachbarn sind insbesondere die zivil- rechtlichen Bau- und Pflanzvorschriften von Bedeu- tung. Diese Vorschriften bieten dem Grundeigentümer einen Minimalschutz, der nur unter besonderen Vo- raussetzungen vom öffentlichen Recht verdrängt wer- den kann, z.B. das Beseitigungsverbot von schatten- werfenden Bäumen aus Gründen des Landschafts- schutzes.

Baureglement (BauR) 7 Einwohnergemeinde Reichenbach im Kandertal

Das Baubewilligungsverfahren ist im übergeordneten Baubewilligungspflicht vgl. Art. 22 Recht abschliessend geregelt. Abs. 1 RPG; Art. 1a und 1b BauG; Art. 4 ff. BewD; Weisung «Baubewil- ligungsfreie Bauten und Anlagen» nach Art. 1 bBauG (BSIG Nr. 7/725.1/1.1).

Vgl. Art. 7 BewD. Ausnahmsweise sind auch Bauten und Anlagen, wel- che ohne Baubewilligung errichtet werden dürfen, der Baubewilligungspflicht unterworfen.

Baubewilligungsfreie Bauten und Anlagen erfordern unter Umständen sogar eine Ausnahmebewilligung, wenn z.B. in einem Landschaftsschutzgebiet ein abso- lutes Bauverbot gilt oder das Bauvorhaben in einem Bauverbotsstreifen nach Art. 80 SG erstellt werden soll.

Bauten und Anlagen, die erheblich von der baurechtli- Vgl. Art. 19 ff. und 88 ff. BauG; chen Grundordnung abweichen (besondere Bauten Art. 19 ff. BauV und Anlagen) oder wesentliche Auswirkungen auf die räumliche Ordnung und die Umwelt haben, bedürfen einer besonderen baurechtlichen Grundlage in einer Überbauungsordnung.

Besitzstandsga- Bestehende Bauten und Anlagen, welche von einer Vgl. Art. 3, 11 und 82 BauG rantie Baubeschränkung betroffen und dadurch rechtswidrig werden, geniessen den Schutz der Besitzstandsgaran- tie. Dem Grundsatz nach ist sie im übergeordneten Recht geregelt: Aufgrund bisherigen Rechts bewilligte oder bewilligungsfreie Bauten und Anlagen dürfen un- terhalten, zeitgemäss erneuert und – soweit dadurch ihre Rechtswidrigkeit nicht verstärkt wird – auch umge- baut oder erweitert werden.

Mehrwertaus- Art. 5 RPG verpflichtet die Kantone für einen ange- Wird diskutiert gleich messenen Ausgleich von Vor- und Nachteilen zu sor- gen. Nach Art. 142 ff BauG regeln die Gemeinden den Mehrwertausgleich in einem Reglement. Die Ge- meinde hat am ..... ein entsprechendes Mehrwertabga- bereglement (MWAR) erlassen.

Baureglement (BauR) 8 Einwohnergemeinde Reichenbach im Kandertal

Qualitätssiche- Das BR regelt nicht alles. Es belässt genügend Spiel- rung raum um z.B. in der Bau- und Aussenraumgestaltung auf unterschiedliche Gegebenheiten einzugehen. Diese müssen jedoch sorgfältig analysiert werden. Das BR bietet Erweiterungen des Gestaltungsspielraums an; allerdings unter der Voraussetzung, dass die Sied- lungs- und architektonische Qualität gewährleistet ist.

Wer baut, übernimmt Verantwortung gegenüber der Mitwelt. Die Bestimmungen des BR sollen helfen, diese Verantwortung wahrzunehmen.

Zuständigkeiten Die Zuständigkeiten sind in Art. 59 ff, im übergeordne- ten Recht sowie in der Gemeindeordnung der Einwoh- nergemeinde Reichenbach i.K. festgelegt.

Baureglement (BauR) 9 Einwohnergemeinde Reichenbach im Kandertal

A. Geltungsbereich

Art. 1 Geltungsbereich Kommentar:

1 Das Baureglement bildet inklusive der Anhänge A–C 1 geändert am 3. Dezember 2014 zusammen mit dem Zonenplan, dem Zonenplan «Na- turgefahren»1, dem Zonenplan «Gewässerraum» und dem Schutzzonenplan Landschaft die baurechtliche Grundordnung der Gemeinde.

2 Es gilt für das ganze Gemeindegebiet.

3 Es ist als ergänzendes Recht anwendbar, soweit be- sondere baurechtliche Ordnungen bestehen.

Art. 2 Vorbehalt übergeordneten Rechts

Die einschlägigen Bestimmungen des eidgenössi- schen, kantonalen und kommunalen Rechts bleiben vorbehalten.

Art. 3 Verhältnis zum Privatrecht

1 Im Verhältnis unter Nachbarn sind die Eigentumsbe- schränkungen, insbesondere die Bau- und Pflanzab- stände des Schweizerischen Zivilgesetzbuches (ZGB) und des bernischen Einführungsgesetzes zum Zivilge- setzbuch (EGzZGB) zu beachten (insbesondere Art. 79ff EGzZGB).

2 Die Vorschriften des Baureglements sind zwingend und können durch private Vereinbarungen nur geän- dert oder aufgehoben werden, sofern eine solche Mög- lichkeit ausdrücklich vorgesehen ist.

Art. 4 Besitzstandsgarantie

1 Die Besitzstandsgarantie ist im Umfang der kantona- len Gesetzgebung gewährleistet (Art. 3 BauG) ; Art. 63 Abs. 4 SBG; Art. 90 BauV).

2 Wird ein «K-Objekt» gemäss Art. 52 Abs. 5 ganz oder teilweise zerstört, so darf es innert 5 Jahren ohne

Baureglement (BauR) 10 Einwohnergemeinde Reichenbach im Kandertal

Rücksicht auf die baupolizeilichen Masse in seinem früheren Ausmass wieder aufgebaut werden.

Art. 5 Bauvoranfrage

1 Den Bauwilligen wird empfohlen, vor dem Einreichen eines Baugesuches eine Bauvoranfrage für Bauvorha- ben einzureichen wie z.B.: a) bei schützens- und erhaltenwerten Bauten ge- mäss Inventar der kanto-nalen Denkmalpflege b) in der Dorfkernzone (Neubauten) c) bei besonderen Bauformen d) in der Landwirtschaftszone, sofern eine Aus- nahme (Art. 24 RPG oder 39 RPV) erforderlich ist e) bei neuen oder geänderten Anschlüssen an die Kantonsstrasse

Art. 6 Baubewilligung, Voraussetzung, Baube- ginn, Ausnahmebewilligung

1 Die Baubewilligungspflicht, die Voraussetzungen zur Erteilung der Baubewilligung und zum Baubeginn rich- ten sich nach dem Baugesetz.

2 Für die Voraussetzungen für Ausnahmebewilligungen sind das kantonale und das eidgenössische Recht massgebend.

Art. 7 Infrastrukturkosten

Erwächst einem Grundeigentümer oder Bauberechtig- Die Erhebung einer Mehrwertabgabe ten durch eine Verursacht eine Planungsmassnahme richtet sich nach Art. 142 ff BauG in oder einer Ausnahmebewilligung ein wesentlicher Vor- Verbindung mit dem Mehrwertabga- teil oder verursacht sie der Gemeinde einen übermäs- bereglement. sigen Erschliessungsaufwand, nimmt die Gemeinde Die Erhebung von Erschliessungs- mit dem Grundeigentümer oder Berechtigten vor Er- abgaben richtet sich im Übrigen lass der Massnahme Verhandlungen auf, um diesen nach Art. 111 ff BauG. vertraglich zu verpflichten, unter Berücksichtigung der Rechtsgleichheit und der besonderen Umstände die zusätzlichen Erschliessungskosten zu tragen.

Baureglement (BauR) 11 Einwohnergemeinde Reichenbach im Kandertal

B. Voraussetzungen der Überbauung

B1 Erschliessung

Art. 8 Hinreichende Erschliessung, Abgrenzung Basis- und Detailerschliessung

Die Erschliessung des Baugrundstückes (hinreichende Zufahrt, Wasser- und Energieversorgung, Abwasser- leitung und -reinigung, Entwässerung) muss auf den Zeitpunkt der Fertigstellung des Baus oder der Anlage, wenn nötig bereits bei Baubeginn, erstellt sein.

Art. 9 Hauszufahrt

In weitgehend überbautem Gebiet kann als Hauszu- fahrt ein Fussweg von wenigstens 1.5 m Breite oder ein Fahrweg von 2.5 m genügen. Die Erreichbarkeit der Grundstücke für die Wehrdienste Notfalldienste etc. muss gewährleistet bleiben.

Art. 10 Pflicht zum Erlass einer Überbauungsord- nung für Detailerschliessungsanlagen

1 Die Neuanlage und der Ausbau von Detailerschlies- sungsstrassen erfordern eine genehmigte Überbau- ungsordnung.

2 Die Baupolizeibehörde kann auf eine Überbauungs- ordnung verzichten, wenn die zweckmässige und den Bestimmungen der kantonalen Baugesetzgebung ent- sprechende Gestaltung der Detailerschliessungsanla- gen tatsächlich und rechtlich gesichert ist.

B2 Baugestaltung

Art. 11 Baugestaltung allgemein

1 Bauten und Anlagen sind so zu gestalten, dass zu- sammen mit der bestehenden Umgebung eine gute Gesamtwirkung entsteht.

Baureglement (BauR) 12 Einwohnergemeinde Reichenbach im Kandertal

2 Bei der Beurteilung, ob eine gute Gesamtwirkung ent- steht, ist besonders auf Standort, Stellung, Form und Dimensionen eines Gebäudes einzugehen.

3 Moderne, spezielle Bauformen sind in den im Zonen- plan bezeichneten Gebieten gestattet, wenn sie sich gut in die gebaute Umgebung einfügen.

Art. 12 Proportionen

1 Zur Wahrung guter Gebäudeproportionen bei Haupt- gebäuden mit einer First darf die Gebäudehöhe sicht- bare seitliche Höhe (gemessen ab fertigem Terrain bis zum Schnittpunkt der Fassade mit dem höchsten Punkt der Sparrenlage) nicht mehr als 75 % der Breite der giebelseitigen Talfassade (gemessen ausserkant fertige Fassade) betragen (siehe Skizze im Anhang C).

2 Die Baupolizeibehörde kann abweichende Proportio- nen gestatten, sofern eine gute Gesamtwirkung erzielt werden kann.

Art. 13 Fassadengestaltung

1 In dern Wohn- und Gewerbezonen und den Dorfkern- zonen Reichenbach und Mülenen sowie den Ferien- hauszonen sind in den Obergeschossen die Hauptfas- sade und mindestens 50 % der anderen Fassaden in einer Holzkonstruktion oder Holzverkleidung aus- zuführen.

2 In der Landwirtschaftszone dürfen für die Fassaden- gestaltung keine ortsfremden Materialien verwendet werden. Es wird empfohlen, sämtliche Fassaden sind mit Ausnahme des Gebäudesockels (Stall) in Holz auszuführen. An exponierten Stellen (Hauptverkehrs- achsen, Kernzonen und an dominanter Lage) sind ausschliesslich Holzfassaden gestattet. Die «Wetter- seite» kann mit einem anderen Material als Holz ver- kleidet werden. In Zweifelsfällen ist eine Fachinstanz beizuziehen.

3 In der Gewerbezone, den Zonen für Sport- und Frei- zeitanlagen, den Zonen für öffentliche Nutzungen

Baureglement (BauR) 13 Einwohnergemeinde Reichenbach im Kandertal

sowie in den Zonen mit Planungspflicht können bei gu- ter Gesamtwirkung und Verträglichkeit mit dem Orts- und Landschaftsbild andere Materialien bewilligt wer- den.

Art. 14 Gebäudestellung, Firstrichtung

1 Innerhalb zusammenhängend überbauter Gebiete haben sich Neubauten in der Gebäudestellung und in der Hauptfirstrichtung grundsätzlich der bestehenden Bauweise anzupassen.

2 Wo es ortsgestalterisch oder energietechnisch be- gründet ist und es die topografische Detailsituation er- laubt, kann die Baupolizeibehörde eine andere Stel- lung der Bauten gestatten oder anordnen.

Art. 15 Dachform

1 Für Hauptgebäude sind nur Satteldächer gestattet. Die Dachneigung des Hauptdaches muss zwischen 17°–30° (a.T.) betragen. Für das Hauptgebäude sind ungleiche Dachneigungen nicht gestattet. Für Anbau- ten kann eine geringere Dachneigung bis 13° bewilligt werden.

2 Kreuzfirste gelten nicht als Dachaufbauten gemäss Art. 16 und können nur bewilligt werden, wenn sie sich besonders gut in das Dach und die bestehende Über- bauung einordnen. Eine Voranfrage wird empfohlen sind nicht gestattet.

3 Bei An- und Neben Kleinbauten sowie bei Gewerbe- bauten können andere Dachformen bewilligt werden, wenn dadurch das Orts- und Landschaftsbild nicht be- einträchtigt wird.

4 Das Mindestmass für Hauptdachvorsprünge beträgt 20 % der sichtbaren giebelseitigen Höhe Firsthöhen der Hauptfassaden und 15 % der sichtbaren seitlichen Höhe Höhe der Seitenfassaden, unter Beachtung von Art. 30 Abs. 1 und 2 (siehe Skizze im Anhang C).

Baureglement (BauR) 14 Einwohnergemeinde Reichenbach im Kandertal

5 Die Dachflächen sind hinreichend gegen das Abrut- schen von Schneemassen zu sichern.

Art. 16 Dachaufbauten

1 Einzelne Dachflächenfenster sind auf eine Grösse von 1.2 1.4 m2 beschränkt. Mehrere Dachflächenfens- ter sind wenn möglich geordnet zu gruppieren. Sie dürfen zusammen jedoch nicht mehr als die Hälfte der ent-sprechenden Fassadenlänge ausmachen.

2 Dachaufbauten, Giebel und Dachschlepper sind ge- stattet. Giebel und Lukarnen sind über 2/3 sowie und DachSschlepper über 1/3 ½ der unterliegenden, be- wohnten FassadenGeschosslänge gestattet. Dachauf- bauten und ihre Bedachungen sollen sich in der Farbe der Dachfläche angleichen. Auf derselben Dachfläche dürfen entweder nur Giebel oder Dachschlepper ver- wendet werden. Dachvorsprünge bei «Giebeln» und Dachschleppern sind auf die Masse und Proportionen derselben abzustimmen.

3 Auf K-Objekten ist die Gesamtlänge der Dachaufbau- ten auf einer Dachfläche auf 1/3 der darunter liegen- den Fassadenlänge beschränkt.

4 Über dem Kehlgebälk sind Aufbauten nicht gestattet. Aufbauten dürfen mit keinem Teil näher als 0.6 m, ge- messen in der Dachschräge, an eine First- oder Gratli- nie heranreichen. Bei Schleppern muss das Dach eine Neigung von min. 1/3 derjenigen des Hauptdaches 5° aufweisen. Die Trauflinie des Hauptdaches darf bei Lu- karnen und Schleppern nicht unterbrochen werden. Die Baupolizeibehörde kann in begründeten Fällen an- dere Lösungen gestatten, wobei die Firstlinie mit kei- nem Dachteil überschritten werden darf.

Art. 17 Bedachungsmaterial

1 Die Verwendung glänzender, durchrostender oder anderer auffälliger Bedachungsmaterialien ist unter- sagt.

Baureglement (BauR) 15 Einwohnergemeinde Reichenbach im Kandertal

2 1 Hauptdachflächen sind mit Ziegel- oder Zement- schiefer oder einem gestalterisch gleichwertigen nicht glänzenden Material einzudecken. In den Wohn- und gemischten Zonen sowie an exponierten Stellen (z.B. empfindliche Orts- und Landschaftsteile, Hauptver- kehrsachsen, Dorfkernzone) sind insbesondere Profil- und Trapezbleche sowie Wellzementfaserplatten nicht zulässig.

3 2 Im übrigen Gebiet können bei reinen Ökonomie- und Gewerbebauten auch andere Materialien verwen- det werden.

Art. 18 Umgebungsgestaltung

1 Die Umgebung von Bauten und Anlagen ist so zu ge- stalten, dass sich eine gute Einordnung in die Land- schaft und Siedlung ergibt.

2 Terrainveränderungen sind so anzulegen, dass die charakteristische Geländeformation weitgehend erhal- ten und ablesbar bleibt, die direkte Umgebung nicht beeinträchtigt wird und ein guter Übergang entsteht.

3 Die Aussenräume sollen genügend Grünbereiche aufweisen. Es sind standortgerechte und einheimische Pflanzen zu verwenden.

4 Die vertikale Sichthöhe von Stütz- und Gartenmauern soll in der Regel nicht mehr als 2 m betragen. Stützmauern über 2 m Höhe sind vertikal mind. 1 m tief zu staffeln, sodass die Mauer als ganzes gut be- grünt und unauffällig in das Gelände eingefügt werden kann. Davon ausgenommen sind Garageneinfahrten. Höhere Mauern sind gestattet, wenn sie nicht störend in Erscheinung treten.

Art. 19 Umgebungsgestaltungsplan

Dort wo nach kantonalem Recht dem Baugesuch ein Umgebungsgestaltungsplan beizulegen ist, hat er fol- gende Elemente zu enthalten: a) die von der Baueingabe erfassten Grundstücke und deren Nachbargrundstücke;

Baureglement (BauR) 16 Einwohnergemeinde Reichenbach im Kandertal

b) die Lage der Hauszufahrt; c) die Anordnung und Gestaltung der erforderli- chen Autoabstellplätze; d) die Oberflächenentwässerung mit Angabe der Entwässerung von Wegen und Plätzen; e) die Terrainveränderungen, die Stützmauern und Böschungen; f) die Abgrenzungen (Einfriedungen) gegen den öffentlichen Raum (Strassen, Plätze, Wege) so- wie gegen die Landwirtschaftszone; g) Hauptbepflanzungen (Bäume); h) bei Mehrfamilienhäusern die Lage und Gestal- tung der Spielplätze und Aufenthaltsbereiche; i) Die Zu- und Ableitungen sowie allfällige Versi- ckerungen sind nach Ab-schluss der Arbeiten als Revisionsplan vermasst abzugeben.

Art. 20 Gestaltung von Gebäuden mit kleiner an- rechenbarer Grundfläche, An- und Neben- Kleinbauten

1 Bewohnte und unbewohnte Gebäude mit kleiner an- rechenbarer Grundfläche sowie An- und NebenKlein- bauten haben sich dem Hauptgebäude unterzuordnen. Sie müssen mit diesem zusammen eine gute Gesamt- wirkung ergeben, wobei eine zurückhaltende Farbge- bung zu wählen ist.

2 Wintergärten dürfen giebelseitig nur eingeschossig erstellt werden. Die Grösse beträgt maximal 2/3 der Fassadenlänge, jedoch höchstens 6 m. Sie sind in Struktur und Farbgebung sorgfältig auf die Fassade abzustimmen.

Art. 21 Gebäudefläche

1 Um eine gute Gestaltung zu erreichen, ist die maxi- male Gebäudefläche beschränkt auf die in Art. 50 be- zeichneten Masse.

2 In begründeten Fällen kann die Baupolizeibehörde Abweichungen von der Gebäudefläche gestatten, wenn die Massstäblichkeit gewahrt und die Eingliede- rung in Landschaft und Siedlung sichergestellt ist.

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B3 Bauabstände

Art. 22 Allgemeines, Verhältnis zu Baulinien

1 Die in den folgenden Bestimmungen festgelegten Bauabstände gelten für das ganze Gemeindegebiet, soweit nicht in Überbauungsordnungen spezielle Bau- abstände festgelegt oder mittels Baulinie bestimmt sind.

2 Baulinien gehen den reglementarischen und den in Überbauungsvor-schriften festgelegten Bauabständen vor.

Art. 23 Bauabstand von öffentlichen Strassen

1 Von den Kantonsstrassen ist ein Bauabstand von mindestens 5 m, von den übrigen Strassen ein Bauab- stand von 3.6 m, und von Fuss- und Radwegen ist ein Bauabstand von 2 m (Art. 80 SG) einzuhalten. Der Strassenabstand wird vom äusseren Fahrbahnrand ohne allfälliges Trottoir aus gemessen.

2 Für bewilligungsfreie Bauten sowie für auf mindes- tens zwei Seiten offene, gedeckte Autoabstellplätze und Unterstände gilt ein Strassenabstand gemäss Abs. 1.

3 Aus ortsgestalterischen Gründen können die Bauab- stände mit Zustimmung der Strassenaufsichtsbehörde reduziert werden. Durch die Baupolizeibehörde redu- ziert werden, wenn die Strassenaufsichtsbehörde zu- stimmt.

4 Im Übrigen gelten die Bestimmungen des Gesetzes über den Bau und Unterhalt der Strassen Strassenge- setzes.

Baureglement (BauR) 18 Einwohnergemeinde Reichenbach im Kandertal

Art. 24 Gewässerraum (geltende Vorschriften; werden mit dem Verfahren auf Festlegung der Gewässerräume aufgehoben)

1 Wo der Gewässerraum nicht speziell geregelt ist, gel- ten zur Sicherung des Raumbedarfs für Massnahmen des Hochwasserschutzes und die ökologische Funkti- onsfähigkeit entlang der offenen Gewässer für sämtli- che Bauten und Anlagen (inkl. bewilligungsfreie Anla- gen) folgende Bauabstände:

Natürliche Sohlenbreite Bauabstand bis 2 m 5 m 2 bis 5 m 7 m 5 bis 10 m 11 m Über 10 m 15 m

Für eingedolte Gewässer gilt ein Abstand von 5 m.

3 Innerhalb des Bauabstandes dürfen unter Vorbehalt von Abs. 4 weder bewilli-gungspflichtige noch bewilli- gungsfreie Bauten und Anlagen erstellt werden. Die natürliche Ufervegetation ist zu erhalten und eine ex- tensive land- und forstwirt-schaftliche Nutzung oder eine naturnahe Grünraumgestaltung ist anzustreben. Von der Ufervegetation ist in jedem Fall mindestens ein Abstand von 3 m einzu-halten.

4 Sofern keine überwiegenden Interessen entgegen- stehen, können im Bauab-stand aber ausserhalb der Ufervegetation folgende Bauten und Anlagen bewilligt werden: a standortgebundene Bauten und Anlagen, an de- nen ein öffentliches Interesse besteht; b Erneuerung, Umbau und Wiederaufbau von Bauten und Anlagen; für den Wiederaufbau aus- serhalb der Bauzone gilt Art. 82 BauG sinnge- mäss; c belagsfreie Fuss-, Wander- und Unterhaltswege; d saisonale Zäune ausserhalb der Ufervegetation, die der land- oder forstwirt-schaftlichen Nutzung dienen; e Einrichtungen, die für den Skibetrieb erforderlich sind;

Baureglement (BauR) 19 Einwohnergemeinde Reichenbach im Kandertal

f punktuelle einfache und öffentlich zugängliche Infrastruktureinrichtungen wie Sitzbänke, Feuer- stellen oder Vita-Parcoursanlagen; g Skipisten und Langlaufloipen

5 Vorbehalten bleibt im 10 m Abstand ab oberer Bö- schungskante gemessen die Zustimmung nach Art. 48 WBG.

Art. 24 Gewässerraum (Vorschriften, wie sie im Verfahren mit dem Verfahren auf Festle- gung der Gewässerräume vorgesehen sind)

1 Der Raumbedarf der Gewässer (Gewässerraum) ge- währleistet die folgenden Funktionen: - die natürlichen Funktionen der Gewässer; - Schutz vor Hochwasser; - Gewässernutzung.

2 Der Gewässerraum für Fliessgewässer wird im Zo- Vgl. Art. 36a GschG, Art. 41a ff. nenplan Gewässerraum innerhalb der Bauzonen sowie GSchV, Art. 11 BauG, Art. 48 WBG. entlang der als flächige Überlagerung, im übri- Für eingedolte Gewässer aus- gen Gemeindegebiet mittels Farbcodierung und Mas- serhalb der Bauzone, für ste-hende sangabe in der Legende festgelegt. Im zweiten Fall und fliessende Gewäs-ser im Söm- wird er je hälftig von der Gewässerachse aus gemes- merungsgebiet sowie für sehr kleine sen. Gewässer wird kein Gewässerraum festgelegt. 3 Zugelassen sind nur Bauten und Anlagen, die stand- Vorbehalten sind zudem Mass-nah- ortgebunden sind und die im öffentlichen Interesse lie- men des Gewässerbaus und -unter- gen. Alle anderen – bewilligungspflichtigen und bewilli- halts gemäss Art. 6, 7 und 15 WBG. gungsfreien – Bauten und Anlagen sowie Terrainver- änderungen sind untersagt.

4 Im dicht überbauten Gebiet können Ausnahmen für Vgl. Art. 11 BauG zonenkonforme Bauten und Anlagen bewilligt wer-den, Vgl. Art. 41c GschV und Art. 5b Abs. soweit keine überwiegenden Interessen entge-genste- 2 WBG. hen.

5 Innerhalb des Gewässerraums ist die natürliche Vgl. auch Art. 41c Abs. 3 und 4 Ufervegetation zu erhalten. Zulässig ist nur eine exten- GSchV sive land- und forstwirtschaftliche Nutzung oder eine Vgl. Art. 41c Abs. 6 Bst. b GSchV naturnahe Grünraumgestaltung. Dies gilt nicht für den Gewässerraum von eingedolten Gewässern.

Baureglement (BauR) 20 Einwohnergemeinde Reichenbach im Kandertal

6 Das im Zonenplan Gewässerraum bezeichnete Ge- Art. 39 WBV ist zu berücksichtigen, biet gilt als «dicht überbaut» im Sinne von Art. 41a auch wenn teilweise auf die Aus- Abs. 4 bzw. Art. 41b Abs. 3 GSchV. scheidung von Gewässerräumen verzichtet wird.

Art. 25 Bauabstand von Wald und Gehölzen

1 Wo der Waldabstand nicht durch Waldbaulinien fest- gelegt ist, beträgt er 30 m. Vorbehalten bleibt die Zu- stimmung der Waldabteilung für die Unterschreitung des gesetzlichen Waldabstandes.

2 Der Bauabstand zu Hecken, Feld- und Ufergehölzen, gemessen ab der mittleren Ausdehnung der Bäume und Sträucher, beträgt mindestens 3 m.

Art. 26 Abstandsvorschriften gegenüber Zonen für öffentliche Nutzungen und Landwirt- schaftszonen

1 Gegenüber Zonen für öffentliche Nutzungen sind die für die Zone des Baugrundstückes geltenden regle- mentarischen Grenzabstände (Art. 50) einzuhalten.

2 Gegenüber der Landwirtschaftszone ist auf dem glei- chen Grundstück der kleine Grenzabstand gemäss Art. 50, resp. Art. 29 einzuhalten. Der Mehrlängen- und Mehrbreitenzuschlag kommt nicht zum tragen.

Art. 27 Bauabstände gegenüber nachbarlichem Grund, Allgemeines

Allgemeines 1 Bei der Erstellung von Bauten, welche den gewach- senen Boden über-ragen, sind gegenüber dem nach- barlichen Grund die in Art. 50 festgesetzten kleinen und grossen Grenzabstände. einschliesslich allfälliger Mehrlän-gen- und Mehrbreitenzuschläge zu wahren.

Kleiner Grenzab- 2 Der kleine Grenzabstand kA bezeichnet die zulässige stand kA kürzeste Entfernung zwischen der projizierten Fassa- denlinie und der Parzellengrenze. Er wird rechtwinklig zur massgebenden Fassade gemessen. Der kleine Grenzabstand kAgilt für die Schmalseite und die be- schatteten Längsseiten eines Gebäudes. Für Gebäude

Baureglement (BauR) 21 Einwohnergemeinde Reichenbach im Kandertal

ohne Wohn- und Arbeitsräume gilt er für alle Gebäude- seiten.

Grosser Grenzab- 3 Der grosse Grenzabstand gA bezeichnet die zuläs- stand gA sige kürzeste Entfernung zwischen der projizierten Fassadenlinie der besonnten Längsseite oder in Hang- lagen auf der südseitigen Giebelfassade des Gebäu- des und der Parzellengrenze. Er wird rechtwinklig zur massgebenden Fassade gemessen. gilt für die be- sonnte Längsseite des Gebäu-des. Kann die besonnte Längsseite nicht eindeutig ermittelt werden (keine Seite mehr als 10 % länger als die anderen und bei Ost–West Orientierung der Längsseiten), bestimmt die Baupolizeibehörde die Anordnung des grossen Grenz- abstandes auf Antrag des Baugesuchstellers. Dabei darf der grosse Grenzabstand nicht im Norden liegen.

4 Der kleine Grenzabstand wird rechtwinklig zur Par- zellengrenze gemes-sen und bezeichnet die zulässige kürzeste waagrechte Entfernung der Fassade (Umfas- sungswand) von der Grundstücksgrenze. Der grosse Grenzabstand wird rechtwinklig zur Fassade gemes- sen. Nicht von der Um-fassungswand, sondern von der äusseren Brüstung von Vorbauten wie Balkonen und dergleichen ist zu messen, falls diese Vorbauten mehr als 50 % einer Fassade bedecken.

Art. 28 Mehrlängen- und Mehrbreitenzuschlag

1 In der Wohn- und Gewerbezone erhöhen sich die Grenzabstände für Gebäude, die über 15 m lang oder über 12 m breit sind, auf den betreffen-den Längssei- ten um 1/10 der Mehrlänge, auf den betreffenden Schmal-seiten um 1/2 der Mehrbreite. Die Zuschläge werden rechtwinklig zur Fassade gemessen.

2 Für den Zuschlag werden Bauten, welche abstands- mässig privilegiert sind, wie unbewohnte An- und Ne- benbauten sowie Laubengänge etc., nicht mitgerech- net.

Baureglement (BauR) 22 Einwohnergemeinde Reichenbach im Kandertal

Art. 29 Bauabstände für Gebäude mit kleiner an- rechenbarer Grundfläche, An- und Klein- bauten

1 Für bewohnte An- und Nebenbauten , wie Gebäude und Gebäudeteile mit kleiner anrechenbarer Grundflä- che wie gedeckte Sitzplätze, Wintergärten und derglei- chen, deren mittlere Gebäudehöhe Fassadenhöhe traufseitig 3.5 m und ihre anrechenbare GrundGebäu- defläche 20 m2 nicht übersteigt, genügt allseitig ein Grenzabstand von 2 1 m.

2 Unbewohnte An- und KleinNebenbauten sowie bewil- ligungsfreie Bauten und Nebenanlagen dürfen bis 2 m an die nachbarliche Grenze reichen, sofern ihre mitt- lere Gebäudehöhe Fassadenhöhe traufseitig 4.5 m und ihre anrechenbare GrundGebäudefläche 60 m2 nicht übersteigt (Art. 79a EGzZGB).

3 Unbewohnte An- und KleinNebenbauten dürfen an die Grenze gestellt wer-den, wenn der Nachbar zu- stimmt oder wenn an ein nachbarliches, an der Grenze stehendes Nebengebäude angebaut werden kann.

Art. 30 Anlagen und Bauteile im Grenzabstand Vorspringende Gebäudeteile

1 Vorspringende, mindestens teilweise offene Bauteile wie Vortreppen, Balkone und Lauben jeder Art dürfen allseitig höchstens 2 m in den grossen und 1.5 m in den kleinen Grenzabstand hineinragen.

2 Die Dachvorsprünge der Hauptdächer im ortsübli- chen Baustil dürfen bis 2.3 m in den grossen und 1.5 m in den kleinen Grenzabstand hineinragen.

3 Dachvorsprünge von NebenKleinbauten dürfen bis 80 cm in den Grenzabstand hineinragen.

4 Vorspringende Gebäudeteile a) Vorspringende offene Gebäudeteile dürfen unter Vorbehalt von Absatz 1 auf der ganzen Fassa- denlänge auf maximal 50 Prozent der Fassaden- fläche maximal 3 m über die Fassadenflucht hin- ausragen.

Baureglement (BauR) 23 Einwohnergemeinde Reichenbach im Kandertal

b) Vorspringende geschlossene Gebäudeteile dürfen auf einer Länge von maximal 3.0 m maximal 1.5 m über die Fassadenflucht hinausragen.

4 5 Für Einfriedungen, Stützmauern, Böschungen so- wie Abort- und Düngegruben gelten die Bestimmungen des Einführungsgesetzes zum Zivilgesetzbuch auch als öffentlich-rechtliche Vorschriften der Gemeinde (Art. 79ff EGzZGB).

Art. 31 Bauabstände für unterirdische Bauten und für Unterniveaubauten

1 Unterirdische Bauten und Bauteile sowie Unterni- veaubauten dürfen bis 1 m an die Grundstücks- grenze, mit Zustimmung des Nachbarn bis zur Grund- stücksgrenze heranreichen.

2 Unterirdische Bauten sind Gebäude, die mit Aus- nahme der Erschliessung sowie der Geländer und Brüstungen, vollständig unter dem massgebenden Terrain liegen

3 Unterniveaubauten ragen im Mittel bis maximal 1.2 m über das massgebende Terrain, wobei höchstens die teilseitige Fassade offen liegen darf. Unterniveaubau- ten haben sich gut in das Orts- und Landschaftsbild einzuordnen und sind zu überdecken. , Bauteile oder Anlagen sind solche, die überdeckt sind oder höchstens talseitig offen liegen. Die dadurch ent- stehende Ter-rainveränderung darf nirgends den ge- wachsenen Boden um mehr als 1.2 m überragen.

Art. 32 Unterschreiten der Bauabstände gegen- über nachbarlichem Grund durch Bautei- len

1 Mit schriftlicher Zustimmung des Nachbarn dürfen Bauten näher an die Grenze gestellt oder an die Grenze gebaut werden, sofern der vorgeschriebene Gebäudeabstand gewahrt bleibt.

2 Bei fehlender nachbarlicher Zustimmung oder Anbau- befugnis an nachbarliche Grenzbauten ist ein

Baureglement (BauR) 24 Einwohnergemeinde Reichenbach im Kandertal

Näherbau nur mit Ausnahmebewilligung gemäss Art. 26 des Baugesetzes gestattet. Der privatrechtliche Mi- nimalabstand (Art. 79 ff EG zum ZBG) darf dabei nicht unterschritten werden.

Art. 33 Gebäudeabstand

1 Der Abstand zwischen zwei Gebäuden muss wenigs- tens der Summe der dazwischen liegenden, für sie vorgeschriebenen Grenzabstände entsprechen. Bei Gebäuden auf demselben Grundstück wird er berech- net, wie wenn eine Grenze zwischen ihnen läge.

2 Im Falle der Einräumung eines Näherbaurechts darf der Gebäudeabstand für bewohnte Gebäude von 6 4 m nicht unterschritten werden.

3 Die Gebäudeabstände innerhalb der Zone für öffentli- che Nutzungen richten sich nach den Bedürfnissen ei- ner zweckmässigen öffentlichen Überbauung.

4 Für Gebäude mit kleiner anrechenbarer Gebäudeflä- che bewohnte An- und Nebenbauten im Sinne von Art. 29 kann die Baubewilligungsbehörde den Gebäu- deabstand gegenüber Bauten auf dem demselben Grundstück und mit Zustimmung des Nachbars ge- genüber Nachbarbauten auf 4 1 m herabsetzen, wenn nicht öffentliche Interessen tangiert werden. Für unbe- wohnte An- und KleinNebenbauten kann der Zusam- menbau bewilligt werden.

5 Gegenüber Bauten, die aufgrund früherer baurechtli- cher Bestimmungen den nach diesem Reglement vor- geschriebenen Grenzabstand nicht einhalten, reduziert sich der Gebäudeabstand um das Mass des fehlenden Grenzabstandes. Die Baupolizeibehörde kann jedoch den Gebäudeabstand angemessen vergrössern, wenn sonst für das altrechtliche oder für das neue Gebäude die Beschattungstoleranzen der Bauverordnung über- schritten oder die Bestimmungen über die Brandsi- cherheit gefährdet würden.

6 Vorbehalten bleibt die Befugnis zum Zusammenbau.

Baureglement (BauR) 25 Einwohnergemeinde Reichenbach im Kandertal

B4 Geschosse, Gebäudehöhe Fassadenhöhe

Art. 34 Geschosse (ober- und unterirdisch)

1 Als Geschosse zählen das Erdgeschoss und die Obergeschosse.

2 Das Kellergeschoss zählt als Geschoss, wenn: a) es im Mittel aller Fassaden bis oberkant Erdge- schossboden gemessen den fertigen Boden um mehr als 1.2 m überragt. Abgrabungen für Hauseingänge und Garageneinfahrten, welche insgesamt nicht mehr als 5 m betragen, werden nicht angerechnet. b) die Bruttogeschossfläche der hier untergebrach- ten Wohnräume mehr als 30 % oder in Hangla- gen (Neigung mehr als 10 %) mehr als 60 % der Bruttogeschossfläche eines Normalgeschosses ausmacht. Bastel-räume, nicht gewerbliche Fit- nessräume und dergleichen werden nicht ange- rechnet. 3 Das Dachgeschoss zählt als Geschoss, wenn die Kniewand mehr als 1.5 m misst (gemessen ab ober- kant Fussboden bis oberkant Fusspfette).

Art. 35 Geschosshöhe

1 Die lichte Höhe von Räumen, die zum dauernden Aufenthalt von Menschen bestimmt sind, muss min- destens 2.3 m betragen. Bei Sichtbalkenlage kann die Balkenhöhe zur Raumhöhe gerechnet werden.

2 Bei Altbauten kann die Baupolizeibehörde eine gerin- gere Raumhöhe gestatten. In den Bereichen der Dorf- schutzperimeter Reichenbach und Mülenen sowie den anderen Gruppierungen von alter Bausubstanz und in deren Nachbarschaft kann die Baupolizeibehörde auch für Neubauten nach Beizug einer Fachinstanz von die- ser Ausnahme Gebrauch machen.

Baureglement (BauR) 26 Einwohnergemeinde Reichenbach im Kandertal

Art. 36 Gebäudehöhe Fassadenhöhe

1 Die Fassadenhöhe traufseitig (Fh tr) bestimmt sich Art. 15 BMBV: Die Fassadenhöhe ist nach Art. 15 BMBV, Gebäudehöhe wird in den Fassa- der grösste Höhenunterschied zwi- denmitten gemessen, und zwar vom gewachsenen Bo- schen der Schnittlinie der Fassaden- den bis zur Schnittlinie der Fassadenflucht mit Ober- flucht mit der Oberkante der Dach- kante des Dachsparrens, bei Flachdächern bis zur konstruktion und der dazugehörigen Oberkante der offenen oder geschlossenen Brüstung. Fassadenlinie. wobei Giebelfelder sowie Abgrabungen für Hausein- gänge und Garageneinfahrten, deren Breite insgesamt nicht mehr als die Hälfte der Fassadenbreite jedoch höchstens 6 m beträgt, werden nicht an die Gebäude- höhe angerechnet werden.

2 Die zulässige Fassadenhöhe traufseitig gemäss Art. 50 ist abhängig von der Gebäudeproportion nach Art. 12.

3 Die zulässige Fassadenhöhe traufseitig darf bei Ge- bäuden mit Schrägdächern auf den Traufseiten nicht und bei Gebäuden mit anderen Dachformen auf keiner Gebäudeseite überschritten sein. Bei Bauten am Hang ist mit Ausnahme der bergseitigen Fassade überall eine Mehrhöhe von 1 m gestattet. Als Hang gilt eine Neigung des gewachsenen Bodens, die in der Falllinie gemessen innerhalb des Gebäudegrundrisses wenigs- tens 10 % beträgt.

4 Die zulässige Fassadenhöhe traufseitig darf nicht durch nachträgliche Abgrabungen überschritten wer- den.

Gestaffelte Ge- 5 Bei Gebäuden, deren Schnittlinie zwischen Fassa- bäude denflucht und Oberkante des Dachsparrens (bei Flach- dachbauten Oberkante der Brüstung) in der Höhe ge- staffelt ist und bei Bauten am Hang, die im Grundriss gestaffelt sind, ist die Fassadenhöhe traufseitig für je- den dieser Gebäudeteile gesondert zu messen.

6 Als Staffelung gilt eine Gebäudeversetzung bzw. ein Vor- oder Rücksprung von wenigstens 1 m. Fassa- denrücksprünge, gebildet durch Loggia, Balkone, Sitz- plätze und dergleichen, werden nicht berücksichtigt.

Baureglement (BauR) 27 Einwohnergemeinde Reichenbach im Kandertal

B5 Dachausbau

Art. 37 Dachausbau

1 Der Einbau von Wohn- und Arbeitsräumen im Dach- raum ist zulässig.

2 In K-Objekten ist der Dachausbau auf eine Ebene beschränkt. Darüber sind nur Galeriegeschosse zuge- lassen.

3 Die gesundheitspolizeilichen Vorschriften (Art. 62 bis 69 BauV) sind einzuhalten. Über dem Kehlgebälk dürfen keine geschlossenen Wohn- oder Arbeitsräume eingerichtet werden.

C Zonen- und Gebietsvorschriften

C1 Bedeutung

Art. 38 Bedeutung

1 Die Zonen- und Gebietsvorschriften bestimmen die Art der Nutzung resp. der Nutzungsbeschränkungen.

2 Sie legen das Mass und die Bedingungen der zuläs- sigen baulichen Nutzungen fest.

C2 Bauzonen

Art. 39 Wohn- und Gewerbezone (WG2)

1 In der Wohn- und Gewerbezone sind die Wohnnut- (1) Für Räume mit lärmempfindlichen zung sowie mässig störende Betriebe zugelassen. Nutzungen ist die Einhaltung der Vorbehalten bleiben Nutzungseinschränkungen in Planungswerte mit baulichen (Lärm- Folge Lärmvorbelastung durch die Bahn gemäss Ein- schutzbauten, wie z.B. Lärmschutz- trag im Zonenplan (1). wände) oder gestalterischen (Lärm abgewandte Anordnung der Räume) Massnahmen im Baubewilligungs- verfahren nachzuweisen.

Baureglement (BauR) 28 Einwohnergemeinde Reichenbach im Kandertal

2 Ausgeschlossen sind neue Landwirtschaftsbetriebe jeder Art sowie gewerbliche Nutzungen und Läden, die ein überdurchschnittlich hohes Mass an quartierfrem- dem Verkehr verursachen.

Art. 40 Gewerbezone

1 Die Gewerbezone ist für Industrie- und Gewerbebe- (1) Für Räume mit lärmempfindlichen triebe bestimmt. Verkaufsgeschäfte sind zulässig. Vor- Nutzungen ist die Einhaltung der behalten bleiben Nutzungseinschränkungen in Folge Planungswerte mit baulichen (Lärm- Lärmvorbelastung durch die Bahn gemäss Eintrag im schutzbauten, wie z.B. Lärmschutz- Zonenplan sowie anderer Immissionen (*1). wände) oder gestalterischen (Lärm abgewandte Anordnung der Räume) 2 Im Übergangsbereich sind Betriebe, die zu stärkeren Massnahmen im Baubewilligungs-

Einwirkungen führen, als sie in der Wohn- und Gewer- verfahren nachzuweisen. bezone geduldet werden müssen, nicht zugelassen.

3 Wohnungen für das betriebsnotwendig an den Stand- ort gebundene Personal sind zugelassen, sofern durch geeignete Vorkehren für wohnhygienisch tragbare Ver- hältnisse gemäss SIA-Norm 181 (mit Nachweis) ge- sorgt wird.

Art. 41 Dorfkernzonen Reichenbach und Mülenen

1 In den Dorfkernzonen sind neben dem Wohnen öf- fentliche und private Dienstleistungen sowie mässig störende Gewerbebetriebe zugelassen.

2 Ausgeschlossen sind neue Landwirtschaftsbetriebe sowie Industrie- und reine Lagerbauten.

3 Bestehende Landwirtschaftsbetriebe dürfen unterhal- ten, erneuert und erweitert werden.

4 Die Erdgeschosse Geschosse auf Strassenniveau entlang der Bahnhofstrasse sind für Läden, Dienst- leistungs- und Gewerbebetriebe bestimmt. Der Ge- meinderat kann Ausnahmen gestatten.

5 Neubauten sind in der Regel auf die Flucht der be- stehenden Bauten an der Bahnhof-, resp. der Dorfstrasse zu stellen.

Baureglement (BauR) 29 Einwohnergemeinde Reichenbach im Kandertal

Art. 42 Dorfschutzperimeter

1 Die Perimeter der Dorfschutzzonen enthalten die his- torisch bedeutsamen Bereiche des Dorfs Reichen- bach, des ehemaligen Städtchens Mülenen und weite- rer bedeutender Ortsteile.

2 Die Elemente der traditionellen Bauweise wie Ge- schosshöhen und Geschosszahlen, die Fassaden- struktur, die Proportionen und die Dachgestaltung sind zu erhalten und auch bei Neubauten unter Beachtung heutiger Konstruktionsweisen zu wahren. Baumateria- lien und farbliche Gestaltung sollen mit der bestehen- den Bausubstanz harmonieren.

Art. 43 Hotelzone Griesalp

1 Die Hotelzone Griesalp ist für Beherbergungs-, Ver- pflegungs-, und damit zusammenhängende Gewerbe-, Dienstleistungs- und Ausflugsaktivitäten bestimmt. Wohnraum ist nur für Betriebspersonal zugelassen. 1Der Bereich nördlich der Brücke zur Gorneren ist für öffentliche, gebührenpflichtige Parkplätze und für Anla- gen des Wasserkraftwerkes bestimmt1.

2 Über die Erschliessung der Hotelzone Griesalp schliesst die Gemeinde mit dem Grundeigentümer ei- nen Vertrag ab. Gemeinde, Kanton und Forstwirtschaft dürfen durch den Bau, Betrieb und Unterhalt der Er- schliessungsanlagen nicht belastet werden.

Art. 44 Zonen für Sport- und Freizeitanlagen

In der Zone für Sport- und Freizeitanlagen gelten für Nutzungen, Bauten und Anlagen die Bestimmungen von Art. 78 BauG. Das Nähere bestimmt der Anhang A.

Art. 45 Zonen mit Planungspflicht

1 Das Bauen in einer Zone mit Planungspflicht (ZPP) richtet sich nach Art. 92 ff. BauG und setzt eine

1 Geändert am 30. April 2013.

Baureglement (BauR) 30 Einwohnergemeinde Reichenbach im Kandertal

rechtskräftige Überbauungsordnung (UeO) voraus. Vor deren Erlass dürfen nur kleinere Bauvorhaben (Kleine Gebäude, An-, Aus-, KleinNebenbauten) bewilligt wer- den, die den Planungszweck nicht beeinträchtigen.

2 Die Kosten für die Ausarbeitung der Überbauungs- ordnungen sind von den beteiligten Grundeigentümern nach Massgabe ihres Interesses zu tragen.

Art. 46 Zonen für öffentliche Nutzungen

1 Die Zonen für öffentliche Nutzungen sind für Bauten und Anlagen im öffentlichen Interesse bestimmt. Vor- bestehende andere Bauten und Anlagen dürfen nur unterhalten werden.

2 In den einzelnen Zonen gelten folgende Bestimmun- gen, wobei Woh nungen zulässig sind, soweit das ge- sunde Wohnen nicht beeinträchtigt wird.

Bezeich- Zweckbestimmung Grundzüge der Überbauung Lärmempfind- nung lichkeitsstufe a Gemeindeverwaltung Erweiterung süd- und westseitig unter Einhaltung kl. ES III Grenzabstand kA b Viehschauplatz und öff. Parkplatz kleine Infrastrukturbauten - c Kirche bestehend ES III d Kirchgemeindehaus, Pfarrhaus bestehend ES III e Friedhof, Pfrundscheune Bestehend, Parkplätze, kleine Infrastrukturbauten ES III f Altersheim, Alterswohnungen Erweiterung mit GH Fh tr 12 m, GL frei, GaG- ES II renzabstand ½ GH Fh tr g Schule Reichenbach mit Turnplatz, Erweiterung nach baupolizeilichen Massen der Zone ES III Kindergarten und Wohnraum G h Oberstufenschule Reichenbach mit gemäss best. Überbauung ES III Turnplatz Erweiterung nach baupolizeilichen Massen der Zone G i Schule Faltschen mit Turnplatz und gemäss best. Überbauung ES III Wohnraum Erweiterung nach baupolizeilichen Massen der Zone G k Schule Reudlen mit Turnplatz, Kin- Erweiterung nach baupolizeilichen Massen der Zone ES III der garten und Wohnungen G, GH Fh tr 12 m l Schule Ehemaliges Schulhaus gemäss best. Überbauung ES III : Turnplatz, Kindergarten und Wohnraum m Schule Ehemaliges Schulhaus gemäss best. Überbauung ES III Schwandi:

Baureglement (BauR) 31 Einwohnergemeinde Reichenbach im Kandertal

Bezeich- Zweckbestimmung Grundzüge der Überbauung Lärmempfind- nung lichkeitsstufe Turnplatz und Wohnraum n Schule Kien-Aris mit Turnplatz, Kin- Erweiterung nach baupolizeilichen ES III der- Massen der Zone G garten und Wohnraum o Schule Scharnachtal mit Turnplatz, Erweiterung nach baupolizeilichen Massen der Zone ES III Kindergarten und Wohnraum G p Schule Ehemaliges Schulhaus Kien- gemäss best. Überbauung ES III tal: Turnplatz und Wohnraum q Gemeindesportzentrum Kien Erweiterung nach baupolizeilichen ES III Massen der Zone G r Alpine Rettung, Feuerwehrmagazin gemäss best. Überbauung -ES III Reichenbach2 s ARA Kiental gemäss best. Überbauung ES III t Info-Zentrum Mülenen mit touristi- baupolizeiliche Masse gemäss Gewerbezone (G) ( ) ES IV * schen und allgemein zugänglichen Dienstleistungen wie Tankstelle mit Shop etc., Besucherparkplätze, kein Wohnraum u Parkplatz Flugplatz baupolizeiliche Masse gemäss Vor- - schriften für An- und Nebenbauten v Eisfeld/Tennisplatz und weitere gemäss best. Überbauung ES III Sport- und Freizeitaktivitäten w Dorfplatz Kiental öffentlicher Platz - x Parkplatz baupolizeiliche Masse gemäss Vor- - schriften für An- und Nebenbauten y Alterssiedlung mit Praxisräumen und Ga und GH Fh tr nach Dorfkernzone, ES III Büros übrige baupolizeiliche Masse frei z3 Feuerwehrmagazin Kiental Hier gelten die Bbaupolizeilichen Masse der WG2 ES III

(*) Für Räume mit lärmempfindlichen Nutzungen ist die Einhaltung der Planungswerte mit bauli- chen (Lärmschutzbauten, wie z.B. Lärmschutzwände) oder gestalterischen (Lärm abgewandte An- ordnung der Räume) Massnahmen im Baubewilligungsverfahren nachzuweisen.

Art. 47 Grünzonen

In den Grünzonen gilt das kantonale Baugesetz (Art. 79 BauG).

2 Geändert am 1. Februar 2011. 3 Geändert am 1. Februar 2011.

Baureglement (BauR) 32 Einwohnergemeinde Reichenbach im Kandertal

Art. 48 Bauten auf Bahnareal

Bahnbetriebsfremde Bauten auf Bahnareal sind nur zulässig, sofern sie für die Infrastruktur (Bahn/Stras- senverlegung) erforderlich sind oder den Bestimmun- gen der WG 2 entsprechen.

Art. 49 Zonen mit bestehender Überbauungsord- nung a Wohn- und Gewerbezonen mit Überbauungs- plan / Überbauungsordnung und Sonderbauvor- schriften / Überbauungsvorschriften: UP1 Überbauungsplan mit Sonderbauvor- schriften «Gwanne, Reichenbach», ge- nehmigt B.d.B. 24.5.1977 / AGR 23.8.2004 14 / 225 UP2 Überbauungsplan mit Sonderbauvor- schriften «Gisel, Reudlen», genehmigt B.d.B. 4.4.1979. UP3 Überbauungsordnung zur ZPP 1 «Bann- wäldli, Mülenen», genehmigt AGR 18.7.1994 / Änderungen vom 27.11.2017 und 6.7.2018 UP4 Überbauungsordnung «Industrieareal Fritschi, Reichenbach», genehmigt AGR 25.3.1999 UP5 Überbauungsordnung mit Überbauungs- vorschriften «Kientalerhof», genehmigt AGR 16.3.2016 b Ferienhauszonen mit Überbauungsplan und Sonderbauvorschriften: F1 Überbauungsordnung mit Überbauungs- vorschriften «Steinweide, Faltschen», B.d.B. 30.5.1978 / 20.8.1992, Lärmemp- findlichkeitsstufe: ES II 3 6(*) F2 Überbauungsordnung mit Überbauungs- vorschriften «Rossiallmend, Kiental», B.d.B. 19.5.1987 / 21.3.1989 Lärmemp- findlichkeitsstufe: ES II

4 Geändert am 1. Dezember 2009. 5 Geändert am 1. Mai 2011. 6 Geändet am 1. September 2009.

Baureglement (BauR) 33 Einwohnergemeinde Reichenbach im Kandertal

(*) Für die Erweiterung gemäss Zonenplan gelten die bestehenden Überbauungsvorschriften.

C3 Baupolizeiliche Masse

Art. 50 Baupolizeiliche Masse

1 Für die Bauzonen gelten folgende kleine Grenzab- stände, grosse Grenzabstände, Gebäudehöhen, Ge- bäudelängen, Geschosszahlen, anrechenbaren Ge- bäudeflächen und Empfindlichkeitsstufen:

Zonenbezeichnung kGA gGA GH1) GZ GL GF E kA gA Fh [m] [m] tr1) [m] [m2] [m] Wohn- und Gewer- 3 8 7 2 20 25 300 III bezone (WG2)2) Gewerbezone (G) 4 9 12 60 IV Dorfkernzone (K) 3 8 2 30 400 III - Reichenbach 9 - Mülenen 8 Hotelzone Griesalp 3 8 9 3 40 - III (HG) Landwirtschafts- 3 8 7 2 203) 3003) III zone

1) Vorbehältlich der Gebäudeproportionen siehe nach Art. 38 in Verbindung mit Art. 14 2) Für Wohn- und Gewerbezone siehe Art. 30 Mehrlän- gen- und Mehrbreitenzuschlag. 3) Für reine Ökonomiebauten und bei guter Einordnung in die Landschaft sind die Gebäudelänge und die Ge- bäudefläche frei.

Legende kGa kleiner Grenzab- GZ Geschosszahl kA stand gGA grosser Grenzab- GL Gebäudelänge gA stand

Baureglement (BauR) 34 Einwohnergemeinde Reichenbach im Kandertal

GH Gebäudehöhe E Lärmempfindlichkeits- Fh tr Fassadenhöhe stufe traufseitig GF Gebäudefläche: Gebäudefläche: Die Gebäudefläche entspricht der Fläche des äussersten Umrisses des Erdgeschosses inklusive Anbauten. Nicht angerech- net werden: - Dachvorsprünge - offene Balkone, Lauben und Terrassen (Es gilt der effektive Erdgeschossgrundriss) - aussenliegende Keller und Eingangstreppen - Pergolen, offene Gartensitzplätze - Kleintierställe

2 Die Messweise der Bauabstände vom öffentlichen Verkehrsraum, der Gebäudelänge, der Bauabstände gegenüber nachbarlichem Grund, des Gebäudeab- stands, der Gebäudehöhe und der Geschosszahl so- wie die Bestimmung der Gebäudeproportion richtet sich nach den grafischen Darstellungen im Anhang C.

3 Gestaltungsfrei- Die Gestaltungsfreiheit im Sinne von Art. 75 BauG ist Die GFZo im Sinne von Art. 50 Abs. heit in der Wohn- und Gewerbezone (WG2) zugelassen, 3 Baureglement bemisst sich nach wobei dabei eine AZ GFZo von max. 0.67 nicht über- den Bestimmungen von Art. 11c schritten werden darf. In den anderen Zonen ist die Abs. 3 BauV, d.h. Unterniveaubau- Gestaltungsfreiheit ausgeschlossen. ten und Untergeschosse, die im Mit- tel aller Fassaden weniger als 1.2 m Beanspruchung 4 Bei der Beanspruchung von Kulturland im Umfang über das massgebende Terrain, von Kulturland von mehr als 300 m2 sind überdies die Anforderungen resp. über die Fassadenlinie ragen nach Art. 11b ff BauV zu beachten. werde nicht angerechnet.

Baureglement (BauR) 35 Einwohnergemeinde Reichenbach im Kandertal

C4 Landwirtschaftszone

Art. 51 Landwirtschaftszone

Landwirtschafts- 1 Die Landwirtschaftszone umfasst das Land, welches zone landwirtschaftlich genutzt wird oder im Gesamtinte- resse genutzt werden soll. Wald, Gewässer und land- wirtschaftlich nicht nutzbare Flächen gehören nicht dazu.

2 Das Bauen in der Landwirtschaftszone richtet sich nach den Vorschriften des RPG und des BauG.

3 Soweit mit dem übergeordneten Recht vereinbar, gel- ten ergänzend die folgenden Bestimmungen: a) Neubauten in der Landwirtschaftszone haben sich bezüglich Standort, Volumen und Gestal- tung und in den wesentlichen Bauelementen wie Gebäudestellung, Firstrichtung, Beschränkung auf wenige Materialien und strukturellem Aus- druck an der traditionellen Streubauweise zu ori- entieren, unter Beachtung heutiger Konstrukti- onsweisen; b) Silobauten zu Landwirtschaftsbetrieben sind in mittleren Grau- oder Grüntönen zu halten; c) Bauten, Zufahrt, Umgebungsgestaltung und die Bepflanzung haben sich unauffällig in die Land- schaft einzugliedern.

4 Es gilt die Lärmempfindlichkeitsstufe III nach LSV.

D Schutzgebiete und Schutzobjekte

Art. 52 Baudenkmäler

Bauinventar; Be- 1 Die schützens- und erhaltenswerten Objekte sind im griff Bauinventar der Gemeinde aufgenommen und im Zo- nenplan resp. im Schutzzonenplan als Hinweis darge- stellt.

Baudenkmäler 2 Baudenkmäler sind herausragende Objekte und En- sembles von kulturellem, historischem oder

Baureglement (BauR) 36 Einwohnergemeinde Reichenbach im Kandertal

ästhetischem Wert. Dazu gehören namentlich Ortsbil- der, Baugruppen, Bauten, Gärten, Anlagen, innere Bauteile, Raum-strukturen und feste Ausstattungen.

Schützenswerte 3 Schützenswerte Baudenkmäler dürfen nicht abgebro- Bauten chen werden. Inne-re Bauteile, Raumstrukturen und feste Ausstattungen sind ihrer Bedeutung entspre- chend zu erhalten.

Erhaltenswerte 4 Erhaltenswerte Baudenkmäler dürfen verändert und Bauten erweitert werden, wenn ihre erhaltenswerte Baustruk- tur und Bausubstanz dadurch nicht we-sentlich beein- trächtigt wird. Abbruch und Neubau sind zugelassen, wenn die Erhaltung nicht mehr sinnvoll oder zumutbar ist. Neubauten, welche Bauten ersetzen, die für das Orts- oder Landschaftsbild besonders bedeutsam wa- ren, müssen zusammen mit der Umgebung ein gutes Gesamterscheinungsbild ergeben.

K-Objekte 5 Die Objekte nach Art. 22 Abs. 3 BewD sind im Bauin- ventar mit «K» gekennzeichnet (vgl. Art. 13a Abs. 3 BauV).

6 Beizug der Fach- Betreffen Planungen und Bewilligungsverfahren ar- Art. 22 Abs. 3 BewD: stellen chäologische Objekte gemäss BauG Art. 10 Bst. e f, Betrifft ein Bauvorhaben ein Objekt schützenswerte Baudenkmäler oder erhaltenswerte oder die Umgebung eines Objektes, Baudenkmäler, die in einem Ortsbildschutzperimeter das Gegenstand eines Inventars o- liegen oder Bestandteil einer im Bauinventar aufge- der eines Verzeichnisses von Bund nommenen Baugruppe sind, ziehen die zuständigen oder Kanton ist, bezieht die Baube- Behörden die zuständigen Fachstellen bei. Der Bei- willigungsbehörde die kantonalen zug der kantonalen Denkmalpflege richtet sich nach Fachstellen in jedem Fall ein. Vorbe- Art. 22 Abs. 3 BewD. Eine Voranfrage wird empfohlen. halten bleiben Bauvorhaben, die er- haltenswerte Baudenkmäler im Sinne von Artikel 10c Satz 2 BauG Art. 53 Kommunale Landschaftsschutzgebiete betreffen.

Die im Zonenplan oder im Schutzzonenplan Land- schaft festgelegten Flächen sind Schutzgebiete im Sinne von Art. 86 BauG. Die natürliche Landschaft ist zu erhalten. Kleinere Zweckbauten, die in öffentlichem Interesse liegen wie Wasserfassungen, Pumpstationen etc. sind gestattet, falls sie das Landschaftsbild nicht beeinträchtigen.

Baureglement (BauR) 37 Einwohnergemeinde Reichenbach im Kandertal

a Kanderauen 1 Die Kanderauen sind als wesentliches landschaftli- ches Element und als Lebensraum für eine vielfältige Pflanzen- und Tierwelt zu schützen. 2 Das Land darf nur land- oder forstwirtschaftlich ge- nutzt werden, stand-ortfremde Aufforstungen dürfen nicht angelegt werden. 3 Alle Bauten und Anlagen mit Ausnahme naturnaher Bewirtschaftungswege sind untersagt. Ebenso Ablage- rungen, Materialentnahmen und Ver-änderungen des natürlich gewachsenen Geländes. b)7 Schutzgebiete 1 Die intakten Landschaften sind zu erhalten. Beson- «Wiler» Reichen- dere Beachtung ist der nötigen Pflege der Hecken und bach, «Buch- Gehölze zu schenken. schwandeli» 2 Landwirtschaftlich notwendige Gebäude, Anlagen Schar-nachtal und Wege sind sorg-fältig in das Gelände zu integrie- ren. Für die Bauten gelten die Bestimmungen für die Landwirtschaftszone (Art. 51). c) Schutzgebiete Bei diesen weiträumigen voralpinen und alpinen Ge- Engelhorn, Spig- bieten handelt es sich um wertvolle naturnahe Land- gental, oberes Ki- schaften. Gebäude und Anlagen sind sorgfäl-tig in das ental8 Gelände zu integrieren. Für die Bauten gelten die ana- logen Best-immungen wie für die Landwirtschaftszone (Art. 51). d) Waldpartien 1 Diesen landschaftlich wichtigen Strukturelementen ist und Gehölz ent- ein besonderer Schutz anzugedeihen. Sie sind auch lang den bezeich- Lebensraum für eine spezielle Tier- und Pflanzenwelt. neten Bachläufen 2 Waldrodungen in diesen Bereichen sind zu unterlas- sen. Das Kleingehölz und Gebüsch ist zu erhalten und kann periodisch gelichtet werden, soll aber nicht auf den Stock gesetzt werden.

7 Kommentar zu b) Der exponierte, gut einsehbare Hang von "Wiler" an der Ost- flanke der Terrasse von Faltschen hat durch seine Lage "am Tor des Kandertals" eine besondere Bedeutung. Baumgruppen und Hecken ergeben ein schönes Vege-tationsbild. Die vereinzelten Bauernhöfe fügen sich gut ins Landschaftsbild ein. 8 Die an der Ostflanke der Terrasse von Scharnachtal gele-gene Hügelformation "Buch-schwandeli" mit ihrer feinglie-derigen Reli- efstruktur bildet eine wichtige Begrenzung des Talbodens zur Terrasse von Scharnachtal. Hecken, ver-einzelt Bäume und Waldflecken bilden ein schönes Ve-getationsbild.

Baureglement (BauR) 38 Einwohnergemeinde Reichenbach im Kandertal

3 Notwendige Bachverbauungen sollen nach Möglich- keit naturnah ausgeführt werden (siehe Art. 24 und 56).

Art. 54 Kommunale Naturschutzgebiete a) Fröschenmoos 1 Das im Zonen- und im Schutzzonenplan Landschaft ausgeschiedene Naturschutzgebiet «Fröschenmoos», ein Feuchtgebiet als Lebensraum für schutzwürdige Tiere und Pflanzen, ist in seinem Bestand und seiner Aus-dehnung zu bewahren. Insbesondere sind das Gehölz und die Schilfflächen zu erhalten. Der Wasser- haushalt darf nicht verändert werden. 2 Im Schilfgebiet und seinen Randzonen gilt ein abso- lutes Bau-, Dünge- und Weideverbot. Auffüllungen oder Ablagerungen sind nicht erlaubt. 3 Die landwirtschaftliche Nutzung ist unter Beachtung der Erfordernisse des Schutzzwecks erlaubt. Die bis- herige Nutzung soll nicht intensiviert werden. Eine Schilfmahd im Herbst ist erwünscht. 4 Notwendige Pflegemassnahmen durch die Grundei- gentümer sind ge-stattet. Sie sind mit dem kantonalen Naturschutzinspektorat abzusprechen. b) Teich in den 1 Das im Zonenplan und im Schutzzonenplan Land- Kanderauen schaft ausgeschiedene Naturschutzgebiet «Teich in den Kanderauen Reudlen» ist in seinem Bestand und seiner Ausdehnung als Lebensraum für schutzwürdige Tiere und Pflanzen zu bewahren. Der Wasserhaushalt darf nicht verändert werden. 2 Im Schutzgebiet sind weder Auffüllungen noch Abla- gerungen erlaubt. 3 Die forstwirtschaftliche Nutzung ist unter Beachtung der Erfordernisse des Schutzzwecks erlaubt.

Art. 55 Naturobjekte

1 Die im Schutzzonenplan Landschaft bezeichneten Einzelbäume und Baumgruppen sind auflockernde Elemente und Merkpunkte in der Land-schaft. Sie dürfen nur mit Bewilligung des Gemeinderates gefällt werden. Der Gemeinderat bestimmt, ob ein gefällter Baum an gleicher Stelle zu ersetzen ist.

Baureglement (BauR) 39 Einwohnergemeinde Reichenbach im Kandertal

2 Die im Schutzzonenplan Landschaft bezeichneten Findlinge stehen un-ter dem Schutz der Gemeinde.

3 Die Hecken, Feld- und Ufergehölze sind bundes- rechtlich geschützt. Sie dürfen in ihrer Ausdehnung nicht geschmälert werden.

Art. 56 Gewässer und Uferbereiche (aufgehoben)

Alle stehenden und fliessenden Gewässer und ihre Uferbereiche sind ge-schützt und sollen in ihrem natürlichen oder naturnahen Zustand erhalten werden.

Art. 57 Bauen in Gefahrengebieten9

1 Bei Bauvorhaben in Gefahrengebieten gilt Art. 6 BauG.

2 Es wird empfohlen, frühzeitig eine Voranfrage einzu- reichen.

3 Bei Baugesuchen in Gebieten mit erheblicher oder mittlerer Gefährdung oder mit nicht bestimmter Gefah- renstufe zieht die Baubewilligungsbehörde die kanto- nale Fachstelle bei.

4 Im Gefahrengebiet mit geringer Gefährdung («gelbes Gefahrengebiet») wird der Baugesuchsteller im Bau- bewilligungsverfahren auf die Gefahr aufmerksam ge- macht.

Art. 58 Archäologische Bodenfunde

1 Treten archäologische Bodenfunde zutage, so sind die Arbeiten unver-züglich einzustellen und die Baupo- lizeibehörde und der archäologische Dienst des Kan- tons zur Sicherstellung der wissenschaftlichen Dokumentation zu benachrichtigen.

2 Bei der Prüfung von Bauvorhaben in den im Zonen- plan aufgeführten archäologischen Schutzzonen ist

9 Gändert am 3. Dezember 2014

Baureglement (BauR) 40 Einwohnergemeinde Reichenbach im Kandertal

der archäologische Dienst des Kantons Bern beizuzie- hen.

E Zuständigkeit der Gemeindebehörden und Baupolizeiorgane

Art. 59 Gemeinderat

1 Der Gemeinderat nimmt alle Aufgaben wahr, die nicht aufgrund übergeordnetem Recht oder dem Orga- nisationsreglement einem anderen Gemeindeorgan übertragen sind.

Art. 60 Hochbau- und Raumplanungskommission

1 Die Hochbau- und Planungskommission ist die Bau- polizeibehörde der Gemeinde. Ihr obliegen die nach Organisationsreglement zugewiesenen Aufgaben so- wie die Baupolizeiaufgaben nach Baubewilligungsdek- ret. 2 Insbesondere obliegen ihr: a) die Erteilung kleiner Baubewilligungen nach Art. 32 Abs. 3 BauG in Verbindung mit Art. 27 BewD, wenn keine Ausnahmen nach Gemein- debau-reglement, resp. nach Art. 26 BauG be- ansprucht werden; b) Prüfung der eingereichten Baugesuche und An- tragstellung an den Gemeinderat; c) die Vorbereitung von Planungsgeschäften und Antragstellung an den Gemeinderat.

Art. 61 Bauverwalter/In und Bauverwalterininspek- tor/In

Der Bauverwalter/In und Bauverwalterininspektor/In hat die im Dekret über das Bau-bewilligungsverfahren vorgeschriebenen Baukontrollen (Art. 47 BewD) durch- zuführen, über die Einhaltung von Bedingungen und Auflagen der Baubewilligung während und nach abge- schlossener Bauausführung zu wachen und allgemein

Baureglement (BauR) 41 Einwohnergemeinde Reichenbach im Kandertal

für die Wahrung der gesetzlichen Ordnung im Bau-we- sen zu sorgen.

F Widerhandlungen, Schlussbestim- mungen

Art. 62 Widerhandlungen

1 Widerhandlungen gegen die Vorschriften dieses Bau- reglementes, gegen die übrigen Gemeindebauvor- schriften und die gestützt darauf erlassenen Einzel- verfügungen werden nach den Strafbestimmungen der Baugesetzgebung vom Richter geahndet (Art. 50 BauG, Art. 108 BauV, Art. 56 BewD, Art. 85 SBG).

2 Verstösse gegen Vorschriften dieses Reglementes und weiterer kommunaler Bauvorschriften, welche nicht der Strafandrohung des Baugesetzes unterste- hen, werden gestützt auf Art. 58 Gemeindegesetz (GG) mit folgenden Strafen bedroht: a) Busse von max. Fr. 5000.– für Verstösse gegen die von Stimmbürger-innen und Stimmbürgern beschlossenen Vorschriften, b) Busse von max. Fr. 2000.– für Verstösse gegen die übrigen Vorschriften.

Art. 63 Aufhebung bestehender Vorschriften

Mit dem Inkrafttreten der baurechtlichen Grundord- nung werden das Baureglement und der Zonenplan vom 6. Mai 1991 sowie die Überbauungsordnung «Korrektion BLS-Unterführung oberi Almi, Reichen- bach» vom 22. Dezember 1993 und die Überbauungs- ordnung «Camping, Kiental» vom 12. Mai 1995 aufge- hoben.

Baureglement (BauR) 42 Einwohnergemeinde Reichenbach im Kandertal

Art. 64 Inkrafttreten

1 Die baurechtliche Grundordnung tritt mit der Geneh- migung durch das kantonale Amt für Gemeinden und Raumordnung in Kraft.

2 Die Änderungen treten am Tag nach der Publikation der Genehmigung in Kraft.

Baureglement (BauR) 43 Einwohnergemeinde Reichenbach im Kandertal

Anhang A: Besondere Vorschriften zum Bau- reglement

1. A1 Zonen mit Planungspflicht

ZPP 1 «Bannwäldli, Mülenen»

1. Planungszweck 2. Art und Mass der Nutzung 3. Grundsätze der Gestaltung und Erschliessung 4. Weitere Bestimmungen

1. In der Zone mit Planungspflicht I wird die Erstel- lung einer Wohn- und Gewerbeüberbauung in topografisch, besonnungs- und erschlies- sungsmässig schwieriger Situation bezweckt. 2. Art und Mass der Nutzung richten sich grund- sätzlich nach den Bestim mungen der Wohn- und Gewerbezone WG2. 3. Der Besonnung von Wohnungen im oberen Grundstücksbereich (Waldabstandslinie) ist die entsprechende Aufmerksamkeit zu schenken. Der westliche Siedlungsrand ist durch Bepflan- zung zu gestalten. Der bauliche Anschluss an den Dorfschutzperimeter Mülenen ist mit der kantona- len Denkmalpflege abzusprechen. Im unteren Bereich ist in geeigneter Lage ein klei- ner Quartierplatz zu erstellen. Die Bauten innerhalb der Zone sind einheitlich zu gestalten, dabei ist auf die angrenzende Dorfschutzzone Mülenen besondere Rücksicht zu nehmen. Für die Umgebungs-, Bau- und Dachgestaltung sind die ent- sprechenden Vor- schriften dieses Reglements massgebend.

Baureglement (BauR) 44 Einwohnergemeinde Reichenbach im Kandertal

2. Zonen für Sport- und Freizeitanlagen

ZSF Bezeichnung 1 Zweckbestimmung der Zone Empfindlichkeitsstufe (ES) 2 Baupolizeiliche Masse A Letzi-Park Mülenen 1 Natürlich angelegter Park mit Ein- ES III richtungen für Erholung, Spiel, Kul- tur mit einem Kugelbau sowie ei- nem Pavillon unterhalb der Hang- kante entlang der alten Staatstras- se. Keine weiteren Hochbauten so- wie Freihaltung des Letzi-Vorlan- des10. Grösse vom Kugelbau11: Durchmes- ser max. 9.50 m, Fh tr max. 9.00 m. 2 Grösse vom Pavillon: Länge max. 8.00 m, Breite max. 8.00 m, Fh tr max. 3.00 m.

B Reitsport 1 Reitsport und Pferdehaltung sowie ES III Landwirtschaft. 2 Es gelten die baupolizeilichen Masse der Zone WG2 mit einer ma- ximalen Gebäudelänge von 50 m, einer maximalen anrechenbaren Gebäude fläche von 1500 m2. Der kGaA hat mindestens die Fh tr zu betragen. C Campingplatz 1 Campinganlage mit den notwendi- gen Infrastrukturbauten sowie be- stehendes Schützenhaus (10 m Luftgewehrschiesstand im Gebäu- de). 2 Für Infrastrukturbauten gelten die baupolizeilichen Masse der Zone WG2.

10 geändert am 24. September 2009. 11 geändert am 24. September 2009.

Baureglement (BauR) 45 Einwohnergemeinde Reichenbach im Kandertal

Anhang B: Schutzobjekte gemäss Schutzzo- nenplan Landschaft

1. Kommunal geschützte Naturobjekte

Objekt Nr. 1: 1 Bergahorn, Gumpel Objekt Nr. 2: Ahorngruppe, Egg Kiental Objekt Nr. 3: 2 exotische Granitblöcke, Kiental Objekt Nr. 4: Hexenkessel, Tschingel Objekt Nr. 5: Gletschertöpfe, Griesalp Objekt Nr. 6: 1 Ahorn, Lengachern Objekt Nr. 7: 2 Ahorne, Lengachern Objekt Nr. 8: 1 Ahorn, Lengachern, Scharnachtal Objekt Nr. 9: 1 Ahorn, Lengachern Objekt Nr. 10: 1 Findling, Buechholz Scharnachtal Objekt Nr. 11: 1 Findling, Aris Objekt Nr. 12: 2 Bergahorne, Schälm Objekt Nr. 13: 6 Bergahorne, Eggweid Objekt Nr. 14: 2 Bergahorne, Egg Objekt Nr. 15: 1 Linde, Egg Objekt Nr. 16: 1 Kastanienbaum, Egg Objekt Nr. 17: 1 Bärenlinde, Reichenbach

2. Kantonal geschützte Naturobjekte

Objekt Nr. l: Bergahorne, Gorneren Objekt Nr. lI: Sommerlinde, Reudlen

Baureglement (BauR) 46 Einwohnergemeinde Reichenbach im Kandertal

Anhang C: Grafische Darstellungen

1. Gebäudelänge und -breite (Art. 50)

2. Bauabstände gegenüber nachbarlichem Grund (Art. 50)

Baureglement (BauR) 47 Einwohnergemeinde Reichenbach im Kandertal

2.1 Mehrlängen- und Mehrbreitenzuschlag, Art. 28

2.2 Winkelbauten und Gebäude mit gestaffel- ten oder unregelmäs- sigen Grundrissen a) Der Grenzabstand und der Gebäudeabstand ei- ner im Grundriss gestaffel- ten Gebäudeseite werden von der Linie des mittleren Abstandes dieser Gebäudeseite zur Grundstücksgrenze aus gemessen. b) Die mittlere Abstandslinie ist parallel zur mass- gebenden Grundstücksgren- ze zu ziehen und zwar derart, dass die über die Linie vorspringen- den Grundrissflächen flächengleich sind mit den hinter der Linie liegenden Grundriss-Rücksprün- gen (baufreie Flächen). c) Die mittlere Abstandslinie darf in keinem Punkt die reglementarischen Grenz- und Gebäudeab- stände unterschreiten, wobei die Mehrlängen- und die Mehrbreitenzuschläge von der Gesamt- ausdehnung des Gebäudes oder der Gebäude- gruppe in der Längs- bzw. Querrichtung zu be- rechnen sind. d) Einzelne Gebäudeteile oder Teile einer Gebäu- degruppe können - auch auf der besonnten Längsseite – höchstens bis zu dem von ihrer Ausdehnung berechneten kleinen Grenzabstand (Grundabstand und allfälliger Zuschlag) an die Nachbarsgrenze heranreichen.

Beispiel A: Winkelbau kleiner Grenzabstand (kGa) = 3 m grosser Grenz- abstand (kGa) = 8 m Mehrlängenzuschlag (MLZ) = 1/10 der Mehrlänge über 15 m Mehrlängenzuschlag (MBZ) = 1/2 der Mehrbreite über 12 m

Baureglement (BauR) 48 Einwohnergemeinde Reichenbach im Kandertal

Nicht mehr zulässig

Bemerkungen: Die mittlere Abstandslinie verläuft parallel zu der mas- sgebenden Parzellengrenze. Die Flächen A und B müssen gleich gross sein. Der grosse Grenzabstand wird von der mittleren Ab- standlinie aus gemessen (rechtwinklig zur Fassade) und aus der Gesamtlänge des Gebäudes (30 m) er- rechnet. Der Gebäudeteil A könnte noch näher an die südliche Parzellengrenze herange- rückt werden, bis zum klei- nen Grenzabstand (inkl. allfälliger Mehrlängen- und Mehrbreitenzuschläge). In diesem Fall müsste zur Kompensation die Südfassade des östlichen Gebäu- deteiles weiter von der Grenze zurückgenommen wer- den (vgl. Grundrissvariante).

Baureglement (BauR) 49 Einwohnergemeinde Reichenbach im Kandertal

3. Gebäudehöhe Fassadenhöhe traufseitig (Art. 36)

1620.1 | skizzen baureglement einwohnergemeinde reichenbach | 3713 reichenbach skizzen zu art. 12 + 15 + 36 vorabzug | format a3 | tr | 04.09.2018 JAGGI FREI BRÜGGER architekten eth htl sia ag | dorfstrasse 13 | 3714 | t: 033 672 80 80 | f: 033 672 80 88 | [email protected] | www.jfb-architekten.ch

min. 20% X = sichtbare giebelseitige Talfassade min. 20% min. 15% sichtbare traufseitige Fassade min. 15% von A von A von B von B

höchster Punkt der Dachkonstruktion

OK Dachschalung OK Dachschalung Höhe Höhe Höhe seitliche giebelseitige seitliche sichtbare sichtbare = = X A sichtbare =

von Baureglement (BauR) 50 B Einwohnergemeinde Reichenbach im Kandertal 75%

fertiges Terrain fertiges Terrain art. 12 gebäudeproportionen und art. 15 dachformen art. 12 gebäudeproportionen und art. 15 dachformen

Lattung Lattung Wärmedämmung Wärmedämmung

Dachschalung Dachschalung Sparren Sparren

OK Dachschalung OK Dachschalung Aufschiebling Terrain) Terrain) Fassadenhöhe Fassadenhöhe Fassadenflucht Fassadenflucht massgebendem massgebendem traufseitige traufseitige (ab (ab

art. 36 fassadenhöhe art. 36 fassadenhöhe, mit aufschiebling

1620.1 | skizzen baureglement einwohnergemeinde reichenbach | 3713 reichenbach skizzen zu art. 12 + 15 + 36 vorabzug | format a3 | tr | 04.09.2018 JAGGI FREI BRÜGGER architekten eth htl sia ag | dorfstrasse 13 | 3714 frutigen | t: 033 672 80 80 | f: 033 672 80 88 | [email protected] | www.jfb-architekten.ch

min. 20% X = sichtbare giebelseitige Talfassade min. 20% min. 15% sichtbare traufseitige Fassade min. 15% von A von A von B von B höchster Punkt der Dachkonstruktion

OK Dachschalung OK Dachschalung Höhe Höhe Höhe seitliche giebelseitige seitliche sichtbare sichtbare = = X A sichtbare

Baureglement (BauR) = 51 von Einwohnergemeinde ReichenbachB im Kandertal

75% fertiges Terrain fertiges Terrain art. 12 gebäudeproportionen und art. 15 dachformen art. 12 gebäudeproportionen und art. 15 dachformen

Lattung Lattung Wärmedämmung Wärmedämmung

Dachschalung Dachschalung Sparren Sparren

OK Dachschalung OK Dachschalung Aufschiebling Terrain) Terrain) Fassadenhöhe Fassadenhöhe Fassadenflucht Fassadenflucht massgebendem massgebendem traufseitige traufseitige (ab (ab

art. 36 fassadenhöhe art. 36 fassadenhöhe, mit aufschiebling

3.1 Gebäudehöhe am Hang

3.2 Gebäudehöhe bei Fassaden mit Abgra- bungen

3. Gebäudehöhe bei gestaffelten Gebäuden

Baureglement (BauR) 52 Einwohnergemeinde Reichenbach im Kandertal

4. Geschosszahl, (Art. 34)

Das Kellergeschoss zählt als Geschoss, wenn es im Mittel aller Fassaden bis oberkant Erdgeschoss ge- messen den fertigen Boden um mehr als 1.2 m über- ragt. Abgrabungen für Hauseingänge und Garagenein- fahrten, welche nicht mehr als 5 m pro Fassadenbreite betragen, werden nicht angerechnet.

5 4. Gebäudeproportion (Art. 12) und Dach- form (Art. 15)

Baureglement (BauR) 53 Einwohnergemeinde Reichenbach im Kandertal

1620.1 | skizzen baureglement einwohnergemeinde reichenbach | 3713 reichenbach skizzen zu art. 12 + 15 + 36 vorabzug | format a3 | tr | 26.03.2019

JAGGI FREI BRÜGGER architekten eth htl sia ag | dorfstrasse 13 | 3714 frutigen | t: 033 672 80 80 | f: 033 672 80 88 | [email protected] | www.jfb-architekten.ch

min. 15% X = sichtbare giebelseitige Talfassade min. 15% min. 15% sichtbare traufseitige Fassade min. 20% von A von A von B von B höchster Punkt der Dachkonstruktion

OK Dachschalung OK Dachschalung

Hauptfassade A = sichtbare giebelseitige Höhe B = sichtbare seitliche Höhe 75% 75% von X = sichtbare seitliche Höhe fertiges Terrain fertiges Terrain art. 12 gebäudeproportionen und art. 15 dachformen art. 12 gebäudeproportionen und art. 15 dachformen

6 5. Einfriedungen (Art. 79 k EG ZGB) ng ng Lattu g Lattu g mun mun edäm edäm Wärm Wärm lung lung scha scha Dach Dach ren ren Spar Spar

lung lung g scha scha eblin ach ach fschi OK D OK D Au Fassadenflucht Fassadenflucht traufseitige Fassadenhöhe traufseitige Fassadenhöhe (ab massgebendem Terrain) (ab massgebendem Terrain)

art. 36 fassadenhöhe art. 36 fassadenhöhe, mit aufschiebling

Baureglement (BauR) 54 Einwohnergemeinde Reichenbach im Kandertal

7 6. Bäume und Sträucher

Baureglement (BauR) 55 Einwohnergemeinde Reichenbach im Kandertal

7. Gewässerraum Fliessgewässer, Art. 24

Der Gewässerraum von Fliessge- wässern (vgl. Art. 24) wird bei regu- lärer Festlegung mittels Farbcodie- rung und bei eingedolten Gewäs- sern ab der Gewässerachse gemes- sen.

Baureglement (BauR) 56 Einwohnergemeinde Reichenbach im Kandertal

Genehmigungsvermerke 2006 /2007

Mitwirkung vom 6. Okt. – 7. Nov. 2005 Vorprüfung vom 10. Februar 2006 / 5. April 2006

1. Auflage Publikation im Amtsblatt vom 12.+19. April 2006 Publikation im Amtsanzeiger Nr.vom 11.+18. April 2006 Öffentliche Auflage vom 11. April – 12. Mai 2006

2. Auflage

Publikation im Amtsblatt vom 13. Septamber 2006 Publikation im Amtsanzeiger Nr.vom 29. Aug. + 5. Sept. 2006 Öffentliche Auflage vom 29. Aug. – 29. Sept. 2006

Einspracheverhandlungen am 18.+19. Mai 2006 Erledigte Einsprachen 5 Unerledigte Einsprachen 2 Rechtsverwahrungen 4

Beschlossen durch den Gemeinde- 29. Mai 2006 / 24. August 2006 /21. De- rat am zember 2006

Beschlossen durch die 29. Mai 2006 Einwohnergemeinde am

Präsident Sekretär

sign. sign. H.U. Trachsel J. Mürner

Die Richtigkeit dieser Angaben bescheinigt: Reichenbach,

Gemeindeschreiber

Genehmigt durch das Kantonale Amt für Gemeinden und Raumordnung am 5. März 2007

Baureglement (BauR) 57 Einwohnergemeinde Reichenbach im Kandertal

Genehmigungsvermerke 2019 (Anpassung an BMBV)

Mitwirkung vom Vorprüfung vom

Auflage Publikation im Amtsblatt vom Publikation im Amtsanzeiger Nr.vom Öffentliche Auflage vom

Einspracheverhandlungen am Erledigte Einsprachen Unerledigte Einsprachen Rechtsverwahrungen

Beschlossen durch den Gemeinde- rat am Beschlossen durch die Einwohnergemeinde am

Gemeindepräsident Sekretär

...... W. Matti S. Hari

Die Richtigkeit dieser Angaben bescheinigt: Reichenbach,

S. Hari, Gemeindeschreiber

Genehmigt durch das Kantonale Amt für Gemeinden und Raumordnung am ......

Baureglement (BauR) 58 Einwohnergemeinde Reichenbach im Kandertal

Anhang D: Zusammenstellung der Webseiten der eidgenössischen und kantonalen Erlasse

Eidgenössische Erlase: https://www.admin.ch/opc/de/classified-compilation/na- tional.html

Kantonale Erlasse https://www.belex.sites.be.ch/frontend/texts_of_law?lo cale=de